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On Rechtsfragen des Tages

Geschiedene in einer Wohnung

Eines der traurigsten Kapitel in der Geschichte unseres Boh nungselends stellen die Bohnverhältnisse von früheren Ehegatten dar, die, obwohl rechtsgültig voneinander geschieden, dennoch in ein und denselben Räumen oder gar Einzimmerwohnung nochy monate, ja jahrelang miteinander hausen müssen. Durch die Scheidung wird die Lebensgemeinschaft der Ehegatten bekanntlich beendet; sind beide für schuldig erklärt, so haben sie auch feine Unterhalts­Gnsprüche mehr gegeneinander: Sie haben sich einander nichts mehr zu sagen, häufig wünschen sie nichts sehnlicher, als ,, den anderen los zu fein". Ob solch Sehnen immer und unter allen Umständen be­

rechtigt ist, soll hier nicht entschieden werden. Wollte man näher in solche Beziehungen hineinleuchten, so würden sich zuweilen die feltsamsten Dinge zeigen. Schon Goethe läßt mit lächelnder Satire in der Walpurgisnacht im" Faust" deklamieren: Wenn zwei sich lieben sollen, braucht man sie nur zu scheiden. Aber er gibt dann weiter den Rat, wenn man die Liebe der Gatten stärken wolle, jolle man den einen in den fernsten Osten und die andere ans Ende der Welt, in den Westen schicken. Dann sieht nämlich erst jeder, was er am anderen Gutes hat, und die größten Güter, die der Mensch fat, weiß er erfahrungsgemäß nicht zu schäzen, er hält sie für selbst. verständlich, bis das Schicksal ihn eines besseren oder schlechteren belehrt.

Alles dieses gilt aber nicht für ein Menschenpaar, bei dem die Liebe in mehr oder minder offenen Haß umgeschlagen ist, die sich einander längst über gesehen haben und sich an allen Ecken und Kanten stören. Besonders traurig erscheint hier das Schicksal älterer Gatten die beide mehr oder minder nervös, gereizt oder

herzfrant und überempfindlich find; fie führen manchmal Szenen miteinander auf, die für dritte fast humorvoll oder tomisch sind,

für fie felter aber gar nicht.

Hier haben wir nun immer die Beobachtung, daß jeder Teil

ben anderen aus der Wohnung herauszufchifanteren sucht. Der Dichterling feufzt, er tönne nicht dichten, wenn ,, sie" da sei; und die ron ihm einst so angebetete Eva fucht mit allen Listen und Kniffen ihm das Berbleiben in der Wohnung zu verleiden.

Es haben sich einstweilige Verfügungen der Gerichte als not mendig erwiesen, um den geringen Wohnungsraum zwischen den geschiedenen Gatten gleich und gerecht zu verteilen. Selbst die Bade­zeit wurde geregelt. Sehr häufig läßt sich ein Gattenteil, beson ders die Frau, auch die Einwilligung der Scheidung mit der Zu­ficherung abfaufen, daß der andere Teil auf sein Mitwohnungs recht verzichtet. Bon diesem Gesichtspuntt aus hat auch die Schuld­frage eine neue Bedeutung gewonnen: Der für schuldig erklärte ge­schiedene Gatte wird dem unschuldig Geschiedenen weichen, ihm gleichsam das Feld räumen müssen.. Neigt der Mann zu Gewalt­tätigkeiten, und läßt er sich erhebliche Körperverlegungen seiner Frau während des Scheidungsprozesses oder gar nach solchen zuschulden kommen, so fann die Frau Erlaß einer einstweiligen Vecfügung tahingehend beantragen, daß ihm verboten werde, die ihr zuzu sprechenden Räume in der gemeinsamen Wohnung zu betreten. Aber cuch hier stoßen sich im Raume hart aneinander die Sachen. Es muß gleichsam ein gegenseitiger teilweiser Umzug stattfinden, damit Jeder Teil seine Sachen erhält; und bei den Sachen, die im Mit eigentum stehen, oder deren Eigentum von beiden Parteien bean prucht wird, bricht gar zu leicht wieder ein Kriegszustand aus. Auch hier wird gegenseitiges Nachgeben und ein gütlicher Ausgleich die einzige Art und Weise sein, um miteinander auszukommen.

Aber wem steht nun eigentlich die Wohnung zu oder was foll in solch unmöglichen Fällen geschehen, damit es nicht zu Mord und Totschlag kommt? Im allgemeinen werden beide Ehepartner den Mietvertrag seinerzeit unterschrieben haben. In Ansehung des Rechts, die Wohnung zu benutzen, stehen sie also in einer Art Rechts­gemeinschaft, deren Auseinandersetzung jeder von ihnen beanspruchen fann. Sie müssen sich also beide ans Wohnungsamt wenden, beide ihre Wohnung diesem zur Verfügung stellen und beantragen, daß jeber Teil seine eigene Wohnung erhält. Man fann sich denken, mit welch gemischter Freude der zuständige Vertreter des zuständigen Wohnungsamts solche Anträge liest, die er annehmen und tunlicht

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Rüche, verursacht durch Armut und Nachwehen der hungrigen Zeit. Die Fonds merden zu furz gehalten, die zum Einkauf notierten Bosten vom Prinzipal gestrichen: Butter filoweise, Sahne literweise, dann muß man zu Hilfsmitteln greifen, Farben, auch an Menschenmaterial wird gespart( mindest ein Drittel). Die Preise merden herabgesetzt, die Qualität folgt auf dem Wege nach unten. Und manchmal haperts sogar mit der Sauce espagnole, der Ursauce, der eine halbe Woche fochenden, braunen Grundfunke, be= stehend aus allen dem Koch zufliegenden und von ihm gehamsterten Knochen... von Trüffel- und Madeiratunken nicht zu sprechen. Blap, plapp," sagte der Bariser Koch, ihr schreibt lange Broßenspeisekarten aus, alle Tage dieselben, nicht zu bewältigen, und wechselt zu wenig die Spezialitäten, heute friegt man da das, morgen dort jenes, am delikatesten in Paris  ." Und in Wien  ," sagte der Wiener   ,,, und dann muß der Koch ein Mathematiker jein, das Rezept haargenau ausführen, immer gleich, das gibt's in Berlin   nicht, da geht man nach dem Auge, und daher effe ich heute hier eine gute Bouillabaisse extra, und morgen im selben Lokal eine schlechte. Und was ist mit den Berliner   Tunten los: sie sind schlechter als die der Provinz, zu fett, zu monoton, zu wenig dem Fleischgericht angepaßt, irgend­eine Würze schmeckt vor, statt daß alles zusammen einen unanaly­fierbaren, unvergleichlichen Effett hervorruft. Zu jedem Fleisch seine Sauce, zu jedem Gericht der dazugehörige Wein. Halbe, Viertel­partionen, aber eine Reihe davon.( 3wischenruf: Die machen einen Berliner   wahnsinnig.") Der Berliner   Koch hat feine Küchen­prinzipien, versteht nicht den Magen zu dirigieren, Appetit zu erregen. Sagen Sie in einem Pariser oder sogar Wiener  Restaurant, Sie haben feinen unger: man macht Ihnen Vorschläge... hier sieht man Sie erstaunt an, so zu sagen, ,, warum gehen Sie dann ins Restaurant?!"( Ich: ,, Sehr richtig!") In den billigen Restaurants ist man in Paris   für denselben Preis besser während in den besseren dieselbe Qualität wie in Berlin  teurer ist."

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,, Man tocht in Berlin  ," griff der Pariser wieder in die Unter­haltung ein, mit zu menig Liebe: Hingebung zur Sache.( Zwischen­ruf des Berliners: Das wird uns nicht anders gelehrt!") Selbst das heilige Eisbein ist vom raschen Kochen oft zu weich und Gulasch, das eine Berliner   Nationalspeise zu werden droht, hat mit dem Urgulajch nur die Fleischbroden gemeinsam, man schmort nicht, man focht... Tempo, Tempo, fatales Tempo!"

Tempo, Tempo, fatales Tempo, machte ich, daß ich weg fam, und im Nachhausegehen dachte ich an das wie heißt es nur Sanatorium, in dem man glatt gar nichts zu essen friegt und dabei arbeiten muß das bekommt so gut, bald duftet der wiederges barene Körper wie eine Blume... aber was das nur wieder fosten wird, die Bewachung des Gözen Bauch vor sich selber?

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erledigen muß: 2 Wohnungen muß er hergeben und eine erhält er nur. Es ist sogar der Fall vorgekommen, daß zwei Ehegatten, die eigentlich recht innig miteinander befreundet waren, aber eine sehr schlechte Chewohnung hatten, fidy pro forma scheiden zu lassen ver­fuchten, in der allerdings nur leise ausgesprochenen Absicht, durch das Rechtstraftattest des Scheidungsurteils zwei beffere Wohnungen zu erlangen. Der Geringschätzung der Einrichtung der Ehe stand das große Sehnen nach zwei Eigenheimen gegenüber eine Anschau­ung, die erheblich mehr zum Weinen als zum Lachen anregen mag. Einen besseren Stoff zur Komödie liefert das alte Ehepaar in der Dreizimmerwohnung, das sich in den Tod nicht mehr mag: im einen Zimmer wohnt er, im dritten wohnt sie und im Mittelzimmer halten sie sich abwechselnd auf: Tritt der eine ins Mittelzimmer, so entflieht die andere voller Antipathie. Einmal droht der Diann, er werde der die andere voller Antipathie. Einmal droht der Mann, er werde der Gegnerin die Wohnung aufbrechen, wenn sie nicht zugegen sei; ein anderes Mal revanchiert sie sich wieder, wenn nicht mit tätlichen, fo doch wörtlichen Beleidigungen.

Eine große Rolle spielt bei all diesen Fragen naturgemäß die Verteilung der Mietleistung. Legt der Mann den größten Teil seines

Das neile Buch

Max Kemmerich  : Unter der Lupe" der Mann, der in seinen Beiträgen zur Geschichte der menschlichen Dr. Mar Kemmerich, der Verfasser der Kulturfuriosa", Dummheit" gegen die Engstirnigkeit und Intoleranz der Kirchen Sturm lief, der überzeugte Astrologe zieht in einer Aphorismen fammlung Inter ber 2upe"( Berlag Albert Langen  , München  )

die Bilanz seiner Lebensweisheit im Umgang mit sich selbst und den Mitmenschen.

Es ist immer wieder reizvoll, Aphorismen zu lesen. Der Apho­rismus bleibt die Quintessenz einer Gedankentette, befreit von den Vorgängen der Schlußfolgerungen und Begründungen. Er erhellt bligartig eine Situation, er trifft ihren Kern. Tut er es nicht, dann ist er schlecht formuliert oder falsch gedacht. Manchmal find es wie bei Schopenhauer   Gedanken, die am Rande einer Arbeit auf tauchen, oder Impressionen und Erfahrungen eines reichen Lebens, auf das La Rochefoucauld   zurückbliden durfte. Aber stets muß

Geldes in Kneipen in Bier ader Brannimein an und überläßt er die Aufbringung der Mietzahlungen nur der Frau, und zmar dauernd, so kann er sich nicht wundern, wenn der Richter in diesem feinen Verhalten einen Verzicht auf seine Anteilsrechte aus dem Mietvertrag erblickt und der allzu gequälten, vielleicht auch fleißigen Frau ſchließlich die Wohnung allein zuspricht. Anders liegt der Fall, wenn z. B. der Mann unter Vorbehalt seiner Rechte zunächst einmal fortzieht und der Frau regelmäßig reichlichen Unterhalt sendet. Hier Zeif für die Wohnungsmiete mitenthalten ist und daß der Mann auch fann man vielleicht sagen, daß in den Unterhaltsrenten auch ein durch längere Abwesenheit noch nicht deutlich und endgültig auf seine

Wohnrechte verzichtet hat, zumel wenn er seine Sachen wenigstens im großen und ganzen als seine hat stehen lassen. Auch das Ber­halten des Hauseigentümers fann hiermit hineinspielen. Ist der Mann ein Trunkenbold und Raufbed, unter dem die Nachbarn schwer zu leiden haben, so wird der Hauswirt die Gelegenheit, der ruhigen und pünktlich zahlenden Frau zu helfen, nicht vorbeigehen lajfen lassen Er kann z. B. unter Umständen auf Mietaufhebung nur gegen den Mann flagen: oder auch im umgekehrten Falle nur gegent die Frau, sofern diese ihm genügenden Grund dazu gibt. Jedenfalls ist dem Teil, der aus eigenen Mitteln dem Hauswirt die Miete zahlt, nur zu empfehlen, sich gegevenenfalls Quittung auch nur auf feinen Ramen ausstellen zu lassen. Berthold Herz.

der Leser die Empfindung der gedantlichen Improvisation haben. Der Aphorismus ist nicht mühsam konstruiert in dem Bestreben, geistreich zu erscheinen, und hier bei Kemmerich fann man nicht immer daran glauben, daß diese Dinge um ihrer selbst willen dastehen.

Kemmerich falettiert hin und wieder mit seinem Geistesreichtum, erstellt sich für die Großaufnahme in Bofitur, er applaudiert sich das ganz intuitiv Zusammenhänge aufdeckt, Jeder Aphorismus trägt selbst über jeden gut gezielten Florettstoß. Daneben steht anderes, schließlich den Stempel desjenigen, der ihn prägte, aber es kommt darauf an, aus welcher Perspektive der Aphoriftifer die Belt be trachtet. Stemmerich bleibt öfters an der Oberfläche. Es genügt ihm, wenn er bestimmte Formbildungen feststellt.

Das Buch soll gewissermaßen eine Sammlung von Aphoris= men zur Lebensweisheit bedeuten, vor allem über die Beziehung im gesellschaftlichen Leben. Es ist fast eine Anleitung zum reibungs= losen Verkehr zwischen den Menschen, gesehen von einem aristo­fratischen Standpunkt aus. Für Kemmerich gilt nur die Individuali­tät. Er pflegt die Geste des überlegenen, wissenden Weltmannes, der die Relativität der Erscheinungen kennt. Manches nur in der Zeit Begründete überhöht er zu einer Bedeutsamkeit, die dafür nicht paßt.

Felix Scherret.

Unsere Bienenfarm im April

Ende Mai.

2. Gute Honignahrung.

Ein wüster Gesell, dieser Monat, bald düster, bald hell. Für wirkliches Bauwetter eingetreten ist, also nicht vor Mitte oder die Bienen bringt er manche kritischen Tage. Mit lieblicher Sonnen­glut lodt er sie aus dem warmen, schützenden Haus in die Frühlings­natur hinaus; dann gleich wieder hagelt und mettert cs wild her­nicder. Ungezählte Bienen fallen diesen Wetterstürzen zum Opfer. Schützen wir die Bienenwohnungen auch im April noch vor lockenden Sonnenstrahlen! Was im April und in der ersten ma ienhälfte in der Brut sigt, entscheidet den Ausgang der Honigschlacht. Deswegen muß es unser unausgefegtes Bestreben sein, in dieser so wichtigen Zeit der Bor gang nehme. Dazu sind notwendig: bereitung dahin zu trachten, daß der Bruteinschlag ungestörten Fort­

1. Unbedingte Wärme.

jonnenstrahle alle ihre Bölfer der äußeren Schutzhüllen entkleiden. Schwer fündigen alle Anfangsimfer, die mit dem ersten Lenzes Wärme ist jetzt nötiger als mitten im Winter. Der Wärmeökonomie

Königin Absperrgitter aus hartem Holz mit Laubsäge ausgeschnitten und geglättet. Die hellen Durch­gänge sind genau 42 mm weit

dienen wir im April dadurch, daß wir die Völker recht enge halten. Da glauben sa manche Anfangsimfer ihren Bienen feinen größeren Gefallen erweisen zu können, als menn sie ihnen, wenn die ersten Blümlein aus der Frühlingserde guden, den ganzen Brut­raum mit leeren Waben auspolstern; denn so denken sie je mehr Vorratstammern, desto reicher die Honigernte. Weit gefehlt! Jn übermäßig großem Raume müssen die Bienen die verzweifeltsten Anstrengungen machen, die Stocktemperatur auf normaler Höhe zu halten. Das gelingt ihnen nicht immer; dann stockt der Bruteinschlag oder hört ganz auf. Deswegen erweitern wir gegen Ende des April, wenn der Kasten ganz schwarz" von Bienen ist, den Brutraum

Honigaufsatzkasten

mit Rähmchen

Richtig gebauter Strohkorb für den gemischten Betrieb

durch 3uhängen einer leeren, schon ausgebauten Wabe. Es wird immer nur eine Babe zugehängt, unmittelbar an das Brut­lager, niemals in dasselbe. Sünstliche Mittelmänbe ( Kunstwaben) dürfen zum Ausziehen mir gereicht werden, wenn

Mit fader Zuckerbrühe alleinig loden wir fein Bolt aus der Reserve. In der Zeit der Vorbereitung auf die Rolltracht sollten die Bienen förmlich im Honig schwimmen. Wer gezwungen ift, 311 füttern, der besorge dies nur am späten Abend, megen der im April besonders start auftretenden Räuberei und gebe das Futter gut lauwarm. Am vorteilhaftesten würde sich eine Frühjahrsfütterung gestalten, wenn eine onigreserven wabe, entdeckelt und ein paar Sefunden in laues Wasser gestoßen, den Bienen an ihren Sitz gehängt würde. Deswegen gebe ich den wohlmeinenden Rat, beim nächsten letzten Schleudern für jedes Kastenvolf zwei gedeckelte Honigwaben zu reservieren. Wir legen damit ein fleines Kapital auf hundertfache Zinsen an.

3. Unentwegte Ruhe.

Biele Imter fönnen sich nicht genug tun in der Befriedigung ihrer Neugierde. Jeden Tag wird furiert, dofteriert, im Brutlager herumgeschnüffelt. Das kann sich verhängnisvoll auswirken. Ich möchte nicht wissen, wie viele Völker schon zu Tode geguckt wurden! Die Bienen werden renitent, stechlustig, der Bruteinschlag wird bei jedem Eingriff gestört, das kostbare Leben der Königin ist in steter Gefahr. Alfoliebe Imfergenossen: Eine Beute in dieser Zeit nur in dringendster Rot öffnen!

4. Tadellose Königin.

Niemals fann ein Bolt hoch tommen, wenn es ein altes, frantes, schwaches, müdes Mütterlein sein eigen nennt. Aufschluß über die Leistungsfähigkeit der Königin gibt der Befund des Bruf­nestes. Ist dies geschlossen, d. h. befinden sich innerhalb der Brut­freise feine oder nur wenige leere Zellen, so fann die Stockmutter belassen bleiben. Andernfalls wird sie auf die schwarze Liste" gesetzt und in der Schwarmzeit von einer erstklassigen Nachschwarm­fönigin umgeweifelt.

Der bienenwirtschaftliche Betrieb fest im April in vollem Umfange ein. Welche Betriebsart wählen wir? Auf Grund meiner mehrere Dezennien umfassenden Erfahrung müssen wir den gemischten Betrieb besonders für Anfänger empfehlen. Reiner Strohtorbbetrieb rentiert sich heute nicht mehr. Die Bienen müssen dabei viel zu viel kostbare Zeit mit dem Wachs­bauen vertragen. Wenn der Korb vollgetragen ist, legen sich die Arbeiterinnen in einem starten 3opf unter dem Flugloche vor, die so tostbare Zeit im füßen Nichtstun versäumend und verträumend. Zum gemischten Betrieb gehört zunächst der richtige Strohkorb, im Haupte mehr abgeplattet als spih, ohne Flugöffnung, die, in das Unterbrett eingeschnitten ist. Wer später wieder Strohkorbvölker einkauft, nehme auch darauf Bedacht! Der untere Strohwulst ist besonders start geflochten, damit er der Honigschwere wenn der Auffah angebracht ist gewachsen sein fann. Der wichtigste Teil des gemischten Betriebes ist

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der Honigaufsakkasten.

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Wir fertigen ihn uns selbst aus sechs Kistenbrettchen. Der Deckel ist übergreifend, damit keine Wärme entfliehen fann. In das Unter­brett ist eine freisrunde Deffnung eingeschnitten, die auf der Innenseite mit einem Königinabsperrgitter übernagelt ist, damit die Königin nicht in den Honigraum gelangen tann. Das ist alles! Kostet menig, verlangt wenig Zeit und garantiert eine Ernte, die jener des reinen Kastenbetriebes in nichts nachsteht. Die Aus­stattung des Auffages bilden Rähmchen mit Abstandsstiften, deren Anfertigung wir in nächster Abhandlung beschreiben wollen. In die Rähmchen merden tünstliche Mittelwände mittels flüssigen Wachses eingelötet. Auf keinen Fall darf der Honigauffah zu frühe an­gebracht werden, nicht vor Mitte oder Ende Mai, nicht vor dem Einfeßen der Boltracht. Um das Spundloch des Strohforbes wird ein fräftiger Ring aus steinfreiem Lehm gelegt und darauf der Auffah gedrückt. Deffnung auf Deffnung! Gelegentlich unsere: späteren Mitteilungen werden wir immer wieder auf den gemischten Betrieb zurüdtommen.

W.