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Aus dem Waarenhause Wertheim   in der Oranien ftraße geht uns die Klage zu, daß der Inspektor des Geschäfts die Angestellten über Gebühr lange arbeiten läßt. Der Dienst ist der Geschäftsordnung zufolge um 8 Uhr abends zu Ende, doch tommt es nicht selten vor, daß das Personal nach Laden schluß noch bis 10, 11, ja bis 12 Uhr nachts angestrengt wird, ohne daß es eine Vergütung für die

Bezüglich des Diphtherie Seilferums   wird vom Schilderung des Sachverhalts umgehend an Franz Feldmann, Jihn dies Erlebniß zu höchstem Iyrischen Schwung empor, das ist Regierungspräsidenten   zu Potsdam   zur allgemeinen Kenntniß ge- Redakteur, Ob.- Langenbielau i. Schl., zu senden. in Wahrheit ein einziges Meisterstück feiner Empfindung. Für bracht, daß das von den Höchster Farbwerken hergestellte Serum mit der Zentralnummer 40 wegen der im Verlauf von 9 Monaten in der Bülowstraße abgespielt. Eine Liebestragödie hat sich am Sonntag im Königshof nachdentliche Gestalten hat Sonnenthal's Temperament mehr Das stellenlose Dienstmädchen Eignung, als für die unbesonnenen tragischen Feuerköpfe vom eingetretenen Verminderung seines ursprünglichen Gehaltes an Margarethe Reinhardt fühlte sich von ihrem Bräutigam, einem Schlag des Königs Lear; und da ringt Sonnenthal's wohl­Immuniftrungseinheiten zur Einziehung bestimmt ist. in diesem Lokal engagirten 19 jährigen Musiker, vernachlässigt. bemessene Kunst in den bewegteften, wildesten Momenten der Fläschchen mit dieser Kontrollnummer dürfen daher in den Apo- Sie beschloß zu sterben und trank daher im Ballsaal ein Dichtung vergebens nach leidenschaftlicher Kunst und Wahrheit. theken nicht mehr abgegeben werden. Fläschchen mit Sublimat aus. In der Unfallstation, wohin die Dem Sturm in der Dichtung ist Sonnenthal's tragische Kunst Lebensmüde gebracht wurde, widersetzte sie sich den ärztlichen nicht gewachsen. Anordnungen und zerbiß einen Gummischlauch, der ihr zur Ent- Belle- Alliance- Theater. Die Voltsvorstellungen, die Herr fernung des Giftes eingeführt wurde. Das Mädchen wurde Türk im Laufe des letzten Winters veranstaltet hat, wurden am dann in ein Krankenhaus übergeführt, wo es jetzt mit dem Sonntag durch die Aufführung von Schillers Maria Stuart  Leben kämpft. bereichert. Wer diese Gabe mit den Augen bewerthet, die einem Von der Lohukommission der Dachdecker erhalten wir Arbeiterpublifum zukommen, bei dem dürfte die Anschauung von Ueberstunden die Mittheilung, daß in einem Jacket, welches in der Markus vornherein feststehen, daß die Hofkabale, die uns hier vorgeführt giebt. Es wird berichtet, daß Mädchen, welche kaum aus straße gestohlen worden ist, eine Sammelliste Nr. 29, auf welche wird, bei aller Schönheit der Dichtung nicht allzusehr geeignet der Schule entlassen sind, bis 10 Uhr abends im Geschäft 4 M. 20 Pf. gezeichnet waren, enthalten war. Man wolle die ift, Herz und Sinne proletarisch zu erbauen. Wir wollen diesen bleiben mußten. Diese übermäßige Anstrengung ist ein Siste anhalten, wenn sie vorgezeigt werden sollte und bei Gorn, Maßstab nicht anlegen und uns mit der Annahme be Ausfluß des jetzt mit großer Energie geübten Geschäftsprinzips, R. Markusstr. 10, abliefern. gnügen, daß der der Regisseur beabsichtigte, beabsichtigte, ein klassisches möglichst sparsam zu wirthschaften. Anstatt Arbeitskräfte Stück für ein minderbegütertes Publikum entsprechend Ein eigenartiger Fall von Kindesaussetzung trug sich einzustellen, entläßt man fortwährend noch Angestellte. Recht am Sonnabend in Spandau   zu. Ein Fabritarbeiter unterhielt berzurichten, ohne sich um die in der Kunst ja oft mit hart werden die gering bezahlten Mädchen auch zum theil durch mit einem Mädchen ein Liebesverhältniß, das nicht ohne Folgen gutem Bedacht verpönte Tendenz besonders zu kümmern. die Bestimmung getroffen, daß sie nur in schwarzem Kostüm im geblieben war. Inzwischen hatte das Paar sich zur Heirath ent- An weiteres dachten auch die überaus zahlreich anwesenden zu­Geschäft erscheinen sollen. Aber aus Fürcht vor Entlassung schlossen, und auf Sonnabend war die standesamtliche Verehelichung schauer, die Stück und Spiel nach jedem Att mit Beifall laut wagt niemand, ein Wort zu sagen, obgleich es doch gerade dem festgesetzt. Die Braut wartete aber vergebens auf den Bräu- belohnten, augenscheinlich nicht. Die Darstellung konnte sich denn schilderten Praktiken gegenüber organisirt zur Wehr zu setzen. Mädchens war groß. In diesem Zustande brachte sie einen felt theil die Freude an, die sie darüber beseelte, daß sie vor einem Werthheim'schen Personal nicht schwer fallen dürfte, sich den ge- tigam; derselbe blieb aus, und die Verzweiflung des jungen auch in allen Ehren sehen lassen. Die Regie verstand mit ihren Mitteln gut hauszuhalten und den Künstlern merkte man zum Bielfach herrscht unter den Angestellten die Meinung, daß der samen Plan zur Ausführung. Sie legte das Hochzeitskleid ab bankbaren Publikum in anständiger Rolle erscheinen konnten. Firmeninhaber von den neuen Gepflogenheiten in seinem und legte Trauerkleidung an. Dann wickelte sie ihr drei Monate mit allem Fleiß hatte Fräulein Margot die Titelrolle einstudirt, Geschäft keine Kenntniß habe. Inwieweit dies zutrifft, ist natür altes Kind in ein Packet derart, daß der Inhalt nicht zu er die sie selbst in der Deklamationsszene des dritten Aftes mit lich schwer zu sagen. Wohl aber hätte der Chef von der kennen war, schrieb einen Brief an ihren Bräutigam und verließ Natürlichkeit und ohne in hohle Sentimentalität zu ver= Sammlung freiwilliger Beiträge" zu einem ihm gespendeten hierauf das Haus. Sie begab sich nach der Kirchhofstraße und fallen, brav und muthig durchführte. Etwas unsicher Hochzeitsgeschenk Kenntniß erhalten können. Von welcher beauftragte ein achtjähriges Mädchen, welches sie antraf, das fallen, brav und muthig durchführte. Seite zu einer solchen Sammlung die erste Anregung fommt, Packet und den Brief einem jungen Mann zu überbringen, dessen war anfänglich Fräulein Jordan als Elisabeth, doch ist ja gemeinhin bekannt; keiner wagt, einem derartigen liebe- Namen und Wohnung sie ihr genau bezeichnete. Das kleine spielte diese Dame ihre Rolle in der großen Begegnungs dienerischen Vorschlage zu widersprechen, und Prinzipal nicht selber derartige Spenden verbietet, dann hat auch natürlich nicht wenig erschrocken über den Schritt, der seine ver­wenn der Mädchen führte den Auftrag auch aus, und der Empfänger war faene wenn auch nicht gerade majestätisch, so doch mit immerhin genügendem Selbstbewußtsein. Volles Lob würde Herrn Türk als die Aermste von ihrem fargen Zohn eine mehr oder minder große laffene Braut unternommen. Diese ist seitdem verschwunden Mortimer gebühren, wenn der Künstler das Studium der Summe zu opfern, die wahrlich zu einem warmen Mittagessen und man vermuthet, daß sie sich ein Leid angethan. Das schwärmerischen Verzückung seines Helden weniger süßlich be­nothwendiger wäre. Die Sammlung, die einen Betrag von Kind ist der Polizei überbracht worden, die es in Pflege ge- Herr Hock als Burleigh. Auch Herr Caßmann als Paulet fand fundet hätte. Recht brav spielten Herr Krüger als Leicester und 800 m. ergab, wurde bei der Lohnzahlung einkaffirt; Herr geben hat. Wertheim   erhielt für das Geld einen prächtigen Tafelaufsaz. Dafür feierte am vergangenen Mittwoch auch das ganze Personal fiedler das Leben genommen. Der Möbelpolirer Julius Stroh­Aus Furcht vor dem Krankenhause hat sich ein Ein- sich brav mit seiner Rolle ab. die Hochzeit seines Chefs; während dieser die Geschäftsleiter meier lag seit einer Woche an einem Fußleiden hilflos zu Bette, beim Champagner um sich versammelt hatte, erhielt jede Ver- und die Nachbarn hatten den Armenvorsteher um Beistand ge­täuferin ein Zäßchen Kaffee und ein Stück Kuchen gespendet! beten. Strohmeier sollte demzufolge am Sonntag nach einem Bezeichnend für die schneidigen Sitten, die in feinen" Rranfenhause gebracht werden. Als die Polizei mit einem und gebildeten" Familien zuweilen im Schwange sind, ist ein Krankenwagen eintraf, war es zu spät: Strohmeier hatte in der Erlaß des Kultusministers, in welchem die Eltern, deren Söhne Nacht Hand an sich gelegt. höhere Lehranstalten besuchen, dringend davor gewarnt werden, ihren Kindern Schußwaffen zu schenken. Wo solches üblich, ist es ja nicht weiter verwunderlich, wenn sich aus der gebildeten Jugend schon zeitig Raufbolde und Duellanten herausbilden.

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Selbstmord hat aus unerklärlichen Gründen der 61jährige Gemeindelehrer Nain in Rixdorf begangen. Er hinterläßt eine Mittwe mit drei erwachsenen Kindern.

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Gerichts- Beitung.

Im Zentral Theater begann am Sonnabend Konrad Dreher   mit einer besonderen Truppe ein längeres Gastspiel. Konrad Dreher  , Münchens   beliebtester Komiker, ist kein Fremd­ling mehr in Berlin  . Man hat ihn hier als Schauspieler wie als tüchtigen Regisseur, der zum Beispiel die Schlierseer", ihrem Wesen nach eine bäuerlich dilettantische Truppe, zu Erfolgen führte, kennen gelernt. Dreher's tomische Kunst sowie feine Volksthümlichkeit in München   beruhen auf füddeutscher Tradition. Berlinischer Komit ist sie wenig verwandt. Sie arbeitet mit schlichten, ja selbst fargen Mitteln, neigt faft gar nicht zur Exzentrizität und bringt dennoch den Eindruck be Ein aufregender Vorgang spielte sich gestern, Montag häbiger Gemüthlichkeit hervor. Selbst da, wo diese Art Der Primaner mit dem Revolver. Das Berliner   Tage- Vormittag um 11/2 Uhr vor dem Brandenburger Thor ab. Durch ironisch wird, behält sie einen gemessenen, trockenen Ernst blatt" bringt folgende unheimliche Geschichte:" Der Unter den Thiergarten tam auf dem asphaltirten Fahrwege von der und hütet sich durch verschmigtes Augenzwinkern ins Publikum primaner Winterfeld, Schüler des Lonisenstädtischen Gymnasiums, Sennéstraße her ein unbesettes Privatfuhrwert, das mit zwei hinein oder durch, ähnliche Kunstgriffe anzudeuten: Nun bin ich Sohn eines angesehenen hiesigen Rechtsanwalts, wurde Montag jungen feurigen Rossen bespannt war. Auf dem Plage Vor einmal von schneidender Schärfe. Im übrigen ist diese Art zu Morgen mit einem Schuß in der Schläfe in seinem Bette todt dem Brandenburger Thor schob gerade dort, wo die Fahrstraße jeder vergnüglichen Harmlosigkeit bereit. Die Poffe, die Herr aufgefunden. Seitens der Angehörigen wird angenommen, daß mündet, eine Kinderfran einen Korbwagen mit zwei etwa 3 bis Dreher zunächst mitbrachte, ist eine süddeutsche Bearbeitung der der junge Mann unter dem Einfluß irgend welcher Wahn- 5 Jahre alten Kindern vor sich her nach dem Thiergarten zu, Beiden Reichenmüller" von Anton Anno  , dem ehemaligen vorstellungen den Revolver, den er auf seinen Ausflügen und traf mit der Kutsche an der Ecke zusammen. Dem Kutscher   Direktor des Berliner   Residenz- Theaters. Auf die sozialen als Radfahrer bei sich zu führen pflegte und der stets an gelang es, sein Gespann zurückzuhalten; die Arbeiterfrau aber, Naivetäten der veralteten Komödie einzugehen, lohnt sich nicht seinem a um beigebracht hat." Ein Selbstmord im Traum hinter ihrem Rücken ein Pferdebahnwagen anfuhr, schob den| lag, zur Hand genommen und sich die Ver- die den kleinen Wagen anfangs zurückzog, verlor den Kopf, da mehr. Altväterlicher Geist sputt in diesem Schwank voll von im unmöglicher Frrungen. Das Ensemble Dreher's besteht aus ist wahrscheinlich das neueste fin de siècle  . Angesichts eines Wagen wieder bis auf die Mitte des Asphaltweges vor die provinziellen Turchschnittskräften, unter denen Herr Böhmert und solch traurigen Falles sollte das Tageblatt doch teine faulen Rutschpferde und ließ ihn dann im Stiche, um sich Fräulein Marie Mayer, ein prächtiges Schwabenpaar, durch Wige reißen. selbst in Sicherheit zu bringen. Nun war der Zusammen- liebenswürdige Komik hervorragen. Konfiszirt. Von sonst zuverläßlicher Seite geht uns nach stoß unvermeidlich. Die Pferde stürzten den Wagen um Der Archäologe Dr. Humann ist am Sonntag in Smyrna stehende Mittheilung zu. Wir bringen dieselbe, um so Gelegen- und zertraten ihn, die beiden Kinder tamen unter die heit zu geben, einen etwa unterlaufenen Irrthum eventuell richtig Pferde und wurden im Gesicht und am Körper anscheinend gestorben. zu stellen. Die Notiz lautet: Jm vorigen Sommer wurde durch nicht unerheblich verlegt. Das Publikum, das sich auf das einen Polizeiwachtmeister dem Händler August Lehmann, Oppelner Jammergefchrei der Kinder ansammette, rief zwei Schußmänner straße 10 wohnhaft, unter anderem auch zwei Wiegeschalen herbei, deren einer die Verlegten sowie die Kinderfrau mit dem nebst dazu gehörigen Gewichten, von denen die eine noch ganz Wrack des Korbwagens mit einer Droschte in die Wohnung der neu und nach der Meinung des Händlers völlig tadellos war. Eltern brachte. Dem anderen stellte sich der Kutscher des Privat­Doch fand dieselbe vor den Augen der Polizei feine Gnade und wagens, der zunächst, weil er die Pferde nicht mehr halten wurde wie gesagt tonfiszirt. Da dergleichen auch anderen Leuten konnte, davongefahren, dann aber freiwillig wieder nmgekehrt war. passirt, so sammelt sich im Laufe der Zeit im Polizeigewahrsam Witterungsübersicht vom 13. April 1896. erklärlicherweise eine Menge Zeug an, welches, um damit zu räumen, zu gelegener Zeit verauftionirt wird. So fand auch am Donnerstag, den 9. April, wieder eine derartige Versteigerung statt. Zu diefer begab sich eine ganze Anzahl Händler, darunter auch Lehmann stationen. mit seiner Frau, welche letteren speziell neugierig waren, zu sehen, was aus ihrem tonfiszirten Eigenthum geworden sei. Sie erwarteten nichts anderes, als daß ihre konfiszirte Wiegeschale unbrauchbar gemacht worden sei und nun als altes Metall ver­fauft werden würde. Um so mehr waren sie erstaunt, zu sehen, daß die Waage in unverändertem Zustande unter den Hammer tam und von einem Händler zu einem billigen Preise erworben wurde. Nachdem sich das Lehmann'sche Ehepaar wie auch andere Kollegen davon überführt hatten, daß die verkaufte Wiege= schale sich thatsächlich in unverändertem Zustande befinde, bot Frau Lehmann dem Käufer derselben 5 M. über den von ihm gezahlten Preis, um die Wiegeschale wieder in ihren Besitz zu Cort bringen. Dieses Anerbieten wurde indessen von dem Käufer Aberdeen.  der Wiegeschale dankend abgelehnt mit der Motivirung, Paris  .. daß der auf der Auktion von ihm erstandene Gegenstand bedeutend mehr werth sei und ihm bei einem Weiterverkauf einen Wetter- Prognose für Dienstag, den 14. April 1896. höheren Gewinn als die gebotenen 5 Mart abwerfen müsse. Kühles, zeitweise heiteres, vielfach woltiges Wetter mit Frau Lehmann mußte sich also bescheiden, fragt sich aber nun­mehr in ihrem beschränkten Unterthanenverstande, zu welchem Winden. Zwecke ihre Wiegeschale tonfiszirt worden ist, wenn sie später wieder unverändert in den Verkehr gebracht wird?

Swinemünde  Hamburg  Berlin  

Wiesbaden  München  Wien  . Haparanda  . Petersburg

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Wetter

heiter wolfig

Nebel Regen

Schnee

bedeckt

bedeckt woltig wolkig halb bedeckt wolkenlos

Temperatur

nach Celsius

Wok Do FALL520886

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geringen Niederschlägen und ziemlich frischen nordwestlichen

Berliner   Wetterbureau.

Kunst und Wissenschaft.

Die polizeilichen Vorschriften über die Sonntagsarbeit der Angestellten in Bade- Anstalten erfuhren durch das Rammergericht am 13. April eine für die genannten Arbeiter wichtige Auslegung. Der§7 der Verordnung des Berliner Polizeipräsidenten vom 21. März 1895 nimmt die Heilzwecken gewidmeten Bade- Anstalten von gewissen Beschränkungen der Sonntagsarbeit aus, denen andere Bade Anstalten unterworfen find. Im zweiten Absatz dieses Paragraphen heißt es dann: Wenn die Arbeiter durch Sonntagsarbeit am Besuch des Gottesdienstes verhindert sind, ist ihnen an jedem dritten Sonntag die zum Besuche des Gottesdienstes erforderliche freie Zeit zu geben". Den Leitern des Admiralsgarten- Bades, Bauer und Norden, wurde vorgeworfen, die zitirte Bestimmung 5 dadurch verlegt zu haben, daß sie ihre Arbeiter( Babediener 2c.) 4 unterschiedslos jeden Sonntag mindestens bis 2 Uhr mittags be 4 schäftigten. Sie erhoben gegen das ihnen auferlegte Strafmandat von 100 Mart Widerspruch und machten geltend, daß sowohl die Zentrale wie die Filialen der Aktiengesellschaft, die sie ver­treten, neben anderen Zwecken dem der Heilung dienten und daß jene Bestimmung sie deshalb nichts angehe. DasSchöffengericht verurtheilte fie zu 50 M. und das Landgericht ermäßigte diese Strafe dann auf 20 Mark". Es wurde ihnen nicht als Vergehen angerechnet, daß sie es den Angestellten in den Filialen unmöglich gemacht hatten, alle drei Sonntage mal dem Hauptgottesdienst beizus wohnen. Die den Heilzwecken dienenden Einrichtungen seien hier mit den anderen so eng verbunden, daß auch die betreffenden Arbeiter nicht gesondert behandelt werden könnten, und sofern Heilzwecke in Frage ständen, fände eben die Bestimmung hin­sichtlich der freien Zeit zum Kirchenbesuch thatsächlich feine Anwendung. Dagegen fand das das Gericht einen Verstoß gegen die Verordnung darin, daß in der Zentrale( Friedrichstr.) denjenigen die freie Zeit zum Besuch des Hauptgottesdienstes Der Verein Probebühne hat für seine nächste Auf- nicht an jedem dritten Sonntage gewährt wurde, welche daselbst führung, die noch diesen Monat im Residenz- Theater stattfinden in den Abtheilungen beschäftigt waren, die von der zu Heil­wird, eine dreiaktige Komödie ,, Die Farenmacher" von Karl Wert zwecken bestimmten streng geschieden sind. Das Urtheil wurde Zwei Berliner   Radfahrer haben in 12 Tagen 16 Stunden meister angenommen. Dem Stücke wird eine einattige Plauderei von Bauer und Norden und auch von der Staatsanwaltschaft 28 Minuten die Strecke Berlin  - Paris  - Madrid   durchfahren. Die beiden Doktoren" von E. Rüst vorausgehen. angefochten. Die Angeklagten hoben hervor, in der Verordnung Die Große Berliner Pferde- Eisenbahn läßt wegen des Adolf Sonnenthal  , der vielgerühmte Wiener   Burgschau- werde nur von einer Theilnahme am Gottesdienste, nicht aber früheren Schulanfangs während des Sommerhalbjahres von spieler, ist abermals, wie in den Vorjahren zur Osterzeit als Gast von einer solchen am Hauptgottesdienste( 10 bis 12 Uhr vor­geftern, Montag, ab auf fünfzehn Linien, die fast sämmtlich thal's Wirken gehört der Geschichte der Schauspielkunst. Zu den Revision Bestrafung der Angeklagten auch deswegen, weil in den zu uns herübergekommen. Er spielt im Neuen Theater. Sonnen mittags) gesprochen. Die Staatsanwaltschaft verlangte in ihrer von den Außenbezirken in die innere Stadt führen, außer ursprünglichsten schauspielerischen Genies hat er nicht gehört. Filialen alle Angestellten stets die Kirchzeit hindurch, thätig außer- thal's fahrplanmäßige Früh oder Schülerwagen verkehren. Die frische Unmittelbarkeit, dies köstliche Geschenk, das seinem waren. Der Straffenat verwarf beide Revisionen, Die Vor­Die Werder'sche Baumblüthe beginnt, begünstigt durch Kollegen Baumeister zu theil ward, war ihm in so reicher Fülle entscheidung sei zutreffend und insbesondere die Annahme, daß den Regen und die warme Witterung, sich schnell zu entfalten. nicht gegeben. Allein ein starkes künstlerisches Feingefühl mit Gottesdienst" hier der Hauptgottesdienst am Vormittage Mitte dieser Woche bis zum Sonntag dürfte fie in dem schönsten und ein ganz ungewöhnlicher Eifer beseelten Adolf gemeint sei. Schmuck stehen. Unsere Parteigenoffen, die nach Werder gehen, Sonnenthal  , und so wuchs er zu den höchsten Aufgaben Die Kommandit- Gesellschaft auf Aktien Herman Gerson werden auch dort die Lokalliste beachten. heran, die die Schauspielkunft zu vergeben hat, ja hielt am 2. April im Bureau ihres Geschäftsgebäudes am Wer ist vor April 1894 von Schuhleuten auf der in den Höhemomenten seines Könnens überwand der eigentlich Werderschen Markt eine Generalversammlung ab, bei der es Polizeiwache mishandelt worden? Unser Parteigenosse Re- nicht tragische Schauspieler das unzulängliche seiner Natur, die außergewöhnlich lebhaft zuging. Die erregte Stimmung wurde batteur Feldmann in Langenbielau   hat im Frühjahr 1894 in fentimentalische Sucht, allzu weichlich und rührsam, bis zu selbst hauptsächlich durch den Besitzer der Berliner   Damenzeitung", einer Versammlung behauptet, daß Arrestanten auf Berliner   gefälliger Rotetterie rührsam zu schwelgen. So wurde es mög- Herrn Simon, hervorgerufen, der gegen die Geschäftsführung Polizeiwachen geprügelt würden, und sich dadurch einen Prozeß lich, daß er sich an König Lear, Wallenstein   und Nathan den der Gesellschaft eine Menge Einwände erhob, welche von den zugezogen, der, obwohl er in einer Instanz mit Freisprechung Weisen wagen fonnte. In Wien   treibt man mit Adolf Sonnen übrigen Aktionären als unzutreffend zurückgewiesen wurden. Als endete, dennoch auf erfolgte Revision der Anklagebehörde fort thal eine Art Gößendienst; und da Sonnenthal   fich seinen be- die dadurch sehr in die Länge gezogene Verhandlung endlich geführt wurde und nächstdem von neuem verhandelt werden soll. sonderen Stil geschaffen hat, ist man auch blind gegen die von dem Vorsitzenden als geschloffen erklärt wurde, soll Simon Nun ist zwar in neueren Gerichtsverhandlungen offenkundig durch Unmanieren, die mit diesem Stil verknüpft sind, gegen Sonnen- fich nicht sofort entfernt haben, worauf der Justizrath Ernst, die gravirendften Zeugenaussagen dargethan worden, daß that's Gefühlsreichlichkeit. Am freiesten von Unmanier hat dies- welcher das Protokoll geführt hatte, zu dem Bureauchef der derartige Mißhandlungen von föniglich preußischen Sicherheits- mal fich Sonnenthal's Nathan dargestellt. Hier giebt sich der Adel Gesellschaft, Herrn Rosenthal geäußert haben soll: Jezt tönnen beamten verübt worden sind, doch muß unserem Parteigenoffen der Form ohne Ziererei. Ein grundgütiger, flug überlegener Sie von Ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Rofenthal ergriff selbstverständlich daran liegen, von etwaigen früheren Fällen Mensch ist dieser Nathan, und immer bewahrt ihn sein feiner Simon darauf am Arme und führte ihn hinaus. Verschiedene fichere Kenntniß zu erlangen. Alle diejenigen, welche vor April Taft davor, feine Ueberlegenheit mit Absichtlichkeit zu äußern; Aktionäre riefen dabei Raus! Raus!" Gegen diese, soweit er 1894 Differenzen dieser Art mit Beamten auf der Polizeiwache und wie Sonnenthal   das Gleichniß von den drei Ringen vor, fie bezeichnen konnte, stellte Simon Strafantrag wegen Beleidi= gehabt haben, werden daher ersucht, ihre Adressen untert rägt, als entwickelte er ein persönliches Erlebniß und als riffe gung und ebenso gegen Justizrath Ernst und Rosenthal. Das

Der frühere verantwortliche Redakteur des ,, Sozialist", Franz Künstler, ist gestern auf der Straße verhaftet und ins Gefängniß gebracht worden. Warum dies geschehen, ist uns nicht bekannt.

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