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herum gespielt hat, beginnt sich nun zu rächen. Man spricht fein Geheimnis aus, wenn man sagt, daß nicht nur Deutsch­ land   den kleinen baltischen Staat als willkommene Flanken­bedrohung gegen Polen   benutzt hat. Das gleiche gilt für Sowjetrußland, das allen Zeitungshaß gegen die litauische Diftatur vergessen tonnte, wenn es sich darum handelte, eine Hilfsstellung gegen Polen   zu finden. Hatten wir auf deut­

Eiserne Front!

Unsere nächsten Veranstaltungen.

scher Seite die sehr merkwürdigen und immer noch nicht ganz Dienstag, den 9. Februar:

geklärten Beziehungen, die Teile des ostpreußischen Stahl­helms mit dem litauischen Verband der Tautininkai unter­hielten, so hatten wir auf der anderen Seite die ebenso groteste Zusammenarbeit der Sowjetdiplomatie mit den Diktatoren in Kowno  , die sich vor allem bei den Versuchen, die drei baltischen Staaten Estland  , Lettland   und Litauen  zum fogenannten fleinen baltischen Block zu einigen, beson­ders bemerkbar gemacht hat. Damals hat ein Tschitsche rin alle Künste seiner nicht gerade von Strupeln belasteten Diplomatie spielen lassen, um Litauen   von diesem notwendigen und nüzlichen Zusammenschluß fernzuhalten. Bei den ver­schiedenartigen Auseinandersetzungen vor dem Böllerbunds rat um die Wilna  - Frage hat Sowjetrußland den unnach­giebigen Standpunkt Litauens   mit allen Mitteln versteift und dadurch zur politischen Zersplitterung des nahen Ostens außerordentlich viel beigetragen.

Wir haben allen Anlaß, eine Politik zu bekämpfen, die wirkliche deutsche Interessen vernachlässigt, um nur vermeint­lichen deutschen   Interessen dienen zu können. Die sinnlose antipolnische Koalitionspolitik, die heute noch immer in vielen deutschen   Kreisen als national schlechtweg gilt, hat eine Ent­wicklung heraufbeschworen, die den tatsächlichen deutschen  Interessen im Osten überaus gefährlich geworden ist. Will man eine flare, Situation für das Memelland   schaffen, und man muß das tun, so muß man endlich von dem Aberglauben ablommen, als ob man zusammen mit Mostau die wild­gewordene Regierung in Kowno   zu irgendwelchen Zwecken benutzen, fönne, die abenteuerlich sind und die niemals zum Heile Deutschlands   ausschlagen fönnen.

Erft Mittwoch Ratsdebatte.

Die vom Reichskanzler Brüning   beantragte Sonderfihung des Böllerbundsrates wegen Memel   wird erst am Mittwoch ftatt­finden, weil bis dahin fein verantwortlicher Bertreter Litauens   in Genf   sein wird. Da der Reichskanzler schon am Dienstagabend Genf   verläßt, wird er an der Memeljigung des Rates nicht selbst teilnehmen fönnen und sich durch Staatssekretär von Bülow ver­treten laffen.

3nzwischen versucht der litauische Gouverneur Memels, Mertys, ein neues Direktorium zu bilden, und er hat dieferhalb mit dem Präsidenten des memelländischen Landtages, von Dreßler, Fühlung genommen. Da diefer jedoch ausweichend antwortete, scheint Merfys auf eigene Fauft ein neues Diret­forium, das natürlich ein gefälliges Werkzeug der Litauer sein würde, einsehen zu wollen. Das würde nur eine weitere Ber. legung des Memelffafuls bedeuten..

Der inzwischen freigelassene Präsident Dr. Boettcher durfte fich in seine Wohnung begeben, muß sich aber bis auf weiteres zur Verfügung des Gouverneurs halten.

Für das schlechte Gewissen der litauischen Regierung spricht die Tatsache, daß die 3enjur in Kowno   gestern nicht weniger als 20 reichsdeutsche Zeitungen, die Nachrichten und Kom mentare über die Vorgänge in Memel   veröffentlichten, beschlag­nahmen ließ.

Im Memelland   selbst hat der litauische Putsch eine starte Strömung für die Abhaltung einer Bolts abstimmung aus gelöst, die der Bevölkerung zum ersten Male die Möglichkeit geben würde, zu befunden, ob ihr Gebiet meiter Litauen   angegliedert bleiben soll. Bekanntlich wurde das Memelland durch den Versailler Vertrag ohne Voltsabstimmung von Deutschland   getrennt.

Geheimniskrämerei um eine Wahl.

Ehrhardts Enthüllungen.

Das Berliner   Montagsblatt Ehrhardts, das sich über die Ab­sichten und Pläne im Münchener Braunen Haus bisher immer gut informiert gezeigt hat, meloet, daß man in der Umgebung Hitlers  mit ungefähr einer Million Stimmen bei der Aktion für Hinden­ burg  " rechnet. Man wolle überraschend mit einer eigenen Gegen lifte herauskommen, die ganz furzfristig ausgelegt werden soll, und von der man sich das Bierfache an Stimmen erhofft. Mit diesen Bahlen, also eine Million für Hindenburg   und vier Millionen für Hitler, wolle man sich bestimmten Einfluß auf Hindenburg   sichern und notfalls bei der Wahl vollkommene Stimmenthaltung befehlen.

Auf diese Weise glaube München  , eine mögliche schwere Schlappe zu vermeiden und sich für einen späteren Zeitpunkt die Möglichkeit offenzuhalten zu der Erklärung, daß die Stimmen ber Richtwähler in threr Gesamtheit gegen den neuen Präsidenten zu merten jeten. Hiermit hofft man dann im geeigneten Augenblid Hindenburg   zu einem Rücktritt zu bewegen und eine Neuwahl her­beizuführen, unter Bedingungen, die den Bedürfnissen der Münche ner Partei entsprechen.

An anderer Stelle meldet das Blatt, daß auf der Gauleiter tagung am 3. Februar in München   beschlossen worden sei, bereits heute( Montag) im ganzen Reich unter Einfaz des gesamten Redner­stabes ben Wahlkampf zu beginnen. Die Parteileitung wolle aber den Namen des Kandidaten erst unmittelbar vor der Wahl be­fanntgeben. Zunächst soll die Werbetrommel nur für einen bloßen 3ähltandidaten gerührt werden, dessen Aufstellung lediglich den Zwed habe, einen moralischen Druck auf die amtlichen Stellen bahin auszuüben, daß einer Einbürgerung Hitlers   unmittelbar vor der Wahl teine Schwierigkeiten mehr bereitet würden. Man mple fich dabei auf die im ersten Wahlgang aufgebrachten Stimmen be fich dabei auf die im ersten Wahlgang aufgebrachten Stimmen be rufen. Der entscheidende Wahlgang folle dann für Hitler felbft geführt werden,

Razi überfallen Sozialdemokraten.

Drei Hitlerrowdys verhaftet.

Ulm  , 8. Februar.( Eigenbericht.) Der sozialdemokratische Parteisettetär Weißer in Ulm   a. d. Donau   wurde dieser Tage auf dem Nachhausemege von Nationalfozialisten überfallen und übel zugerichtet. Ein in Begleitung von Weißer befindlicher Parteifreund erhielt eluen heftigen Schlag auf den Kopf, so daß er besinnungslos hinftürzte. Der Ueberfall war organisiert und schon mehrere Tage zuvor vor­bereitet. Als die Polizei den Ueberfallenen zu Hilfe eilte, riffen die Rowdys aus. Nur drei fonnten festgenommen werden.

Stadtgut Großbeeren  , Neubeeren und Diedersdorf: 15 Uhr, Redner: Genosse Heymuth.

Textilarbeiterinnen: 18 Uhr im Gewerkschaftshaus, Engel­ufer 24/25, Aufgang B, III Tr. Redner: Helene Schmitz, MdL. Kabelwerk Oberspree, NAG, Akkumulatoren und Telefunken: 16 Uhr im Bürgerpark, Oberschöneweide  , Weißkopffstraße 18. Redner: Anton Reißner, MdR. Transportgewerbe: 19 Uhr im großen Saal des Gewerkschafts­hauses, Engelufer 24/25. Redner: Erich Kuttner  , MdL. Bezirksamt Prenzlauer Berg  : 16% Uhr, Kapelle des Hufeland­Hospitals, Fröbelstraße 17. Redner: Emil Barth  . Bezirksamt Friedrichshain  : 19% Uhr, Andreas- Festsäle, Andreas­straße 21. Redner: Bürgermeister Paul Mielitz.

Bezirksamt Kreuzberg  : 20 Uhr, Kammersäle, Teltower Str. 1/4. Bezirksamt Pankow  : 20 Uhr, Konzerthaus Gsell, Pankow  , Breite­

Redner: Bürgermeister Dr. Karl Herz.

straße 34. Redner: Karl Litke  , MdR.

Bezirksamt Tempelhof: 19% Uhr, Lokal Pinger, Tempelhof  , Dorfstraße 50. Redner: Richard Hille. Angestellte und Handelshilfsarbeiter der Firmen Karstadt, Her­mannplatz, Joseph u Co., Berliner Straße, Epa, Bergstraße  , Epa, Hermannstraße: Dienstag, 9. Februar, 19% Uhr, Kliems

MdR.

Festsäle, Gartensaal, Hasenheide. Redner: Kurt Heinig  . Kaisers Kaffeegeschäft, Zentrale; Orenstein u. Koppel: 16% Uhr,

Lokal Zum Alpenfranz", Spandau  . Redner: Genosse Oltersdorf.

Deutsche Lufthansa, Staaken  : 16% Uhr im Lokal Richter in Staaken  . Redner: Stadtrat Raddatz.

Deutsche   Industrie- Werke: 16% Uhr, Lokal Haack, Spandau  , Stresowplatz. Redner: Max Fechner  , MdL Zeugamt Spandau, Zschoppauer Motorenwerke, Osram  - Glas­werke: 16% Uhr, Lokal ,, Roter Adler", Spandau  , Potsdamer Straße   6. Redner: Clara Bohm- Schuch  , MdR.

Kraftpostwerk: 16 Uhr, Borsigwalder Festsäle, Borsigwalde  , Spandauer Straße. Redner: Georg Maderholz, MdL. Knorrbremse, Siemens u. Planin, Deutsche   Telefon- Werke, Abt. Lichtenberg  : Danneberg u. Quandt: 16% Uhr, Lokal Wegner, Frankfurter Allee   236. Redner: Hermann Harnisch, MdL. Stralauer Glashütte, Gebr. Kleinmann, Pripowerke, Schlosserei Stimmig, Auerlicht, Behala- Osthafen: 16% Uhr, im Lokal Wertalla, Hohenlohestraße 3. Redner: Max Heydemann. Osram   D.: 15 Uhr, Lokal Stock, Am Warschauer Platz 10. Red­ner: Artur Crispien, MdR.

Mittwoch, den 19. Februar:

OKC

AEG Hennigsdorf: 16 Uhr bei Fehlkamm, Hennigsdorf  , Haupt­straße 28. Redner: Albert Falkenberg  , Vorsitzender des ADB.

Bergmann, Seestraße, Dr. Max Lewy u. a. im Gebiet der See­und Müllerstraße liegende Metallbetriebe: 16% Uhr, Pharus­säle, Müllerstraße 142. Redner: Anton Reißner  , MdR. Zimmerer: 19 Uhr, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25. Red­ner: E. Kuttner  , MdL. SPD  - Fraktion Reichsdruckerei  : 16 Uhr, Armin- Säle, Komman­dantenstraße 58/59. Redner: Hans Stelling, MdR. Firma Leiser, Schuhfabrik: 16 Uhr, Lokal Zur Möwe", Große Frankfurter Straße   85. Redner: Max Heydemann.

Donnerstag, den 11, Februar: Betriebe der Metallindustrie des Ostens: 16% Uhr, Andreas­Gummiwarenfabrik Müller: 16% Uhr, Lokal Wolter, Weißensee,

Festsäle, Andreasstraße 21. Redner: Carl Litke, MdR.

Wörthstraße 15, Ecke Metzstraße. Redner: Emil Barth  .

Stadtgut Werben: 15 Uhr. Redner: Genosse Heymuth.

Berliner   Feuerwehr, Arbeitsgemeinschaft Groß- Berlin: 19 Uhr, Lokal ,, Schlesische Heimat", Neue Friedrichstraße 1. Red­ner: Max Gillmeister.

Freitag, den 12. Februar: tag, den

100. Abt.  - Rudow  : 20 Uhr, Lokal Juliuspark, Großer Saal.

Redner: Dr. Otto Friedländer  .

Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten: 18 Uhr, Aula des Köllnischen Gymnasiums, Inselstraße 5. Redner: Emil Barth  .

Heil- und Pflegeanstalt Herzberge: 20 Uhr, Lokal Otto, Herz­bergstraße 78. Redner: Parteisekretär Karl Dressel  . Baer& Stein, Metallwaren: 16% Uhr, Lokal Stock, Warschauer Platz 10. Redner: Max Heydemann.

Stadtgut Falkenberg: 15 Uhr, auf dem Gut. Redner: Genosse Heymuth.

Berliner   Feuerwehr, Arbeitsgemeinschaft Groß- Berlin: 19 Uhr, im Lokal ,, Schlesische Heimat", Neue Friedrichstraße 1. Redner: Max Gillmeister. Bezirksamt Weißensee  : 16% Uhr, Lokal Zum Pferdemarkt", Weißensee  , Schönstraße. Redner: Otto Meier  , MdL. Allgemeine Ortskrankenkasse der Stadt Berlin  : 16 Uhr, Gewerk­schaftshaus, Engelufer 24/25. Redner: S. Aufhäuser, MdR. Bezirksamt Lichtenberg: 20 Uhr, Cecilien- Lyzeum, Lichtenberg  , Rathausstraße 8. Redner: Bürgermeister Paul Mielitz.

Osram   D.: 16% Uhr, Lokal Stock, Am Warschauer Platz 10. Bezirksamt Reinickendorf  : 20 Uhr, Schützenhaus, Reinickendorf­Redner: Marie Kunert  , MdR Ost, Residenzstraße. Redner: Dr. Richard Lohmann, MdL.

Wir stoßen vor!- Wir greifen an!

Der Groener- Erlaß.

Eine muiwillige Herausforderung des Reichsbanners.

Der Reichswehrminister hat unter dem 29. Januar im| mit allen Mitteln erstreben. Welche Gründe hat der Einvernehmen mit dem Reichskanzler einen Erlaß an die Wehrmacht gerichtet, in dem er sich mit der psycholo gischen und staatspolitischen Seite der Behr verbände befaßt. In dem Erlaß heißt es:

Reichswehrminister dafür, daß er trotz der Auffassung hoher Gerichte über die Ziele der NSDAP  . Die kommunistischen  Parteimitglieder hinsichtlich der Einstellung in die Reichswehr  in Zukunft schlechter behandelt wissen will als die Mitglieder der Hitler  - Partei? Wahrscheinlich nur die Zusage Hitlers  , daß er legal zur Macht will. Unterdessen aber reben seine Unterführer im Lande tagtäglich das Gegenteil! In der Bendlerstraße hört man jedoch zur Zeit nur die eine Seite- und das dürfte feinen bestimmten Grund haben!

=

,, 1. Nur solche Behrverbände haben Lebensberechtigung, die die nationalen und staatspolitischen Ideale pflegen, und die ihre Haupt­aufgabe in der förperlichen und geistigen Ertüchtigung ihrer Mit glieder sehen. 2. Jebe militärische Betätigung der Berbände lehne ich als zmedlose Soldaten- Eine Tattlosigkeit sondergleichen ist es, die Be­ipielerei ab. Wo ich auf derartige Dinge, die zudem gefeßlich strebungen des Reichsbanners mit den Plänen des National­verboten sind, treffe, werde ich dagegen einschreiten. 3. Die An- sozialisten Dr. Best in einem Atem zu nennen. Das Reichs­maßung polizeilicher oder sonstiger staatlicher Befugnisse durch die banner hat die Absicht, im Falle der Not die treu zur Verbände merde ich stets auf das schärfste bekämpfen. Die geringste Berfassung stehenden Polizei- und Reichswehrtruppen zu Nachgiebigkeit auf diesem Gebiet bedeutet eine Deklassierung der unterstügen. Eine solche Absicht verdient dankbare An Wehrmacht und Polizei, der berufenen Hüter der staatlichen Orderfennung auch dann, wenn man ihre Verwirklichung nung. Deshalb werde ich auch die Borbereitung einer Hilfspolizei, wie sie feinerzeit in den Köpfen gewiffer Reichsbannerkreise sputte, oder die Organisierung anderer Erefufivorgane, wie sie Herrn Dr. Best in Hessen   vorschweble, niemals dulden. Derartige Organi fationen führen letzten Endes zu Arbeiter und Soldatenräten oder ähnlichen Revolutionsgebilden. Wenn außergewöhnliche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nötig sind, fo stehen dem Herrn Reichspräsidenten   die gefeßlichen Machtmittel des Staates dazu zur Verfügung. A engstlichen Gemütern. Dittatur. ich wärmern und Projektemachern tann ich die Bersicherung geben, daß die legalen Macht mittel bes Staates intatt und ausreichend sind, um feden derartigen Berfuch im Reime zu er ft i den, und ich möchte auch feinen Zweifel darüber aufkommen laffen, daß ich diese Machtmittel des Staates nötigenfalls ohne 3ögern und rücksichtslos einzusehen gemillt bin."

Der Schluß des Erlasses, der nach seinem Inhalt und nach feiner Stilisierung merkwürdig anmutet, ist der Frage ge­widmet ,,, wann Bewerber aus politischen Gründen von Der Einstellung in die Reichswehr   auszu schließen sind." Es handelt sich hier um den Erlaß, den mir bereits dieser Tage registriert haben und der von der Ein­stellung in die Reichswehr   für die Zukunft nur Kommu nisten ausschließt, während er der von Nazis nicht mider­spricht, ohne daß darauf jedoch ausdrüdlich hingewiesen wird. Insofern reiht der Erlaß einen Widerspruch an den anderen. Er schließt beispielsweise von der Einstellung ganz generell Mitglieder von Parteien und Berbänden aus, die ihrem Programm oder ihrem tatsächlichen Berhalten nach ge­millt sind, die Verfassung gemaltsam zu ändern". Bon den Kommunisten wird ausdrücklich gesagt, daß fie diefe gemalt fame Aenderung nach ihrem Programm wollen, während sich der Erlaß über das Wollen der Nationalsozia= liften ausschweigt, obwohl sie nach der Auffassung hoher Gerichte ebenso den Sturz des bestehenden Staates und zwar

für unnötig oder unzweckmäßig hält. Gäbe es kein Reichs­banner, so hätte die Regierung Brüning- Groener schon längst einer Regierung Hitler- Epp Play machen müssen. Darum ist die ganz überflüssige Anrempelung des Reichsbanners nicht nur das Gegenteil von taftvoll, sondern auch das Gegenteil von politisch flug.

Mit Erstaunen vernimmt man, daß dieser Reichswehr­befehl mit 3ustimmung des Reichsfanglers er lassen worden ist. Mehr dazu zu sagen hindert uns nicht die Notverordnung, sondern nur die Erwägung, daß jezt der Kampf gegen die Harzburger Reaktion das Entscheidende ist und daß sonst notwendige Auseinandersetzungen seinet­wegen zurückgestellt werden müffen. Wir glauben, daß man auch auf der anderen Seite für diese Erwägung etwas Ber­ständnis befigt; das sollte auch für sie ein Grund sein, mut­willige Herausforderungen zu vermeiden.

Widerspenstiger Nazi- Abgeordneter.

Dar

Als Kreisbeamter fristlos entlaffen.

nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Leister ist aus dem Kommunaldienst des Kreises Nienburg   a. b Befer fristlos entlassen worden. Zeister war aufgefordert worden, während der Reichstagspause feinen Dienst in der Kreis­fommunalfasse, deren Direttor er war, wieder aufzunehmen. Da er dieser Aufforderung nicht nachtam und sein Fernbleiben damit be­gründete, daß er für seine Partei arbeiten" nüffe, erfolgte die Entlaffung Die Arbeit" bes besagten Herrn bestand hauptsächlich aus Hegreden gegen den Staat, dessen Geld er immer gern genommen hat.

Der Hindenburg  - Ausschuß teilt mit: Die bisher gemeldeten Ein­geichnungen für die Boltstandidatur Hindenburg   haben Montagabend die 3ahl von einer Million überschritten.