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Der Behördenschreck.

Der

Scheintodpistole als Allheilmittel gegen Arbeitslosigkeit.

Bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte stand heute der 36jährige Historien- und Kirchenmaler Schäfer. Der Unglüdliche war feit 1921 arbeitslos und drang am 22. Dezember vorigen Jahres in bas Arbeitsministerium ein, versuchte hier zum Arbeitsminister Stegerwald Zutritt zu erhalten und 30g ichließlich eine Schein fodpistole. Bei der förperlichen Durchsuchung fand man bei ihm auch einen Gummifnüppel. Das Schnellgericht erklärte fich für nicht zuständig, ordnete eine Untersuchung des Gelfteszuffandes Schäfers an und leitete die Sache in das ordentliche Berfahren über.

Schäfer war, wie gesagt, 9 Jahre ohne Arbeit. Der Schwer­friegsbeschädigte war anscheinend außerstande, sich in seiner Arbeit umzustellen. Stempeln ging er nicht. Er lebte beim Bater, einem penfionierten Beamten, und ließ fich von diesem unterhalten. Seine einzige Beschäftigung bestand im Schreiben von Eingaben an alle möglichen zuständigen und unzuständigen Stellen. Er der rannte fich schließlich hoffnungslos in die Idee, daß ihm ganz be­sonderes Unrecht geschehen sei. Er glaubte auch einen Weg aus der Arbeitslosigkeit herausgefunden zu haben und überreichte Denkschriften an das Arbeitsministerium usw. Auch an den Reichstag wandte er fidy. In seiner nervösen Ueberreizthelt faßte er schließlich den Ent schluß, den Arbeitsminister mit Scheintodpistole und Gummiknüppel zur Rede zu stellen.

,, Was beabsichtigten Sie damit", fragte ihn der Vorsitzende. Ich wollte aufs Ganze gehen", erklärte der Historienmaler, hätte eine Waffe versagt, so hätte ich zur anderen gegriffen. Ich wollte auf diese Weise meinen unzähligen Gesuchen um Arbeit nachhelfen." Dent Ungeflagten wird Hausfriebensbruch und un­befugter Baffen befit vorgeworfen. Als er am 22. De zember im Arbeitsministerium von dem Ministerialamtmann an den Regierungsrat gewiesen wurde, verließ er das Zimmer, tehrte aber turze Zeit barauf zurüd und verlangte noch einmal den Arbeits­minifter Stegerwald zu sprechen. Da ihm das verweigert wurde- der Reichsarbeitsminister sei nicht im Haufe, begab er sich eigen. mächtig zum 3immer des Arbeitsministers. Die Beamten stellten sich ihm in den Weg, er versuchte mit dem Stod zu schlagen, warf sich zu Boden und zog die Scheintodpistole. Sie wurde ihm entwunden.

Der Staatsanwalt beantragte megen unbefugten Wassenbefizes drei Wochen Gefängnis und wegen Hausfriedensbruchs zwei Wochen Gefängnis; belde Strafen feien zu einer Gesamtstrafe von vier Wochen aujaminenzuziehen. Der Ringetlagte hielt eine sehr ausführliche Ber teidigungsrede und bat um feinen Freispruch. Hausfriedensbruch habe er nicht begangen, da ein öffentliches Gebäude für jeden offen stehe, von der Waffe habe er feinen Gebrauch gemacht. Zu seiner Tat sei er durch die ständigen Abweisungen durch die Arbeitsämter gezibungen worden. Er legte dem Gericht fowoht feine Dent idriften als audy feinen endlosen Briefwefel mit den ver schiedensten amtlichen Stellen vor. Das Urteil wird erst am Nach miting   gefällt.

Auwi folgt Hitler  .

Er hilft ihm den Margismus ausrotten.

In siner Chemnitzer Razi- Bersammlung sprach gestern Kumi. der Saiferfohn. Es jet, fagte et, ein Ding der Unmöglichkeit, daß alle gleichberechtigt sein tönnten. Es nrüffe Führer und Geführte geben. Er habe sich Adolf Hitler   als Führer vol! und ganz unterworfen. Wenn man den Führer ertanni Habe, so sei es deutsche Art, ihm zu folgen. Hitler   habe das große Boltsübel, den Margismus, erfannt und wolle diefes Uebel ausrotten. Das Bersagen des Bürgertums habe zur Gründung der Naionalsozialistischen Partei geführt. Das Bolt sollte den Braunhemden dankbar sein, die ihr Leben für das fom­mende Deutschland   einsehen. Wenn sich das deutsche Bolk wieder völlig zusammenschließe, so sei er überzeugt, daß der deutsche Name wieder Klang und Geltung in der ganzen Welt finden werde. Ob­wohl er und seine Familie vielen Verleumdungen ausgesetzt seien, werde er von dem einmal beschrittenen Weg nicht abweichen. Das Reden hat Auwi vom Papa; auch der hat schon mit großem Erfolg den Margismus ausgeroitet.

Nazi schimpfen nicht.

Sie find viel feiner als wir.

Aus dem Angriff" vom 24. Februar, erste Seite: ,, In der Abendausgabe des Borwärts" vom 18. Februar waren unter der geschmackvollen Ueberschrift: Diätenangst der Davongelaufenen" die Abgeordneten, die den Young Reichs tag verlassen haben, in der dentbar gemeinsten Weise befchimpft worben... Was die Abgeordneten der nationalen Oppofition trieben, wäre nichts anderes als orbinärer Repp unb gemeine Raffauerei auf Kosten der Allgemeinheit" Wir müssen es aus Gründen der Selbstachtung natürlich ablehnen, uns ähnlicher Schimpfworte zu bedienen, wie sie der Vorwärts" anzuwenden für gut befand."

Aus dem Angriff" vom felben Lag legte Seite:

In Lyd in Ostpreußen   veranstaltete das Reichsjammer eine Rundgebung. Brüllend und to bend zogen die Horden bes Säufers Hörsing durch die Stadt."

Pack schlägt sich..

Gaalfchlacht zwifchen Razi und Nazi- Opposition.

Die Kampfgemeinschaft Revolutionärer Nationalsozialisten, bie Strafferiche Opposition gegen die NSDAP.  , veranstaltete gestern abend in Haverlands Feftfälen in der Neuen Friedrichstraße eine Propagandaversammlung, bei der als Haupt­redner der bekannte Major Buchruder sprechen sollte. Als die Einberufer der Bersammlung den Saal mit ihren Anhängern be­troten, mußten sie fefiftellen, daß das Lokal bereits durch Angehörige der Sturmabteilung   1, der sogenannten SA, der Berliner   Natio­nalsozialisten, bejezt mar, the die Revolutionären   Nationalsozia liften überhaupt nicht zu Worte kommen ließen. Zwischen den feind lichen Brüdern tam es in furzer Seit zu einem wüsten hand. gemenge, wobei die politischen Gegner mit ben Fäusten, Bierfelbeln und Stuhlbeinen aufeinander losschlugen, so daß nvehrere Perfonen Kopfverlegungen davontrugen. Bom Ge­schäftsführer des Bersammlungslotals wurde das Ueberfallfommando zur Berstärkung herangezogen, das die Streitenden mit dem Gummi inüppel auseinandertreiben mußte. Die Verlegten fuchten zum Teil bie Rettungsstelle auf oder wurden durch ihre Gesinnungsfreunde felbft in Sicherheit gebracht. 3wangsfeststellungen erfolgten nicht, da die Polizei sich darauf beschränken mußte, die Kämpfenden aus einanderzutreiben. Da weitere Störungsversuche zu befürchten toarren, murbe bie Bersammlung polizeilich gefchloffen

Das Attentat auf den Schwedenzug

auf

Ein Arbeitstofer unter Anklage des versuchten Mordes s

Vor dem Landgericht Brenzlau begann heute morgen die Berlichen Sorgen zu dem Entschluß gekommen sei, sich das Leben zu handlung gegen den Arbeitslosen Ernst Labewig. Der Sechs- nehmen. Er habe die Reise zu seiner Frau aufgegeben, dafür aber undzwanzigjährige hat am 26. november v. 3. einen Anschlag noch einmal seinen Water befuchen wollen, der in der Nähe von den auf der Strede Berlin  - Stockholm   verfehrenden Brenziau auf einem Gut tätig ist. Er sei mit der Eisenbahn von Schweben- D- 3ug verübt. Zum Glüd ohne Erfolg. Er ver- Berlin   nach Seehausen gefahren und dort ausgestiegen. Diesen antwortet sich heute wegen verfuchten Morbes, verfuchten Raubes llmmeg habe er gemacht, weil er auf dem Gut Sievertshof zwei und Transportgefährdung. Jahre lang Kutscher gewesen sei. Er sei an der Bahn entlang­gegangen und habe plötzlich vor der großen Kurve von Seeluebbe gestanden, die ihm von früher her auch genau bekannt geweſen ſei. In diesem Augenblick sei ihm plötzlich der Gedanke gekommen,

Seit dem Attentat von Leiferde   ist die deutsche Deffentlichkeit von einer ähnlichen gefährlichen Handlung nicht beunruhigt worden. Wie damals, so gaben auch hier Plünderungsabsichten das Motiv zur Tat ab. Das Attentat auf den Schwedenzug spielte fich folgendermaßen ab: Am 26. November braufte der D- 3ug zwischen den Stationen Angermünde   und Bajewalt mit der Ge­schwindigkeit von etwa 80 Kilometern dahin. Dicht bei der Ortschaft Seehausen verspürte der Zugführer plöglich einen heftigen Stoß und dann mehrmaliges Ruden im Borderteil der Lokomotive; ein laut vernehmbares Krachen und Splittern folgte. Der Bug war im Nu zum Halten gebracht. In der Kurve, die in einer Erhöhung des Bahndammes um mehrere Meter über dem Boden lag, waren Eisenteile eines Brüdengeländers festgeflemmt. Durch die Bucht der Maschine waren diese Brückenteile von dem Schienenräumer zur Seite geschleudert worden. Neben dem Geleife fand man außerbem einen anderthalb Meter großen zertrümmerten Granitstein. Er war von der Chauffee herbei-| geschleppt worden. Mehrere Schraubenknöpfe an den Schienen schwellen waren ausgeriffen und deformiert worden, die Beschädi­gungen am Gleis erstreckten sich auf etwa 80 Meter, auch der Schienenräumer mies schwere Beschädigungen auf. Es hätte ein gräßliches Unglüd geben fönnen: der Zug wäre eine Anhöhe von 16 Metern hinuntergestürzt.

Der Täter war ihnell gefa bt. Ein Eisenbahnassistent aus Seehaufen hatte einen jungen Menschen den Bug nach Berlin  besteigen sehen, hatte Verdacht geschöpft und ihn in Angermünde  festnehmen laffen. Der junge Mann, der 26jährige Arbeitslofe Ernst Ladewig, war geständig, das Attentat auf den Schweden­zug begangen zu haben. Als Motiv nannte er Rot und Arbeits­fofigteit. Er habe bei seiner Feldarbeit in der Nähe von Seehausen des öfteren den Schwebenzug vorbeifausen fehen und

da sei ihm der Gedanke gekommen, ihn zur Entgleisung zu bringen und die verletzten Paffagiere auszuplündern. Ganz wie im Falle Leiferde  : auch in jenen Attentätern war unter ganz denselben Umständen der Entschluß gereift, thre Hirnverbrannte Tat zu begehen. Ernst Ladewig war zur Zeit der Tat gerade ein Jahr verheiratet, er lebte mit Frau und Rind als Untermieter in der Wiclefstraße in Moabit  . Er bezeichnete sich als Kommunist. Im Laufe der Voruntersuchung tauchte der Berdacht auf, daß er feire Tat vielleicht nicht bloß aus Plünderungsabfichten begangen batte, fondern auch aus der verffiegenen Idee heraus, mit einem Schlage eine große Zahl von Kapitalisten vernichten zu tönnen. Sur heutigen Verhandlung sind vierzehn Personen geladen, das Der Angeklagte,

en schianter, eima 1,70 Meter großer Mann mit blondem Haar unb fehr intelligentem Geficht mit Bride, macht seine Aussagen zunächst ein wenig zögernd und zurückhaltend, trägt dann aber in fileßender Rede, an den kritischen Buntten vorsichtig und langfam fprechend, die Silberung feines Lebenslaufes vor. Ladewig. der verheiratet ist und ein Kind von zwei Jahren hat, ist bei Birna geboren, war zuächst landwirtschaftlicher Arbeiter, tam im Jahre 1927 nach Berlin  , wo er sich verheiratete und bei den Bergmann 3eit trant, wurde im Herbst 1930 arbeitslos und mußte Berten arbeitete. Dort zog er fidh ein Magenleiden zu, war lange stempeln gehen. Als der Vorsitzende ihn aufforderte, nun die Tat zu schildern, erklärte der Angeklagte zunächst vorsichtig und zögernd, daß er sich auf das Protokoll der Boruntersuchung berufe. Dann aber, nach einem längereu, auf seinem Gesicht deutlich sichtbaren Kampf, begann er die Motive darzulegen, die ihn angeblich zu der Tat getrieben haben. Er erzählte, daß er und seine Frau unver fchuldet in große Not geraten seien, daß er bei seinem Bater 800 Mart Schulden gehabt hätte und daß ihnen die Ermittie rung gebroht habe. Seine Frau sei zu ihren Eltern aufs Land ge­fahren und er habe wenige Tage vor der Tat seine Frau zurückholen wollen, da nicht mur er selbst in Berlin   frant gewesen, sondern auch seine Frau bei den Schwiegereltern an einem Nierenleiben ertranit fei. Er habe sich fünf Mart Fahrgeld geborgt, habe für biefes Gelb Wertzeuge gekauft, einen Schraubenschlüffel, eine Eisenfäge mit zwei Reserveblättern, eine Drahtzange, eine Taschenlampe ufw. Der Angeklagte schilderte dann, daß er infolge seiner wirtschaft

Standal bei der Bestattung. Kommunistische Lärmszenen am Grabe der Unglücksopfer,

Aachen  , 25. Februar.( Eigenbericht.) Bie jetzt bekannt wird, sind bei den Beerdigungsfeierlichkeiten auf dem Friedhof Nothberg   bedauerliche Zwischenfälle durch Kommu. niften provoziert worben. 3wel tomununistische Redner hielten jehr scharfe Redner, wurden aber von der Polizei vom Friedhof ver= wiesen. Als hierauf die Menge mit Pfeifen und Johlen eine Gegen. tundgebung veranstalten wollte, wurde der Friedhof von der Polizei geräumt.

Hugenbergsche Geschichtsforschung.

Wie Revolutionen gemacht werden.

Der Tag bringt in feiner Unterhaltungsbellage eine lange Darstellung unier der Ueberschrift: Bie wurde die Revolution ge­macht?" Man braucht die vier Spalten dieses Aufsatzes nicht zu lesen, fie sind eine einzige, von niedriger Gehässigkeit triefende Bariation folgender vorangestellter Beitfäße:

,, Daß die Novemberrevolution tatsächlich nach einer voll tommen neuen Tattit durchgeführt wurde, ist zu wenig beachtet worden. Diese Tattit war der modernen Zeit angepast. Bastillen, die man stürmen fonnte, gab es nicht. So mußte man fich mit 3uchthäusern begnügen. Es war ja nicht ganz so romantisch, dafür aber praftischer. Man brauchte dann nur Militär und Polizei zu entwaffnen und die Gewehre den befreiten Sträflingen zu geben. Sie besorgten das übrige. Und durften zur Belohming ein wenig plündern."

Womit das Rätsel der siegreichen Revolution gelöst wäre.., Man brauchte dann nur" noch zu erklären, warum Militär und Bolizei fich eigentlich fo gänzlich widerstandsins entwaffnen ließen?!

wie wohl ein Eisenbahnunglüd aussehen würde. Er sei auf den Bahndamm hinaufgeklettert und habe von einer Wasserleitung, die dort zum Schuße des Bahndammes eingebaut war, das Geländer abmontiert und auf die Schienen gelegt. Wenige Minuten später sei ein Güterzug aus Bajewalt vorbeigefommen. Die Vorderräder der Lokomotive hätten das Hindernis einfach beiseite geschoben und es sei nichts pas­fiert. Bors.: Wenn Sie bis dahin wirklich nur einen Dummen jungenstreich im Kopf hatten, so mußten Sie doch nun in diesem Augenblic erkennen, daß Sie eine furchtbare Katastrophe hätten anrichten können. Trotzdem haben Sie faltblütig dann noch ein weites, viel gefährlicheres hindernis gebaut. Der Angeklagte hat nämlich von dem Geländer des Bahndammes ein fdyweres, etwa zwei Meter langes Eisenstüd, das U- Form hatte und so auf die Gdylenen gelegt werden fann, daß es wie ein Hemmschuh die Schienen auf drei Seiten umschließt, ab­montiert und auf das rechte Bahngleis gelegt. Um die Wirkung zu erhöhen, femmte Ladewig unter die eine Seite des Geländers einen Stein, so daß das Eisenstüd gewissermaßen eine ansteigende Erhöhung auf der Schiene bildete und die Entgleisungswirkung er­höhen mußte. Weiterhin wudytete er einen etwa 3 bis 4 Zentner schweren Rilometerstein herauf und legte ihn neben das Hindernis, um zu vermeiden, daß der D- 3ug, wie der Güterzug, die Eisenschiene beiseite schieben könnte. Bors.: Das taten Sie, obwohl Sie genau wußten, daß furze Zeit, nachdem Sie fertig waren, der D- 3ug aus Berlin   fommen mußte? nget 1: Nein, das wußte ich nicht. 3 dy habe das alles nur so gebanten fos gemacht. Borf: Das fann Ihnen tein Mensch glauben. Sie haben jahrelang auf einem But ummittelbar neben diefer Bahn­die Uhr nach dem Eintreffen der D- Blige zu ftellen. Selbstverständ strede gelebt. Auf den Gehöften auf dem Lande pflegt man fogar ich mußten Sie wissen, wann die Güterzüge und die D.Züge im allgemeinen vorbeikommen. 2n gefl: Ich hatte das aber ver geffen und bin auch, nachdem ich das Hindernis gebaut hatte, fort­gegangen und hatte wenige Mugenblide später über­haupt pergeffen, was ich getan hatte.

Der Schwedenzug, der von Prenzlau   her fam und in Richtung Basewalt weiterfuhr, hat diese Unfallstelle glüdlicherweise paffiert, ohne daß es zu einer Ratastrophe getommen ist. Die Lokomotive perntochte bas Hindernis zu zerquetschen, und fo gelangte der ganze Zug ungefährdet über die Strede hinweg. Der Angeklagte fájilberte dann weiter, daß er, nadbem er gefehen hatte, daß auch dieses Attentat mißlungen war, an der Eisenbahn wieder entfanggegangen fel bis zu ber Station Seehausen. Dort beying at eine Dummheit. Er wollte nach Berlin   zurückfahren und schlich sich, von Walde her­fommend, quer über die Schienen auf den Bahnstelg, um den Zug su besteigen. Er hatte zu dem Beg etwa 1% Stunden gebraucht und wurde gerade in dem Moment von einem Beamten über. raight, als er in ein unbeleuchtetes Abteil hinein ft eigen wollte. Man hatte in Seehausen bereits von dem Attentatsverfuch gehört, und da man Ladewig nicht kannie, war man teinen Ausweis bei sich, wurbe deshalb festgenommen und von den mißtrauisch und fragte nach feinen Papieren. Der Angeklagte hatte Landjägern vernommen. Bors.: Auf der Fahrt von Berlin   nach Seehaufen haben Sie im Kupee mit einem Zeugen, den wir noch hören werden, ein Gespräch über allgemeine politijde Dinge gehabt. Angefl: Das ist möglich, aber ich entsinne mid nicht mehr an Einzelheiten. Vorf.: Sprachen Sie nicht davon, daß Sie einer politischen Partei oder einer politischen Gruppe ange hörten? AngerL: Sch bin politisch nicht organisiert. Borj: Ste haben aber zu dem Zeugen gefagt, daß Sie Mitglied der Revo Iutionären Gewertschaftsoppofiton seien und es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kapitalisten aller Länder zu ver nichten. Angefl: Daran erinnere ich mich nicht. Uebrigens ge­höre ich der Revolutionären Gewerkschaftsopposition nicht an. Borf.: Besuchten Sie in Berlin   politische Bersammlungen? 2nget L: Hin und wieder. Borf.: Hat Ihre Tat politische Hinter­gründe? AngefL: Das bestreite ich. Borf.: Nun, wir werden darüber noch Zeugen hören.

Bon der Bühne verschwunden. und in einem bayerischen Sanatorium wieder aufgetaucht

Seit dem 22. Februar war der 23 Jahre alte Schauspieler Hans­Joachim Möbis verschwunden. Der junge Mann stammt aus Hamburg   und wohnte zuletzt in Berlin   als Untermieter in der hatte er noch in der Aufführung im Englischen   Theater in Amenauer Str. 10b in Schmorgendorf. Am Sonntagnachmittag Er fehrte nicht nach Hause zurüd. Auch am Montagabend, der Behrenstraße mitgewirft und war um 5% lhr fortgegangen. wo er bei der Uraufführung des neuen Stüdes in der Baltsbühne auftreten follte, fand er sich nicht ein. Seinte Wirtin, die ihn als pünktlich fannte, fudhte ihn überall vergeblich. Sie erstattete schließ lich Anzeige bei der Polizei. Nun hat das rätselhafte Berschwinden feine Aufklärung gefunden: Möbis ift in einem Sanatorium in Thalfirchen in Bayern   ermittelt worden, wo er erfiärte, völlig liberarbeitet zu fein, feinen in Dortmund   wohnenden Eltern­sein Vater ist Industrieller hat Möbis bereits Nachricht zukommen laffen.

Auswärtiger Ausschuß tagt am Donnerstag. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags ist von feinem ftellvertretenden Borsigenden, bem Abg. Scheidemann( Soz.), für Donnerstag zu einer Sigung einberufen worden, um einige btom men mit fremben Staaten zu beraten. Auf der Tagesordnung steht der Handels- und Schiffahrtsvertrag mit Irland, der deutid luremburgische Schiedsgerichts- und Bergleichsvertrag, das Ab­tommen mit Broß- Britannien über Aenderungen des Luftverkehrs abtommens, das Ablommen über die deutsch  - belgische Grenze und fchließlich der Vertrag mit Desterreich über Sozialversicherung.

Schulrat Dudel- Kattomih, Laiter der Schulabteilung des Deut­schen Bollsbundes, wurde vom Obersten Gerichtshof   in Warschau  gleich der Borinftana wegen Verrats militärischer Geheimniffe au 1% Jahren Gefängnis perurteilt.