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3000 Mart Ersparnisse...

Eine Zeitungshändlerin von Einbrechern heimgesucht.

Einen gemeinen Streich haben Wohnungs­einbrecher einer Zeitungshändlerin gespielt.

Die Frau, die schon bejahrt ist, hat früher einmal ein schönes Bermögen besessen, in der Inflation aber alles verloren. So übernahm sie einen 3eitungsstand am Bahnhof Nordstraße und steht dort in Wind und Wetter von vormittags 10 Uhr bis nachts 11% Uhr. Neben den Zeitungen verkauft sie auch im Klein­handel 3igaretten. Unter Opfern hatte sie sich schließlich 3000 Mart zusammengespart, die sie in einer Kaffette im Küchenschrank ihrer Wohnung in der Kazbachstraße ver. mahrte. Einbrecher, die gemußt haben müssen, daß die alte Frau den ganzen Tag über abwesend ist, tamen vom Hofe heran, schnitten ein Gazefenster entzwei und stiegen ein. In der bescheidenen Be­hausung durchwühlten sie alles, bis ihnen die Kaffette in die Hände fiel. Sie enthielt die ersparten 3000 Mart und außerdem drei Ringe. Die Händlerin hatte sie aus besseren Tagen gerettet und als Notpfennig vermahrt. Auch einige Kleidungsstücke und einen Posten Zigaretten, die zum Verkauf bestimmt waren, nahmen Die Diebe mit. Die Frau ist durch den Einbruch wieder einmal vor das Nichts gestellt und hat wenig Aussicht, abermals 3000 Mart beiseitelegen zu können.

Personen, die die Einbrecher vielleicht beobachtet haben oder über das Auftauchen der Ringe etwas wissen, werden gebeten, sich an die Dienststelle II. 1 im Bolizeipräsidium zu wenden.

Wirtschaftliches Antlik der Republik  . Republikanische Studenten auf der Seite der Arbeiter. Der Deutsche Republikanische Studentenbund hielt im Brunold­haus der Märkischen Jugendherberge am Werbellinsee   seine dies­jährige Reichsführer- Tagung unter dem Thema Das wirtschaftliche Antlig der Republit" ab.

In der Eröffnungsansprache betonte der Ehrenvorsitzende des Bundes, Regierungsrat Kolb, daß die republikanische Jugend gerade in der Krisennotzeit nicht in ihrem Kampfe um die soziale Demokratic müde werden dürfe, daß man aus den tapitalistisch chaotischen Erfahrungen der Gegenwart aber auch die Erkenntnis verbreiten müsse, daß die Republik   von Weimar   nicht das Endziel auf dem Wege der sozialen Befreiung sein merde.,

In einer abendlichen Feierstunde las Bruno Schönlant aus eigenen, zum Teil noch unveröffentlichten Dichtungen, die eine aufrüttelnde Wirkung hatten. Am zweiten Tage sprach Staats­sekretär Genosse Hans Krüger über Deutsche Agrarnot" in wissenschaftlich flarer und politisch kritischer Form. Hans Muhle referierte über die ,, Krise des Kapitalismus  " in Worten leidenschaft­licher Kampfanfage gegen das System der Planlosigkeit und Aus­beutung. Aus der eingehenden Diskussion der Stubenten ver­schiedenster Richtung verdient besonders hervorgehaben zu werden, baß sich auch die fatholischen Bertreter rüdhaltlos gegen den kapitalismus aussprachen und in bewußter An­erfennung einer gemertschaftlichen Einheitsfront aller Arbeitnehmer bie Rotmenbigteit fozialistischer Lösungen fünftiger Wirtschaftspofitit

betontent.

Folgende Entschließung wurde einstimmig angenommen:

Die im Deutschen Republikanischen Studentenbund zusammen­geschlossenen Studenten aller republikanischen Richtungen be= fennen eindeutig und grundsäglich, daß sie in dem zur Zeit zum Austrag gelangenben sozialen und politischen Stampf zwischen Arbeit und Kapital bedingungslos auf der Seite der Arbeit stehen. Sie begrüßen mit Hoffnung und Genugtuung die Bildung der gemertschaftlichen Einheitsfront der Arbeiter, Angestellten- und Beamtenverbände. In dem Be­mußtsein einer feierlichen Verpflichtung geben sie ihren Arbeits­tameraden in Betrieb und Büro das Versprechen ab, den sozialen Befreiungskampf des Proletariats dadurch zu muterstüzen, daß fie den Kampf gegen den arbeiterfeindlichen Fa= fchismus an den deutschen   Hochschulen mit noch größerer Energie und Rücksichtslosigkeit als bisher weiterführen.

Von den Ergebnissen der organisatorischen Besprechungen ver­dient die Tatsache einer fünftig engen Zusammenarbeit mit der republikanischen Schülerschaft Beachtung. Hochschulpolitisch stellt sich, der Deutsche Republikanische Studentenbund weiterhin auf den Boden des zentralen Deutschen Studentenverbandes" im Kampf gegen Hochschulfaschismus und Freiheit der Wissenschaft. Die Reichsleitung wird im kommenden Jahre geführt werden von Kurt Bley- Berlin  , H. Lange- Münster und Carlos Jäder= Königsberg. Mit dem Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold soll in innerer Berbundenheit und herzlicher Kameradschaft noch aftiper als bisher zusammengearbeitet werden.

besigen.

200 Mandolinen im Friedrichshain  .

Im Saalbau Friedrichshain vereinigt sich vielstimmiges Klingen und Zirpen der Zupfinstrumente zu einem Klangschönen Massen­atford; der Deutsche   Arbeiter Mandolinenbund, Bezirk 1 Groß- Berlin, hatte gemeinsam mit dem Freien Volks­chor Tegel   zu einem Bezirskonzert eingeladen und der voll­besetzte Riesensaal bewies, wieviel Freunde die Spieler und Sänger Zuerst produzierte sich der musikalische Nachwuchs mit einem schnittigen Marsch von Liberto, zwei launigen Liedchen von Komzat, einem Volksliedchen und einem Märchen, und schließlich einem graziösen Menuett von Balensin. Dann spielte der Bezirk West die Ouvertüre zur Oper Die Stumme von Portici", das Bocherinische Menuetto   und Altmeister Lintes Glühwürmchenidyll; auch der Bezirk Nordost bewies im Vortrag verschiedener mufi­falischer Piecen gutes Können. Reicher Beifall belohnte die Dar­bietungen. Mit schönem Ausdruck sang nachher der Freie Bolks­chor Tegel( Mitgl. b. DASB.) Lendvais Glodenlied", Kriegskuli", bearbeitet von Guttmann, und ,, Notlicder" von Stubbe, die sowohl tertlich wie gefanglich start fesselten. Den Schluß des wohlgelun genen Konzertes bildeten Gefänge des Bezirksmasfenchores; flang schön und eindrucksstart erschallten die Wolgaklänge" von Ritter, Fahrs ,, Abendlied  " und Im Osten geht die Sonne auf" des gleichen Komponisten.

"

Das Orchester Maret Weber und der erste lyrische Tenor der Staatsoper, Marrel Wittrisch, hatten fich am Sonntag vormittag der Berliner   Winterhilfe zur Verfügung gestellt. Das Große Schauspielhaus mar bis auf den legten Plak gefüllt. Ueber die fünstlerische Qualität der Darbietungen zu sprechen erübrigt sich. Die Namen Maret Beber und Bittrisch sagen alles. So war der flürmische Beifall, der den Künstlern gezollt wurde, vollauf berech tigt. Besonderen Applaus erntete Mittrisch, als er den schmiffigen

Schlager aus dem Supertonfilm Liebestommando Ich möcht einmal wieder verliebt sein" von Robert Stolz   aus der Taufe hob. Wir heben aus dem Programm Maret Webers Eine Soiree bei Liszt"," Bontenero" und die Phantasie über Kalmans beliebteste Melodien hervor.

Nur 200 Marf bei Auslandsreisen.

Für die Mitnahme von mehr ist Genehmigung nötig. Amtlich wird mitgeteilt:

Don

Im Publikum ist die Ansicht verbreitet, daß die Mitnahme ohne meiteres gestattet ist und daß sich die Devisenordnung und die Reichsmartzahlungsmitteln ins Ausland verschärften Vorschriften der 6. Durchführungsverordnung nur auf Bahlungsmittel auf ausländische Währung erstreden. Diese Ansicht ist irrig. Die zugelassene Freigrenze von 200 Mark umfaßt Zahlungsmittel jeder Art, d. h. die Mitnahme oder Ausfuhr von Beträgen, deren Wert über 200 Mark hinausgeht, bedarf der vor= herigen Genehmigung der zuständigen Devisenbewirt­schaftungsstelle. Um Unannehmlichkeiten, Beschlagnahme des Geldes an der Grenze und Unterbrechungen der Reisen zu vermeiden, wird hierauf besonders hingewiesen.

Auch Geflügelzüchter flagen.

,, Die deutsche Geflügelzucht ist lebensfähig!" betonte der Bor figende der Interessengemeinschaft Brandenburgischer Geflügelhalter auf der im ,, Wilhelmshof" abgehaltenen Protestversammlung. Und trotzdem Verfall und Auflösung von zahlreichen Existenzen, die nach dem Kriege sich der Geflügelzucht zugewandt haben.

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Das Erempel ist sehr einfach: Geflügelzucht zählt zu den so­genannten Veredelungsgewerben, die auf der Umsetzung landwirt­fchaftlicher Produkte beruhen. Der Bezug landwirtschaftlicher Futter­mittel ist aber durch die Schieleschen Schutzölle so wahnsinnig ver­mauert, daß das gekaufte teure Futter keine Rentabilität mehr ver­geraten, die ihre letzten Reserven aufgezehrt hat und sie vielfach spricht. Die Geflügelzüchter sind dabei in die Mahlräder der Krise zwingt, ihr wertvolles Stammaterial abzuschlachten. Petitionen über Petitionen an das Ministerium nühten nichts, Schiele will für die deutsche Geflügelhaltung keine Ermäßigung der Futtermittel ein­treten lassen. Grund: die Geflügelzüchter fönnten etwa mit dem ihnen zugewiesenen verbibigten Getreide Schweine füttern! Nur die Reichsbahn hat ein Einsehen und will bei größeren Trans* porten von 100 Zentnern an eine Frachtermäßigung eintreten lasice. Auch der preußische Landwirtschaftsminister Dr. Steiger nimmt in dieser Frage einen anderen Standpunti wie die Reichsregierung ein, so daß die Hoffnung besteht, daß die Geflügelzüchter noch zu ihrem Recht kommen. 29 Millionen Mark betrug die Einfuhr an Eiern und Geflügel bis September dieses Jahres aus dem Ausland; dieses Geld könnte im Lande bleiben, wenn man das Inlandgetreide verbilligen würde. In einer Resolution wurden Hilfsmaß­nahmen seitens der Regierung zur Rettung der deutschen   Gefügel­haltung von der Bersammlung gefordert.

Berantwortlich für Bolitik: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhafez; Gemertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilamsti; Lofales und Sonstiges: Friz Rarftädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin   GB, 68, Lindenstraße Sierzu 3 Beilagen.

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Käse und Fette Allg.Stangenkäse 20% Pid. 0,44 Allg.Stangenkäsevollfett, Pid 0,78 Camembert vollf., Schacht. 0,18 Sahnenkäse 50%..... Ptd. 1,15 Steinbuscher vollfett Pfd. 0,68 Holländer 40%........ Ptd. 0,68 Edamer 40%........... Pfd. 0,68 Briekäse vollfett....... Pfd. 0,70 Münster- Käse vollfett Prd 0,88 Tilsiter vollfett....Ptd. 0.68 Allerfeinsfe deutsche Markenbutter Pfd. 1,48 Kokosfett............ 3 Ptd. 0,98

Konfitüre Eimer ca. 2 Pid. Johannisbeer............ 1,10 Aprikosen............ 1,10 Kirsch, Orange, Erdbeer 1,25 Thüringer Pflaumenmus 1- Pfd.- Becher 0,44 Obst und Gemüse Kochäpfel.......... 3 Pfd. 0,20 Kochbirnen.... 3 Pfd. 0,20 Ptd. 0,18 Feigenbirnen Herberts Renetten 2 Ptd. 0,25 Bananen.............. 3 Ptd. 0,74 Zitronen.. Weiss  - od.WirsingkohlPid. 0,05 Dtz. von 0,25 Rotkohl......... Ptd. 0,05 Blattspinat........ 3 Pid. 0,28 Möhren gewaschen.... 3 Pfd. 0,10 Märkische Rübchen Pla. 0,06 Grüne Bohnen..... 2 Pta. 0,45 Sellerie gewaschen... 3 Pid. 0,20 Grünkohl.... Ptd. 0,07 Schwarzwurzeln... 2 Ptd. 0,45

Kolonialwaren

Junge Erbsen fein........ 0,98| Karotten geschnitten....... 0.38| Weisse Bohnen..... Pfd. 0,14| Kakao lose, Junge Erbsen mittelfein.. 0,74 Pflaumen mit Stein.... 0,58 Grüne Erbsen........ Pd. 0,24 stark entölt..... Junge Erbsen.... Pflaumen ohne Stein....... 0,72 Gelbe Erbsen poliert, Ptd. 0,26 Aprikosen, Frucht, .Ptd. 0,14 ungezuckert 0,95 Eierbandnudeln..... Pta. 0,44 Erdbeeren 1,10 Backobst......... Pfd. von 0,40 Pfirsiche, Fracht. 1,15 Aprikosen getrockn., Pfd. v. 0,60 Birnen, Frucht.... 1,00 Pflaumen getrockn., Pfd.von 0,24

0,58

Pfefferlinge.

1,00

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0,68

Ananas 8 Scheib.1,25,2 Scheib.0,45

Kalif. Stangenspargel.. 1,98 Spinat. 0,42

.Pfd. von 0,58 Tee lose. .50 g von 0,36 Weizenmehl.......... Pfd. 0,22 Linsen.... .2 Pfd. 0,25 Viktoria- Erbsen.... 2 Pta. 0,35 Kaffee frisch gebrannt, Ptd. 1,80, 2,20, 2,60, 3,00

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