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Blutrache. Es ist nun also bald so weil: 2en Korsen und den Zlwanesen Wird Deutschland   langsam zugerecht. Ein Rechtsstaat sind wir mal gewesen. Der Nazi bringt den Gegner um. Der Kommunist nimmt dafür Rache. Der Nazi mordet wiederum. Das ist allmählich Ehrensache. Ich morde dich, du mordest mich, Ist Losung bei den Radikalen. Ich kille dich durch einen Stich, Du wirst mit einem Schuh bezahlen. Nimmt einst das Lexikon man her, Wird beiVendetta" zugestanden: Kennt in Europa   kaum man mehr. Jedoch in Deutschland   noch vorhanden.
llons Bauer.
Wanderbühnen in Not! Pressekonferenz der GWB. Seit etwa zehn Jahren ist in Deutschland   in vorbildlicher, syste- inatischer Ausbauarbeit ein Netz von gemeinnützigen Wanderbühnen entstanden. Ihre schöne Aufgabe besteht in dem Kamps gegen die privaten Wanderschniieren. in der Versorgung der theaterlosen Städte mit einwandfreien künstlerischen Veranstaltungen. Träger der Wanderbühnenarbeit sind in den meisten Fällen die großen Theater- besucherorganisationen. Die vom Verband der Deutschen  Volksbühnenvereine betriebenen Wanderbühnen genießen einen besonders guten künstlerischen Ruf. Man muß die Begeisterung schlesischer Weber in Langenbielau   ihren Opfermut trotz der 'Arbeitslosigkeit für ihren Volksbühnenverein!, die Ergriffenheit pommerscher Landarbeiter in Köslin   über den»Hauptmann von Köpenick  " erlebt haben, um Sinn und Bedeutung dieser Arbeit ganz würdigen zu können. Die Existenz der Wanderbühnen ist nur durch die Unterstützung aus öffentlichen Mitteln möglich. Die Not der Zeit läßt die Sorge aufkommen, daß die Zuwendungen bescheidener Art, die notwendig sind, stark gekürzt oder gar befestigt werden. Mit Recht wandte sich deshalb die Vereinigung gemeinnütziger Wander- b ü h n e n in einer Preffebefprechung. die unter dem Vorsitz Dr. Nestriepkes im Haufe des Bühnenoereins tagte, an die Oeffent- lichkeit, um die Gefahr der Vernichtung der Wanderbühnenarbeit ab- zuwehren. Dr. Pempelfort, Schlestsches Landestheater. Bunzlau  , Direk» tor K l i n g e r. Ostdeutsches Landestheater. Berlin  , und der Geschäfts- führer der Preußischen Landesbühne Dr. B r ü n k e r schilderten in dieser Besprechung mit aller Offenhest die kritisch« Situation in der Absicht, durch einen letzten Appell Staaten, Provinzen und Gemein- den an ihre Pflichten zur Erhaltung einer notwendigen kulturellen Einrichtung zu erinnern. Es geht in diesem Fall wirklich nicht nur um die Existenz der an den Wanderbühnen beschäftigten Schauspieler: es geht um die Aufrechterhaltung einer mühsam gewonnenen kultu- rollen Position in der erlebnishungrigen deutschen Kleinstadt. Auch die Kraft der Desucherorganisationen reicht heut« nicht mehr allein aus. Die für die preußisch« Wanderbühnenarbeit notwendigen Bei- Hilfen von knapp 300000 Mark sind ganz gewiß kein« Luxusaus- gaben! F. R. S. Münch über die deutsche Kunst. ImDagbladet" von Oslo   schreibt Edward Münch über die deutscheAusstellung.die dort im Künstlerhaus stattfand und dann nach Bergen   überführt wurde: Er sagt darin u. a., es fei die schönste modern« deutsch  « Ausstellung. die er gesehen hat:Sie hat uns die deutsche Kunst in ihren ange- spannten und kräftigen Bestrebungen, neues Land zu gewinnen. gezeigt. Die Bilder haben Klarheit in»Farbe. Linie und Form, sie haben überdies Klang, und sie wirken musikalisch. Besonders, finde ich. hat die neue deutsche Kunst an Reinheit und Farben gewonnen. Es ist ja auch merkwürdig gewesen, wie stark sie das Interesse hier oben hat einlangen können. Lange Zeit sagte man. die Deutschen  hätten keine Farbe und könnten nicht malen. Ich antwortete immer: sie haben doch solche Musik: das kann kommen. J«bt steht man in der Ausstellung, daß es gekommen ist. Sie haben sowohl Farbe wie Musik in der Malerei. Es ist interessant, die deutsche mit der französischen   Aus- st e l l u n I zu oergleichen, die kürzlich im Künstlerhauz war. Es war eine wunderbare Auswahl jüngerer französischer Kunst. Man sah darin ähnlich» Bestrebungen wie in der deutschen   Kunst sowie wohl tn ganz Europa  . Man kann jetzt wohl von einer europäischen   Kunst sprechen. Aber der Unterschied in der Rasse war doch da. Die französische wirkt« etwas dünn und papierhaft. In der deutschen Kunst war mehr Fülle und Pathos. Der Pointillismus, der Jugend-. stil und der Kubismus waren die drei klärenden Bewegungen der! vier letzten Jahrzehnte in der Kunst und in den Formen. Nun hat' der Mohr feine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Merk-| würdig ist es,«inen bekannten deutschen Kritiker erklären zu hören. haß die Kunst mitten in dieser starken Periode von Spannung und Kraftentfaltung tot sein sollte. Münch schließt mit dem lMnweis auf die Erwerbung des aus- gezeichneten Bildwerks von Georg Kolbe   für die Notionalgalerie von Oslo   und fraot. was man dort von deutschen Gemäßen habe denn«in« solch« Gelegenheit und ein« solche Auswahl, sich ein gutes Bild zu verschaffen, werde sich kaum noch einmal bieten. »jc Die Oslosr Ausstellung, d'e Münchs Beifall fand, hat in den deutschen   Künstterkreisen scharfen Protest hervorgerufen. Dreizehn Künstlsroerbände erheben Einspruch sowohl gegen die Art der Zu- sammenstellung der Ausstellung als auch gegen die Qualität eines Teiles der ausgesuchten Werke und gegen die Person des Organi- fators. Sine in ihrem Umfang und in ih-en Zielen beschränkt« Auswahl wird freilich immer Unzufriedenhett hervorrufen.
Das Recht und die Arbeiter Siegfried Weinberg als Sirafrechtstheoretiker
Dr. Siegfried Weinberg, der so unerwartet rasch aus seiner Arbest herausgerissen wurde, hat nicht nur als Praktiker in wirksamer Weise für den Sozialismus und für so manches Opfer des kapitalistischen   Systems gearbeitet. Er hat auch, dem Bedürfnis feines Wesens nach tiefer Durchdringung der von ihm behandelten Stoff« entsprechend, sich eingehend mit den wissenschaftlichen Grundfragen namentlich des Strafrechts befaßt und daraus wertvolle Folgerungen für dessen Um- und Ausbau gezogen. Als im Jahre 1909 das Reichsjustizamt den Entwurf eines neuen Strafgesetzbuchs zum Ersatz für dos bestehende. längst veraltete, veröffentlicht«, behandelte Weinberg diesen eingehend in einer Schrift:»Die Arbeiterklasse und der Straf- gesetzentwurf"(Stuttgart   bei Dietz Nachf., 1910). Er wider- legt da die reaktionäre Behauptung von der wachsenden»Verrohung der Massen" und zeigt den Zusammenhang der Kriminalstät mst der wirtschaftlichen Rot und der Rückständigtest breiter Schichten. Der reatttonären Lüge von der Avbesterbewegung als Verbrechensursache stellt er die Tatsache gegenüber, daß die Schlupfwinkel der Reaktion zugleich die ärgsten Verbrechensherde find, und daß sowohl die Zeiten mit den höchsten Lebensmittelpreisen wie die Gegenden mst den niedrigsten Löhnen die meisten Straftaten zeitigen. Dann kennzeichnet er die sachliche Unzulänglichkeit, vor allem aber die reaktionäre Grundrichtung und arbeiterfeindliche Haltung des Entwurfs. Er krstisiert die Tlufrechterhaltung abgeiebter und grausamer Strafdrohungen und Strafmiüel, ihre Ausdehnung auf neugeschaffen«»Straftaten" als reaktionäres Kampfmsttel und ent- wickell, ohne einige Fortschritte im Entwurf zu leugnen, die modernen, von der Partei verfochtenen Reformforderungen. Beson- ders heftig war damals der Kampf um die von der Regierung nach Ablehnung ihrer Ausnahmegesetzvorlagen versuchte Drosselung der Gewerkfchaftsbewegung auf dem kalten Wege des»ordentlichen" Strafrechts. Weinberg kennzeichnet diese Versuche, ob sie nun als Schutz des Eigentums(»Erpressungs  "paragraph), der öffentlichen Ordnung oder der Staatselnrichtungen auftraten. Den Schluß bildet die Kritik der untauglichen Mittel, mit denen der Entwurf der Trunk- sucht entgegenwirken wollte. Statt ihrer verlangt er, ohne den engen Zusammenhang von Alkoholismus   und Verbrechen zu be- streiten, vornehmlich die Anwendung fozialpolstifcher Maßnahmen. die die gemeinsame Wurzel von Alkoholismus   und Verbrechen treffen: das soziale Elend. Eingehend befaßt er sich mst diesen Zusammenhängen in seiner 1912 im Verlag des Arbester-Abstinenten-Bundes erschienenen Schrift:Alkohol, Strasrecht und Strafrechts- r e f o r m". Die sozialen Quellen des Verbrechens, die er vorher noch in der Schrift:»Soziales Strafrecht"(bei Dietrich in Gautzfch-Leipzig  ) dargelegt hatte, prüft er hier besonders nach dieser einen Seste hin, zeigt Altohol und Straftat in ihrem wechselseitigen Zusammenhang miteinander und dem gemeinsamen Untergrund des Elends. Dabei lehnt er aufs fchärfft« die f a t a l i st t s ch e Auffassung ab, die von einer besonderen Bekämpfung des Alloholismus nichts wissen will. ..Mit derselben Begrünung, mit der man den Kampf gegen den Alkoholismus   unter der jetzigen Gesellschaftsordnung ablehnt, muKe man auch den politischen und gewerkschaftlichen
Tageskampf ablehnen, d«nn..... das Verhängte muß geschehen". Daß eine solche Auffassung nicht diejenige der kampfesfrohen Arbester- fchaft fein darf auch nicht auf dem Gebiete der Alkoholfrog« leuchtet ein." Er gibt dann«ine reiche, noch heute lesenswerte Statistik über den Alkohol als Verbrecheusurfache, namentlich für Lcidenfchaftsvergehcn. Interessant ist die msttelbare Aufzeigung dieses Zusammenhangs in der»Kriminalgeographie", der Ableitung bestimmter Vergehensformen der einzelnen Landstriche aus der Menge des Altoholoerbrauchs, ferner die Aufzeigung von Ort und Tat des Vergehens. So z. B., daß in Heidelberg   bei den Körper- Verletzungen als Totort in 73 Proz. der Fälle das Wirtshaus er­mittelt wurde, daß im Schwurgericht Straubing   im Jahrzehnt 1900 bis 1909 von 207 Tatschlägen und tödlichen Verletzungen 187 gleich 90 Proz. sich an Sonn- und Feiertagen oder an Wochentagen nach Biergenuß ereigneten. Mindestens 187 Tote, 740 Jahre Zuchthaus und Gefängnis waren die Folge. Solche schlagenden Zahlen finden sich in dem Schriftchen noch viele. Wichtiger noch ist di« Kritik der praktischen Maß- n a h m e n, die im Entwurf als Abwehr vorgeschlagen waren: Wirts- hausverbot, Berweisung in eine Heilanstalt, Wegfall des Strafermähi- gungsgrundes, der verminderten Zurechnungsfähigkest bei»selbstoer- schuldeter Trunkenheit", Bestrafung der gefährlichen und ärgernis- erregenden Trunkenheit. Er begrüßt die Einführung der Hellbehandlung, die aber eine nebenher laufend« Bestrafung ausschließen sollte. Die übrigen Vorschläge bekämpft er als unpraktisch oder einseitig den Proletarier treffende Klassenmahnahmen. War doch den sozialen Wirkungen des Strafrechts immer fein Hauptaugenmerk zuge- wandt, wie es auch feine unter dem Namen»Dr. Siegfrieder" in der Neuen Zeit" veröffentlichten Aufsätze bekunden. Statt jener Maß- nahmen empfiehlt er wirtlich vorbeügende Bsstimmungen, so den Schutz der Kinder vor Alkohol, Einführung der Straf aus- s e tz u n g unter Bedingung der A b st i n e n z(Pollard-System) u. a. Er kommt zu dem Ergebnis,daß das Strafrecht nur eine sehr bc- scheiden« Rolle im Kampfs gegen den Altoholismus zu spielen berufen ist. Der Kampf gegen diesen Menschheitsverwüfter ist v'elmehr in der Hauptsache mit all dem trefflichen sonstigen Rüstzeug zu führen, das uns die Erkenntnis von den Ursachen und der Bedeutung des Mkoho- lismus gewährt." Eine erheblich ergänzte Neubearbeitung dieser Schrift erschien in: gleichen Berlag 1927 unter dem Namen:Der Altohol vor dem Strafrichter". Darin wird der neue Strasgesetzentwurf behandet und wesentlich günstiger beurteilt. Doch bleibt auch hier noch erheblicher Anlaß zur Kritik. Zusammenfassend heißt es am Schluß: »Das Strafrecht kann im Kampfe gegen den Altoholismus nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Biel   wichtiger ist. daß durch P e- seitigung der wirtschaftlichen Rot dem Altoholismus der Boden abgegraben wird." : So mündet auch bei Siegfried Weinberg der Kampf gegen Rot und Vergewaltigung des Proletariats ein in den großen Strom der sozialistischen   Kulturarbeit und Ethik, dem auch er In treuem Schaffen wertvoll« Quellen erschlossen hat. Simon l�ateeneteln.
Aulour.iall Vcrnard Showe. Aus Kapstadt   wrd gemeldet: Als Bernard Sbaw mit seiner Trau«inen Aueflug im Krfftwagen unternahm stürzte kieser bei Kny-na am Kap der Guten Hoffnung in einen Graben. Shaw erlitt starte Quatschungen, seine Frau wurde am Han0g«l«nt verletzt. I» d:r Städtis�en Oper wird SonntagBoheme" in besonder» mn  « Besetzung Ntederhrlt. Mario I r o g ü n ünat die Mimi. Jost R i a v« z a. E. den Rudolf, Hans R e i n m e r den Mauel. J« Komödieuh'uS gastiert ab Sonnabend Mar Adalbert in der Posse von Mabuer-Mons kann nichts dafür". Im Schlller-Theater gebt Dienstag zum ersten Male da» Frontstück in vier BildernDie endlose Straße" von Siegmund Grast und Carl Ernst Hwtze in Szene.'
Sinfoniekonzerte der Woche. Fortwängler/ Klemperer. Es war eine Woche der Smfoniekonzerte: nach wochenlanger Pause gab«s eine fast übergroße Fülle herrlicher Abende. Furt- wängler allein stand innerizalb von vier Tagen dreimal an der Spitze des heimgekehrten Philharmonischen Orchesters; und«in Abend war immer schöner als der andere. Dem ordentlichen phil- harmonischen Konzert solgten ein Volkstonzert sowie ein Winterhilf«konzert, für das sich Dirigent und Orchester in äußerst dankenswerter Weise unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten.(Reben dem ideellen brachte der Abend sicherlich einen großen materiellen Erfolg.) Di« Programme beider Konzerte waren klassisch; hier die Unvollendete von Schubert   und Beethovens VII. Sinfonie: dort, im Volkskonzert neben Wagners Siegfried- Idyll und Holiänder-Ouvertüre die Haydn-Variationen von Brahms   und Tschaikowfkys VI. Sinfonie,die Pathetique  ". Es ist, als machte es dem großen Dirigenten besondere Freude, für die zu musizieren, denen Konzerte kein« sässige Gewohnheit sind oder gar lästige gesellschaftliche Pflicht, für die, denen sie wunder- bares Ereignis sind, seltene Kostbarkesten. Stärkung und Trost in grauen zermürbenden Tagen: denn vollkommener und außerordent- licher hat er auch in ordentlichen Konzerten kaum jemals dirigiert. Am verwunderlichsten ist es wohl, daß sich auch Otto K l e m- p e r e r, der Borkämpser der Moderne, auf die Linie der Klassiker (scheinbar wenigsten«) zurückgezogen hat. Das Programm seines zweiten Konzerts mit dem Staatsopernorchester umfaßte Haydn  , Mozart  (Jupster-Sinfonie) und Brahms  (IV. Sinfonie). Das Orchester war auch diesmal nicht ganz auf der Höhe, der Kontakt mit dem Dirigenten durchaus nicht bis zum letzten gediehen, viele Einzelhesten ungenau, manche Einsätze unpräzise: das Ganze trotz- dem aber eine einheitliche, in sich geschlossene, charaktervolle und imponierende Leistung. Es mag gewagt, vielleicht zu gewagt sein, Mozart   so ohne Süßigkeit und Schwärmerei, so ohne Schwellungen j und Spannungen zu musizieren Klemperers hart«, spannungs- los-flächenhaste Interpretation ohne all« Klangseligkest, voll ton-> struktiver Logik aber, zeigt jedenfalls einen anderen und scheint uns größeren Mozart, als wir ihn gemeinhin zu hören gewohnt sind. Im Rahmen der Veranstaltungen des Bolksbildungs- a mt e s Neukölln fand ein Kammermusikabend statt. der schon durch seine Progranm:zusamm«nstellung interessant war und sich lebhafter Anteilnahme einer zahlreichen Zuhörerschaft er- freut«. Zum Bortrag kamen Werk« von Beethoven  , Händel und Mozart für B'äser und Klavier sowie Hindemtths, Klein« Kammer­musik für fünf Baser op 24". Die Ausführenden waren Fer- dtnan'o Enke(Flöte), Christian Sutor(Oboe). Fritz Schmidt(Klarinette), Wolfgang Ebel(Horn) sowie Hans Schütz  (Fagott). Am besten gelang ihnen wohl das spielfreudig« Opus Hindsmiths: auch di« übrigen Werke aber waren fein und geschmackvoll g:tönt und das schwierig« Prob'em des Zusammen- spie's der Bläser mit dem Klavier das die vorzügliche Pia- nistin Isabella Am st er meisterte restlos gelöst. A. W.
Der Kampf um Klls»" kann trotz de» großen Erfolge« im Berliner  Theater nur noch bi« Montag wiederholt werden, weil de» Schulen eine wettere Mitwirkung nicht gestattet wird.
Oer Geheimagent." Mozartsaal. Harry Piel   versteht sich darauf, beliebt zu bleiben. Diesmal macht er sogar stark in Volkstümlichkeit und kämpft gegen das Gift- gas. Ein Kämpfer gegen diesen Greuel soll uns willkommen fein, ganz gleich in welchem Lager er sich befindet: doch kann inan den guten Harry beim allerbesten Willen nicht recht ernst nehmen. Er ist zu sehr der Großmeister des Humbugs. So auch in diesem Film, in dem er nach gewohnter Manier und immer erfolgreich und aufregend mst allen möglichen bösen Mächten kämpft. Harry ist Sieger auf der ganzen Linie. Das Gift wird vernichtet, und er bekommt ein reizendes Mädel zur Frau. Plel ist mal w'eder fein eigener Regisseur. Er stellt sich in den Mittelpunkt, läßt den FUm aber nicht, wie das jetzt üblich geworben ist, in der billigsten Kulisse spielen. Im Gegenteil, er vernachlässigt nie die typisch fllmi- scheu Momente und ist darüber h'naus sehr generös. So bekommen wir bei einer Flucht durch einen Wald sogar wunderschöne Wildaus- nahmen zu sehen. Neben Harry, der nicht nur bei seinem Stamm- Publikum Beifall fand, sieht manzart und lieb" Maria S a l v e g. einen entzückenden kleinen Hund und die Iunkersmaschin« F. 13. Sie sind die Hauptakteure, alles andere bleibt, mst Ausnahme von dem starken Spiel Leonard Steckels. gewolltermaßen Staffage. Mögen sich noch so viel« Konturrenten krampfhaft um den echten Filmreißer bemühen, mögen sie des großen Iannings wuchtiges Spiel oder Marlene Dietrichs schöne Deine in den Mittelpunkt stellen, eins bleibt Tatsache: auf die regelrechte Räuberpistole versteht sich nur Harry Piel  .' Meeresforschung im Unterseeboot. Im Rahmen der öffentlichen Vorträge des I n st i t u t s für Meereskunde hielt Professor Sverdrup- Bergen einen Bor- trag über das Thema:Als Meercsforfcher mst dem Ulsterseeboot Nautilus" im Nordpolargebiet." Fridtjof Nansens Entdeckung des tiefen Polarmeeres und sein Nochweis, daß der letzte Ausläufer de« Golfstromes in dem ganzen Polarmeer als ein untergetauchter Strom verfolgt werden kann. haben uns das Pslarmeer viel nähergerückt. Aul der siebenjährtgsn Polarfahrt derMach" gelang es vicht. das tief« Polarmeer zu erreich«!!. Deswegen mußte der Plan, das Polarmeer im U-Boat zu kreuzen, sehr interessteren. Die Bedingung für das Gelingen einer solchen Fahrt war, daß das U-Boot besonders für das Eis eingerichtet war, aber das umgebaut« U-Boot versagte in technischer Hinsicht. Immerhin tonnte nachgewiesen werden, daß das allalstische Wasser, das der Küste Spitzbergens   entlang>N das Polarmeer hineinströmt, sich mit einer Stromuelchwichizkoit von l bis 2 cmfttc. gegen Nordwesten ausbreitet. Gleichzestig nehmen die Temperatur und der Salzgehall de» Wasser» ab wegen Milchung mit den ober» und unterliegenden Schichten. In den größten Tiefen, unterhalb 2000 bis 2S00 Meter, nimmt die Temperatur nach unten zu. der Salzgeball wächst aber auch und die Schichtung ist deswegen stabil. Das Tiefenwasser de» Polar- decken» hat denselben Charakter wie das W-fffer des Norwegische» Meeres in Tiefen zwischen 1000 und 1500 Meter, und in dies- Tiefen muß deswegen eine Verbindung vorhanden fein, durch w-' da» Tiefenwasser in das Poiarmeer hineinströmt.