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Filmpremiere im ,, Babylon".

Lachendes Leben und Fenertransport".

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Der neue Ruffenfilm behandelt eine Episode aus der ersten großen Revolution des russischen Proletariats aus dem Jahre 1906. Im Feuertransport" wird der unterirdische Kampf der Arbeiterschaft mit der russischen Geheimpolizei, der Ochrana, höchst eindrucksvoll geschildert, zum Teil mit den gleichen Methoden, die mir von den amerikanischen   Kriminalfilmen her tennen nur mit dem Unterschied, daß hier lebendige Teilnahme auf Seiten der Arbeiter ist, während uns der Kampf der Polizei mit den Ver­brechern in amerikanischer Aufmachung gleichgültig ist. In mancher Hinsicht erinnert der Film an den Blauen Expreß". Auch hier finden wieder ganze Szenen im Eisenbahnzug statt, in dem die Polizei den Organisator des Waffentransports entdeckt und mit ihm in einen Kampf tommt. Aber die Berschwörer haben überall ihre Anhänger, und so entkommt ihr Führer mit Hilfe der Eisenbahn angestellten. Sehr spannend ist dann der Zusammenstoß mit der bewaffneten Macht in einem Wachsfigurentabinett, in dem die Waffen verborgen waren. Der Führer wird verhaftet, aber seine mitverschmorene Rita vermag den Waffenschmuggel durchzuführen, indem sie sich eines galanten Offiziers bedient. Die Befreiung des Führers bei der Ankunft auf dem Bahnhof, die Entlarvung und der Strafvollzug an dem Spizel und das glückliche Entkommen der Waffenfdymuggler bilben den mit immer neuen Spannungen ge­ladenen Schluß des Filmes. Das Spiel der Darsteller ist wie immer in russischen Filmen hervorragend. Der Name des Regisseurs ift Imanom.

Hubert Schonger   zeigte feinen neuen Film ,, Lachendes Leben, einen Propagandafilm für Freilufttultur und Gymnaſtif. Das unhygienische Leben des modernen Menschen im Kerker des Büros und in der Fron der Maschine, in den engen Wohnungen und den lichtlasen Höfen wird mit ihren Folgen, insbesondere der Degeneration der Kinder, drastisch vorgeführt. Das Heilmittel wird gezeigt: die Flucht in die Natur, in die Bälder, in die Geen, wo Sportfreudige und nackte Menschen sich tummeln. Es gibt eine Fülle schöner Bilder; entzüdende Kinder, die in Freiheit aufmachfen, eifrige Sportfreunde, Reigen und Tänze in Licht und Luft, trainierte, schöne Körper, die um das Feuer tanzen oder mit dem rhythmischen Spiel der Wellen metteifern. An der Herstellung des Filmes haben zahlreiche Kräfte mitgewirft: Lichtschulheime, Turn, Gainmastit und Tanzschulen. Der Film wird segensreiche Arbeit leiften und die Menschen sich auf ihren Körper befinnen lehren.

Reise eines Malers durch Japan  

Emil Orlit spricht über Japan  .

T.

Angeregt vielleicht durch die Ausstellung moderner Japaner in der Akademie plauderte Professor Orlik oor dankbaren Zu­hörern in dem Hörsaal der Kunstbibliothet über feine Eindrücke in Japan   in seinem angenehm heiteren, lässigen, im bejten Sinne altösterreichischen Ton. Er wollte feine ewigen Wahr­hetten" verfünden, er befonte auch zum Schluß noch einmal die fokratische Urweisheit, daß wir erst anfangen, etwas zu wissen, wenn wir einsehen, daß mir nichts wissen. Mit überlegener Systemlosigkeit folgten sich Anekdoten, Erinnerungen, Erfurje über Geishas, Leebereitung, Hauseinrichtung, Blumenpflege, Theater, Schrift und Malerei der Japaner, und fast alles nur an Hand einer endlosen Reihe oft ganz töftlicher Photographien aus dem diten Inselreich des Ostens. Orlit war, mie man meiß, 1900 3unt ersten Male in Japan  , und gleidh sehr gründlidh; er bequemte ich den Lebens und Reisesitten des Landes an, er fernte alle Bolts schichten fennen, er vertehrte mit Schauspielern und Rünstlern und brang erkennend und arbeitend in die Geheimnisse des alten Kunsthandwerks, vor allem des Holzschnittes, ein. Nur so war es ihm möglich, uns einen recht anschaulichen und persönlichen Begriff der schönen alten Stuttur Japans   zu vermitteln, ohne Rednerfniffe, fraft seiner juggeftiven Künstlerpersönlichkeit.

Leider gehört das alles mun schon im wesentlichen der Ver­gangenheit an. Was Orlit noch vor 30 Jahren erleben fonnte, wird heute taum einem Mitlebenden mehr sichtbar werben, er

wage sich denn in entlegenste Gegenden. Denn die unfelige Groß mannssucht der modernen Japaner, die sich am liebsten mit Haut und Haaren dem Teufel der mestlichen Zivilisation verschreiben möchten, sorgt für fortschreitende Europäisierung und Vernichtung ihrer eingeborenen, tausendjährigen Kultur. Armes Bolt, dem die Politit sein Bestes, Unerfezbares nimmt. p. f. sch.

Aschermittwoch." Zitania- Poloft.

Der Fasching foll eine lustige Angelegenheit sein. Im Film entwickelt er sich dagegen immer zu einer Katastrophe, von der über­haupt nichts verschont bleibt, wenn Borkriegsuniformen darin eine Rolle spielen. Die Konjunktur verlangt augenblicklich Uniformen, also wird der Aschermittwoch" zu einer fummervollen Tragödie

mit Leichen.

Soldaten und Fasching bedeuten nur die Kulisse, denn die Vor­gänge fönnten sich zu jeder Zeit und in jedem Milieu abspielen. Sie find übrigens nicht meiter originell. Eine Frau findet einen an beren Mann reizvoller als ihren angetrauten. Aus Gründen der dramatischen Spannung werden die Liebenden überrascht, ohne daß etras vorgefallen ist. Der Biebhaber erschießt fidy, die Frau zieht in die weite Welt, und der Ehemann refigniert. Ein fleines, blon­des, feusch liebendes Mädchenherz betrauert den Dahingeschiedenen. Diefer Stoff ift gut aufgebaut mit sehr geidhidten Retardierun­gen. Es sieht immer so aus, als ob es auch anders tommen tönnte. Der Regisseur Johannes Dener erzielt im Ezenischen Wirkungen, behandelt dagegen die Darsteller zu summarisch, er legt sie nur auf eine Note fest. Clare Sommer macht in damonische Erotit, Eve­Inn Holt ist allein das blonde Reh, und stüme begnügt sich mit einer steifen Uniformhaltung. Die Ausnahme bildet Diehl, der einen mirtlichen Menschen hinstellt.

Sonst sollte man endlich einmal die Soldatenpropaganda fallen laffen. Auch der Militärfrömmste müßte von dieser Glorifizierung der Offiziere die Nase voll haben. Hier wie in den anderen Filmen dieses Genres wird der gemeine Soldat mur als fomische Type bes F. Sch. handelt.

Drei Lyriker. Das Kartell Thricher Autoren und des Bund, Deutscher Shriter widmen ihren ersten Vortragsabend am 2. Februar, 20 Uhr, Borza­Haus, Budapester Str. 3, Bruno Sönlant, Gerda v. Belom, Robert Geis, die aus eigenen Berten lesen.

Der Bähnennachweis", 3eutrale Berlin  , die einzige Bermittlungsstelle für die Bühnenfünstler, sieht am 1. Februar in die ebentaligen Räume der Berliner   Funtstunde, Potsdamer Str  . 4. Telephon: Sammelnummer B 2 Züşons 8331.

Der Javaner Raden Mas Jodjana wird in der Langmalinee ber salisbubne at 1. Seimur, soc. 11% lr, ein teibesije ganz nomes Beomam acigen

Der erste Fernseh- Tonfilm R

Ein Funkexperiment in Chikago

Bom Chitagoer Sender wurde nach einer Pressemeldung| unterscheiden, so daß nicht wie bei dem farbigen Fernfilm des vor kurzem zum erstenmal ein Fernseh- Tonfilm übertragen. Es Engländers Baird drei Bilder gesandt zu werden brauchen, sondern handelt sich aus dem Grunde um ein bedeutendes Ereignis, weil nur eins. Der Sender weist eine so große Anzahl von Wellenfreifen, dadurch der erste Schritt auf dem Wege zum sprechenden Fernkino die ftets je für eine Farbe in Betracht tommen, auf, daß es möglic gemacht ist. Die Durchführung dieses Experimentes litt naturgemäß ist, so viel Farben zu übertragen, wie man will. Wir haben also nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland   bereits zahlreiche Apparate, mit deren Hilfe man nicht mur Fernfilme, sondern auch noch unter allerlei Mängeln. Gernfilme in natürlichen Farben senden tann. Die Erzeugung von sprechenden Fernfilmen erfordert nur eine verhältnismäßig einfache technische Vorrichtung, durch die bei der drahtlosen Sendung die Gleichzeitigkeit von Bild und Ton gewährleistet wird. Der erste gelungene Versuch auf diesem Gebiete ist die Sendung des Kurz­dramas ,, Der Traumfünftler" von Chifago aus.

Es wurde ein Kurzdrama gesandt, das den Titel führte: Der Traumkünstler". In technischer Beziehung ist diese Vorführung des ersten Fernseh- Tonfilms allerdings nicht mehr ein Ereignis von un­erhörter Neuigkeit, denn es handelt sich dabei nur um eine Ber. bindung von drahtlos gesandtem Film und drahtlos gesandter Rede. Bemerkensmerterweise war auch die lebertragung des Tons viel besser und flarer, als die des Bildes. Im Brinzip handelt es sich bei der Herstellung von Fernseh- Tonfilmen darum, die Filmbilder flar zu übertragen. Auch bei dem ersten Fernseh- Tonfilm wurde aber eine gute und scharfe Uebermittlung der Bilder noch nicht er­reicht. Vor ungefähr einem Jahr sind bekanntlich die ersten Bersuche gemacht worden, gewöhnliche Filme drahtlos zu senden. Damals gemacht worden, gewöhnliche Filme drahtlos zu senden. Damals fnüpfte man an dieses Ereignis die größten Hoffnungen, denn man nahm an, daß die noch vorhandenen technischen Schwierigkeiten, die eine einwandfreie liebermittlung der Bilder verhinderten, in kurzer Zeit behoben sein würden. Es wurden zahlreiche neue Systeme er funden. Aber mit keinem System fonnte man bisher wirklich scharfe und flare Bilder senden, die nur entfernt an die Deutlichkeit des gewöhnlichen, auf der Leinwand erscheinenden Films heranreichten. Tregbem ruhten natürlich die Bestrebungen nicht, das Fernfino 3

schaffen.

Nachdem nun der stumme Film fast völlig vom Tonfilm besiegt worden ist, gingen die Erfinder dazu über, Apparate zu erfinnen, mit deren Hilfe man sprechende Filme fernsenden fann. Ein Berliner   Ingenieur trat sogar bereits im Frühjahr vorigen Jahres mit einem neuen Verfahren hervor, einen Fernsehtonfilm in natür. lichen Farben senden zu können. Dieses Verfahren arbeitet nur mit den verschiedenen Wellenlängen, durch die sich die einzelnen Farben

Berlin   im Matsch.

Ueberschwemmte Straßen. Weitere Schneefälle in Gicht Die außerordentlich starken Schneemengen, die gestern abend und die ganze Nacht hindurch niedergingen, haben sich bei den etwas über Null Grad liegenden Temperaturen sehr schnell in Matich verwandelt; viele Straßen waren in den Morgenstunden taum Die Schneemengen hatten die Gullys verstopft und paffierbar. große Wafferlachen bildeten sich an den Bürgersteigen.

Geit gestern abend ist die Städtische Straßenreini sung mit über 5000 Angestellten und Hilfsarbeitern dabei, Berlin  von den Schnee- und Schlammfluten zu befreien. 230 Snee pflüge durchfuhren ununterbrochen die Straßen, wobei in erster Linie die Hauptverkehrsadern in der City berücksichtigt wurden. Gegen 19 Uhr früh mar wenigstens die Innenstadt wieder einiger maßen paffierbar. Die Städtische Straßenreinigung hofft, auch die übrigen Stadteile im Laufe des Tages micder sauber zu bekommen. Dieser neue Schneefall verursacht dem Stadtfädel gleich wieder eine Mehrausgabe von rund 23 000 Mart.

Im Betriebe der Berliner   Berkehrsmittel ist es

nirgends zu Störungen gekommen, da rechtzeitig dafür Sorge ge­tragen wurde, daß die Gleisanlagen und Schienen von den Schnee­mengen freigemacht wurden.

Neuer Schnee und Frost in Sicht?

Die starten Schneejälle hängen mit dem Borärisschreiten einer Depreffion zusammen, die gestern über der westlichen Nord. fee und Oftengland lag. Die Depression ist nach Südosten abge­gangen und lag heute früh mit ihrem Kern in der Nähe Berlins  . n ganz Deutschland   herrscht allgemein tribes Wetter. Besonders ergiebig waren die Schneefälle im Gebiet zavischen der Weichsel  

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Es fragt sich nun, welche Bedeutung in praktisch technischer Wirklich Beziehung diesem ersten Fernsehtonfilm innewohnt. epohemachend wäre er dann, wenn die Bilder scharf erschienen mären, das heißt, wenn ein neuer Apparat in Tätigkeit getreten wäre, der es ermöglicht, die vollständigen Bilder eines gewöhnlichen Films mit wenigftens annähernder Deutlichkeit auf drahtlosem Wege zu übertragen. Dieses Ziel ist aber noch nicht erreicht. Auch Fernseh- oder Fernfilmapparate, nämlich unter der geringen Deut der Chikagoer Gender leidet unter dem Mangel aller anderen lichkeit der Bilder und der geringen Ausdehnung, die diese Buder haben. Es ist noch nicht möglich, einen richtigen Film in voller Größe über weite Strecken auf drahtlosem Wege zu senden. Ein Fortschritt gegenüber dem ersten stummen Fernsehfilm ist in dieser michtigen und ausschlaggebenden Beziehung nech nicht erreicht. Die voch Kombination von Film und Wort ist aber nicht so erheblich, daß man an diesen Versuch die Hoffnung fnüpfen bürfte, die die ameri­tanische Bresse bereits ausspricht. Auch die große Klarheit, mit der die Worte der sprechenden Personen gehört werden, fann nicht als besonderer Gewinn betrachtet werden, da ja auch der Rundfunk heute schon auf weiteste Streden in größter Reinheit den Ton sendet. Benn aud) nach allgemeiner Anschauung der Deffentlichkeit die erste Sendung des Fernsehtonfilms ein bedeutungsvolles Ereignis ist, so ist doch der sprechende Fernfilm noch sehr fern.

und Elbe  . In Ostpreußen  , Pommern  , Schlesien  , Medienburg und der Grenzmark herrschten 1 bis 2 Grad Kälte. Für unser Gebiet ist wahrscheinlich schon in den nächsten Stunden ebenfalls mit einem Sinfen der Temperaturen und mit neuen starten Schneefallen zu rechnen. Wie sich der Witterungs­dyarafter dann weiter entwidein wird, ist noch nicht ganz gewiß. Winterpracht vor der Stadt.

Während in der Innenstadt die Berliner   über den menig an­genehmen Matsch fluchen, bietet sich in den Außenbezirken. in den Wäldern on Havel   und Spree ein Bild herrlichster Winter­landschaft. Lief verfchneit liegt der Grunewald  , auf den 3meigen der Bäume ruht der Schnee mehrere Zentimeter hoch und die mit Fichten und Tannen bestandenen Reviere wirken in threr märchenhaften Schönheit wie stille Gebirgswälder. Mur felten bekommen wir derart bezaubernde Landschaften in unserer näheren Umgebung zu sehen.

500 Häufer zerstört.

Schweres Erdbeben in Albanien  .

Zirana, 29. Januar. Ein heftiges Erdbeben richtete in der Gegend von Gorisa ( Offalbanien) bedeutenden Sachschaden an. In Gorika selbst wurden 500 Säufer zerstört. Bisher wurden vier Tofe geborgen. Die von einer panit ergriffene Besäfferung flüchtete aufs freie Jeld. Eine Hilfsaktion wurde eingeleitet. 3wei Flugzeuge find von Tirana   ausgeschict worden, um das Erdbebengebiet zu überfliegen und die Ausdehnung der Schäden festzustellen, da alle Telephon- und Telegraphenverbindungen unterbrochen sind.

Agrardebatte im Landtag

Programmrede des Landwirtschaftsministers

Der Breußische Landtag jeste om Donnerstag die zweite| dem Meistbegünstigungsinstem unüsse festgehalten merben, meif es Lesung des Landwirtschaftsetats mit einer ausführlichen Bro­grammrede des Landwirtschaftsministers Dr. Steiger fort. Er führte aus: Steiger fort. Er führte aus:

Angesichts der Unmöglichfeit weiterer Roggenausfuhr ist das Problem des Roggenanbaues im Osten weber mit der Zerschlagung des Großorundbesiges, noch mit der Kontingentierung zu lösen. Es ist erschütternd, wie wenig Kartoffeln und Roggen aus dem Often das übrige Deutschland   braudyt. Man wird nicht darum herumkommen, die geringwertigen Böben im Osten aufzuforsten. Die Gefahr einer Roggenmehltnappheit für die Brotversorgung besteht night, mindestens nicht bei einer normalen Ernte. Der Behnischungszwang hätte die Stügungsaktion des Reiches zu einem vollen Erfolg geführt und das Brotgesek über­flüffig gemacht.

Bei der Kartoffelperarbeitung handelt es sich na­türlich nur um das Wegbringen der Spizenmengen vom Markt. Für die Errichtung neuer Flockenfabriken find leider weber Reichs­noch Staatsmittel mehr vorhanden. Die Berlagerung der Schweine­maste nach dem Osten ist nicht aufzuhalten, aber sie vollzieht sich glücklicherweise langsam.

Bei der Rindviehaucht und der Milchmirishaft muß die Selbsthilfe der Landwirte die ausschlaggebende Rolle spielen. Hauptträger der Rindoiehzucht sind die fleinen und Mittel­bauern, aber gerade bei ihnen ist von Milchleistungsprüfung noch taum die Rete. In ber Milchwirtschaft bat die beuliche Sanowirt schaft noch große betriebswirtschaftliche, probuftionstedynische und organisatorische Aufgaben zu lösen. Soft sie sie nicht, gerät sie un­rettbar immer mehr ins Hintertreffen gegenüber der Auslands­fonkurrenz, z. B. neuerdings der der Randstaaten und Neuseeland  . ( Härt, hört!)

Der Minister verbreitet sich dann über seine Bemühungen, bei Gemüse und Obst ein einheitliches Angebot zu schaffen. Das neue Standardgeset( Handelsffaffengesets) merbe dabei eine wirt­fame Silfe fein. Beim Zuderegport habe die deutsche Landwirt­schaft im laufenden Jahre 120 Millionen Mart zugelegt( hört, hörf!) Dabei sei der Zuckerverbrauch im Inland infolge der schlechten Wirtschaftslage in den letzten beiden Jahren start zurück­gegangen.

Suni Schluß verbreitet sich der Minister über die Fragen der anbetspolitit. Bei allem Wunsch, die überflüffige Einfuhr zut proffeln, foi ein allgemeines Berbot der Einfuhr agrarischer Probutie aber Beredelungsprobutie nicht zu erreichen. Auch an

eine unerläßliche Boraussetzung deutscher Industrieausfuhr fei. Aber trobem tönne man versuchen, besondere Präferenzfälle mit den füdosteuropäischen Staaten zu vereinbaren. Das preußische Landwirtschaftsministerium habe nicht nur bie Intereffen der Land­wirtschaft mit größten Nachorud wahrgenommen, sondern auch bie Reklame für ihre Produkte im letzten Jahr nach Kräften organi­fiert.( Seiterteit und Beifall.)

Die tschechische Volkszählung. Anklagen der deutschen   Minderheit.

Prag  , 29. Januar. Die deutschen   Abgeordneten haben auf Grund von Meldungen, monach in drei mährischen Städten die beutsche Bevölkerung unter

bie Grenze pon 20 Broz. gesunken fet, den Beschluß gefaßt, eine ge­meinsame Attion aller deutschen   Parteien, gleichpiel ob sie sich in der Regierung oder in der Opposition befinden, anzuregen. Der christlichoziale Abg. Weiher Harting( der ehemalige Juftizminifter) richtete eine Interpellation an die Gesamtreglerung, ob sie bereit fet, die Vorgänge bei der Baltszählung und die gegen biels por liegenben werden einer gemiffenhaften firengen Prüfung zu unterziehen. Der deutsche driftlichsoziale Abg. Dehlingen inter pellierte den Heeresminister wegen der Berlegung von 600 Mann Infanterie in die deutsche Stadt Troutenau am Vor­abend der Bolkszählung, mas anscheinend nicht aus militärischen Rüdfichten, sondern deshalb geschehen ist, damit der tschechische Prozentja gefteigert werde.

Drückt man eine nationale Minderheit in der Bermottungs einheit der tschechoslowakischen Republik unter 20 Proz. der Besölle­rung, fo verliert die minderheltssprache das verfaffungsmäßige Recht auf Gleichberechtigung mit der Staatsprache; Bea hörden und Gerichte amtieren batin aur noch in der Staatsfpradhe, die Minderheitssprache verschwindet auch von allen öffentlichen Auf­schriften der Eisenbahn usm; turz, die Minderheit verliert einen sehr wesentlichen Teil ihrer Rechte!