Einzelbild herunterladen
 
3irmm 3ahrl in den Wellenraum
SSorchardt: Der Wunsch des Menschen, sich wer di« Erde zu erheben, est uralt. Die Vögel zeigten ja die Möglichkeit, den festen Baden zu ver- lassen und durch die Lüste trennende Bergketten und Gewässer zu überwinden. Ihnen wollte man es gleich tun. So finden wir in der griechischen Soge den kunstreichen Baumeister Daedalus  , den König Minos  , welchem er das große Weltwunder des Labyrinths erbaut hatte, von seiner Insel Kreta   nicht weglasien wollte: da ver fertigte Daedelus für sich und seinen Sohn Ikarus   aus Leinen Flügel, die er mit Wachs an den Schultern befestigte: so sich in die Lüfte erhebend, tonnte er der Gefangenschaft auf der ungastlichen Insel entfliehen. Leider siog Ikarus zu hoch und kam unvorsichtiger- weise der Sonn« zu nahe, so daß das Wachs an seinen Flügeln schmolz, dies« herabfielen und er selbst in das Meer stürzte, das nach ihm das Ikarisch« genannt wurde. Ganz ähnlicher Flügel bedient sich in der deutschen Sag« der große Schmied Wicland, um der Gefangen- schaft des Königs Niedung zu entfliehen. Sehr bald genügte den kühnen Wünschen der Phantast« nicht mehr das bloße Erheben in di« Lüft«, man wollte nicht nur den festen Erdboden, sondern di« Erde   überhaupt verlassen und aus ihrem Bereiche nach anderen Gestirnen gelangen. Die ältesten mir be- kannten Fahrten dieser Art stammen von dem Griechen Lukian   aus Samosata   am Euphrat  , der etwa von 120 bis 200, also vor 1% Jahr­tausenden, lebte. In seinenwahren Geschichten' schildert er, wie ein kühner Seefahrer über die Säulen des Herkules(die Meerenge van Gibraltar  ) hinaus in den Ozean schifft, dort gerät sein Schiff in einen furchtbaren Sturm� wobei es von einer Windhose erfaßt und in die 5)»he weit üb«r die Erde hinausgeführt und schließlich auf einer hell erleuchteten, kugelförmigen Insel abgesetzt wird: dort wird er mst seinen Leuten von Männern, die aus dreiköpfigen Geiern reiten, angehalten und vor ihren König Endymion geführt, von dem sie erfahren, daß sie sich auf dem Monde befinden. Auch eine andere Erzählung Lukians   beschäftigt sich mit einer solchen Weltraumfahrt, die jedoch nicht, wie die zuletzt erwähnte,«in« unfreiwillige ist, vielmehr verfertigt sich der Held der Erzählung, Menippus, wegen seines Fluges Ikaromenippus genannt, in der Absicht, die Erde zu oerlassen, Flügel, die er nicht erst künstlich her- richtet, sondern von einem Adler und einem Geier nimmt. Damit ihm aber nicht das Mißgeschick des Ikarus passiert, befestigt er sie mit Lcderriemen an seinen Schultern. Nachdem er iwch Handgriffe an ihren Enden angebracht hat, um sie leichter regieren zu können, beginnt er systematisch ihren Gebrauch zu erlernen und das Fliegen zu üben. Anfangs kann er sich nur hüpfend und flatternd nach Art der Gänse fortbewegen und nur wenig in die Luft erheben. Bei seinen weiteren Hebungen stürzt er sich wie der vor A4 Iahren ver- unglückte Pionier des Segelfluges  , Otto Lilienthal  , von der hohen Burg Athens  , der Akropolis  , herab und erlernt so allmählich das freie Fliegen mst vollkommener Beherrschung der Flügel und der Luft. Alxr sein Ziel ist nicht das Wetteifern mit den Bögeln, er will weiter bis za den Göttern fliegen. von denen er sich, angewidert vom Gezänk der Philosophen, Be- lehrung über dieWahrheit' erhofft. In der Tot erhebt er sich mich über die Erde und macht zunächst auf dem Monde Station, wo ihm die Mondgöttin auch ihrerfests Klagen über die Philosophen mitgibt, um sie an den Göttervater Zeus   zu bringen. Sein Flug führt ihn dann auch zu den Himmlischen, wo Zeus   ihn freundlich aufnimmt, ihm auch die Einrichtungen des Olymps, des Himmels der Griechen, zeigt, ihm dann aber die Flügel konfisziert, weil er nicht wünscht, daß sein Beispiel Nachahmung fände und die Götter allzu häufig durch menschlichen Besuch belästigt würden, und ihn von dem Götter- boten Merkur   wieder zur Erde hinobbefördern läßt. SJukians Geschichten find es wohl auch gewesen, welche den großen deutschen Astronomen und Entdecker der Gesetze der Pla- nctenbewegung, Johannes Kepler  , zu seinemTraum vom Monde" angeregt haben. Zwar hat er schon in frühester Jugend begonnen, sich mit dem Monde zu beschästigen, und seinTraum" ist keine Unterhaltungslektüre, sondern ein wissenschaftliches ostronomffchcs Werk, in welchem seine Ansichten von der Bewegung und der Natur des Mondes dargestellt werden. In der Form aber ist es eine geist- reiche, scherzhafte, phantastische Erhebung von der Erde fort zu dem Nachbargestirn. Ueberaus zahlreich find auch die späteren Reisen zu anderen Ge- stirnen, die aber durchweg lediglich der ilnterfjaltung des Lesers dienen sollen, wenn sie sich auch zuweilen den Anschein strenger Wissenschastlichkeit geben, wie die sehr bekannteReffe nach dem Mond' undReise um den Mond' von Jules Berne. Erst in oller- neuester Zeit hat das Problem der Raumfahrt«ine andere Gestalt angenommen und wird von wissenschaftlich ernst zu nehmenden Leuten auf seine Verwirklichung hin erörtert. Obcrth, Godard  , der kürzlich verunglückte Valier u. a. treten für die Möglichkeit einer Fahrt in den Weltenraum mittels eines von Raketen getriebenen Flugzeuges ein, und schon öfter ist der Bau eines solchen angekündigt worden- Das Raketenprinzip, das auf dem Rückstoß auspuffender Gase beruht, wird ja schon lang« in Feuerwerkskörpern, bei Leuchtraketen, früher auch als Brand- rateten im Kriege, ferner im Raketenapparat zur Rettung Schiff- brüchiger verwendet, und es soll nun auch Anwendung finden, um Flugzeuge schneller und sicherer zu steuern, als mit den bisher ge- bräuchlichen Motoren, und sie schließlich sogar über das Gebiet der Erde hinaus bis zum Monde und vielleicht auch zu anderen Planeten zu befördern. Daß der Rückstoß in solcher Weise auch im leeren Wellenraum benutzt werden könnte, ha: gelegentlich schon Isaak Newton, der Entdecker des allgemeinen Mafsenanziehungsgefetzes, geäußert. Vor fast SO Iahren(1883) hat der deutsch  « Erfinder Hermann Ganswind Pläne für eine derartig« Fahrt ausgearbeitet. Bor l'/i Iahren wurde van den Opelwerken noch den Angaben von Valier und Sander ein Rennwagen mit Raketenantrieb gebaut, der schon in 5 Sekunden«in« Stundengeschwindigkeit von ISO Kilometern erreichte und die praktische Brauchbarkeit dieses Antriebes zeigen sollte. Seitdem wird die Raumfahrt mittels Raketenflugzeuges   so ernsthaft erörtert, daß auch dieDeutsche Gesellschaft für technische Physik' der Frage einen Abend widmete. Prof. H. Lorenz von der Technischen Hochschule   in Danzig   wollte, wie er sagte, als nüchtern rechnender Ingenieur untersuchen, wie es sich gegenwärtig mit den Möglichkeiten und Aussichten des Raketenflugzeuges verhält. Da die Luft mit zunehmender Höhe immer dünner wird, und damit die Geschwindigkeit der Flugzeuge zunehmen muß, so wird man bei Benutzung der gebräuchlichen Motoren nicht über 12 bis 13 Kilo- »neter Höhe hinauskommen, also in die eigentliche Stratosphäre, die bei etwa 20 Kilometer Höhe beginnt, nicht eindringen können. Mit Raketenantrieb könnten Flugzeug« ja weiter gelangen, aber ganz abgesehen von mancherlei heute noch nicht bewältigten konstruktiven Schwierigkeiten würde der mitzunehmende. Treibstoff schon bei 20 Kilometer Höhe selbst unter den günstigsten Voraussetzungen mindestens das Fünffache des Leergewichte» d«s Flugzeuge» betragen müssen, bei 40 Kilometer Höh« schon das 11- bis lIfache, mA derartige«norme Belastungen eines Flugzeuges durch den mit-
zunehmenden Treibstoff sind wir mit den heute vorhandenen Treib- und Werkstoffen jedenfalls nicht imstande zu leisten. Man kann' daher die Aussichten einer Stratosphärenfahrt mit Raketenflugzeugen nach dem heutigen Stande der Technik nicht geradezu für unmöglich er- Nären, aber sie kann, wenn überhaupt, jedensolls nur für ganz kurze Erkundungsfahrten zu Studienzwecken m Betracht kommen, nicht aber für einen wirklichen Verkehr, für den Reklame zu machen ver- sucht wird, zumal ein solches Flugzeug wegen des mitzunehmenden Treibstoffes der günstigste, den wir zur Zeit besitzen, ist das sehr explosible Knallgas geradezu einem fliegenden Pulverfaß mit brennender Lunte zu vergleichen wäre. Noch weit ungünstiger stellen sich die Aussichten für eine Los- lösung von der Erde, für eine Raumfahrt oder«ine Fahrt nach dem Monde. Hier steigern sich die Schwierigkeiten wegen des mitzu- nehmenden Treibstoffes, der ja auch für die Rückfahrt und für die Bremsung beim Wiedereintritt in die irdische Atmosphäre genügen muß, derartig ins Ungeheuerliche, das bei dem gegenwärtigen Stande der Technik nur«inUnmöglich' ausgesprochen werden kann. Ich möchte hinzufügen, daß wir bei demunmöglich' getrost den
beschränkenden Zusatzbei d«m gegenwärtigen Stande der Technik' weglassen dürfen. Was der Technik noch erreichbar fein wird, kann niemand voraussehen. Vielleicht wird«in noch kräftigerer und nicht so gesährlicher Trcibstosf wie das Knallgas erfunden werden, viel- leicht werden noch erheblich leichter« und festere Baustoffe erfunden, vielleicht werden noch viel größere konstruktive Schwierigkeiten, als sie sich gegenwärtig ergeben, in Zukunft gemeistert werden, ober über eines wird uns keine noch jo vervollkommnete Technik hinweghelfen: über unsere erdgebundene, menschliche Natur. Eine Fahrt in den Weltenraum müßte uns in Regionen führen, in denen die Schwer- kraft der Erde so gut wie unwirksam ist. Unser Organismus hat sich ober unter dem Einfluß der Schwerkraft entwickelt, und wir können uns gar keine Vorstellung davon bilden, wie wir, losgelöst von dieser Schwere, existieren sollten. Zwar Hot Einstein darauf hin- gewiesen, daß bei einer beschleunigten Bewegung, deren Beschleuni- gung der durch die Schwere bewirkten entgegengesetzt gleich ist, alle durch die Erdschwere hervorgerufenen Erscheinungen auch austreten müssen. Aber eine dauernde Beschleunigung zu unterhalten, erfordert derartige ins Phontastische gehende Mengen an Treibstoff, daß man die Raumfahrt getrost als niemals zu verwirklichend« Phantasterei aus dem Programm aller ernsthasten technischen Probleme nicht nur für die Gegenwart und absehbare Zukunft, sondern für olle Zeit«n streichen kann.
louZlu Sattle und die ZBlHmkröte Jtuiorifierie Weberfelsning am dem S)änifchen von 3). Xufchnal
Manchen merkwürdigen Hund habe ich gesehen, aber Blitzkröte, wie er in seinen alten Togen aussah, findet seinesgleichen sicher nur in der Unterwelt. Er mußte wohl einmal ein lebhaftes kleines Tier gewesen fem, als er seinen merkwürdigen Namen erhielt: ich «ntsirmte mich seiner nur als eines widerhaarigen weißen Ratten- jägers mit schläfrigen Bewegungen und einem Geruch nach Dung- hausen, wo er meist in Gefellfchoft des Schäferhundes wühlte und fraß! Er wurde deshalb bald aus den Herrschaftsstuben verbannt, aber in Küche und Speffekammer geduldet, denn er war Tantes Hund. In den ersten Jahren kannte er mich und wedelte sacht, wenn ich ihm guten Tag sagte, aber in seinein Greffenalter trat kein Sästnnner des Wiedererkennens in sein Aug«. Di« muntere Jugend- zeit auf dem Misthaufen war eben vorbei, hott« indes Merkmale hinterlassen in Gestalt von Haarlosigkeit und große» roten Knoten, die auf seinem Rücken ausschlugen und einen unheimlichen Anblick boten. Er erinnerte mich, wenn er lag und schlief, an den alten Kammerjimker Jens Pind mit seinen triefenden Augen und scmeii bösen Gichtknoten. Blitzkröte fand sich niit größter Resignation in das Unvermeid­liche. Es war jedoch mehr Sehlaffehnfucht als Tugend. Er hörte allmählich auf zu bläffen und. soweit man wahrnehmen konnte, auch zu denken. Zuletzt war in ihm nicht mehr bewußtes Leben als in einem Regenwurm, und wenn er nicht längst totgeschosien war, so lag es daran, daß er Tantes Hund war. Es gab nämlich trotz allem«inen Menschen, der ihn liebte, eben die Tante. Allnächtlich schief er am Fußend« ihres Bettes. Jeden Mittwoch und Sonnabend, wenn Trine beim Pfannkuchenbocken war, fand Tonte sich ein und ergatterte zwei Pfannkuchen aus der Schüssel. Trine protestierte mit Kreischen, aber Tante war glück- sich. Sie war auch die einzige, die kein« Angst vor Trine hatte. Die tapfere Trine? Sie arbeitete im dreißigsten Jahr auf dem Hof, bekam 80 Kronen und trug 50 davon auf dic Sparkasse. Aber als Trine 1500 Kronen voll hatte und ihrem Raffen, der noch Randers   sollte, die letzten 50 und dos Sparkassenbuch gab, ging der Neffe hin und hob das ganze Geld ab. Drei süße, minderbore Nächte verlebte er in Randers  , Aarhus   und Vejle  , bevor er fest­genommen wurde. Trine weinte eine Woche und ließ alles an- brenn«». Am meisten quält- sie, daß sie nun nicht«initial Geld hatte, um ordentlich unter hie Erde zu kommen. Als sie sich ausgeweint hatte, ging sie wieder an die Arbeit und begann, 55 Jahre alt, mit einem neuen Sparkassenbuch. Sonst war Hein« nicht, aber sie lehrte mich, von vorn anfang-n, und für diese Lehre habe ich in meinem Leben leider oft Verwendung gehabt. Tante war nämlich nur für eine Person Tante: für meine niedliche Halbtusine Beat«. Beate war einziges Töchterchen und eine so bedeutungsvolle Person, daß alle Verwandten und selbst Freunde die alte Dame Tante nannten. Tante war von jeher wunderlich gewesen und hatte einen Wasserkopf. Alle paar Minuten schwang si« ihr großes Haupt. Das war in späteren Jahr«n ihre einzige Lebensäußerung. Allmählich versank sie in Winterschlaf wie Blitzkröte, wurde still und stumpf wie«in Regenwurm. Ein Gespräch Hot man nie mit ihr führen können, und in d«n letzten Iahren hört« ich si« mir drei Sätze sprechen. Wenn ich kam und sie fragte, wie es ihr ginge, antwortete sie:Mir geht es so, wie es einem geizen kann.' Daraus bewegte sie den Kopf und fügte hinzu, meist ohne mich anzublicken:Mir scheint, du bist gewachsen.' Ich fuhr fort zu wachsen, die Tante starb. Da wär ich ungefähr dreißig Jahre alt. Täglich wollte Tan!« beim Tischdecken Helsen  , aber unweigerlich verlor sie, was sie in der Hand hatte. War es ein Mesier, so machte es nichts aus. Dann hob das Stubenmädchen, die stinke Bolette, es auf und legte es an seinen Platz. Aber war es ein Teller, so ging er oft in Stücke. Tante stierte stumpfsinnig auf ihre Untat und sagte tröstend:Er fft ja nicht ins Meer gefallen." Längst hatte man jede witzige Antwort auf diese Bemerkung auigegeben. Rur   einnml entsinne ich mich zeigte Tantes Bewußtsein einen Funken von Originalität. Es war an einem Sommertag. Beate und ich hatten beschlossen. Tante an die frische Luft zu führen. �Fiidem wir ihren Körper von beiden Seiten stützten, bekamen wir sie bis an den Wald hinunter zur großen Schaukel. Beate hatte sich aus die Schaukel gesetzt, Tante und ich lagen im Gras«. Ich hielt ein Strickende der Schaukel und zog Beate ganz sacht vor und zurück. Dabei sagte ich ihr Behaglichkeiten, auf die sie nicht hörte. Beate! Das Sommerkleid steht dir gut? Der viereckige Ausschnitt am Hals macht dich noch hübscher.' Beate wachte auf und fragte ängstich:Glaubst du, er fft zu groß?' Rein, im Gegenteil." Ach, sei still." Sie war das niedlichste Landfräulein der Welt, und ich ver- fluchte mein Schicksal, weil ich zwei Jahre jünger war und folglich nicht gefährlich noch nicht. Beate, niemals habe ich jemand gesehen, der eine zartere Haut hat als du. Man sollte meinen, du lebst gar nicht von mensch­licher Speise, sondern von Sonnenschein, von Musik, von... von..." Plötzlich hörte Tante auf. mit Hein Kopf zu wackeln und sagt«: Mannsteute find ziemliches Lumpenpack.' Beate war so perplex daß sie wie«ne Schneeflocke von der
Schaukel glitt. Ich fing sie auf nicht ungern: aber si« zog sich zurück, strich ihr Kleid zurecht und fragte mit leisem Zittern in der Stimm«:Sind alle Männer Lumpenpack, Tante?' Nein, es gibt natürlich auch liebe Männer.' Zum Beispiel?' Zum Beispiel Pastor Jensen und Pastor Baklep und Pastor Korfs und Pastor Iörgensen und Pastor Stenersen." Das war das ganze Königreich. Alle Pastaren, di« seit Tantes Kindheit hier- gewesen waren. Ich wagte eine Frage:Und Pächter Holgarscn aus Gjerlev?' Es schnitt mir ins Herz, Beate erröten und die Augen nieder- schlagen zu sehen. Tante wackelte mit dem Kops, bevor sie ant- wartete:Cr ist wohl so, wie er sein kann." Damit war der Aus­bruch beendet. Die Lava lag wieder dick auf ihrem Gehirn und beschränkte seine Bewegungen auf ein Minimuni. Blitzkröte wurde immer häßlicher, die Knoten größer und zahl- reicher. Nachgerade ermüdete auch der Witz, daß Blitzkrötes Ver­stand aus diese Weise nach außen schlüge, obschon es glaub hott genug klang. Eines Tages erhielt der Jäger den Auftrag, ihn zu erschießen. und schickte ihy, hinter der Scheune eine Kugel durch den onnen, dummen Hierkasten. Aber wer sollte es Tante sagen? Boleüc sträubte sich und meinte, Nicolassen wäre als Blitzkrötes Mörder der nächste dazu. Der wagte«s auch nicht. Tante war bei Kräften und schlug eine gute Klinge. Es war ja nicht angenehm, sich mit Weibervolk herumzuschlagen. Man wollte deshalb abwarten und es Tante entdecken lassen.- Ein Tag verging, auch der zweite. Tante sprach und sragic nichts. Am Sonnabend erschien sie mit ihrem Teller und nahm der verblüfften Trine zwei Pfannkuchen vor der Nase weg. Am nächsten Margen fand Bolette sie unberührt am Fußende von Tantes Ben und entfernte sie. Jetzt aber wurde es Teive zu.-dumm:War, soll Blitzkröte mit Pfannkuchen? Er ist ja tat- Er fft ja tot, hört Fräulein nicht? Was soll er noch mit Pfannkuchen?" Trine hielt die Bratgabel vor, um Tante zu pieken, wenn sie zum Angriff übergehen sollte. Aber Tante wackelte nur mit dem Kopf und sprach diesen rätselhasten Satz:Was er haben muß, muß er haben." Damit zog sie ob mir den Pfannkuchen. Jetzt war mein Interesse geweckt. Das ivor ja einfach wunder- bar. Ich studierte primitiv« Religionsformcn, besonders Geister- glauben, und hier stand ich einer solchen Aeußerung in lebendiger Jetztzeit gegenüber, Totenopser für einen gestorbenen Hund, felsen- fester Glaube, daß Blitzkröte nicht so tot war. daß er nicht Freude an Pfannkuchen haben könnte. Hier wurde mir ein Einblick in die Urseele vergönnt: um den mich die Kollegcnwelt beneiden würde. Das war geradezu eine Doktorarbeit. Meine Begeisterung riß die anderen mit. All« beugten sich meinen Anordnungen, selbst Trine, die doch den Rohstoff für meine Experimente zu liefern hatte. Meine Absicht ging dahin, zu unter- suchen, wie lange Tante den Glauben bewahren konnte, daß die Pfannkuchen Blitzkröte zugute kämen. Bolette erhielt deslMlb strenge Anweisung, die Teller mit den Pfannkuchen nicht von Tautes Bett zu entfernen, auch nicht die Pfannkuchen auf einen Teller zu- sammenzulegen, sondern sie unberührt zu lassen, wie Tante sie hin- gestellt hatte. Es war mit großen technischen Schwierigkeiten vor- bunden, Tantes. Bett in Ordnung zu halten, als die Pfannkuchen sich allmählich anhäusten. Nach drei Wochen standen sechs Teller mit zwölf Pfannkuchen in Tantes Bett. Ich ging umher, rieb mir die Hände, notierte Einfälle und suchte Tantes Bewußtsein wieder herzustellen. Oh. es war nicht so einfach wie das eines Regenwurms, es war ungeheuer entwickelt. Aber eines Morgens ging es verkehrt. Als Tante auf­stand, rutschten vier Teller auf den Fußboden und gingen entzwei und nun verlor der Hausherr die Geduld. Er hatte genug von der Urseele, über die ich von früh bis spät mit Beate sprach, die wirklich Pächter Holgersen zu vergessen schien und mein Mitarbeiter wurde. Man rief Tante, und die Wahrheit über Blitzträte wurde ihr barsch verkündet.Und wenn du nicht mit den Tprheilen aufhörst, und Trines Pfannkuchen in Frieden läßt, so werde ich Pastor Stenersen herbestellen, dann wird der mit dir reden", sagte der Hausherr. Tante wackelte mit dem Kopf und rieb sich di- Ras«.Pastor Stenersen fft so lieb", sagte si« dünn. Ja, aber du kannst dich darauf verlassen, er ist nicht lieb, wenn du bei deinem Heidentum bleibst." Tante fügte sich und stahl keine Pfannkuchen mehr. Der weiße Christ hatte über das dunkle Heidentum gesiegt, und Blitzkrötes Seele fanis endlich Ruhe im Grabe.
Die gesürchtelen Wauderameisen in A'rika sind besonder? da- durch lästig, daß sie in große» Maffen auftreten. Für kleine Tier- sind sie sogar gefährlich. Der Afrikareisend« Albert Schweitzer   hol einmal eine Kolonne beobachtet, deren Durchmarsch 36 Stunden gedauert hat. nachahmenswert. Eine Londoner Autoscchrfchul« versieht alle Wagen, die von noch nicht fertigen Schülern gesteuert werden, mit dem Plakat:Borsicht: Der Chauffeur ist Anfänger!" Eine nack- ahmenswerte Einrichtung! Die Alondwärme. Der Mond sendet uns nur wenig mehr als den 100 000. Teil der Sonnenwörme. Alte ZeitrechnuBg. Die alten Tolteke» ff, Mitteiamerika zählten di« Woche zu» und di« Monat« zu 20 Sogen