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Paris   diskutiert Tributstreichung. Günftiges Echo links Für die Verständigungspolitif. Paris  , 5. Januar.

Das Leitmotiv der heutigen Blätter bildet die Frage einer endgültigen Streichung der Reparationen durch die fran­ zösische   Regierung. Dieser Gedanke, der schon gestern von der Dépèche de Toulouse" lanciert wurde, ist heute von nahezu allen Blättern aufgegriffen und in den Vordergrund ihrer Be­trachtungen gerückt worden. Das radikale Blatt République" fieht in einer solchen Aftion, wenn jegt Frankreich   sein juristisches und moralisches Recht auf Reparationen hochherzig opferte, die Krönung der Annäherungspolitit. Wie viele Miß­verständnisse, so schreibt das Blatt, würden nach einer solchen Tat beseitigt sein, wieviel Groll wäre besänftigt, welch ein Schlag wäre dies für die Prediger des Haffes, welch ein Weg für die Politik der Berständigung, welche Möglichkeiten für die Festigung der Freund schaft und die wirtschaftliche Wiederaufrichtung des schwankenden Europas  ! Wir brauchen nur zu wollen, erklärt République", und wir tönnen die Welt retten. ,, Victoire" erklärt, die freundschaftliche Revision des Ber­,, Victoire" erklärt, die freundschaftliche Revision des Ber­failler Vertrages in allen jenen Teilen, die unausführbar geworden seien, miteinbegriffen die Klausel einer fast restlosen Entwaffnung Deutschlands   in einem bewaffnet gebliebenen Europa  , sei die große Geste, die man brauche, um alles in Ordnung zu bringen. Damit wäre auch jede Kriegsgefahr für lange beseitigt.

,, Deuore" glaubt einen solchen Schritt billigen zu können, menn er erfolgt, um die politische Atmosphäre zu erneuern. Abzulehnen wäre er, wenn er lediglich ein Opfer im Interesse der angelsächsischen Bantiers darstellte. Wir sehen nicht ein, so schreibt das Blatt, warum wir in ein solches Opfer einwilligen sollten, wenn wir daraus keinen Nugen zögen. Aber wenn es sich um eine große Geste handelt, wenn wir auf einen bereits gering gewordenen Gläubigeranspruch im wohlverstandenen Interesse verzichteten, dann ist es etwas anderes.

Bolonté" behauptet zwar, Deutschland   habe, wenigstens bis zu den legten Monaten, nichts getan, um feinen Banterott zu vermeiden, sicher aber habe es diesen Bankerott auch nicht absichtlich und systematisch herbeigeführt. Eine Streichung der Reparationen, fo erflärt das Blatt weiter, werde Deutschland   nicht hindern, andere Forderungen, namentlich die wegen des Danziger Korridors, auf rechtzuerhalten. Aber wiederholt werden müsse, daß die Aera der halben Maßnahmen vorbei sei. Man müsse alles aufrechterhalten oder alles regeln. Daraus zieht ,, Bolonté" dann den Schluß, man würde vielleicht einen Teil der Reparationen retten tönnen, wenn man zu einer europäischen   Verständigung über Abrüstung, Minder­heitenstatut und deutsche Ostgrenzen fäme.

,, Ere nouvelle", das Blatt Herriots, ist etwas zurüd haltend. Es verlangt, der Verzicht auf die Reparationen dürfe nicht ein Geschenk sein, er müsse vielmehr von dem vorherigen Ver­zicht des amerikanischen   Kongresses auf die Kriegsschulden, dem der Privatgläubiger auf die eingefrorenen Kredite und von der Zustimmung Deutschlands   zu einer Politi? der Ordnung der Welt im Sinne des Friedens mit entsprechenden formellen Garantien abhängig gemacht werden. Andernfalls würde der Berzicht auf die Reparationen vergeblich sein, ja sogar gefährlich werden können. Dennoch muß auch diese Zeitung zugeben, daß die allgemeine öffent­liche Meinung heute eine große Geste erwartet. Die französische   Regierung müsse von sich aus etwas unternehmen,

zu bleiben.

Glücksinseln der Menschheit

Die Suche nach Atlantis

Palästina als Atlantis   proklamiert. Die Verehrer des klassischen Hellas suchten dieses Wunschland in der Nähe der alten griechischen Herrlichkeit und meinten, es in dem Mittelmeergebiet zu finden. Ein

nationalistisches Ideal trieb den Schweden   Rudbeck   dazu an,

Die Suche nach dem geheimnisvollen Land Atlantis  , das durch| Platos Schilderung in die Phantasie der Menschen eingeführt wurde. ist heute eifriger und leidenschaftlicher denn je. Ein nie ver­löschender Zauber geht von diesem rätselhaften Eiland aus, das man überall auf dem Erdball aufzuspüren vermeinte und doch niemals in einem 1675 erschienenen umfangreichen Wert zu behaupten, fein gefunden hat Eine ungeheure Menge von Büchern ist über dies Broblem geschrieben worden, und die Bibliothet von 1700 Atlantis­Vaterland sei das wahre Atlantis. Geradezu wie man das Baradies Schriften, die 1926 gezählt wurde, hat sich seitdem noch erheblich sind solche völkischen Ideen mitbestimmend, wenn etwa ein Hermann in Ostpreußen   und in Mecklenburg   gesucht hat. Auch heute noch vermehrt. In einer joeben bei R. Boigtländer in Leipzig   er­schienenen Schrift Das Atlantisrätsel", das die Geschichte erweisen möchte. Aehnlich hat Frobenius eine hohe vor Wirth eine atlantische Kultur im Nordland   vor 20 000 Jahren und den gegenwärtigen Stand der Atlantisforschung behandelt, fragt griechische Zivilisation, die das Urbild des platonischen Atlantis der Berfasser Alexander Bessmertnn auch nach den Gründen barstellen soll, in Afrita aufzeigen wollen, und durch die Grabungen für die besondere Vorliebe unserer Zeit für diese Frage und er er- des deutschen   Archäologen Schulten in Spanien   wurden zahlreiche täglichen Nöte, jenseits der Kämpfe und Möglichkeiten des Alltags Karteffos zu suchen sei. Aber all diese Bemühungen haben ebenso­lärt sie damit, daß unsere Zeit eine Aufgabe außerhalb der Gründe dafür beigebracht, daß Atlantis   in der alten Handelsstadt sucht, um überhaupt die Substanz einer erfüllbaren Aufgabe zu wenig vollgültige Beweiskraft wie die großzügigen Vermutungen bewahren". An die Vorstellung Atlantis   fnüpft sich der Wille: Heimat und Ziel zu finden, und Atlantis   wird zu einem Wunsch- spiritistischen Phantasien, die diese Glüdsinsel der Menschheit aus der Welteislehre, wie die anthroposophischen, okkultistischen und bild der Menschheit, nach dem die gequälten Söhne dieser Erde all den Ahnungen des Unbewußten   und Ueberirdischen aufsteigen lassen die Hoffnungen verlegen, die sie in ihrer Umgebung nicht erfüllt wollten. Die Atlantishypothesen gruppieren sich heute um ganz sehen. So tritt der Atlantistraum neben die Hoffnung auf das verschiedene wissenschaftliche Annahmen. Die einen, die Philologen Paradies, ist eine der großen Utopien, in denen die Menschheit ihr und Archäologen, suchen das Land, das Plato beschrieben hat; Ideal im strahlenden Glanz einer märchenhaften Ferne anbetete. Kein Wunder, daß in unserer glüdlosen und sorgenerfüllten Zeit Urheimat der Menschheit, in der sie die verlorene golbene andere Gelehrte wieder spüren nach diesem Fabelreich als der fich das Auge in Bergangenheit und Zukunft auf eine solche Glücks 3eit" wiederfinden wollen. insel flüchtet, in der ihre geheimsten Sehnsüchte sich verkörpern. Bessmertny glaubt, daß schon bei Plato ein solcher Wunschtraum zur Gestaltung eines Mythos führte, der in seiner Philosophie ja überhaupt eine große Rolle spielt. Die Vorstellung von Glüds. inseln war damals in Hellas weit verbreitet, mochten es nun die Eilande der seligen Toten oder die unerreichten Inseln glücklicher Barbaren sein, und so lag es dem griechischen Philosophen nahe, dem Menthos der frühsten Geschichte Athens   einen anderen gegenüber zu stellen, der die Entfaltung eines barbarischen Boltes schilderte. Jedenfalls ist es wahrscheinlich, daß Plato   aus dem Schab der antifen Mythen schöpfte und seinem Bild von Atlantis teine tat. fächlichen Nachrichten zugrunde lagen. Die Schöpfung des großen Weisen war aber so eindringlich und genial, daß sie die Menschheit nicht mehr zur Ruhe kommen ließ.

Ueberall auf dem Erdball hat man Atlantis gesucht und immer wieder behauptet, es entdeckt zu haben. Dabei waren es doch nur eigne Wunschträume, die man hier in die Wirklichkeit versehen wollte. Nach der Entdeckung von Amerika   lag es nahe, in der Neuen Welt das platonische Atlantis zu vermuten. Aus den Vor­stellungen der Christenheit drängte fich mehr die Annahme auf, dieses Glücksreich nach dem heiligen Land zu verlegen, und so wurde

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Der Stolz der 3. Kompagnie."

Zitania Pa'aft.

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Vor dem Kriege hätte man diesen Filmschwant vielleicht jo felber die Initiative ergreifen, statt immer im Schlepptau anderer fed gefunden wie den Feldherrnhügel" von Roda- Roda   oder die Die Rechtspresse, wie z. B. Echo de Paris", steht natürlich, önigliche Hoheit von Ilgenstein. Militär und Duodezmonarchie werden vom Manuftriptverfasser Friedrich Raff   sanft veruitt, aber unter Garantie es tut nicht weh! Der Kommig bleibt im Grunde das liebe, liebe Militär",- ,, menn nur der Gips nicht mär". An der Rafffchen Monarchie sind lächerlich nur die tagbudelnden Schranzen und Untertanen, mährend der Prinz von Geblüt, ganz leicht parodiert, als sharmanter junger Mann wirkt. ( Siehe Auwi!) Es soll anerkannt werden, daß Raffs Manuffript fich fich im Gegensatz zu ähnlichen Militärschwänten von mili­taristischen und nationalistischen Aufdringlichkeiten erfreulich fern­hält. Der Manuskriptverfasser hat wohl auch, indem er sein Militär aus dem Spielzeugladen sich entwickeln läßt, etwas wie Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" andeuten wollen. Aber nach einem Weltkrieg von vier Jahren bedeutet ein solches Spielzeug militärchen eine durch nichts gerechtfertigte Bernebelung jenes echten Militarismus, der Massenmord und Blutvergießen zur Kon­jequenz hat.

anders zu dem Gedanken. Dieses Blatt schreibt unter anderem, die deutsche Industrie sei gemaltig ausgerüstet und würde am Ende der Krise auf den internationalen Märkten eine ungeheure Ueberlegenheit haben, wenn man sie von den Reparationen befreite. Zudem würde Deutschland   nach dem Reparationsproblem so schnell mie möglich auch den zweiten Teil seines nationalen Programms" in Angriff nehmen, nämlich bie territorialen und politischen Forde rungen. Ebenso ablehnend verhält sich Figaro", der erklärt, die Anregung der Dépèche de Toulouse" eine vollständige Rapi­tulation sei lächerlich begründet. Frankreich   sollte großherzig abrüsten, um Hitler den Weg zu versperren? Wie naiv, meint das Blatt, welche Ignoranz, welch findlicher Traum!

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Keine Verzweiflungspolitit. Eine Rede des Reichsfinanzminifters Dr. Dietrich.

Nürnberg  , 5. Januar.  ( Eigenbericht.)

In einer Bersammlung der Deutschen Staatspartei sprach gestern abend im Herkulesjaalbau Reichsfinanzminister Dr. Diet rich über das Thema Für Volk und Staat". Das Jahr 1932, so erklärte er u. a., werde ein Schicksalsjahr sein nicht nur für das deutsche Volt, sondern für die ganze Welt. Man werde darüber nachdenken müssen, wo Deutschland   hingerate, wenn es eine Ver­zmeiflungspolitik treiben würde. In einem großen Bolt, das wirk­lich ein Bolt sei, merfe nicht einer dem anderen vor, er habe teine nationale Gesinnung. Boraussetzung für einen Erfolg in der Außen politik sei, daß die deutsche   Regierung wisse, mas sie molle und daß das Volt fie in diesem Kampfe unterstütze.

Die deutsche   Geschichte habe mehrfach Zeitpunkte gekannt, in benten

die Machtstellung des Boltes und Staates dadurch zerstört wurde, daß man in fritischen Momenten an inneren Unruhen frankte. Das deutsche Bürgertum sei heute jedoch aufgelöst in viele Splitter und in der Gefahr, sich aus seiner bisherigen Rolle auszuschaften. Das müsse ihm zu denken Anlaß geben. Ein Volk hänge letzten Endes immer ab von seinen geistigen Elementen. Wir haben teinen an­deren Wunsch, als unser Volt aus der Mifere herauszuholen.

Englische Abrüftungspläne.

Für fleinere Schlachtschiffe- gegen U- Boote.

Condon, 5. Januar.

Das englische Programm für die Abrüftungstonferenz enthält Daily Telegraph  " zufolge u. a. die Forderung auf Herabjegung der Linienschiffsgröße auf 25 000 Tonnen, Begrenzung der Kreuzergröße auf 8000 Tonnen und Abschaffung der U- Boote. England werde in Gemeinschaft mit anderen Ländern, die sich für kleinere Linienschiffe einfegen, nachweisen, daß die Größe von 25000 Tonnen genüge, um alle amerikanischen  Forderungen auf Geschwindigkeit und Aktionsradius zu erfüllen. England werde ferner auf einer Erörterung der U- Boot- Frage

bestehen.

Man ermarie, daß Deutschland  , den Antrag auf Abänderung der Baragraphen des Versailler Vertrages stellen werde, die ihm den Bau von U- Booten verbieten, und zwar unter Hinweis darauf, daß die Nachkriegsentwicklung bei allen Seemächten die Lage gegenüber ben in Bersailles gemachten Bersprechungen der Alierten auf völlige Abschaffung der U- Boote grundlegend ver­äubert habe.

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Gespielt wird durchschnittlich. Heinz Rühmann   gibt den Helden der Kompanie, der halb Schlemihl, halb Pfiffitus- über alle Schikanen seiner Borgesetzten triumphiert, wobei ihm meit mehr die unsinnigsten Zufälle als seine Einfälle zum Retter werden. In schwerer Situation jieht man ein verlegenes Bürschchen vor sich, von dem man nicht recht begreift, marum der Prinz sogleich einen Narren an ihm frißt. Friz Kampers als Feldwebel Krause, Steinbed als schnarrender Major( der Tonfilm läßt ihn frächzen) und alle übrigen bleiben Lustspielchargen. Bei den Auf­nahmen stört ein llebermaß an Atelier. Gelacht wurde viel. Be­sonders war das Publikum erfreut, als der zum Theaterleiter ernannte Rekrut seinen gestrengen Feldwebel sektieren durfte.

e. k.

25 mal, Großherzogin von Gerolstein  "

Die Volksbühne tann schon das erste Jubiläum ihrer Großherzogin feiern. Gestern wurde der große Erfolg, den sie da mit erzielt hat, zum 25. Male bestätigt. Das ausverkaufte Haus hatte feine helle Freude an der Parodie auf die Duodesstaaterei und die Militärspielerei von ehemals. Offenbachs fesse Rhythmen und me­lodische Köstlichkeiten erregten wie immer reines Entzüden. Käthe Dorsch   als liebesfelige Großherzogin schlug mit Stimme und Spiel alle in ihren Bann, und auch alle die anderen fanden ein beifallfreudiges Bublifum: Hermann Ballentin( als General Bumm), Paul Morgan  ( Baron Bud), Herbert v. Meyerind ( Prinz Paul) und vor allem natürlich Kurt Mühlhardt   als der fesche Rekrut Frizz. Einen Ertroerfolg hatten die gleichfalls ins Barodistische gesteigerten Tänze, die Clare Ed st ein mit gewohn­ter Bravour leitete. Das Orchester gab unter Leitung Alfred To­layers Offenbachs   Musit die blühende Fülle und den schmissigen

Nerv.

d.

Blättern erschienenen Zusammenstellung dürften Hajets Abenteuer Der Welterfolg des Sawejt. Nach einer in tschechischen des braven Soldaten Swej" nach Remarques m Westen nichts Neues" das verbreitetste Wert der Kriegsliteratur sein Die Grund­lage dieses Erfolgs hat die deutsche Uebertragung geliefert, auf der zahlreiche Abdruce in Zeitungen und Zeitschriften und die Be­arbeitungen für Film und Bühne beruhen. Während die Berliner  Boltsausgabe vergriffen ist, nähert sich die Brager den ersten 100 000. Besonders groß ist der Erfolg des Buches in Rußland  , wo nicht meniger als vier Ueberlegungen erschienen find, deren erfte eben falls auf dem beutschen Text beruht; die Auflage beträgt hier min destens 200 000 neben einer 100 000 Stud zählenden Ausgabe in Seften. Hohe Biffern haben auch die amerikanische   und englische sowie die polnische Ausgabe erreicht. Weitere Uebersesungen sind

So ist

einstigen Borhandensein eines atlantischen Zwischenkontinentes. Die Dazu kommt noch die naturwissenschaftliche Frage nach dem Borstellung von einer ehemaligen Landbrücke zwischen Afrika   und Europa   einerseits und Amerika   andererseits ist heute fast zum Gemeinplatz geworden, und damit ließe sich allerdings das Auf­tauchen und der Untergang einer fernen Welt erklären, ohne daß das Idealbild Platos damit irgendwie gebeutet würde. denn die Geschichte des Atlantisrätsels in ihren fiefften Beweg­gründen nur als einer der Versuche des Menschen aufzufaffen, die Wahrheit seiner Wunschträume zu erweisen, wie dies in dem Glauben an das Paradies, an die goldene Zeit, an selige Inseln usw. der Fall war. Die sonnenbeglänzten und nebelverfinsterten Eilande der Nationalmythologien bei den Deutschen Bineta, bei den Kelten Avalun, bei den Engländern Leonais fie alle üben nicht den intensiven Erkundungsanreiz wie Atlantis aus", sagt der Verfasser. Verfasser. Atlantis   ist ein Wunschbild der Menschheit und gibt ihr als wachgewordene Erinnerung die Aufgabe, die Wunschinsel als exakte Tatsache an den Anfang der Geschichte zu stellen, um dem Glauben an eine beffere Zukunft die Vertrauensbasis für einen Wiederholungsvorgang zu geben."

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ins Dänische, Schwedische und Holländische, ins Ukrainische  , Jiddische und Rumänische, ins Slowenische und Kroatische  , ins Litauische und Lettische und sogar ins Koreanische erfolgt. Eine ungarische und eine französische Ausgabe stehen bevor.

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die UGA., der bereits wiederholt in Matineen gezeigt wurde, ist " Amerika   von heute." Oberingenieur Dreyers Reisefilm durch die USA.  , der bereits wiederholt in Matineen gezeigt wurde, ist jetzt von der Ufa   ins Abendprogramm übernommen worden und läuft zur Seit im fa papillon am Rollendorfplatz. Der Titel ist etwas ireführend, denn in der Tat handelt es sich nicht um das Amerita von heute, sondern von gestern und vorgestern, ehe die Krise ausbrach und Gottes eigenes Band" auf den Kopf stellte. Dreyers vorzügliche Photographien vermitteln noch die Kenntnis mit der pruntenden Fassade der Wolfentrager, Fabriken und son­ftigen Herrlichkeiten, womit Amerifa der Welt imponierte. Bir find heute diesen Dingen gegenüber viel staptischer geworden, und es wäre gut, menn dies Gefühl auch in dem Begleitvortrag stärker zum Ausdruck fame.

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Der Erreger der Kinderlähmung.

Ein amerikanischer Gelehrter, Dr. Frederick Eberson, Professor an der Universität von Kalifornien  , machte bei der Jahresversamma lung der amerikanischen Gesellschaft für den Fortschritt der Wissen­schaft in New Orleans   die Aufsehen erregende Mitteilung, daß es ihm gelungen fei, den bisher unsichtbaren Erreger der spinalen Kinderlähmung, dieser furchtbaren Geißel der Jugend, zum ersten Male unter dem Mitroskop isoliert und beobachtet zu haben. Nach seinen Feststellungen ist dieser Bazillus in seinem virulenten zu­stand, wenn er sich im Gehirn oder Rückenmart eines lebenden Störpers befindet, nicht sichtbar, sondern ist nur zu sehen nach einem Wachstum von mehreren Wochen und Züchtung außerhalb des Organismus. Wenn dieser gezüchtete Bazillus einem Affen ein­

gesprigt wird, dann wird er wieder unsichtbar, nachdem das Tier die Krankheit bekommen hat. Es sind bereits Schritte eingeleitet, um ein wirksames Serum gegen diesen furchtbaren Feind der Menschheit zu finden.

Ein Zauberkünffler erhält ein Denkmal. Ein Denkmal für einen Zauberkünstler das ist selbst in unserer an Sensationen reichen Seit ungewöhnlich. Bei diesem Künstler handelt es sich um den Zauberer" Schweizer- Bella chini, der wohl in Düssel­ dorf   anfäffig ist, sich aber meist auf Gastspielreisen befindet. Im Frühjahr des vergangenen Jahres gab Schweizer- Belladhini nach zwanzigjähriger Abwesenheit in seiner Heimat verschiedene Wohl tätigteitsvorstellungen. Die Stadt Düsseldorf   hat ihrem in der ganzen artistischen Welt angesehenen Mitbürger jetzt die Dankes­schuld abgetragen, indem sie eine Springbrunnenanlage als Schweizer- Bellachini- Brunnen" bezeichnet hat. Diese Ehrung dürfte bisher noch fein Zauberkünstler erfahren haben.

Der österreichische Nationalrat hat sich gegen die Verlängerung des Urheberschutzrechtes um ein meiteres Jahr entschieden. Eine meitere Verlängerung der Schuhfrist wurde im Hinblick auf die Angleichung an die Gesetzgebung im Deutschen Reiche   in dieser Frage abgelehnt. Durch diesen Beschluß find munmehr die Werke

Don Johann Strauß und Millöder frei geworden.

Eine Mormonenkirche in London  . Ein staatliches Mormonen­Mark im Londoner   Westen errichtet werden, während zugleich die heiligtum soll mit einem Rostenaufwand von über Millionen europäische Miffion der Mormonenkirche von Liverpool   nach London  übersiedeln soll. Bon hier aus soll dann die in die Millionen gehende Bahl von Flugschriften und Zeitschriften über England verbreitet merden. Es gibt bereits zwischen 6000 und 7000 Anhängern der Mormonenfirche auf den britischen   Inseln, von denen etwa 700 in London   lehen. In den Vereinigten Staaten   ist die Zahl der An­hänger 6 bis 7 Millionen, die fich hauptsächlich auf die westlichen Staaten verteilen In Europa   find etwa 800 Miffionare tätig, davon 200 allein in England. Das Vorurteil, mit dem die Mormonen in den Bereinigten Staaten lange zu tämpfen hatten, die in ihren erften Zeiten ausgeübte Polngamie, ist längst verschwunden, feitdem diese 1889 unterbrüdt wurde,