Claude Anet ist in Deutschland bekannt geworden durch seinen Roman, Ariane, jeune fille russe"... Er zeichnet darin reizvoll und flug eine findliche, triebhafte Frau, eine junge Russin. Anet hat diesen Frauentyp in Rußland studieren können. Er lebte während des Krieges als Zeitungskorrespondent in Rußland und floh nach Ausbruch der russischen Revolution. Aber sein Roman„ Quand la terre trembla", der vor russischem Revolutionshintergrund spielt, ist mur eine psychologisch ganz geschickt fundierte Liebesgeschichte ge worden. Auch als Dramatifer hat sich Anet versucht( Mayerling"), ohne mehr als ziemlich grobe äußere Effekte zu gestalten. Anet war früher ein bekannter Tennisspieler; heute hat sich seine Tochter im Tennis einen Namen gemacht. Uebrigens mar Anet tein Franzose; er hieß mit feinem bürgerlichen Namen Jean Schopfer . Am 28. Mai 1868 wurde er in Morges ( Westschweiz ) geboren.
Der Dichter und seine Zeit.
Goethe oder Kleifts Deutschtum?
Dr. Frant Thieß hielt im ehemaligen Herrenhaus einen Bortrag über das Thema„ Der Dichter und seine Beit". Der große Sigungsfaal war faft bis auf den letzten Platz mit Zuhörern gefüllt: ein Beweis, mie aftuell die Frage ist, ob und wieweit der Dichter in seinem Schaffen zeitgebunden ist oder sein foll. Wer Freude am geistvollen Essay, an der tiefgründigen Betrachtung dichterischen Schaffens hatte, tam bei den Ausführungen von Frant Thieß auf seine Rechnung. Aber die Parallele Goethe- Rleift", die er zog, zeigte nur zwei verschiedene Wege, gab feine Klärung. Besonders feine Klärung für die Men chen von heute. Gewiß, Thieß machte fein Hehl daraus, daß die deutsche Geisteswelt eines Goethe, nicht der preußisch- deutsche Staat eines Kleist ihm nahesteht. Aber wenn er Goethe, mit dem Licht, Atleiſt mit der Flamme verglicher fügte allerdings warnend
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hinzu, das Bolf wolle das Licht, nicht die Flamme so heißt das doch, den politischen Irrtum eines Kleist heroisieren. Frank Thieß betonte eindeutig feine pazifistische Weltauffassung, die Reiche der Geister, nicht der Nationen befestigen und erweitert sehen will; schade, daß er nicht die Kraft fand, von dieser persönlichen Stellung nahme aus start und klar den Weg ins allgemeine zu weisen. S- z.
Moderne Klaviermusif.
Bela Bartof im Rundfunt.
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Der ungarische Komponist und Pianist Bela Bartot, am Flügel eigene Werte interpretierend wir fennen den intereffanten Kopf und charaktervollen Künstler, man hat in Berlin feine Oper Herzog Blaubart und eine Reihe größerer Orchestermerte gehört. Der repräsentativste Musiker seines Landes ist hier kein Fremder. Für manche Rundfunkhörer mag er es gestern noch gewesen. Mit der kurzen Folge fleiner Stücke, die er spielte, ist er wohl nicht jedem nahe gekommen. Er macht es fich und dem Hörer nicht leicht. Dem muß freilich die geistige Klarheit seines auch technisch meisterhaften Klavierspiels einleuchten, aber an die konzessionslose Sprödigkeit des Stils müßte er sich vielleicht erst gewöhnen; und dazu ließ ihm das Programm gar zu wenig Zeit. Die längste Nummer, die am Schluß stand, äußerlich die wirlsanfte, eine Reihe nationaler Tänze Marosfaefer Tanze mar nicht von Bartot, sondern von Jeinem gleichaltrigen Landsmann 301tan Kodaly, der wie jener, die Er forschung und künstlerische Verwertung des ungarischen Volksliedes zu feinem Spezialgebiet gemacht hat. So fügt sie fich freilich in den stilistischen Rahmen der furzen, aber instruktiven und dankensmerten Darbietung. Die Rundfunthörer müffen nun schon gelernt haben, zu solch einer Stunde Musit sozusagen die rechte Einstellung zu finden. Nicht jeder Taft, der gesandt wird, fann jedem Ohr genehm sein; aber die Hörerschaft hat Anspruch darauf, zu erfahren, mas und wie in der heutigen Welt musiziert wird. Sie soll Gee Legenheit haben, die führenden Musiker der Gegenwart in folcher Unmittelbarkeit tennenzulernen. Zwischen den Extremen der oberflächlichen Unterhaltung und des großen Kunsterlebnisses gibt es noch andere Möglichkeiten. Es gibt auch ein Mujifhören aus Bildungs- und Belehrungsintereffe. Die Funkstunde ist gut beraten, wenn sie hie und da auch an dieses Interesse appelliert. K. P.
" Ihre Majestät die Liebe."
Gloria Palast.
Mit diesem Film lieferte Joe May , der immerhin als Regisseur Weltruf hat, eine sehr schwache Arbeit.
Das Drehbuch ist der bekannte füßliche Ritsch, wie ihn Hugen berg und die Film- Oberprüfstelle dem deutschen Volke zu seiner Erbauung gütigst erlauben. Nach dem Prinzip: Nur wer Schulden macht, hat ein Anrecht aufs Leben, nur wer seine Nächte in der Bar verbringt, ist ein interessanter Mensch", wird ein junger Mann in den Mittelpunkt allen Geschehens gestellt. Um feiner Familie, die ihm ohne weiteres nicht den Generaldirektorposten mit 10 000 Mart monatlich bewilligt, einen Schabernad anzutun, verlobt er fich mit einer Bardame. Er lernt sie aufrichtig lieben. Aber seine Familie bringt das junge Baar auseinander; um dieses Ziel zu erreichen, nimmt sein Bruder sogar vor seinem Chauffeur die Blamage auf sich, fein Automobil vor einem Hause in der Müller ftraße halten zu lassen, wo die Bardame wohnt. Doch da das gute Ende die Patentlösung ist, bekommt das junge Baar fich zum Schluß. Joe Man läßt Schablone spielen und noch nicht einmal die eigene. Nur zum Schluß kommen ihm ein paar gute Einfälle, diefe munzt Ralph Arthur Roberts porzüglich aus. Er ist überhaupt der Herausreißer für den ganzen Film. Ihm ebenbürtig an darstellerischer Begabung ist Szöte Szata 11, doch wird sein Können nur benutzt, um sich nach üblicher Manier über arme Leute fuftig zu machen. Die nette Räthe von Nagy wirtt echt, während Franz Lederer sich bei seinem Spiel zu( im Film auf jeden Fall) übertrieben wirkenden Theatermethoden verführen läßt.
e. b.
Jm fünften Konzert der Bolt- bühne, am Sonntag, dem 18. Januar, mittags 1,12 11hr, im Theater am Bülowplay, wird Edwin Fischer Bachs Stonzert A- Dur mit Streich orchester spielen. Außerdem leitet er die stantate no" von Telemann , die zum ersten Male in Berlin zur Aufführung gelangt( Soliftin: Lotte Leonard). Edwin Fischer , Käthe Aschaffenburg und Agnes Jambor bringen Mozarts Konzert für drei Klaviere zum Bortrag Im Rahmen der emtlichen Museumsführungen fprechen: Sonntag. ben 11. Januar. 10 Uhr, Dr. Aribes im Neuen Mufcum über apptilche Tempel und Götter, 10 Ubr. Dr. Betres im Deutschen Museum über deu iche Kunit im Mittelalter, 10 11hr, Dr. Findeisen im BölferkundeMuseum I über die Kunstfreile Nordafiens Mittwoch, den 14. Jantar, 9.30 Uhr. Einführungsvortrag in das neue Borberafiatische Museum( Bu gang: Altes oder Neues Museum ) Freitag, den 16 Januar, 11 Uhr, Dr. Bolbach im Kaiser Friedrich- Museum über Giotto. Sonnabend,
allgemeinen für Fragen, die über die Angestellten hinaus die ge. famte Arbeiterschaft betreffen, wenig oder tein Interesse zeigen. Die Sozialdemokratische Partei ist die einzige große Arbeitnehmerorganisation, die wirksam die Sozialreaktion zu befämpfen in der Lage ist. In diesem Kampfe fortzufahren, ist unser heißes Streben, uns dabei zu helfen, das ist, Genoffinnen, Ihre Aufgabe.".
Littes mit starfem Beifall aufgenommene Ausführungen boten Anlaß zu einer angeregten Diskussion, in der neben den Anschlägen der Sozialreaktion auch die drohende Gefahr der Kultur. reattion beleuchtet wurde. In einem furzen Referat über organi fatorische Fragen wies Genoffin Kern auf die Agitation der sozial demokratischen Frauen in den nächsten Wochen hin, die unter dem Zeichen Nie wieber Krieg" stehen und am 3. Februar mit einer großen öffentlichen Kundgebung im Saalbau Friedrichs. bain, in der Reichstagsabgeordneter Staatsanwalt og ner spricht, ihren Höhepunkt finden wird.
Die Funktionärinnenfonferenz der Ber liner Sozialdemokratie stand unter dem Zeichen unferes Kampfes gegen die Sozialreaffion. Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, gedachte Genoffin Käte kern, während die Versammlung sich erhob, in erusten Worten unserer ermordeten Mitkämpfer Graf und Schneider. In besonderem Maße liegt es den Frauen ob, Danu gegen die Verrohung in der Politik zu fämpfen würdigte Genoffin Sern den Ehrentag der Genoffin Ihrer. Reichstagsabgeordneter Genoffe Karl Litte hielt das Referat des Abends. Seine auf großes Fachmissen gegründeten Ausführungen zeigten, daß nur die Sozialdemokratie gegen das immer stärkere Machtstreben der Sozialreaktion einen Damm sehen kann. Bei allem, mas in der Republik an Trübem und Bekämpfenswertem gefchieht, bei der Arbeitslosigkeit, bei der Wirtschaftstrife und jetzt mieder bei den Mängeln der Notverordnungen heißt es in einem Teil der Bevölkerung, daß die Sozialdemokratie, die stärkste Trägerin des neuen Staates, die Schuld trage. Man vergißt die alte Wahrheit, daß gegenüber ökonomischen Verhältnissen politische Entschließungen allein nichts nügen. Sonst hätten die Russen, bei denen das Volk mit Lebensmittelfarten anstehen muß, sicher den Himmel auf Erden bereits geschaffen. In Deutschland ruhen Milionen fchaffensbereiter Hände, und eine Jugend, die feine Bederfloffen. Die sie gekannt haben, verbindet dauernde Erinnerung schäftigung und deshalb keine Lebensfreude hat, will himmelstürmend, wie zu ſein das Recht der Jungen ist, an der Republik und an der Sozialdemokratie verzweifeln. Ein auf Lügen gegründeter Kampf gegen uns bestärkt diefe Neigung, während man vergißt, daß in Wahrheit der Haß der Unternehmer gegen uns Tausende auf die Straße setzt und brotlos macht. Als vor drei Jahren durch eine bürgerliche Regierung die Arbeitslosenversicherung geschaffen wurde, arbeitete die Sozialdemokratie mit praktischen Vorschlägen an dem Ausbau des Gesezes mit, das von den Kommunisten als Schmachund Schandgesetz befämpft wurde. Zwei Jahre später riefen die gleichen Kommunisten auf zum Kampf gegen den Abbau diefes die gleichen Kommunisten auf zum Kampf gegen den Abbau dieses Schmach- und Schandgesetzes. Wir haben an den Maßnahmen der Regierung Brüning im Ausschuß und im Plenum des Reichstages
die größten Härten zu beseitigen gewußt, unser Kampf gegen jede Reaktion auf diesem Gebiete ist noch nicht beendet.
Wir sind entschloffen und bereit, gegen weitere zu erwartende Borstöße der Reaktion unseren Mann zu stehen.
Die Krantenversicherung, einst von Bismard ein geleitet, um den Vormarsch der Sozialdemokratie zu verhindern, ist geleitet, um den Vormarsch der Sozialdemokratie zu verhindern, ist von uns immer nach besten Kräften im Interesse der Arbeitnehmerschaft ausgebaut und gesichert worden. Wenn der Vertreter des Zentrums im Sozialpolitischen Ausschuß, Dr. Brauns und der Reichsarbeitsminister Stegerwald gerade an der Krankenversicherung sparen wollen, dann müssen sie sich von der Sozialdemokratie sagen lassen, daß wir an dem System der Versicherung nicht rütteln lassen. Die Notverordnungen des vergangenen Jahres find verbessert und gemildert worden, weil im Ausschuß 21 Anträge der Sozialdemokratie angenommen wurden. In der Invalidenversicherung streben wir danach, die Grenze bei Bemeffung der Arbeitsunfähigkeit von 66% Pro3. auf 55 Proz. herabzudrüden Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund teilt unsere Auffaffung, während die bürgerlichen Vertreter aus der Arbeitnehmerschaft im
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Emma Jhrer.
Zum Gedächtnis am 20. Jahrestag ihres Todes. Am 8. Januar waren 20 Jahre seit dem Tode von Emma Ihrer an diese Frau, die eine der beliebtesten und erfolgreichsten Agitato= rinnen für die Frauen und Arbeiterinnenbewegung gewesen ist.
Emma Ihrer fam als ganz junge Frau, anfangs der achtziger Jahre, über die bürgerliche Frauenbewegung zur Arbeiterbewegung. Damals wurde das Sozialistengesetz noch mit aller Schärfe gegen die aufstrebende Arbeiterbewegung angewendet und am schärfsten gegen die Frauen, die sich dieser Bewegung angeschlossen hatten und für sie wirkten.
die
Emma Ihrer hat nach der Aufhebung des Sozialistengesezes die erste sozialistische und gemertschaftliche Frauenzeitung gegründet:„ Die Arbeiterin". Die erfte Nummer erschien am 20. Dezember 1890. Die Zeitung wurde nach einem Jahre durch„ Die Gleichheit" abgelöst.
Emma Ihrer hat sich nach dieser Zeit hauptsächlich der gemerfa schaftlichen Organisation der Arbeiterinnen gewidmet, ohne darüber aber die politische Aufklärungs- und Organisationsarbeit unter den Frauen zu vernachlässigen. Die junge, aufstrebende Gewerkschaftsbewegung mählte sie denn auch in die erste Sentralstelle der Gemertschaftsbewegung, die 1891 gegründet worden war:„ Die Generaltom mission der Gewertschaften Deutschlands ." Einma Ihrer war später Die und zwar bis zu ihrem Tode Vorsitzende des von ihr gegründeten Verbandes der Blumen- und Blätterarbeiter und arbeiterinnen und die Redakteurin feines Ver bandsorgans.
Am 20. Jahrestage ihres Todes versammelten sich Bertreter und Anhängerinnen der Partei und der Gewerkschaftsbewegung an der Ruhestätte der Verstorbenen auf dem Friedhof in Friedrichsfelde und ehrten ihr Andenken durch Niederlegen von Kränzen und durch Ansprachen, die die Berdienste der Entschlafenen um die Arbeiterbemegung und um den Befreiungstampf der Frauen hervorhoben, dessen Erfolg durch die Verleihung des Bahlrechts an die Frauen Emma Ihrer nicht mehr erlebt hat.
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Auf das brennendste Problem der Gegenwart: die Erweite rung der Mühlendammbrücke und die Erhaltung des Ephraim Balais mochte der Redner nicht so recht eingehen. Vorläufig müsse erst einmal das Urteil der Bauafademie über diesen ungeheuerlichsten Angriff auf das alte Berlin abgewartet werden. Es muß hier aber nach wie vor heißen: mit höchster Anspannung gerüstet sein zur Abwehr und lieber den Berkehrsfanatikern burdy Angriff zuvorkommen!
Vor einem Kreise interessierter Freunde des alten Berlin hielt| aber erst dann, wenn wirklich am Potsdamer Blaz Hochhäuser ente am 9. Jamiar Vizepräsident Kühn von der Preußischen Bau- und stehen und die schöne Plastizität der Schinkelschen Eingangswächter Finanzdirektion einen Vortrag über„ Das heutige Berlin endrüden sollten. und den Schuh seiner Baudenkmäler". In Wort und Lichtbild ließ er das Alte wiedererstehen, das in den letzten Jahr zehnten oft sinnloserweise und meist dem Verfehrsteufel geopfert worden ist, wie die Alte Münze , das Oranienburger und das Rosenthaler Tor, das Palais Redern, die Königs- und Spittelfolonnaden und, eben jetzt erst, das sogenannte ,, agerhaus" in der Klosterstraße, den ältesten er haltenen Monumentalban Berlins . Bizepräsident Kühn, der sich auch amtlich mit der Erhaltung von Bauten und Stadtschönheiten Berlins zu befassen hat, fonnte dann aber einige tröstlichere Andeutungen über Konservierungsvorschläge machen, wie 3. B. die prächtige Holztreppe aus dem Lagerhaus in Röpenid und zwei fünstlerisch wertvolle Decken im Schloß von Niederschön hausen wieder eingebaut werden sollen.
Das Schlößchen von Niederschönhausen nebst feinem wundervollen Bart gehören dem Staate Breußen, und es scheint, nachdein Ankaufsabfichten der Stadt Berlin sich nicht vermirtlicht haben, als ob alles, wie es ist, erhalten bleiben soll. Die Idee, in jenes Schloß das Volkskundemuseum zu verlegen oder zu verbannen mie ernsthaft ventiliert wird, scheint nicht o ganz überzeugend. Man bedente: hinter Pantom! Hand aufs Herz: Wer von den 4 Millionen Berlinern, außer denen der Nachbarschaft, hat jdon einmal die Reise nach Schloß Niederschönhaufen angetreten? In Bellevue oder Jagdschloß Grunewald find wir doch wohl alle mehr oder weniger oft und jährlich eingefehrt, und dies Moment scheint mir erheblicher für die dortige Unterbringung des schönen Aschenbrödel- Museums" aus der Klosterstraße zu sprechen. Es foll doch nicht aus dem Regen drangvoll finsterer Enge in die Traufe einer Weltabgeschiedenheit an der Bante geraten!
Biel Ueberlegung endlich erfordert die Frage der Gestaltung des Lustgartens. Daß er so, wie er heute ist, nicht bleiben wird, ist sicher. Beifällig berührte ein Borschlag Kühns, parallel zu Spree und Domfajjade beiderseits doppelte Baumreihen mit an schließenden Bänken den Plaz rahmen zu lassen und den Mittelteil für Demonstrationen und Versammlungen gänzlich frei zu machen; wobei an das Königsdenkmal und die Granitschale einstweilen ( leider!) nicht gerührt werden darf. Dieser schönste Stadtraum Berlins hat im Laufe von 700 Jahren so oft und gründlich fein Aussehen verändert, daß wir mit Ruhe seine endgültige Formung unserer oder auch der nächsten Generation überlassen können. Paul F. Schmidt.
Durch Dalmatien und Mazedonien . Ein Lichtbildervortrag der Urania. Im Langenbed Birchow- haus peranstaltete Die Urania einen Lichtbildervortrag Durch Dalmatien bis nach Südmazedonien". Der Redner war Rurt Hielscher.
Man kennt von Hielscher das Spanienbuch, und man weiß, daß er hervorragende Bilder aufzunehmen versteht, daß er das Charatteristische einer Landschaft einfängt und dabei das Bild auch aus fünft. lerischer Perspektive steht. Das Bild ist bei ihm das Wichtigste, sein Vortrag bleibt nur Beschreibung, Erläuterung.
Weit annehmbarer berühren andere Borschläge, den Niederschönhausener Bart geistreich auszunügen, nachdem man die große Ausfallstraße nach Brenzlau verbreitert und in sanftem Bogen um den Schloßbezirk westlich herumgeleitet haben wird: die unselig entschlafenen Spitteltolonnaden als prächtiges Eingangsmotiv zum Schloß von dieser Straße her aufzustellen und ihnen die acht Meŋerschen Statuen, womöglich wieder in alter Funktion als Meyerschen Statuen, womöglich wieder in alter Funktion als Laternenträger, anzufügen. Sie wurden von der ehemaligen Opernbrüde 1824, nach Schintels Angaben, auf dem Leipziger Plaz aufgestellt, stehen aber nach so manchen Beränderungen, besonders seit ihnen der Hintergrund von Bosketten fehlt und die Gitter jeden Zugang verwehren, in so erbarmungsfehlt und die Gitter jeden Zugang verwehren, in so erbarmungsmittelalterliche Republik Benedig diese Länder als Kolonialbesitz an würdiger Berlassenheit auf dem Rasen, daß sie gleichsam verschollen sind und ihnen jede Plagveränderung nur gut tun fönnte.
Es geht in Lande, die der Zentraleuropäer wenig fennt, Bosnien , die Herzegowina, Dalmatien , Mazedonien , Montenegro und Serbien, also Länder, die sich zu Jugoslawien zusammengeschlossen haben. Orientalisches stößt hier mit einem primitiven Bauernvolt zusammen und mit leberresten einer alten europäischen Kultur. Der Palast des Kaisers Diokletion weist in die Vergangenheiten, und 3wingburgen, aus dem Fels gehauen, erinnern daran, daß die
sah. Moscheen stehen neben Kirchen. Verschleierte Mohamedanerinnen und elegante Europäer beleben die Straßen Mostars, der heißesten Ueber den Vorschlag, die Schintelschen Torhäuschen Stadt Europas . Und alles liegt in einer großen Landschaft, in am Leipziger Play, weil sie dem Verkehrsmoloch ja doch über furz einem wilden, zerflüfteten Gebirge nder in fanft geschwungenen, oder lang weichen müßten, an die Charlottenburger Brüde im bemaldeten Bergen. Durch das Anlegen moderner Autofiraßen hofft Besten zu verfegen vorausgesetzt, daß dieses Scheusal wilhelman, den Fremdenverkehr zu heben und das Land zu erschließen.
ben 17. Sanuar, 2,80 Uhr. Direttor Andrae in Borderafiatischen Museum minischer Baumut abrafiert mith, ließe fich vielleicht bisfutieren; i
-arde.