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rung des Sabotagestreits gegen den Barlamentarismus durch Reich, Länder oder Gemeinden grenzt an Korruption. Ich fordere den Herrn Reichsminister auf, gegen diese Zustände diefelbe Energie aufzuwenden, die er heute gegen die äußerste Linte ge­zeigt hat

Der Reichsinnenmister sprach zum Schluß der allgemeinen Aus­sprache noch über die Monopolmacht und Preispolitit der Tobis( Tonfilmkonzern). Sie führe zu unerträglichen Zuständen. Nach einer dann noch folgenden Auseinandersetzung zwischen Bolts. partei und Zentrum über Personalfragen wurde die allgemeine Aussprache geschlossen.

Kleinarbeit im Reichstag.

Kriegslaften und Reichsschulden

Der Reichstag   erledigte haute mittag den Kriegslaftenetat. Kommunistische Anträge verlangen, daß die Beiträge für die Repa­rationsverpflichtungen des Reiches zur Erhöhung von Beihilfen aller Art verwandt werden. Die Anträge wurden selbstverständlich ab. gelehnt.

Der Haushalt der Reichsschulden wurde ohne Debatte an­genommen; der Berichterstatter, Hitler- Mann Reinhardt, war eben. sowenig anwesend wie der Hugenberg- Mann Laverrenz als Be­rich erstatter zu dem darauffolgenden Pensionsetat. Als erster Reoner hierzu sprach der Kommunist Graef Dresden.

Nach ein paar Säßen des Landvolkabgeordneten Hänse war die Beratung erschöpft, der Haushalt wurde angenommen und bereits um 22 Uhr vertagte sich das Haus auf Montag, 3 Uhr: Kleine Vorlagen, dann Haushalt des Minifteriums für Landwirtschaft und Ernährung. Zu den Abstimmungen bei diesem Haushalt dürften die Hugenberg- Leute wieder erscheinen.

Lawine des Todes

Ein Bauer und seine sieben Kinder im Schnee erstickt

Jnnsbrud, 20. Februar.

In dem im weftlichen Osttirol   gelegenen Billgratener Tal hat sich bei 3nnervillgraten eine furchtbare Caminen tatastrophe ereignet. Die Lawine ging von 2400 Meter Höhe in die Tiefe, riß auf ihrem Wege drei bis vier Mühlen nieder und erfaßte schließlich das Haus des Bauern Josef Meir, das vollkommen vernichtet wurde. Der Bauer selbst und feine fieben Kinder wurden getötet; die Mutter tonnte fchwerverletzt geborgen werden. Hier liegt wieder einmal eine ganz merkwürdige Duplizität der Ereignisse" vor, denn am Tage vorher war im Kanton Graubünden   in der Schweiz   die ganze Familie eines Gastwirtes gleichfalls einer Lawine zum Opfer gefallen.

Zu dem schweren Lawinenunglüd in Osttirol   wird noch gemeldet: Der Bergbauernhof des Josef Meir liegt ungefähr Kilo­meter hinter Innervillgraten   einsam auf einer Höhe von 1400 Metern. Er war auch als Gasthof befannt und von Touristen start besucht. Auf dem Hofe lebten der Bauer mit seiner Frau und sieben Kindern. Am Freitag früh um 8.20 Uhr fam plötzlich aus dem Talgraben, an dessen Ausgang der Hof liegt, eine mächtige Lawine. In den letzten Tagen hatte es start geschneit, doch hatte der Neuschnee auf der gefrorenen Unterlage feinen festen Salt, so daß er ins Rutschen tam und die Lawine bildete. Die Schneemassen stürzten über das Haus, das vollständig zerstört wurde. Die Frau wurde von den Schneemassen zur Seite geschleudert, so daß sie bald aufgefunden werden konnte; fie war schwer verletzt. Die Nachgrabungen wurden sofort aufgenommen. Bis zum Abend tonnten die Leichen des Bauern und sechs feiner Kinder werden, während das fiebente Kind noch unter den Schnee­

Geldte will niederschlagen! affen begraben liegt. Auch der gesamte Biehbestand wurde von

Kraftmeiertum eines Limonadenmannes.

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Der Gelterswaffer und Limonadenfabritant Selbte, den das Offiziertorps a. D. des Stahlhelm" als sogenanten Ersten Bundes führer duldet, fühlt sich neuerdings immer wieder berufen, hohe Politik zu machen. So hat er jetzt im Herzogtum Franzens, in Braunschweig  , geredet und dort, nach dem gewiß zuverlässigen Bericht der Tel.- Union Hugenbergs, folgende Weisheiten verkündet:

Die Hauptaufgabe des Stahlhelm sei es, eine gefchloffene nationale Mauer zu errichten, an der die Linke zerschelle. Der Stahlhelm werde sich freuen, wenn die Rämpfe Sit: lers und Hugenbergs von vollem Erfolg getrönt seien. Greife der Gegner, wie man hier in Braunschweig   drohe, körperlich an und follte die Landespolizei versagen, dann werde der Stahlhelm den Gegner niederschlagen, genau jo, wie er die Polen  , wenn fie in wehrlofes deutsches Land einbrechen sollten, auf die Pfoten klopfen werde.

Schließlich fügte der fanfte Mann hinzu, er wolle bie rote Regierung Preußens beseitigen und habe dazu einen 3 wei. jahresplan aufgestellt. Er wolle das ganze alte System" beseitigen: Wenn der Stahlhelm den Young- Plan und den Bersailler Bertrag zerschlagen wolle, dann müsse das geschehen nicht durch eine schüchterne Anfrage eines Außenministers, sondern aus dem Willen des gesamten Bolles heraus, an den dann auch das Ausland glaube."

Man sieht, daß der Erste Bundesführer" und Wasserlieferant des Stahlhelms den Mund reichlich voll nimmt. Nur sollte er doch langfam begriffen haben, daß es in der Politif wohl Scherben

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der Lamine verschüttet.

Handelsministerium teilt mit, daß bei dem neuen Berg­unglüd auf der Zeche Eschweiler  - Reserve bei Aachen   25 Berg. leutet getötet, 4 schwer verlegt und 10 ins Krankenhaus ge bracht worden sind. Die Untersuchung ist im Gange. Die Baue sind bis auf einen, worin fich möglicherweise noch drei Bergleute befinden, schon befahren worden und sind gasfrei, während die un Krankenhaus Liegenden an Gasvergiftung leiden. Die Be legschaft, die insgesamt 2000 Mann beträgt, ist aus der Grube zurüdgezogen worden. Die tägliche Förderung dieses Bergwerts beträgt etwa 3500 Tonnen Steinkohle.

Der Kanonier gemeingefährlich.

Internierung in der 3rrenanstalt Herzberge.

Das Gutachten des Kreisarztes über den Geisteszustand des 38jährigen Erfinders" Johannes Lauttien, das heute morgen erstattet wurde, lautete in Abweichung der früheren Fest­stellungen der Kreisärzte dahin, daß Lauftien ein gemeingefährlicher Geistesfranter sei, und deshalb einer Anstalt überwiesen werden müsse. Infolgedessen ist heute bereits der Irrenanstalt Herzberge zur Internierung zugeführt worden.

Bugunglück in Griechenland  .

15 Tote und 50 Berletzte.

Athen  , 21. Februar.

In der Nähe der Stadt Leontarion stieß heute früh ein gemischter Personen und Güterzug, der zwischen Kalamae( Kala­ mata  ) am Meffinischen Golf und Tripolis   in der Provinz Arfadhia

Grubenkatastrophe im Westen. verfehrt, mit einer aus entgegengesetter Richtung tommenden Loto­

Bisher 25 Tote- 90 sollen noch eingeschlossen fein. Aachen  , 21. Februar. Sonnabend morgen um 7.30 Uhr hat sich auf Grube Eschweiler Reserve" in Nothberg   auf der 600- meter- Sohle in der dritten Abteilung im Südflügel eine Schlagwetterexplosion ereignet. Betroffen sind hiervon drei Reviere mit insgesamt 80 Mann Belegschaft. Rettungsmannschaften der Nachbar grube Maria" sind sofort eingesetzt worden und haben bisher 14 Tote und vier Schwerverletzte bergen können. Weitere 13 Bergleute nach einer anderen Meldung sind es sogar 90- sollen noch in der Grube eingeschlossen sein. Eine bei Redaktionsschluß kommende Meldung des Preußischen Handelsministe riums spricht allerdings von 25 getöteten Bergleuten. Der Grubensicherheitsdienst im preußischen

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Erzieher als Heter.

motive zusammen. Bei dem heftigen Zusammenstoß murden beide Lokomotiven und vier Bersonenwagen pollständig zerstört Ungefähr 50 Reisende wurden verlegt, darunter 15 schwer. Nach bisher unbestätigten Meldungen sollen 15 Menschen dabei ums Leben gekommen fein.

Straßenbahn rast in den Abarund.

Athen  , 21. Februar.

Heute morgen ereignete sich in Athen   ein schreckliches Straßen. bahnunglüd. Infolge Bersagens der Bremse raste ein Straßenbahnwagen in der Nähe des Athener   Stadions die steil abschüssige und mit scharfen Kurven versehene Straße mit großer Geschwindigkeit herunter. Er entgleifte und ersprang in amei Teile, wobei der eine Teil in den Fluß Iliffos stürzte, Publikum das Bersagen der Bremse bemerkte, bemächtigte sich seiner während der andere über dem Abhang hängen blieb. Als das eine fürchterliche Banit, ohne daß es irgendeinem gelang, sich zu retten. Sämtliche Fahrgäste erlitten Berlegungen; fieben Ber. fonen wurden schwer verlegt.

geraten, daß er ins Westend  - Krankenhaus gebracht werden mußte. Gleich nach seiner Aufnahme erzählte er unter der Einwirkung des

geben fann, daß aber weder Dpung- Plan noch Berjailler Die 3öglinge von Struweshof mußten feste Artikel schreiben Alkohols, daß nicht sein Bruder, sondern er selbst den Mord

Bertrag, am allerwenigsten aber die Sozialdemokratie eine Wasserflasche ist, die man beliebig zerschlagen" tann; felbft nicht wenn man einen Stahlhelm auf der Rocklappe trägt.

Hitler und Herrenklub.

Vor dem Arbeitsgericht fand heute eine Berhandlung statt, die betrübliche Einblicke in die Psychologie gewisser Erzieher bot. Solch ein Erzieher war Herr Schwanke. Als seine Hauptauf­gabe betrachtete er es augenscheinlich, die ihm anvertrauten 3ög­linge zum Artikelschreiben für ein fommunistisches Standalblatt zu veranlassen. Ein Artikel erschien am 9. Oktober v. 3. mit der Reinhold Bulle gegen nationalsozialistischen Arbeiterbetrug. Ueberschrift: Aus der Prügelanſtalt Giruweshof", der andere Reinhold Bulle, vor wenigen Jahren selber noch Führer der Artifel am 29. Oftober, er trug die Ueberschrift: Neuer Skandal Rechtsradikalen im Reichstag, schreibt in seinen Deutschen Nachfristlos entlassen worden. Darauf verklagte er die Stadt beim in Struweshof". Wegen dieses Verhaltens ist Herr Schwanke

richten:

Im Herren flub lauscht man und spendet Beifall den Ausführungen des Juden Dr. Georg Solmisen( geb. Samuelsohn?), über Normung( sprich Sozialisierung) der Land­wirtschaft.

In den Herrengesellschaften findet man auch Führer" einer Arbeiter"-Partei, so in Güstrow   Anfang März 1929 den Reichs­programmatiker der NSDAP.  , Gottfried Feder  , der sich dort ausführlich gegen eine Beteiligung der Arbeiter am Gewinn aus­sprach, dafür seien nur die Kreise um den Grafen Reventlow ( 3eugen stehen zur Verfügung!).

Und seitdem Herr Hitler   die Auswahl einer neuen Herren­Schicht" propagiert, die die Herrschaft über die breite Maffe rüd­fichtslos aufrechterhält und sichert"( f. auch Broschüre Ministersessel oder Revolution?"), ist er natürlich der Abgott aller herren flubs und Herrengesellschaften, man will doch gerne zur neuen Herrenschicht" gehören, man ist eben nun eine Zeitlang Nationalsozialist" und Republikaner  . Man findet gar nichts dabei, daß ihr nunmehriger Gesinnungsgenoffe, Gregor Straffer, vom Phrasendrusch aus wilhelminischer Mottenfifte" zu schreiben magte, aber man feiert Railers Geburtstag: Charaktere!?! ,, Arbeiter" Partei? Arme betrogene deutsche   Arbeiter!!!"

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Berhaffungen wegen§218.

Schriftsteller Dr. Friedrich Wolf   und Aerztin Jacobowik.

Stuttgart  , 21. Februar.

Der Stuttgarter   Arzt Dr. Friedrich Wolf  , der bekannte Berfaffer der Theaterftüde Cyantali" und Die Matrosen von Cattaro", ist vorgestern von der Polizei verhaftet worden. Er wird beschuldigt, fich gegen§ 218( Abtreibungs­paragraph) vergangen zu haben. Unter der gleichen Beschuldigung wurde gestern die Stuttgarter   Fachärztin für Hautkrankheiten Frau Dr. Else Jacobowig- kienle feftgenommen.

Zu der in Süddeutschland   großes Auffehen machenden Ber haftung wegen Bergehens gegen§ 218 weiß die liberale ,, Württem­berger Zeitung" zu berichten, daß Dr. Wolf und die Aerztin   im gegenseitigen Einverständnis gehandelt hätten. Dr. Wolf habe Frauen, die sich Hilfe suchend an ihn gewandt hätten, ein Zeugnis ausgestellt, wonach die Unterbrechung der Schwangerschaft aus gesundheitlichen Gründen notwendig fei. Er habe die Aerztin, die dann häufig Eingriffe vorgenommen habe, angewiesen. Da Wolf und die Aerztin Honorare angenommen haben sollen, werde ver mutlich die Anklage wegen gewerbsmäßiger Abtreibung erhoben werden. Die Verteidigung hätten Rechtsanwalt Elsaß- Stuttgart und Dr. Apfel- Berlin übernommen.

Arbeitsgericht.

und Obermagistratsrat Dr. Knauth als Zeuge erschienen. Der Zur heutigen Berhandlung waren u. a. die Stadträtin Weyl

Kläger Schwanke behauptete, zur Veröffentlichung der Artikel ge= schritten zu sein, nachdem seine Vorstellungen bei seinen Borg i B- een, Obermagistratsrat Dr. Knauth und Frau Stad rätin Weyl, er= folglos geblieben seien. Er bestritt auch, feinen 3öglingen das Material zur Beröffentlichung geliefert zu haben, sondern behaup ete, das Material von den Zöglingen erhalten zu haben. Der erste Artikel sei von den Zöglingen selbständig verfaßt worden. Diese feien es auch gewesen, die die Beröffentlichung in dem Kommunisten blatt veröffentlicht hätten.

Demgegenüber erklärt der Vertreter der Stadt folgendes: Wenn der   Kläger Mißstände in der Anstalt zu rügen gehabt hätte, so sei er verpflichtet gewesen, sich an seinen direkten Borgesetzten, den Direktor von Strumeshof, Rate, zu wenden. Hät'e er fein Ge hör gefunden, so wäre seine Pflicht gewesen, die nächsten Instanzen anzurufen: den Obermagistratsrat Dr. Knauth, die Stadträtin Frau Wenl, den Bürgermeister Scholz und den Oberpräsidenten. Es tönne unter Beweis gestellt werden, daß der   Kläger sich an feine der ge­nannten Instanzen gewandt habe. Er wäre niemals fristlos ent­laffen worden, wenn er einen Artikel unter seinem Namen ver­öffentlicht hätte. Was hat er aber in Wirklichkeit getan? Er hat, wie er selbst zu Protokoll gegeben hat, zwei 3öglingen 3et el zu gestedt und sie veranlaßt, auf Grund dieser Zettel bie Artikel zu schreiben.

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Das Gericht wies die Forderung des Klägers ab und erklärte eine Bemeis aufnahme für nicht erforderlich. Es habe zur fristlosen Entlassung ein triftiger Grund vorgelegen. Es sei der Stadt als Arbeitgeberin nach dem, was geschehen, nicht zuzumuten gewesen, das Dienstverhältnis mit dem Kläger fortzusetzen.

Falsche Selbstbezichtigung.

Auch der Bruder Urbans wollte Mörder sein.

Ein   Berliner Mittagsblatt berichtet über eine fenfationelle Wendung im Mordfall Schmoller. Danach soll sich der Bruder des in Untersuchungshaft befindlichen Artisten Urban, der Chauffeur Herbert Urban nach einem Selbstmordverfuch des Mordes an dem Geschäftsführer des   Mercedes- Palastes in Neukölln bezichtigt haben. Herbert 2. liege aber noch vernehmungs­unfähig im   Westend- Krankenhaus danieder, so daß weitere Einzelheiten noch nicht zu erhalten seien.

Wie wir hierzu erfahren, ist Herbert Urban am 13. Februar nach einer Bierreife mit mehreren Personen in eine Schlägerei

an Schmoller begangen habe. Die Polizei stellte bereits einen Tag später, also am 1. Februar, fest, daß an der Erzählung des Chauffeurs nicht ein wahres Wort wars Aus diesem Grunde bestand auch für die Beamten der Mordkommission teine Beran laffung, sich weiter mit der Person des Chauffeurs zu befassen.

Es wird ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, daß der Artist Urban des Mordes völlig überführt ift. Entgegen anders lautenden Meldungen teilt die Justizpressestelle noch mit, daß Urban ver dem Untersuchungsrichter sein Geständnis weder eingeschränkt noch widerrufen hat.

Schlägereien der letzten Nacht.

Scharfe Schüffe aus einer Laubenkolonie.

In Siemens stabt, in der Gegend der Nonnendammallee, gerieten in der vergangenen Nacht Hakenkreuzler und Rommunisten an drei verschiedenen Stellen in eine Schlägerei. Ein Nationalsozialist mußte mit Stichperlegungen ins Spandauer Rrantenhaus gebracht werden. Insgesamt wurden 19 Beteiligte von der Polizei festgenommen. Bei der Berfolgung einiger Krafeeler wurden auf das Polizeiauto aus einer Laubenkolonie mehrere scharfe Schüsse abgegeben. Das Gelände wurde daraufhin sofort abgesucht und zwei Berdächtige verhaftet.

Das Attentat in   Wien. Die Täter: ehemalige albanische Offiziere.  

Wien, 21. Februar. Der albanische Staatsminister Libohowa, der bei dem Attentat verlegt wurde, erzählte über den Hergang des Attentats folgendes: Beim Verlassen des Theatergebäudes, als der König und fein Gefolge im Begriff waren, in das Auto einzufteigen, tauchte plötzlich ein Mann vor ihm auf, der in rascher Reihenfolge mehrere Schüffe abgab. Dieser Attentäter war von zwei anderen Personen, die ebenfalls aus dem Dunkel eines Pfeilers heraus auftauchten, flankiert, und auch diese beiden eröffneten sofort in der Richtung des Autos das Feuer. Die Leiche des erschossenen Majors Topataj, der seinen Berlegungen furz nach dem Attentat erlag, murde zunächst in der Oper aufgebahrt und, nachdem eine Gerichtskommission das Protokoll aufgenommen hatte, nach dem Leichenhaus gebracht.

Zu dem Mordanschlag auf König 3ogu von   Albanien wird noch bekannt, daß der eine der verhafteten Attentäter der Artillerietapitän Agistami ist, der zweite der Student Gjeloffi, der ebenfalls albanischer Offizier gewesen sein soll. Das Gerücht, daß mehr als zwei Personen verhaftet worden sind, entstand dadurch, daß das Feuer vom Gefolge 3ogus erwidert wurde und im ersten Augen­blid zwischen den Schießenden fein Unterschied gemacht werden fonnte. Der Hofminister Libahova hat einen Stedschuß in den Fuß erhalten. Die Untersuchung auf der Unfallstation ergab, daß die Verlegung leicht sei. Er wurde in ein Sanatorium übergeführt.

Nazi- Maltitz freigelaffen.

Das gerichtliche Verfahren gegen den Reichsdeutschen, Haupt­mann a. D. von Maltig, der die Mordbuben Hauschte und Beder unterstühte und weiterbeförderte, wurde eingestellt. Er wird fofort auf feelen Fuß gejezt werden.