Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 124.

Die fächsische Gerechtigkeit.

Sonnabend, den 30. Mai 1896.

Versammlungen.

hielt am 21. Mai eine Mitgliederversammlung ab, in der Der Verein zur Wahrung der Jutereffen der Maurer Genoffe Th. Mehner in einem beifällig aufgenommenen Bortrag über" Den Kampf ums Dasein" sprach. Nach einer furzen Diskussion gelangten einige interne Vereinsangelegenheiten zur Erledigung.

13. Jahrg.

Vermischkes.

Der Cyklon in den Bereinigten Staaten am Montag hatte eine Geschwindigkeit 80 englischen Meilen in der Stunde. St. Louis im Staate Wissouri erreichte er um 514 Uhr nachmittags und wüthete eine halbe Stunde. Die Hofpitäler das selbst sind mit Berlegten gefüllt. Viele Todte sind bereits ge­funden, man glaubt, daß noch Hunderte unter den Trümmern große Speicher und andere Gebäude find zerstört, ebenso ein der zerstörten Gebäude begraben sind. Biele Hotels, Fabriken, alle am Duai vor Anker gegangenen Dampfer sind gesunken: Theil des Gefängnisses. An mehreren Orten entstanden Brände. auch mehrere Bergnügungsdampfer sollen untergegangen sein. Die Zahl der Verwundeten und Getödteten wird auf etwa 1000 geschätzt. Auch in der Umgebung von Et. Louis sind Dörser

1. Die fächsische Gerechtigkeit im Kampfe mit Sozial- Die Freie Vereinigung selbständiger Barbiere, bemokraten. Aus Dresden   wird uns vom 28. Mai geschrieben: Friseure u. f. w. tagte am 18. d. M. Unter anderem hielt Eine Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts befaßte sich heute Gründel feinen Schlußvortrag über: Die Entstehung des Bader  , unter dem Vorsitz eines Assessors Dr. Self mit einer Ueber- Friseur- und Perrückenmacher- Gewerbes. Die Mitglieder werden tretung der Kinderfest Grlaffe, jener bekannten Produkte darauf aufmertfam gemacht, daß dieser Vortrag ausführlich im der gemischten Kompetenz". Unsere Parteigenossen, Schuh- Fachorgan erscheint. macher 3fchernuck, Redakteur ich horn, Metallarbeiter Schäfer und Maler Fricke sollten sich der Strafthat schuldig gemacht haben. Am 1. Osterfeiertage fanden in den Sälen Trianon" und" Goldene Aue" musikalische Unterhaltungen statt, die von dem Sozialdemokratischen Verein Dr. A." und dem Verein Zentral- Kommission aller Branchen" veranstaltet und von Den vier Angeklagten polizeilich angemeldet worden waren. Von der Ansicht ausgehend, daß die Konzerte nicht Feste" im Sinne Die Tabak- Arbeiter und Arbeiterinnen hielten am der erwähnten Erlasse feien, haben sie die Genehmigung der Donnerstag eine Versammlung im Schützenhause ab. Nach einem Schulinspektion zur Zulassung von Schulkindern nicht eingeholt. Vortrage von Frl. Baader über die Frauenbewegung berichtete Sygienische Taschentücher aus japanischem Seidenpapier Das Auge der Gerechtigkeit spürte nun aus, daß einige Schul- Butry über den gegenwärtigen Ausstand. Der Streit sei der werden jetzt von Aerzten vielfach verordnet. Die Anwendung finder den Klängen der revolutionären" Musit lauschten und Sauptsache nach beendet, und nur noch 56 Arbeiter und 16 Ar- derfelben empfiehlt sich in allen denjenigen Fällen, in welchen es flugs wurden die vier Beranstalter" mit Strafverfügungen in beiterinnen als Streifende zu betrachten, die auch ferner unter- rathfam erscheint, den Auswurf von Stranten durch Verbrennen der sehr ansehnlichen Höhe von je 60 Mart Geldstrafe stützt werden müßten. Vor allem fämen die vier oder auf andere Weise zu vernichten, besonders aber in Kranken­eventuell 10 Tagen Haft bedacht. In der heutigen größten Fabriken in betracht, die den Tarif noch häusern, Suranstalten und in Familien, wo Echwindsuchtsfranke Verhandlung beftritten nun die Beschwerdeführer, daß Schul" nicht bewilligt haben, und frage es fich. was ge behandelt oder gepflegt werden. Die Taschentücher sind aus

"

"

-

zerstört und viele Einwohner getödtet.-

Eingelaufene Druckschriften.

De

finder unter den Anwesenden gewesen seien. Genosse Gichhorn schehen müsse, um auch diese zur Kapitulation zu zwingen. feinſtem, mit der Hand gefertigten, japanischen Seidenpapier her führte aus, daß es sich in den vorliegenden Fällen garnicht um Da jetzt diejenigen Fabrikanten veröffentlicht werden, welche die gestellt. Abgesehen von dem außerordentlich einleuchtenden Feste", sondern um öffentliche Konzerte" handele, und für Forderungen nicht anerkannt haben, so liefen täglich Beschwerden fanitären und hygienischen Werthe derselben dürfte der billige Konzerte bedarf es der schulbehördlichen Genehmigung zur Zu bei der Kommission ein von solchen Fabrikanten, die ihrer Preis ein Packet mit 25 Stück kostet nur 20 Pf.- dazu bei laffung von Schulkindern nicht. Hierauf der Vorsitzende: Meinung nach zu unrecht auf der Liste der Nichtbewilligten tragen, ihnen die weitgehendste Verbreitung zu verschaffen. Auch Nur mit dem Unterschiede, daß die Konzerte ständen. Bu diesen gehöre auch die Firma Raphaëli. Auf diesen für Krankenkassen beachtenswerth! sozialdemokratischer Tendenz waren. Das geht in der Presse bereits genügend erörterten Fall will Meteorologische Poststempel werden in einigen Tagen schon aus dem Programm hervor!" Das sozialdemo- der Siedner nicht näher eingehen. Wenn aber Herr Raphaëli von dem Postbureau in Washington   eingeführt iverden. An­tratische" Programm wird verlesen. Da heißt es: ,, Am Meer" ,,, Liebes- in seiner Rechtfertigung im Vorwärts" von seinen Konkurrenten gesichts der zunehmenden Bedeutung und Zuverlässigkeit der glück"," Arie aus der Zauberflöte  " u. f. w. Revolutionärer Pamino! in der Lohnkommission spreche, so müsse hervorgehoben werden, daß Wetter- Prognosen ist der Postdirektor Billet in Washington  Zwei Kriminalbeamten wollen eine kleine Anzahl Schulkinder er von den Verhältnissen der Kommissionsmitglieder nur Kenntniß auf die Idee gekommen, dem Etempel, mit welchem die Post­unter den tausend Erwachsenen gesehen haben. Der Amtsanwalt erlangt haben kann durch einen, der sich für gutes Geld habe sendungen zur Entwerthung der Marken versehen werden, beantragt, die Strafverfügung zu bestätigen. Es fämen offenbar breitschlagen lassen. In der Diskussion wurden mehrere fozialdemokratische Fefie in Frage, das gehe aus dem Fälle besprochen von Fabrikanten, die irrthümlich als solche, furze Zeichen bezüglich der Witterungsaussichten für den 3 folgenden Tag einzufügen. Unter Bustimmung Zwecke derselben und aus den Personen die nicht bewilligt haben, veröffentlicht worden sein sollen. Seitens General Postdirektors der Bereinigten Staaten und der der Anmelder hervor. Die Entschuldigung ber der Lohnkommission wurde jedoch festgestellt, daß es sich in Mitwirkung des meteorologischen Amtes in Washington  Angeklagten, sie hätten, wenn wirklich einige Schulkinder diesen Fällen um solche Fabrikanten handelt, von deren Be- wurde die Ausführung dieser Idee zunächst für den anwesend gewesen wären, deren Anwesenheit nicht verhindern willigung der Kommission nichts gemeldet worden ist, oder um Stabibezirk Washington   in die Hand genommen. Der zu bes können, sei nicht stichhaltig. Sie hatten eben die Pflicht, ein solche, die nur einem Theil ihrer Arbeiterden tarifmäßigen Lohnzablen. fagtem Zweck bergerichtete Stempel zeigt in einem inneren Kreife jedes Kind nach seinem Alter zu fragen. Auch die Strafhöhe sei Die Angelegenheit Daphaëli wurde sehr eingehend besprochen, und die bisherigen Zeichen, enthält aber in einem äußeren Streife nicht abnorm. Der Bertheidiger, Herr Rechtsanwalt Dr. Alt von mehreren Rednern bedauert, daß es der genannten Firma noch den Raum für vier auf die Witterung bezügliche Angaben. schul, Dresden  , meinte, wenn der Amtsanwalt anführte, daß man möglich gewesen sei, in einem Arbeiterblatt gegen die Lohn Oben steht to- morrow( morgen), was wohl ohne Schaden noch berücksichtigen müsse, welchen 3 wed die Veranstaltungen fommission vorzugehen. Es habe unter den Kolegen viel Staub fortbleiben könnte, und auf den übrigen Raum des äußeren verfolgten und welche Personen sie anmeldeten, aufgewirbelt, daß der Vorwärts" solche Schundreklame über Ringes sind je drei Angaben aus folgender Auswahl vertheilt: so heiße bies auf Deutsch  :" Was den Sosial haupt aufgenommen habe. Folgende von Hermann eingebrachte Stälte, Wärme, Frost, Kältewelle, Wollig, Schön, Kalt, Regen, demokraten als strafbar angerechnet wird, Resolution wurde einstimmig angenommen: Die Berfamm Schnee. geht bei anderen frei aus", und dagegen müsse er pro­lung steht in Sachen Raphaëli auf feiten der Lohn­testiren. Die Strafverfügungen werden durch Urtheil kommission und verurtheilt wie diese es in ihrer bestätigt. Das Gericht ist der Ueberzeugung, daß bier Berichtigung gethan ganz entschieden das reklamenhafte Ge Feste im Sinne der bekannten Erlasse in Frage fämen und bahren der Firma Raphaëli. Die Versammlung ersucht die Siefe übertreten seien. Auch die Strafhöhe habe zu feinem tonsumirenden Arbeiter um Berücksichtigung und die Gewerk­Bedenken Anlaß gegeben. Man müsse nur berückſchaftsblätter um Berbreitung dieser Angelegenheit." Ueber einen sichtigen, daß es sich hier 11111 einen Normal weiteren Antrag Hermann's, die Beiträge zum Streitfonds auf die fall handele. Doch das beste kommt noch! Erfahrungs- Hälfte berabzusehen, wurde eingehend debattirt. Der Antrag gemäß", so erklärte der Vorsitzende in der Urtheilsbegründung, wurde schließlich zurückgezogen, so daß es also bezüglich der Bei­ahlen die Angeklagten die Strafen nicht aus träge beim alten bleibt. eigenen Witteln, sondern Die betreffenden Die dem Vorwärts" in der Diskussion gemachten Vorwürfe Vereine kommen dafür auf und mit Rücksicht halten wir für vollständig ungerechtfertigt. Redaktionell haben hierauf sei die Strafe von 60 m. durchaus nicht wir bisher in der Angelegenheit gar keine Stellung genommen, zu hoch." sondern bereitwilligst der Lohnkommission zu ihren An griffen den Raum des ,, Vorwärts" zur Verfügung II. Die fächfische Gerechtigkeit gegen Betrüger. Wie eine gestellt. Journalistisch war es eine Anstandspflicht und ewige Krankheit" hat sich in dem weithin bekannten Kohlen- preßgesetzlich ein Zwang, auch Herrn Raphaëli, nachdem er Großgeschäft der Herren Paul Arthur von Rohrscheid glaubte, zu unrecht in den Publikationen der Lohn­und Hans Kaspar Amandus von Rohrscheid eine fommission erwähnt zu sein, die Erwiderung zu gestatten. Unfitte" fortgeerbt", die jedenfalls ein sehr sonderbares Licht uns erscheint höchst sonderbar, Tabak wenn die auf das Geschäft dieser Herren wirft. Seit Jahren wird dort, arbeiter eine den Auffassungen der Billigkeit und Ge­sobald ein halber Hektoliter Rohlen verlangt wird, nicht etwa rechtigkeit widersprechende Stellungnahme unfererseits verlangen. mit einem 50 Liter faffenden Hohlmaße gemessen, sondern die Ueber das Juferatenwesen unsere Meinung zu äußern, halten als Verkäufer angestellten Arbeiter messen mit zwei auf je 20 Liter wir für überflüssig, da den Parteigenossen, die an der Spiße der geaichten Maßen. Sie glauben, daß, wenn die Maße gehanft" Lohnbewegung stehen, unsere Anschauung hierüber sehr bekannt ist. voll find, ein halber Hektoliter herauskommt. Niemand weiß, Bemerken wollen wir aber, hätte eine Parteiversammlung den wer dieses sonderbare Messen angeordnet hat, ein Arbeiter hat Boykott über das Geschäst von Raphaëli verhängt, so wäre auch e3 immer von seinem Vorgänger gesehen und als einen alten die Annonce im Vorwärts" herausgeblieben. Die Auffassung guten" Geschäftsbrauch nachgeahmt. Die Konsumenten sind auf der Lohnkommission, daß Herr Raphaëli zu sehr niederen Preisen Diese Weise um ein ganz Erhebliches au furz gekommen", seine Waaren verkauft, konnte uns zu einer Maßnahme nicht denn man bat festgestellt, daß bei dieser sonder veranlassen. baren Messung" selbst in den günstigsten Fällen, d. h. wenn des Die Bauarbeiter in Nixdorf batten am 17. Mai eine Verkäufers milde Hand die denkbar größte Pyramide auf das Vereinsversammlung einberufen. Nachdem die Abrechnung vom Maß baute, etwa 3 Liter unter dem geforderten Quantum legten Duartal, die einen Bestand von 21,45 M. aufweist, ver­verlauft wurden. Die Herren Unternehmer wurden bestraft lesen war, verhandelte die Versammlung über den Anschluß an und zwar ein jeder mit 33 M. Geldstrafe wegen Uebertretung den Bentralverband. Von einem Beschluß wurde vorläufig Ab­einer stadträthlichen Bekanntmachung in Verbindung mit§ 369, 11 R, ordnung der nächsten Versammlung gefeßt werden. des R. St. B. durch polizeiliche Strafverfügung, gegen die sie auf stand genommen, und soll dieser Gegenstand auf die Tages­richterliche Entscheidung antrugen.

"

von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , J. S. W. Dies' Verlag) ist soeben das 35. Seft des 14. Jahrganges erschienen. Aus dem nhalt heben wir hervor: Drei Prozesse. Staatsstreich und politischer Maffenstreit. Bont Parvus. 3. Der Polizeifrieg gegen die Sozialdemokratie. 4. Ronstitutionalismus oder Absolutismus  ? Soll man die Sozialdemokratte zur akuten Revolution, zu Straßentämpfen zwingen? Won A. Bebel. Die Ge meinderathswahlen in Frankreich  . Bon Ch. Bonnier. Briefe aus Eng­land. Notizen: Die Arbeiterbewegung in Argentinien  . Von Ave- Lallemant. Feuilleton: Das Ende vom Liede. Gine Geschichte von Konrad Tel: mann.( Fortsetzung.)

-

Bon der Gleichheit, Zeitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen( Stutt gart, J. H. W. Die B' Verlag) ist uns soeben die Nr. 11 bes 6. Jahrgangs zugegangen. Aus dem Juhalt dieser Nummer beben wir hervor: Der zweite Kongreß der zentralisirten Gewerkschaften Deutschlands  . Die Wäsche Industrie. = Aus der Bewegung. Die Eheschließung vor der Kommission zur Vorberathung des Entwurfs eines Bürgerlichen Gefeßbuches. Die Ermüdung. Von einer Aerztin. Gegen den Krieg. Bitate aus Echopenhauer. Feuilleton: Echwarzes Elend. Aus Bola's neuestem Roman Rom  " für die Gleichheit" überfest. Kleine Nachrichten.

Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Meichspost- Beitungslifte für 1896 unter Nr. 2887) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestell­geld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. Inferatenpreis die zweigespaltene Betitzeile 20 ẞf.

Ethische Kultur. Die Nummer 22 bes 4. Jahrgangs vom 30. Mai 1896 bat folgenden Inhalt: Der verzauberte Kaiser. Die ,, Women's Cooperative Guild." Von Helene Simon. Benjamin Kidd   über Klassenkampf und Ethit.( Schluß) Die Echöpfung der Seele. Von F. Staudinger. Die 5. Konferenz der Zentralfielle für Arbeiter Wohlfahrtseinrichtungen. Bücherbesprechung: E. v. Massow, Reform oder Revolution( se. v. Man­goldt). Aus der ethischen Bewegung: Abtheilung Berlin  . Schweizerische Gesellschaft für ethische Stultur.

A

-

Soziale Pravio, Sentralblatt für Sozialpolitit" enthält in ihrer neuesten Nr. 35 folgenden leitenden Auffay: Die Enquete über Frauenarbeit tu Wien  . Von Advokat Dr. E. v. Fürth  . Aus dem Notizentheil heben mir hervor: Bekämpfung sozialer Bestrebungen in Deutschland  . Progressiv Bemessung des Wassergeldes nach dem Miethwerth in Hanau  . Kommu nales Familienheint in Glasgow  . Unfallversicherung in städtischer Regie in München  . Lohn und Arbeitszeit städtischer Arbeiter in Stuttgart  . Aus= Etraßenbahn Angestellte und fädtische Verwaltung in Leipzig  . ftellung der Stadtgemeinde Berlin  .. Kommunale Finanzen in Belgien  . Ende des Chicagoer   Schneiderfireiks. Internationales Informations­bureau der Metallarbeiter in Winterthur  , Kaufmännische Vereine für weibliche Angestellte in Deutschland  . Die Motion Javon gegen Lohn­verzögerungen. Von Stadtrath A. Stect. Kinderarbeit und Fabrit inspettion in Illinois  . Fabritinfpeftion in Sachsen- Weimar  . Gewerbes inspektion in Mecklenburg  . Weibliche Fabritinspettoren für Desterreich.. Der Mätlervertrag im bürgerlichen Gesetzbuch. Bon Amtsgerichts Rath S. Jastrow. Wohnungsdebatte im badischen Landtag. Die Wochenschrift für Politit, Wiffenfchaft, Kunst und öffentliches Leben Neue Revue" veröffentlicht in Seft Nr. 22( 7. Jahrgang) vom 27. Wat 1896 folgende Auffäße:

Jm Arbeiter Bildungsverein von Friedrichsfelde   und Unter Vorsitz des Herrn Dr. Weingart befaßte sich gleich­falls am 28. Mai das Schöffengericht mit diefer An- Umgegend hielt am 21. Mai Genosse Gutheit einen recht gelegenheit. Die Beschwerdeführer erklärten, sie hätten von dem interessanten Vortrag über das Invaliditäts-, Unfall- und Kranken Geschäftsgebahren feine Kenntniß gehabt, hätten es aber auf lassen Gesez. Unter Verschiedenem wurde der Antrag gestellt, das eue Revue", feinen Fall angeordnet. Wenn sie beim Einmessen dabeigeftanden, Mitglied Junge aus dem Verein auszuschließen, da er als so sei der Irrthum" ihrem Augenmaße entgangen und der Streikbrecher gegen die Prinzipien des Vereins gehandelt hat. Aichstempel sei doch so winzig klein. Ein zu kurz gekommener Ter Antrag wurde einstimmig angenommen. Die nächste Ber Klein- Kohlenhändler versicherte als Zeuge, daß ein Kohlenhändler fammlung findet am 15. Juni statt. unbedingt so viel Augenmaß befizen müsse, um 20 Liter von

-

"

-

3. Déry: Wahlrecht und Wahlbewegung G. Bankmann: Eine fchlummernde Wissenschaft; R. v. 2.: England, Deutschland   und der Drets bund; G. Schilder: La bête humaine; Th. P. Krag: Seerauch; Literatur; Winiaturbilder aus der Beit.

Aus dem Inhalt desselben heben wir hervor: Französische   Solonialpolitit. Aus dem Nachlaß des Geh. Justizrathes Dr. Heinrich F. Geffcren. Lueger Spiel. Bon x. x. Christlicher Sozialismus in England. Bon Stewart D. Headlam. Börsenspiel und Börsenpresse. Von Ego. Gin Brief von Franz Brentano  . Das Problem ber Lebenskraft und seine Lösung. Von Karl du Prel. Ricardo Such. Von Mar Messer. Magba. Von Hermann Bahr  . Die Woche. Bücher.. Revue der Me= Lügenmärchen. Von Ricarda Huch  .

In Zeesen   bei Wusterhausen   tagte am ersten Pfingstfeier- Bon der Wiener Wochenschrift Die Beit" in foeben das 86. Heft erschienen. 25 Liter bei einem Abstande von 20 Schritt unterscheiden zu tag eine gut besuchte Versammlung, in der Reichstags- Abgeordneter tönnen. Vier Arbeiter, die früher in dem Geschäft beschäftigt waren, 3u beil unter lebhafter Zustimmung über die indirekten Steuern erzählten als Zeugen von den dortigen Gebräuchen. Niemand sprach. Da sich allgemein das Bedürfniß herausgestellt hatte, habe ihnen das falsche Messen verboten, ihre Chefs haben eine Person mit der Leitung der Agitation zu beauftragen, so oft dabei gestanden und so haben sie sich zu dem falschen wählte die Versammlung ben Genoffen Stranewiß zum Ber Meffen verpflichtet gefühlt, ihre Vorgänger haben es auch so trauensmann. Zum Schluß unterzog zubeil die Wohnungs­gemacht. verhältnisse auf dem Gute des Grafen v. Finckenstein einer ein­gehenden Kritik. Ferner fonnte mitgetheilt werden, daß infolge der Besprechungen in voriger Versammlung die Polizei fich ge­müßigt sah, das Markensystem auf der Ziegelei zu inhibiren.

Herr v. Nohrscheid erklärt die Zeugen für befangen, dieselben seien alle in Feindschaft fortgegangen, ja der eine habe sogar einmal gerufen: Hoch die Arbeiterschaft! Nieder mit dem Rapital!" Der Einspruch des einen Beschwerdeführers wurde( lediglich Arbeiter- Bildungsschule. Eonnabend Aberd von 8-9% 1hr: Süd­aus formellen Gründen) zurückgewiesen, während der andere frei oft schule Waldemarfir. 14: Rebeübung.( Die wichtigsten Gefeße für die gesprochen wurde, und zwar mit etwa folgender Begründung: Das Kunst des öffentlichen Rebens, Lehre vom Aufbau eines Vortrages.) Herr Heinrich Schulz. Nordschule, Müllerstr. 179a: National- Defonomie. Gericht hat angenommen, daß in dem Geschäft die Konsumenten gemeine Nationalötonomie. Wesen der gesellschaftlichen Arbeit. Die ver­thatsächlich zu kurz gekommen" seien. Die angezogene Gefeßes- fchiedenen Produktionsformen. Das charakteristische der kapitalistischen   Bro­buktionsform. Theorien zur Giklärung des Kapitalismus, die flaffliche stelle spricht davon, daß derjenige bestraft wird, der sich einer nationalötonomie. War Fortführung und Kritik: Werth, Mehrwerth, Verlegung der Maß- und Gewichts Ordnung schuldig Birtulation des Kapitals, Profit, Handelsgewinn, Grundrente. macht. Dies schuldig machen" bedinge aber, daß Zendenzen der freien Konturrenz und der Emanzipationétampf der Arbetter tlaffe. Die ötonomische Theorie von Marr in ihrem Verhältniß zur die Verschuldung aus Vorsab ober Fahr materialinischen Geschichtsauffaffung) Herr Dr. Kourad Schmidt. lässigkeit geschehe. Beides habe man aber im Schulräume sind zur Benutzung der Bibliothek und des reichhaltigen Beit­vorliegenden Falle nicht annehmen können, hat vielmehr die schriftenmaterials fchon von 8 Uhr an geöffnet. Ueberzeugung gewonnen, daß sich die Geschäftsinhaber in dem " guten Glauben" befanden, daß ihre Kunden richtig bedient würden. Daher die Freisprechung.

"

Die Sozialdemokratie bringt der heute noch bestehenden Ord­nung zu diesen beiden Urtheilssprüchen ihren aufrichtigen und von ganzem Herzen kommenden Glückwunsch dar.

Die

puen.

-

Le devenir social, Revue internationale d'économie, d'histoire et de philosophie, Paraît tout les mois en un fasc. de 96 pages gr. in- 8°. Abonnement annuel: France  , 18 fr.; Etranger, 20 fr. 16, rue Soufflot, Paris  . Sommaire No. 5( Mai): Le Mythe de l'immaculée Conception, Paul Lafargue  . Histoire des manifestations de mai pour la journée légale de huit heures en Angleterre. Edward Aveling  . Quelques survivances dans les temps modernes( suite). P. Lavroff. La science   dans l'éduca­tion( fin). G. Sorel. Revue Critique  . Rodocanachi: Les cor­porations ouvrières à Rome depuis la chute de l'empire romain( Platon  ). L. Say: Contre le socialisme( X). Pareto  : Cours d'économie politique ( G. Sorel), Notes Bibliographiques: H. Gayraud.- P. Valera.- De la Heunière.- Biré. Guilleminot. De Luca.

Der Kampf gegen die erste von Dr. med. Otterbein.( Berlag von Elvin Staude, Berlin   W. 85. Ladenpreis 50 Pf.) Programm- Entwurf ur Gründung eines sozialdemokratischen Arbeiter und Bauernbandes. Von A. Peenert. Chemnih. Selbst­verlag. Die amöpath Dr. med. Volbeding und die Seinen von Fr. Aug. Heinrich, 80 Seiten groß Cftav, Leipzig  . Kommissionsverlag von G. D. Jabu. Labenpreis 50 Pfg.

Arbeiter- Sängerbund Berlins   und umgegend. Bevfigender Ad. Neu­

mann, Basewalterfir. 3. Alle Menderungen im Vereinskalender find zu richten an Friedrich tortum, Manteuffelitr. 49, v. 2 r.

Arbriter Raucherbund Berlins und urgegend.

Bund der

Aenderungen

im Bereinskalender sind zu richten an Otto Schulz. Kotibuferdamm 72. geselligen Arbeitervereine Berlins   und Umgegend alle Bufchriften den Bund betreffend find zu richten an: Hermann Jahn  , Schönhauser Allee 177 c. Tischlerverein. Heute Abend 9 Uhr Melchiorftr. 15 Versammlung. Tourißenklub nt". Seute Abend 9 Uhr bei Becker, Dresdener­ftraße te, gemüthliches Beifammenfein. Gäfte willkommen.

Stein- Peñaloni- ichte in ihrer Beziehung zur fozialen Frage der Gegen­

wart. Won Johannes Langermann, kommiffionsperlag Steinboin u. Co., Barmen. Bon Quidam.

luftige Station. Briefe aus und über Wörishofen  . Verhandlungen des fünften österreichischen fojialdemokratischen Nürnberg  , Wörlein u. Comp. Verlagsbuchhandlung. Parteitages u Prag   im April 1896. Wien  , VI. Bolfsbuchhandlung, Gumpendorferstr. 8. Preis 50 Pf.