Zuhören, Herr preiskommiffar! Wie ist's mii einer Preissenkung bei Abzablungsverirägen?
W!r erhalten aus dem Rheinland eine Zuschrift, deren Ver- öffentlichung in der Reichshauptstadt uns zweckmähig erscheint, weil es sicher fiele Zehntausende ähnlicher Fälle im ganzen Reiche gibt. Wir sind durchaus der Auffassung, dah der Preiskommissar bei Abzahlungsverträgen über längere Fristen und größere Summen den Lieferfirmen bei der Forderung nach einer Preisermäßigung Entgegenkommen empfehlen müßte. Es konnte bei Abschluß des Vertrags nicht vorhergesehen werden, daß von Reichs wegen Einkommensschmälerungen mit der Absicht der Erhaltung der Realkaufkraft diktiert würden. Die Aus- rechterhaltung des vertraglichen Preises wirkt sich als u n- gerechtfertigte Bereicherung des Lieferanten aus. die auch volkswirtschaftlich nicht erwünscht sein kann, da sie die Real- kaufkraft der Abzahlungskäufer senkt. Die Zuschrift lautet: „5)err Dr. Goerdeler ist ein vielgeplagter Mann. Er will zwar nicht Preissenkungskommissar sein, sondern nur für gerechten Preis sorgen, aber was ist das schon für ein Begriff„gerechter Preis"! Vielleicht könnte man sich auf die Formel einigen, daß„gerecht" ist, wenn die Preise um soviel gesenkt werden, als die Einkommen gesenll worden sind. Ueberhöhte Preise blieben dann ja Verhältnis- maßig immer noch bestehen. Wir wollen den Reichskommissar für Preisüberwachung auf ein Gebiet aufmerksam machen, aus dem er sich, bevor er nach Leipzig zurückkehrt, noch nützlich betätigen kann. Sehr viele Menschen konnten sich einen größeren Gegenstand nur anschaffen, wenn ihnen„Z ah l un g s erl e ich t« r u n g" ge- währt wird. So nennt man ja das Abzahlungsgeschäft. Schildern wir einen Fall, der für Zehntausende gilt: Eine Beamten- frau läßt sich von einem Vertreter z. B. der Elektrowerke einen Staubsauger aus Abzahlung verkaufen. Dos war im Mai vorigen Jahres. Der Apparat kostete 280 Mk. Zwischen dem Mai und heute sind die Rohstoffpreise erheblich gesunken, die Löhne und Gehälter um mindestens 20 Proz. gekürzt worden. Die Vierte hat die Mieten gesenkt, was bei Clektrolux, der etwa 30 Nieder- lassungen in Deutschland hat, allerhand ausmacht. Zinsen wurden ermäßigt, Zahlungstermine hinausgeschoben. Kurz: die Reproduktion des verkauften Staubsaugers ist also wesentlich billiger als seine Produktion war. Das Gehalt des Beamten wurde aus Grund von drei deutschen und einer preußischen Notoerordnung(er wurde in- folge der letzteren schlechter eingruppiert) um stark 40 Proz. ver- mindert. Der Beamte ersuchte die Kölner . Niederlassung von Elektrolux um eine zeitgemäße Ermäßigung des Preises sür seinen Staubsauger. Antwort: Abgelehnt, weil der Apparat„äußerst" berechnet sei. Zwei unleserliche Unterschriften und ein Kontroll- haken. Punkt. Der Beamte dachte sich, das könne unmöglich die verantwortliche Meinung eines Werkes von der Bedeutung der Elektroluxwerke sein, und begründet« eingehend seinen Standpunkt. Eine Antwort erfolgte nicht mehr. Die Elektroluxwerke meinen offenbar, es fei gottgewollt, daß die Wertsteigerung des Geldes für sie besttmmt sei.' �;" �
Wir haben noch nicht gehört, daß andere Geschäfte anders ver- fahren, halten diese Praxis aber nicht für den Zeitoerhältnissen entsprechend. Hier ist auch einiges„eingefrorene" Kapital auf- zutauen. Die Schuldner mit vermindertem Einkommen werden viel eher versuchen, entsprechend ermäßigten Verpflichtungen nachzu- kommen, als wenn der Schuldberg unverändert hoch bleibt und die Familie mit dem Wenigereinkommen ohne Hofsnung, ihn abttagen zu können, dem Berg gegenübersteht. Die Ostelbier schreien über ihre Schulden und ihnen hilft das Reich. Wir andern schämen uns unserer Schulden, aber Hilfe haben wir auch bitter nötig." Herr Preiskommissar, hier ist ein typischer Fall, wo Sie einen „gerechten Preis", wie ihn die Vierte Notverordnung sich dachte, schaffen können. Haben Sie zugehört? Das konnte nicht anders kommen. Die Gastwirtsverbände schreiben an den Preiskommissar. Wegen der Bierpreise. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen um die Bierpreis- senkung haben jetzt der Deutsche Gastwirtsverband und der Reichs- Interessenverband im deutschen Gastwirtsgewerbe an den Reichs- kommissar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, ein Schreiben ge- sandt. Darin erklären die beiden Organisationen, daß sie nach noch- maliger stundenlanger Beratung nicht in der Lage seien, zur Senkung der Ausschankpreise Vorschläge zu machen, die technisch durchführbar seien und vom Gewerb« getragen werden könnten. Das Gastwirtsgewerbe erkenne die Notw. ndigkeit einer für den Verbraucher fühlbaren und den Konsum belebenden Preissenkung durchaus an, sei aber der Auffassung, daß hierzu die Senkung de» Bier p«r eise» um nu»r 2 Mark für das Hektoliter besonders unter Berücksichtigung der Erhöhung der Umsatzsteuer von 0,8Z auf 2 Proz. nicht ausreiche. Es sei auch eine gleichzeitige Senkung der überspannten Biersteuer notwendig. Es war ein unbegreiflicher Fehler des Preis- k o m m i s s a r s, sich bei den Brauereien so zu bescheiden und un- gercchterweise den Gastwirten die Hauptlast der Preissenkung zuzu- muten. Die Pfennigrechnung kann und muß der Preiskommissar auch bei den Gastwirten und zwar allgemein durchsetzen. Es muß auch«ine Angleichung der Ausschankpreise nach unten und die Ver- ringerung der teilweise enormen Preisdifferenzen angestrebt werden. Die entscheidende Voraussetzung sür eine allgemeine fühlbarere Bier- Preissenkung bleibt aber auch jetzt die Senkung der Brauereipreise um mindestens 5 statt nur 2 Mark. Mit der Difserenzenangleichung und der strikten Durchführung der Pfennigrechnung beim Ausschank ist auch dann noch eine fühlbare Verbilligung möglich.
Was wird mit den Werksparkaffen? Diese vorfintsiuittche Einrichtung muß gesehttch abgebaut werden.
Die Derksparkassen bei Borsig mit 3 Millionen Einlagen und im Nordwollekonzern mit 1 Million Einlagen kamen in der letzten Zeit in Gefahr. Das find nur die größten und ernstesten Fälle. Mas soll geschehen? Au» der„pattiarchalischen" Vergangenheit des Kapitalismus ragt ein« Einrichtung w unsere Zeit hinein, die abbruchreif ist. Das sind die Werksparkassen. Der Gedanke der Werkspartassen stammt aus einer Zeit, in der die Arbeiterbewegung noch in den Kinderschuhen steckte und die Unternehmer noch hoffen konnten, die Arbeiter durch sogenannte Wohlfahrtseinrichtung-n an ihre Bettiebe zu ketten und sie vor rebellischen Gedanken zu be- wahren. Auch heute spielt noch immer der Gedanke mit, die Ar- beiter und Angestellten stärker an den Betrieb zu fesseln. Auch die Art der Verzinsung, besonders die manchmal übliche Ausschüttung von Prämien dient diesem Zweck. Aber der Hauptzweck ist heute das Bestreben, sich durch Spareinlagen der Belegschaft auf verhältnismäßig einfachem, billigem und sicherem Weg Bettiebe- oder Anlagekapital zu beschassen. In der Verwendung der Gelder zu Velriebszwecken liegt eine große Gefahr. Von jeder Spareinrichtung ist zu verlangen, daß sie ihren Ein- legern das höchstmögliche Maß von Sicherheit und Greis- b a r k e i t gewährleistet. Das ist bei den öffentlichen Spar- lassen ohne weiteres der Fall. Für ihre Einlagen haften die Kommunen mit ihrer ganzen Steuertraft. Darüber hinaus werden ihnen genaue Vorschriften für die Anlage der Gelder gemacht. Ebenso steht Z. B. hinter der gemeinwirtschaftlichen Arbeiter- b a n k die in ihrer Zusammenfassung außerordentlich finanzstarke Arbeiterbewegung, und überdies ist die Anlagepolitit der Arbeiter- dank geradezu mustergültig, wie sich in dieser Krise immer wieder gezeigt hat. Und schließlich steht hinter den Sparabteilungen der Konsumgenossenschaften die mächtige und innerlich völlig gesunde Konsumvereinsbewegung. Solche Spareinlagen werden von den Krisen im allgemeinen wenig gefährdet. Die Werksparkassen hingegen sind ausschließlich auf ein. einziges Unternehmen gestellt. Ihre Einlagen stecken— in der Regel praktisch unlöslich— im Unternehmen. Es gibt für sie k e i n e A n l a g e v o r s ch r i f t e n. Sie sind nicht besser geschützt als andere ungeschützte Gläubigerfordcrungen. Sie geraten sofort in die größte Gefahr, wenn das Unternehmen selbst in Schwierigkeiten kommt. Bekannte Beispiele aus der letzten Zeit sind die Fälle Nord wolle mit 1 Million und Borsig mit 3 Millionen Spareinlagen. Und das Tragische in solchen Fällen ist, daß die vom Zusammenbruch des Unternehmens betroffenen Arbeiter meist nicht nur ihre Arbeitsstätte, sondern auch noch die Notpfennige verlieren, die ihnen über die bitterste Not hinweghelfen könnten. Es kann also kein« Meinungsverschiedenheit darüber geben, daß die Werksparkassen keine vernünftig« Einrichtung sind und heute keine Existenzberechtigung mehr haben. In einer Zeil, in der stärkste Kontrolle der gesamten Kredit. Wirtschaft durch den Staat das Gebot der Stunde ist, ist eine Spareinrlchtung unsinnig, dl« die mühevoll gesammelten Spar- reserven gerade der ärmsten Schichten jeglicher Kontrolle entzieht und vom Schicksal einzelner Unternehmungen abhängig macht. » Aber es gilt doch eins zu bedenken.
So berechtigt und notwendig unsere Forderung nach Beseitigung der Wertsparkassen ist, es wäre gefährlich auch für die Sparer selbst, sofort die Gelder zurückzuziehen. Denn wenn heute, in einer Zeit der schwersten Kreditklcmme alle Unternehmungen gezwungen würden, ihre Werksparkassen sofort aufzulösen und sämtliche Ein- lagen zurückzuzahlen, so würden viele der Unternehmungen selbst gefährdet werden können. Denn es dürfte heute nahezu unmöglich sein, für diese Gelder, wenn sie im Betrieb als Teil des Betriebs- kapital» arbeiten, Ersatz zu finden. An einer Bettiebsgefährdung hat der Arbeiter und Angestellte, wenn er Sparer ist, wahrlich kein Interesse. Wichtig und nützlich ist schon, daß sich die Betriebs- verttetung der Belegschaften um die Anlage und Sicherheit der Werksparkassengelder kümmern und sich ausklären lassen. Auch gegen eine Uebcrleitung der Werksparkassen auf die öffentlichen Sparkassen, von der hier und da die Rede ist, sprechen ernste Be- denken. Die Sparkassen würden ja nicht nur die Guthaben über- nehmen, sondern als Gegenposten Forderungen auf Werkanlagen, die den Sparkassen wesensfremd sind und bleiben müssen. Der Abbau der Werksparkassen sollte zwar unverzüglich in Angriff genommen, die Abwicklung aber nur allmählich durch- geführt werden. Das Zweckmäßigste wäre wohl, daß den werksparkassen die An- nähme neuer Spareinlagen sofort und für alle Zukunft durch Gesetz untersagt wird. E» mühten ferner Fristen geseht werden für die allmähliche Umwandlung der Forderungen der Werk- sparkassen In Geld, und schließlich sollte die etappenweise Rück- Zahlung der Spareinlagen vorgeschrieben werden. Die dringendste und am schnellsten durchführbare Forderung wäre die Umgestaltung der Organisation der Werk- sparkassen. Die Werksparkassen müssen sofort aus dem übrigen Betriebsvermögen herausgelöst, juristisch vom Unter- nehmen vollständig getrennt und zu genauer Bilanzierung gezwungen werden. Ebenso müssen an der Verwaltung und Kontrolle der Werksparkassen, solange sie noch da sind, die Belegschaften beteiligt werden, aus deren Mitte ja die Spargelder stammen. Der Bankenkommissar hat kürzlich die Werksparkassen den Zinsvereinbarungen, die kürzlich unter seiner Führung zwischen den Bantorganisationen abgeschlossen wurden, zwangsweise angeschlossen. Aber diese Maßnahme genügt natürlich in keiner Richtung. Es sind eine grundlegende Reform und später der Abbau nötig. Nur wenn schleunigst die von uns geforderten Maß- nahmen ergriffen werden, wird dieses vielfach sehr trübe Kapitel längst überlebter Unternehmerpolttik geschlossen und die auch im Interesse der Währung und des Kreditwesens notwendige Beruht- gung unter den Werksparern wiederkehren. .Geld- und Sredllresorm als weg aus der Krise" ist da» Thema eines Vortrags, den Professor W a g« m a n n, der Verfasser des jetzt vielgenannten Planes zur Dank- und Kreditreform, am Montag, dem 1. Februar, 8 Uhr abends, im großen Saal de»«he- maligen Herrenhauses, Leipziger Str. 3, holten wird. Veranstalter ist die Studiengesellschast sür Geld- und Kreditwirtschaft(Berlin W. 35, Potsdamer Str . 103»). Die Gläubigerversammlungen, die sich mit der Zahlungsunfähig- kelt der B o r s i g- W e r k e zu beschäftigen Häven, finden am 28. Januar, am 2. Februar und 11. Februar in Tegel statt. Die neuen Bilanzziffern werden bei dieser Gelegenheit der Oefsentlichkeit bekanntgegeben werden.
Llm 1 Milliarde entlastet. Die Reichsbant in der dritten Januarwoche. Nach dem Reichsbankausweis vom 2 3. Januar hat sich die Rückzahlung von Reichsbankkrediten kräftig fortgesetzt. Di« Wechselbestände gingen um 180,7 auf 3406,9, die Bestände an Reichsschatzwechseln um 16,3 auf 6,9 und die Lombarddarlehen um 3,4 auf 103,1 Millionen Mark zurück. Die ersten drei Januar- wachen haben bisher eine Gesamtentlastung der Reichsbant von über einer Milliarde Mark gebracht, sehr erheblich mehr, als die Reichsbant zum Jahresende in Anspruch genommen worden ist. Die von uns hervorgehobene relativ starke Flüssigkeit des Geldmarktes zeigt sich auch hier. Freilich werden heute relativ wenig Gelder fest angelegt, das Stillhalteabkommen wirkt sich innerhalb Deutschlands durch Mobilisierung gewisser Kredite aus, so daß es anormale Vorgänge sind, die die jetzige Geldmarktflüssig- keit in erster Linie erklären. Das Konto der fremden Gelder zeigt mit 370,7 Millionen eine Abnahme um 13,6 Millionen Mark. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung ging der Noten- Umlauf um 183,6 auf 4198,0 Millionen zurück. Der Umlauf an Rentenbantscheinen verringerte sich um 6,3 auf 40S,9 Millionen. Bei den Gold- und Devisenbeständen liegt immer noch kein voller Ausgleich vor. Die Goldbestände verringerten sich weiter um 9,8 aus 936,4 Millionen, die Bestände an deckungsfähigen Devisen gingen um 3,6 auf 131,3 Millionen zurück. Die Notendeckung hat sich auf 26,4 gegen 23,6 Proz. In der Vorwoche verbessert.
Autarkie und Kreditreform. Herr Tiburtius sollte sich etwas genauer informieren. Zur Frage der Autarkie und Kreditreform machten auf der Geschäftsführertagung der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel- Handels der Preiskommissar Goerdeler und der Hauptgemeinschafts- vorstand Dr. Tiburtius einige Bemerkungen. Goerdeler meinte, der Sprung auf eine andere Preisbasis sei der Ersatz für eine Wäh- rungsentwertung, die wir uns nicht leisten könnten! Gegenüber den Bestrebungen zur Autarkie(nationale Selbstgenügsamkeit) müsse gesagt werden, daß für Industrieländer eine Autarkie einen starken Rückgang der Lebenshaltung zur Folge haben müsse. Dr. Tiburtius streifte die auch im„Vorwärts" behandelte Bank- und Kreditreform Professor Wagemanns und meinte, daß Wagemanns Projekte in der Beschaffung von Konsumentengeld für Noten zweiter sklafse nach Art und Deckung gefährliche Tendenzen einer Preis- fteigerung enthalten. Wir glauben Dr. Tiburtius empfehlen zu müssen, das Projekt gründlicher zu studieren, bevor er eine so ver- föngliche und gefährliche Aeuherung tut. Er wird dann nämlich finden, daß die sogenannten kleinen Noten jederzeit in große um- getauscht werden können, wodurch jede Gefahr einer verschiedenen Bewertung der kleinen und großen Noten und damit auch einer Preissteigerung ausgeschlossen ist. Oie Verluste der Bamag. Lebhaste Diskussion auf der Generalversammlung.' Auf der Generalversammlung der Berlin -Anhaltischen Maschinenfabrik A.-G.(Bamag-Meguin) kam es wegen der beantragten Herabsetzung des Aktienkapitals von 12 auf 6 Mil- lionen zu einer lebhaften Diskussion. Von mehreren Aktionären wurden besonders die hohen Vertriebs- und Verwaltungsunkosten beanstandet. Die verschiedenen Anfragen beantwortete der Leiter des Unter- nehmen«, Direktor Peiser, ausführlich. Zu der Frage der Unkosten erklärte Peiser, daß die starke Differenz gegenüber dein Aorjahr darauf zurückzuführen sei, daß man damals nur die Verwaltung»- Unkosten ausgewiesen habe, während diesmal aber auch die B e- triebsunkosten mit eingesetzt worden waren. Die 6 Mil- lionen Mark Buchgewinn, die man aus der Zusammenlegung des Aktienkapitals von 12 auf 6 Millionen erziele, würden mit 4 Mil- lionen zu Abschreibungen auf große Forderungen verwendet. Die Verluste aus nicht eingegangenen Zahlungen für Hüttenwerks- anlagen der Lena-Goldfields in Rußland und für Berg- werksmafchinen des oberschlesischen Pleß -Konzerns sowie andere Zahlungsausfälle beliefen sich auf 254 Millionen Mark. Weitere Abschreibungen seien aus stillgelegte Meguin-Betriebe notwendig und etwa 2 Millionen Abschreibungen müßten als notwendige Wert- berichtigungen vorgenommen werden. Der Umsatz im letzten Jahr sei von 45 auf 36 Millionen Mark gesunken. Bei Beginn des neuen Geschäftsjahres 1931/32 (Juni/Juli) sei ein A u f t r a g s b e st a n d von 20 Millionen vor- handen gewesen und der jetzt noch vorhandene Auftragsbestand habe einen Wert von etwa 16 Millionen Mark. Die Umsätze vom Juli bis Dezember betragen etwa 10 Millionen Mark.
Zementbilanz Nor noch 30 Prozent der Leistungsfähigkeit ausgenutzt. In der jetzt vom Deutschen Zementbu n d veröffentlichten Jahresübersicht ist 1931 der Zementabsatz bis auf 3,7 Mill. Tonnen heruntergedrückt worden. Im vorhergehenden Jahr wurde noch efn Gesamtabsatz von 3,3 Mill. Tonnen erzielt, der aber bereits erheb- (ich unter dem Stande des Jahres 1929 lag, in welchem bei einem Absatz von rund 7 Mill. Tonnen die Umsätze des letzten Vorkriegs- jahres erstmalig übertroffen wurden. Auch im Export konnte für den gänzlich versagenden In- lanldsmarkt t«in Ausgleich geschaffen werden. Vom Januar bi» November gingen die Ausfuhrmengen von 0,90 auf 0,54 Mill. Tonnen zurück und der jetzt aussichtslos gewordene Konkurren, z- kämpf gegen das englische Valutadumping aus dem holländischen Markt« läßt zusammen mit den übrigen Exporterschwernissen die Situation im laufenden Jahr noch schwieriger erscheinen. Im Zusammenhang mit dem nahezu völligen Ab st erben der deutschen B a u w i r t s ch a f t hat sich auch die Lage in der Zementindustrie im letzten Vierteljahr 1931 sprunghast verschlechtert. Während im ganzen Jahr 1931 der Umsatz gegen 1930 um rund 33 Proz. und gegen 1929 um rund 47 Proz. zurückgegangen ist. hat sich die U m s a tz f e n k u n g von Oktober bis Dezember 1931 gegen- über den gleichen Zeitabschnitten der beiden Borjahre auf 40 bzw. sogar 60 Proz. gesteigert.
Die Di»konlvere'«Ägung de» kreditgebenden Einzelhandels hat die Auflösung des Unternehmens beschlossen, das der Konfumfinanzierung dienen sollt«. Di« Zahl der Mitglieder war 1931 von 287 auf 105 zurückgegangen, die Umsätze von 20,3 auf etwa 6 Millionen Mark. Es find nicht unerhebliche Verluste ent- standen, die zum großen Teil durch Versicherung gedeckt waren.
■J-j Hier wir, J Es macht unempfindlicher $ gegen Erkältung!
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