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über die Rede des Herrn Schiele hören? Ueber ihren Sinn und ihre Bedeutung ist gar fein Zweifel.

Was ist dies für eine Regierung, in der der Chef feier­fiche Beteuerung für Ausland und Inland abgibt, mährend ihm das Schreckenstind des Rabinetts auf der Nase herum­tanzt? Welches Ansehen fann eine Regierung beanspruchen, in der ein Mitglied so megmerfend und beleidigend über das System sprechen fann, auf dem sie beruht! Belchen Bert haben ihre Erklärungen, wenn Minister mie Treviranus und Schiele nach eigenen Zielen drängen, die mit diesen Erklärungen völlig unvereinbar find!

Gewerkschaftskongreß und Empire.

Planwirtschaft und Solidarität.

3ufammenfajfung der Rohmärtte England befist einen großen Teil diefer Märtte, mit dessen Zusammenschluß mir zunächst beginnen würden. Die Welt schreit weder nach Freihandel, noch nach einer durch Zölle strangulierten Wirtschaft. Was mir brauchen, ift

Nottingham  , 3. Geptember.( Eigenbericht.) Wer eine flare Antwort des Gewertschaftstongresses auf die Frage Freihandel oder britische   Zollunion" er martete, wird von der großen Debatte über diese Frage ent täuscht sein. Nicht so jene, die die englische   Geschichte fennen und ein planmäßig geordneter und organisierter Warenaustausch miffen, daß der Streit um Freihandel oder Schutzölle wiederum feit Monaten im Mittelpunkt aller politischen und wirtschaftlichen zum Besten aller Völker, und Großbritannien   muß mit der Ord­Diskussionen steht. Während aber ehemals diese Frage allein zi- nung und Kontrollierung des Handels und der Wirtschaft inner­fchen den Konservativen und den 2iberalen ausgefochten halb der Grenzen seines Reiches vorangehen." wurde, find es jetzt die englischen Gemertschaften und Mie Labour Party, die ein wichtiges und wahrscheinlich nicht Der amtliche Rüffel für Treviranus und Schiele. das letzte Wort mitzusprechen haben gemäß der Schlüsselstellung, die die englische Arbeiterbewegung seit Kriegsende in der englischen Bolitik und Wirtschaft errungen hat.

Die Parteien der Minister Schiele und Trevi ranus treiben ganz offenfundig ein unehrliches und ge­fährliches Spiel, ein Spiel mit dem Feuer. Es muß dafür gesorgt werden, daß dieser Regierung am 14. September radikal die Existenzgrundlage entzogen wird!

Amtlich wird mitgeteilt:

., Anläßlich der bevorstehenden Abreise der deutschen   Delegation zur Genfer   Böfferbundstagung fand am Mittwoch unter Borfih des Reichskanzlers Dr. Brüning eine Aussprache über die auf der Genser Tagung zur Erörterung kommenden Fragen fowie die damit zufammenhängenden außenpolitischen Probleme statt. Die eingehende Aussprache im Minifterkreise führte zu einer völligen Uebereinstimmung mit dem Vortrage des Reichsministers des Auswärtigen   Dr. Curtius. Der Reichskanzler stellte abschlie­Bend die ein mütige Zustimmung des Reichstabinetts zu den Ausführungen seiner Trierer   Rede fest, wo­nach Kanzler und Außenminister verfaffungsmäßig für die Führung

der Außenpolitit allein verantwortlich sind und Voraus fegung für Stabilität und Konsequenz einer erfolgreichen Außen­politif das Weiterschreifen auf der bisherigen grund­fählichen Linie bildet."

Last Plakate sprechen!

Der fleine Scholz und der große Geeckt. Im allgemeinen hat man die Parteien im Verdacht, daß sie fich auf Wahlplakaten schöner machen, als sie sind.

Gegen diesen Berdacht müssen wir die Deutsche   Bolts:

partei in Schutz nehmen. Sie hat ein Wahlplakat herausgebracht, bei dessen Anblick man nur sagen fann: Wahrhaftig, das ist die Deutsche Volkspartei  , wie sie leibt und lebt!"

Da wird nämlich angekündigt, daß die Herren Scholz und. Seedt nächstens in einer Versammlung sprechen werden. Oben im Ed steht winzig flein der Name Scholz. Quer über dem Platat riesengroß, rot unterstrichen steht der Name Seedt.

Bir neigen nicht dazu, Herrn Scholz zu überschäzen. Immer hin ist er Chef einer Bartei, Erbe Bennigsens, Baffer. manns und Stresemanns und ehemaliger Minister der Republif. Ist es nicht erstaunlich, daß man diesen Mann auf offi ziellen Wahlplafaten als eine gänzlich unbeträchtliche Nebenfigur erscheinen läßt?

Rein, es ist gor nicht erstaunlich! Denn der andere ist doch ein General, und Scholz nur ein elender Zipiliſt!

,, Können sich zu einer solchen Lebensfrage und inmitten einer solchen Krije die englischen Gewerkschaften der Stimme enthalten? Und würden wir uns nicht lächerlich machen, wollten wir der

Arbeiterregierung unsere Ansicht vorenthalten?" rief der Referent Bevin   in seinem hinreißenden Schlußwort dem Kongreß zu. Das brachte die Entscheidung, und

mit 1878 000 gegen 1401 000 Stimmen

trat die Mehrheit des Kongresses der Ansicht Bevins bei, und der Bericht des wirtschaftlichen Beirates wurde angenommen.

Dieser Bericht war es, der die Ansichten der Gewertschaften zur Zollfrage perförpern soll, den sein geistiger Urheber, der Re­ferent Bevin  , noch einmal in einer ausgezeichneten Rede ver­teidigte und um den sich die geistig faum zu übertressende Dis­fussion bewegte. Was will aber dieser Bericht, und was ist jetzt auf dem Gewerkschaftskongreß mit Mehrheit beschlossen worden? Die Gewerkschaften für die britische Zollunion" schreiben heute die tonservativen Blätter, wohingegen die Liberalen die Worte und Auslegungen Bevins zitieren: ,, Reine verrüdtere Idee als die Annahme, die englische Wirtschaftskrise sei durch 3öile zu heilen und die Gewerkschaften würden der Zollunion der Konservativen zustimmen."

In der Tat, einzelne Säße aus dem Bericht und seiner Be­gründung herausgeriffen, können Konservative sowie Liberale für sich buchen. In Wahrheit aber sind die Gewerkschaften weit das Don entfernt, sich auf die eine oder andere Seite festzulegen. Wenn die Frage auf dem Kongreß erörtert wurde, so nut, weil über zwei Millionen Erwerbslose mit ihren Familien nach Arbeit und Brot schreien. Es handelt sich heute um die nackteste Gegenwartsaufgabe.

Zölle fönnen uns nicht reffen, aber der Freihandel ist auch keine Bibel

in einer Zeit, da die Grundfesten erschüttert sind, auf denen der Sapitalismus bisher aufgerichtet mar.

Das sagt der Breicht und er fordert deshalb, daß die Birt fchaftsfäden zwischen den Ländern des britischen Reiches enger und fester getnüpft merben le drei oder vier Jahre müsse eine Konferenz, in der sich die Bertreter der britischen Staaten und der Solonien, Unternehmer und Ar beiter, zusammenfinden, stattfinden, um miteinander die Wirtschafts­

Als der Kaiserbruder Heinrich von einer Ameritafahrt heim­fam, äußerte er erstaunt, brüben feien bie führenden Journalisten im Rong dasselbe, was bei uns zur Ratferzeit die tommanfragen zu beraten. Ein

dierenden Generäle.

Wirtschaftssekretariat ähnlich dem des Bölferbundes

Das ist furz herausgeschält der Kern des. Berichtes und seine Empfehlung an den Kongreß. International betrachtet, ein großer meiter Ausblid, den wir befriedigend verzeichnen dürfen; innen politisch jedoch nicht positiv genug, als daß er eine reine Linie zeichnen und eine flare Antwort auf die Gegenwartsfrage geben tönnte.

Das tam auch in der Debatte zum Ausdrud. Die Berg­arbeiter standen in schärffter Oppofition. Zu ihnen gesellten sich viele andere Delegierte. Die Debatte über den Ausweg aus der Birt schaftskrise und um die Hilfe für zwei Millionen Arbeitslose wird auch in der Arbeiterbewegung weitergehen; denn das war die wahre Ursache, weshalb die Zollfrage auf der Tagesordnung stand. Sie Kongres eines gekennzeichnet hat, so dies, daß die englischen Gewerk. besteht für ganz England. Wenn aber die Aussprache auf dem schaften und die englische Arbeiterbewegung wissen, daß es eine gemeinfame internationale Not und auch eine infernationale Solidarität

gibt, daß das fapitalistische System in allen Ländern diese Not ver ursacht hat und immer wieder verursachen wird und ihm die Arbeiterbewegung aller Länder nicht ungestört und nicht für alle Beiten das böse Spiel freigeben darf.

Die Mittwochsizung des Kongresses empfahl dem Genera!- rat der Gewerkschaften, die Frage zu prüfen, ob nicht entsprechend der Bertruftung des Kapitals und der wachsenden Konzentrierung der Industrie die gewerkschaftlichen Organisationen entsprechend um. gestaltet und zusammengeschweißt merben fönnen, da­

mit die Arbeiterorganisationen mit der ökonomischen Entwicklung

Schritt halten.

Stürmische Szenen gab es dann, als Innenminister Clynes den Kongreß begrüßen wollte. Eine gut organisierte fommunistische Opposition", die von auswärts herangezogen und auf der Galerie verteilt war, hinderte den Minister am Sprechen. Es blieb nichts anderes übrig, als die Galerie räumen zu lassen. Die Kundgebung war von einem der tommistischen Partei angehörigen Delegierten vom Saal aus geleitet worden. Als die Galerie ge­räumt mar, verließ er under Proteft die Sigung. Darauf erflärte der Kongreß diesen Delegierten als unwürdig, weiterhin an den Sigungen teilzunehmen. Das Betreten des Saales ist ihm für die gesamte Kongreßbauer auf Beschluß der Delegierten untersagt worden. Clynes sprach dann unter stürmischem Beifall Bas er Don der Gewerkschaftsbewegung forderte, war, daß die Arbeiter. regierung, während sie die Hände am Pfluig habe, nicht von hinten überfallen werde...

Rachwahl und Zollproblem.

London  , 3. September.  ( Eigenbericht.)

In der Deutscher Republik iſt aber ein Parteiführer auch heute und unabhängig von allen Parteien, sei zu gründen. In diesem 12 782 Stimmen zur Wahl des toniernativen Kandidaten

noch lange, lange nicht soviel mie ein fommandierenber General, Seht ihr, da habt ihr das nationalliberale Bürgertum, da habt ihr die Deutsche   Voltspartei, wie sie leibt und lebt!

Wählt meine Partei!"

Mißbrauch eines Zoten.

Die Deutsche   Boltspartei hat den Geschmad gefunden, an den Anschlagsäulen ein Platat anzubringen, das in den Schriftzügen des verstorbenen Reichsaußenministers die Mahnung enthält: ,, ählt meine Partei! Stresemann  ." Ueber Tatt und Geschmac zu streiten, ist schwer. Wem für diese Dinge das angeborene Gefühl fehlt, der ist nicht zu erziehen und nicht zu belehren. Möge die

Sekretariat müßten alle Fäden zufammenlaufen und danach sollten die wirtschaftlichen Fragen und der Wirtschaftsaustausch zwischen dem Mutterlande und den Ueberseeländern geprüft werden.

P

Darüber hinaus find fich jedoch die englischen Gemertschaften ihrer internationalen Aufgabe bemußt. Wir dürfen die Dinge nicht mehr laufen lassen wie bisher", ertlärte Bevin. ,, Wir wissen, daß der legte Krieg durch den Streit um die Kontrolle der Rohmaterialien geführt wurde. Derselbe bedroht uns mit einem neuen Krieg. Wir befürworten politisch die Weltföderation der Staaten. Sie muß ökonomisch begründet werden durch die

Frick stellt Gemeindevorsteher falt.

Eine Nachmahl im Kreise Bromley( Rent) führte mit Campbell Die Liberalen buchten 11 176 Stimmen, der Kan­dibat der Beaverbrootschen 3ollunion erhielt 9483 und der Ran didat der Labour Party 5942 Stimmen.

Im Borjahr erhielten im Kreise Bromley die Konservativen 25 449, die Liberalen 18 372, die Arbeiterpartei 10 105 Stimmen. Auffallende Merkmale für die Nachmahl find: der allgemeine Bahirüdgang, der für die Konservativen 50 Broz. beträgt, für die Liberalen und die Arbeiterpartei 40 Proz., und die Spal. tung der Ronservativen in zwei Parteien, wobei die Idee der Zollunion unterlegen ist.

Von diesem Beschluß murde der Reichsminister. des Innern am Mittwoch brieflich in Kenntnis gesetzt. Wirth hat fofort geantwortet

Deutsche Volkspartei   also einen bedeutenden Toten gur Wahlpropas Scharfmacherische Maßnahme gegen eine Arbeiterfommune. und gehandelt. Er hat den Reichsfinanzminister gebeten, die

Die Deutsche   Bottspartei ist aber in ihrem Stresemann- Blatat nicht nur tattlos und unanständig, sie verfälscht auch die Geschichte. Der letzte Tag im Leben Stresemanns war dem Kampfe gegen seine eigene Partei, gegen, Scholz und feine Anhänger gewidmet, Bom Arzte ermahnt, zu Hause zu bleiben, ging er dennoch in die Frat tionsfigung seiner Partei im Reichstag, um eine Einigung in der Frage der Arbeitslosenversicherung zwischen den Parteien der Großen Koalition herbeizuführen und dadurch das Kabinett Hermann Müller   zu erhalten. Es gelang dem schwerkranken Führer, feinen Willen durchzusehen. Ein halbes Jahr nach seinem Tode brachten Scholz und seine Gefolgschaft um der Arbeitslosenversicherung willen das Kabinett der Großen Koalition zu Fall.

Der Volkspartei ist vom Geiste Stresemanns nichts geblieben, fie muß mit feinem Namen und mit seiner nach gemachten Handschrift werben gehen.

Berschleppungstaktif in Bayern  .

Manöver der Bayrischen Boltspartei.

München  , 3. September.  ( Eigenbericht.)

Die Frattion der Bayerischen   Boltspartei hat auf die Initiative Der Sozialdemokratie hinsichtlich der Regierunngsbildung in einem Brief an den Landtags präsidenten geantwortet, daß sie in den Mittellungen der Sozial­demokraten lediglich eine Kenntnisnahme von staatspolitischen Auf­faffungen erblickte. Forderungen oder Anregungen seien darin nicht enthalten, so daß die Bayerische   Boltspartei von dem Schritt der Sozialdemokratie nicht weiter berührt werde.

Aus dieser Antwort geht hervor, daß sich die Bayerische Bolts partei auf eine Bersohleppung der Regierungsbil. dung eingestellt hat. Benor fie fich attiv zu beteiligen gebentt, mill fie offensichtlich was von ihrer Seite übrigens auch schon wiederholt betont worden ist bas Ergebnis der Reichstags mahlen abwarten.

Zeppelinbau und England. Zu der Meldung des' ,, Daily Herald" über Berhandlungen zwischen dem deutschen   Zeppelinbau und der englischen Marineluftfahrt erklärt die Berliner   Vertretung des Seppelinbaus, nichts davon zu wiffen und auch bei einem Gespräch mit Oberingenieur Dürr nichts darüber gehört zu haben. Eine Erklärung des Seppelinbaus auf Grund genauer Ertunbigungen wird angefündigt.

Weimar  , 3. September.

Das thüringische Innenminifterium hat dem kommunistischen  Gemeindevorsteher& ohlrausch in Ruhla   mit fofortiger wir­fung bis auf weiteres die Polizeigewalt info weit ent. 30gen, als fie die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicher­heit und Ordnung an öffentlichen Orten aller Art durch die Kri­minal- und politische Polizei umfaßt. Diefe Polizeigewalt ift dem Polizeihauptmann Aumer von der thüringischen Schuhpolizei über­tragen worden.

Begründet wird die Maßnahme damit, daß bei der gerade in Ruhla   bestehenden ffarten Spannung zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten die Wahrnehmung von Ruhe und Ordnung und Sicherheit nicht in die Hand eines ausgesprochenen Parteimannes gelegt werden könne, die Maßnahme fei angesichts des Wahlkampfes angeordnet worden und werde eventuell noch einige Zeit nach der Reichstagswahl beibehalten werden.

Der Gemeindevorsteher von Ruhla  , Kohlrausch, ge hört der tommunistischen Rechtsopposition an und ist bereits seit längerer Zeit aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Er stügt sich auf eine starke Mehrheit der kommunistischen   Rechtsoppofition und der Sozialdemokratie. In diese ausgesprochene Arbeitergemeinde, deren Berwaltung bisher auch nicht zu den geringsten Be­schwerden Anlaß gegeben hat, wird unter altstellung des Gemeindevorstehers von Herrn Frid ein Bolizeihauptmann. mit besonderen Befugniffen entfandt. Offenbar ist es Herrn Frid in Ruhla   zu ruhig und die nationalsozialistischen Garden fühlen fich bort in der An mendung ihrer Knuppelmethoden gehemmt.

Das zahlungsscheue Thüringen  .

Reichsinnenminifterium greift durch.

Die Thüringische Staatsregierung hat einftiminig befchloffen, die von dem Reichsininifter des Innern geforderte 3u rüd 3 a hlung der im vergangenen Jahr an Thüringen   überwiese. nen Polizeizuschüsse von 640 000 Mart abzulehnen.

zurüdgeforderten 640 000 Mart von den am 7. September fälligen Der Steuerüberweisungen an Thüringen   in Abzug zu bringen. Reichsfinanzminister wird diesem Ersuchen entsprechen und der thüringischen Regierung von sich aus das Notwendige eröffnen.

Müller von Eschweiler. Der Kommunist als Zentrumsmann.

Aachen  , 3. September.  ( Eigenbericht.) Der megen mehrerer Eigentumsvergehen mit etwa Jahren Gefängnis Dorbestrafte kommunistische Reichstagstandidat. Sattler in Köln   trat am Dienstagabend in einer sozialdemokratischen Wahlversammlung in Eschweiler   unter dem falschen Namen Müller in der Diskussion als 3entrumsredner auf und verteidigte in leidenschaftlicher Weise den Reichsarbeitsminister Stegerwald gegen die sozialdemokratischen Vorwürfe. Als seine Redezeit abgelaufen war, er jedoch meiter­sprechen wollte, um nunmehr seine tommunistische Rede zu halten, wurde er durch Polizeibeamte an die Luft gefekt.

Die Minderheitsvölker.

6. Kongreß am Bölferbundsih.

Genf  , 3. September.

Der 6 Europäische Nationalitätentongreß ist unter dem Bore fiz des ehemaligen flowenischen Abgeordneten im römischen Barla ment Dr. Wilfan zusammengetreten. In seiner Begrüßungs ansprache stellte Dr. Biffan mit. Bedauern feft, daß Jugo­ slawien   den deutschen   und ungarischen Minderheitenvertretern Durch Berweigerung der Ausreifeerlaubnis die Teil­nahme am Rongres unmöglich gemacht habe. Dem Rongreß liegen dokumentarische Berichte aller Minderheitsvoller Europas   vor. Sum Schluß mendte fich Dr. Milfan gegen die sogenannte Assi milationstheorte, die darauf ausgehe, das Minderheiten­volf zu entnationalisieren und mit dem Mehrheitsvolt auch fulturell zu verschmelzen. Generaljetretär Dr. Am men de referierte über diese Berichte der Minderheiten; hieraus ergebe fich ferner ein­mandfrei, daß das Nationalitätsproblem in Europa   night gelöst fei.