Beginn des Sechstagerennens Das meile Buch
Große Jagden in den ersten Stunden/ Ehmer- Nickel 12 Runden zurück
Zum zweiten Male in diesem Notwinter hat Berlin sein Sechstagerennen. Gestern abend um 10 Uhr begann es, sechs Tage und sechs Nächte geht nun das Radrennkarussell wieder, das 27. in Berlin . Was sonst selten der Fall mar Start war das Haus bis auf den letzten Platz gefüllt!
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Die Rennleitung will durch die Einlegung von Tempo runde n" für eine Belebung des Rennens forgen. Zweimal täg lich legt die Leitung je 10 Runden ein, bei denen den Siegern Bunfte gutgeschrieben werden, die zu den Spurtpunkten hinzu. tommen. So will man eine Belebung des Rennens herbeiführen, d. h. man hat eingesehen, daß die Spurts allein nicht ausreichen, die öde Rundenfahrerei für die Zuschauer erträglicher zu machen. Aber schließlich machen die Fahrer und nicht die Rennleitung das Sechstagefahren, und wenn die nicht wollen, nun, dann fahren fie eben ihren Strang geruhsam weiter. Denn schließlich läßt sich auch ein Rennfahrer nicht auf beliebig hohe Touren bringen.
Gleich nach den 11- Uhr- Wertungen, die Schön, Dülberg, Debaets, Miethe, Piet van Kempen und sein Bruder Jan gewannen, ging, von Debaets- van Hevel angestiftet, eine bis 2 Uhr währende Jagd los, die zahlreichen Baaren Rundengewinne brachten. AllzuIchwer erkämpft werden diese Runden allerdings nicht, denn das Feld machte nicht große Anstrengungen, den Ausreißern nachzugehen, so daß bald fast alle Paare nacheinander Rundengewinne buchen konnten. Nur als die Kempens ein zweites Mal im VerLauf der Jagd ausriffen, gingen die Fahrer mehr aus sich heraus, so daß dieser Borstoß ergebnislos blieb.
In jeder Minute änderte sich der Stand, jede Uebersicht mußte in dem beispiellosen Durcheinander verlorengehen. Erst mit dem
Sport am Sonntag
Werbefeft der Frauen der Freien Turnerschaft Groß- Berlin. An der Spize der arbeitersportlichen Veranstaltungen steht morgen neben dem Fußballspiel um die Kreismeisterschaft das Werbefest der FIGB.- Frauen. Das jährlich stattfindende Frauenwerbeturnen der Freien Turnerschaft Groß- Berlin, das im vergangenen Jahre mit Rücksicht auf die Zahl der Veranstaltungen und die Vorberei tungen für Wien fallengelassen wurde, wird in diesem Jahre trabitionsgemäß am zweiten Sonntag im Februar durchgeführt. Es findet in der Zentralturnhalle in der Prinzenstraße 70 statt. Ein ausgewähltes Programm ist wieder zusammengestellt, das auch für den Fachmann Interessantes bringen wird. Gerade an die Kreise, die der sportlichen Betätigung fernstehen, mendet sich die Aufforderung zum Besuch der Veranstaltung, die ganz besonders eingestellt ift auf die Pflege des Massensports. Nach den Klängen des Musiktorps der Freien Turnerschaft Groß- Berlin werden die Uebungen gezeigt werden, die für die schaffende Frau besonders geeignet sind. Der geringe Eintrittspreis von 30 Bf. gestattet jedem die Teilnahme. Erwerbslofe zahlen 15 Pf. Beginn 15 Uhr.
legten Spurt der 2- Uhr- Wertung fehrte wieder Ruhe im Hause ein, die dann allerdings mit wenigen Unterbrechungen bis zu den Margenstunden anhalten sollte, nur abgelöst durch die neugeschaffenen Temporunden und die Wertung um 4 Uhr. Bis 2 Uhr wurden annähernd 150 Runden gewonnen. was genügend besagt. Am frischesten fuhren die beiden Breslauer Paare, die das schwere Rennen in Frankfurt nicht bestritten hatten, aljo Siegel Thierbach und Preuß- Rieger, die schließlich zwei Runden vor dem weit auseinandergerissenen Feld lagen. SchönGöbel hielten sich auf dem dritten Plaz. Erwähnt sei noch, daß Rausch, Dinale, Jan van Kempen, Kroll, Siegel und Deneef die Spurts um 2 Uhr gewonnen hatten, Rieger, Siegel( zweimal) und Piet van Kempen( gar dreimal) um 4 Uhr als Sieger der Wertungsspurts über das Band fuhren. Das Rennen wies um 6 Uhr morgens zu Beginn der Neutralisation folgenden Stand auf: 1. Siegel- Thierbach 38 P.; 2. Rieger- Preuß 25 P.; zwei Runden zurüd: 3. Schön- Göbel 15 B.; 4. Kroll- Maidorn 11 P.; 5. Charlier- Deneef 9 P.; drei Runden zurück: 6. Broccardo- Tiez 25 P.; vier Runden zurüd: 7. Biet und Jan van Kempen 55 P.; 8. Dinale- Miethe 18 P.; 9. Braspenning Dülberg 16 P.; fünf Runden zurüd: 10. Debaets- van- Hevel 9 P.; sieben Runden zurüd: 11. Rausch- Hürtgen 39 B.; acht Runden zurüd: 12. Funda- Maczynski 10 B.; 3 wölf Runden zurüd: Ehmer- Nickel 8 P. Zurückgelegt wurden bis um 6 Uhr 291,670 Kilometer.
Mit welcher Kraft die Borstöße unternommen wurden, beweist die Tatsache, daß beispielsweise in der Stunde von 12 bis 1 Uhr 46 Kilometer zurückgelegt wurden, in der ersten Stunde des Rennens dagegen mur 38,5 Kilometer.
Die Ringerkreismeisterschatt
Tegel I gegen Alt- Wedding II 14:14 Die Serienfämpfe der bundestreuen Arbeiter- Athleten um die reismeisterschaft im Ringen nähern sich jetzt ihrem Ende und noch imuner ist der Ausgang der diesjährigen Runde völlig offen. In der Turnhalle Uthrechter Straße stand gestern bie 1. Ringstaffel der Sportvereinigung Tegel der 2. Mannschaft des Sportklubs Alt- Wedding gegenüber. Die erste der recht hart geführten Runden endete mit 7: 7 und auch die Rückrunde ergab die Gleichwertigkeit der beiden Gegner; mit 14:14 Punkten endete dieser interessante Mannschaftsfampf.
Der ausgezeichnete Federgewichtler Schliceisen( W.) hatte in Kloß( T.) einen recht guten Gegner, der in beiden Gängen erst in der zweiten Kampfhälfte unterlag. Kraste( T.) fiegte über Falle ( M.) beide Male in der ersten Minute. Müller( W.) wurde von Milbredt( T.) durch eine Krawatte in 1,55 Minuten bezwungen, erreichte aber im zweiten Gang ein Unentschieden. Reichel( T.) und 2. Münnte( W.) schieden nach zweimaligem harten Ringen ohne ein Resultat. Sehr gut tämpften die Mittelgewichte Höhne Eine zweite wichtige Entscheidung bei den Arbeiter- Fußball-(.) gegen B. Münnte( W.). Erst in dem nach fünf Minuten Bodenlampi fonnte der Tegler feinen Gegner in der pielern wird morgen in Teltow fallen. Die Nordgruppe des vierten achten Minute eine Schulterniederlage beibringen; in der Wieder Bezirks wird auf dem Sportplatz in der Jahnstraße ihren dies holung mußte M. megen einer Berlegung vorzeitig aufgeben. Die jährigen Meister feststellen. Schöneberg und Wilmersdorf , die in zwei wechselvollen Runden der Halbschweren Rosentreter( T.) gegen der Tabelle punktgleich stehen, treffen im Entscheidungsspiel aufein Gaft( W.) endeten unentschieden. Die Schwersten Babbel( T.) und ander. Der Sieger spielt dann mit dem Meister der Südgruppe Grandorf( B.) trennten sich erstmalig mit dem gleichen Ergebnis, Woltersdorf um die Bezirksmeisterschaft. Für die beiden Vereine im Schlußfampf fiegte dann G. in der dritten Minute und stellte werden folgende Spieler in den Kampf gehen: Für Schöneberg so den Punktgleichstand her. spielt im Tor Kramm, Berteidigung: Schulz und Schröder, Läufer: Steinte, Muſter und Will, Sturm: Nitsche, Schiemann, Bogel , Lemmschuh und Gründel. Für Wilmersdorf spielt im Tor Behrens, Berteidigung: Schott und Kupfermann, Läuferreihe: Appelt, Günther und Naggaz, Sturm: Hillmann, Batan, Kiel I Riel II und 3oste. Das Spiel beginnt megen des Berliner Meisterschaftsspiels bereits um 10.30 Uhr.
Der Arbeiter- Fußballklub BSC. Hansa 31 trifft am Sonntag in Briß, Treseburger Ufer, auf Britz 88. Beginn des Spiels por mittags 10.30 Uhr. Es dürfte ein höchst interessantes Spiel werden; Hansa sollte, vorausgesetzt, daß die Form des letzten Sonntags wieder gezeigt wird, den Sieger stellen.
Bfc.- Ostring- Waldlauf. Pünktlich um 15 Uhr erfolgt am Sonntag im Plänterwald der Start der Sprinter zur 1000- Meter- Strede. Dieser Gruppe folgen unmittelbar die Sportlerinnen und Alters sportler über die gleiche Strecke. Die 2000- Meter- Strecke wird dann von der Jugend als nächste Konfurrenz gestartet. Den Abschluß machen die Teilnehmer der 3X200- Meter- Waldstafette und die 6000- Meter- Läufer. Start. Ziel und Wechsel befinden sich am Um fleidelokal Alters Eierhaus". Dort auch nach dem Lauf Beisammensein. Freunde und Anhänger des Arbeitersports find herz lift eingeladen.
Einen Kreiswettstreit der Schüler und Jugendlichen im Reigen veranstaltet morgen Sonntag, 9.30 Uhr, der Sportklub„ AltWedding" in seiner Halle Utrechter Straße 31. Die fampfstärksten Nachwuchsreiger gehen hier an den Start, und bei der Beweglich feit dieser Gegner find flotte und interessante Kämpfe zu erwarten, so daß sich der Besuch dieser Beranstaltung der bundestreuen Arbeitersportler bestimmt verlohnt.
Eishockeyspiele der Arbellersportler. Auf dem Sportplatz im Friedrichshain spielen heute Sonnabend um 20 Uhr Often 1 gegen eine fombinierte Mannschaft, ferner. Often 1 gegen Osten 2. Am Montag spielen um 20 Uhr Osten 1 gegen eine aus Tennis- Rot und dem Athletiksportklub gebildete tombinierte Mannschaft und Ostring 1 gegen Osten 2.
Arbeiter- Wasserball- Borschau. Heute Sonnabend, 21 Uhr, spielen im Wellenbad Lunapark die Mannschaften von Neptun". Weißensee und Möwe"-Neukölln ihr fälliges Serienspiel. Die Frage nach dem Sieger ist offen, da sich Neptun wieder verbessert hat und feinem Gegner Möwe viel zu schaffen machen dürfte.
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Winterfrabrennen zu Ruhleben. Der Renntag zu Ruhleben morgen Sonntag ist dem Andenken des vor einem Jahr verstorbenen B. J. Alkemade gewidmet, einem passionierten Traberzüchter und Rennmann, dem der deutsche Trabrennsport viele gute Pferde verdankt. Die Rennen beginnen um 12.30 Uhr.
Das große Geschäft
Carnera- Charles in Paris , Hein Müller in London
Welch großen Einfluß der in Paris lebende Amerikaner Jeff Didion auf den europäischen Berufsbogiport hat, lernt man einmal mehr bei den Verhandlungen fennen, die über den Abschluß der bis zum 17. März auszutragenden Schwergewichts. Europameisterschaft zwischen Hein Müller und Pierre Charles angebahnt worden waren.
Um diesen Kampf bewarben sich der Berliner Sportpalast für den 1. März und Brüssel für den 5. März, und um eine endgültige Einigung zu erzielen, war Hans Breitensträter als Vertreter des Sportpalastes sowie die Manager der beiden Borer zu einer gemeinsamen Besprechung nach Brüffel eingeladen worden. Bevor es aber noch zu dieser Besprechung tam, hat Jeff Dickson den Berliner und Der Brüffeler Veranstaltern die Boger megengagiert. deutsche Schwergewichtsmeister Hein Müller ist bekanntlich von Did. son für drei Kämpfe verpflichtet worden und der Amerikaner verständigte jetzt den Kölner , daß er am 3. März in London gegen Don McCorkindale oder Larry Gains anzutreten habe. Auf der anderen Seite wurde Pierre Charles von Dickson für einen Kampf mit Carnera am 29. Februar in Paris gewonnen. Damit ist es Dickson gelungen, das Zustandekommen der von der J. B. 1. angesezten Europameisterschaft Hein Müller Biere Charles bis zum Ablauf der Frist am 17. März zu verhindern. Anscheinend plant er selbst die Veranstaltung der Europameisterschaft im Schmergewicht, aber nicht zwischen Müller und Charles, sondern zwischen Carnera und Müller. Bei seinen weitgehenden Beziehungen dürfte es Didson, wenn es darauf anfommt, nicht schwer fallen, die dazu notwendige Genehmigung des Bor- Weltverbandes zu erhalten.
Kurswechsel im nordamerikanischen Arbeitersport. Auf dem Bundestag des nordamerikanischen Arbeiter- Turn- und Sportbundes wurde der bisherige Schriftleiter des Verbandsblattes F Bron berger nicht wiedergewählt, weil er gegen den Willen der Verbandsmehrheit im Verbandsorgan offen die Politik der Kommuniftischen Sportinternationale( Siz Mostau) gegen die Sozialistische Zum Nachfolger BronArbeitersportinternationale unterstützte. bergers wurde F. Schade- Brooklyn gewählt, der als Funktionär im nordamerikanischen Arbeiter- Turn- und Sportverband von jeher entschieden für die Sozialistische Arbeitersportinternationale, der der Berband angehört, eingetreten ist.
Bundestreue Vereine teilen mit:
Deutscher Arbeiter- Kegler- Bund( Gau Berlin- Brandenburg). Montag, 15. Februar, 19% Uhr, Gau- und Bezirkstag in Vogels Festfälen, Brückenstr. 2 ( Nähe Jannowigbrilde). Radfahrer Solidarität". Am Sonntag findet die Besichtigung des Pergamon- Museums" statt. Die Abteilungen starten wie folgt: 1. Abt. : 9% Uhr Museumsinsel . 3. Abt. : 9 Uhr Brüderstr. 18. 6 Abt.: 9 Uhr Museum straße. Abt. Wedding : 9½ Uhr. Andere Touren: 2. Abt. : Faltenhorst. Start: 13 Uhr bei Rohde, Dieffenbachstr. 36.- 6. Abt.: Besichtigung des Gläsernen Motors. Treffpunkt 10% Uhr Kurfürstendamm 10. Friedrichshain ( gemischte): Besichtigung des Reichstages. Start: 9% Uhr bei Wittschuß. Nach zügler am Portal 5 des Reichstages, Wafferfeite. Weißensee: 8iel am Start. Start: 13 Uhr Antenplag. Neutöln: Ziel am Start. Start: 13 Uhr HohenBollernplag Reindendorf: Biel am Start Start: 13 Uhr bei Sachse, Hol fanderstr. 28. Zu allen Beranstaltungen Gäfte gern gefehen. Alle Abtei. fofort an R. Blendinger. NO. 18, Rolifadenftr. 53. Am Sonntag legter Tag zur Einzeichnung in die Liften ber Cifernen Front", teiner fehlel
Wintersport. Mit der Entscheidung des großen Sprunglaufs auf der Himmelsgrundschanze in Schreiber hau erreichen die deutschen Skimeisterschaften 1932 am Sonntag thren Höhepunkt. Da die Elite der deutschen Stiläufer im Riefengebirge versammelt ist, tommt den sonst noch für Sonntag angesezten deutschen stisport lichen Veranstaltungen taum mehr als lokale Bedeutung zu. Im Rahmen der ADAC - Eisrennen auf dem Titisee im Schwarz wald findet, wie schon fürzlich in Garmisch , wieder ein Vergleichslungsleiter fenben ihre Abreisen, Fahrwartabreffen, Sigungstage und Lotale rennen zwischen Flugzeug, Auto und Motorrab statt.
Vienol: Ungewisses Deutschland
Im vorigen Jahr erschien in Frankreich ein Buch: Incertitudes Allemandes", das jetzt unter dem Titel„ Ungewisses Deutschland"( Verlag der Sozietätsdruckerei, Frankfurt ) in einer guten Uebersehung vorliegt. Der Verfasser, Pierre Biénot, hat sechs Jahre( zwischen 1923 bis 1931) in Deutschland gelebt; fein Buch ist also keines der heute so beliebten Reiſeſchilderungen, denen man meistens schon auf der ersten Seite ihre ungenügende Fundierung anmerkt. Vienot ist wirklich bemüht, nicht die Maßstäbe der französischen Kultur in die innere Bewegtheit der deutschen Kultur hineinzudeuten. Mit dem Untertitel zur Krise seiner bürgerlichen Kultur" will er der Idee Ausdruck verleihen, daß in Deutschland der Individualismus der bürgerlichen Kultur auf allen Gebieten zusammengebrochen ist; aber trotz starker Ansäge zu einer follettiven Kultur fönne einstweilen von einer einheitlichen und neuen Kulturgestaltung Deutschlands nicht die Rede sein. Der Verfasser stellt diese These nicht unbewiesen auf. Er gibt eine Fülle gut beobachteter und verarbeiteter soziologischer Tatsachen, welche fowohl die Verfachlichung der Liebesbeziehungen wie den Aufbau und das Ausmaß des deutschen Sozialetats betreffen. Wenn Biénot über den deutschen Sozialetat in verhältnismäßiger AusBiénot über den deutschen Sozialetat in verhältnismäßiger Ausführlichkeit berichtet, so geht hieraus zwingend hervor, daß die deutsche Republik im Vergleich zu Frankreich fozialer" gesinnt ist. Die bürgerliche Ordnung ist total in Frage gestellt. Das Wahlergebnis von 1930 wird richtig als Ausdruck einer antikapitalistischen Massenstimmung verstanden. Dabei ist sich Viénot jedoch ganz im flaren, daß der deutsche Nationalsozialismus keine positive Ziellegung aufweisen kann, die Deutschland aus der gegenwärtigen Unficherheit herauszuführen vermöchte. Was Viénot über die Kulturfrise auf philosophischem und soziologischem Gebiet ausführt, ist ziemlich einseitig. Karl Mannheim , der Frankfurter Soziologe und Berfaffer des befannten Buches Ideologie und Utopie" ist feineswegs für die Krise der deutschen Weltanschauung typisch. Gemiß ist Karl Mannheim Relativist, d. h. Mannheim stellt jeden absoluten Wert in Frage; diese Haltung mag typisch sein für eine Intellek tuellen- Schicht, der eine positive Entscheidung vor lauter Proble matit schwer oder unmöglich wird. Die Bedeutung, die Biénot den gewerkschaftlichen und politischen Organisationen der deutschen Arbeiterschaft einräumt, hätte ihn dazu führen können, daß hier der Brennpunkt einer grundlegenden Neugestaltung der deutschen Gesellschaftsordnung zu suchen ist.
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Pierre Biénot ist ein mutiger Schriftsteller. Er beruhigt sich nicht bei der gerade in diesen Tagen bis zum Ueberdruß immer wieder abgeleierten passiven Verständnis Bereitschaft; fordert attives Verstehen, Veränderung der Welt. Ich möchte ihm selbst noch einmal das Wort geben:„ Aber muß Frank reich denn konservativ sein? Kann Frankreich nicht Deutschlands Liebe zur Zukunft teilen? Offenbar hat unser Land in allen Jahrhunderten eine besondere Gabe besessen, Ordnungen zu schaffen, neue Formen und follettive Lebensgestaltungen zu erfinden. Wir dürfen des Glaubens sein, hier sei eine Gelegenheit, hier sei eine Verpflichtung, die Solidarität der Völker in der modernen Welt gestatte uns nicht, uns hier zu entziehen unter dem Vorwand, es handele sich nicht oder noch nicht um uns. Wir fönnen auf internationaler Basis die im Entstehen begriffene Welt zu gestalten versuchen.“ J. P. Mayer.
RUNDFUNK
16.05 Unterhaltungsmusik.
AM ABEND
Sonnabend, 13. Februar.
17.40 Viktor Wittner : Erzählung der Woche. 18.05 Sportglossen.
18.15 Interview der Woche.
18.35 Herbert Ihering : Redensarten. 18.55 Die Funkstunde teilt mit.. 19.00 Stimme zum Tag.
19.10 Orchesterkonzert. 20.30 Großes Kabarett.
22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Aus dem Zoo: Tanzmusik. Königswusterhausen.
16.00 Dr. Carl Hagemann : Fernostliches Theater. 16.30 Hamburg : Konzert.
17.30 Prof. Dr. Fränkel: Blutgruppen und Vaterschaft. 17.50 Ob.- Ing. Nairz: Viertelstunde Funktechnik. 18.05 Günther: Deutsch .
18.30 Prof. Dr. Max Wundt : Geistige Grundlagen des neuen Nationalismus. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft. 19.00 Englisch für Anfänger. 20.00 Langenberg: Lustiger Abend.
6.45 Funkgymnastik. 8.00 Für den Landwirt. 8.55 Morgenfeier. 10.05 Wettervorhersage. 11.00 Opernarien.
Sonntag, 14. Februar.
11.30 Grete Nebelung liest Märchen.
12.00 Theater im Admiralspalast : Um die..Blaue Geige".
14.30 Von Räubern und Galgenvögeln. Mit der untermalenden Musik von Peter Martin( Stefan Meisel).
15.00 Dr Leo Matthias Im Flugzeng über drei Kontinenten.
15.30 1. Haydn: Sonate Es- Dur. 2. Haydn . Menuett und Allegretto. 3. Dussek : Rondo B- Dur( Erwin Boroffka: Flügel).
15.50 E. von Castonier liest eigene Prosa.
18.20 S. von Radecki liest eigene Uebersetzungen.
18.50 Musik um Goethe. Vortrag und Leitung: Felix Stößinger . Mitw.: Emmy von Stetten, Sopran; Heinrich Steiner , Flügel; Walter Drwenski, Cembalo und Weigle- Orgel.
19.50 Sportnachrichten.
20 00 Philharmonie: Wagner- Abend.
22.15 Wetter- und Sportnachrichten. Tanzmusik.
Königswusterhausen.
11.30 Prof. Dr. Max Friedländer : Goethe und die Musik. 14.00 Dr. Richard Lieberberg. Die Berufswahl unserer Kinder. 14.30 Das Orchester und seine Instrumente( Robert Heruried u. Mitw.). 15.00 Königsberg : Das Märchen vom kleinen Opichi", Hörspiel. 15.45 Dr. C. J. Luther : Winter in den bayerischen Bergen. 16.00 Die Bildhauerin( Renée Sintennis und Jochen Klepper ). 16.20 Königsberg Konzert.
16.20 Paul Zech liest aus eigenen Werken.
18.45 Reg.- Rat Dr. Vöhringer: Das Winterhilfswerk. 19.00 Prof. Dr. Popitz: Die Frage des Finanzausgleichs. 19.25 Sollen wir heute noch einen Beruf erlernen?( Dreigespräch.)
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Heute spricht Lederer über Wirtschaftskrise ohne Ende?" In der Freien Sozialistischen hochschule spricht heute um 19% Uhr im Plenarfaal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Straße 3, Genosse Profeffor Dr. Emil Lederer über: Wirt fchaftstrufe ohne Ende? Eintrittsfarten zum Preise von 50 P1. find noch erhältlich.