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Neuer Amnestierummet.

Die Lieblingsbeschäftigung der Kommunisten.

Der Rechtsausschuß des Preußischen Landtags   beriet am Diens­tag ben fommunistischen Amnestieantrag. Dieser, ein rein demagogisches Machwert, verlangt völlige Straffrei= heit für alle im Interesse der Arbeiterklasse begangenen Gesetzes­verlegungen", und zwar im besonderen für alle Handlungen aus politischen Beweggründen, für alle Handlungen aus wirtschaftlicher Stotlage, für alle Meutereien in Strafanstalten usw. usw., außerdem noch für alle Handlungen, die mit den genannten ,, in unmittelbarem ober mittelbarem Zusammenhang" stehen.

Aus der Begründung durch den kommunistischen   Abgeordneten Obuch ging hervor, daß dieser Antrag nur Straffreiheit für verurteilte Kommunisten bezweckt.

Für die Sozialdemokratie erklärte Genosse Kuttner, daß der Antrag, wenn man ihn wörtlich nimmt, sich gegen die Kommu­nisten richtet: denn ihre Handlungen sind ja nicht im Interesse der Arbeiterklaffe begangen, sondern laufen dem Interesse der Arbeiter­klasse direkt zuwider, wie die Spaltung der Gewerkschaften und die Zerstörung der Konsumvereine beweisen. Im übrigen gibt es feine Garantie dafür, daß nicht die Gerichte die Worte ,, im Inter esse der Arbeiterklasse begangene Gesegesverlegungen" auf die Nationalsozialisten oder sonstige Reaktionäre anwenden. Die ungeheure Zahl der politischen Gewalttaten macht zur Zeit jede Amnestie unmöglich. Sicherlich würden nicht halb so viele politische

Geburt des nationalen Kandidaten

Es sind leider zwei geworden..."

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Morde vorkommen, wenn nicht die Täter darauf spetulierten, daß ihnen die Gegenseitigteitsversicherung Kozi  - Nazi Amnestie ver schaffen würde. Die Sozialdemokratie verkennt nicht die Härten der Rotperprdnungen. Aber hier fann nur durch Einzelbegnadigungen Remedur geschaffen werden. Deswegen hat die Sozialdemokratie einen Antrag eingebracht, der das Ministerium ersucht, im Wege der Einzelbegnadigung besondere Härten auszu­gleichen, die sich aus der Anwendung der neuen Strafbestim­mungen ergeben. Hierbei sollen besonders die Fälle wohlwollend behandelt werden, in denen die Täter zum Schuße der Re publit, zum Schutze ihrer staatsbürgerlichen Rechte, zum Schuße von Leib und Leben oder zum Schuhe ihres oder ihrer Organisationen Eigentum das zulässige Maß der Notwehr überschritten haben.

Modest Mussorgsky  

Boris Godunow  " im Rundfunk

Mussorgsky ist nun über fünfzig Jahre tot. Als er starú, als| ist. Von hier aus, von der Masse aus, sieht Mussorgsky die Ge­

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er in unglaublicher, in erschütternder Armut und Einsamkeit ver­löschte wie irgendein Namenloser, wie einer der Erniedrigten und Beleidigten", denen sein leidenschaftliches Interesse immer gegolten hatte, da waren die spärlichen Erfolge seines Lebens längst vorbei. Es waren die Tage vergessen, an denen dem Schöpfer des Boris Godunom" alles zugejubelt hatte, was in Rußland   freiheitlich und revolutionär gesinnt war, es mußten nur menige Freunde noch um sein Werk, und auch die verstanden es faum. Nichts vermag dies besser zu erweisen als die Art, wie Rimsty Korsakoff seine Werke zweifelhaft in lauterster Absicht redigierte: in der Annahme, Mussorgsky wäre ungeschickt im Formalen, ein ungelenker Har­monifer und ein schlechter Instrumentator gewesen, änderte er, mas zu ändern war, um seinem, Rimskys, westeuropäischen Ideal unver bindlicher Glätte möglichst nahezukommen. Er merkte nicht, wie sehr dies Mussorgskys Wollen und Müssen widersprach, wie wenig ihm all dies gemäß war: die braven Zweivierteltakte statt wechseln der rhythmischer Gestaltung voll packender Intensität, die belanglose Allerweltsharmonit statt der fühnen und hinreißenden Harmonie folgen Mussorgskys, die schulmäßig gut" geführten Bässe statt der eigentümlichen Parallelen, der kraftvollen Rückungen und feierlichen Orgelpunkte. Rimsky konnte wohl nicht anders, als all dies durch die Brille zeitgebundener Aesthetik zu sehen, d. h. das Neue nicht zu sehen; wir aber, denen die Erkenntnis der Größe dieses Mannes immer mehr aufgegangen ist, wir haben die Pflicht, uns auf die ursprüngliche, unverfälschte Faffung jener Werke zu besinnen. Wenn nun die Funkstunde die deutsche Uraufführung der Urfassung des Boris Godunow  ", der bedeutendsten dramatischen Arbeit Mussorgskys( vielleicht der bedeutendsten russischen Partitur überhaupt) unter der Direktion des Russen Malko für morgen abend anfündigt, ist dies ein musikalisches Ereignis ersten Ranges.

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Der Text zum ,, Boris Godunom" entstammt Puschkins   gleich­namigem Drama( wenn Mussorgsky ihn auch vielfach abgeändert und mit Zufägen versehen hat), das ein dunkles und eigentümliches Kapitel der russischen   Geschichte, die Zeit der Wirren zu Anfang des 17. Jahrhunderts, behandelt. Mussorgsky bezeichnet seinen Boris als musikalisches Volfsdrama; es geht ihm nicht um Heroentult, große Historie, pinchologische Entwidlung interessanter Charaktere; noch viel weniger was man seinerzeit am wenigsten perstand um die landläufigen dramatischen und lyrischen Situa­tionen einer Oper( weder der in Wahnsinn endende Usurpator Godunom, noch sein Gegenspieler, der falsche Demetrius, find ihm Helden im üblichen Sinn). sein Interesse, sein Herz, seine Arbeit gehört dem Volk, der namenlosen Masse, die beherrscht wird und eigent­lich doch herrscht, die Schicksal erleidet und eigentlich das Schicksal

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Alt- Berliner   Graphiker. Ausstellung in der Kunsthochschule.  

schichte, sieht sie im Gegensatz zu fast all seinen Zeitgenossen im heutigen, in unserem, im sozialistischen   Sinn; die Helden, die So­listen des Weltgeschehens, find ihm Funktionen und Ausstrahlungen der Massen und ihrer Bewegung, diese aber sind das Wichtige und Große.

Es war nur fonfequent, wenn er so zu tiefst Neues nicht mit den herkömmlichen Mitteln gestalten wollte, menn er( nach seinen eigenen Worten) mit heißem Drang nach neuen Ufern der noch uferlosen Kunst auszog; wenn er mit Mitteln arbeitete, die voll großartiger Primitivität, voll primitiver Großartigkeit sind, wenn er von einem Naturalismus in der Musik träumte, den es in ihr gar nicht geben fann. Ungelehrt, ein Dilettant, ein Stümper im fchulmäßigen Sinn, erreichte er in der Glut der Empfindung und in der schlafwandelnden Sicherheit des Genies doch, was er wollte: die denkbar stärkste Verklammerung von Kunst und Leben, die nur einem Künstler gelingen fann( nie hatten wir solche nötiger als heute), dem das Leben wichtiger ist als die Kunst, die Masse, der Mensch, der Kamerad wichtiger als das eigene, noch so köstliche Ich.

Seine Musik weift in vielen Zügen eine eigentümliche Statik auf, die zur Dynamit, zu den Schwellungen, Spannungen, Ent­ladungen der romantischen Musik in scharfem Gegensatz steht; sich heute allerdings in der neuen Musik wiederfindet. Die russische  Kirchenmusit, das slawische Volks- und Tanzlied sind ihre Ele­mente; die aber durchaus nicht( wie bei Tschaikowsky   etwa) um­gedeutet und eingeschmolzen werden, sondern in ihrer ganzen unge­heuren und ursprünglichen Intensität zur Auswirkung kommen. um auf ein Beispiel hinzuweisen, sei hier an seine jedem Ar­beiterfänger bekannte ,, Sonnenhymne"( eigentlich ,, Zaren­hymne") aus dem ,, Boris Godunow  " erinnert: ein herrliches Etüd voll gewaltiger Kraft und großartiger Wir­fung; übrigens ein mit feierlichen Akkorden harmonisiertes russisches Volksliedthema.

eins von vielen!

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Mussorgsky hat auf die Musikentwidlung sowohl auf den Impressionismus, wie die Neue Musit", man dente nur an Debussy   oder Straminsky großen Einfluß ausgeübt. Mag es an diesem Einfluß liegen oder daran, daß die Musik zwangs­läufig einen Weg geht, den er in mehr als einem Sinn als erster ging: wir begreifen ihn heute erst ganz, trotzdem er vor mehr als fünfzig Jahren schon in legendärer Berlassenheit starb, Schicksals­genosse zuleßt und Bruder aller Erniedrigten und Beleidigten, aller Mühseligen und Beladenen; Künder der ewigen Kraft des Bolkes und damit auch Prophet seiner fünftigen Freiheit.

Arnold Walter.

1851 für den Kongreßsaal des Kapitols in Washington   gemalt wurde. Das Bild, das jahrzehntelang das beliebteste Werf deutscher Kunst in Amerita mar, fam dann in das New- Yorker Metropolitan- Museum, ist dann aber aus dem Museum entfernt worden. Wie Dr. Post in ,, Kunst und Künstler" mitteilt, ist die Deffentlichkeit darüber entrüftet, und der neue Präsident des Museums hat die Wiederaufstellung des

rühmt wurde, befindet sich übrigens eine eigenhändige Wiederholuna in der Bremer Kunsthalle  .

Die Akademie für Bildende Kunst in der Hardenbergstraße stellt Graphit von Künstlern zwischen 1750 und 1850 aus, die zum Kreise der Berliner Akademie gehört haben. Pro- Werkes zugesagt. Bon dem Bild, das auch in Deutschland   sehr be­feffor Bruno Paul ermähnte   in seiner Einführungsrede, daß dies gewissermaßen der Beitrag der Hochschule zum Gedächtnis der hun­dertsten Wiederkehr von Goethes Todestag darstelle. Das mag passieren. Nur sollte man dann nicht ganz vergessen, auf welch ge­spanntem Fuß eigentlich der große Gefeierte mit dem künstlerischen Genius des verwegenen Menschenschlages" gelebt hat, wie Goethe die Berliner   nannte, und daß er den unbezweifelbaren Realismus in den Werken der ausgestellten Künstler mit intenfiper Abneigung be­trachtet hat.

Aber das kümmert uns nicht viel angesichts der ausgezeichneten Sammlung graphischer Blätter, die hier eine wichtige Zeitwende illustrieren. Sie führen aus der dumpfen Geistigkeit des unter­drückten Kleinbürgers, wie wir sie bei Chodo miedi finden, aus den Kreisen der geistreichen Hoffünstler Friedrichs, wie Knobels. dorff oder Rode, bis zum pollentfalteten Selbstbewußtsein des Bürgers von 1850, den Menzel ebenjo glanzpoll repräsentiert mie den gleichzeitig frisch aufblühenden Byzantinismus gegenüber den Hohenzollern  . Zwischen beiden Polen   sieht man den eigentlichen Höhepunkt der Entfaltung deutschen   Geistes zur napoleonischen Zeit: die herrliche Naturwahrheit Gottfried Sch a do ws, K. B. Kolbes und Franz Krügers, die Romantik Don Schinkel und Blechen. Und dann den zahmen, etwas spießigen Humor der Dörbed, Hosemann und Schrödter. Alles in vortrefflichen Radierungen und Lithographien, die ein lebendiges Spiegelbild jener merkwürdig zmiegeteilten Epoche abgeben.

In der weiteren Diskussion sprachen sich die Bertreter aller bürgerlichen Barteien angesichts der ungeheuren Zunahme der Ge­malttätigkeiten gegen eine Amnestie aus. Genosse Gehrmann erinnerte daran, wie die Kommunisten die Arbeiter geradezu in strafbare Handlungen hineingehegt haben, wie beim russischen Seemannsstreit. Die Ueberfälle auf solche or­ganisierten Arbeiter, die sich nach den Bestimmungen der Gemert­schaften richten, durch Anhänger der RGD. sind ganz gewiß nicht als Taten zu bezeichnen, die im Interesse der Arbeiterklasse begangen sind. Ein Bertreter des Justizministeriums gab die Erklärung ab, daß für die Staatsregierung eine Amnestie jetzt nicht in Frage täme. Im übrigen sei das Justizministerium bereits jeßt bestrebt, im Sinne mas Graf. des sozialdemokratischen Antrags Härten im Wege der Einzelbegna­digung auszugleichen.

In der Abstimmung wurde ber fommunistische Antrag ge. gen die Stimmen der Kommunisten abgelehnt, der fozialdemokratische Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Demofraten.

Darmstädter   Nazitheater.

Blamagen ferienweise.

Darmstadt  , 24. Februar.( Eigenbericht.) Im Hessischen   Landtag wurde am Mittwoch ein national­sozialistischer Antrag, über den sozialdemokratischen Innenminister Leuschner die Gehaltssperre zu verhängen, mit den Stim. den der Nazis und Kozis angenommen. Der Beschluß bleibt aller­dings ohne praktische Folgen, da er verfassungswidrig ist.

Gegen den Justizminister Kirnberger  ( 3.) wurde im Zu­fammenhang mit der Freisprechung des Nationalsozialisten Stier in Der Großgerauer Arbeitermordaffäre ein tommunistischer Miß­trauensantrag unter Stimmenthaltung aller übrigen Parteien an­genommen. Während der Debatte hierüber beschuldigte Abg. Galm ber fommunistischen Opposition den Naziabgeordneten Dr. Best, sich eines Mordverfuchs an einem separatistischen Redakteur in Mainz   gerühmt zu haben. Best gab das zu mit der Einschrän fung, er habe sich nur identifiziert mit den ihm befreundeten Ber­fonen, die den Redakteur umlegen" wollten, was allerdings miß­glüdt ſei.

Unter allgemeinem Hallo des Hauses zogen die Nazis schließlich ihren Antrag auf Einsehung eines Untersuchungs­ausschusses zum Mordanschlag auf den Abg. Butt­Ier" zurüd. Der Abg. Galm der kommunistischen   Opposition machte sich jedoch den Antrag zu eigen, so daß die parlamentarische Untersuchung dieses Selbstverstümmelungsfalles doch noch durch geführt werden dürfte.

Die Blätter stammen aus der schönen Sammlung von Tho p. f. sch.

Ben Hur" als Tonfilm. Ulfa  - Pavillon.

Der berühmteste", der teuerste" usm. amerikanische stumme Film ,, Ben Hur", der nach einem ebenso ,, berühmten" Drama und Roman bearbeitet ist, wird von seinen Unternehmern aufs neue auf den Markt gebracht. Man gibt ihn jetzt als Tonfilm aus, obwohl mur eine Mufit dazu nachsynchronisiert ist und einige Geräusche ein. gefügt sind. Im übrigen ist es der alte Film, und es ist ein wahres Glid, daß wir vor jedem gesprochenen Dialog bewahrt bleiben. Denn es wäre fürchterlich, wenn diese historischen Puppen, die im Grunde doch nur Amerikaner von heute sind, auch noch reden würden. Der Film hat seinerzeit Aufsehen erregt durch die ungeheure Ent­faltung von Menschenmassen und durch eine für eine halbe Million Dollar inszenierte Seeschlacht. Dieser Pomp läßt uns heute falt. Aber das Wagenrennen mit Vierergespannen in dem ungeheuren 3irtus ist auch heute noch eine unerreichte spannende Nummer. Ramon Novarro   feiert hier seinen Triumph. Die übrige Hand­lung ist freilich ein fast ebenso unerreichter Edelkitsch voll füßlicher Sentimentalität mit unerträglich ausgedehnten Szenen. Das Milieu ist jüdisch- römisch zur Zeit Chrifti. Die Psychologie ist von be neidenswerter Anspruchslosigkeit. Die heineingewebene Chriftus handlung ist zum Teil nach bekannten Kunstwerken gestellt. Einige Bilder sind übertrieben foloriert.

Man staunt, daß man einmal solche Mittel zu einem so geringen Endeffekt aufgewandt hat. Aber aus diesem nur in allem Aeußer­lichen großen stummen Film sehnt man sich trotzdem taum nach dem modernen Operettenkitsch des Tonfilms.

T.

Ein berühmtes deutsches Washington  - Bild. Die bekannteste Dar­stellung Washingtons, beffen 200. Geburtstag jegt von der ganzen Welt gefeiert wird, ist das Gemälde des Deutsch  - Amerikaners Emanuel Leuze Washington   fährt über den Delaware  ", das

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Dem absoluten Null- Bunft nähergekommens Dieser Tage fonnte auf dem naturwissenschaftlichen Laboratorium in Leiden die Grenze der bisher erreichten niedrigsten Temperatur um ein beträchtliches berabgebrüdt werden. Es gelang Profeffor Reesom, eine Tempe­catur zu erreichen, die mur noch 0,71 Grad über dem absoluten Null­Dämpfe von flüssigem Helium, das sich in einem doppelwandigen Puntt liegt. Professor Keesom ging auf die Weise vor, daß er die Glasbehälter von 5 Kubitzentimetern befand, der wiederum faft ganz oon flüssigem Helium umgeben war, mit großer Schnelligkeit, weg­faugen ließ. Das dazu benutzte Pumpaggregat befigt eine Saug­tapazität von 675 Liter Helium in der Sefunde. Am 13. Oktober 1921 war es Professor Keesom bereits geglückt, eine Temperatur von 0,82 Grad Kelvin zu erreichen.

Karl Mays 90. Geburtstag. Das Andenken des vor 20 Jahren oerstorbenen Schriftstellers Karl May   wurde an seinem 90. Geburts tage am 25. Februar durch zwei besondere Ehrungen gefeiert. Die erzgebirgische Stadt Hohenstein- Ernstthal   dehnte die Karl- May­Straße aus, so daß nunmehr auch das Geburtshaus des Erzählers darin liegt. Desgleichen hat die Stadt Radebeul   bei Dresden   die Straße, in der sich Karl Mays Sterbehaus und das Wildwest- Block­haus nebst dem Karl- May- Museum   befinden, in Karl- May- Straße ambenannt.

100 000 Dollar für die Münchener   Kunstausstellung. Das neu er­richtete Kunstausstellungsgebäude in München   hat von dem Deutsch­ Amerikaner Koempel   eine Stiftung pon 100 000 Dollar zur Durch führung großzügiger Ausstellungen erhalten.

Die Ausstellung Ergebnisse des neuen Zeichen und Wert­anterrichts an höheren Schulen" im Lichthof des Museums, Prinz Albrecht- Str. 7, wird bis zum 6. März verlängert. Sie ist täglich( außer Dienstags) von 9 bis 3 Uhr geöffnet.

In der Kamera findet Freitag die Uraufführung der neubearbeiteten Tonfassung des Lon- Chaney- Films Der Glödner von Notre Dame  " statt.

Haydn  - Feier. Zum 200. Geburtstage von Josef Haydn   veranstaltet das Philharmonische Brchester zwei Hayon- Abende, am 28. Februar und 6. März, 8 Uhr. Am 2. Abend: Die Jahreszeiten.

Dr. Cohn- Wiener berichtet Sonnabend, 8 Uhr, auf Einladung der Voltsbühne im Kunstgewerbemuseum zum zweitenmal über seine Studien­fahrten im Orient. Der Vortrag wird durch Lichtbilder und Schallplatten erläutert.

Ein nettes, Schülerbuch". Nationalistische Hehe gegen die Republik  .

Der Hauptlehrer Wirbisty hat ein Buch mit dem Titel ,, Heimat­treu" 1931 herausgegeben, welches zur Anschaffung für Schüler­büchereien bestimmt sein sollte. In diesem Werf wird unter dem Dedmantel der Erinnerung an die schweren Abstimmungs­betrieben. So eiten in Oberschlesien   eine bösartige Hee gegen die freiheitliche Entwicklung Deutschlands   betrieben. heißt es u. a.:

,, Freiheit! jauchzt der Arbeiter; denn er streift und feiert für Geld, während die Lokomotiven und Defen falt dastehen.... Freiheit! Süße Freiheit! Goldene Freiheit! Deinetwegen wirft man sein liebes teures Vaterland vor die Füße der Feinde!" Da dieses Buch bereits in pommerschen Schulen Eingang ge­funden hatte, wandte sich die Republikanische Beschwerdestelle Berlin  an die preußische Unterrichtsverwaltung und erfährt nunmehr, daß der Kultusminister in einem besonderen Erlaß die nachgeordneten Behörden darauf hingewiesen hat, daß das genannte Buch.." Schülerbüchereien nicht geeignet" fei.