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Xandflöraer:
3)ie QafSe der Schreiber
Mem Freund Achmed fuchtelte mir aufgeregt mit einem zer- knitterten Kuvert vor der Nase herum.Er hat geschrieben," stieß er ein über das andere Mal hervor,er hat geschrieben, Allah   möge ihn segnen." Der lächerliche Varl meines Freundes Achmed zitterte stark, well der gute Mann abwechselnd einmal mit dem rechten und einmal mit dem linken nackten Fuß auf die staubige Straße stampfte. Es war klar, daß sich Achmed über den Brief seines Vetters aus Kantarra freute, es war aber absolut nicht klar, weshalb er ihn mir vor der Nase hin und her schwang.Achmed," sprach ich deshalb mit Würde,Achmed, mätzige deinen Gefühlsausbruch, lies dir den Brief in aller Ruhe durch und verrate mir anschließend, was dir dein Vetter aus Kantarra schrieb." Achmed war sprachlos. Ich habe Niemals die Striche des Bösen enträtseln können," stieß er nach einer Weile hervor,ich bin ein armer Fellache. Ich bin zu dir gekommen, daß du die Gedanken meines Vetters vom Papier nimmst und vor mir ausbreitest. Du bist ein Weiser, du kannst lesen und schreiben." Jetzt war es an mir, sprachlos zu sein. Achmed," sprach ich nach kurzer Sammlung.Es ist mir nie möglich gewesen, aus euren verdrehten Strichen des Bösen klug zu werden. Ich habe mit Ach und Krach eure Sprache gelernt. Aber* (und ich gab meiner Stimme einen wehmütigen Klang)ich bin ein Landstreicher, ein Pilger vor dem cherrn, ein Student der Tippologie und Absolvent der Fechtakademie, der satt wird, auch ohne eure blöden Striche des Bösen. Geh zu einem Csfendi deines Stammes und laß dir den Schrieb entziffern." Achmed lieh verzweifelt den Kopf sinken. Ich kenne zwar einen Effendi in Kairo  , der den Brief für mich lesen würde, aber er hat gestern die Stadt verlassen." Achmed tat mir aufrichtig leid. Vielleicht stand iy dem Brief, daß er sich von seinem Vetter zwanzig Ziegen abholen soll. Oder zwei Kamele. Vielleicht auch eine Frau. Man konnte es nicht wissen. Vielleicht war Achmed schon jetzt ein reicher Mann, ohne daß er es ahnte. Der Mann, der mit der Karawane kam und den Brief abgab, war wortlos wieder verschwunden. Auch mir sank das Kinn auf jtrie Brust Dann sah ich meinem Freund fest in die Augen und sagte:Wieviel Piaster hast du, Stief- söhn des Nils?" Achmed erbleichte. Es geht gegen meine Prinzipien" Schweig!" donnert« ich den Unglücklichen an.cha! Wähnst du, ich will dich in schnöder Gier um deine Piaster bringen?! Ist das tiefe Freundschaft? Du beherrschst die Gepflogenheiten des Bösen besser als wir weisen Giaurs. Achmed" Meine Stimme brach. .Lehn Piaster," murmette der Fellache.Und du willst sie nicht?" Nein," sagte ich,aber zehn Piaster ein schönes Stück Geld. Gehen wir damit in die Gasse der Schreiber." Achmeds Gesicht hellte sich auf.In die Gasse der Schreiber," stieß er hastig hervor.Jawohl, sie sollen uns den Brief enträtseln!" Wir überquerten den glühenden Place of Egypte  , bogen in krumme Gassen ein, überquerten ander« Plätze und näherten uns dem Europäeroiertel. Dann standen wir hinter der riesigen Haupt- post und vor der Gasse der Schreiber. Das ist die seltsamste Straße in Kairo  . Sie ist sehr schmal, und weil in den kleinen Buden, du rechts und links ohne Zwischenräume ausgebaut sind, achtunggebietende Ee- lehrte sitzen, die die geheimnisvollen Striche auf den Papieren ont- rätseln können, herrscht in der Gasse ein ehrfürchtiges Schweigen. Selbst die vorwitzigen Araberjungen oerstummen, wenn sie ihre Esel vorbeitrieben, und werfen scheue Blicke aus die hockenden Gestalten mit den langen Barten. Auch bei uns war die Stille achtunggebietend, als wir am Ein- gang der Gass« standen. Kaum aber hatte Achmed, den Brief in seiner Hand schwingend, die Gasse betreten, als ein Höllenlärm über uns hereinbrach. Die Neränderung war ungeheuer. Die Lang- bärtigen schrien wie die Verrückten, tanzten herum, schlugen sich die Fäuste vor die Brust, rauften sich die Haare und führten ansonsten die seltsamsten Tänze aus. Und alles nur wegen Achmeds Brief. Mein Freund blieb ob de« Lärms verwirrt stehen und blickte ratlos von einem Gelehrten zum anderen. Koinm zu mir, Glücklicher," schrie einer, der sei,« hundert Jahre bestimmt auf dem Buckel hatte,komm her, Sohn des Nil  - gottes, ich werde dein teures Schreiben enträtseln." Ha, ha," kreischte ein anderer los, indem er beschwörend die Hände hob.Glaub' es mir, junger Hengst, geh nicht zu ihm. Sein
Vater ist ein Mistkäfer und er versteht vom Lesen soviel wie ein Schwein vom Singen! Komm zu mir, ich werde--" Willst du diesen dreisten Wüstenfloh noch länger anhören. kühner Jüngling? In seinem stinkenden Rachen wohnt die Pest. Du wirst am Hauch des Todes hinwelken. Deine Athletengestalt wird zusammenschrumpfen!" Achmed war als Kind stark rachitisch und die Krankheit hatte ihre Spuren an seinen behaarten Beinen hinterlassen. Zerstampfe den lügcnreichen Skorpion mit den herrlichen Säulen deiner Beine," schrie es von irgendwo her Zertrete ihn" Komm zu mir!" Ich bin der größte Gelehrte--!" Ich--!!" Achmed blickte hilflos auf mich. Ich nahm ihn resolut am Arm und führte ihn an die Bude des lautesten Schreiers. Es war ein uraller Greis, an dessen Kinn sich eine sibirische Flechte verirrt hatte, welche täuschend einem strubbligen Bart ähnelte. Im gleichen Mo- ment verstummten die Gelehrten und achtunggebietende Stille senkte sich wieder auf die Gasse der Schreiber. Derjenige,"dessen Mutter soeben des Beischlafes mit einem Hunde beschuldigt wurde, unterhielt sich lächelnd mit demjenigen, der die ungeheuerliche Beschuldigung kaltschnäuzig hervorgestoßen hatte. Der Greis mit der sibirischen Flechte nahm den Brief, wog ihn eine Weile hin und her und öffnete schließlich das Kuvert. Darob entfaltete er mit feierlicher Miene das braune Stückchen Packpapier, welches die Botschaft von Achmeds Vetter enthielt und begann be- dächtig zu lesen. Schon gleich zu Anfang begann er dabei zu schmunzeln. Je weller er las, desto lustiger wurde er. Schließlich konnte er sich nicht Mehr halten vor Lachen und schlug mit der Hand auf die mageren Schenkel. Was schreibt er?" fragte Achmed zitternd vor Erwartung. Aber der Alte gab keine Antwort und lachte weiter. Achmed hüpfte von einem Bein auf das andere. Was schreibt er? Was schreibt er? Sag es. Aller, was fchrerbt er?" Die Neugierde war zur Siedehitze gestiegen. Ein sehr wichtiger Brief." Der Alte kraute sich die Flechte. Trage chn vor," flehte Achmed. Natürlich werde ich ihn vorlesen," sagte der Alle.Aber erst mußt du fünf Piaster zählen." Achmed hiell sich an mir fest.O, Allah  , raube deinem Schänder die Zunge," sang er.Fünf Piaster? Ich will mich sofort in deinen Burnus oerwandeln, wenn ich mehr als zwei Piaster besitze!" Der Alte blickte auf den Brief und lächelte. Er lächelte zehn Minuten später, als er vier Piaster einstrich, ebenso. Dann begann er zu lesen.Achmed, Allah'möc>e dich segnen. Der Nil gab uns eine gute Ernte. Allah   schenkte mir noch einen Sohn. Ich habe meinen Erdnußacker verkleinern müssen. Der große Stier hat sich am Göpelwert das Bein gebrochen. Einen Mond später werde ich nach Mekka   pilgern. Friede sei mit dir dein Vetter Jussus." Der Alle verstummte. Lies weiter" drängte Achmed. Weiter?" Der Alle macht ein dummes Gesicht.Der Brief ist zu Ende." Was--»> Achmed schlug sich die Faust vor den Schädel und sprang einen Meter hoch. Auch ich war wütend.Warum hast du denn beim Lesen so blöde gelacht, alter Drecksack?" schrie ich. Schweig, Giaur!" brummte der Zllte und lehnt« sich zurück. Vier Piaster," wimmerte Achmed,er hat uns betrogen, der eienfc« Schafsrotz." Dann wurde fein'Gesicht pfötztich dunkelrot. Der Hauptschuldige aber ist Jussus! Er hat mich um die Piaster gebracht. Ich will nichts von seinem Stier wissen. Warum schreibt er die Striche des Bösen, he?" Sein Kummer ging mir zu Herzen. Ich werde ihn beleidigen. Ich werde es ihm heünzahlen." Achmed kam ein« Erleuchtung-..Aller," wandte er sich an den Schreiber,kannst du meine Gedanken auf das Papier malen, fo daß er es lesen kann?" Ja," sagte der Alte,fünf Piaster." Achmed schwankte. Dann gab er sich einen Ruck und diktierte dem Weisen einen Brief, daß sich mir die Haare sträubten. Cr zieh chn der fürchterlichsten Todsünden und prophezeite ihm ein quäl- volles Ende. Darauf, brachten wir den Brief auf die Post und bc- zahlten einen Piaster für die Briefmarke. So, du Schafsrotz," murmelte mein Freund Achmed, ols wir durch die grellen Straßen nach Hause pilgerten,dir werde ich helfen, mich um vier Piastor zu bringen." Ich weiß aber bestimmt, daß er nicht glücklich war.
SHoland WlartvHas:
3)er ffieUungsring
Es war kein Sturm, nur das gewohnte Herbstwettcr, und unser Kasten stampfte wacker und ruhig. Ein wenig schaukelte er, und die Wellen kamen oft mit spritzender Gischt bis an die Reeling. Die meisten unserer vornehmen Passagiere lagen unten in ihren Kabinen. Alle Deckstühle waren leer, aber als ich den Kops ein wenig rück- wärts wandte, saß da doch noch einer und blickte über die See. Es war ein hagerer Mensch in einem dunklen Wettermantel. Die Sportmütze war weit über die Stirn gezogen. So konnte ich nur Nase und Mund erkennen Mir war, als hätt' ich den Fremden schon einmal gesehen, aber das war ja ganz natmlich, denn wir aßen wohl zusammen im gleichen Speisesaal, und es war lächerlich, daß mich sein Anblick beunruhigte. Plötzlich zuckte der Fremde auf. Sein dunkelbraunes, südliches Gesicht ward ein wenig blasser. Doch er hielt sich gut und schien nicht seekrank zu werden.Ich will Ihnen einen Tip geben", sagte ich,einen ausgezeichneten Typ. Sehen Sie dort den roten Rettungsring am Geländer? Wenn es Ihnen wieder die Kehle zuschnürt, dann blicken Sie nur ganz fest in den Kreis des Rettungsringes! Das ist eine ausgezeichnete Selbsthypnose. Es hilft Ihnen bestimmt." Da er nicht antwortete, nur dankend mit dem Köpfe nickte, fügte ich hinzu:Das ist übrigens das einzig Gute, was ein Rettungsring bei solchem Wetter leisten kann. Zu etwas anderem langt es doch nicht, wenn es auf Windstärke g zu geht." Der Fremde jprang aus, stand mit einem Satz neben mir.Glaubst du? Ich weiß es besser." Ich hörte seine Worte kaum: zu groß war mein Verwundern. Giovanni?" In meiner Frage lag Freude und Erstaunen. Er nickte und rcichlc mir die Hand. Ich ließ mich von ihm aus dem tiefen Sessel hochziehen.Giovanni' Also, das muß gsseierr werden! Komm, wir trinken einen Whisky, oder zwei. Doppelt hätt besser." Er zögerte.Werden viele unten sein, an der Bar?"' Jetzt? Kein Mensch. Aber warum?" Ich bin lieber allein." Wie traurig klang seine Stimme! .fiör mal, Giovanni", sagte ich, als wir die schmalen Stiegen abwärts stolperten,wie kommt's, daß ich dich nie bei Tisch gesehen habe?"
Er wartete mit der Antwort, bis wir den schmalen Gang erreicht hatten.Ich esse in meiner Kabine." Ich nickte verstehend. In Wahrheit begriff ich nichts: Giovanni hatte bisher kein Talent gezeigt, den Einsiedlerkrebs zu spielen. Die Bar war leer, und als wir bei unserem Whisky saßen, oerschwand auch Bobby, der Mixer.Also, Gio ich hob das Glas, ihm. zuzutrinken, und wußte im gleichen Augenblick: Giovanni war ja tot. Schon feit vier Wochen Abgestürzt auf der Flucht vor den Aeroplanen des Dutt und im Mittelmeer   ertrunken. So hatte es in den Zeitungen gestanden: so sagte es auch der Text des Radiogramms, das ich oben in meiner Funkerbude selbst aufgc- nommen hatte. Der Text des Telegrammbandes zuckte wieder vor meinem Geiste auf:giövauni broiri, der am montag mit einem spathcindecfcer über rem aufgetaudit war und flugblätter gegen den duce und gegen den faschismus abgeworfen hatte ist bei seiner flucht über das mittelmeer   abgestürzt und ver­mutlich ertrunken stop der dampfer ßmne der navigazione ilaliana fand miftwoch treibende trümmer der brosisdien maschin« stop von brosl selbst fehlt jede spur auch ward seine leidie bisher noch nicht geborgen." Das Glas war mir aus der Hand gefallen. Ich starrte Gionamü an. Mll einem leisen, traurigen Lächeln schob er mir seinen Whisky zu.Trink: mir scheint, du kannst chn jetzt besser gebrauchen als ich." Ich leerte das Glas Schließlich flüsterte ich:Aber Giovanni, bist du nicht.?" Ich wogic dos Wort nicht zu nennen. Er tat es statt meiner.Tot? Ja, du hast recht: ich bin tot. Und nun nenn' mich auch nicht mehr Giovanni! Ich heiße jetzt Paolo, was ja auch ein ganz nellcr Name ist Für die Welt bin ich tot. Es kann mir nur lieb sein, wenn ich's bin." Ich sprang aus, lief ein paarmal durch den leise schlingernden Raum, tastete nach einer Zigarette, und als ich am hohen Tische des Keepers stand, mixte ich mir selbst einen Whisky. Ich nahni nur wenig Soda: es war unschätzbar gewesen. jetzt betrunken zu sein. Aber ich war verteufett nüchtern und drüben,
l die Zigarette zwischen den nervösen Lippen, saß Giovanni, nein, Paolo Als ich das Glas geleert und mich wieder in meinen Sessel geworfen hatte, begann Giovanni, ohne daß ich ihn gebeten hatte Das meiste weißt du, nicht wahr? Weißt, daß ich in Paris  ein Flugzeug gekauft hatte, daß ich zehntausend Flugblätter unsrer Emigrantenpresse mitnahm und am hellen Mittag über Rom   auf- tauchte?" Ich nickte.Sanft wie Taubenschwärme tanzten die Flug- blätter abwärts. Aber zum Teufel, es waren keine Tauben: es stand viel darauf, was mit Adlerfedern geschrieben zu sein schien. Ich umkreiste den Palazzo Chigi und hätte lieber Bomben an Bord gehabt als Papier. Ich flog nach den Arbeitervierteln und den Elendsquartieren. Dann sah ich, daß man mich bemerkt hatte. Zwölf, fünfzehn Maschinen drehten sich empor. Ich mußte wenden. Nordwärts ging es nicht: auch die Flucht nach Osten hatten sie mir verlegt. West und Süd blieben. Das hieß: das Meer. Auch gut. denk' ich. bis Korsika wird das Benzin noch langen. Sie hebten mich: aber als ich erst über dem Wasser war. da drehten sie bei. Ich rase weiter, nehme kein Gas weg, Hab' nur einen Gedanken: bis Korsika muß es langen. Daß es nicht langte, das weißt du auch wieder aus den Zeitungen. Also abwärts." Giovanni machte eine Pause. Als er weitersprach, schien es, als habe er ganze Sätze seiner Erzählung nur in Gedanken be- richtet.Das schlimmste war die Nacht und der Durst. Die Nacht verging, doch der Durst blieb. Es war Sturm aufgekommen. Mein Wrack sackte immer tiefer, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis es völlig versank. Nun, und dann kam der Dampfer. Ich schrie und winkte. Erst als er beidreht und ein Motorboot klar macht, sehe ich, es ist ein Italiener, ist dieFiume". und es wäre besser gewesen, ich hätte nicht geschrien und nicht gewinkt. Bis auf zwanzig Meter kommen sie zu mir. Dann halten die Brecher sie auf. Am Heck steht einer, der sieht aus, als ob's der Duce selber war. Er hat ein höllisches Grinsen um die Lippen, und als er den Rettungs- ring wirft, ist's, als würfe er einen Lasso. Ich weiß, das ist der erste Ring einer Kette: das ist die Rache, ist ewiger Kerker. Dennoch saß' ich ihn. streif' ihn über, und wie sie eben anziehen drüben im Boot, reiß' ich mein Messer hervor, kappe mit einem Hieb das Seil und springe ins Wasser. Im Boot schreien sie. Der Kerl, der den Ring geworfen, brüllt aus den Mann am Steuer ein:Avanti! Avant!!" Da seh' ich durch das Glas der grünen Wellen, wie der am Steuer leise lächelt und mir zuwinkt mit einer knappen, vor- sichtigen Bewegung. Sie folgen mir nicht, sie können es nicht. Etwas muß nicht in Ordnung sein. Wie hieß es in meinem Flugblatt? Zerstört die Maschinen, zertrümmert die Motöre. brecht das Steuer!" Ich treibe weiter, und nun ist das Motorboot derFiume" schon ganz klein geworden. Zwei Stunden später überrennt mich fast der messerscharfe Bug»ines spanischen   Torpedobootes. Dann aber sieht man mich und wieder schwirrt ein Ring durch die Luft. ein Rettungsring, und an seiner Leine halt' ich mich fest, eisern fest, noch als ich längst aus dem schmalen Deck stehe und der Kapitän mich hält, weil ich taumle. O wir kannten uns gut, dieser Kapitän und ich. Aus Paris  . Es war noch gar nicht lange her, daß auch er Emigrant gewesen. Geflüchtet vor Primos Rache. Aber jetzt war dort der Diktator tot und der König verjagt und mein Kapitän zurückgekehrt in Heimat und Amt. Er hat mir den Paß besorgt auf den Namen, unter dem ich hier nach Santiago dampfe. Und Giovanni ist tot.. Es lebe Paolo!" sagte ich und hob mein Gla?. Jlaififchanbeter Bon einem Häuflein Menschen, die den Haifisch als ihren Gott verehren, erfährt man jetzt durch die Entdeckung eines amerikanischen  Missionar«, Dr. E. F. Fox, der auf seinen Fahrten nach der Insel Tugi   kam, einem kleinen Eiland im südlichen Stillen Ozean, das zur Salomon-Gruppe gehört. Der kleine Fleck ist auf den«chissahrts karten als Santa Anna oerzeichnet, galt aber dtsher für unbewohnt. Fox stellte nun fest, daß hier Vertreter einer polynefilchen Rasi- leben, die auf einer sehr niedrigen Kulwrstufe stehen. Er war der erste weiße Mann, der jemals die Insel betrat, und die Eingeborenen staunten ihn an. als ob er aus einer anderen Welt käme. Sie führten chn in ihr Dorf, wo er eine seltsame reichgeschnitzte Stange fand, eine Art Totem   in Gestalt eines Haifisch? mit einem Kanu und einem Fisch auf dem Rücken. Fox erfuhr dann weiter, daß die Insulaner den Haifisch als ihren Gott verehrten und ihm Opfer darbrachten. Der Leib des hölzernen Haitotems war hohl und mit den gebleichten Schädeln vieler Generationen von Häuptlingen an- ge ulkt. Bevor der Missionar nach Neuseeland   weiterfuhr, wohnte er den Zeremonien bei. die sie vor dem Totem vollziehen. Die Wilden sind fest davon überzeugt, daß die.Haie, die ewig nach Menschcnfleisch hungrig sind und schon so viele der Ihren verzehrt haben, mit ihnen in einer geheimnisvollen Verbindung stehen. Einzelne Zluserwählle glauben, eine übernatürliche Macht zu be- sitzen die sich vom Väter auf den Sohn vererbt. Diese Auserwählten, die nach ihrem Glauben die Seelen mit Haifischen austauschen, sind ihre Priester, und unterhalten sich täglich mit den Beherrschern des Meeres, die ihnen gehorchen müssen und ihre göttliche Gewalt auf sie übertrogen.___ Bickens geheimes Arbeilsstimmer Wie sehr Dickens   in den letzten Iahren seines Lebens unter seiner Berühmtheit zu leiden hatte, und wie er nur durch ein geschicktes Versteck zum Schassen kam, zeigen die Erinnerungen des einzigen noch lebenden Dieners des Dichters. George Chapman Woolley. der dieser Tage seine goldene Hochzeit feierte. Der Greis, der noch jetzt als Gärtner tätig ist, wurde bei dieser Gelegenheit ausgefragt und erzählte von seiner ersten Stelle:Ich war' 17 Jahre, als ich nach Gads Hill Place kam. dem Hanse, in dem Dickens   so viel« Jahr« gelebt hat und auch gestorben ist. Ich wurde nicht nur zu Gärtnerdiensten verwendet, sondern hatte auch manch andere Ausgaben. Auf der Straße warteten stets Haufen von Menschen, die den großen Dichter sehen wollten. Sie konnten beobachten, wie er in den Garten ging, aber daß er aus dem Hause heraztskam, sahen sie niemals, denn er verschwand. So standen sie und warteten sie, während Dickens   unierdessen auf der anderen Seite der Straße eifrig an seinem letzten Buch schrieb. Das geschah auf jolgende Weise. Einige Verehrer hatten Dickens   ein schönes Häuschen aus der anderen Straßenseite gegenüber seinem Helm gebaut: Dickens   hatte sich einen unterirdischen Gang unter dem Rasen seines Gartens anlegen lassen, der unter der Strohe hindurchführte und in einem geheimen Zimmer endete, in dem er ungestört arbeiten konnte. Eine meiner Aufgaben bestand nun darin, jeden Morgen in das Häuschen gegenüber zu gehen und das Zimmer für den Dichter herzurichten. Es mußte immer alles blitz- blank und sauber sein, denn Dickens   trug sehr feine Kleidung. Sein Lieblingsanzug war ein« schwarze Samtjacke mit gestreiften Bein- kleidcrn. Bevor er seinen unterirdischen Gang antrat, lies er jeden Morgen fünf- bis sechsmal durch den Garten, um sich einige Be­wegung zu machen, gefolgt von seinen zwei Lieblingshunden, die hinter ihm hertollten und bellten."
Die Rinde der Birke wiro in steinarmen Gegenden beim Wegebau verwendet, da sie wegen ihres Holzreichtums fast un­verweslich ist.