Entlassungen trotz Lohnabbau

Die Lehren der Kämpfe an der Ruhr  

Duisburg  , 16. Februar.( Eigenbericht.)

Die Vereinigten Abbau- Stahlwerke.

Bon Dr. Jarres hat die Arbeiterschaft nichts Gutes Die Vorgänge auf dem Stahlwert Duisburg- Meiderich zu erwarten. Der Mann steht auf der Seite der Unternehmer. maren am Sonntag Gegenstand einer Konferenz der Funktionäre der freien Gewerkschaften. Die von 300 Funktionären besuchte Ber­sammlung nahm einmütig eine Entschließung an, in der die ablehnende Haltung der Arbeiterschaft des Werkes gegenüber den Bestrebungen der Direttion begrüßt und der Auf­faffung Ausdrud gegeben wird, daß das Bestreben der Wertsleitung teinen anderen Sinn hatte und hat, als

den Cohntarif in der Nordwest- Gruppe zu zerschlagen. Die Lohnabbauwelle, die durch den Deynhauser Schiedsspruch ein­geleitet wurde, habe statt Aufbau nur die weitere Entlassung von 35 000 Arbeitern gebracht.

Infolgedessen dürfe es nicht zu einem Lohnabbau tommen, zumal zur Erhaltung der Kauftraft die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Löhne unbedingt notwendig sei.

Oberbürgermeister Dr. Jarres beabsichtigt im Berlauf des heutigen Vormittags eine neue Vermittlungsaktion zu unternehmen. Er hat die Unternehmer- und Arbeitnehmervertreter zu diesem 3wed in das Duisburger Rathaus geladen.

Auch eine Fünftagewoche.

In der Berliner   Metallindustrie.

Als in der Berliner   Metallindustrie der 2ohn abbau um acht Prozent erfolgte, wurden die Einwände der Arbeiterschaft, daß fie infolge der Kurzarbeit ohnehin bereits eine starte Ber  türzung ihres Lohneinkommens erleide, damit beschwichtigt, daß nach dem Lohnabbau, gewissermaßen ols Folge dieses Lohnabbaues, die Kurzarbeit eingeschränkt würde, der Lohnausfall durch den Abbau- Schiedsspruch gewissermaßen ausgeglichen werde durch die Bollbefchäftigung.

Nachdem der Lohnabbau durchgeführt war, ist die Hoffnung auf volle Beschäftigung enttäuscht worden. Der Verband der Berliner   Metallindustriellen, dessen Vorsitzender Ernst von Borsig   bekanntlich zugleich Vorsitzender der Bereinigung der deutschen   Arbeitgeberverbände ist, wehrt sich mit Händen und Süßen gegen jedwede Festlegung einer Bertürzung der Arbeitszeit, selbst für eine gewiffe Uebergangszeit. Und zwar einmal aus prinzipieller Gegnerschaft gegen eine vernünftige Anpassung der Arbeitszeit an die Rationalisierungs­verhältnisse, gegen jedwede Verkürzung der Arbeitszeit, dann aber auch aus Abneigung gegen einen Lohnausgleich für verkürzte Ar­beitszeit.

Der Lohnabbau um 8 Proz. hat feine Verstärkung des Beschäftigungsgrades bewirkt, teine vermehrte Arbeitsgelegenheit, er hat nicht einmal die Kurzarbeit der beschäftigten Arbeiter aufgehoben, sondern nunmehr zu einer möchentlichen Feierschicht geführt, dem freien Sonnabend.

Bochum  , 16. Februar.( Eigenbericht.)

Die Bereinigten Stahlwerte, Bergbaugruppe Geljen­firchen, beabsich.igen ihren Betrieb wegen Abfahmangels ein­zustellen. Sie haben inzwischen die Genehmigung zur Ent­laffung von 2110 Arbeitern zum 15. März nachgesucht.

Rundfunk am Abend

Montag, 16. Februar.

Berlin  

16.05 Dr. Ph. Arthur Beer  , Hamburg  : Hinter der Milchstraße  . Neue Tiefca des Kosmos.

16.30 1. Handel: Sonate C- Dur für Bratsche und Klavier. 2. Brahms: Varia­tionen und Fuge über ein Thema von Händel für Klavier. 3. Hindemith  : Sonate für Viola d'amore und Klavier, op. 25( Reinhard Wolf, Bratsche und Viola d'amore  , und Winfried Wolf, Flügel).

17.30 Prof. Dr. H. Reichenbach: Jugendstunde.

17.50 Prof. Dr. Melchior Palyi und Paul Markwald- Caro: Der Einfluß der Börsen auf die Weltwirtschaft.

18.15 Tanz- Tee- Musik.

18.50 Albert Ehrenstein   liest eigene Dichtungen. 15.55 Lanner- Strauß.

19.15 Zeitberichte Der Hauptmann von Köpenick. Bearbettet veu Actualis.

21.00 Tages- und Sportnachrichten.

Anschließend: Rosenmontag in Berlin  ". Ein lustiger Abend von Dr. Edwin

Brady und Eduard Schwenk. 22.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Königswusterhausen

Kaum ist das ziemlich durchsichtige Stillegungsspiel der Ber­einigten Stahlwerte mit der Hütte Ruhrort- Meiderich zu Ende, be­ginnt diese Gesellschaft ein neues. Alle Stillegungsanträge, in besondere die gesamte großzügige Stillegungsaktion der Vereinig- 16.00 Stud.- Rat Gg. Thiel: Betrieb einer Lichtbildzentrale. ten Stahlwerte, müssen weit fchärfer als bisher unter die Lupe genommen werden. Dem groben Unfug, die Arbeiterschaft mit dauernder Brotlosmachung zu bedrohen, um sie zu zwingen, für Hungerlöhne zu arbeiten, muß vor allem ein Ende gemacht 19.30 Prof. Dr. Appel: Pflanzenschutz und Enteerträge. werden. Rentable Betriebe müssen weitergeführt und dürfen nicht stillgelegt werden.

laffungen verhüten, nicht etwa zur Einstellung von Ar= beitslosen führen.

Diese Fünftagewoche bedeutet für die beschäftigten Metallarbeiter eine generelle Lohnfürzung um 15 Proz. anstatt der sozusagen amt­lichen Lohnkürzung um 8 Proz. Bezeichnend ist, daß der BBMJ. als Gegner der Arbeitszeitverfürzung jederzeit zur Ver. fürzung der Arbeitszeit zu haben ist, sobald es seinen Mitgliedern in den Kram paßt und es sie nichts tostet, viel mehr auf Kosten der Arbeiter geht.

So sieht die Berliner   Fünftagewoche aus!

Stillegung überflüssig.

Der von den Deutschen Edelstahlwerken Anfang Januar vor­sorglich gestellte Antrag auf Einschränkung der Abteilung Kre­ felder   Stahlwert, wodurch 250 Arbeiter zur Entlassung tommen sollen, wird nicht durchgeführt, da sich das Edelstahl­geschäft in den letzten Wochen etwas belebt und der Auftrags­eingang erhöht hat. Auf dem Werf Remscheid   der Gesellschaft fonnten sogar infolge des besseren Geschäftsganges einige Nett­einstellungen vorgenommen werden.

Groß: Berliner   Parteinachrichten.

12. Kreis Steglig, 2ankwig, gichterfelbe. Dienstag, 17. Februar, 19% Uhr, außerordentliche Kreisvorstandssitung an bekannter Stelle.

Frauenveranstaltung.

7. Abt. Der für heute angefekte Frauenabend findet erft om Montag, 23. Februar, statt.

Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen( ASL.), Fachgruppe höhere Schulen.

Benn ein Berliner   Mutagsblatt in großer Aufmachung sagt: 2b heute Fünftagewoche in der Berliner   Metallindustrie, so stimmit das an sich, ist jedoch in dieser Form geradezu eifte Berhöhmung det Berliner   Metallarbeiter. Diese Fünftagewode" foll meitere Ent Sage". Anschließend eingehende Aussprache über alle angeregten Brobleme.

Theater, Lichtspiele usw.

Montag, 16. 2. Staats- Oper

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Theater am Schiff bauerdamm

Norden 5813 u. 0281 Täglich 8 Uhr

des Kreises Der große Lustspielerfolg! Die Quadratur

Staatsoper

Am Pl.d.Republik

8 Uhr

Fidelio

Deutsches Theater

8 Uhr

Elisabeth von England  

von Ferd. Bruckner  Regie: Heinz Hilpert

Kammerspiele

8% Uhr: Pariser Platz 13 von Vicki Baum  

Regie: Gustaf Gründgens  

Die Komödie

8 Uhr

Die Fee Von Franz Molnar  Regie: Stefan Bock.

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Theater

17.30 Dr. Fred Hamel  : Chormotette und Sololied. 18.00 Prof. Dr. Friedländer: Kann man hellsehen? 18.30 Sombart  : Der moderne Kapitalismus. 19.00 Englisch   für Anfänger.

Gewinnauszug

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Ohne Gewähr

Nachdrud verboten Auf jede gezogene Nummer find zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Bose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II

6. Ziehungstag

14. Februar 1931 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.

2 Gewinne au 50000.

8 Gewinne zu 10000 M.

8 Gewinne za 5000 M. 10 Gewinne au 3000 M.

gezogen 144806

152389 157243 298387 317419 69277 339511 355601 398755

311 10803 85078 87350 301498 60 Gewinne zu 2000 9.15333 20859 21215 40113 58144 60842 69121 94138 108363 125385 144125 168927 208163 228528 235686 274032 274491 278021 296011 297713 306148 314461 317908 327099 328991 352472 355237 370608 381333 397509

98 Geminne zu 1000 m. 16308 32382 50094 67153 67329 74006 84459 85190 96576 101382 102105 114113 137174 146729 163134 167392 174835 175350 175420 189854 194582 194785 197094 200683 201004 207852 211058 213895 219352 219820 222223 226840 228505 228663 233604 237006 252920 255211 255974 262006 285058 296571 319774 333155 334100 337666 339679 343708 358801

182 Gewinne zu 500 m. 7726 16106 19625 22009 22565 22787 34587 35902 45483 50031 52862 55412 63014 69045 72645 76745 79053 93082 95543 103149 106876 109724 118243 126176 128049 128605 132471 133636 136587 148015 148101 170456 171103 171288 173523 175779 188611.191932 192923 195608 204427 204994 216412 219406 221889 224817 226694 226923 232067 232962 245103 247974 248674 251945 258253 264728 266104 268235 271288 271537 273496 276676 282362 286064 287331 295832 295842 295883 296064 296554 305222 306522 308136 308205 310524 314801 314912 317218 319462 356934 358007 358180 361403 363065 365356 367152 369775 371175 375315 376508 383058

Jm Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Geminne gu je 500000, 2 zu je 300000. 2 zu je 100000, 6 a je 75000, 4 zu ie 50000, 24 zu je 25000, 146 ju je 10000, 388 at je 5000, 786 zu je 3000, 2360 zu je 2000, 4744 zu je 1000, 7732 au je 500, 23362 zu je 400 Mart

Berantwortl. für die Redaktion: Herbert gepere, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Bermärts Budh bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   C 68, Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage.

Die schönsten Frauen in Badetrikots"

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Zum goldenen Anker

mit Käthe Dorsc

Kurfürstendamm  - Renaissance Theater Steinplatz 6780. 82 Uhr

Bismarck   449

8 Uhr

Das schwache Geschlecht

v. Edouard Bourdet  

Regie: Max Reinhardt  

Am Babah. Zoo. Stpl. 6554 Lustspielhaus Täglich 8 Uhr

Der gr. Lacherfolg! Kurt Götz  

Wiederauftreten

GROSSES SCHAUSPIELHAUS   Guldo Thielscher

Tägl. 8 Uhr. Im weissen Rössl. Stg. nachm. 3 Uhr Originalbesetzung billige Preise. Regie: Erik Charell  .

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