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Nr. 83 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Fünfjahrespläne in aller Welt.

Kapitalistische Staatsregierungen in Führung/ Freie Wirtschaft? Keine Spur!

Wir berichteten dieser Tage über einen umfangreichen Fünf­jahresplan Rumäniens  , der die Heranziehung von Auslands­tapital in Höhe von etwa 80 Milliarden Lei, das sind rund 2 Mil liarden Mark, zur Hebung wichtiger rumänischer Wirtschaftszweige vorsieht; auf forstwirtschaftlichem Gebiet, für die Zucker- und die Petroleumerzeugung, den Ausbau der Wasserwege, für das Fischerei­wesen, für den Aufbau der Elektrizitätswirtschaft sollen umfangreiche Monopole vergeben werden, auch die landwirtschaftliche industrielle Erzeugung soll vergrößert und stärker rationalisiert werden. Es ist kein Zufall, daß die Meldungen über langfristige Arbeits­pläne teils zur Milderung der Krisenauswirkung, teils aber auch zur Bekämpfung ihrer Ursachen heute allenthalben auftauchen. Dieser Tage tam die Meldung, daß die türkische   Regierung einen Fünfjahresplan zum Ausbau des türkischen   Straßenneßes aus. gearbeitet hat, wofür einzelne Teile in den nächsten Monaten zur Ausschreibung kommen sollen.

In Aegypten  , wo ein großer Teil der Baumwollanbauer mie der Baumwollhändler durch den internationalen Preissturz der Baumwolle ruiniert ist, hat die Regierung es zunächst mit einem Vorschuß in Höhe von ungefähr 50 Millionen Mark versucht, der jedoch den Baumwollbauern nur wenig Nutzen gebracht hat. Zur zeit werden von der Regierung tiefergreifende Pläne ausgearbeitet, einerseits zur allgemeinen Senkung der Gestehungskosten, wozu die Senkung der Bachtzinsen, die Ermäßigung der Bewässerungs­abgaben, die Verbilligung der Fracht- und Lagerkosten usw. gehören; andererseits ist die Regierung bemüht, durch mannigfache Vorteile die Landwirte zu bewegen, statt der Baumwolle Südfrüchte anzu­bauen.

In Jugoslawien   will die Regierung im Rahmen einer Kampfmaßnahme gegen die Arbeitslosigkeit große Straßenbau- und Meliorationsarbeiten durchführen, ebenfalls auf Grund eines lang­fristigen Programms.

Auch Frankreich   führt zurzeit einen umfaffenden Fünf­jahresplan durch. Hier handelt es sich um langfristige Bauvorhaben,

teilweise zu dem 3wed, einen Teil der überschüssigen französischen  Kapitalbildung im Inlande zu investieren. Der Kostenaufwand ist zunächst mit 17 Milliarden Franken, d. h. nicht ganz 3 Milliarden Mart, vorgesehen. Geplant ist der Ausbau des Straßennetzes und der Schiffahrtswege, der Bau neuer Wasserwerke, die Beschleuni gung der Elektrifizierung insbesondere auf dem flachen Lande, Schul­bauten, Errichtung und Erweiterung von Häfen usw. Der Staat soll die erforderlichen Summen als Anleihe aufnehmen und zunächst lich der französischen   Industrie vorbehalten bleiben. Durch diesen von sich aus verzinsen. Die Vergebung der Arbeiten soll ausschließ­Fünfjahresplan hat die Krise insofern einen Strich gemacht, als infolge rückgängiger Steuereinnahmen der Staat die erforderliche Binszahlung nur in geringerem Umfang auf sich nehmen möchte. Als erste Rate dieses Fünfjahresplans ist daher zunächst nur eine bescheidene Summe eingesetzt und dieser Tage bewilligt worden, nämlich 670 Millionen Franken, also fnapp 115 Millionen Mark. Immerhin ist dadurch die Durchführung dieses großen Plans nur etwas verzögert worden, und von einem Berzicht auf diese lang­friſtigen Maßnahmen ist keine Rede.

Parallel hierzu läuft ein langfristiger Ausbauplan für die französischen   Kolonien, für den der französische  Staat Anleihen im Betrage von 5 Milliarden Franken( über 800 Millionen Mart) garantieren soll. Mit der Auflegung der ersten großen Anleihe auf Grund dieses Plans wird in kürzester 3eit begonnen werden. Auch hier werden alle Lieferungen aus­schließlich französischen Industriellen zufallen.

All diese Fünfjahrespläne haben mit irgendwelchen sozialistischen planwirtschaftlichen Maßnahmen nichts zu tun; in feinem Fall ging die Initiative hierzu von den fozalistischen Parteien aus. Vielmehr sind überall die bürgerlichen Politiker felber zu der Einsicht gekommen, daß unter Führung des Staates große langfristige Wirtschaftsarbeiten durchgeführt werden müssen, nachdem die Hoffmung auf das freie Spiel der tapitalistischen Kräfte versagt hat.

Die Betriebsversicherung bei Opel  .

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Kein sozialpolitischer Fortschritt.

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für Arbeitnehmer in höherem Alter seine Aussicht, in den Genuß der Versicherungssumme zu gelangen, sehr gering. Denn wieviel Arbeiter oder Angestellte haben angesichts der immer wieder­fehrenden Perioden der Massenarbeitslosigkeit Aussicht, zehn, zwanzig oder gar dreißig Jahre lang bei einer Firma beschäftigt zu bleiben?

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Der Unter

Die Firma Opel   hat mit der Lebensversicherungsgesellschaft| richt übermäßig hoch ist. so ist doch auch ausgenommen vielleicht Phönig in Wien   für ihre Belegschaft eine Gruppenlebens versicherung auf folgender Grundlage abgeschlossen: Jeder Arbeitnehmer, der an der Versicherung teilnehmen will, zahlt eine Monatsprämie von 1,25 M. und zwar unabhängig von seinem Alter. Darüber hinaus zahlt auch die Firma 75 Pfennig pro Monat. Die Gesamtprämie soll nur etwa ein Drittel der üblichen Prämie bei Lebensversicherungen betragen. Der Andererseits ist das Unternehmerinteresse an dem Versicherungsbetrag, der von der Versicherungsgesellschaft bei Ein­Abschluß einer solchen Versicherung unverkennbar. tritt des Versicherungsfalles zu bezahlen ist, beträgt 2500 m. für den einzelnen Arbeitnehmer bzw. seine Hinterbliebenen. Diese Be­nehmer wird zwar mit einer wahrscheinlich im Einzelfall eben dingungen gelten aber und hier steckt der Pferdefuß- nur, falls minimalen- Lohnzulage für jeden versicherungsmilligen Ar­wenn der Arbeitnehmer während der ganzen beitnehmer belastet, er erfauft sich aber damit eine starke Bindung Versicherungsdauer den Betrieb der Firma des Arbeitnehmers n den Betrieb, ohne daß dem nicht verläßt( Krankheitsfälle sowie Beurlaubungen und zeit- Unternehmer eine gleiche Bindung auferlegt würde. Heute, bei meise   Entlassungen auch Streifs? bis zu 6 Monaten aus- 5 Millionen Arbeitslosen, denen er sich nicht zugesellen möchte, spürt genommen). Bird hingegen während der Versicherungsdauer sein der Arbeitnehmer diese Bindung natürlich nicht Daraus erklärt sich Arbeitsverhältnis zur Firma gelöst, so verfallen alle ein­woh! auch die starke Beteiligung der Belegschaft an der neuen Ver­nezahlten Prämien, und der Arbeitneh   ner hat nur das Recht, privat eine neue Lebensversicherung zu den gleichen Be- sicherung. Aber wenn sich die Konjunktur wieder bessern und ein dingungen abzuschließen wie jeder andere, nur ohne Untersuchung Wechsel der Beschäftigung wieder ins Bereich der Möglichkeit gerückt feines Gesundheitszustandes. Diese Konzession ist so gut wie be- fein wiro, wird er die Bindung um so stärker spüren. deutungslos, zumal es ja schon eine ganze Reihe von Lebensversiche­rungen ohne ärztliche Untersuchung gibt.

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Opel   hat dank seiner Berflechtung mit der amerikanischen  Industrie dieses System der Betriebslebensversicherung von Amerita übernommen. Dort mag seine Verbreitung viel leicht zu verstehen sein als färglicher Ersatz für die dort fehlende Sozialversicherung. Für Deutschland   hingegen ist dieses System entschieden abzulehnen.

Bugegeben, daß die Belastung des Arbeitnehmers mit Prämien

Ob und wie weit schließlich bei der Einführung dieser Berfiche­rung der Gedanke mitgespielt het, einen Ersatz für die Sozial­versicherung in der Form einer der Unternehmereinstellung vie! sympathischeren Betriebsversicherung vorzubereiten, möge dahin­gestellt bleiben. Von den hier Beteiligten wird es bestritten. Die Arbeiterschaft hat, ob solche Nebenabsichten bestehen mögen oder nicht, auf keinen Fall einen Grund, sich mit der neuen Betriebsversicherung, die für sie materiell höchst ungünstig ist und sie in ihrer Bewegungsfreiheit aufs schwerste beengt, zu befreunden.

d. h.

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Donnerstag, 19. Februar 1931

Dentschrift herausgegeben, die Abänderungsvorschläge zum Gesetzentwurf der Regierung enthält. Natürlich) zielen die Vor­schläge der Bausparkassenorganisation darauf ab, die staatliche Aufsicht über das Bausparkassenwesen, die der Gesezentwurf dem Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung in die Hand geben will, organe der Bausparkassen zu ersetzen. Nach den Erfahrungen, die bis jetzt schon mit verschiedenen Bauspartassen gemacht wurden, wird man einer Lockerung der staatlichen Aufsicht keineswegs zustimmen können, im Gegenteil ihre Verschärfung durch Ein­fügung strenger materieller Aufsichtsvorschriften in das Gesetz an­streben müssen. Ebenso ist der Vorschlag der Bausparkassenorgani fation, die Genossenschaftsform für Bauspartassen zuzu­lassen, abzulehnen. Auch die Organisationen der Genossen­schaften stehen diesem Vorschlag mit guten Gründen ablehnend wesens ist äußerst dringlich, gegenüber dem Gefeßzentwurf der gegenüber. Im ganzen ist festzustellen: die Regelung des Bausparkassen­wesens ist äußerst dringlich, gegenüber dem Gesezentwurf der Regierung können nur Verschärfungen, nicht aber Milderungen in Frage kommen.

autodern und sie mehr oder weniger durch Selbstverwaltungs.

Aufteilung der Waggonwelt.

Sonderabmachungen zwischen Deutschland   und Frankreich  .

Die im vorigen Jahre abgeschlossene vorläufige Verein­barung über das Internationale Waggontartell hat jetzt zum Abschluß eines besonderen deutsch  - französischen Abkommens und damit zu einer endgültigen Berlängerung des Inter­nationalen Waggonkartells bis Ende 1931 geführt. Die Quoten verteilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt: Belgien   34,6 Proz, Deutschland   28,8 Proz., Frankreich   13,9 Proz., Italien   10,5 Proz.; der Rest entfällt auf die Tschechoslowakei  . Ungarn  , Desterreich und die Schweiz  . England ist dem Kartell nicht beigetreten, da man sich über die Belieferung der Märkte der englischen Kolonien und Dominions nicht einigen konnte. Von Fall zu Fall, d. h. also, wenn die englische Industrie mit dem Kartell um einen bestimmten Auftrag konkurriert, soll eine Verständigung zwischen beiden an­gestrebt werden.

Die wichtigste Kartellbestimmung ist wie bei dei Inter­nationalen Eisen- und Stahlfartellen der Schutz des inneren Marktes, der damit stets der heimischen Industrie vorbehalten bleibt. Diese Bestimmung ist für die deutsche Waggonindustrie nachteilig deshalb, weil sie bisher sehr stark für die Belieferung des französischen   Marktes( 3. T. durch Reparationsaufträge) be= schäftigt war. Obwohl die deutsche Industrie infolge der geringen Reichsbahnaufträge im Inlandsgeschäft schlecht beschäftigt, die französische   Industrie zur gleichen Zeit aber so gut beschäftigt ist, daß sie ihre Exportaufträge nur mit Mühe ausführen konnte( oder den Außenseitern des Kartells überließ), hat die deutsche Industrie erreichen fönnen. Dafür ist man übereingefommen, daß die deutsche feine Erhöhung ihrer( schon jetzt überschrittenen) Exportquote Industrie unter bestimmten Umständen einen Teil der fran­ zösischen   Aufträge erhalten soll. Auslandsaufträge( die quotenmäßig Frankreich   zufallen müßten) erhält Deutschland   dann, wenn die fran­ zösische   Industrie im Inland so gut beschäftigt ist, daß sie die Auslandsaufträge nicht ausführen kann. Außerdem wird Deutsch­ land   an den französischen   Inlandsaufträgen beteiligt in einer Höhe, die von der Menge der Aufträge und von dem Beschäftigungsgrad der deutschen   Industrie ab­hängt. Im günstigsten Falle kann sich aus dieser Regelung eine Er höhung der deutschen   Quote um 6 Pro3. ergeben

Ungewiß ist, ob die deutsche Industrie auch in der Finanzie rung der ihr übertragenen Aufträge unterstützt werden wird, sei es, daß die französische   Industrie von sich aus Kredit vermittelt, sei es, daß man innerhalb des Waggonfartells ein internationales Finanzierungsinstitut schafft. Auf jeden Fall bleibt die deutsch  - französische Abmachung ein neuer interessanter Verfuch fruchtbarer Zusammenarbeit.

Reichsbahn fördert Arbeitslosigkeit. Wo bleiben die Aufträge für den Eisenbahnfianalbau?

Aus den Kreisen der Arbeiter der Eisenbahnsignal- Bauanstalten, d. h. derjenigen Firmen, welche die Teile für die Sicherung des Eisenbahnwesens herstellen, geht uns die Mitteilung zu, daß diese Firmen mit großen Entlassungen vorgehen und be­abfichtigen, die Betriebe aus Mangel an Aufträgen zu schließen.

Wie ist diese Tatsache in Einklang zu bringen mit der gegen­über der Deffentlichkeit abgegebenen Erklärung der Reichs­bahnleitung, daß die Reichsbahn die Maßnahmen der Reichs­regierung unterstützen und Aufträge herausgeben will? Hier werden worden sind, brotlos gemacht, obgleich der Verkehr die planmäßige Erneuerung der Sicherungseinrichtungen dringend erfordert.

Großbanfleiter am runden Tischiffettenbefärbe, b. 5. um ihre Beteiligungen an Facharbeiter, die in jahrelanger Ausbildung berangebildet

Zeeunterhaltung oder vernünftige Zusammenarbeit?

Die Finanzwelt hat eine neue fleine Sensation. Wie gemeldet wird, wollen die Leiter der Berliner   Großbanken, genannt werden zunächst die Deutsche   Bant und Diskontogesellschaft, Danat  , Dresdener, Commerz und Privat, sich wöchentlich zusammen­sehen und gemeinsame Sorgen besprechen. Wir hören, daß man fich zwar auch schon in der Vergangenheit gelegentlich gesprochen hat, daß man aber der in der Zukunft beabsichtigten Regelmäßig feit der Zusammenfünfte doch eine gewisse besondere Bedeutung zumeffen darf.

Der unmittelbare Anlaß für die neue Liebe der Groß­

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Konto aufs der Kreditgewährung zusammen und umgekehrt, und es wäre durchaus vernünftig, wenn man auch in der Beteiligungs­politik dafür sorgen wollte, Fehlarbeit und Fehlleitungen zu ver­meiden.

Schließlich werden die Dummheiten der Großbanfleiter von der gesamten Volkswirtschaft sehr teuer bezahlt, und es würde wirklich nichts schaden, wenn die Großbankleiter wenigstens in der Zukunft zur Vermeidung von Kapitaldummheiten rechtzeitig miteinander reden würden. In diesem Sinne möchten wir das an­gefündigte Zusammenarbeiten der privaten Finanzmächte begrüßen.

Jahres eingeführt, jedoch mur für die Arbeiter. Das technische Per­Kurzarbeit wurde schon im letzten Quartal des vergangenen sonal, welches sich ebenfalls nur aus Spezialisten zusammensetzt, war in dieser Zeit noch mit Projekten über und über beschäftigt, ein Zeichen für die Notwendigkeit der Arbeiten und jetzt foll fein Bedarf vorhanden sein?

10,40 Milliarden Spareinlagen.

bankleiter für den runden Tisch dürfte die Dividendenfrage Höchste Zeit für das Bausparkaffengesetz! deutschen   Sparkassen auf 10,40 Milliarden Mark gegen 10,26 Mil­

für 1930 gewesen sein. Es ist bekannt, daß wohi alle Berliner  Großbanken ihre Dividenden um etwa ein Drittel herabsehen werden. Es ist wichtig, daß man sich dabei gegenseitig vor Ueberraschungen

sichert, und es iſt verſtändlich, daß sich die Großbanten deshalb ins Benehmen setzen. Neben diesem einmaligen Anlaß bestehen freilich noch eine ganze Menge Gründe, die es auch polfswirtschaft I ich zwed mäßig erscheinen lassen, daß die Großbanken nicht se wild nebeneinander herkutschieren, wie es in der Bergangenheit geschehen ist.

Es ist eine Tatsache, daß die von den Großbanken gewährten Kredite in erheblichem Umfang eingefroren sind und daß die Großbanken bei der Betrachtung des Schadens sich davon über zeugen werden, daß derselbe Kunde bei den Großbanken mehrfach in der Kreide steht. Das hätte sich sicher vermeiden lassen, wenn in der Kreditgewährung eine gewisse Fühlung bestanden hätte. Die riesigen Fehlleitungen von Kapital, die eine der wichtigsten Ursachen der innerdeutschen Wirtschaftskrise find, hängen mit diesem Neben-, Ueber- und Durcheinander der Kreditgewährung recht eng zusammen. Außerdem haben die Banten   ernste Sorge um ihre

Neue Berwässerung der Staatsfontrolle!

Es ist nahezu ein Jahr her, seit der Gesezentwurf über das Depot- und Depositengesetz fertiggestellt wurde, der einen Abschnitt über die Regelung des Bausparkassenwesens enthielt. Der Gesezentwurf hat auch schon vor Monaten den Reichswirtschaftsrat und den Reichsrat passiert, ist aber bis heute dem Reichstag nicht zugeleitet worden. Inzwischen verlautet, daß die Regierung die Regelung des Bauspartassemvesens vom Depot- und Depositengesetz­entwurf abtrennen will, um eine beschleunigte Erledigung der Bau­sparkassenregelung zu sichern. Aber auch darauf wird man wohl noch warten müssen. Die endgültige Regelung des Bausparkassen wesens verträgt jedoch keinen Aufschub mehr. Man dente nur an den üblen Reklameunfug vieler, insbesondere der der Nationalsozialisten nahestehenden Bausparkassen, die mit der Anpreisung zinsloser" Baukredite den Sparern das Geld aus der Tasche zu locken versuchen.

Inzwischen hat der Reichsverband deutscher Bauspar­tassen, in dem ein Teil der Bauspartassen organisiert ist, eine

Ende Dezember 1930 erhöhten sich die Spareinlagen bei den liarden Ende November 1930. Gegen Ende 1929( 9,02 Milliarden) ist eine Vermehrung um 1,38 Milliarden eingetreten. Ende 1928 wurden 6,99 Milliarden, Ende 1924 nur 595 Millionen Mark Spar­

einlagen festgestellt. Im alten Reichsgebiet gab es Ende 1913 Spareinlagen im Betrage von 19,69 milliarden Mark, so daß im neuen Reich 7 Jahre nach der Inflation erst wieder die runde Hälfte der Borkriegszeit erreicht ist.

Siemens legt ein neues Offfee- Kabel.

Der Siemens u. Halste A.-G. ist von der dänischen Staatstelegraphenverwaltung ein Auftrag auf Lieferung und Vera legung eines Fernsprechlabels erteilt worden. Dieses neue See­fabel soll die dänische Insel Bornholm  ( 44 000 Einwohner), und zwar den Hauptort Roenne   mit der süd schwedischen Stadt Ystad   verbinden. Es wird eine Länge von 67 Kilome ern haben und die Führung von zehn Ferngesprächen gleichzeitig ge­statten. Die Verlegung des Kabels wird bereits im Laufe dieses Sommers erfolgen.