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100 Jahre Berliner   Pferderennen.

Ein Tempelhofer   Jubiläum.

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Der Sport ist nicht immer eine Errungenschaft der Neuzeit.| von 50 bis 200 Friedrichsdor. Das Abschließen von Wetten kannte Alle Jahrhunderte fennen Leibesübungen, wenn auch nicht ver- man aber nicht. bunden mit der Nervenanspannung der Zuschauer von heute. Auch Pferdesport ist sehr alt. Stiche erzählen von Turnieren auf der Berliner   Stechbahn, bei denen allerdings nicht die Pferde Die Hauptrolle spielten. 1830 tam auf dem Tempelhofer Feld der Pferdesport, der Rennsport, auf.

Da in damaliger Zeit der Berliner   bei jeder Neuerung nach dem Nuzen fragte, bürgerten sich die Pferderennen unter dem Motto: Berbesserung der Pferdezucht" ein. Als die napoleonischen Kriege nicht allein unter dem Pferdebestand aufgeräumt hatten, sondern auch die Wertung des Pferdes, insbesondere der Qualitäts pferde, erneut zur Geltung brachten, wurde in Breußen der Pierde zucht erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Tatsache trebitierte die Pferderennen und warb im günstigen Sinne für sie. Es gab jedoch im Berlin   des Biedermeier, der behaglichen Ruhe, der länd lichen Unbeweglichkeit auch Stimmen gegen die Pferde­rennen, die eben meinten, daß sie wohl weniger zur Verbesserung der Pferderassen beitragen und mehr ein gewisses Hasard- oder Zufallsspiel begünstigen. Jedoch famen den damaligen Pferderennen, die nur im Juni bis Anfang Juli abgehalten wurden, zwei günstige fame Wollmarkt statt, der sehr viele Leute anlockte. Mit ihm wurden auch eine Tierschau und eine landwirtschaftliche Aus. stellung verbunden, die man allerdings noch nicht Grüne Woche  " narate! So hatten die Messebesucher Gelegenheit, als besondere Attraktion dem Pferderennen beizuwohnen. Auch der gesamte Hof war dabei anwesend. Diese Rennen fundierte man in alther­gebrachter idealer Weise. So gab es als Breife wertvolle Pferde,

Die Gilde derer, die von Rennwetten leben, ist eine neuere Errungenschaft. Die alten Berliner   Pferderennen waren eine Volksbelustigung, perbunden mit der Messe ein Boltsfest, eine Luftbarkeit im wahren Sinne des Wortes, die kaum über den Rahmen der idyllischen Biedermeierzeit hinausragte.

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Neue deutsche Städtemarfen.

Aus Anlaß der Internationalen Bostwertzeimen. ausstellung, die vom 12. bis 21. September 1930 in Berlin   statt findet, läßt die Reichspost auf besonderem Wasserzeichenpapier ein Blatt mit 4 Wohlfahrts marten des Jahres 1930 her stellen. Die Marten zeigen folgende Städteanfichten: 20.0 28.0

8 Rpf Aachen  ,

15 Rpf. Berlin  , 2.0T 25 Rpf. Marienwerder  , 50 Rpf. Würzburg  .

er fich den Werhunterschied zwischen diesen Marken und den Marken höherer Lohntlassen auszahlen, ohne jedoch höhere Marten ein­zufleben. Die Quittungstarten versteht er lediglich mit einem als Bufaßquittung" bezeichneten Zettel, der zwei gefälschte Stempel­aufdrucke trägt, einen runden Adlerstempel mit der Umschrift Landesversicherungsanstalt Brandenburg" und einen fleinen I den Buchstaben L. V. A." und dem Datum. rechteckigen Stempel mit den

Es wird darauf hingewiesen, daß die Kontrollbeamten der Landes­versicherungsanstalt Berlin   als Legitimation einen amtlichen Ausweis mit Lichtbild bei sich führen.

Wohlfahrt und Alkohollasten.

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Der 3. Deutsche   Alkoholgegnertag, der kürzlich in Dresden   stattfand, stand unter dem Leitwort Alfoholis= - Gesundheitswirtschaft Gesundheits. Gefundheits. politit". Ginen befonderen Tagungsabschnitt bildetete die Er­örterung der Belastung der Fürsorgearbeit durch den Alkoholismus  . Dr. Weltring Röln behandelte die Belastung der gefchloffenen Fürsorge durch den Alkoholismus  . Ihr Gesamtumfang läßt sich zuverlässig nicht schäzen, da das vor­liegende Zahlenmaterial sehr lückenhaft ist und häufig einer friti­schen Prüfung nicht standhält. Wer aber als Anstaltsleiter oder als Fürsorger einen Einblick in die Verhältnisse gewonnen habe, wird den erschreckenden Umfang der Belastung der geschlossenent Fürsorge durch den Alkoholismus festgestellt haben. Der Schwer. punft der Betämpfung des Alfoholismus liegt in 21rbeit, und zwar einerseits in der Beachtung der psychisch bedingten Borausfegungen, welche erblich die Entstehung der Truntsucht ermöglichen, andererseits in der Beachtung und Beeinflussung der späteren Umweltverhältnisse, welche die Entwicklung einer erblichen Anlage in günstige oder ungünstige Bahnen lenken fönnen. An dieser Arbeit können unsere geschlossenen Trinterfürsorgeanstalten flärend und helfend teilnehmen.

Momente zu Hilfe. In dieser Zeit fand der für Berlin   hochbedeut- Postamt taufen. Bei anderen Postanstalten oder durch die Versand der vorbe, ung des Altoholismus liegt in

kostbare Degen, fein ausgearbeitete Hirschfänger und dergleichen. Auch Geld war mitunter ausgefeßt, jedoch nur in festen Summen

Das Berliner   Arbeitsgericht.

3n einem halben Jahr 34 610 RKlagen.

Ein Blick in die neueste Statistit des Berliner   Arbeitsgerichts gibt interessante Aufschlüsse über die Entwicklung der Arbeitsstreitig feiten im legten halben Jahr. Die neuen Zahlen umfassen die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1930, die man mit den Ergebnissen der gleichen sechs Monate des vorigen Jahres vergleichen muß. Die Zahl der 34 610 eingereichten Magen ist mur um 7% Pro3. gestiegen. Mit 13 156 Bergleichen wurden 1929 44 Prog. aller Fälle er lebigt, mit 13 146 in diesem Jahr nur 38 Proz. Dieses Jahr mußten 5478 Urteile gefällt werden, ebenfalls 15 Broz. mehr als im vorigen Jahr.

An der Spike stehen die zahllojen Prozesse der entlassenen Angestellten mit 13446 Rlagen, das find noch 33 Pro3. mehr als im vorigen Jahr. Bei den Industriearbeitern hat sich nicht viel geändert: Metallarbeiter hatten 1929 noch 3397 Klagen ein­gereicht, dieses Jahr nur 3192, Textil- und Bekleidungsarbeiter stiegen um eine unbedeutende Zahl auf 1669, Bauarbeiter hatten 2175 Klagen aufzuweisen gegen 1889 im Vorjahr, Land- und Forstarbeiter sind merkwürdigerweise um 41 Proz. gestiegen, von 378 auf 534.

Daß die Hausfrauen, wenn das Geld knapp wird, leider sehr oft an der falschen Stelle mit Sparen beginnen, zeigt die unverhältnis mäßig starte Zunahme der klagen von Hausangestellten. Die Steigerung von 1886 auf 2583 Fälle, um mehr als 36 Broz, zeigt deutlich, daß sich Differenzmöglichkeiten in diesem Beruf in schlechten Zeiten weit stärker bemerkbar machen als in anderen Arbeits­verhältnissen.

Wiederum, genau wie in früheren Jahren, ist eine fteigende Inanspruchnahme des Beschlußverfahrens zu fonstatieren. Die Anträge auf Beschlußjajjung über Anfechtung oder Anerkennung einer Betriebsratswahl, Absehung eines Betriebsratsmitgliedes und Derwandte Fragen find um 33% Proz. gegen das Vorjahr gestiegen Es handelte sich in diesem Jahr sehr häufig um ernste politische Rämpfe und um die Berteidigung sehr wichtiger Machtpofitionen. Die meisten derartigen Beschlußanträge tamen vor die Kammer der Angestellten bei Behörden und Körperschaften des öffentlichen Rechts, fowie vor die Fachkammer für die Metallindustrie, die graphischen Betriebe, Transport und Reichsbahnarbeiter.

Berlegung des Kinderfestes in Neukölln. Das von dem städti. fchen Kinderpflegeheim Berlin- Neukölln, Kanner Str. 41/43, für den 13. Juli d. 3. geplante Rinderfest muß auf den 20. Juli d. 3. verlegt werden. Beginn 15 Uhr.

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Zahlungs erleichterung

Jeder Besucher der Ausstellung fann ein Biererblatt gegen Ab gabe eines Abschnitts der Eintrittskarte für den auch den Wohl­für Betra fahrtszuschlag enthaltenden Preis von 1,70 m. beim Ausstellungs. stellen für Sammlermarten werden die Viererblätter nicht vertrieben, Das Biererblatt wird in begrenzter Auflage hergestellt. Etwaige Restbestände werden nach Shluß der Ausstellung vernichtet. Restbestände werden nach Shluß der Ausstellung vernichtet. Die Marken des Viererblattes fönnen zum Freimachen von Boft sendungen nach dem In- und Auslande verwendet werden. Ihre Gültigkeit läuft erst am 30. Juni 1931 ab.

Die auf gewöhnlichem Wasserzeichenpapier gebrudten Wohl fahrtsmarken des Jahres 1930 werden erst vom 1. November ab bei den Bostanstalten erhältlich sein; von diesen Marken werden keine Biererblätter hergestellt.

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Buddhistische

Feier in Frohnau  

Stadtobermedizinalrat Dr. Bandel Nürnberg behandelte die holismus. Der gesundheitliche Schaden läßt sich an Hand der Belastung der offenen Fürsorge durch den Alko­Beiftestranten- und Sterbeftatistit bis zu einem gewissen Grade recht gut abschäßen; der wirtschaftliche Lurus mind uns durch die Verbrauchsziffern flar; auch die Bedeutung des Alkoholismus   in der Kriminalität und die Unfallhäufigkeit durch Alto­holgenuß lassen sich ebenfalls durch Statistiken erfennen. Es fehlt jedoch an einer Statistit der Belastung der öffentlichen Fürsorge 84.0 88 burd) den Alkoholismus  . Für einzelne Orte liegen derartige An­80.0 0 gaben allerdings vor, fie schmanten 3 mischen 10 und 30 Pro­zent der öffentlichen Wohlfahrtslasten. Bahr scheinlich sind diese Zahlen noch wesentlich höher. Kleiner dürfte 88.0bie Bahl für ein Land mit so ausgebildeter Wohlfahrtsorganisation, wie Deutschland   es ist, bestimmt nicht sein. In der Aussprache über diese Borträge tamen Vertreter der verschiedensten Richtungen der Wohlfahrtspflege, sowohl der öffentlichen wie der privaten, zu Worte. Es wurde besonders gefordert, die durch die Sparattion verschie­dener großer Kommunen start getürzten Mittel für die Rettung gefährdeter Alkoholtranter wieder im vollen Umfange bereitzustellen. Borbeugende Fürsorge sei auch hier beijer und wirt­ichaftlich leichter zu tragen, als die Lasten, die der Wohlfahrtspflege durch den Alkoholismus er­

In Frohnau, vor dem auf fteiler In Frohnau  , vor dem auf steiler Höhe liegenden Buddhatempel, wurde ein japanischer Gedent: gottesdienst für die Gefallenen des Weltkrieges abgehalten. Der japanisch buddhistische Priester Gido Ishida bei der Andacht vor der Buddhastatue. Im Hinter­grund die Berliner   Buddhisten, die der Feier beiwohnten.

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3m pathologischen Rausch. Der Mädchenschreck von Potsdam   freigesprochen. Geradezu schändliche Ausschreitungen gegenüber mehrlosen Haus angestellten hat sich ein 25jähriger Schornsteinfegergefelle aus Bots dam zuschulden fommen lassen. Die Straftammer in Pots dam mußte trotzdem zu einem Freispruch tommen. M., der sich vor der Potsdamer   Straftammer wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverlegung zu verantworten hatte, ist vom Schöffengericht Potsdam   zu neun Monaten Ge fängnis in dieser Sache verurteilt worden. Staatsanwalt und Angeklagter hatten Berufung eingelegt. In zahlreichen Fällen hat der Angeklagte im Potsdamer   Billenviertel Sausangestellte nachts überfallen und mißhandelt. Blizzartig überfiel er die jungen Mädchen, nachdem er sie im Dunkel der Nacht auf der anderen Straßenseite verfolgt hatte, ohrfeigte die Wehrlosen, stieß fie zur Erde und kniete auf ihnen. Das eine Mädchen biß er in den Oberschenkel, dem anderen verfekte er Fußtritte in das Schlüsselbein. Schließlich gelang einem Reichswehrsoldaten die Festnahme.

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Der Angeklagte, der verheiratet ist, war voll geständig, will aber nicht wissen, aus welchem Anlaß er die häufigen Handlungen begangen hat. Als Sachverständiger wurde Sanitätsrat Dr. Lepp­mann Berlin vernommen, der sein Gutachten dahin abgab, daß der Angeklagte sich bei Begehung der Taten in einem patho­logischen Rausch zu st and befunden hat. Mit Bestimmtheit ist anzunehmen, daß bei dem Angeklagten, der ein Freund des Altohols ist, eine zeitweise Geistesstörung   vorhanden gewesen ist. Die Handlungen, welche einen gewissen seguellen Bei­lang haben, find unter Alkoholdrud begangen worden. Nach diefem Gutachten wurde der Angeklagte auf Staatstoften freige­( prochen.

Die Berechtigung des Freispruches wird nicht anzuzweifeln sein, aber andererseits muß auch die Bevölkerung vor einem solch Alkoholismus   ist gefährlichen Menschen geschützt werden. heilbar. Also überweise man ihn einer Anstalt.

Achtung, falscher Versicherungskontrolleur!

Wie vor einiger Zeit tritt auch jetzt wieder ein Schwindler als Kontrolleur der Landesversicherungsanstalt Berlin   auf, indem er Geschäfte besonders Fleischereien unb Bädereien aufsucht und sich die Quittungsfarten und Versicherungsfarten der invaliden und angestelltenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer vorlegen läßt. Unter der Angabe, daß die Karten zu niedrige Marfen enthalten, lägt Diwandecken

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Fabrikfeuer in Lichtenberg  .

Nach Arbeitsschluß entstand am Sonnabend nachmittag in ben Ultraphon Sprechmaschinen Werten in der Herz­bergstraße 82/86 in Lichtenberg   ein größeres Feuer, das erheblichen Schaden anrichtete. Das Lager und die Beizerei im 3. Stockwerf des Fabrikgebäudes brannten völlig aus. Die Feuer­wehr, die mit drei Löschzügen zur Stelle war, hatte bis in die Abendstunden hinein mit den Lösch- und Aufräumungsarbeiten zu tun. Alls Entstehungsurfache wird Fahrlässigkeit angenommen. Iszap

Cheberatung in Köpenid. Beim Bezirksamt besteht seit länge rer Zeit für Personen, die beabsichtigen, die Ehe einzugehen und eine Beratung oder ärztliche Untersuchung wünschen, eine Eheberatungsstelle. Ratsuchende werden in der täglichen Sprechstunde des Stadtarztes von 8 bis 10 Uhr im Zimmer 23 dés Rathauses Köpenick   unentgeltlich beraten.

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