In unserer Zeit
Im Anschluß an jene Verfügung empfiehlt nun Herr Den eigenen 20 jährigen Sohn tödtlich verwundet hat| Partei existire oder nicht. Indirekt würde allerdings wohl Dr. Mugdan in der Medizinischen Reform" etwa folgende am Sonnabend Abend der Arbeiter Kleinschmidt, Pallisaden- auch hier eine Wirkung eintreten. Fassung in das Statut aufzunehmen:" Die Behandlung der Mit- straße 10. Dort wohnt Kleinschmidt mit seiner Frau und seinem werde die Handarbeit weit unterschäßt, ja geradezu verachtet; glieder erfolgt durch Aerzte, welche einem Aerzteverein angehören, Sohn in einer Kellerwohnung. Als der junge Mann nach 10 Uhr wüßte aber jeder, was für Ausdauer, Geschicklichkeit, Pflichterfüllung dem die Kaffe die ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder vertrags- nach Hause kam, wollte ihn Kleinschmidt, der schon mit seiner mit zu diesen Thätigkeiten gehören, so würde die Achtung vor mägig übertragen hat." Frau, als sie turz vorher mit ihrem Hundewagen vom Straßen- den mit der Hand Arbeitenden, die 11/12 des Volkes ausmachen, Bemerken wollen wir noch, daß der Verein der freigewählten handel zurückgekehrt war, Streit gehabt hatte, nicht erheblich steigen; dadurch aber könne der soziale Friede nur ge Kassenärzte die Angelegenheit auf dem Wege der richterlichen in die Wohnung laffen. Die Frau aber öffnete dem fördert werden. Entscheidung zum Austrag bringen will. Borläufig hat die Ent- Sohn, worüber der Vater wüthend wurde und seine Frau, die Diese lettere Meinung theilen wir nicht; unseren agrarischen scheidung das eine Gute, daß bei einer geringfügigen Aenderung den arbeitsscheuen Mann ernähren muß, bedrohte. Der Sohn und industriellen Junkern sitzt der Hochmuth und der Haß gegen des Statuts, die freie Entschließung der Mitglieder in der Wahl sprang hinzu und erhielt nun von dem Rasenden sechs Messer- die Arbeiter viel zu sehr im Blute, auch entspringt er gans ihres Arztes erhalten bleibt und die Bevormundung, die der stiche, wovon zwei die Lunge trafen. Auf das Geschrei der Frau anderen Quellen, als daß er gedämpft werden könnte, wenn sie Berliner Magiftrat hier Krankenkassen aufoktroyrte, beseitigt ist. tamen Hausbewohner hinzu, die Aerzte und Polizei herbeiriefen. wüßten, welche Ausdauer zum Leben des Arbeiters gehört; die Die städtischen Schul- Brausebäder stehen den Schülern Die Polizei verhaftete Kleinschmidt und sorgte für die Aufnahme Beweise der größten Fähigkeit zur Ausdauer und zur Aufund Schülerinnen der Gemeindeschulen, mit denen ein Bad ver- des Sohnes in das Krankenhaus Friedrichshain , wo man teine opferung haben die Arbeiter oft in Streits geliefert; aber es ist uns nicht bekannt, daß diese an sich den Gegnern Achtung ab= bunden ist, unentgeltlich zur Verfügung, doch haben die Kinder Hoffnung hat, den jungen Mann am Leben zu erhalten. ihre eigene Badewäsche mitzubringen. Die Bäder sind trotz Eine dunkle Vergiftungsgeschichte hat sich Sonnabend nöthigten; das geschah nur dadurch, daß sie die Arbeiter als ihres erst kurzen Bestehens rasch beliebt geworden und werden, Abend in der Bücklerstraße zugetragen. Dort vergiftete sich in der eine Macht zeigten, welche im stande war, ihre Feinde zu schädigen. ohne daß von den Lehrern ein Bwang ausgeübt wird, von den Wohnung seiner Braut der 26 Jahre alte Elettrotechniker Mar Kindern gern und oft benutzt. Eine beträchtliche Bahl von Kindern Steinbrück. Der junge Mann, der in der Camphausenstraße brechenden Pädagogen wie Commenius, Pestalozzi , Schließlich erwähnte der Vortragende noch, daß die bahn mußte aber bisher auf die Benutzung verzichten, weil sie sich wohnte, war in einer im Süden der Stadt liegenden Fabrik be- röbel seine Bestrebungen ebenfalls begünstigt hätten und warf brechenden Pädagogen wie Commenius, Pestalo881. tein eigenes Handtuch leiften fonnten. In anbetracht des sehr bald schäftigt. Seit über Jahresfrist hatte er mit der gleichfalls in einer Die Frage auf, warum sie denn erst heutzutage, feit etwa zwanzig bemerkten günstigen Einflusses der Bäder auf den Gesundheits- Fabrik thätigen Martha Busch aus der Pücklerstraße 14 ein zustand der Kinder und auch auf den Erfolg des Unterrichts Liebesverhältniß, hierüber aber seine Eltern nicht genau unter- Jahren, einige Beachtung erregten und einige Erfolge erzielten, hatte der Hygieniker Dr. Th. Weyl fürzlich zu einer Geld- richtet. Am legten Dienstag erhielt Fräulein Busch von ihrem im Auslande noch mehr wie in Deutschland , das hierin von fammlung zur Beschaffung von Handtüchern aufgefordert. Als Bräutigam einen Brief, der andeutete, daß er sich das Leben Frankreich , England, der Schweiz zc, weit überholt sei. Gr Ergebniß der Sammlung sind jetzt der städtischen Schuldeputation nehmen werde. Sonnabend Abend befand sich Steinbrück mit seiner größere Redegabe der jett lebenden Kämpfer für diese Be beantwortete dies treffend dahin, daß das nicht durch die 57 Handtücher und 37 M. überwiesen worden. Da gegenwärtig Braut allein in der Küche seiner Schwiegermutter, als er plötzlich ein nur erst einige Schulen über ein Brausebad verfügen, so dürfte mit dieser Glas Wasser trank und darauf auf ein Bett fant und in krampfartige baß das Leben selbst sie heute nothwendiger mache, als früher; strebungen erklärt werden könne, sondern lediglich dadurch, Sammlung dem beklagten Mangel vorläufig abgeholfen werden Buckungen verfiel. Die Braut holte sofort einen Arzt, doch war der wirthschaftlichen Entwickelung, die wir burchgemacht haben können. Wenn aber die Einrichtung der Schulbäder einmal all- Steinbrück in den Armen seiner Schwiegermutter bereits ver und noch durchmachen, müsse und werde eine Entwickelung des gemeiner wird, wir wünschten, sie würde es recht bald- storben, als dieser erschien. Man fand bei dem Todten ein kleines dann werden die milden Spenden schwerlich mehr ausreichen, Fläschchen, das noch einen Rest von Gift enthielt und polizeilich unterrichtswesens folgen, welche der wirthschaftlichen Rechnung allen bedürftigen Kindern Handtücher zu beschaffen. Hoffentlich beschlagnahmt wurde. bekehrt man sich bis dahin doch noch zu der Ansicht, daß zu Auch wir wünschen den geschilderten Bestrebungen günstigen Ueber den Beweggrund zum Selbstmord sind seine Eltern Fortgang, speziell die Einführung des Handfertigkeits- Untereinem Bad auch ein Handtuch gehört, daß also wie das eine, völlig im Unklaren. so auch das andere unbedenklich umsonst geliefert werden kann. richts in die Voltsschulen, können aber die frohe Hoffnung des Von der Gesindesklaverei. Wie aus polizeilicher Quelle G. Ein vor kurzem vom Amte suspendirter Magistratssekretär Vortragenden, als sei damit ein großer Schritt zum sozialen gemeldet wird, wurden im vergangenen Jahre über 12 000 Ge- aus Spandau versuchte sich am Freitag in zwei Gastwirth- Frieden gethan, nicht theilen. findebücher für Dienstboten ausgestellt. Weiter heißt es in der schaften zu Bernau als Zechpreller. Der Mann wurde sistirt. Die Propaganda des Vereins für Feuerbestattung auf Mittheilung: Da erfahrungsmäßig der größte Theil dieser Selbstmord eines Knaben. Der achtjährige Sohn des der Ausstellung. Ju einem eigenen Bau, der zum Unterschied angeblich verlorenen Dienstbücher von den Inhabern absicht Arbeiters Hübner, Bergmannstr. 16, hat am Sonnabend Selbst- von den übrigen aus Stuck hergestellten Ausstellungsgebäuden lich vernichtet worden ist, weil fie ungünstige mord verübt. Er hat sich aus dem Fenster der elterlichen Wohaus echten Backsteinen aufgeführt ist, hat der Verein für FeuerBeugnisse enthalten, so werden bei Ausstellung von nung vier Stockwerke hoch hinabgestürzt. Der Knabe hatte oft bestattung in gedrängter Anordnung alles zusammengestellt, was Duplikaten stets die Zeugnisse aus den letzten Dienststellen nach- mit seinem siebenjährigen Bruder die Schule geschwänzt und war die Vorurtheile gegen die Bestattungeform zu zerstören geeignet gefordert und in das neue Buch eingetragen. Außerdem werden von seinem Vater, der den jüngern Bruder zur Schule brachte, ist. Es ist so recht eine Kampfausstellung, die in dem kleinen in Aufgebotskosten für das verlorene Buch mit 1 M. eingezogen. ins Bimmer gesperrt worden. Der Knabe weinte und fürchtete romanischem Stil erbauten Häuschen, das sich ziemlich am nordKann es einen draftifcheren Beweis von der Verwerflichkeit des sich sehr vor der Strafe, die seiner harrte, wenn der Vater zurück- östlichen Ende der Hauptausstellung befindet, vorgeführt wird; jeder heute üblichen Brauchs geben, die Dienstboten durch die Eintragungen gekommen sein würde. Als er diesen von der Schule zurück- ausgestellte Gegenstand, sei es nun das Modell eines Krematoriums, in den Gesindebüchern seitens der Herrschaften absichtlich oder unab- fehrend über den Hof kommen sah, stürzte er sich vom Fenster eine Aschenurne, oder eine Tabelle, dient als Waffe im Arsenal fichtlich in ihrem Fortkommen zu schädigen? Wenn es richtig ist, daß herab und wurde mit zerschmetterten Gliedern in das Kranken - der Propaganda. Ja, das Gebäude selber bekundet Kriegsein Theil der Verlierer" die Gesindebücher absichtlich vernichtet, so haus am Urban gebracht, wo er bald darauf verstarb. stimmung, liegt ihm doch selber die Jdee einer Verbrennungs fann man annehmen, daß dies der bessere und ehrhalle zu Grunde. Und mustert man als Laie die Ausstellungsdarüber bestehen, wer in diesem Kulturkampf um Leichen Sieger objekte mit einigem Interesse, so kann bald fein Zweifel mehr bleiben wird. Die Feuerbestattung hat für sich die Hygiene, die gebieterisch mit dem Anwachsen der großen Städte eine rasche Bernichtung der Leichen fordert, sie hat für sich Gründe der
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liebendere Theil ist. Wie oft mögen nicht ganz feste Naturen durch die Zeugnisse, welche sie im ehrlichen Fortkommen hindern, geradezu auf den Pfad des Verbrechens und der Unsittlichkeit getrieben werden?
Reisepäffe. Bom Polizeipräsidium wurden im Jahre 7207 Reiselegitimationen ausgestellt, nämlich 5173 Reisepässe ins Ausland, 142 Pässe für das Deutsche Reich und 1892 Paßkarten. Außerdem wurden für 836 hiesige Ortsangehörige, die außer ertheilt.
königl. Artilleriewerkstatt zu Spandau , Aufseher Nier, ist am Der Hauptthäter bei den Metalldiebstählen in der Sonnabend nach dem Untersuchungsgefängniß in Moabit gebracht worden. Er ist auch der Urkundenfälschung bezichtigt, weil er bur Berdeckung der Metalldiebstähle Fälschungen von Bestellzetteln und Lagerbüchern vorgenommen hat.
trage.
Landes lebten, Heimathsscheine bez. Staatsangehörigkeits- Ausweise treffend die Unfallstation VI, theilen wir Ihnen hierdurch mit, die sich in der Gegenwart fast allem Werdenden mit Murren
Militärisches von einer Weltfirma. In biesigen Blättern veröffentlichte die Firma Rudolph Herzog kürzlich eine Bekanntmachung, an deren Schlusse es heißt:" Hilfsarbeiter für statistische Arbeiten des Versandgeschäfts werden nur vom Militär genommen." Das geht selbst einem Fabrikanten organ, dem„ Eisenhändler" wider den Strich und zaghaft erlaubt er fich die oppofitionelle Bemerkung:„ Es wäre doch nicht in der Ordnung, wenn die Militärbehörde an ein großes Versandhaus Hilfsarbeiter abgiebt und so die Angehörigen des Handelsstandes geschädigt würden. Dagegen müßte doch Stellung genommen werden." Gut gesagt, aber Stellung" fönnen nur die Stationen. Leute nehmen, die unter solcher Militärfererei zu leiden haben. Und mit deren Energie hapert es leider oft noch sehr.
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Ethit, und was mehr noch ins Gewicht fällt, sie ist einfacher und bei allgemeiner Anwendung bei weitem wohlfeiler als die jetzt übliche Bestattungsform. Gegner der Feuerbestattung sind Staat und Kirche, die bekannten Faktoren, entgegenstemmen; aber wer wollte leugnen, daß beiden alten Mächten längst die Götterdämmerung winkt, und daß nur das eigene Gefühl der Senilität fie trampfhaft zwingt, allem neuem instinktiv zu mißtrauen? Die für den mit der Zeit lebenden Menschen längst abgethanen Scheingründe, Die alter Aberglaube mühsam tüftelnd hervorgesucht hat, sind es
denn auch zumeist, die vom
Verein
Geschäftliches aus einer Unfallstation. Zu dieser Mit theilung in Nr. 130 erhalten wir folgende Buschrift: Auf die Bemerkung in Ihrer Zeitung am 6. Juni 1892, beDer Militärfiskus hat für den Gyerzierplatz an der Ein- daß der betreffende Patient nicht von einem Heildiener abgewiesen famen Pappel einen Barzellirungsplan aufgestellt und dem Ma- worden ist, sondern von dem Assistenzarzt Herrn Dr. Bock und zwar auf ausdrückliche Anordnung des dirigirenden Arztes Dr. Thomalla. den Platz in 2 Hälften. Diese werden jede von zwei Straßen Mitgliedern nicht mehr zu gestatten, sich den ersten Verband nach giftrat unterbreitet. Die Straße 9 mit 26 Meter Breite theilt Wie bekannt, haben eine große Anzahl Rassen beschlossen, ihren von 22 Meter Breite durchzogen, so daß eine Menge fast qua- einem Unglücksfall in einer Unfallstation anlegen zu lassen. In dratisch gestalteter Baublöcke entsteht. Die städtische Baudepu- folgedessen glaubte Herr Dr. Thomalla im Sinne der Kaffentation wird voraussichtlich die üblichen Bedingungen: Grundftücksabtretung, Pflasterung, Entwässerung, vierjährige Unter- vorstände und Kaffenärzte zu handeln, als er anordnete, daß Feuerbestattung einer Widerlegung gewürdigt werden. Man kann haltung und Reinigung, Einrichtung der Gasbeleuchtung und Rassenfranke, welche obigen Kassen angehören, in Unfallstation VI fich eines Lächelns nicht erwehren, wenn in der Propagandadie Sicherstellung dieser Auflagen durch Eintragung ins Grund- nicht behandelt werden dürfen, sondern sofort den zuständigen schrift, welche der Verein auf der Ausstellung verkauft, eingehend buch fordern. Rassenärzten zu überweisen seien, es sei denn, daß sie baar be- dargelegt wird, daß Gott der Herr feineswegs, wie die inter zahlen, woraufhin sie nicht als Rassentrante, sondern als Privat effirten Frommen behaupten, das Erdbegräbniß angeordnet habe, frante behandelt werden. Somit war Herr Dr. Bock zu seiner Frage daß keine einzige Stelle in der Schrift das Einäschern verbiete, nach Bezahlung berechtigt, doch hat er eine Summe nicht genannt. und daß die ewige Seeligkeit auch benen nicht verloren gehe, Den Kassenvorständen 2c. steht es frei, sich an Dr. Thomalla zu deren Leiche verbrannt werde, wenn anders man wenden, hierbei die Deffentlichkeit in Anspruch zu nehmen, er ihren gesalbten Leib auch nicht zur Verwesung in die Erde senken nicht annehmen wolle, daß die Könige, die ja doch scheint doch durchaus überflüssig zu sein. laffen, zur Strafe dafür schmählich zur Hölle niederfahren Witternugsübersicht vom 8. Juni 1896. müßten. Laffen wir dem Verein die Versicherung gnädig hin gehen, daß die Krematisten ganz gewiß teine Gottesleugner feien und beschäftigen wir uns kurz noch mit der Ausstellung selber. Durch ein geschmackvoll verziertes Portal tritt man in den Vor raum des Hauses, der durch Aschenurnen, die in Nischen aufgestellt sind, สิน einem„ Kolumbarium" geftaltet worden ist. Von hier aus fällt der Blick auf die Haupthalle, in der drei Modelle von ziemlich bedeutender Größe die Aufmerksamkeit des Besuchers fesseln: daß des Kremas toriums in Hamburg , ein Modell von Richard Schmieder in München , und das eines fahrbaren von Prof. J. Swiecianowsti in Warschau speziell für Striegezwecke gedachten Berbrennungs. apparats. Auf dekorirten Tafeln sind außerdem noch Zeichnungen und Photographien von Krematorien und Kolumbarien aus. gestellt worden; außerdem findet man Glasbehälter mit Menschen. asche, sowie Aschenurnen in mannichfacher Form und Ausstattung. Beachtung verdienen auch einige altgermanische und wendische Urnen, welche in der Nähe von Berlin gefunden und durch gütige Bermittelung des Herrn Geheimrath Friedel vom Märkischen Museum dem Verein zur Verfügung gestellt worden find. Ein anschauliches Bild von der gegenwärtigen Verbreitung der Feuerbestattung gewähren Landkarten, auf denen mittels farbiger Fähnchen die Ortschaften bezeichnet sind, an welchen Krematorien, Kolumbarien und Vereine bestehen; in gröberem Sinne wirten Tafeln, auf denen an Bildnissen von Leichen der schauerliche Verwesungsprozeß dargestellt wird, der unter der Erde vor sich geht. Sehr interessant und verständlich ist eine Darstellung der Kosten der Erd- und der Feuerbestattung in den ver Ueber den Handfertigkeits- Unterricht in seiner erschiedenen Ländern. Hierbei schneidet Deutschland allerdings ziehlichen, volkswirthschaftlichen und sozialen ziemlich schlecht ab; kommt doch die Verbrennung der Leiche Einen ergönlichen Schwabenstreich mußte vor kurzem ein Bedeutung sprach am Sonnabend in der Gewerbe Aus eines in Berlin Gestorbenen einschließlich der Transportkosten staatstreuer 28irth in Groß- Lichterfelde wider Willen begehen. stellung Herr von Schenckendorff, der Vorsitzende des und des für den Transport nach Hamburg oder Gotha erforder Der Mann ist Patriot, nicht allein im groß- preußisch- deutschen, Berliner Hauptvereins für Knaben- Handarbeit. Er führte zu- lichen Metallfarges auf mindestens 450 M. zu stehen; eine Summe, fondern auch im engeren, spezial- vaterländischen Sinne. Als nächst aus, daß die methodische Ausbildung der Hand- deren Einzahlung der Verein seinen minder bemittelten Mitbiederer Schwabe hatte er eines feftlichen Tages die Fahne seines fertigkeit von hervorragender Bedeutung in der hervorragender Bedeutung in der ganzen gliedern allerdings nach Kräften zu erleichtern sucht. Wie wir württembergischen Heimathländles zur Deforirung des Portals Erziehung sei; der Uebergang von rein geistiger Thätigkeit noch hören, will der Verein für Feuerbestattung auf der Aus benugt. Die württembergischen Landesfarben aber find schwarz zu mehr förperlicher wirke außerordentlich erfrischend auf die stellung einen Zyklus von Vorträgen arrangiren, ein Bor roth, und das Roth an der Dekoration erregte sofort den Ver- Kinder. Hier handle es sich aber nicht um blos törperliche haben, das gewiß in weiten Kreifen der Bevölkerung beachtet dacht eines Ordnungshüters. Flugs ging die Staatsftüße zu Uebungen, wie etwa beim Turnen, sondern es werde das Denkver- werden wird.dk dem schwäbischen Wirth, der noch nie etwas mit tlaffenbewußten mögen ebenfalls angeregt; der Unterricht sei ja im wesentlichen eine Arbeitern zu thun gehabt hatte, und bedeutete ihm, daß die Ausgestaltung des Zeichnens, indem auch räumliche Gebilde von den Ju dieser Woche werden im Hörsaal des Chemie. Sozialdemokraten auch solche Fahnen hätten wie er. Es half Kindern dargestellt würden, wodurch sich ihr Anschauungsvermögen Geheimrath Professor Dr. Schweninger:„ Aerztliche Plaudereien"; gebäudes folgende Vorträge gehalten: Dienstag, 9. Juni, dem Wirth nichts, daß er vor Schreck ob der Gefährlichkeit seiner erheblich bilde. Da die Kinder diesem Unterricht mit Lust und Geheimrath Professor Dr. Schweninger:" Aerztliche Plaudereien"; Mittwoch, 10. Juni, Ingenieur Otto Lilienthal : Praktische Flug Landesfarben Nase und Mund aufsperrte; das Ende der Unter- Liebe folgen, weil er ihrem natürlichen Thätigkeitsdrang ent- Mittwoch, 10. Juni, Ingenieur Otto Lilienthal :" Braktische Flug rebung war, baß er mit Schmerz, jedoch mit Fassung das fpreche, so lernen sie schnell und beschäftigen sich in ihrer freien versuche"; Donnerstag, 11. Juni, Sanitätsrath Dr. L. Fürst: fürchterliche Roth von der Eingangspforte zu seinem Lotal ent- Beit gern mit solchen Arbeiten, wie Modelliren zc.; in diefer fessor Dr. A. Baginsky: Schul- Gesundheitspflege"; Sonnabend, Die Gefundheitspflege des Jmpflings"; Freitag, 12. Juni, Pro fernte. Dann erst war der Staat gerettet. Fähigkeit der Selbstbeschäftigung liegt aber ein erhebliches Mittel 18. Juni, Wirklicher Geheimer Admiralitätsrath Profeffor Verhaftungen in Hoppegarten wurden dieser Tage in einer gedeihlichen Erziehung. größerer Zahl vorgenommen. Die davon Betroffenen waren zum Bolkswirthschaftlich sei der Unterricht ebenfalls segensreich, Dr. Neumayer- Hamburg: Die Erforschung der Nordpolarregion größten Theil Buchmacher, und zwar solche, die der Gilde der da er den heranwachsenden Knaben den Kampf ums Dasein er- in threr Beziehung zum Weltverkehr und Hochseefischeret". fogenannten„ tleinen" Buchmacher angehören, während nach leichtere, denn es seien praktische, im späteren Leben verwerth- Der geschäftsführende Ausschuß der Ausstellung hat in dem Berl. Tagebl." die großen" Buchmacher, die sich von bare Fertigkeiten, die hier erworben, und nüßliche Talente, die seiner Freitags Sigung beschlossen, einen umfassenden Bericht herstellen zu laffen, welcher ben Charakter eines illuftritten ihren Kollegen der anderen Kategorie nur dadurch unterscheiden, hier ausgebildet würden. historischen Wertes über die Ausstellung von ihrer Entstehung bis zu ihrer Beendigung tragen wird.
Bum Fall Langerhans liegt nunmehr auch das amtliche von der königlichen Staatsanwaltschaft beantragte Gutachten der Swinemünde gerichtlichen Physici Prof. Straßmann und Sanitätsrath Witten- Hamburg zweig in der neuesten Nummer der Berliner klinischen Wochens Berlin Schrift" vor. Nach Ansicht der gerichtlichen Sachverständigen Wiesbaden hat die Annahme, daß der Tod des kleinen Langerhans durch München Erfticung infolge von Einathmung erbrochener Massen erfolgt Wien . sei, nach genauer Deutung des Leichenbefundes die meiste Haparanda . Wahrscheinlichkeit für sich. Was die strafrechtliche Seite Betersburg. dieser tragischen Affäre betrifft, so halten beide Aerzte Sort eine fehlerhafte Beschaffenheit des des Serums für aus- Aberdeen . geschlossen. Den für die Prüfung des Heilserums verantwort- Paris . lichen Personen ist mithin fein Vorwurf zu machen. Ebenso wenig trifft den unglücklichen Vater ein Vorwurf, sei es wegen Wetter- Prognose für Dienstag, den 9. Juni 1896. Vornahme der Einsprißung überhaupt, zu welcher er nach dem Warmes, vielfach heiteres, zeitweise woltiges Wetter mit gegenwärtigen Stande der Wissenschaft sicher berechtigt war, mäßigen südlichen Winden und etwas Neigung zur GewitterBerliner Wetterbureau. oder sei es wegen der Art der Vornahme, bei der er offenbar bildung. ganz forrekt verfahren ist. Das Gutachten schließt: Wie man auch den Fall auffassen inöge, strafrechtlich erscheint der Tod des Kindes jedenfalls als ein unglücklicher Zufall, der nicht vorauszusehen war und für den deshalb niemand verantwortlich gemacht werden kann."
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Gewerbe- Ausfellung 1896.
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daß fie größere Wetten legen und die sogenannten„ Ravaliere" In sozialer Hinsicht verwahrte sich der Redner dagegen, daß zu ihren Kunden zählen, vollständig unbebelligt blieben und feine und des Vereins Bestrebungen irgend eine Spitze gegen eine in breitester Deffentlichkeit an ihrem Sammelplay zwischen Waage bestimmte Partei, gegen die Sozialdemokratie richten; ihre Be und Restaurant ihre Bücher füllten. strebungen seien nüßlich und nothwendig, gleichgiltig, ob diese
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Das Eintrittsgeld beträgt in Zukunft an den Sonntagen, auch von 8 Uhr morgens an, 50 Pf.