Die Trauer um Eldersch  .

Donnerstag Einäscherung.

Wien  , 20. April.

Präsident Eldersch  , der in seiner Wohnung seit einer Woche an Grippe ertranit lag, murde heute früh plöglich von heftiger Atem­not befallen. Man rief sofort den Arzt, der ihm noch eine Injektion verabreichte, doch fonnte die Herztätigkeit nicht mehr belebt werden, und um 6 Uhr früh trat der Tod ein. Der unerwartete Tod des Präsidenten Eldersch  , der sich der größten Wertschäßung auch bei seinen politischen Gegnern erfreute, ruft allgemein leb= hafteste Teilnahme hervor, die sich besonders auch der Witwe zuwendet. Der deutsche Geschäftsträger, Gesandtschaftsrat Dr. Schell­horn, hat dem Präsidenten des Nationalrats, dem Obmann der So­zialdemokratischen Partei und Frau Eldersch   sein herzliches Beileid zum Ausdruck gebracht.

die Großdeutschen und der Landbund non 10 auf 5. Heimwehr  | stillschweigend übergangen worden und an jedem Sonntagnachmittag und Hakenkreuzler haben nirgends ein Mandat er stehen Massen geduldig an den Eintrittsschaltern. 180 000 Pfund halten und bleiben deshalb im Landtag weiter unvertreten. Sterling haben im letzten Jahre die Londoner   Kinos als Wohl. Die Hakenkreuzler haben zwar ihre Stimmenzahl auf Kosten der tätigkeitssteuer von den Sonntagseinnahmen an die Kranken­Großdeutschen vermehrt, die Heimwehr aber hat ihre Stimmenzahl häuser abgeliefert. zum größten Teil an die Christlichsozialen abgegeben. In Linz   haben die Sozialdemokraten ihre Mandatszahl behalten und auch die 2 Mandate, die sie vor Jahren erobert haben, gefestigt.

Sonntagsfino in England.

Nach heftigem Parlamentsfampf zugelassen.

London  , 20. April( Eigenbericht). Das Unterhaus entschied sich Montagnacht mit 258 gegen 210 Stimmen für den Regierungsentwurf über das Sonntagskins. Vor dem Parlamentsgebäude er­warteten große Menschenmassen das Ergebnis der Ab­

Die Leiche wird am Dienstag im Bildungsheim seines Wahl­bezirks aufgebahrt. Am Donnerstagvormittag um 11 Uhr hält das Parlament die Trauerfizung um seinen Präsidenten ab und mittags wird die Leiche zum Krematorium übergeführt. An dem Trauer- stimmung. aug, von der Aufbahrung über die Ringstraße zum Parlament, merden der Bundespräsident, der Bundeskanzler und der christlich­foziale Präsident des Nationalrats mit zahlreichen Abgeordneten teilnehmen. Die Einäscherung erfolgt um 6 1hr nachmittags. Im Aeltestenausschuß des Parlaments hielt der christlichsoziale Bizepräsident am Montag einen herzlichen Nachruf. Bundespräsident Millas, Bundeskanzler Ender, Bizetanzler Schober sowie die Bräsidenten der bürgerlichen Parteien haben der Sozialdemokratie und den Angehörigen des Verstorbenen schriftlich ihr Beileid aus= gesprochen.

Gufe Bahl in Oberösterreich  .

Wien  , 20. April.  ( Eigenbericht.) Am Sonntag wählte Oberösterreich   seinen Land­tag. Obwohl die Zahl der Mandate von 69 auf 48 herab= gesetzt wurde, haben die Sozialdemokraten ihre Mandatszahl nur von 16 auf 15 verringert, die Christlichsozialen aber von 43 auf 28,

Die Regierungsvorlage hebt das Gesetz von 1780 über die Sonntagsheiligung auf und ermöglicht dadurch, Konzerte und Kino­vorführungen auch am Sonntag zu veranstalten, was bisher ver­boten war. Die Kirchengläubigen hatten einen Petitionssturm wider die Regierungsvorlage eingeleitet und eine Million Unterschriften aufgebracht. Die Frattionen hatten ihren Mitgliedern die Ab­ft immung freigegeben.

Die Regierungsvorlage überläßt jeder lokalen Behörde, ob sie am Sonntag Konzert und Kino dulden will.

Bis vor einigen Monaten die Gegenattion einsetzte, ge­führt von Religionsgesellschaften und von den Theaterbesizern, die am Sonntag nicht spielen dürfen. Ein Gerichtsurteil gegen die Lon­ doner   Kinobefizer brachte dann die Frage ins Rollen.

Seit der Gebetbuchdebatte waren im Unterhaus die Gemüter nicht so erregt und bewegt wie bei dieser Beratung. Die Verordnung von 1780 war feit 15 Jahren von den Behörden der Stadt London

Kreuz und quer ging es durch alle Parteien. Immer haftiger erhizten sich die Köpfe, immer schärfer wurden die Ansichten vor­getragen, bis die Abstimmung eine Auseinandersetzung beendete, die einen tiefen Blick tun ließ in das Fühlen und Denken des eng lischen Volkes.

Uebergriff deutscher   Grenzbeamten.

Holländischer Schritt in Berlin  .

Haag, 20. April. Außenminister Beelaerts van Blokland hat eine Ans frage in der zweiten Rammer wegen des holländisch- deutschen   Grenz­zwischenfalls von Dingperlo dahin beantwortet, es sei am 21. März ein holländischer Einwohner von Dingperlo a uf holländischem Gebiet von deutschen   Grenzbeamten ergriffen und mit Gewalt über die Grenze geführt worden. Dem energischen Einschreiten des holländischen Bürgermeisters von Ding­perlo sei es zuzuschreiben, daß der betreffende Holländer nach mehreren Tagen von den deutschen   Grenzbehörden wieder freigelassen wurde. Die niederländische Regierung hat ihren Ge­sandten in Berlin   beauftragt, die Reichsregierung von diesem Vor­fall in Kenntnis zu setzen und die Bestrafung der für den Ueber­griff verantwortlichen deutschen   Beamten zu fordern.

( Gewerkschaftliches siche 2. Beilage.)

Verantwortlich für Politit: Franz Klühs  ; Wirtschaft: G. Alingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilowsti; Lotales und Sonstiges: Frik Razstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruderet und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin   E. 68, Lindenstraße 3 Sieran 2 Beilagen.

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