Kr. 33947. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Was ist mit den
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Sturmabteilungen?
Beginn der Zeugenvernehmung im Naziprozeß.
Schon der erste Tag der Zeugenvernehmung im Röntgental- Proze war fymptomatisch. Die gesamte Verteidigerbank von Sad bis Beder bildete plötzlich eine einheitliche Front: Der Blid hinter die Kulissen der SA. darf nicht ge. ffattet werden. Die Anklage steht mit Recht auf einem anderen Standpunkt: Hier liegt, jagt fie, ein planmäßig organisierter Ueberfall vor. Die NSAP. behauptet, das Tragen von Schußmaffen sei von ihr verboten; die SAL- Leute waren aber mit Feuerwaffen in ihren Taschen zum Angriff übergegangen. Die SAP. behauptet, nur Verteidigungsaftionen zu geftatten, hier hatten aber ihre Mitglieder eine Angriffsaffion unternommen. Was geschah jedoch gestern, als der Staatsanwalt durch seine Fragen die Dinge, wie fie in Wirklichkeit sind, festzustellen versuchte? Das Gericht ließ die Fragen nicht zu.
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Uebrigens ein
Da war z. B. der Zeuge Brate. R.-A. Claus hatte ihn zur Entlastung seines Klienten Schlenther mitgebracht. Uebrigens ein Novum in Moabit , daß mitgebrachte Zeugen fich zuerst im Zuhörerraum die Verhandlung anhören dürfen. Als Staatsanwalt und Nebenkläger diesem Zeugen auf den Leib rückten und von ihm Einzelheiten über die Organisation der SA. erfahren mollten, erklärte die Berteidigung, eine jede derartige Frage beanstanden zu wollen.
Der Borsitzende Ohnesorge griff diese Frage, die für die Beurteilung der den Angeklagten zur Laft gelegten Handlungen von größter Bedeutung sind, leider nicht auf, fondern verkündete einen dahingehenden Gerichtsbeschluß, daß die Fragen nicht zur Sache gehören. Für tausend Einzelheiten ohne Belang ist 3eit genug vorhanden. Die einschläfernden Wiederholungen bereits längst flargelegter Tatsachen fönnten mirklich ohne Schaden unterbleiben. Fünf Sitzungen für die Bernehmung von 18 Angeklagten, je eine Stunde für jeden der Seugen, wo joll das hin? Da ist allerdings das Ende dieses Prozeffes überhaupt nicht abzusehen.
So fonnten gestern nach den zeitraubenden Verschleppungs anträgen des Berteidigers R.-A. Becker non den 15 geladenen Seugen nur vier vernommen werden. Der Zeuge Müller mar mit den Berlinern nach Röntgental gelommen. Er wurde zum Bahnhof geschickt, um weitere Berliner Hilfstrupps zu erwarten. AIs Waffe hatte er sich seinen ausschlüssel zurechtgelegt.
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Seine ihm von der Großmutter geschenkte Stahlrute ( die Angeklagten brechen in ein schallendes Gelächter aus). Ja", fagte der Angeklagte ,,, die Großmutter hat die Stahlrute eines Tages in der Laube gefunden und sie mir gegeben" also diese seine Stahlrute hat Müller zu Hause gelassen. Da er unbewaffnet war, fteckte er auf dem Wege zum Bahnhof ein rotes Fähnchen an seine Müze, um einen Kommunisten vorzutäuschen. Man dachte bei dieser Aussage an den Rotfront- Ruf der Nazi vor dem Meiselschen Lokal. Der nächste Zeuge Blättle, der auf Anordnung Stöppners vor dem Lokal ,, Edelweiß" den Posten spielte, will gesehen haben, wie zunächst drei Reichsbannerleute und dann noch zwei, über den Zaun fletterten. Und als er in Gesellschaft von Müller zum Bahn
in Händel ein. Er ist Plätttes Stiefbruder und was er sagt, sieht der Wahrheit oft sehr ähnlich. So erzählt er 3. B., daß am Truppabend des 5. März unter Leitung von Köppner
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über Signale und Geländeübungen gesprochen morden sei; daß es Pantrath gewesen sei, der Blättle mit zwei anderen Berlinern zur Bahn geschickt habe Pankrath bestreitet ia, an dem Abend den Führer gespielt zu haben daß Pankrath oder Köppner die draußen wartenden Berliner über die Lage unterrichtet hätten; daß Pankrath es gewesen sei, der bestimmt habe, melche Richtung die einzelnen Trupps einschlagen sollten und daß schließlich Banfrath im Augenblid, als die Schüsse gefallen seien, sich vor ihm befunden habe. Bantrath hat sich offenbar dem Kampiplab viel näher befunden, als er zugeben wollte.
Zum Schluß tam noch der 18jährige Zeuge Binfchus, der
feit 1929 Nationalsozialist ist. Auch er befand sich auf dem Wege zum Meiselschen Lokal, befam aber plötzlich so ein ahnungsvolles Gefühl, er dachte an seine Eltern und fehrte um. Im nächsten Augenblid begann die Schießerei. Ob Binschus Ahnungen etwa daher tamen, daß er wußte, was gespielt werden sollte? Die nächste Verhandlung findet am Donnerstag statt.
Großfeuer auf der Vulkanwerft. Hauptwerkstätten zeitweilig in ernster Gefahr. Hamburg , den 22. Juli.
Auf der Deutschen Schiffs- und Maschinenbau 2.-G. Bultan. werft brach am Dienstagnachmittag Feuer aus. Auf Großfeueralarm rüdten sofort fieben züge der Hamburger Feuerwehr an, um gemeinsam mit der Werkfeuerwehr gegen den Brand vorzugehen, der um 19 Uhr niedergefämpft war.
Das Feuer tam in einem Lagerfchuppen zum Ausbruch, entwickelte fich rajch zum Großfeuer und vernichtete große Werie. Sofort nach Ausbruch des Brandes trat die Werkfeuerwehr in Tätig feit, mußte aber die Hamburger Wehr zur Hilfe rufen. Die Feuerlöschooote nahmen die Bekämpfung des Brandes von der Wasserseite her auf. Aus etwa dreißig Rohren wurden die Wassermassen in das Feuerelement geschleudert. Die Hauptgefahr bestand darin, daß das danebenliegende vierstödige Feilmert und die Gießerei von den Flammen ergriffen werden. Nachdem die Gefahr beseitigt und der bereits in Brand geratene Dachstuhl gelöscht werden konnte, fonnte man an die Eindämmung des Schuppenbrandes herangehen. An ein Ablöschen des brennenden Schuppens, in dem Fertigwaren, Eisen- und Stahlmaren lagerten, mar nicht zu denken. Gegen 18 Uhr stürzte die gesamte Dachtonstrut tion zusammen, Surz nach 19 Uhr war die Gefahr beseitigt.
Ueber die Ursache des Brandes ist nichts befannt. Kurz no: dem Ausbruch war ein Kontrollbeamter durch die Räume geschritten, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben.
hof ging, fand er unterwegs sämtliche Ecken von Reichsbannerleuten Verkehrszunahme auf Stadt- und Vorortbahn.
abgeriegelt. Müller hat von diesem Abriegeln nichts gemerkt. Blättke sah eben Gespenster. Er bedurfte ihrer, um seine Kameraden gruselig zu machen. Als er dann Schüsse hörte, konnten das selbstverständlich nur Schüffe von Reichsbannerleuten sein.„ Weshalb nahmen Sie das an", fragt der Vorsitzende.„ Ja, weil sie ja elle Eden abgeriegelt hatten."
Es folgt der Zeuge Bahn. Er ist zwar nicht bei den Nationalsozialisten organisiert, besucht aber ab und zu die Truppabende des SA und gehörte früher dem Stahlhelm an. 20s verheira teter Mann ist er sehr vorsichtig und läßt sich nicht gern
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DER ERWERB
5.
ROMAN
Am nächsten Vormittag bat Walter sie plötzlich, auf einen Augenblick in den Vorraum hinauszukommen, und sagte ihr, daß er noch am selben Nachmittag ohne Kündigungsfrist gehe. Er halte es nie aus, eine Sache lange hinauszuschieben, wenn er einmal entschlossen sei, der wilden Fährte" zu folgen, sagte er, ohne Una anzublicken. Er füßte fie hastig und eilte zurück in sein Bürozimmer. Sie sah ihn erst wieder, als er gegen fünf Uhr dreißig von allen verliebten Stenotypiftinnen und Laufburschen lärmenden Abschied nahm und seinen mißbilligenden Borgesetzten in spötti schem Ton Glüd wünschte. Vor Unas Tisch machte er halt, zögerte fichtlich, dann sagte ereb wohl, Goldi", und schritt meiter. Sie starrte mie hypnotifiert vor sich hin, als Walter zum legtenmal aus dem Büro stürmte.
6.
Eine Woche später fam 3. J. Todd nochmals auf Besuch. Er mar rührend in seiner Beschreibung der treuen Dienste, die er der Gesellschaft zur Organisierung der Wohltätigkeit" leistete. Aber Una hatte. das Gefühl, gestorben zu sein; fic brachte es einfach nicht fertig, ein lobendes Wort zu sagen. Es war sein letzter Besuch.
7.
Walter schrieb ihr vom Zuge aus einen wirren Wort schwall, mie sehr er ihre wohlfuende Gesellschaft vermiffe Dann folgte eine lebendige Beschreibung seines neuen Chefs in Omaha . Ein trübseliger Brief, geschrieben an einem einsamen Abend, in dem nur gesagt war, daß nichts zu sagen fei. Eine furze Nachricht in der pon einem neuen Projekt, nach Wasta zu gehen, die Rede mar. Dann hörte Una nichts
mehr von ihm.
8.
Wochenlang vermißte sie ihn so schmerzlich, daß sie sich immer und immer wieder bei der Klage ertappte: un merbe ich nie ein Kind haben, das ihm ähnlich ficht."
Der Verkehrszuwachs im Neh der Berliner Stadt und Vorortbahn hat auch im vergangenen Monat mit einer Gesamtzahl von 41,5 millionen beförderten Fahrgästen gegen über 39,7 Millionen im Laufe des Monat Mai weiterhin angehalten. Auf Grund der Beförderungsergebnisse des Juni d. I. ist er sichtlich, daß die steigende Tendenz im Verkehr der Berliner Stadt, Ring- und Vorortbahnen, die sich schon nach der Elektrisierung zeigte, im ersten Halbjahr 1930 erneut einen außerordentlich starken Impuls erfahren hat. Während in den ersten sechs Monaten des Jahres 1928 insgesamt 203,8 Millionen Fahrgäste befördert wurden,
Wenn sie an die schüchternen, fleinen Scherze, die dum men Liebesworte und Kojenamen dachte, mit denen sie ihn überschüttet hatte, schämte sie sich und überlegte, ob sie sich damit bei ihm nicht lächerlich gemacht hätte.
Doch allmählich fand sie ungestörten Frieden in dem unveränderten Einerlei der Wochen; und die Bewältigung ihrer Arbeit schaffte ihr mehr Befriedigung, als je Walters stürmisches Fordern.
Mittwoch, 23. Juli 1930
stieg die Zahl der beförderten Personen im ersten Halbjahr 1929 auf 212,1 Millionen, um mit 232,8 Millionen Fahrgästen im ersten Halbjahr 1930 eine neue Refordhöhe zu erreichen. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ergibt sich somit eine Zunahme an be förderten Personen in Höhe von 20,7 Millionen oder 9,7 Prozent.
Todesopfer beim Europaflug.
Begleiter des Fliegers von Derken vom Propeller erschlagen
3m Berlauf des Europa - Rundfluges hat sich am gestrigen Dienstag auf dem Flugplah Heff on bei London ein schwerer 2nfall ereignet. Der Begleiter des deutschen Albatros- Fliegers von Dertzen, der 24jährige Herr von Raedern, wurde, anfcheinend infolge eigener Unvorsichtigkeit, vom laufenden Propeller erfaßt und so schwer verletzt, daß er sofort den Tod fand.
Unter dem Eindruck dieses Unglücks hat von Dertzen auf den
weiterflug verzichtet und ist aus dem Rundflug aus geschieden. Infolgedessen sind noch 58 Teilnehmer im Bettbewerb. Drei Maschinen liegen mit Havarie in Calais , und zwar die der Deutschen Gothe und Dinort sowie des Franzosen Fauvel Der Pole Musiemsfi hat zwischen Frankfurt und Reims eine Notlandung bei Chalons vornehmen müssen, ist also weit vom Kurs abgekommen.
Die am Montagabend in Orly eingetroffenen Teilnehmer am Europa - Rundflug sind sämtlich am Dienstagmorgen zwischen 7 und 7.45 Uhr zur nächsten Etappe nach Poitiers gestartet. Als erster flog Finat auf M 2 ab, dann in furzen Abständen L 3, K1, R5, M1, K8. Jn St. Inglevert traf heute als erster um 8.33 Uhr Riszticz auf A 9 ein, einige Minuten später Morzit auf B 3 und vier Minuten darauf die beiden deutschen Maschinen B8 und F 2; menig später folgte dann D1, dann in turzen Abständen hintereinander T7, T5, K 6, K4 und M 6. Der größte Teil der deutschen Teilnehmer hatte Calais am Dienstagmorgen furz nach 7 Uhr verlassen.
Im Laufe des Dienstagvormittags trafen von den deutschen Teilnehmern am Europaflug meiter in Orly ein: B 7, C9, D4, B5, C1, E1, E6 und A 2. Siebel auf E6 wurde von dem französischen Luftfahrtminister persönlich be= grüßt, der mit ihm einige herzliche Worte mechselie. Er mird versuchen, die Spitzengruppe zu erreichen, die heute noch bis Madrid fliegt. L1 ist wegen Motorschadens ausgeschieden, während P5 in der Nähe von Chalons sur Marne noilanden mußte. Sämtliche deutschen Apparate, die im Laufe des Vormittags in Orly eingetroffen waren, waren bis gegen. Mittag wieder gestartet.
Nach einer Abendmeldung ist am Dienstagmittag 13.40 Uhr als erster non der Spitzengruppe im Europaffung der Engländer Butler auf K5 auf dem Flugplatz in Saragossa eingetroffen.
Junge Menschen fliehen aus dem Leben. Gelbstmord eines Fünfzehnjährigen.
In der Wohnung seiner Eltern am Kaiserdamm 102 vergiftete sich gestern der 15jährige Günter Heuby durch Gas.
Der junge Mann war bei einem Berliner Friseur als Lehrling beschäftigt. Als gestern der Vater gegen 5 Uhr heimkehrte, fand er seinen Sohn in dem völlig mit Gas erfüllten Schlafzimmer bewußtlos auf. Die Feuerwehr nahm Wiederbelebungsversuche vor, die jedoch ohne Erfolg blieben. Was den Fünfzehnjährigen zu der Verzweiflungstat getrieben hat, ist zurzeit noch unbekannt.
Ebenfalls den Tod durch Gas suchte die 19jährige Eva 3 achaeus in der elterlichen Wohnung in der Gryphiusstraße 24. Auch in diesem Falle ist das Motiv zur Tat unbekannt.
ihr, daß er vom Chef die Weisung bekommen habe, die Arbeitskräfte zu verringern, und daß er sie entlassen müsse, weil fie eine der zuletzt Aufgenommenen sei. Er versicherte ihr gönnerhaft, daß er mit ihrer Arbeit sehr zufrieden gewesen. sei, daß er ihr gerne die allerbesten Empfehlungen geben werde.
Doch Herr S. Herbert Roß fuhr fort, mit dem Chef speisen zu gehen, und Una mußte die ganze schmerzliche Er Zu Hause versuchte sie nicht bloß, ihrer Mutter das Einfahrung durchleben, daß man ihrer in dem Gefängnis, das sie samsein zu ersparen, sondern trachtete, sie tatsächlich glücklich haßte, nicht einmal bedurfte. Eine Kündigung. was immer zu machen, sie so weit zu bringen, daß ihr die ungeheure der Grund dazu sein mag, ist stets die tiefste Erniedrigung, Stadt vertraut würde. Sie veranstaltete sommerliche Abend- die man in einem Büro erfahren kann, und sie machte Una schüchtern, als sie verzweifelt nach einem Posten zu suchen ausflüge mit den Sessions. begann. Achtes Kapitel.
Auf einem dieser Ausflüge führte sie die Gesellschaft zum Fuße der Palisaden. Dann verschwand fie allerdings für beinahe eine halbe Stunde. Sie saß allein am Ufer des Flusses. Blöglich riß fie mit fieberhaftem Ruck ihre Bluse auf, sie entblößte die Brust, schüttelte dann ärgerlich den Kopf, fnöpfte die Bluse wieder zu und ging zu ihrer Gesellschaft zurüd, war dann ungewöhnlich luftig, obwohl sie den ganzen Abend die Hand gegen die Brust gepreßt hielt, als verspüre sie einen Schmerz.
Im Büro wurde una nach Walters Abgang Herrn S. Herbert Roß zugeteilt. Manchmal diftierte ihr S. Herbert in seiner großzügigen, schwungvollen Art. Una versuchte nicht nur, feine Weisungen genau zu befolgen, sondern auch feine nicht ausgesprochenen Wünsche zu erraten. Ihr Gehalt wurde von acht auf zehn Dollars wöchentlich erhöht. Wieder beschloß fie, eine wirklich tüchtige Geschäftsfrau zu werden. Sie las eine fleine Zeitschrift über Reflamewesen.
Aber fein Mensch im Büro war der Ansicht, daß man einer Frau mirklich verantwortungsvolle Arbeit übergeben fönne. Nicht einmal S. Herbert Roß mit seinen Aphorismen für Stenotypistinnen und seinen Prosadichtungen über die berauschende Freude, neun Stunden am Tag eine Schreibmaschine bearbeiten zu dürfen, Geistesprodukte, die in großen saftigen Lettern in Fachzeitungen erschienen.
Una begann sich zu langweilen, mechanisch zu arbeiten, ein wenig stumpf zu werden. Sie nahm sich vor, eine beffere Stelle zu suchen und zu fündigen. In dieser Gemütsverfassung blidte sie ein menig verächtlich auf das Redaktionsbüro her ab; und es war ein unvergeßlicher Schock für sie, als ihr plöglich getimdigt murde.
An einem Binternachmittag tief Roß sie zu fich, fagte
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Architekten sind in Romanen und Theaterstücken meist feine, junge Männer mit seidenweichen Van Dyk- Bärten; sie spielen Klavier und verstehen viel von Teppichen und Bildern. Sie brennen por Verlangen, reizende fleine Häuschen für die Armen zu bauen und bei ausgeschriebenen Kontur renzen für öffentliche Gebäude Preise zu gewinnen. Sie haben immer einen guten Geschmack; einfache und gefällige Formen find ihr ewiges Stedenpferd. Doch nach der Zahl der geschmacklosen Häuser und der dreifarbigen hölzernen Kirchen, die immer noch gebaut werden, möchte man meinen, daß es irgendwo noch Architekten gibt, die nicht unter dem Uebermaß ihres guten Geschmacks zu leiden haben.
Herr Troy Wilkins, Architekt, hatte sein Büro im Septimuis- Gebäude, wohnte jedoch in einem entlegenen Billenporort. Er trug einen geftuzten Schnurrbart und interessierte sich für photographische Apparate, Phonolas, Automobile, Motorräder, Geschwindigkeitsmesser, Pneus, patentierte nikotinfreie Pfeifen, leichte Tabatsorten, Tennisradets, Handelsturse, Rasierapparate, Optimismus, Theodor Roosevelt , Tajchenlampen, Gummiabfäße und alle sonstigen Artifel, für die große Reflame gemacht wurde. Er war fonferpatiner Republikaner , und auf seinem Schreibtisch standen drei Photographien in Silberrahmen: die feiner Frau mit feinen beiden Kindern, die seines Hundes Rover und die seines architektonischen Meisterwerks, des Hauses Peter B. Reardons, des Kupferkönigs von Montana .
( Fortschung folgt.)