Gegen Terror, für Demokratie! Kundgebung der republikanischen Verbände
Das Sarkell der republikanischen verbände verauflaliele aus Anlaß seiner Reichslazung gestern vormiikag eine cssenkliche Kundgebung im Plenarslhungssaai des ehemaligen yerrenhanses. Die hauplreserale hielien vlinlsterialdlrekior a. D. Dr. S p i e ck e r und Reichetagsabgeordneler Friedrich Stampfer. S p i e ck e r sagt«: Während das deutsch « Volk vor dreizehn Jahren in heroischer Selbsthilfe, erfüllt von Glaube und Hoffnung, sich ein neues st a a t l i ch e s D a f e i n schuf, scheint heute durch! Elend und Demagogie der nüchtern« klare Blich vieler getrübt. Bei dem Kampf um den Volksstaat haben wir Republikaner oft das Gefühl, als wenn wir Ircmde in unserem eigenen Staate wären. Es besteht eine Fremdheit zwischen Volk und Behörden, und bei den Regierenden scheint man auf staatsseindlich« Parteien und Organe oft eine Riichsicht zu nehmen, die parallel läuft mit einer Nichtachtung jener Volksmassen, die an Republik und Verfassung hängen.(Lebhafte Zustimmung.) Spiecker wandte sich dann scharf und unter stärkstem Beifall gegen den Groener-Erlaß, in dem das Reichsbanner mit den Staatsfeinden von Boxhelm gleichgestellt wird, und verlangte ein Eingreifen des Reichskanzlers im Sinne der Republik . Eine starke Abwehrfront der Bolls- mästen gegen jede Diktatur ist notwendig; deshalb grüßen wir die Eiserne Front und geloben zu kämpfen und zu stehen für die soziale Republik Deutschlands . In seinen einleitenden Worten gedachte Stampfer des Reichspräsidenten Friedrich Ebert , dessen Todestag sich in diesen Wochen zum siebenten Male jährt. Die Gestalt des ersten Reichspräsidenten wird als ein Symbol deutscher Wiedergeburt in der Geschichte weiterleben. Der Redner behandelte dann die Reichspräsidentenwahl von 192S, bei der gegen Hir.denburg der vom Dollsblock aufgestellte Wilhelm Marx stand. Unsere Gegner er» innern gerne daran, daß w i r damals im Kampf Worte scharfen Mißtrauens gegen Hindenburg gebrauchten, und es ist ihnen fatal, daß wir diesMißtrauen nicht mehr haben. Wir haben uns damals geirrtz aber der Irrtum war verständlich und entschuldbar, und der Vorwurf mangelnder Voraussicht trifft unsere Gegner doppell und dreifach. Dann aber kam der Umschwung. Hindeu- bürg leistete den Eid auf die Verfassung, uud er hielt ihn!(Stürmische Zustimmung.) Das brachte unsere Gegner in Harnisch , und als der Reichspräsident dann eine Politik internationaler Ver- ständigung unterstützte, kannte die Wut keine Grenzen, und man bedrohte den alten Mann mit Zuchthaus. Die deutsche Mannes» treue zeigte sich sellsam: Nichts mehr vom germanischen Edelvolk, dag dem Herzog die Treue hält-, aber um so mehr Aehnlichkeit mll dem Pöbel von Jerusalem , der heute.�Hosianna" und morgen „Kreuziget ihn!" schreit. Wir kämpfen um Sein oder Nichtsein. Wer ist der Feind? Eine Partei, die nach der schaurigen Tragi- komödie von Boxheim und der Gendarmenposse von Hildburghausen längst durch Lächerlichkeit hätte erledigt sein müssen, deren Kräfte wir aber gleichwohl nicht unterschätzen wollen! In diesem Kampfe ziehen wir den Hut vor den Arbeiterfrauen, die, wie durch ein Wunder, bei kärglichstem Geld« alle Münder satt machen und dennoch durch eine Rechenkunst ohnegleichen einen Groschen für die Eiserne Front ausbringen. Hut ab vor den Reichs- bannerkameraden, die hungernd für die Freiheit des deutschen Volkes kämpfen!(Erneuter stürmischer Beifall.) Zeichnen auch Sie olle sich ein in die Ehrenliste de» deukschea volles, in da» Eiserne Buch. Ms Marxisten lacht mir das Herz, wenn ich alle lästerlichen Prinzen, Generale und bankrotten Kapitalisten bei Hiller seh«; aber um die Arbeiter und Angestellten, die Bauern und Beamten, kurz um alle Schaffenden wollen wir mit ihm kämpfen. Eiserne Front gegen Harzburger Front, für unser Vaterland, für die Deutsche Republik! (Stürmischer Beifall.) Im weiteren Verlauf der Kundgebung legten die Vertreter des Sturmvogel, der freien nationalen Schülerschaft, der Vereinigung republikanische Preste, des Deutschen Republikanischen Pfadfinder- bundes, der Deutschen Liga für Menschenrechte, des Bundes Republi- kanischer Beamter, des Deutschen Studentenverbandes, des Republi- konischen Richterbundes und des Deutschen Sportkartells G e l ö b- nisse für die Deutsche Republik ab. Mit besonderer Aufmerksamkeit hörte man die tiefschürfende Erklärung der Dozentin Dt. phil. Hedwig H i n tz e, die im Innern jedes Staates die soziale Demokratie, in der Außenpolitik die Gestaltung eines Bundes freier Völker verlangte und so eine Synthese zwischen dem nationalen und dem Humanitätsgedanken zog. Der Reichsbannerführer Höltermann verkündete in kurzen hinreißenden Sätzen den einheillichen Kampf gegen den Faschismus. Reichsbannermustk umrahmte die Kundgebung, die vom Vor- sitzenden. Oberbürgermeister Luppe- Nürnberg, mll einem Hoch auf die Republik geschlossen wurde. �»ichSkonferenz der republitannchen Verbände. Am Sonntagnachmittag trat das Kartell der Republikanischen Verbände Deutschland » zu einer Reichskonferenz zusammen, die von Vertretern aus allen Teilen des Reiches besucht war. Nach Begrühungsworten des Vorsitzenden, Oberbürgermeister Dr. Luppe- Nürnberg, berichtete der geschäftsführende Vorsitzende, Büraermeister a. D. H e ß l e i n. über die Konstituierung des Kartells und über organisatorische Fragen. Nach dem Bericht umfaßt das Kartell heute alle republikanischen Verbände Deutschlands . Karl Höllermann, der Bundesvorsitzende des Reichsbanners Cchwarz-Not-Gold, sprach über„die Abwehr gegen die Staatsfeinde". Dabei schilderte er zunächst die Gründung der Eisernen Front, die sich überraschend schnell und glatt vollzogen habe, well in allen republikanischen Kreisen die Erkenntnis gewachsen sei. daß dem drohenden Faschismus ein schlagkräftiger Kampfapparat eMgegen- gestellt werden müsie. Den Faschismus, ob er illegal auftritt, oder sich legal drapiert, wolle die Eiserne Front mit den gleichen Waffen bekämpfen, die er selbst anwendet. Die Eiserne Front lehne es ab, bei Wahlen etwa mll eigenen Listen aufzutreten. Der Wahlkampf müsse den Parteien überlasten bleiben. An den Vortrag knüpfte sich eine lebhafte Aussprache, an der sich Vertreter aus allen Teilen Deutschlands betelligten. Landtagsalgeordneter M ü l l« r-Duisburg wies auf die opferreichen Kämpf« hin, die die Arbeilerschaft an Rhein und Ruhr feit Jahren für die Republik geführt hat. Doll. wo die Großindu- striellen am intensivsten mll ihrem Geld für Hillers Sieg arbeiten, seien die christlichen Arbeller ebenso wie die soziaEdemokrattschen zum Abwehrtamps gegen die faschistisch« Gefahr entschlossen, die sich leicht zu einer separatistischen entwickeln könne. Die bedauerliche Zurückhaltung des Bürgertum« fei heut« die wirksamste Hllf« für Li« faschistischen Pläne.
Auslandsdeutscher Möllmann-Mexiko führte aus, die deutschen Republikaner im Ausland könnten es nicht verstehen, daß die amtlichen Stellen in Deutschland nicht die Verwaltung energisch von solchen Elementen säubern, die den Faschismus fördern und damll die naturgemäß sich daraus entwickelnde Bolschewisierung begünstigen. Die Objektivität, mll der in Deutschland den Feinden und Freunden des Staates von der Regierung die gleiche Bs- Handlung gewährt wird, müsse praktisch zu einer Schwächung der Staatsmacht führen. Es müsse verlangt werden, daß die Anhänger des neuen Staates anders behandelt werden als feine Feind«. (Lebhafte Zustimmung.) In der weiteren Aussprache wurde scharfe Kritik an dem be° kannten Erlaß des Reichswehrministeriums über die Zulassung von Nationalsozialisten zur Reichswehr geübt. Frau Adele Schreiber-Krieger , M. d. R., betonte die Notwendigkeit, den Frauen mehr als bisher zu zeigen, was gerade für sie die Republik bedeutet. So müste der masochistischen Neigung
„Götier unier sich." Ziose-Theaier. Aribert Wäscher , Mitglied des Staatstheaters, ein Charakter- gestaller und grotesker Spieler von hohen Graden, schreibt eine Filmkomödie„Götter unter sich". Es soll keine erotische Angelegen- hell werden. Das Programm bemerkt es ausdrücklich, und doch entstand nicht mehr als eine witzige Bellgeschichte. Eine hoffnungsvolle� junge Dam«, die sich bisher mll kleinen Rollen begnügen mußte, sehnt sich entschieden danach, Star zu werden. Der Weg soll durch das Schlafzimmer führen, aber die Wege zu diesem intimen Raum finden auch andere. Di« Dam« liebt ein unentwegtes Kommen und Gehen. Sie kann hall nicht dafür. Und als am Schluß die Hoffnung auf das Engagement zusammen- kracht, weiß man, daß die Divasehnsucht einmal erfüllt werden wird. Dies« Idee eines Sketches reicht für eine Komödie nicht aus. Jeden- falls müßte eine Fillnkomödie auch andere Moment« berücksichtigen. Ein Tell ist von Wäscher für das Ganze gesetzt worden. Die Hauptsachen fehlen. Will man, wie Wäscher im Programm erzähll, „einige gespenstische Gestallen der Zell dem Gelächter der Mit- menschen preisgeben, so wären wohl Produktionsleiter und Direktoren geeignetere Objekte. Wie kamen sie zu ihrer Stellung? Was waren sie früher? Wo liegt ihr geistiges Niveau, wenn man von Niveau dabei überhaupt sprechen kann? Die geschäftlichen und finanziellen Krämpfe wären ebenfalls ein reizvoller Gegenstand. Dieser Affentanz könnte den Stoff zu einer großen Komödie bilden und ein Bellrag zur Geschichte menschlicher Dummhell sein. Das Stück, etwas zu lang, jedoch manchmal sprühend im Dialog und gut in den Situationen, erfährt unter Paul Roses Regie eine unausgeglichene Aufführung. Karikaturen stehen neben wahrer Gestaltung. Johanna Blum ist ein süßes, triebhaftes Biest, und Joe M. Harris spielt einen lebemännischen Aestheten in schlichter Aufmachung. Hans Rose als Chauffeur ist echt bis auf die Knochen. k'. Lcch.
„Kampf um Kitsch." St em ml es Schulstück, das seinerzell von der Volksbühne. herausgebracht wurde, wird jetzt von den Mitgliedern der Volks- bühne im Berliner Theater, das gerade frei ist, neu auf- geführt. Der große Erfolg, der diesem besten aller Zellstücke in der Volksbühne beschieden war, blieb ihm auch in der neuen Stätte treu. Das Publikum nahm mll Heller Freude an diesem Kampf um die neue Schule teil und war besonders von der Tellnahme der Schuljugend selbst begeistert. Der intime Kontakt zwischen Publikum und Bühne war hier einmal wirklich restlos hergestellt. Im Gegensatz zu den allen Schulstücken— erinnert sei an „Flachsmann als Erzieher"—, die die Typen des alten Systems brandmarkten, tritt Stemmles Stück in die positive Aktion ein für das Neue. Die junge Lehrerschaft und die von ihr betreute neue Jugend tritt leibhaftig in die Erscheinung. Die Konflikte, die das Neue heraufbeschwört, stehen im Mittelpunkt und werden ausge- tragen zwischen Lehrerschaft. Aufsichtsbehörde, der Jugend selbst und vor allem auch der Ellernschaft. Mitten aus der Zeit heraus ist der Stoff gegriffen: mll unerbittlicher Konsequenz wird die um- gestaltende, fruchtbare neue Schul« verteidigt, sie siegt auf der ganzen Linie mll Hilfe der Kinder selbst. Besonders gelungen ist die Szene in der Schulfeier, in der ein Junge seinen widerstrebenden Vater endgültig für die neu« Schule gewinnt. Stemmle scheut sich nicht, die Ding« beim rechten Namen zu nennen, den kullurwidrigen Abbau der Junglehrer anzuprangern und die Ellernschaft selbst anzuspornen, daß sie das neue Gut verteidig«. Die Aufführung wies einige neue Besetzungen auf: Ernst G i n s b e r g gibt jetzt in ruhiger, überlegener Weise den Rektor. I Paul Kaufmann ist der Gasmesser Witt, der sich bekehren läßt, eine sehr wirksame Gestaltung. Die Hauptsache aber sind die Schüler selbst, die aus zwei Klaffen gestellt sind. Es ist eine wahre Freude. die Jugend am Werk zu sehen. Namen sollen nicht genannt werden, sie machen ihre Sache all« gut, auch die Orchestergruppe der Sozialistischen Arbeiter-Jugend. Unter Karl Heinz Martins Regie schreiten jung und all im mllreißenden Tempo zum vollen Siege. Modern« Schularbeiten waren im Foyer ausgestellt und setzten die Propaganda anschaulich fort. Ö.
Kabarett in der Volksbühne. Hin und wieder veranstaltet die Volksbühne jetzt an Sonntagen Kabarettoormittage. Was man gestern sah. war in den Einzel- leistungen fast durchweg ganz ausgezeichnet, aber zu wenig ein- heitlich im Gesamtbild. Man erwartet von solchen Veranstallungen schließlich noch etwas mehr, als daß von hier und dort Schauspieler und Darsteller herangeholt werden und daß dann ein Mosaik aus den verschiedensten Berliner Kabarettstilen entstellt. Man erwartet auch, daß hier, wo nicht die Rücksichten der westlichen Amüsierstätten zu nehmen sind, die aggressive und zellbetonte Note stät in den Vordergrund tritt und nicht nur eine Domäne des asketischen Ernst Busch bleibt, der die proletarische Fanfare auerdings desto Heller bläst. Im übrigen gab es zu sehen und zu hören: die unerhört komische Grotesktänzerin Lotte Goslar (Lotte Hildburghausen. wie Werner Fink sich zu versprechen vorgab), den köstlichen Max Ehrlich , die zarte, zerbrechlich« und wehmütig« Inge Bartsch . die derbe Annemarie H a a s e. den Chansonierartisten Rudolf Platte , die harmlos lustigen M e l l e r und Wagner, sowie Hans S ch ö n f e l d in einer, wenn auch ungerechten, so doch sehr spaßigen Parodie auf Msred Braun und Erwin Gotthelf in einer
weiter Kreis« bürgerlicher Frauen entgegengewirkt werden, die jetzt Hitler Hausaltare errichten und zu dessen Partei laufen, die ihnen Prügel gibt. Einstimmig wurde von der Reichskonferenz folgende Eni. schl i e ß u n g angenommen: „Die Reichskonferenz des Kartells der Republikanischen Ver- bände Deutschlands verwirft jedes schwächliche Pak- tieren mit Organisationen, Bünden und Parteien, die den heutigen Staat und seine Derfassungsgrundlage verneinen. Sie warnt vor einer überkl"qen Taktik der Konzessionen: dem mit ollen Mitteln zur Macht s,'benden Gegner der Demokratie darf die Republik nicht selb'' das Tor öffnen. Die Reichs- konferenz fordert von den. mublikanischen Führern, daß sie bei der bevorstehenden Reichepräswentenwahl und bei den Landes- wählen sich allein von dem Willen leiten lassen, den sozialen V o l k s st a a t und ein geordnetes Staatswesen ,zu sichern, Diktaturgelüste und Terror zu brechen Der Zusammenschluß aller Repullikaner verpffichtet die leitenden Staatsmänner, auf die Kräfte dieser schwarzrotgoldenen Front gestützt, der Not der Zeit mit den Mitteln des sozialen Volksstaates, wie ihn das Werk von Weimar vorsieht, zu be° gegnen und nach innen und außen die Deutsche Republik zu ver- wirklichen." Mit einem dreifachen Hoch auf die demokratische Republik wurde die Reichskonferenz geschlossen.
etwas billigen Travestierung Taubers. Der allzell übers ganze Gesicht lachende Werner Fink konferierte frohgemut, witzig(zu, weilen allerdings etwas zu sehr auf Kalauere! gestellt) und mit nur sanft in Watte gehüllter Spitze gegen rechts, und die liebenswerte Reff Langer bracht« Sachen Hans Reimanns urk> des uns wohl heute doch etwas ferngerückten Christian Morgenstern . Ii. L.
„Ein steinreicher Mann." Atrium. Es ist nicht leicht,«inen deutschen Ersatz für Buster Keaton zu liefern. Curt Bois , der sich schon öfter darin versucht hat, hat Eigenart genug, um seine eigene Note auszuprägen. Vorläufig ist er noch auf der Suche danach, wenn er auch von seinem Poxhild schon deutlicher abrückt. Man hat um ihn herum einen Film vet- anstallet, und sein Regisseur Stefan S z e k e l y weiß ihn in aller- Hand ulkigen und spaßhaften Situationen zur Gellung kommen zu lassen. Der kleine Angestellt«, der irrtümlich in den Verdacht kommt, einen großen Diamanten, das wertvollste Erbstück der hochadligen Familie von Hahnenkamp, verschluckt zu haben, gerät dadurch in die seltsamste Situation. Die adlige Clique nimmt ihn in ihren Sckoß auf, erfüllt ihm alle seine Launen und mästet ihn an, um ihn für eine Operation widerstandsfähig zu machen. Er spielt mit ihnen Schindluder, nimmt sein Mädel zu sich, wird sckließlich auf einem Ball von einem Ganovenkonzern in einer großen Trommel ent- führt. Inzwischen hat seine Braut den Diamanten wiedergefunden. setzt seine Befreiung ins Werk und verhilft auch der Tochter der Hahnenkamps zu dem gewünschten Mann. Durch den Wechsel von Schüchternheit, Dämlichkeit und gespielter Ueberlegenheit weiß Curt Bois das Publikum zu unter- halten. Leider gerät der Film stellenweise allzu sehr ins Breite und streift die Langewelle. Auch die aufgepfropften Schlager be- leben ihn keinesfalls, so gut der Rumba von Theo Mackeben an sich sein mag. Da Dolly H a.a s(das Mädel) nicht recht zur Wirkung kommt, hat Bois nur einen, aber vollendeten Gegenspieler: Adele Sandrock , die hochadlige, energisch«, pathetische Repräsentantin der Familie Hahnenkamp. In ulkigen Nebenrollen tummeln sich Egon Brosig , Paul Hörbiger und.Hermann Pi�a. „Die Kameradschaftsehe" als Beiprogramm, ein« witzlose Sache, verpuffte ihre Pointen. r.
Preisabbau in der Gtädiifchen Oper. Die Intendanz der Städtischen Oper hat sich im Einvernehmen mit dem Aufsichterat entschlossen, für die nächste Spielzeit die Eintrittspreise stark zu senken und gleichzeitig ein« neue Platzeinteilung für das gesamte Parkett vorzunehmen. Die Preise werden b i s zu 4l) Proz. herabgesetzt. Damit werden die vor dem Kriege güllig gewesenen Preise annähernd wieder erreicht. Die Neueinteilung des Gesamtparketts ergibt eine wesentliche Vermehrung billigerer Parkettplätze, wodurch vielen Wünschen aus den Besucherkreisen Rechnung getragen werden soll. Auch für die laufende Spielzeit wurde eine Herabsetzung der Preise beschlchsen; d. h. es werden vom 15. Februar ab samt- liche Tageskassenffceise um 10 Proz. gesenkt. Die A b o n- n e n t e n erhallen gleichzeitig«ine Vergünstigung von rund 20 Proz. des Abonnements für den Rest der laufenden Spielzeit durch Ge-. Währung einer Freikarte je Platz und Turnus.
Goekhe-.Feier und Ausstellung der Akademie der Künste. Die Preußische Akademie der Künste , deren Ehrenmitglied Goethe seit 1789 war, veranstallet zu Goethes IM. Todestag am 18. März«ine Feier, bei der Thomas Mann eine Ansprache hallen wird. Am 19. März wird die Ausstellung der Akademie„Goethe und seine Welt" feierlich eröffnet werden. Ausschließlich aus den Beständen der berühmten Sammlung von Dr Kippenberg in Leipzig zusammengestellt, wird sie ein besonders bedeutsames Ereignis für das Goetye-Jahr bilden. Der größte Saal umschließt alles auf Goethe in Weimar und auf Goethes Tod Bezügliche. Der Mittel- saal wirb dem Thema„Faust" eingeräumt werden. künstliches Chiuiu. Prof. Paul Rabe , dem Direktor des Ebewi- schen Staatsinstitutes in Hamburg , und seinen Mitarbeitern ist es jetzt gelungen. Chinin synthetisch herzustellen— jenes komplizierte pflanzliche Alkaloid, das für die Malariabehandlung in den Tropen unentbehrlich fft und das auch bei anderen fieberhaften Erkrankungen durck seine stark temperatursenkende Wirkung von großer Bedeutung ist. Die bisherige Darstellung benutzt als Rohstoff die Rinde des Chinabaums. Das wirksame Alkaloid der Chinarinde, das Cbinin. wurde 18L0 von Pelletier und Caventin entdeckt und rein dargestellt. Die organische Chemie hat also über 199 Jahre bis zur synthetischen Darstellung dieses Naturproduktes benötigt. Um das Relchsehrenmal. Bei dem Wettbewerb für das Reichs- ehrenmal bei Berka sind mehr als 2490 Entwürfe eingegangen. Etwa 509 davon geben im Modell ihre Idee wieder. Das Preis- gericht wird voraussichtlich erst im März zusammentreten können. Ein« deutsche Opernaufsührung aus amerikanischen Sendern. Di« Oper„Tragödie in A r e Z z o" des Amerikaners Richard '-agemann, deren Uraufführung am 18. Februar in Freiburg i. Br. j. ttfindet, wird zur Feier von George Washingtons 299. Geburt:-- tag auf 76 amerikanisch« Sender übertragen. Konzert im Äroll-Theater. Mittwoch findet im Kroll-Tbeater unter Leitung von Klemperer das zweite Sinfonie-Äonzert statt. S a v d n: Sin- fonie C-Moll, Mozart: Sinfonie O-Dur, B r a h m S: IV. Sinfonie. Di- Tänzergrupv« Margarete W allmann aastier: mit ibrem anläßlich der Salzburger Festspiele erfolgreich crstaufgesührten chorischcn Tanzspiel „Das j ü n a st e Gericht" Sonntag vormittag tli4 Uhr in der Bolls- bühne. Einlaßkarten 8,60, 2,50 und 1,50 M. I» der Gesellschaft iiir ONaftatisch« Kunst spricht Dienstag 8 Uhr Bros. Georg Jacob- Kiel über..Ostasiens Kullureinfluß auf das Abendland" im Harnack-Haus .