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Witterungsübersicht vom 12. Juni 1896.

Zur Vorsicht werden dure die oberirdische Leitung der Stationen. elektrischen Straßenbahnen die Deckpassagiere der Pferdebahn ge= mahnt. Am Donnerstag wurde in der Lindenstraße von einem der bekannten Gerüftwagen aus eine schadhaft gewordene Stelle der Leitung ausgebessert, während die Strecke, wie immer, zahlreich von Pferdebahnwagen befahren wurde.. Ohne den Gerüstwagen gewahr zu werden, wollte ein Fahrgast von seinem Decksitz Hamburg Berlin beruntersteigen, als er beim Aufstehen so heftig mit dem Kopfe gegen den im Wege stehenden Wagen stieß, daß er fast besinnungs­los auf den Verdeckt niederschlug. Zum Glück fuhr der Pferdebahn wagen langsam, sodaß der Passagier ohne schlimme Berlegungen davon kam.

Die Derfflingerstraße von dem Grundstücke Nr. 9 bis zur Kurfürstenstraße wird behufs Asphaltirung vom 11. b. M., die Grunerstraße vom Alexanderplatz   bis zur Straße An der Stadt bahn vom 13. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Aufsehen erregte am Donnerstag Vormittag die Revision eines Posthilfs boten durch einen höheren Beamten in bürgerlicher Kleidung auf offener Straße. Solche Revisionen, die feststellen sollen, ob alles regelmäßig bestellt wird, wurden früher nach den Bestellgängen auf den Post­ämtern selbst vorgenommen.

Diese Art der Kontrolle

Barometer­

reduzirt auf

stand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

NNW

Swinemünde

759

762

NW

759

NW

Wiesbaden

765

M

764

NW

760

WNW

762

München Wien  . Haparanda  . Petersburg Cork. Aberdeen  . Paris  .

1

-UO

763

S

765 766

NW

Windstärke

( B1-1 B132532 412

Wetter

Temperatur

BASS nach Celsius

heiter bedeckt

19

16

wolkig

18

halb bedeckt bedeckt

17

13

wolfenlos 16 wolkig

15

-

bedeckt 16 wolfig 13 wolfenlos 15

( 5° C. 4° R.)

Wetter- Prognose für Sonnabend, den 13. Juni 1896. Warmes, zunächst meistens heiteres Wetter mit schwachen südlichen Winden, nachher zunehmende Bewölkung und Gewitter­neigung. Berliner   Wetterbureau.

an

=

von

Bei dem vorgefirigen Unwetter hat der Blik dreimal in bewahrt blieben; gleichzeitig weist die Direktion darauf hin, wie| Vereinsversammlungen polizeilich anmelden brauchten, in denen die Leitung der elektrischen Straßenbahn Behrenstraße- Treptow gefährlich es ist, fleine Kinder unbeaufsichtigt über den Fahrdamm öffentliche Angelegenheiten erörtert werden eingeschlagen, ohne daß ein nennenswerther Schaden angerichtet laufen zu lassen. sollen. Maßgebend war hierfür der Wortlaut des§ 1 des und eine Betriebsstörung verursacht wurde. Dasselbe Gewitter Vereinsgesetzes. hatte im ganzen Westen und Südwesten zahlreiche Ueber- Nachmittag in der Bergstraße zu Rixdorf zu. Der wolkenbruch­Ein entschlicher Unglücksfall trug sich am Donnerstag schwemmungen und Verkehrsstockungen zur Folge. Ein starkes Disziplinarverfahren gegen einen Arbeiterbeisiger des Elmsfeuer wurde auf den Kirchthurmspißen der beiden Garnison fation die ungeheuren Wassermassen nicht zu fassen vermochte. stehen des Gewerbegerichts wurde gestern zum ersten Male im artige Regen hatte die Straßen überschwemmt, da die Kanali- Berliner Gewerbegerichts. Seit dem jetzt vierjährigen Be­firchen in der Hafenhaide beobachtet. Es schien, als wenn eine Nachdem der Regen nachgelassen, wateten spielende Kinder in Wege des Disziplinarverfahrens gegen ein Mitglied desselben starte elettrische Lampe auf ihnen brannte. Bei der Höhe der dem Wasser umher. Plöglich verschwand vor dem Armenhause verhandelt. Die 5. Straffammer des Landgerichts Berlin I   fungirte Thürme dürften in Wirklichkeit die leuchtenden Strahlen fast der achtjährige Webersohn Otto Matthies aus der Stirchhof- deshalb als Disziplinarkammer. Im Abſay 2 des§ 19 des einen Meter lang gewesen sein. straße 6 zum Entfeßen der zahlreichen Zuschauer in den Waffer- Gewerbegerichts- Gesetzes heißt es, daß ein Mitglied des Gewerbe­Bedenken erregt in gesundheitlicher Beziehung der Zustand massen. Wie sich ergab, war der Deckel des dort befindlichen gerichts seines Amtes entsetzt werden kann, wenn es sich einer des Nordhafens für die dort befindlichen beiden Badeanstalten Gullys geöffnet und dadurch das bedauernswerthe Kind in den groben Berletzung der Amtspflicht schuldig gemacht hat. Der für Männer bezw. Frauen und Kinder. In den Nordhafen Kanal gestürzt und von den wirbelnden Wassermassen mit fort: Kellner Ferdinand Wegener, welcher seit Einführung der mündet ein Arm der Panke  . Aus dieser haben sich nun nament- geriffen. Sofort angestellte Rettungsversuche erwiesen sich als Gewerbegerichte der sechsten Kammer als Beisiger angehört, war lich an der Einflußstelle so starke Schmugmassen abgelagert, daß erfolglos und erst am späten Abend konnte die durch die Kanäle angeklagt, gegen den erwähnten Paragraphen verstoßen zu die Ratten bequem darauf spazieren gehen können. In der geschwemmte Leiche an der Pumpstation heraus geholt werden. haben, weil er in öffentlicher Versammlung mehrere heißen Jahreszeit verpesten die Ablagerungen nicht bloß die Luft, sondern auch das Wasser des Hafens. Mit Rücksicht auf Vorsitzende des Gewerbegerichts gröblich beleidigt und dabei gleichzeitig das Amtsgeheimniß verlegt haben sollte. Am 12. Juli die Badeanstalten wäre wohl eine gründliche Reinigung am vorigen Jahres, also genau vor 11 Monaten, waren die Bei Plaze. sizer, welche im Gewerbegericht die Arbeitnehmer vertreten, zu einer Versammlung in dem Louisenstädtischen Konzerthause in der Alten Jakobstraße eingeladen worden. Unser Genosse Stadthagen   wollte einen Vortrag halten über die Praxis des Gewerbegerichts und des Landgerichts mit bezug auf den Bauschwindel gegenüber den Arbeitnehmern. Es waren von den 240 Beisigern etwa 160 der Einladung ge folgt. Nach Schluß des Vortrages wurde in die allgemeine Besprechung eingetreten. Der Angeklagte ergriff das Wort mit dem Bemerken, daß er gegen einzelne der Vorsitzenden schwere Vorwürfe erheben müsse. Im allgemeinen handelten die Vorsitzenden zu sehr nach eigenem Ermessen und legten den Ans sichten der Beisitzer nicht genügendes Gewicht bei. Magistrats. assessor von Wigleben habe eines Tages nach Schluß der Sigung den beiden Arbeitnehmer- Beisigern den Vorwurf gemacht, daß sie nicht nach freier Ueberzeugung urtheilten, sondern unter dem Einfluffe ihrer Partei ständen. Die beiden Beisitzer hätten sich energisch hiergegen verwahrt. Darauf habe Herr Wizleben den er Wunsch geäußert, möge wohl mal einer der Versammlungen, die häufig von den Beisitzern der Arbeitnehmer veranstaltet würden, theilnehmen. Es seien ihm darauf wiederholt Einladungen zugegangen, auch zu dieser Versammlung, Herr v. W. sei aber niemals erschienen Gewerbe- Ausstellung 1896. und müsse des Wortbruchs geziehen werden. Derselbe Herr habe einmal eine Klägerin mit den Worten angefahren: Sie freches erwies sich aber als unwirksam, und zwar dadurch, daß Durch Kurzschluß entstand Donnerstag Nachmittag während Weib, halten Sie Ihr M...! Auf weffen Seite da wohl die die Beamten die Sachen, die schon hätten bestellt sein des Gewitters im Verwaltungsgebäude der Ausstellung zweimal Frechheit liegen möge? Ein anderer Vorsitzender, Magistrats­sollen, nicht bei sich behielten, sondern in einer benachbarten Feuer. Die hohe elektrische Spannung in der Atmosphäre hatte Assessor Lohmeyer, habe einmal einen Bergleich angebahnt, ob Schankwirthschaft bis zum nächsten Bestellgange niederlegten. sich auf die Fernsprechleitungen übertragen, durch welche, ver- gleich im Berathungszimmer bereits eine andere definitive Ent­Am Donnerstag hielt nun der Postkassirer Hag( vom Amt 19 in muthlich infolge in Betriebsezung eines Hausanschlusses, Strom scheidung getroffen worden war, und noch willkürlicher sei ein der Beuthstraße) in der Kommandantenstraße einen Hilfsboten durchging. Hierdurch entstand ein Kurzschluß, durch welchen der anderer Borsigender, der Magistrats- Assessor Dr. Leo vor auf offener Straße an, nahm ihm die Briefschaften aus der Zentralkaften in der unteren Etage in Brand gesetzt wurde. gegangen. Obgleich im Berathungszimmer ein entscheidendes Tasche und untersuchte sie auf die Stempel. Alz  er während die Feuerwehrmannschaften hier noch mit Löscharbeiten Urtheil zu stande gekommen sei, habe Dr. Leo doch zur Ueber. alles in Ordnung fand, gab er die Sachen zurück und beschäftigt waren, entstand in derselben Weise auf dem Dach ein raschung der Beisiger verkündet, daß die Verhandlung zwecks ließ den Boten weitergehen. die Kontrolle Brand, sodaß sofort eine Nachrequirirung der Löschmannschaften Ladung neuer Zeugen zu vertagen sei. Der Angeklagte bezeichnete ersichtlich sehr peinlich, da sich rasch Leute ansammelten, erfolgen mußte. Ein Blitzstrahl traf kurz darauf das Industrie- das Verhalten der betreffenden Vorsitzenden als Willkür und die sich den Vorgang ansahen. Hätte nun der kontrollirende gebäude und drang durch das Dach der Gruppe III in den Gesezwidrigkeit und ermahnte am Schlusse seiner Rede die Bei Beamte die Postuniform getragen, so hätte wohl jedermann sich Baum, der Untergruppe E, versengte den Balfen der Decke, fiber, sie möchten den Vorsitzenden, welche sich derartige Eigen. fagen können, um was es sich handelte. So aber hielt man den ging dann durch die elektrische Beleuchtungsanlage hindurch mächtigkeiten erlaubten, gehörig auf die Finger tlopfen. Kontrolleur für einen Kriminalbeamten und den Kontrollirten und verbrannte die Lichtsicherung an zwei zwei Stellen.-größte Theil dieser Behauptungen soll nicht der Wahrheit entsprechen. für einen verbrecherischen Beamten. Die Revision würde sich Infolge Versandung des Geleises der Rundbahn unter der Brücke Der Angefchuldigte gab im wesentlichen zu, die in der Anklage auf ebenso wirksam, aber weniger auffallend gestalten lassen, wenn am Ausstellungsbahnhof entgleiste ein Wagen der elektrischen geführten Behauptungen aufgestellt zu haben, aber von der Ver­der Vorgesezte den Boten vielleicht auf einen Augenblick auf Rundbahn und jagte in die Rabitzwände der Brücke hinein. legung der Amtsverschwiegenheit tönne keine Rede sein, denn er einem Hausflur mitnähme. Diese wurde start beschädigt; der Wagen mußte außer Betrieb habe nicht seine eigenen Wahrnehmungen mitgetheilt, sondern Gegen den Arbeiter, aber für den Rehschutz ist das gesetzt werden, wodurch eine etwa 11/ 2stündige Störung im Betrieb nur das, was ihm von andern Beisitzern erzählt worden sei. Berliner   Agrarierorgan, die Deutsche Tageszeitung". Sie der Rundbahn entstand. Der wolfenbruchartige Regen ver- Bunächst wurde Assessor v. Wigleben als Zeuge vernommen. schreibt: Eine ebenso neue wie verwerfliche Art der Schaufenster- ursachte in der Ausstellung manchen Schaden. So wurden im Nach einer Sigung habe er zu dem Töpfer Thieme, einem der reflame hat ein Raufmann und Wildhändler in der 3offener Nordpark Dampfer- Anlegestege unterspült, am Chemiegebäude Beisitzer, geäußert, er habe gehört, daß in den Ausschußsizungen ftraße zur Anwendung gebracht. In dem Fenster, welches durch abschwimmendes Waffer gewaltige Sandmaffen fortgerissen der Bertreter der Arbeitnehmer die Fälle besprochen würden, die mit einem aus Tannenzweigen hergestellten Hintergrund ver- und auch an anderen Stellen des Parkes entstanden tiefe verhandelt worden seien. Er möchte einer solchen Verhandlung wohl einmal beiwohnen. Thieme habe ihm bald darauf auch eine Eins sehen ist, hat der reklamelustige Raufmann ein lebendes Reh Deffnungen. eingezwängt. Das Thier ist kaum in der Lage, sich in seinem ladung geschickt, er habe derselben aber nicht Folge leisten könner Das Gewitter in der Ausstellung. Der Schaden, den Später habe er seinen Kollegen von seinem Wunsche Kenntniß gar zu engen tastenartigen Behälter herumzudrehen, und erweckt das vorgestrige Unwetter am Nachmittag in der Ausstellung an- gegeben, diese hätten ihm aber abgerathen, einer derartigen Ver­das Mitleid aller Passanten. Ein behördlicher Eingriff ist hier gerichtet hat, stellt sich nach der Bossischen Beitung" als außer: fammlung beizuwohnen, da seine Unparteilichkeit dadurch in den am Plage. ordentlich gering dar. Dem Besucher mochte es den Eindruck Schatten gestellt werden könne. Dies habe er dem Beisiger Wir hätten dagegen nichts einzuwenden. Die Deutsche machen, als er kurz nach Beendigung des Gewitterregens in Thieme auch offen mitgetheilt, als derselbe ihm eine zweite Ein Tageszeitung" müßte aber auch dann gegen die Einsperrung der manchen Abtheilungen. das Wasser ziemlich hoch stehen fah, ladung zugehen ließ. Der Zeuge bekundet ferner, daß er einmal Handlungsgehilfen nach 8 Uhr eintreten. Ja Bauer, das ist als ob das Dach nicht stand gehalten hätte und der im Berathungszimmer der Besprechung über die Auffassung eines etwas ganz anderes! Regen in das Hauptgebäude eingedrungen sei. Die Sache Streitfalles von den Arbeitnehmer- Vertretern beigewohnt habe, welche indessen anders. wesentlich Unerhörte Milchpantschereien. Zu der Notiz unter dieser verhält sich durch seinem Rechtsbewußtsein, sowie dem der anderen Beisitzer und den Spigmarke in der letzten Nummer unseres Blattes sendet uns einige hundert Scheuerfrauen in allertürzester Frist wieder thatsächlichen Verhältnissen widersprochen habe. Darauf habe er Herr Richard Röficte per Telegramm aus München   folgende beseitigte Wasser war genau so wie in den Straßen Berlins   stehen allerdings geäußert, daß sie unter dem Einfluffe ihrer Berichtigung: Partei ständen. Der folgende Zeuge, Former Ju gestriger Nummer ihres Blattes bringen Sie eine Mit der Lage ist und auch nicht sein konnte, so gewaltige und unbe- Körſten, ist ebenfalls Beisitzer als Vertreter der Arbeitnehmer. theilung der Potsdamer Korrespondenz" zum Abdruck, wonach die schreibliche Wassermassen im Augenblick wieder zu entführen. Es sei ihnen befremdlich erschienen, daß in ganz analogen Fällen dortige Polizeibehörde auf grund einer Revision gefälschte, das Durchgeregnet hat es nur in brei Gruppen, ohne besonderen verschiedene Urtheile von den Gewerbegerichten gefällt worden heißt verwässerte Milch aus der mir gehörigen Dekonomie Schaden anzurichten, eine Folge der Vorsicht, daß seit Wochen feien and feien deshalb mehrere Beisitzer an den Obmann der Louisenhof" habe beschlagnahmen lassen. Außer stande, von hier unausgesetzt 15 Dachdecker auf dem Hauptgebäude beschäftigt sind, Borsitzenden, Assessor Freund, mit dem Wunsch herangetreten, aus den Thatbestand genau festzustellen, bemerke ich, daß mir deren Zahl seit 3 Tagen sogar verdoppelt wurde. Neben ihnen sind daß doch Plenarsihungen der Beisitzer auberaumt werden von meinen dortigen Beamten berichtet wird, daß allerdings die ebenfalls unausgesezt eine große Zahl von Glasern und Matern möchten, bamit man sich im Jutereffe einer gleich Untersuchung einer Flasche Milch, wie solche in Potsdam   zum beschäftigt, die den Kitt aufschmieren und streichen, um ihn wider- mäßigen Rechtsprechung über gleichliegende Fälle ver= Verkauf gelangt, stattgefunden, daß die Untersuchung aber standsfähig zu machen. Diese sich insgesammt auf etwa 50 Ber- einbaren könne. Assessor Freund habe dies mit dem Ber einen Fettgehalt von 3 pt. ergeben habe, während die sonen beziffernden Arbeitskräfte werden auch ferner beibehalten merken abgelehnt, daß derartige Versammlungen zwecklos feien, Potsdamer Polizei selbst nur einen solchen von 2,7 pGt. werden, da die gewaltige Ausdehnung des Hauptausstellungs- denn ein Vorsitzender lasse sich durch etwaige Beschlüsse der Beis verlangt. Wie ein Chemiter auf grund eines solchen Resultates palastes unausgesetzte Wachsamkeit erfordert. Ein Rundgang fither doch nicht beeinflussen, sondern urtheile von Fall zu Fall. von einer Fälschung durch Wasserzusatz reden kann, ist mir un- durch das Hauptgebäude heute früh ließ nirgends mehr sonder Assessor Dr. Leo stellte mit Bestimmtheit in Abrede, daß er verständlich, gleichviel welche Beweggründe der erwähnten liche Spuren des gefirigen Unwetters erblicken.- Die Er- die ihm nachgesagte Willkür begangen habe. Der Angeklagte Denunziation und der Verbreitung derselben zu grunde liegen. ſcheinung eines Kugelblizes wurde gestern bei dem Gewitter size in seiner Kammer. Derselbe habe ftete forrekt, gewandt und Etwa drei Minuten, nach mit Verständniß seines Amtes gewaltet. Der Zeuge erklärt, daß auch nur eine einzige Flasche Milch der Dekonomie Luisenhof jemals dem ein Blitzstrahl die Industriehalle getroffen hatte, sahen er die Beisitzer vor den Grörterungen in den Versammlungen verfälscht worden sei, muß ich umsomehr als eine dreiste Un- Arbeiter eine feurige Kugel vom Dach herunter in den Park gewarnt habe, da einestheils dadurch falsche Voraussetzungen wahrheit und unerhörte Verdächtigung bezeichnen, als ich auf die hineingleiten und dort in der Nähe des Bahnhofes etwa dreißig bewirkt würden und anderentheils zum Bruch der Amts: Reinheit, genügenden Fettgehalt, gewissenhafteste Behandlung der Zentimeter hoch über dem Erdboden zwischen Bäumen und Ge- verschwiegenheit verleitet werde. Milch von jeher den größten Werth gelegt, sowie durch fort- büfchen sich bewegen, bis sie nach einigen Minuten dicht an durch die Beweisaufnahme festgestellt, daß zu der frag. gesetzte Kontrollen und chemische Untersuchungen der zum Verkauf einem jungen Baum unter lauter Detonation zersprang, einen lichen Versammlung jeder Beisitzer eine Karte gelangenden Milch die Durchführung dieser Grundsäge sicherzu- starken Schwefelgeruch verursachend. Von dem Baum war die geschickt bekommen hatte, welche als Ausweis beim Betreten stellen gesucht habe. Unmittelbar nach meiner Rückkehr werde inde abgerissen und an der Krone das Holz gespalten, die des Saales diente. ich die nothwendigen Schritte thun, um die Urheber dieser Ver- Blätter waren versengt. Die Kugel mochte einen Durchmesser dächtigungen zu belangen, vor denen mich, wenn nicht mein von etwa 15 Zentimeter haben und hatte gelbrothe Farbe. Name, so doch der geringe Umfang des in Rede stehenden Milch­geschäfts hätte schützen sollen. Ich bitte inzwischen um Auf­nahine dieser Berichtigung in Ihr geschätztes Blatt.

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Durch Ueberfahren ist am Freitag Vormittag um 91/2 Uhr der 32 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Eckert aus der Bartelstr. 17 schwer verunglückt. Eckert faß auf einem mit Eisschränken be­ladenen Rollwagen. Vor dem Haufe Hannoverschestr. 7 wurde der Wagen von einem anderen mit Kisten beladenen Rollwagen so start angerannt, daß Eckert herunterftel; unglücklicherweise gerieth er unter die Räder. Die schwere Laft' zermalmte ihm den linken Unterschenkel; der Berunglückte wurde mit einem Ropp' schen Krantenwagen in die Charitee gebracht.

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Gerichts- Beitung.

Das

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E3

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Der

wurde noch

Staatsanwalt Dr. Borchert hielt weder erwiesen, daß die Versammlung eine öffentliche gewesen, noch daß der Ans geklagte die ihm auferlegte Amtsverschwiegenheit gebrochen habe. Dagegen habe derselbe sich doch durch seine Rede arg vergangen und sich der Ehre, das Amt eines Beisigers ferner zu belleiden, Wie aus unserer Notis ersichtlich ist, haben wir dieselbe Das Kammergericht hat am 11. Juni eine äußerst unwürdig gemacht. Der Angeflagte habe das Bestreben gehabt, der Bolts- Zeitung" entnommen, übrigens ist in derselben nicht wichtige Entscheidung gefällt, die um so bedeutungs- Mißtrauen gegen die Unparteilichkeit der Vorsitzenden zu säen, gefagt, daß die behaupteten Fälschungen mit Wissen des Herrn voller ist, als es dadurch selbst seine bisherige Rechtsprechung be- er habe Handlungen begangen, welche das Ansehen des Amtes, bei Rösicke erfolgt sind. richtigt. Zu den Vereinen, welche nach ihren Bestrebungen als dem er mitzuwirken berufen war, gefährdeten. Die Einrichtung folche angesehen werden, die auf öffentliche Angelegenheiten ein- der Gewerbegerichte beruhe auf dem Vertrauen des Publikums Buwirken bezwecken, gehört auch der Berband der deutschen   Berg- und dies habe der Angeklagte zu erschüttern versucht. Die un Wittener   Bahlstelle desselben hatte zum 10. März 1895 eine schlecht begründeten Beschwerden gewählt, komme nicht in be und Hüttenarbeiter( Zentralstelle Bochum  ). Der Leiter der zulässige Form, die der Angeklagte bei Vorbringung seiner so Bersammlung der Zahlstelle einberufen, ohne sie bei der tracht, da derselbe nicht wegen Beleidigung angeklagt sei. Der Polizei anzumelden, und war deswegen nebst einigen anderen, Staatsanwalt beantragte am Schluffe feines Plaidoyers gegen als Vorsteher 2c. bei der Versammlung betheiligten auf grund den Angeklagten die geschlich allein zulässige Strafe: Eutseyung des§ 1 und 12 des Vereinsgesetzes in der Berufungsinstanz zu vom Amite. einer Geldstrafe verurtheilt worden. Das Landgericht Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Herzfeld führte aus, daß berief sich auf die jahrzehntelang vom Rammergericht ver- das Berhalten des Angeklagten nicht ein fo fchweres Vor Die Betriebsleitung der elektrischen Straßenbahn tretene Rechtsanschauung, daß nach dem Gesetz alle Versamm gehen rechtfertige. Der Gerichtshof möge berücksichtigen, daß Behrenstraße- Treptow theilt uns mit, daß am 10. d. Mts. in lungen jedes Vereins, der auf öffentliche Angelegenheiten es fich 111 den Beisitzer eines Gewerbegerichts und der Wienerstraße, Ecke der Liegnigerstraße, ein Kind von 2 bis einwirte, beziehentlich einwirken wolle, unterschieds. Vertreter der Arbeitnehmer handle, einem solchen Manne könne 3 Jahren unbeaufsichtigt über den Fahrdanım gelaufen fei, als 103 der polizeilichen Anmeldung bedürften. Der Straf man infolge feiner Erziehung und sozialen Stellung doch nicht gerade ein Zug mit vollem Strom die Strecke passirt hätte. Nur senat des Kammergerichts hat nunmehr dieses Urtheil dasselbe Maß von Selbstbeherrschung zutrauen, wie einem ordent Der Geistesgegenwart des Führers Wodike, der den Zug sofort aufgehoben und ausdrücklich durch den Mund des Vor- lichen Richter. Gerade deshalb habe der Gesetzgeber die Umts. zum Stehen brachte, wäre es zu danken gewesen, daß ein Unglück fizenden erklärt, daß es seinen so lange vertretenen Standpunkt entsegung nur bei einer groben" Amtsverletzung angedroht. verhütet sei. Die Betriebsleitung erklärt, daß dies bereits der aufgebe und mit dem Ober- Verwaltungsgericht annnehme, daß Eine solche liege doch nicht vor. Der Angeklagte habe geglaubt, fünfte Fall wäre, daß Kinder durch die Achtsamkeit der Wagen Vorsteher von Vereinen, die auf öffentliche Angelegen darauf sehen zu müssen, daß die Rechte der Vertreter der Lenker unter Anwendung der Gefahrbremse vor dem Ueberfahrenheiten einzuwirken bezweckten, nur diejenigen Arbeitnehmer nicht verkümmert, sondern ihre Gleichberechtigung