tanischen Gruppe, ein weiteres Drittel von der englischen Gruppe beschafft, die ihrerseits gewisse Anteile wieder an andere Länder abgeben würden, während sich der französische Anteil auf 5 Millionen Dollar belaufe.
Die amerikanische Finanzwelt ermarte non der französischen Beteiligung an dem deutschen Reichstredit, durch die auch Frank reich die finanziellen Schwierigkeiten Deutschlands erleichtern helfe, daß diese Anknüpfung freundlicher finanzieller Be ziehungen zwischen den beiden Ländern auch die wirtschaftliche Erholung Europas im allgemeinen fördern werde.
Ausbau der Farben- Internationale.
Deutsch - italienische Chemi verständigung?
Die 3. G. Farbenindustrie verhandelt seit einigen Tagen über eine Einflußnahme auf eine italienische Chemiegesellschaft. Es handelt sich um die ACNA., die außer Sprengstoffen auch Farben, Farbstoffe und pharmazeutische Erzeugnisse auf den Markt bringt. Diese Gesellschaft wurde bis jetzt von dem italienischen Chemie und Gastonzern Italgas beherrscht, der infolge der verschärften italienischen Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Obwohl die ACNA. die einzige bedeutende Firma Italiens ist, Anilinfarben zu produzieren, fieht sich die Italgas doch ge zwungen, im Interesse ihrer eigenen Sanierung die Beteiligung an ihr abzustoßen.
Die Montecatini Gesellschaft, Italiens größter Chemieund Metallkonzern, will diese Firma wohl unter ihre Kontrolle bringen, scheut aber doch das hiermit verbundene Risiko. Die ACNA. hat nämlich ein verhältnismäßig hohes Attienkapital ( 126 Mill. Lire) und außerdem schwebende Schulden in Höhe von etwa 185 Mill. Lire. Das Aktienkapital dürfte als verloren anzu sehen sein. Man verhandelt daher zur gleichen Zeit wie mit Montecatini auch mit der 3. G. Farben als der bei weitem größten Farbstoffgesellschaft der Belt. Sollten diese Berhandlungen zum Ziele führen, so ist anzunehmen, daß die italienische Anilinfarbenherstellung an den seit über zwei Jahren bestehenden deutsch franzöfifch- schweizerischen Farbstoffblod angeschloffen wird. Diese Abrundung der Farbeninternationale wäre um so bedeutungsvoller, als ja allgemein damit gerechnet wird, daß auch mit den englischen Farbenproduzenten, d. h. mit dem britischen Chemietrust, in absehbarer Zeit eine Berständigung erzielt werden wird.
Inzwischen hat der Montecatini- Konzern bereits Borberei tungen getroffen, eine Untergesellschaft der ACNA. zu erwerben. Die S. A. Marengo, die Kupferpitriol erzeugt. Alsdann würde die italienische Stupfervitriolherstellung nahezu hundertprozentig bei Mon.ecatini zusammengefaßt sein. Die Sprengstoff interessen der ACNA. werden vermutlich in einer neuen Gesellschaft zusammengefaßt werden.
Montecatini arbeitet bereits mit deutschen Industriegruppen seit einigen Jahren zusammen, auf dem Kunstdüngergebiet mit der 3. G. Farben, in der Aluminiumerzeugung mit den Deutschen Bereinigten Aluminiumwerfen. A. F.
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Der Hungerkrieg der Ruhrherren.
Schluß mit dem Lohnabbau.
Nach einem Lohnabzug von 7% Proz.( Schiedsspruch von Dennhausen) follen die Löhne der in starfer Hiße, Qualm und Zugluft arbeitenden Hüttenmänner zum zweitenmal, und zwar um 20 Broz unter dem Drud der Stillegung des Stahl merfes Ruhrort - Meiderich , gefentt werden. Und die Pläne greifen meiter. Meiderich ist der Anfang, die Lohnsenfung um 20 Proz. für die gesamte Eisenindustrie der Schlußaft des raffinierten Blanes. Ueber die neue Lohnfenfung hinaus denti man an den Abbau der Schfichtungsordnung und an die Beseitigung der Tarifverträge. Die unter dem Einfluß der Beltmarktlage und der öffentlichen Meinung erfolgte Eisenpreissenfung von 9 M. pro Tonne S.ab.isen wird auf die Arbeiter abgewälzt.
Neben der Belastung durch die angeblich hohen" Löhne und die Beiträge zur Sozialversicherung begründeten die Untnernehmer die schlechte Lage ihrer Werke u. a. auch mit dem Hinweis, daß fie im Bergleich mit der französischen Hüttenindustrie die benötig en Erge aus Schweden mt wesentlich höheren Frachtkosten und in vertraglich gebundenem Umfange" zu vereinbarten Preisen abnehmen müß.en.
Der starke Preisrüdgang des einheimischen Rohstoffes Schrott
nüze den Hüttenwerten an der Ruhr wenig, weil Schrott nur in geringerem Umfange verarbeitet würde. Sie feien an den Erzbezug aus Schweden gebunden. Tatsache aber ist, daß im Jahre 1930 5-6 Millionen Tonnen Schrott in der deu.schen Eisenindustrie verwendet wurden und daß die Abnahme schwedisch n Grzes um 50 Proz. der vertraglichen Berpflichtungen ermäßigi wurde.
Unter Beachtung des Rüdganges der Eroti preise um etwa 20 m. pro Tonne, ergibt das allein im Jahre eine Ermäßigung der Gestehungsfosten von durchschnittlich 100 millionen Mart gegen 1929. Und sicher fönnte durch Berhandlungen mit den schmedischen Erzlleferanten eine noch wei ergehende Entlastung von der vertraglichen Bindung erreicht werden, um mehr billigen deutschen Schrott zu verwenden. Da Da durch und in Verbindung mit den geringeren Brennstoffkosten fann ohne Lohnsenfung zum mindesten die Berbilligung des Eisens durch gehalten werden. Das hätte allerdings zur Voraussetzung, daß ein starfes Anziehen der Schrottpreise nach Möglichkeit verhindert wird. Die Eisenindustrie genießt einen dreifachen Schug. Einmal durch den 3oll, zweitens durch die Kartellbindungen, und drittens durch die internationalen Abmachungen der Ellenindustrie auf dem Gebiele der Marktabgrenzung. Auch nach der Eisenpreisfenfung liegt der deutsche Inlandspreis um 41 M. pro Tonne Stabeisen über dem Weltmarktpreis.
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verursacht, wie in Amerita Material und die dreifach höheren Löhne zusammen, dann wird flor, daß die deutsche Autoindustrie im eigenen Lande muur jdmer gegen den ausländischen Wettbewerb aufkommen fann. Für den Wettbewerb auf dem Weltmarkt erhält sie zwar durch das bekannte Ari- Abkommen die Differenz zwischen den deutschen und den Weltmarkteisenpreisen zurüderstattet; fie muß aber die von der deutschen Werkzeugindustrie bezogenen Produt.ionsmittel( Maschinen, Trans: portanlagen, Gerätschaften) teurer bezahlen als ihre ausländische Konkurrenz. Das gleiche gilt für den Produktionsmittelbedarf ber gesamten deutschen Industrie, soweit er aus Inlandserzeugnissen ge
deckt wird.
Auf diese Zusammenhänge muß erneut und mit stärfstem Nachdruck hingewiesen werden. Eine Industrie, die in folchem Ausmaß wie die Eisenwerke, einen Schutz auf Kosten der deutschen Bevölkerung genießt, hat Pflichten gegen das eigene Bolt. Sie darf sich nicht über diese Berpflichtungen hinmegjeßen, besonders wenn sie selbst fo miserable Geschäftspolitit macht, wie es geschehen ist.
Die Belastung der inneren deutschen Wirtschaft durch die Eisenzölle und die Preispolitik der Kartelle beträgt jährlich mindestens 200 Millionen Mart Da die Eisenherren eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit nicht anerkennen, so ist es Sache der Regierung und insbesonders des Reichswirtschaf.sministeriums, die Eisenherren zur Ordnung zu rufen. Es muß endlich Schluß mit dem Lohnabbau gemacht werden.
Bei der Bernehmung von Sachverständigen im Reichswirt fchaftsrat gab Dr. Reichert den Lohn- und Gehaltsanteil für die Umwandlung der Eisenerze in Balzmerkprodukte auf 25 Proz. der Gestehungskosten an. Diese Ziffer wurde von dem Arbeitervertreter sofort als zu hoch bezeichnet. Inzwischen ist von einem maßgebenden Konzern der Eisenindustrie der Lohn- und Gehaltsanteil für 1929 mit 19,6 Proz. angegeben worden. Sorgfältige Berechnungen in der Hauptverwaltung des Deutschen Me.allarbeiter Berbandes ergaben für 1929 nur 15,5 Broz. Die Schäzungen des Instituts für Konjunkturforschung sind noch günstiger für die Arbeiterschaft. Weichen diese Angaben auch noch erheblich voneinander ab, so ergibt sich aus ihnen doch eindeutig, daß der Anteil des Arbeitslohnes in der eisenschaffenden Industrie infolge verbesserten Arbeitsganges eine untergeordnete Rolle spielt
Daraus folgt zwingend, daß die Lösung der Krise der Eisenindustrie, sofern eina infolierte Lösung( Dauerlösung" nach dem Gutachten des Reichswirtschaftsrats) überhaupt möglich ist, nicht durch einen Lohnabbau zu erfolgen braucht und auch nicht erfolgen G. R. darf.
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