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Lleberfall auf Kohlenhändler.

Niedergeschlagen und gefnebelt.

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Geldschrank geplündert.

Das Opfer eines Ueberfalls wurde geffern abend der 65 Jahre alte Kohlenhändler Walter Wendt aus der Kleinbeerenstraße 11.

Auf seinem Plage mar er gegen 7 Uhr im Kontor mit dem Ab. rechnen beschäftigt, als drei Männer erschienen, die angeblic) noch etwas faufen wollten. Der alte Mann ließ die Männer ein. Raum hatten sie das Kontor betreten, als sie auch schon über den alten Mann herfielen, ihn zu Boden schlugen und ihn fesselten. Dann machten sie sich an den Geldschrank heran, der pffen stand, ent nahmen 240 Mark und flüchteten. Der Kohlenhändler mar eine Zeitlang bewußtlos und erholte sich erst nach geraumer Zeit. Dann gelang es ihm, sich von seinen Fesseln zu befreien. Gegen 149 1hr abends tamen seine Angehörigen, die ihn bereits vermißt hatten. Der alte Mann fonnte aber por Schreck fein Wort herausbekommen und ging demzufolge erst heute früh zum nächsten Bolizierevier, um Anzeige zu erstatten.

Der Tod des Schneidergesellen.

Ein ungeklärter Leichenfund.

Ein ungeklärter Leichenfund rief die Reserve- Mordkommission nach der Baermeistraße 50. Der 30 Jahre alte Schneider­geselle Paul Schramm wurde heute früh mit einer schweren geselle Paul Schramm wurde heute früh mit einer schweren Stopfverlegung tpt aufgefunden. Schramm war bei dem Schneidermeister Ulrich in Stellung. Dieser suchte heute morgen vergeblich seinen Gesellen und als er auf dem Flur die Toiletten: tür öffnete, fand er Schramm zusammengebrochen als Leiche vor. Das Gesicht war blutüberströmt. Wie sich der junge Mann die Berlegungen zugezogen hat, ist bisher noch nicht geklärt. Ein Ver= brechen liegt anscheinend nicht vor.

Einbruch in ein General- Konfulat. Einbrecher drangen in der vergangenen Nacht in das Ge neralfonfulat von Nicaragua   in der Rollendorf straße 21 ein. Hausbewohner hörten die Diebe und alarmierten das Ueberfallfommando. Die Einbrecher flüchteten und entfamen. Anscheinend handelt es sich nur um Bürodiebe, die es auf den In­halt der Schreibtische und Schränke abgesehen hatten. Wieviel ge­stohlen ist, fann zur Zeit vom Konsulat noch nicht angegeben werden.

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Gelbstmord eines Apothekers.

Der Apotheker Ostar Friese, Inhaber der Wilhelm. Raabe Apothete in Mariendorf   in der Schöneberger Straße, hat sich mit Veronal vergiftet. Infolge wirtschaftlicher Sargent er sollte im Januar sein Geschäft verlassen hatte er

bereits vor einigen Wochen versucht, sich mit Gas zu vergiften,

murde aber damals von Samaritern der Feuerwehr gerettet.

Die Berantwortlichkeit Aller."

Die Bessing ofhule fündigt für Januar einen groß angelegten Bortrags- 3yflus an unter dem Titel Die Berant wortlichteitaller"; in einer Reihe von sechs Bortragsabenden sollen die Verbundenheit und Verknüpfung der einzelnen Berufs­gruppen untereinander und mit der Gesamtheit zur Darstellung ge­fangen, und zwar werden behandeln: Eberhard Graf nonald reuth, der Präsident des Reichslandbundes, das Thema Der Landwirt"; der Gemertschaftsführer Genosse Theodor Beipart: ,, Der Arbeiter"; Geheimrat Dr. Frig Demuth von der Handelskammer: ,, Der Kaufmann"; Dr. Ostar Mulert, der Präsident des Deutschen   und Preußischen Städtetages: Der Beamte"; Walter von Molo  : Der Schriftsteller"; General leutnant a. D. Horst von Meich: Der Soldat". Die Bortrags­reihe findet im Festsaal des Schöneberger Rathauses statt und beginnt am Montag, 18. Januar, abends 8 Uhr. Nähere Angaben find in dem neuen Borlesungsprogramm der Lessing- Hochschule ent< haften, das durch das Sekretariat, Berlin   W. 62, Keithstraße 11, erhältlich ist.

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Ausstellungen der Staatlichen Museen. Kaiser- Friedrich Museum: Neuerwerbungen der Gemäldegalerie und als Leihgabe: Aelbert Cupp, die Maas bei Dordrecht  , mittelalterliche Goldmünzen. Sonderausstellung: Meisterwerke der Bildniskunst. Kupferstich tabinett: Meisterschaft und Mittelmaß in der Seichenfunit. Die Meister der Brüde"( 1906-1931): E. Heckel, E. 2. Kirchner, O. Müller, M. Bechstein, K. Schmidt- Rottluff. Deutsches Museum; Zeichnungen von Albrecht Altdorfer   und Wolf Huber  . Museum für Böltertunde: Chinesisches Borzellan( Sammlung C. und 3. Baermalb). Staatliche Stunftbibliothet: Deutsche   Boltstypen und Boltstrachten in photographischen Aufnahmen von Hans Rez laff. Im Lichthof( Brinz- 4ibrecht- Str. 7): Ergebnisse des neuen Zeichen und Werfunterrichts an höheren Schulen( Beginn

16. Januar).

Erich Steuer gestorben. In Eichwalde   verstarb der frühere Stadtrat Genoffe Erich Steuer nach langem und schwerem Krantenlager im 54. Lebensjahre. Erich Steuer, ein gebürtiger Berliner  , erlernte das Stuffateurhandwert und ging vom 17. bis 20. Lebensjahr auf Wanderschaft. Nach Beendigung seiner Militärzeit schloß er sich der Partei an. Sieben Jahre war der Berstorbene Borsitzender des Wahlpereins in Johannisthal  . Im Sahre 1920 wurde er zum bejoldeten Stadtrat des Bezirksamts Treptom gewählt. Im Jahre 1924 schieb er aus dem Bezirksamt aus und wurde Bezirksverordneter im Berwaltungsbezirt Treptow  . Volfsbühne. Die Silvestervorstellung der Großherzogin Don Gerolstein" beginnt um 7 Uhr.

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51. 2bt. 2. Gruppe! Unfer langjähriges Mitglied, Genoffe Andreas B1ohmann, Sophie- Charlotte- Straße 101, verstorben. Ehre seinem Andenfen. Einascherung Donnerstag, 31. Dezember, pormittags 10% Uhr, Krematorium Bilmersdorf Zahlreiche Beteiligung wird erbeten.

Das Kulturtheater in Gefahr!

Eine Mahnung der Gewerkschaften

Der Beschluß der preußischen Regierung, die Staats- 1 Auch bei den kommunalen Theatern ist nicht immer ratio­theater in Wiesbaden   und Kassel   und das staatliche nell gemirtschaftet worden. Aber hier sind für das Rechnungs­Schiller Theater in Berlin   zu schließen, wird angesichts jahr 1931/32 bereits sehr starke Abstriche erfolgt( teilweise bis zu der Krise nicht vereinzelt bleiben. Man muß damit rechnen, daß 50 Proz. der Zuschüsse), so daß wohl die unterste Spargrenze er­im Laufe des nächsten Jahres in Deutschland   eine ganze Anzahl reicht ist. So selbstverständlich es ist, daß die Gemeinden in erster Theater geschlossen werden. Angesichts der wirtschaftlichen und Linie für die Wohlfahrtsermerbslofen zu sorgen haben, fo bedenklich finanziellen Katastrophe wird man auch härtesten Maßnahmen nicht wäre es doch, aus einer Banifstimmung heraus das deutsche Kultur­immer ausweichen können. Die Schließung einer Reihe päda theater einfach zugrunde gehen zu lassen. Wer Erwerbsloje= gogischer Akademien( denen entsprechende Maßnahmen bei vorstellungen besucht hat, der weiß, was das ernst e den Universitäten nicht gegenüberstehen), die Schüler und Lehrer Theater für das Volf bedeutet. Die geistige Krise des Theaters start hemmenden Ersparnisse im Schulmesen haben bereits ge- hat ihre Wurzel viel weniger im Volkstheater als in dem modernen zeigt, wie einschneidend die Not der Zeit auf das Kulturniveau Amüfiertheater. Bersagen fich Staat und Kommunen diesem Volkstheater, dann allerdings besteht die Gefahr, daß vom Theater nichts übrig bleibt als der ungeistige Amüsier- und Kassen­betrieb. Hier darf der Abbau die Grenze einer notwendigen Ratio­nalisierung nicht überschreiten. Wenn Staat und Kommunen aus einer Zuschußgabe an die Theater das verpflichtende Recht herleiten würden, auf eine ernste Spielplangestaltung und darauf zu drängen, daß die Kunststätten noch mehr als bisher in den Dienst der großen fozialen Aufgaben dieser Zeit gestellt werden, dann wird niemand bezweifeln fönnen, daß diese Zuschüsse nicht minder in den Notetst gehören wie der Etatposten für eine Staatsoper Unter den Linden, deren künstlerische und repräsentative Aufgaben nicht ohne Rücksicht auf die Notlage durchgeführt werden können.

brüdt.

Es ist keine Frage, daß man derartige Härten hinnehmen muß, insofern sie eine Notwendigkeit sind. Innerhalb dieser Notwendig feiten aber ist zu fordern, daß bei den Ersparnissen am Kulturetat gerecht verfahren wird und daß vor allem, soweit es sich um An­gelegenheiten der Kunst handelt, stets gegenwärtig bleibt, daß das Bolt in seiner Gesamtheit Anspruch auf diese vom Staat unterstüßte Kunst hat. In einer Zeit, in der mit dem Pfennig ge­rechnet wird und in der die Masse des Boltes die größten Opfer bringt, mehr denn je. Es ist deshalb durchaus berechtigt, wenn man sich in Gemertschaftskreisen fragt, ob nicht die erwähnten Theater vom preußischen Staat hätten gehalten werden können, menn man sich endlich mit Energie dazu entschlossen hätte, in der Berliner Staatsoper sparsamer zu mirtschaften. Hier walten nach wie vor trotz der Finanznot des Staates vier General­musikdirektoren ihres Amies, die offenbar Zeit genug finden, auch mährend der Saison ausgedehnte Gastspielreisen zu unternehmen. Aehnlich verhält es sich mit den Solisten. Zu prüfen märe weiter, ob nicht auch beim Verwaltungsapparat erhebliche Zusammen­legungen erfolgen fönnten.

Die Fledermaus. Capitol.

Das Libretto der Straußichen Fledermaus" erscheint veraltet. Es ist der Ausdrud einer gesättigten, mit sich zufriedenen Bürger­lidhteit, die nicht mehr existiert. Darüber breitet die ufit einen foftbaren Mantel. Entfernt man diesen Mantel, so bleibt eine spielerische Angelegenheit von gestern übrig.

uitspiel, in dem sich die Gesangseinlagen organisch aus der

Der Film löft die Form der Operette auf. Er schafft ein

Situation ergeben. Das Musikalische beschränkt sich auf eine Neben­rolle. Manche reizpolle Melodie geht verloren. Diese Art der Berfilmung, bei vielen Operetten angebracht, ist hier falsch, da es bei der Fledermaus" in erster Linie auf die Mufit antommt. Die Regie gibt die Atmosphäre der Matartzeit: Ueberladene Wohnungen, Theaterbetoration der Festsäle, Rüschen und Bänder auf den Frauentleidern. In diesen Dingen leiftet der Regisseur Cart 2amac beachtenswerte Arbeit. Auch das Fest beim Prinzen Drlomity hat Bewegung und Steigerung. Ueberhaupt findet man hübsche Einzelheiten, aber das Ganze tommt zu schwerfällig in Gang. Es fehlt der prickelnde Reiz. Die Bike zünden selten. Dabei gute Schauspieler wie Alexander, Juntermann, Sima und Petromitsch. Anni Ondra   ist die echte Operetten Apele. Unzureichend dagegen die Rojalinde und der Gesangslehrer Alfred.

F. Sch.

Berliner   Kunstausstellungen.

Wir bitten um 3hr Preisangebot."

Die Porza hat über Weihnachten   besonders ansprechende Formen für ihre Vermittlung zwischen Künstler und Publikum gefunden. In einem Laden, Potsdamer Straße 99, stellt sie Aquarelle im Werte von 5 bis 100 M. zum Verkauf; der Erfolg ist überraschend groß gemesen. Und im ,, Deutschlandhaus" am Reichs­fanzlerplag hat sie in den leerstehenden Barterreräumen eine Aus stellung vorzüglicher Arbeiten veranstaltet, zu denen das Publikum selber Kaufangebote in beliebiger Höhe machen soll. Es wäre gut, wenn dieser fruchtbare Gedante breitere Anwendung bei Aus­stellungen gewinnen würde; so wäre die Kluft zwischen dem Ber­mögen der Käufer und den piel zu hoch getriebenen Preisen unserer Künstler auf die beste Art zu überbrüden.

Die Ausstellung der Borza enthält eine Reihe ausgezeichneter Bilder, Aquarelle und Kleinstulpturen, von denen Hofer, Klee  , Otto Schoff  , Nolde  , Groß, Barlach  , Milly Steger   hervorgehoben feien.

Bei Gurlitt( der nach Matthäikirchstraße 27 übergesiedelt ist) findet man eine ganze Anzahl durch ihre preziose Originalität anziehende Künstler. Sehr interessant die aus Prinzip torsohaften Marmorbildnereien Erich Stephanis, von einer schönheits­trunkenen Süße, die heute erstaunlich überzeitlich wirkt; verblüffend die fühle Romantit der raumweiten, scharf ziselierten Landschaften von H. von Reŋl- hanisch. Gegenwärtiger ist die ungeftüme Stizzenhaftigkeit des malerisch sehr begabten Manfred Bahl; ihr Gespenstisches ist wenigstens Gespenst von heute und morgen. Die in ihrer Stindlichkeit ziemlich absichtspollen luftrationen von Schäfer Ast   wirten bei so massenhaftem Auftreten etwas fatal; die Klein- Morig- Attitude, vpn Oberländer seinerzeit sparsam und genial permendet, betommt als alleiniges Darstellungsprinzip einen leicht holzigen Geschmad.

Entlassung am Hessischen Landestheater. Amtlich wird gemeldet:

Die Verwaltungskommission des Hessischen Landes­theaters teilt mit, daß sie sich nach eingehenden Feststellungen genötigt gesehen habe, aus wichtigen Gründen den Vertrag mit dem Regisseur des Hessischen Landestheaters in Darmstadt   Renato Mordo   mit sofortiger Wirkung zu lösen.

und Nolde: A. Budczies. Wüßte man nichts von den persön­lichen Berhältnissen des Mannes, so würde man in ihm einen jungen begabten Maler vermuten, er sich in der Sphäre der Hebertragen der Natur in ein malerisches Ausdruckssystem spricht Bahnbrecher von 1910 bewegt. Seine ruhevolle Sicherheit im für eine ausgereifte, ihrer selbst und ihrer fünstlerischen Mittel bemußte Persönlichkeit, die echt und sympathisch wirkt.

Paul F. Schmidt.

Der unbekannte Gast."

U.-Z. Kurfürstendamm  .

Selbst mer von vornherein den Film nur als seichte Unterhaltung betrachtet, hat das Recht, sich nach dieser Uraufführung zu entfeßen. Arme Leute tragen schlecht sitzende Kleider und können sich bei Lisch nicht benehmen," um diese Weisheit" einem hochperehrten Bublikum au servieren, wird ein ganzer Film gedreht. Szöke Szafall ist dieser unbekannte Gast im pornehmen Haus, der fich für den Bater der Hausfrau hält, belt fetne Tochter, das Stubenmädel der Gnäbigen, ihm eine reiche Heirat vorschwindette. Aber bewußte Tochter hat nicht den Herrn des Hauses, sie hat nur seinen Chauffeur geheiratet.

E. B. Emo nennt sich der Regisseur dieses Films. Von einer Regiearbeit ist nicht das allergeringste zu bemerfen. Den Darstellern steht auch nicht der Sinn nach irgendeiner Leistung und Lucie Eng Tisch, Hilde Hildebrandt  , Senta Söneland, Kurt Besper mann, Hans Brausewetter   und Ostar Sima sind nur Statisten um Szöfe Szafall. Der jedoch wird derartig in den Vorder­grund gedrängt, daß man sich den Schauspieler nach den ersten Szenen schon gründlich übergesehen hat.

In Deutschland   haben wir unzählige brachliegende Kräfte. Mit Talenten tönnen wir die Straße pflastern, aber die Filmindustrie gibt diesen fünstlerisch empfindenden, ideenreichen Menschen keine Arbeit; sie will nach wie vor ein Geschäft mit der Schablone machen.

Die Pariser Oper im Rundfunk.

c. b.

Die Pariser   Rundfuntleitung tonnte sich für die laufende Saison zehn große Uebertragungen aus der Opéra- Comique   sichern. Bisher wurde nur aus dem Odéon- Theater übertragen. Es find auch Berhandlungen im Gange, weitere Theater der Seinestadt in das Programm aufzunehmen.

Ein Sachverständigenfomitee im internationalen Institut für geistige Zusammenarbeit unterbreitet dem Böllerbundstomitee für Literatur und Kunst das Projekt eines internationalen Berzeich niffes der Schallplattensammlungen. Es schlägt ferner die Schaffung pon nationalen Phonotheten, die Ausarbeitung eines Austausch­systems zwischen diesen und einer Zusammenarbeit mit Rund­funtjenbungen und die Anwendung der Schallplatte bei der musika­lischen Erziehung und der Erwachsenenbildung vor.

Rüdgang der Filmproduktion. Bis August stieg die Film­produttion. Seither ist eine immer stärker werdende Stagnation eingetreten. Im November und in den ersten Dezemberwochen ist die Uraufführungsziffer ständig gefunden.

Wetter für Berlin  , Zeitmeise Aufheiterung bei mäßigen nörd­lichen bis nordöstlichen Winden, Tagestemperaturen nahe bei Null. Für Deutsch­Nachts mäßiger Frost, vereinzelt noch Schneefälle. land. Befonders im Alpenverland und in den Mittelgebirgen nod) Schneefälle. Sonst Bewölkungsabnahme und Berschärfung bes

Endlich bei Nierendorf   ein interessanter 3ögling der Wund Frostes.

Rotwein 69H

in 600 Meyer- Filialen

Keine Feier ohne Meyer Hermann Meyer& Co, Act. Ges

Pfg..