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der Gehirne Gehirnschniiie kcnntnisse� Dort studiert man die chemische Zusammensetzung des Gehirns, hier seine physikalischen Eigenschaften. Die Gehirne werden mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, sie werden chemischen und elektrischen Analysen unterworfen. Besonders komplizierte Vor- gänge werden gefilmt, und diese Filme werden in einem Projektions- Zimmer vorgeführt. Ilm   sichtbar darzutun, daß die hier gewonnenen Erkenntnisse möglichst umgehend praktisch verwertet werden sollen, ist an das eigentliche Institut eine Krankenabteilung angegliedert, in der Eehirnkranke unter dauernder Beobachtung stehen. Es ist gelungen, eine ganze Anzahl bisher rätselhafter Störungen zu lokalisieren und zahlreiche andere Anormalitäten, die bisher ein Buch mit sieben Siegeln waren, stehen vor der Aufklärung. Daß in einem Institut der Forschung wie diesem auch am lebenden Objekt experimentiert werden muß, ist klar. Jedermann wird an Vivisektionen denken, und tatsächlich ließe sich fast so etwas wie eine Entschuldigung dafür finden. Aber man denkt gar nicht daran. Man viviseziert hier wohl, aber nicht an Säugetieren, sondern an Käfern. 5000 kleine Marienkäfer sind die bedauerns- werten Opfer der modernen Gehirnforschung, und sie genügen fürs erste durchaus. Man unterwirft sie den verschiedensten Einflüssen klimatischer, chemischer und physikalischer Natur und studiert ihr Verhalten darauf. Man untersucht zum Beispiel Aeußerungen und Schwankungen des Fortpflanzungssinns und sein Erlöschen oder Wiederaufleben unter veränderten Lebensbedingungen. All dies läßt wieder wichtige Rückschlüsse aus das menschliche Gehirn zu, so weit der Weg vom Jnsettengehirn zum menschlichen er­scheinen mag. Mit dem Institut verbunden ist eine große Spczialbibliochek, ein Hörsaal und eine eigene Druckerei. Dieses modernste aller Forschungsinstitute ist mit einem Höchstmaß von Raumausnutzung und Arbeitsersparnis erbaut. Friedlich in einen großen Park ge- bettet und der eigentlichen Großstadt ziemlich entrückt, gestattet es dem Forscher, sich völlig auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Freilich sollen sich in bedenklicher Weise bereits jene Offerten vermehren, in welchen opferwillige Zeitgenossen ihre Gehirne zum Kauf anbieten. Nach erfolgtem Tod, versteht sich, und nach Bar- bezahlung zu Lebzeiten. Walter Mielenz.
Hugenbergs Oiktaturersah. Die Deutschnationale Partei erteilt« Hugenberg   unumschränkt« Bollmachten. Warum denn gleich Diktator. Schatz, Diktator in Natura  ? Ich Hab''nen Diktaturersatz. Hab' die Parteiprokura! Hier anerkennt man mich als Herrn. Ich geb' allein Gesetze Und durch den Hugenberg-Konzern Den Meinen Futterplätze. Die Macht, die ich im Reich erträumt, Kann ich hier frei entfalten: Mit Widerspruch wird aufgeräumt Und allseits Maul gehalten. Zwar ist mein Machtbezirk nicht groß, Doch das ist nicht das Schwerste: Bei Hiller blieb ich Zweiter bloß, Bei mir bin ich der Erst«. D. N. V. P.   klein, aber mein, Tagtäglich wird sie meiner! O welche Lust, Diktator sein, Wenn auch nur ein ganz kleiner! jonatstan.
Verschuldung und Kreditstillhaltung. Ein Nondfunkvortraq vor der deutschen amerikanischen  Oeffentiichkeit. Der Flnanzdirektor der IG.-Farbenindustrie  , Dr. Schmitz, sprach gestern über das ThemaBorgeschichte und Sinn der Still- Halleverhandlungen' im Rundfunk. Der Vortrag wurde in deut- scher und englischer Sprache gehalten und auf die amerikanischen Sender übertragen. Dr. Schmitz führte aus: Was die Welt in den letzten Mona- ten erlebt hat und heute noch erlebt, ist eine ungeheure Ver- trauenskrise. Inmitten dieser Vertrauenskrise steht Deutsch- land, das mit außerordentlichen politischen und sehr hohen privaten Schulden belastet ist. Die deutsche   Wirtschaft hatte vor dem Kriege Auslandsguthaben von etwa 20 Milliarden Mark, dagegen vnde Juli 1931 langfristige Auslandsschulden von etwa 11,5 Milliarden aufzuweisen. Zu diesen Schulden kamen noch 7,5 Milliarden kurzfristige Bankschulden, die innerhalb von 12 Monaten kündbar waren und weitere 630 Millionen Valuta- schulden der Reichsbank und Golddiskontbank. Die Aufnahme dieser Schulden war unvermeidbar, um den Wiederaufbau Deutschlands  nach dem Kriege und der Inflation, sowie die jährlichen Repara- tionszahlungen zu ermöglichen. Der Drang Deutschlands  , seine ausländischen Schulden abzuzahlen, hat zu einem scharfen Export- zwang geführt, der darin zum Ausdruck kommt, daß die hohen Ein- fuhrüberschüsse bis 1928 im letzten Jahr Exportüberschüssen von 1.5 Milliarden und der annähernd 2 Milliarden in diesem Jahre Platz gemacht haben. Die durch die internationale Vertrauenskrise verursachte rapide Zurückziehung von Milliarden ausländischer Kredit« hat die Gefahr mit sich gebracht, daß der deutschen Wirtschast im ent- scheidenden Augenblick die notwendigen Betriebsmittel entzogen wurden. Das im September abgeschlossene Still- holteabkommen hat hier bis Ende Februar einen Riegel vorge- schoben, doch haben die Locher in diesem Abkommen noch zu starken Devisenabkommen der Reichsbank geführt. Die Kernfrage fstr eins Gesundung des internationalen Kreditwesens ist, die riesenhaften kurzfristigen Schulden zu kontrollieren. Zu diesem Zweck sollte dt« Reparationsbank in Basel  , die BIZ., stärker al» bisher in den Kreditverkehr der Welt eingeschallet werdsn. Eine für all« BeteUigten annehmbar« Lösung dieser komplizierten Frage Ist nur dann möglich, wenn die enge Kreditverkettuag. die in den letzten acht Jahren die Welt aneinandergeschlossen hat, nicht gewaltsam gesprengt wird.
Einigung im Rat. Die Entschließung im Entwurf festgestellt. Poris, S. Dezember.(Eigenbericht.) Der Völkerbundsrat hat die Entwürfe für die Entschließung zum Japan  -Ehina-Konflikt und den sie begleitenden Kommentar ein- stimmig gebilligt. Die beiden Dokuments sind darauf der chinesischen  und der japanischen   Regierung übermittell worden, deren Antwort man abwartet. China   hat durchgesetzt, daß der Entschließung eine Klausel angefügt wird, die besagt, daß die nach China   zu entsendende Kommission sofort nach ihrer Ankunft feststellen soll, ob die normalen Beziehungen zwischen China   und Japan   wiederhergestellt sind. Wenn in diesem Zeitpunkt die Räumung durch die japanischen Truppen noch nicht beendet sei, solle die Kommission einen Jnterimsbericht erstatten, den der Rat aufmerksam und un- parteiisch zu diskutieren hätte. Außerdem wird auf Wunsch Chinas   gesagt, daß der Rat sich mst dem Konflikt bis zu seiner völligen Regelung beschäftigen soll. Die Zahl der Köm- missionsmitglieder wurde auf fünf erhöht. Die Kommission besteht aus einem Amerikaner. Engländer. Franzosen  , Italiener und Holländer..... v, In dem Kommentar zu der Entschließung wird erklärt, daß die Räumung de» besehlea chiuesischen Gebiete, so schnell wie möglich durchgeführt werden müsi«. Er wird ferner die Feststellung«nt» halten, daß e, sich bei dem chinesisch.japanischen Konflikt um-inen Sonderfall handelt und die Beschlüsse in bezug auf seine Regelung nicht einen Präzedenzsall bllden, auf den sich später andere Staaten berufen können. Noch' nicht endgültig ge- regest ist die Frag«, in welcher Weise der Rat der Forderung Japans   auf Berechtigung zu Polizeimaßnahmen gegen die chinesi- schen Banditen gerecht werden soll. M»Utärattach6s unterwegs. Zieifeteilnehmer vermißt. London  . 3. Dezember. Meldungen derDaily Mall' aus E h a r b i n zufolge sind die englischen, französischen, amerikanischen, stalienischen und polnischen Militärattaches dort eingetroffen. Sie reisten sofort nach Tsitstkar wester. Der Korrespondent de»Daily Expreß  ' meldet aus Peking  , daß mehrere der ausländischen Beobachter, di« zur Zeit die Mandschurei bereisen, vermißt werden. Unter ihnen soll sich auch der deutsche   Generalkonsul in Mukden befinden. Die Beobachter waren zuletzt in Tschintschau und hatten sich von dort in da« Inner« des Landes, das stark von Banden besetzt ist, begeben.
Das Haus «ine Million Das menschliche Gehirn ist, alles in allem, kein sehr ästhetischer Anblick. Eine große, windungsreiche Masse, ziemlich farblos und eintönig. Aber in dieser Masse sitzt das geheime, räteslhafte Schall­wert der Gedanken, hier find Bewußtsein und Erinnerung ver- ankert. Fast alle Körperorgane haben schon längst Spezialinslitute zu ihrer Erforschung, nur an das Gehirn hat man etwas spät ge- dacht. Das Institut für Gehirnforschung in Berlin  - Buch ist noch gar nicht so all. Freilich hat man in dieser Zeit schon Außerordentliches geleistet. Das Material, das diesem jüngsten Institute zum Ausgangs» punkt seiner Forschungen dient, ist ungewöhnlich zahlreich und mannigfaltig. In riesigen, festverschlossenen Schränken befinden sich nicht weniger als eine Million Schnstte durch menschliche Gehirns, und das ist eigentlich nichts als das Gründungsinventar. Die Sammlung wird fortwährend vervollständigt, stets warten eine ganze Anzahl neu eingelieferter Gehirne der wissenschasllichen Bearbeitung und Untersuchung. Insbesondere ist man darauf bedacht, die Ge- Hirne ungewöhnlicher Menschen zu Untersuchungszwecken zu erhalten. Diese ungeheure Sammlung von Gehirnen muß natürlich pein- lich genuu geordnet und katalogisiert sein. Hier genügen ein paar geheimnisvolle Zeichen auf einem Zettel und ein Laborant wird nach wenigen Minuten den gewünschten Gehirnausschnitt präsentieren. Selbstverständlich sagt ein solches Präparat dem Laien gar nichts. Das Interesse erwacht erst, wenn man hört, was für und wessen Gehirne es sind, um die es sich hier handelt. Das hier war ein musikalisch ungewöhnlich begabter Mensch, dieser da ein Mörder, jener ein schwerer Alkoholiker und wieder ein anderer ein hoff- nungsloser Morphinist. Man ist freilich noch lange nicht so' well, daß man in einem Gehirn wie in einem Buch zu lesen vermag, aber die Summe der Erkenntnisse, die man mit Hilfe besonderer Methoden und neu­artigen Instrumenten auf diesem Wege gewinnt, ist groß und ge- stattet eine wertvolle Nutzanwendung. Man denke beileibe nicht an eine kleine Forscherklause. Das Hirnforschungsinstitut ist ein ziemlich ansehnlicher Komplex und ent- hält 150 Räume, die demselben Zwecke, aber verschiedenen Arbeits- gängen dienen. Während in einem Raum vorwiegend anatomisch gearbeitet wird, bemüht man sich nebenan um physiologische Er-
Ein Film für die Lugend. Llfa-Theater Kurfürflendamm. Jungen spielen einen Film, und erscheinen zum Schluß leib- hastig aus der Bühne, umjubelt von den Jungen und Alten, die im Zuschauerraum sitzen. Das war mal etwas anderes ali die ewigen Milstärfilme, Liebesgeschichten und sonstigen Serien, mit denen uns der Tonfilm heimsucht. Soviel Freudigkell und Lachen hat man selten in einem Filmtheater erlebt. Emil und die Detektive  ' heißt das Thema: der gleiche Stoff ist bereits in einem Roman von Erich K ä st n e r und auch in einem Bühnenstück verarbeitet worden. Aber der Film wird an Wirkung wohl beide noch übertreffen. Besonders vor dem Drama hat der Film den Borzug, daß er alles brester ausspinnen und mit mancherlei Episoden illustrieren kann. Gerhard La mp recht hat hier sein Regiemeisterstück geschaffen: dieser Film ist wirklich fil­misch, er weiß das Geschehen restlos in Bilder umzusetzen. Keinen Augenblick läßt di« Spannung locker, und wenn zum Schluß das große Rennen der Jungen hinter den Dieb einsetzt, dann löst sie sich endlich und setzt sich in lauten Beifall um. Di« Filmzensur hat die» Indianerstück offenbar nicht für phantasieüberreizend ge- gehalten, und was die Verfechter der allen Disziplin und Ordnung dazu sagen, kümmert mich nicht. Im Grunde genommen wird die Jugend hier ja angeleitet, ihre Dinge in die eigene Hand zu nehmen und mit fast ungesetzlichen Mitteln zur Selbsthilfe zu greifen und verbotene Organisationen zu schaffen, die der Polizei ins Hand- wert pfuschen. Aber gerade diese Freude am Indianer- und Detektivspiel, diese Rückkehr in Naturzustände, diese Lust am Abcn- teuer und an der Selbstentfaltung sind es ja, was die Jugend an- lockt. Daß dabei Ausflüge ins Reich der Phantasie sich von selbst ergeben, macht ja die Geschichte nur noch schmackhafter. Wie der wackere Emil in seiner heimatlichen Kleinstadt seine Streiche spielt. wie er dann im Zug von dem Bankräuber bestohlen wird und im großen Berlin   mit Hilfe der großen Jndianerbande sich wieder in den Besitz des für seine arme Großmutter bestimmten Geldes setzt, noch eine Belohnung dazu bekommt und im Triumph mit seinen Kameraden in der Heimat empfangen wird, das alles ist so köstlich. daß man jedem Jungen den Film als Weihnachtsgabe zugänglich machen möchte. Die ganze Rasselbande geht mit einer Liebe und Frische ans Werk, daß man sein« helle Freude daran hat. Rolf W e n k h a u s und Hans Schau fuß sind die beiden Helden, aber auch der Pro- fessor und der fliegende Hirsch und wie sie sonst alle heißen, machen ganze Arbeit. Das eiyzige Mädchen, das mittut, Inge Landgut  , paßt nicht ganz zu den frischen Jungen. Fritz R a s p macht ganz den gerissenen und unheimlichen Eindruck, den sich die Phantasie des Kleinstadtjungen von einem Verbrecher ausmalt. Schlicht und gütig ist Käthe Haack   als Mutter. Bora» gingen prächtige farbige Studien aus Hagenbecks Tierwelt in Stellingen  . So nahe und so malerisch wird die Tiere selbst der Besucher kaum zu Gesicht bekommen. Ein Orchester von Jungen bereitete für das Jungenstück selbst die rechte Stimmung. D.
Die verkauste Braut." , Stästttsche Oper. Es ist immer ein« Freude, diesem wunderbaren Werk zu be- gegnen, diese urslawische Musik zu hören, die voll Temperament und Naivität, voll Pracht und Süßigkeit zugleich die Arbeit eines Meisters und der Herzklang eines der musikalischsten Völker der Erde sst; eine Freude allerdings, die durch die jüngste Neueinstudierung in Char- lottenburg merklich getrübt wird. Man kann und soll so«ine Aus- führung nicht mit einer tschechischen vergleichen(obzwar eine solche in diesem Fall ja Vorbild und Ideal sein müßte): mich jenseits solcher Vergleiche aber muß man bedauernd feststellen, daß da in keiner Weise dem Werk Ebenbürtiges geleistet wurde. Di« Bühnenbilder Gustav D a r g o s sind ganz sympathisch: ein wenig primitiv, für die böhmisch« Landschaft In keiner Weis« charatte- ristisch(was sie doch hätten fein müssen), im letzten Akt auch etwas verbaut, zu eng und zu gedrängt immerhin aber mit viel Himmel darüber, still, einfach und in keiner Weis» störend. Kostüme aber, Regt« und insbesondere di« schauspielerische Bewegung die In-
szenierung besorgte Otto K r a u ß, das war alles von äußerster Durchschnittlichkeit. Vor allem ober: die Musik kam nicht zu ihrem Recht, das Berträumte, Traurige tschechischer Melodik, ihre süße Irmigkeit, all ihre Feinheit und tänzerische Grazie war zum Teitscl: man braucht mir an die Ouvertüre zu denken: Denzier hat für dergleichen Dinge keine glückliche Hand. Die gesanglichen Leistungen waren weder im ganzen noch im Ensemble hervorragend: das Herr- lichc Sextett z. B.(das im Tempo verhetzt war) kam überhaupt nicht zur Geltung. Bon den Hauptpersonen bot lediglich Konstanze Nettesheim als Marie eine anerkemienswerte Leistung. A. W. Oer Koffer des Herrn O. F." Mozartsaal. Man vermißt die Cinhestlichkeit. Der Film nennt sich ein mo- dernes Märchen, und märchenhaft genug find die Ereignisse. Eines Tages kymmen in Ostend  , einem verwunschenen Nest, dreizehn ele> gante Koffer an, die das Initial O. F. tragen. Zwei kluge Köpfe erfinden die Legende, diese Koffer gehören einem Milliardär, der aus irgendeinem Grunde sich in Ostend   ankaufen will. Von diesem Augenblick an ist der Dornröschenschlaf ausgeträumt. Eine fieber- hafte Bautätigkeit entfaltet sich. Während im Lande die Arbeits- losigkeit grassiert, wächst Ostend   zu einem Dorado heran. In kurzer Zeit ist das Städtchen eine Metropole geworden. Die Koffer aber, die diesen Aufschwung verursachten, sollten eigentlich n?ch Ostendc spediert werden. Kleine Ursachen, große Wirkungen. Vielleicht wolltx man zeigen, daß sich nur im Märchen olles wunschgemäß einordnen läßt. Am Schluß entsteht der Bruch, weil hier wirtschaftliche Tatsachen mst- einbezogen werden. Arbeitslosigkeit auf der einen Seite, blühende Tätigkeit auf der anderen. Plötzlich fragt sich der Zuschauer, wo haben die Leute das Geld zum Bauen her. Die Verfasser selbst stoßen das Märchengebäude durch den Schluß um. Groteskes mischt sich mit Wirklichem, aber die Groteske wird von dem Regisseur Alexis G r a n o w s k i eigentümlich behandelt. Sie äußert sich allein in den Vorgängen, während sich die Menschen wie in einem Könversationsfilm benehmen. Hier müßte wie bei den Amerikanern eine Ueberspitzung eintreten. Was in einer wirklichen Groteske als Tatsache hingenommen wird, unterliegt bei realem Milieu dem Zweifel. Außerdem ist der Film zerdehnt. Um der Bildwirkung willen werden, zuviel eng« Sträßchen und Plätze gezeigt. Der genialste Regiceinfall hat nur dann einen Sinn, wenn er direkt der Handlung oder der Charakteristik dient. Statt spielerischer leichter Beschwingt- heit gibt Granowski stellenweise zelebrierte Lyrik, in die sich Kon- ventionelles mischt. Sehr schöne Details auch in schauspielerischer Beziehung. Unter den Darstellern ragen Abel, Lorre, Marga Lion und Stößel hervor. F. Sei,. Roch keine Klärung für das Schiller-Theater. Die Entscheidung über das Schicksal des Schiller-Theaters ist nach neuerlichen Ber- Handlungen zwischen Finanz- und Kultusministerium setzt den Landtag anheimgestellt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird auch ein endgültiger Beschluß über die Liquidationefrags der Schiller- Theater-A.-G. ausgesetzt: dann soll über die Möglichkeit einer selb- ständigen Ueberncchme des Theaters verhandelt werden. Prähistorische Spuren in Tanganjika  . Die Leakev-Expedttion will in Tanganjika  «puren von Urmenschen   entdeckt haben, die erheblich weiter zurückgehen als die bisherigen Funde. Der Berliner   Tontllustlervereiu veranstaltet am Sonnabend in den Festfölen von Kroll sein 5. Musikantenfcst zum Besten seiner HilfS- und UnterstützungZkasse. Bühnenchronit. Die beiden Tcnöre Helge Roswaenge   und Marcel 23 i t t r i s ch sind bis zum Jahre 1933 für die Staatsopcr weiter ver- pflichtet worden. Professor Sievcre. Vortragender Lcgationörat im Auswärtiaen Amt. spricht heute über:Schinkel, den Baumeister des Klassi- z i s m u s" in der Augusta-Schul«, Ecke Pallas- und Elßholzstraße. Tänze im Schiller-Theater. Freitag und Sonnabend wird im Schiller- Theater das erstemal der Versuch gemacht, Ballettvorsührungen zu geben. Es werden Tänze aus der Arlesienne, ausRitter Pazman' und mo- deine Tänze und Grotesken vom Ballett der StaatSoper vorgeführt. Humperdincks Märchenoper..Hansel und G x e t e'l' wird in der Städtischen Oper aus vielfachen Wunsch wi-der in der Weihnacht:.- zeit aufgeführt. Das Werk kommt in einer Reihe von Nachmittagsvor- stellungen zu ganz besonders billigen Kassenpreisen heraus.»