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Das fliegende Schlachtschiff

Der Vernichtungskrieg hinter der Front

Ein Riesenflugschiff, doppelt so groß in seinen Ausmaßen wie der Graf Zeppelin  "; aus dem Schiffsbauch starren die Rohre von 16 Schnellfeuergeschützen und von 40 Maschinen­gewehren; fieben Flugzeuge, die auf Trapeze herabgelassen werden, umkreisen schützend den Giganten. Und wenn seine Abwurf­maschinen in Bewegung geraten, fo fönnen sie 86 000 Kilogramm Giftgasbomben, Brand- und Sprengbomben auf die Erde ichleudern hinreichend genug, um in einer Stadt im Umfang Wiens binnen zwei Stunden alles Leben zu ertöten. Diese fliegende

Wer hat den Mann gesehen?

Der Attentäter von Jüterbog.  - Wo die Explosion erfolgte.

Die weitere Untersuchung über den Hergang der Jüterboger  

Totalabrüstung der einzige Ausweg katastrophe hat nach Mitteilung von zuständiger Stelle ergeben, daß

feine Abwehr die Zerstörung von Städten durch Flugzeug­maffenangriffe zu hindern vermag.

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Die rund 5 Milliarden Dollar 35 Milliarden Schilling!-, die jedes Jahr die Regierungen der Welt dem Wettrüsten opfern, find völlig 3 wedlos vertan. Keine noch so mächtige Artillerie, feine noch so riesenhaften Panzertanks, kein Landheer, und zählte es hunderttausende Mann, wird die Vernichtung der Großstädte ab= wenden können! Bevor also die Front der Landarmeen sich noch ent­wickelt hat, werden feindliche Staaten sich gegenseitig in ihren gleichgültig sein, wie sich der Krieg entscheidet: das Hüben und Drüben der Schlachtenlinien ist

Festung ist tron", die Königin der amerikanischen   Luftflotte, Städten, Industrien und Kulturen gemordet haben. Dann mag es die soeben vollendet und ,, vom Stapel" gelassen wurde. Wie lächerlich primitiv war doch noch

die Kriegstechnik des Weltkrieges, die viereinhalb Jahre bedurfte, um 10 Millionen Menschen vom Leben zum Tode zu befördern! Da rückte Infanterie noch in Schwarmlinien vor und um jedes Grabenstück, um jeden Granattrichter, um jedes Maschinengewehrnest wurde verzweifelt gerungen. Ganz anders ist nach dem heutigen

Das Riefenluft­Schiff Akron  ",

zweimal so groß wie ,, Graf Zep­ pelin  ", überfliegt das größte amerikanische   Schlachtschiff New Hampshire  ". Ein Gemälde, das Die Macht der Vereinigten Staaten   zur See und in der Luft veranschaulichen soll.

Stand der Kriegstechnik das Bild eines fünftigen Krieges. Da werden am ersten Kriegstag, bevor sich die Landarmeen noch in Bewegung segen fönnen,

große Geschwader von Bombenflugzeugen in 7000 bis 9000 Meter Höhe

über die Grenzen und Festungen hinweg ins Herz und auf die Nervenzetren der feindlichen Länder vorstoßen: auf die Städte, Flughäfen und Werften, auf die Munitions- und Waffenfabriken, auf die Zentralen der Kraft- und Verkehrsbetriebe, auf die großen Industrie und Bergwerksreviere und die Fabrikanlagen der chemischen Industrie. Und sie werden herabschleudern Spreng bomben bis zu 2000 Kilogramm Gewicht, wovon eine allein genügt, um ganz große Häuserblocks im Augenblick zu zerfetzen; oder aber winzige Brandbomben, nur ein Kilogramm schwer, aber mit Termit gefüllt, das, entzündet, 3000 Grad Size entwickelt und mit Wasser nicht gelöscht werden kann. Bei diesen kleinen Brandbomben macht es die Masse; 500 fann jedes Flugzeug mit nehmen und abwerfen ein Geschwader von 100 Flugzeugen 50 000, die, über eine Großstadt gestreut, sie unfehlbar ein­äschern. Dann gibt es Giftgasbomben. Ein Fluggeschwader von 100 Flugzeugen, von denen jedes 1 Tonne Giftgasbomben an Bord hat, fann Paris  , London   oder Wien  

binnen einer Stunde in einen 20 meter dicken Gasschleier hüllen und in der vergasten Stadt alles Leben vernichten. So also wird der Krieg beginnen, bevor an der Front" überhaupt noch ein Schuß gefallen ist! Aber was immer sich auch an der Front begibt, wo sich durch künstlich erzeugten Nebel ganze Armeekorps in Panzerwagen fortbewegen werden: voran die schweren, fast unverwundbaren, panzersicheren Tants mit einer

ein einziger riesenhafter Tofenacer der ganzen Zivilisation, aus dem es für ein Jahrhundert kein Auferstehen mehr gibt. Ist es nun wirklich und wahrhaftig denkbar, daß die Menschheit offenen Auges in ihre Selbstvernichtung schlittert, ja in sie willigt,

sie selbst vorbereitet und betreibt? Riecht sie nicht das Blut, das aus der Presse der kapitalistischen   Rüstungsindustrien schimmert- jener Presse, die in der Gefolgschaft der kapitalistischen   Parteien schreibt, die, weil das Blut der morgen gemordeten Menschheit ihr heute goldenen Profit trägt, sich der Abrüstung widersetzen? Aber ohne vollständige, restlose Abrüstung muß sie wieder in den Krieg hineingerissen werden. Mag sein", sagt sehr richtig Léon Blum   in seinem Buche, daß in gewissen Zeiten die dauernden Kriegsgefahren die Ursache und die militärischen Rüstungen die Folge gewesen sind. Heute aber hat sich, wie man füglich be­haupten kann, dieses Verhältnis umgekehrt. Nicht mehr die Kriegsgefahren veranlassen und rechtfertigen die Rüstungen, sendern es sind

die Rüftungen, die die Kriegsgefahr heraufbeschwören. Jede Nation, die ihre Sicherheit in der Waffenmacht sucht, muß dahin streben, mindestens ebenso stark zu sein wie ihre Nachbarn. unter dem doppelten Einfluß des nationalen Wettbewerbes und des fachlichen Wetteifers führt das Streben nach Gleichheit unweigerlich zum Streben nach Ueberlegenheit. Und jede Nation, die sich für die stärkste hält, ist naturgemäß versucht, eines Tages ihre Macht zu gebrauchen. Die Verlockung ist um so größer, als das Kräfteverhältnis schwankt und die Ueberlegenheit immer nur zeitweilig besteht. Im Namen der ,, nationalen Sicherheit" wird also ein Bolt, das sich heute als stärkstes fühlt und fürchtet, es ausnügen. Die militärische Auffassung der Sicherheit führt also morgen nicht mehr zu sein, den günstigen Augenblick abpassen und nicht bloß zur Idee des ,, unvermeidlichen Krieges", sondern auch zu der fast ebenso schrecklichen Idee des Präventiv frieges"..." Es gibt nur eine absolute Garantie der Sicher­

15- Zentimeter- Kanone und zwölf Maschinengewehren bestückt, alle heit, der Sicherheit vor neuen Kriegen, wie der nationalen Sicherheit:

Hindernisse unweigerlich niederbrechend, dahinter die Schwärme leichter Tanks mit Maschinengewehren, im Tempo von 30 Kilometer die Stunde was immer sich also da, an der Front, an mörderischen Kämpfen zutragen mag:

die Hauptschlacht wird hinter der Front,

im verheerenden Flugbombenkrieg gegen die Bewohner der Städte geschlagen, im Ausrottungsfrieg gegen alles, was da atmet, in der Bernichtung, der Bergiftung, der Einäscherung der Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Kulturzentren aller friegführenden Länder.

In Wahrheit gibt es feine wirksame Abwehr gegen Flugangriffe! Die Kampfflieger fönnen in solchen Höhen oder aber so nahe dem Erdboden operieren, daß die Abwehrartillerie ohnmächtig bleibt. Aber wenn selbst die Hälfe eines angreifenden Bombenflugzeug geschwaders von 80, 100 Flugzeugen abgeschossen wird, so genügt das Bombardement der übrigen, um jede Großstadt, von welchen Dimensionen immer, zu zerstören. Die Luftmanöver in London  , New York  , Toulon   haben unleugbare Beweise erbracht, daß

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Charlottenburg  

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die völlige Entwaffnung der Menschheit, ein Europa   ohne Heere und ohne Kanonen, ohne Giffgasbomben und ohne Feftungen. Diese Entwaffnung, die wirkliche Abrüstung, hängt von der Macht der Sozialdemokratie in jedem Lande ab. Je stärker die Sozialdemokratie, desto stärker der Druck auf die Regierungen. Je mehr Regierungen Europas   vom Einfluß der Sozialdemokratie be­herrscht sind, desto leichter wird die internationale Verständigung über die Abrüstung gelingen. Die Menschheit hat schier keine andere Wahl mehr als: Sozialdemokratie oder den nächsten Krieg, der das Ende der Zivilisation ist. J. B.

die Explosion des Sprengstoffes wahrscheinlich zwischen Coto­motivtender und Post wagen erfolgte. An der Lokomotive sowohl wie an sämtlichen Wagen des Zuges sind Beschädigungen durch Sprengwirkungen nicht vorhanden, nur am ersten Drehgestell des Poftwagens find kleine Einferbungen festgestellt, die wahrschein­lich von der Explosion herrühren. Das Zug- und Bahnpostpersonal des Zuges ist ebenfalls der Auffassung, daß die Explosion unmittelbar erfolgte, bevor der Postwagen die Stelle passierte. Ueber die Art des bei der Tat benutzten Sprengstoffes hat sich auch in der Zwischen­3eit Genaueres nicht feststellen lassen.

-WO

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Die gesamte Ermittlungstätigkeit der Untersuchungskommission erstreckt sich, wie wir schon mitteilten, in der Hauptsache auf den Mann, der, wie berichtet, einen Teil der zur Tat benutten Mate­rialien( Rohre Draht Isolierband) in Berlin   gekauft hat. Ueber diesen Mann sind eine Reihe von Anhaltspunkten bekannt, auf Grund derer nach Ansicht der Kriminalpolizei die Ermittlung des Gesuchten unbedingt gelingen müßte. Die Untersuchungs­fommission hat nunmehr alle Anhaltspunkte auf dem Plakat zu sammengestellt, das heute an den Groß- Berliner Säulen erſchienen iſt.

Katastrophe bei Leoben  : 15 Tote

Eine Frau ihren Verlegungen erlegen.

Wien  , 19. August.

Der Eisenbahnunfall bei Leoben   hat jezt ein 15. To dese opfer gefordert.

Frau Lina Lind mayr, der beide Beine amputiert werden mußten, ist am Dienstag ihren Verlegungen erlegen. Das Kreis gericht Leoben   hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft nunmehr die ordentliche Untersuchungshaft gegen die beiden Fahrdienst­leiter, den 33jährigen Josef Hönigsmann und den 43jährigen Friedrich Puz, verhängt. Das Strafverfahren wird wegen Bergehens gegen die Sicherheit des Lebens geführt. Hönigsmann hat bereits gestanden, gegen 3 Uhr früh eingeschlafen und bei Anruf der Station Hinterberg, daß die Strecke frei sei, so be­nommen gewesen zu sein, daß er die Anfrage falsch verstanden habe. Der andere Fahrdienstleiter hat zugegeben, die vorgeschriebene Gegenmeldung nicht erstattet zu haben. Hönigsmann hat am Freitag einen 24stündigen Dienst absolviert und hätte nun seine 24stündige Ruhepause einhalten müssen. Entgegen den Vorschriften der Dienstordnung übernahm er aber die Bertretung des anderen Fahrdienstleiters von Göß am Samstag, ohne die vorgesetzte Dienst. stelle um Erlaubnis zu fragen. Außerdem hat er in der Zwischen­zeit, während der fünf Stunden, in denen er frei war, verschiedene Gasthäuser besucht.

Hochwasser in Hessen  .

Borderes Odenwaldgebiet schwer heimgesucht.

Darmstadt  , 19. Auguff.

Der Wolkenbruch, der geffern über Darmstadt   und Um­gebung niederging, hat furchtbaren Schaden angerichtet. In mauereinstürze zur Folge. In Niederramstadt   drangen die Darmstadt   selbst hatte der Drud der riesigen Wassermassen Fluten der Modau, die sich inzwischen zu einem reißenden Fluß ausgedehnt hatte, in Häuser und Stallungen ein. Die unteren Stod­Wohnungen mußten geräumt, Hab und Gut und Vieh in Sicherheit werke der Wohnhäuser standen größtenteils unter Wasser. Die gebracht werden. In Eberstadt   erreichte die katastrophe die Ausmaße des Jahres 1919. Der Pegel der Modau ffieg in furzer Zeit um Meter. Erst gegen ein Uhr nachts ging das Waffer langsam zurüd. Am schwersten betroffen aber scheint die Gemeinde Efchollbrüden zu sein. Unweit des vorjährigen Dammbruches durchbrachen die Wassermassen wiederum den Damm an zwei Stellen. Die Wassermassen haben eine Fläche von fast auf Feldern und in Gärten angerichtet. Teilweise wurden die Kar­100 Quadratkilometer überflutet und dabei unermeßlichen Schaden hat das auf den Feldern noch lagernde Getreide vernichtet, das Obst toffeln aus dem Boden gewaschen. Der schwere Hagelschlag Darmstädter Bereitschaftspolizei wurde sowohl in Niedermodau von den Bäumen geschlagen und Alefte und Zweige gefnidt. Die als auch Niederramstadt zur Hilfeleistung eingesetzt. Die Autostraße Darmstadt  - Heidelberg   ist unpaffierbar, so daß der Ber­fehr umgeleitet werden mußte.

Bezirkssängerfest in Stahnsdorf  .

Bezirfsfängertreffen des 15. Bezirts im Gau Berlin  Stahnsdorf   an der Peripherie Berlins   sah und hörte das des Arbeiter Sänger- Bundes. Die Bezirksvereine waren in großer

Bahl aufmarschiert und auch die Anteilnahme der Bevölkerung war

sehr gut. Die ersten Nachmittagsstunden wurden zu einer Bezirks­übungsstunde für Männer, Gemischte und Frauen- Chöre benut. Bezirksdirigent Studienrat Rohrbach, Berlin  , gab den Sängern den letzten Schliff zu dem folgenden Plazkonzert auf dem Gemeinde­play. Unsere Kampflieder, gesungen von den vereinigten Männer­und auch Frauenchören, zeigte der Stahnsdorfer   Bevölkerung und den vielen Berliner   Ausflüglern die Tendenz" der Sänger. Im Garten des Festlokals boten die Gastvereine in ihren Gesangs­verträgen ausgeglichene Leistungen. Nach der Begrüßung durch den Bezirksleiter Hahn, Potsdam  , erflangen von zahlreichen Chören unsere schönen Volkslieder. Im Programm wirften unter anderem der Männerchor Stahnsdorf  , Frauenchor Stahnsdorf  , Bolfschor Potsdam, Frauen und Mädchenchor Nowawes   und freier Männer­chor Nowawes   mit.

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