Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Vermischtes.

eigentlich gar nicht flreifen wollen, sondern von der sogen. Lohnt- Ober- Verwaltungsgericht hat jedoch jetzt dieselbe tommission gegen ihren Willen dazu gezwungen werden. Kategorisch aufgehoben. Das Vergehen des R. sei so eigenartig, Ju der Spezialausstellung Kairo   auf dem Terrain der wird daher von den Herren Prinzipalen erklärt, daß wenn der daß man daraus nicht den Schluß ziehen könne, er werde als Gewerbe- Ausstellung in Treptow   haben gestern sämmt vom Zaune gebrochene Streit" bis Freitag nicht aufgehoben Stellvertreter einer Schankwirthin der Hehlerei und dergleichen liche 35 Tapezirer die Arbeit eingestellt, weil ihnen das wird, sämmtliche Baubetriebe in und um Stuttgart   am Sonn- Vorschub leisten. Gesuch um Lohnerhöhung abgeschlagen wurde. Die Arbeit ist abend, den 18. April, vollständig gefchloffen und sämmtliche dort mit Lebensgefahr verbunden, da, wie man uns mittheilt, Arbeiter entlassen werden. Die Zimmerer laffen sich aber für Gerüste, die die in beträchtlicher Höhe arbeitenden Tapezirer hierdurch nicht einschüchtern und soll sich jetzt, wie ver vor dem Herabfallen schüßten, nicht genügend gesorgt ist. lautet, das Stuttgarter   Gewerbegericht als Einigungsamt mit Zum Prozeß Hammerstein wird auswärtigen Blättern von Achtung, Stuckateure Berline! In der öffentlichen Ver- dem Streit beschäftigen. Auch die Dachdecker haben ähnlich, hier geschrieben: Landgerichtsdirektor Rieck, der Vorsitzende der fammlung am 18. April wurde beschlossen, am 20. April überall wie die Maurer, beschlossen, keine Zimmererarbeiten zu ver- ersten Straffammer, vor der am 22. April der Freund der Flora richten. Die Zimmermeister in Ravensburg Gaß abgeurtheilt werden wird, hat mit Rücksicht darauf, daß da die Arbeit niederzulegen, wo folgendes nicht bewilligt würde:( Württemberg  ) haben alle, bis auf einen, die Forderungen der nur wenige Zeugen vernommen zu werden brauchen, das Zimmer, 1. Anerkennung des 1886 er Tarifs, 2. Neunstundentag, 3. Minimal Behilfen bewilligt; es sind somit nur 11 Mann in dem wo er regelmäßig seine Sigungen abhält, auch für den Hammer­John für Zieher 7 M. bei neunstündiger Arbeitszeit. Die Prin- Ausstand. zipale haben am 17. April eine Versammlung. Ihre Kommission stein- Prozeß bestimmt. Der Zuschauerraum dieses mittelgroßen wird uns die Firmen bekannt geben, die mit den Vereinbarungen Aus Basel  . Seit einigen Tagen streifen hier 50 Stein Gemaches faßt 16, höchstens 20 Personen. Die zahlreichen Ge­der beiderseitigen Kommiffionen einverstanden sind. Das Resultat hauer vom Baugeschäft Linder, weil der Unternehmer sich suche um Ginlaßkarten sind mit Rücksicht auf den beschränkten wird von uns in einer öffentlichen Versammlung weigerte, mit einer Kommission des Fachvereins über die Ein- laum abgelehnt worden. mitgetheilt werden, die Sonntag, den 19. April, vorführung eines einheitlichen Arbeitstarifs zu unterhandeln. Der In den 18 Großstädten Preußens von 100 000 Gin­mittags 10 Uhr im Neuen Klubhaus, Kommandantenstr. 12, tagt. Ausstand wird sich wahrscheinlich bald auf alle Baugeschäfte wohnern entfielen nach dem vorläufigen Ergebnisse der Bolts­Kollegen, es ist Beit zum Handeln, deshalb erscheint in dieser ausdehnen, weil auch die übrigen Unternehmer erklärten, aufzählung vom 2. Dezember 1895 auf 1000 Einwohner im Jahre Versammlung Wann für Mann! Ferner ersuchen wir Euch, teine Unterhandlungen einzugehen. Eine Versammlung der 1895 durchschnittlich den oben erwähnten Beschluß sämmtlichen Prinzipalen mitzutheilen Steinhauer bat beschlossen, daß die noch Arbeitenden die Aus­und über das Ergebniß an die Lohnkommission( Steinstr. 17, ständigen mit 5 pet. ihres Verdienstes unterstützen sollen. Fast bei Schünemann) zu berichten. Die Lohnkommission. alle Ledige find abgereist. Die hiesigen Zimmer- und Schreinermeister lebnen jedes weitere Unterhandeln mit den beiden Lohnkommissionen der Arbeiter ab. Der Ausstand dieser beiden Branchen scheint danach unvermeidlich. Auch die Meister der Holzbildhauer lehnen die gestellten Forde rungen ohne irgend welche Begründung ab. Sämmtliche Ge­hilfen haben für kommenden Sonnabend die Kündigung ein­gereicht. Der drohende Ausstand in der Holzindustrie dürfte mindestens 1200 Personen umfassen.

Achtung, Zimmerer Berlins  !

Wiederholt wird jetzt von den Unternehmern gefordert, daß Sonntags- und Ueberstundenarbeit geleistet werden soll. Wir machen unsere Berufsgenossen hiermit noch einmal auf die Beschlüsse unserer Versammlungen aufmerkiam, wonach Ueber stunden nur dort geleistet werden dürfen, wo Leben und Gesundheit unserer Mitmenschen in Gefahr steht. Es ist nothwendig, daß diesem Beschlusse überall Geltung verfchafft wird, wenn wir den Neun­Stundentag in Zukunft behalten wollen. Die letzte Plazz­Deputirten Bersammlung beschloß ferner, daß die Arbeitskarten­Kontrolle weiter bestehen bleibt; die Karten werden täglich von

Stunden arbeiten wollen.

Auf dem Domban legten die dort beschäftigten Rameraden am Dienstag die Arbeit nieder; sie verlangen bei den gefähr lichen Arbeiten, welche dort verrichtet werden müssen, 60 Pf.

Stundenlohn.

-

Gerichts- Beitung.

-

in der Stadt 1. Berlin  2. Breslau  3. Köln  

6. Hannover  . 7. Düsseldorf  .

Lebeild Todt

ehe Sterbe schließende fälle( ohne geborene geborene Personen Todtgeb.)

28,1

1,0

20,5

20,1

33,9

1,8

18,1

27,1

37,0

1,0

17,7

22,6

4. Frankfurt a. Main 5. Magdeburg

27,5

0,9

20,9

17,0

34,7

1,2

15,0

22,3

32,9

1,3

18,3

19,1

37,8

1,2

19,1

22,2

8. Königsberg   i. Pr.

30,5

1,0

16,6

26,2

9. Altona  

34,4

1,3

20,1

20,3

34,4

1,1

17,1

26,4

33,5

1,3

16,1

17,1

31,8

0,9

16,2

17,8

88,1

0,9

16,9

16,3

32,6

1,3

16,9

25,5

34,0

1,2

14,7

21,9

.

39,9

1,0

18,0

18,6

0,8

16,6

23,7

1,2

10. Stettin  11. Elberfeld  

34,4 31,6

15,0

18,7 Wie alljährlich, überstieg auch 1895 in den Großstädten die Bahl der Geburten die der Sterbefälle. Den verhältnißmäßig größten Ueberschuß( natürliche Volksvermehrung) hatten im Jahre 1895 Barmen( 16,8), Glberfeld( 164) und Düsseldorf  ( 15,6), den geringsten Rönigsberg i. Pr.( 4,3), Breslau  ( 6,7), Danzig  ( 7,1) sowie Berlin   und Stettin  ( je 8,0).

6-8 Uhr abends Neue Friedrichstr. 44 ausgestellt. Auch ſind dez Hauseigenthümers und Buchdrudereibefizers Starl Schwabe 13. Bamig. Ein 63 jähriger Heiratheschwindler stand in der Person 12. Charlottenburg  . Barmen fämmtliche Unregelmäßigkeiten dort unbedingt zu melden. Der Zimmermeister Strothof, Antonftr. 16, hat sein gegebenes in der Bärwaldstraße auf der Anklagebant der achten Straf- 14. Danzig  . Wort wieder gebrochen; er sucht jetzt 3immerleute, welche zehn tammer am Landgericht I zu Berlin  . Es lagen drei verschiedene 15. Halle a. d. Saale  Fälle vor, in denen sich der Angeklagte infolge von Heiraths- 16. Dortmund. annoncen an ältere alleinstehende Damen herangemacht hatte 17. Aachen  . und nachdem er das Eheversprechen gegeben hatte, direkt auf 18. Krefeld  feinen eigentlichen Zweck losgegangen war, die heiraths lustigen alten Frauen um ihr Vermögen zu bringen. Im ersten Falle war es die Wittwe eines Oberstlieute: ants gewesen, die durch den äußerst raffinirten alten Schwindler zuerst um 5000 und später noch um 1100 m. gebracht wurde. Der Angeklagte wußte einen so vertrauenerweckenden Ein­druck hervorzurufen, wobei ihn sein Alter und der schneeweiße Der neueste Fortschritt auf dem Gebiete der Kassen­J. A.: Theodor Fischer  , Danzigerstraße 83.wohlgepflegte Bart unterstühle, daß die Frau Oberstlieutenant   einbrüche! Aus Marseille   wird gemeldet, daß in der Nacht zum feinen Zweifel in ihren neuen Bräutigam sezte und Sonnabend ein Einbruch bei dem Bankier Ferrand am Börsen­Achtung, Metallarbeiter! Der Streit der Former und das Geld ohne jegliche Sicherheit hergab. Er hatte über plate stattgefunden hat. Die Diebe bedienten fich einer Kreis­Gießerei- Arbeiter bei der Firma Friederich, Reichenberger feine Druckerei, sein Haus und fein Vermögen derartige brillante säge, um den diebes- und feuersicheren Geldschrank anzubohren. Petroleummotor straße 4, ebenso der Streit der Klempner bei der Firma Moos- Angaben gemacht, daß es die neue Braut als ein Glück ansehen Für den Betrieb derfelben hatten sie einen dorfu. Hochhäuseler dauert unverändert fort. mußte, folchen Bräutigam zu befizen, wenn dessen Mit: mitgebracht, so daß die Arbeit leicht von statten ging, die den Der Vorstand theilungen auf Wahrheit beruhten. Daß dies nicht der Fall Herren 15 000 Frants eintrug. Hoffentlich lassen sich die ultra­war, mußte die erwähnte Wittwe allerdings bald einsehen modernen Gauner ihre Erfindung patentiren.

Unsere Forderung ist noch anerkannt worden von den Bau. firmen: Mais, Schöneberg  ; Nopp, Rigdorf; Zeichmann, Thaerstr. 15; Heese, Charlottenburg  .

Die Lohntommission der Berliner  

3immeriente.

#

des Berliner   Metallarbeiter Verbandes. 3 Achtung, Tabafarbeiter Berlins  ! Sonntag Vormittag 101 Uhr wird bei Niest, Weberstraße 17, eine öffentliche Versammlung mit der Tagesordnung abgehalten: Die Antwort der Bigarren Fabrikanten von Berlin  und Umgegend auf die Zustellung unseres Minimal­Lohntarifes und Berichterstattung über die am Freitag Nach mittag bei Böhow stattgebabte Bersammlung der Fabrikanten. ( Siehe Inferat der heutigen Nummer.) Die Kommission für öffentliche Angelegenheiten der Tabatarbeiter Berlins  .

und nun wußte der raffinirte Angeklagte es derartig zu Edison's Erfindergewinne find nicht so bedeutend, als schieben, daß die Betrogene aus freien Stücken von dem bisher allgemein angenommen wurde. Denn von allen seinen Seirathsprojekte zurücktrat. In ganz gleicher Weise wußte der Erfindungen haben ihm laut eigener Angabe nur neun einen Angeklagte auch die Schwägerin eines Rechnungsraths um einigermaßen erheblichen Gewinn gebracht, nämlich der Polizeis 11 700 M. und eine dritte Wittwe um 3700.telegraph, das Quadruplexsystem, der Börsendrücker, das prellen. Der Angeklagte, Der wegen dringenden Telephon, die elektrische Feder, das Glühlichtsystem, die Verdachts in Haft genommen war, suchte sich durch alle möge elektrische Eisenbahn, der Phonograph und der Kinetograph. lichen Verdächtigungen gegen seine Opfer und sonstige Personen Am wenigsten brachten der Polizeitelegraph, die elettrische aus der Schlinge zu ziehen und sich selbst als eine verfolgte Feder, die elektrische Eisenbahn, der Phonograph und Unschuld hinzustellen, er machte sogar die ganz besonders

Ein verheerendes Feuer suchte am Mittwoch den Ort Chefla bei Raltutta heim. 300 Hütten sind zerstört und 4000 Menschen obdachlos.

Aus Kottbus  . Eine Versammlung sämmtlicher Fabrit charatteristische Bemerfung, in einem seiner Zivilprozesse müsse der Kinetograph, weil diese Erfindungen zum theil feinen Ein­gang in die Praxis fanden oder zum theil von anderer Seite Tommissionen der Arbeiter und Arbeiterinnen nahm, wie die die Staatsanwaltschaft die Akten beiseite geschafft haben. Volts- Zeitung" mittheilt, am 14. d. Mts. folgenden Vorschlag Der Gerichtshof hielt einen Fall nicht für genügend aufgeklärt sehr bald wesentlich verbessert wurden. Dahingegen brachte das der Fünfer- Kommission mit allen gegen eine Stimme an: Die und sprach den Angeklagten hierin frei; wegen der anderen Telephon 25 000, das Quadruplexsystem 30 000, der Börsen­Unterzeichnete erklären sich bereit, in einer öffentlichen Verfamm- beiden Betrugsfälle erkannte er jedoch auf 1 Jahr 6 Monate drücker 50000 und das Glühlichtsystem 140 000 Dollar Reine lung der Textilarbeiter die Beendigung des Streits zu Gefängniß und 3 Jahr Ehrverlust. Dem Wunsche des Un- gewinn. Immerhin ist der taube Edison nach einer Mittheilung des Patent und technischen Bureaus von Richard Lüders in beantragen, falls die Arbeitgeber gleichzeitig schriftlich geklagten auf Haftentlassung gegen eine Kaution wurde natürlich Görlig durchaus tein armer Mann, nur hat er sein Vermögen versprechen, die Streifenden, soweit zur Zeit ausführbar nicht entsprochen. nicht als Erfinder, fondern als Fabrikant gewonnen. und ohne Rücksicht auf die Borfälle während des Der 22jährige bisher noch unbescholtene Maurer Ernst Streiks, wieder wie bisher in Arbeit zu nehmen, wenn auch Szmalla stand am Donnerstag wegen Anniftung zum Meineide vor nicht alle in denselben Fabriken, in denen sie früher arbeiteten. Der 1. Straftammer am Landgericht II zu Berlin  . Der Angeklagte war Gleichzeitig sprechen die Unterzeichneten die Erwartung aus, daß von einem jungen Mädchen wegen Zahlung von Alimenten für die Arbeitgeber freiwillig in einzelnen Arbeitsbranchen die Löhne ihr Kind verklagt worden. Er bestritt nicht den Umgang mit innerhalb der nächsten vier Wochen aufbessern werden und aus der Klägerin, bot aber Beweis dafür an, daß die Klägerin wärtige Arbeiter nicht eher heranziehen, bis die hiesigen Arbeiter innerhalb der Konzeptionszeit auch Dem Arbeiter Luban untergebracht sind." Durch eine Mittelsperson ist diese Erklärung ihre Gunst geschenkt habe. Später wurde bekannt, daß der Une den Fabrikanten unterbreitet worden. Eine Privatdepesche meldet uns nun, daß gestern eine Bolts- geklagte zweimal den Verfuch gemacht hat, den Arbeiter Luban zu bestimmen, in seinem Sinne und Interesse die Unwahrheit versammlung, der das Resultat des Vermittelungsversuchs vorlag, auszusagen. Luban ist darauf nicht eingegangen, hat aber auch beschlossen hat, es follte heute eine geheime Abteine Anzeige erstattet. Die Anzeige ist von anderer Seite aus­stimmung über die Frage der Wiederaufnahme gegangen und da Szmalla troz seines Leugnens überführt der Arbeit vorgenommen werden. Welcher Art das werden konnte, so wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus  Resultat des Vermittelungsversuchs war, ist uns noch nicht be­tannt; mitgetheilt wurde uns nur, daß ein Vergleich in Aus- perurtheilt und sofort verhaftet. ficht" stebe.

-

Neber ein interessantes Vorkommniß wird der Volks- 3tg." geschrieben: Am 13. d. M. wurde von der Straffammer des biesigen Landgerichts der verheirathete Fabrikarbeiter Karl Kuchenbäcker wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an Mädchen unter 14 Jahren zu sieben Monaten Gefängniß und zwei Jahren Ehrverlust verurtheilt. Ruchenbäcker ist derjenige, welchen das Streiffommissions- Mitglied G. Kölbel bedroht" Jahressteuer, haben sollte, weshalb letterer bekanntlich vor kurzem und zwar im wesentlichen auf das Zeugniß des Kuchenbäcker hin, zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt wurde.

"

=

#

Die Tischler Dortmunds haben die Arbeit niedergelegt. Nach einem Telegramm der Bolts Zeitung" soll eine Ver­sammlung der Streifenden, die zahlreich besucht war, wegen " Tumults" polizeilich aufgelöst worden sein.

Die Maurer in Peine   in Hannover   find in den Streit getreten. Sie verlangen Erhöhung des Stundenlohues von 32 auf 35 Pf.

Der Schankwirth M., welcher in der Frankfurter Allee  wohnt, hatte den auf einem benachbarten Bau beschäftigten Arbeitern auf jedesmalige Bestellung des Poliers Schnaps und Bier in Flaschen geliefert. Hierin erblickte die Behörde einen besonderen selbständigen Betrieb des Echankgewerbes, welches einer besonderen Betriebssteuer unterliege. M. wurde deshalb in eine Geldstrafe von 30 M., das Doppelte der hintergangenen Er beantragte richterliche Ent­genommen. scheidung. Im gestrigen Termin vor dem Amtsgericht II. Rechtsanwalt sein Vertheidiger, machte Dr. Schoeps geltend, die Daß von Frage großer prinzipieller Wichtigkeit sei, denn derartige Fälle kämen zu hunderten vor und bisher sei noch niemals die Lieferung von Schnaps und Bier nach Neubauten als ein selbständiger Gewerbebetrieb angesehen worden. Der Angeklagte sei im Besitze der unbeschränkten Schankkonzession. Der Gerichtshof entsprach der Erwartung auf Freisprechung nicht, sondern erblickte in dem Verhalten des An­getlagten einen steuerpflichtigen selbständigen Gewerbebetrieb. Es blieb bei dem Strafbefehl in Höhe von 30 M. Der Verurtheilte wird Berufung einlegen.

Eingelaufene Druckschriften.

-

Bon der teuen Zeit"( Stuttgart  , J. H. W. Dies' Berlag) ist soeben das 29. Heft Des 14. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Ein alter Schwindel. Aus den Vereinigten Staaten  . Won F. A. Sorge. Die soziale Verfassung des Inkareichs. Selbitanzeige von Heinrich Gunow. Aus früheren Kämpfen. Allerlet aus den Erinnerungen eines englischen Agitators. Bon Ed. Bernstein. 2. Der Kampf wider Bebrückungen der Preffe. Subermann's Glück im Winkel". Bon F. Mehring. Literarische Rundschau. Notizen: Der Geburtstag von Wilhelm Weitling. Bon D. Wittelshöfer. Feuilleton: Das Ende vom Liede. Eine Geschichte von der Gleichheit, Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen( Stutt von Konrad Telmann.  ( Fortjegung.) gart, J. H. W. Dies' Verlag  ) ift uns foeben die Nr. 8 des 6. Jahrgangs zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Wie sollen sich die Arbeiterinnen organisiren? Aus der Bewegung. Wirthschaftlicher Krieg. Das Synditat der in der Frauenpreffe und in der frauenrechtlerischen Preffe thätigen Schriftstellerinnen und Schriftsteller von Paris  . Bon Aline Balette Die dritte Jahrestonferenz des Schottischen Nationalausschusses für Frauengewerbe.. Gine amerikanische  Fabritinspektion über den geseglichen Kinderschuß in Illinois.  - Feuilleton: Aus Hunger. Von Dorothee Goebeler. Kleine Nachrichten. Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Bf., durch die Poft bezogen( eingetragen in der Reichspoft- Beitungslifte für 1896 unter Nr. 2837) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestell­geld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Bf. Inferatenpreis die zweigespaltene Betitzeile 20 Pf.

-

-

-

1

Das neueste Heft( 3/4) der unter der Redaktion von Bertha von Suttner   im Verlag von E. Pierson in Dresden   erscheinenden Zeitschrift: Die Waffen nieder!" hat wiederum einen mannigfaltigen und reichhaltigen Inhalt. Wir heben aus demselben nachstehendes hervor:@afton Moch: Los auf die Mißverständnisse! Moriz Adler: Das Recht des Stärkeren als Recht bes Echwächeren. Bertha von Suttner  : Bettschau. M. A. Reitler: Militär, Stanbesehre, Sweifampt. Aus dem Gerichtssaale. Franz Floth: Der Jugendbildner. Edmund Stubenrauch: Beitgebanken. Unser erster Mobilifirungsversuch. Henry Norman: Ueber Bölkerschieds­gerichte. Die Seeschlacht der Zukunft. Die Friedensbewegung und Sie soziale Frage. Fredrik Bajer  : Gine persönliche Bemerkung von der Imbildung der Kriegsarmeen. Gegen die Friedensbewegung. Gegen den Krieg. Notizen und Zahlen. Statistisches Nachschlagebüchlein. Von H. Beringer.

-

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet am Montag, abends von Dienstag, Freitag und Sonnabend,

Scheibe 87. Aerztlichen Rath ertheilen wir nicht. Thorn. In Duellangelegenheiten sind wir zu wenig eint­

Sie beim Reichstags- Abgeordneten Pastor Schall an.

E. Lenz. Das Inserat ist schon drei Jahre alt. Wir unter­laffen es daher, darauf einzugehen, bringt doch jeder Tag genug Material. Uebrigens besten Dant.

leber die Verhaftung der Boykottkommiffion, die zur Durchführung des Bontotts gegen die Mohr'sche Margarine ge Die Folgen eines miklungenen Selbstmordversuchs wählt wurde und aus den Genossen Stabbert, Grübel, Peect, find nach einem gestern vom Ober- Verwaltungsgericht gefällten Geertz und Heine besteht, berichtet das Hamburger Echo":" Im Urtheile nicht als vorsätzlich zugefügte Krankheit im Sinne Bureau der Kommission im Salon Karlsruhe  " erschienen nicht des§ 26 a Nr. 2 des Krankenversicherungs- Gesezes anzusehen. weniger als 6 Kriminalbeamte und beschlagnahmten dort sämmt. Demnach muß auch diesen Kranken das Krankengeld gewährt 6-7 Uhr statt. Das Ober­liche Schriftstücke und Materialien der Boykottkommission, wobei werden, sofern sie einer Kasse angehören. sie auch Sammellisten des Gewerkschaftskartells mitnahmen. Verwaltungsgericht nimmt an, daß im gedachten Die Mitglieder der Boykottkommiffion, welche sie dort nicht Falle von der vorfählichen Zufügung einer Krankheit nicht die geweiht, um über den Komment Auskunft geben zu können. Fragen antrafen, wurden auf der Straße aufgegriffen oder von Rede sein könne, weil, wer einen Selbstmord versucht, überhaupt der Arbeit geholt und dann in Haft genommen. Sämmtliche nicht die Absicht habe, sich eine Krankheit zuzuziehen. Listen derjenigen Händler, welche erklärt hatten, feine Mohr'sche An den Stellvertreter eines Gastwirthes werden die Margarine zu führen, sind der Polizei in die Hände gefallen, so felben Anforderungen in bezug auf ſittliche und sonstige Bu­daß es einstweilen nicht möglich sein wird, sie zu veröffentlichen. verfäffigkeit gestellt, wie an den Gastwirth selber. Der Schank- Vertrauensmann der Handelshilfsarbeiter Berlins  . Wenn noch etwas gefehlt hätte, um Stimmung für das Vorgehen wirthin H., welche in der Person des ehemaligen Eisenbahn- Wir können den Aufruf nicht e her bringen, bevor nicht die Ge­der Mohr'schen Arbeiter und den Boykott zu machen, so hat die schaffners R. einen Stellvertreter gefunden hatte, wurde es durch werkschaftskommission zu der Sache Stellung genommen hat, was Polizei es glücklich durch die Verhaftung fertig gebracht, es polizeiliche Verfügung untersagt, diesen als solchen zu behalten. um so mehr nöthig, als der Aufruf sich an die Gesammtheit der Verfügung hinzuzufügen. Eine bessere Agitation für sich können die aus Die Vorleben gesperrten Mohr'schen Arbeiter gar nicht wünschen. Wir sind dem des K. zu befürchten wäre, er werde J. 2. 500, R. B., Lausitzerstr. 39. Ja.- Schön­neugierig, auf grund welches Vergebens refp. Verdachts die Ber  - feine Stellung in der H.'schen Schankwirthschaft nur hansen. Ein Buchdruckereibefizer hat fowenig wie ein anderer haftung der Boykotikommiffion erfolgt ist." Förderung und ähnlicher der Hehlerei Bergehen gewerblicher Unternehmer das Recht, einem in Wochenlohn oder mißbrauchen. K. war nämlich mit 8 Monaten Gefängniß bes Tagelohn stehenden Arbeiter seines Unternehmens wegen Wahr­Einen Schreckschuß schreibt man uns aus Württemberg  . Das läßt der Baugewerbe- Verein Stuttgart   gegen den firaft worden, weil er als Schaffner Eisenbahnbillets unternehmung der Kontrollversammlung etwas abzuziehen. Zimmererstreit in den politischen Tageszeitungen los. In großer schlagen und weiter verkauft hatte. Auf die Klage der Frau H. Nähere finden Sie S. 52 und 56 von Stadthagen's Arbeiter­Gegen das Eheverbot wegen he Annonce wird dem Publikum weiß zu machen versucht, daß dieBimmerer und des K. bestätigte der Bezirksausschuß die Verfügung, das recht.A. K. 10.

-

-

zur

wurde damit begründet, daß nach Arbeiterschaft Berlins   richtet.