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Wo hatten die Nazis am meisten Erfolg?

Vor allem auf dem protestantischen Lande- in fatholischen Gebieten schwächer- in Berlin   am schwächsten- Sozialdemokratische Landarbeitermehrheiten in Gutsbezirken

Die Verteilung der nationalsozialistischen Stimmen nach den einzelnen Wahlkreisen zeichnet sich durch eine beachtenswerte Gleich­mäßigkeit aus. Während der prozentuale Anteil unserer Stimmen in den verschiedenen Wahlkreisen zwischen 9,3 und 39,4 Proz. und der Anteil der kommunistischen   Stimmen zwischen 4,7 und 33 Broz. schwankt, bewegt sich der Anteil der nationalsozialistischen Stimmen in den Grenzen zwischen 9,4 und 27 Proz., aber derart, daß ein viel größerer Teil der Wahlkreise in der Mitte konzentriert ist. Die Gegenüberstellung, die wir in dem vorangehenden Auffah gegeben haben, sieht durch die nationalsozialistischen Stimmen ergänzt folgendermaßen aus:

Zahl der Wahltreise mit einem prozentualen Anteil der

Proz.

Unter 9

9-14,2

14,5-18

18,5-26,6

27,0-33

34,7-39,4

SPD  . KPD  . Raz.

11

6 11

1772

5 20( 18,5-24,3 Proz)

1

7

13

10

1

1

5

-

35 35 35

In mehr als der Hälfte aller Wahlkreise bewegt sich also der Anteil der nationalsozialistischen Stimmen in ziemlich engen Grenzen, zwischen 18,5 und 24,3 Proz.

Die Mehrzahl der Wahlkreise, in denen die Nazis bedeutend schwächer find, find die Kreise mit einem starken Anteil der fatholischen Bevölkerung, in welchen auch das Zentrum bzw. die Bayerische Bolkspartei( Niederbayern  ) zu den Gegnern der Nazis gehören. Sehr aufschlußreich ist aber vor allem die Tatsache, daß der Wahlkreis Berlin   für die Nazis zu den schlechtesten Kreijen gehört.

Von den beiden Kreisen, die ausschließlich die Stadtteile Groß­Berlins umfassen, haben die Nazis in Berlin   12,8, in Potsdam   II aber schon 16,7 Proz. erhalten. Wenn wir den Gründen dieses Unterschieds nachgehen, so stellt sich heraus, daß in Groß- Berlin die Nazis in den Stadtteilen, in deren Bevölkerung die Beamten start vertreten sind, besonders start sind. Leider lassen sich nach der Bevölkerungsstatistik die Beamten von den Angestellten, bei welchen allerdings die Nazis auch keinen geringen Anflang fanden ( Handlungsgehilfenverband!), nicht trennen. In ganz Groß- Berlin haben die Nazis 14,6 Proz. der Stimmen erhalten. Weit über dem Durchschnitt lag ihr Anteil in fünf Verwaltungsbezirken, deren foziale Zusammensetzung in der nachfolgenden Zusammenstellung charakterisiert wird:

Berwaltungs­bezirke

Steglit

Anteil

der Nazi­

Bon der Gesamtbevölkerung entfielen auf Beamte und Arbeiter Selbständige Angestellte Proz.

Stimmen

Proz.

Broz.

Proz.

23,3

18,9

38,9

23,3

Schöneberg  

7019,9

21,7

35,6

23,5

Wilmersdorf

18,8

26,6

32,9

16,0

Charlottenburg   18,5

19,8

31.7

29,3

17,7

26,4

29,9

19,2

Zehlendorf  . Dagegen find die Nazis in folgenden Verwaltungsbezirfen am schwächst en:

Berwaltungs bezirke

Stimmen

Anteil Bon der Gesamtbevölkerung entfielen auf der Nazi­Selbständige Angeftelte Beamte und Arbeiter

Proz.

Proz

Proz.

Proz.

Wedding  ..

8,9

12,0

20,6

57,0

Neukölln.

11,1

13,2

25,6

51,4

Friedrichshain  . 11,6

15,2

21,7

52,1

6

16,2

27,1

45,2

Prenzlauer Berg  . 11,9 Zweifellos haben die Nazis starke Erfolge auch bei den selb ständigen Gewerbetreibenden gehabt; besonders auf­fallend ist aber der Parallelismus zwischen ihrer Stärke und dem Anteil der Beamten und Angestellten an der Gesamtbevölkerung. Trotzdem wäre es falsch, die Schlußfolgerung zu ziehen, daß die Nazis überhaupt keinen nennenswerten Erfolg bei der Arbeiterschaft hatten. Auch für Berlin   läßt sich leider vermuten, daß

die Nazis einen Teil der jungen Arbeiterwähler für sich ge­1202 ist wonnen haben. Im Wedding   z. B. haben wir und die Kommunisten zusammen diesmal ungefähr die e Stimmenzahl bekommen wie im Mai 1928( 163 842 gegen 163 429), während die Zahl der Wahl­beteiligten um etwa 5 Proz. größer war. Wenn aber die Nazis in der Pfalz   22,7 oder in Chemnitz  - 3widau 23,9 Proz. erhielten, so ſteht es schon den früheren Erfahrungen nach fest, daß sie in diesen Fällen sehr viele Arbeiterstimmen, namentlich in bestimmten Induſtrien( Schuhindustrie in Birmasens, Stidereien in Plauen  ), ge­wonnen haben. Eine starke Anhängerschaft fanden die Nazis in den Gegenden mit start entwickelter, jetzt notleidender Heimin du strie. Aber auch bei den Bergarbeitern und vielleicht in der Schwerindustrie des Ruhrgebiets scheinen sie einen gewissen Antlang gefunden zu haben. In Düsseldorf  - Oft haben sie 17 und in Düssel­dorf West 16,7 Proz. aller Stimmen erhalten.

sa

Ganz gewaltig waren aber die Erfolge der Nazis vor allem auf dem Lande, und in evangelischen Gegenden viel stärker als in fatholischen. Sie erhielten z. B. in Ostpreußen   22,4 Proz., in Pommern   24,7 Proz., in Schleswig- Holstein   27 Broz., in Frankfurt   a. D. 22,7 Proz. und in Mecklenburg   20 Proz. Sogar in einem so ausgesprochen fatho. lischen, zugleich aber ländlichem Kreise wie Koblenz  - Trier   haben fie 14,9 Broz. erhalten, während sie in dem industriellen katholischen Kreis Oppeln   nur 9,6 Proz. erhielten. Eine interessante Ausnahme stellt Württemberg   dar, wo die Nazis dem Bauern und Weingärtnerbund feinen starten Abbruch zu tun vermochten, namentlich im Vergleich damit, wie sie in Pommern  und Ostpreußen   die Deutschnationalen erreicht oder sogar überflügelt haben. Es wird übereinstimmend darüber berichtet, daß die Nazis

auf dem Lande vor allem

die junge Bauerngeneration vollkommen beherrschen. Dagegen scheinen sie bei den Landarbeitern nicht so starte Erfolge gehabt zu haben, während wir, soweit ich nach den mir vor­liegenden Einzelergebnissen beurteilen kann, uns bei den Land­arbeitern gut gehalten haben. Es ist auf jeden Fall bezeichnend, daß wir z. B. in Pommern   in manchen Ortschaften,

wo die guten Zahlstellen des Landarbeiterverbandes vorhanden find, absolute Mehrheiten sogar bis über 60 Proz.( in den Guts­bezirken!) errungen haben.

Stimmen auf dem Lande verteilen. Dazu ist eine sehr mühselige| durch die nationalsozialistische Bewegung erfaßt werden. Man darf Arbeit erforderlich. Eine solche Untersuchung ist aber möglich, und sie ist für uns außerordentlich wichtig. Vorläufig läßt sich fest­stellen, daß wir uns auf dem Lande als Regel dort am besten behaupten, wo die Organisationen des Landarbeiter verbandes durchgedrungen sind. In solchen Ortschaften treten auch häufiger als in den anderen ländlichen Ortschaften die Schranken für die nationalsozialistische Lawine in Erscheinung. Die Nationalsozialisten bewirkten auch auf dem Lande, mie in den Städten, eine starke Aktivisierung der Wähler, die bis jetzt entweder völlig passiv blieben( Nichtwähler) oder in der Hauptsache ihren traditionellen Bindungen entsprechend wählten.

Die traditionellen Bindungen sind nun gründlich erschüttert worden, sie wurden durch die junge Generation nicht über­

nommen.

Eine sich auf die evangelische Kirche stüzende Organisation wie der Christlich- Soziale Bolksdienst hat nennenswerte Erfolge nur bei den Frauen und vor allem sicherlich bei den älteren Frauen gehabt. Die Loslösung von den traditionellen Bindungen hat aber auch auf dem Lande eine verstärkte politische Differenzierung der Klassenlage gemäß zur Folge. Die Wahlstatistik bietet sehr aufschlußreiches Material dazu, seine Bearbeitung fann aber nur in einer ausführlichen, speziellen Untersuchung Platz finden.

Schon diese erste, unvermeidlich lüdenhafte Betrachtung zeigt uns, wie verschiedenartig die Bevölkerungsgruppen sind, die jetzt

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sogar nicht nur von einer Mischung, sondern muß mindestens von zwei unter einem Dach zusammengefaßten Mischungen sprechen, nämlich von einer in den Städten und Industriebezirken und von einer anderen auf dem Lande. In diesem Zusammenhang müssen wir uns daran erinnern, daß es auch im Mai 1924 3 mei Quellen waren, aus denen die Bestandteile der nationalsozialistischen Bewegung bei ihrem ersten erfolgreichen Auftreten stammten. Die Deutsch  - Bölkische Freiheitspartei", die damals mit einem Schlag nahezu 2 Millionen( 1 918 310) Stimmen und 32 Mandate eroberie, war ein Wahlbündnis zwischen der vornehmlich bayerischen und städtischen( München  , Nürnberg  ) Hitler- Bewegung und der agrarischen völkischen Bewegung in Mecklenburg   unter der Führung von Gräfe. In drei Wahlkreisen, in denen damals haupt­sächlich die Stärke der Bewegung lag, haben die Nazis jetzt trozz einer viel stärkeren Wahlbeteiligung ihre prozentuale Stärke vom Mai 1924 nur annähernd erreicht( in Franken 20,6 gegen 20,7 Proz. bei den Maiwahlen 1924, in Oberbayern  - Schwaben   16,3 gegen 17 und in Mecklenburg   20 gegen 20,8 Proz.). Im Vergleich mit diesem ersten Ausbruch zeichnet sich die neue nationalsozialistische Welle nicht nur durch die von ihr in einzelnen Kreisen erreichte Stärte, sondern vor allem dadurch, aus, daß sich die Bewegung in Stadt und Land mit erstaunlicher Gleichmäßigkeit verall. gemeinert hat. Eine nähere Betrachtung muß aufdecken, in welchem Maß diese Verallgemeinerung der Bewegung auch die Aenderung ihrer jozialen Zusammensetzung bedeutet hat.

G. D.

164 Stundenkilometer auf der Avus

Das große Motorradrennen des DMV.

Auf der Avus fand gestern das Internationale Motorradrennen um den Großen Bäderpreis, ver­anstaltet vom Deutschen   Motorradfahrerverband, statt. Das Er­gebnis des Tages war das Ausfallen der Fabrikteamfahrer und der Sieg der Herrenfahrer.

Es war ein trüber Tag, tiefe Regenwolken hingen herab, als unübersehbare Zuschauermassen zur Avus, zu den Internationalen Motorradrennen pilgerten. Endlos die Reihen der Automobile, Motorräder und aller möglicher vorsintflutlichen Behikel, die man noch einmal aus dem Stall gezogen hatte.

600 ccm: Sans Kahrmann- Fulda  ( Sorer) 32: 15,2( 110,8 Stundenkilometer); 2. Alfred Bockrodt- Hamburg( Rudge- Withworth) 32: 18,4; 3. Erich Sonntag- Hohn dorf( OD- Jap  ) 34: 35,3. Bis 350 ccm: 1. Sarry Seyer- Krefeld  ( AIG  ) 32:32 ( 109,7 Stundenkilometer); 2. Arthur Siller- Feuerbach( Montgomery- Jap  ) 32: 32,2; 3. Hans Hippmann- Berlin  ( JG) 32: 35,2. Solomaschinen( 353,145 Kilometer): Bis 1000 ccm: 1. Suth- Bischofswalde ( BMW  ) 2: 30: 00,3( 141,2 Stundenkilometer); 2. E. Krah- Oberohmen( BMW  ) 2:30:01; 3. Fris Bouvain- Königsberg i. Pr.( BMW  ) 2:39:19. Bis 500 ccm: 1. Simcod- Genf  ( Motofacoche) 2:31:17( 140 Stundenkilometer); 2. Ischinger­Berlin( D- Rad) 3: 00: 16,1. Bis 350 ccm: 1. Binder- Saam- Berlin( AIS  ) Bis 250 ccm( 313,9 Kilometer): 1. F. Nazarro- Italien  ( Moto Guzzi  ) 2: 28: 36,1 ( 126,4 Stundenkilometer); 2. Rahrmann- Fulda( Hercules- Jap  ) 2: 52: 25,4; 3. Anees Königsberg i. Pr.( Ardic- Jap  ) 3: 02: 47,3.

-

2: 43: 45,4( 129 Stundenkilometer); 2. Len- Nürnberg( Triumph) 2: 44: 40,2.

Drei Schüler vergiffet.

Beim Baden durch Gas umgekommen.

Aus Budapest   wird gemeldet, daß im Wasserreservoir des Keszthelyer Elektrizitätswerkes drei Gymnasialschüler tot aufge­funden wurden. Die Untersuchung ergab, daß die in unmittelbarer Nähe des Wasserreservoirs laufende Gasleitung schadhaft war und die drei Knaben, die in dem Refervoir gebadet hatten, von den ausströmenden Gafen getötet wurden.

Innerhalb der Avus selbst, die Tribünen, die große Freifläche der Nordschleife schwarz vor Menschen. Der Himmel flärt sich etwas auf. Flugzeuge schwirren in der Luft herum, dort läßt die Jugend Drachen steigen. Ein ganz eigenartig gemischtes Bild, das sich den Augen bietet. Und als wir noch nachsinnen, brausen auch schon die ersten Fahrer an uns vorüber, diesmal die Maschinen mit Seiten­wagen, die drei Runden zu absolvieren haben. Gleich zu Anfang gibt es hier Ausfälle. Große Geschicklichkeit legen vor allen Dingen die Beifahrer an den Tag; besonders in den Kurven, beim Ucber­holen ist ein gutes Zusammenarbeiten zwischen Fahrer und Bei­fahrer von großer Wichtigkeit. Sie entwickeln sich hier zu einer ganz besonderen Art von Akrobaten. Besonders Weyres- Aachen  ( Harley- Davidson) und Kürten Düsseldorf  ( Tornar) liefern fich zum Schluß noch einen scharfen Kampf, den letzterer mit einer Fünftel­sekunde Vorsprung für sich entscheiden konnte. 120,9 kilometer Der Schöpfer großzügiger Giedlungsbauten Profeffor an Stundendurchschnitt hat er herausgefahren.

Interesse konzentriert. Mit fieberhafter Spannung richten sich aller Nun sollen die Solomaschinen folgen, auf die sich das ganze Blicke nach dem Startplay. Aber: Startverzögerung! Warum? Weil ein Teil der Zuschauer, ohne die große Gefahr zu beachten, die Ab­sperrung durchbrochen hat und auf die Fahrbahn flutet. Dazu springen Zaungäste schnell herüber, um sich noch einen besseren Plaz zu sichern. Die Polizei hat ihre Laft. Endlich mit dreiviertel­stündiger Verspätung wird der Start freigegeben. 70 Maschinen brausen nacheinander vorüber. Als die ersten aus der ersten Runde zurüdtamen, sieht man schon, wie sich die schnellsten aus dem Gesamtfeld herausgeschält haben. Schon wird ein mörderisches Tempo angeschlagen. Das soll 350 Kilometer durchhalten? Welcher Motor will das aushalten? Handley( FN.) hat in der vierten Runde fast 164 Stundenkilometer drauf. Bauhofer, Bullus, Wiese folgen. Eigentlich war schon die Entscheidung gegeben allerdings in negativer Hinsicht. Denn es war klar, daß die Motoren diese Tempi auf die Dauer nicht durchhalten würden. Und schon fällt einer nach dem andern dieser Kanonen aus. Diesmal sogar das ganze NSU.- Team. Ein Privatfahrer macht das Rennen, Huth= Bischofs walde auf BMW., der sich zuletzt mit Kratz( BMW  )- ebenfalls Privatfahrer ein scharfes Duell lieferte. Beide landen nur um ein geringes von einander entfernt: 141,2 Stundentilometer Gesamt. durchschnitt. Das ist nicht viel mehr als vor zwei Jahren. Beide aber mit feinen besonders frisierten Rennmaschinen.

-

-

In der Halbliterklaffe hagelt es nur so mit Ausfällen. Nur zwei kommen über die ganze Strecke Simcod auf Motofacoche, der ausgezeichnet fuhr und Ischinger auf D.- Rad. Die beiden anderen D.- Maschinen sind unterwegs zusammengefahren. An sich hatte man ihnen teine großen Chancen eingeräumt, daß es schinger aber auf einen zweiten Platz bringen fonnte, verdient als Achtungserfolg für die neue Maschine der Deutschen Industrie- Werke gebucht zu werden, die in allen ihren Teilen eine rein deutsche Konstruktion darstellt.

Sehr schön hielt sich in der 350- Kubikzentimeter- Klaffe der Nürn. berger 2ey( Triumph), den erst ein Reifenschaden in der letzten Runde auf den zweiten Plaz zurückwarf, während das Rennen der fleinsten Klaffe, bis 250 Kubikzentimeter, der Italiener Razarro unangefochten nach Hause fahren konnte. 70 Maschinen waren hier gestartet, aber nur 14 haben durchgehalten. Also ein außerordentlich großer Ausfall, der zeigt, welch außerordentliche Anforderungen die Avus an die Motoren stellt, und das hat so mancher Fahrer scheinbar nicht genügend berücksichtigt. Denn hätte man nicht gleich zu Anfang das letzte aus den Maschinen herausgeholt, wäre vielleicht mancher nicht sauer" geworden.

Es wurde schöner und guter Sport geboten. Der Deutsche  Motorradfahrer- Verband hatte das Rennen gut organisiert, das be­wiesen hat, daß die Avus doch immer wieder als Motorradprüfftrede außerordentlich geeignet ist.

Fritz Wittekind.

Seitenwagenmaschinen( 59,55 Kilometer). Bis 1000 cem: 1. S. Kürten- Düffel­dorf( Tornar- Jap  ) 29: 34,3( 120,9 Stundenkilometer); 2. Paul Wenres- Aachen Bis

Es wird notwendig sein, genau zu untersuchen, wie sich unsere( Sarley- Davidson) 29: 34,4; 3. Arno Saspel Freiberg  ( DD- Jap  ) 30: 16,3.

Taut in Charlottenburg.  

der Technischen Hochschule.

Technischen Hochschule Charlottenburg hat das Mit der Berufung Bruno Tauts   zum Professor an der Technischen hochschule Charlottenburg hat das Kultusministerium einen ausgezeichneten Griff getan. Nachdem schon die bedeutenden Persönlichkeiten Poelzigs und Tessenows der Hochschule angegliedert sind, gewinnt sie in Bruno Taut   einen

speziellen Praktiker des Wohn- und Siedlungsbanes, den er auch in seinem Seminar behandeln wird. Taut, der Ost­ preuße   von Geburt ist und kürzlich 50 Jahre alt wurde, war Mit­arbeiter von Theodor Fischer   in Stuttgart  , entfernte sich aber noch vor dem Kriege von dessen edlen Ellektizitismus und wandte sich mit bedeutendem Erfolge dem Glaseifenbau zu. Unter dem starken Eindruck der Ideen des Dichters Paul Scheerbart   schuf er für die Leipziger Baufachausstellung das Monument des Eisens", einen höchst eindrucksvollen, in strengen Terrassen gegliederten Zentralbau, für den er den pret­Bischen Staatspreis erhielt, und 1914 auf der Kölner   Berk­bundschau das Glashaus, ir dem er nicht nur mit der völligen Beschränkung auf Eisenträger und Glas als raumbildendes Material ernst machte, sondern auch

cine Kugelgestalt als Grundform anwendete. Nach dem Kriege warf er sich, da es nichts zu bauen gab, auf Planungen und Literatur; er schrieb die Bücher Stadttrone" und Alpine Archi= teftur", die von einer grenzenlos schweifenden Schöpferphantafie erfüllt sind. 1920 wurde er Stadtbaurat in Magdeburg  , errichtete u. c. dort die Halle für Stadt und Land" und entsetzte die Magdeburger durch seine farbige Bemalung von öffent­lichen Gebäuden und ganzen Straßen, womit er die Anregung zu ciner

stärkeren Heranziehung der Farbe im Stadtbild

und

für ganz Deutschland   gab. Nach Berlin   zurückgekehrt, wandte er sich der fruchtbarsten Tätigkeit zu, die seinen Namen be rühmt machte, dem Siedlungsbau. Er behandelte ihn sowohl stadt­baulich nach neuen Gefichtspunkten, wofür vor allem die groß­artigen Wohnbauten in Brig  ( mit Wagner zusammen) und Behlendorf  - Fischtalgrund( mit Salvisberg Häring) charakteristisch sind, als auch in Rücksicht auf Woh­mungsgrundriß, Ausnutzung des Terrains und soziale Anlagen, mcfür die gewaltige gewaltige Wohnstadt Carl Legien" in weißenfee, die Siedlung Mahlsdorf  , die Blöcke am Schillerpart, der Afrikanischen Straße und in Neu­tölln zeugen. Seine Bauerfahrungen hat er in dem geiftvollen Buch Bauen" niedergelegt.

"

Paul F. Schmidt.

Julius Bab   spricht auf Einladung der Boltsbühne am 5. Oftober, 20 Uhr, im Bürgerfaal des Rathauses, Eingang Königstraße, über das Thema Bolt auf der Bühne". Einlaßfarten zum Preise von 0,60 M. in den Verkaufsstellen der Bolfsbühne( Geschäftsstelle Linienstr. 227, Wolfsbühnenbuchhandlung Köpenider Straße 67, Theaterkassen der Firma Hermann Tiek usw.)