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Seltsamer Borunterricht.

Die Vorfälle im Knabenerziehungsheim Gütergok.

Seltsame Erziehungsmethoden im Knabenerziehungsheim Güter­gog sind heute Gegenstand einer Verhandlung vor dem Potsdamer Schöffengericht. Zwei Erzieher des Heims müssen sich wegen Sitt­lich feitsverbrechens aus§ 174 Abs. 1 und§ 176 Abs. 3 ver= antworten.

Auf der Anklagebank fizen Erzieher Franz Stein und Mar Meyen. Die Antlage vertritt Affeffor Bringmann. Den Vor­fiz führt Landgerichtsrat von Horn Das Erziehungsheim Güter­goz beherbergt gewöhnlich bis 200 Knaben. Schon seit einiger Zeit bestanden Differenzen zwischen den Erziehern, bis eines Tages einige Knaben mit der Anschuldigung hervortraten, daß sie von den Angeklagten mit unfittlichen Anträgen belästigt würden. Direktor Angeklagten mit unfittlichen Anträgen belästigt würden. Direktor Brutowski wurde aufgefordert, die beiden Erzieher zu ent­lassen. Aber das geschah nicht sofort. Schließlich griff das Jugend­

amt Berlin   ein.

Zuerst wird gegen den Erzieher Hans Meyen verhandelt. Der Magistrat Berlin   ist durch Magistratsrat müller vertreten. As Sachverständiger tritt Dr. Blauth Berlin   auf. Die Verhandlung findet unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt, der Presse ist die Anwesenheit in der Verhandlung gestattet. Der Angeklagte Menen  hatte die sogenannte Gruppe Hummel unter sich und bei den Borstunden im Heim sollen die Verfehlungen begangen worden sein Die Anklage behauptet auch, daß der Erzieher Meŋen ver­schiedene Knaben in einer Höhle sittlich schwer geschädigt habe. Der Angeklagte bestreitet jede abnorme Gefühlsausbrüche und bezeichnet die Knaben als unglaubwürdig. Es wurden jetzt die Bor­stunden erörtert, die seltsame Annäherungen zwischen Erzieher und Knaben brachten. Megen behauptet, daß ihm daran gelegen war, die Knaben kadetten äßig zu erziehen und nicht nach dem modernen System der jetzigen Erziehungsmethoden. Alles follte nach militärischem Muster bei ihm geschehen.

Wieder ein Notar vor Gericht.

Die Berfehlungen des Rechtsanwalts Dr. Kelt. Rechtsanwalt Dr. Kelt wurde im Jahre 1904 Referendar. Zwei Jahre später Gerichtsassessor und im Jahre 1909 Rechtsan walt. Aber schon 1914 30g er fich ein Strafverfahren zu wegen Beruntreuung von 20 000 Mart Mündelgeldern und wegen Betruges in sechs Fällen. Der Krieg brachte ihn im Jahre 1916 den Gnadenerlaß. Auch das ehrengerichtliche Verfahren auf Ausschluß aus dem Anwaltstande wurde niedergeschlagen, man begnügte sich mit einem Verweis. Trotz des Verfahrens von 1914 hielt fich Rechtsanwalt Relt für berechtigt, um die Verleihung eines Notariats nachzusuchen. Er gab sich mit den wiederholten Ablehnungen seines Antrages nicht zufrieden. Unbe­greiflicherweise wurden im Jahre 1924 die Bedenten zurückgestellt, Dr. Kelt wurde Notar, mit dem Erfolg, daß er bald darauf wegen Steuerhinterziehung zur Verantwortung gezogen werden mußte.

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Querschnitt durch die Schallplattenproduktion

Neue Orchester, Gesangs- und Tanzplatten.

Orchester.

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Straminstys Feuervogelsuite" ist bestimmt nicht leicht auf Blatten zu bannen; dem Pariser Symphonie- Orchester aber ist ( allerdings unter Strawinsky   selbst) das Kunststück doch gelungen; auf vier Doppelplatten( C.*) ist all das eingefangen und in seltener Klarheit reproduziert, was den eigentümlichen Charakter, die den eigentümlichen Charakter, die charaktervollen Eigentümlichkeiten dieser Musik ausmacht: die rhyth­mische Phantasie, die eigenwillige Polyphonie, die funkelnde Farbig­feit des Kolorits, die dem jungen Strawinsky   eigene glückliche Ver­iszts zweite Rhapsodie wird wieder einmal vom Phila­bindung starter( russischer) Substanz und formaler Intelligenz. delphia- Symphonie- Orchester unter Stokowski( E.) platten wie orchestertechnisch ganz virtuos wiedergegeben; den beneidenswerten Leuten, die das zu Tode gehetzte Stück überhaupt noch hören können und wollen, sei diese Aufnahme wärmstens empfohlen. Pfitzners Palestrina- Vorspiel zum zweiten Art( DG.), vom Komponisten dirigiert und der Berliner   Staatsoperntapelle ausgeführt, ist weniger empfehlenswert; es bedürfte viel größerer Anstrengungen, um dieses für die Platte nicht sehr geeignete Stück durchsichtiger, üt ersichtlicher, flarer und dadurch genießbarer zu machen. DG. überfandte eine sehr durchschnitliche Aufnahme der Fledermaus- Ouvertüre. Auf P. spielt Bronislaw Huberman  , der große, der größte Geiger( yon der Berliner Staatskapelle unter Steinberg begleitet), Tschat to witys Violinkonzert; wer sich diese vier Doppelplatten leisten kann, wird von Ton und Technik, von Geist und Größe dieses un­fann, wird von Ton und Technik, von Geist und Größe dieses un übertrefflichen Vortrags immer wieder hingerissen sein.

Solisten.

Zunächst zwei ausgezeichnete Pianisten: Alexander Brai= Io wifi spielt( auf DG.) das A- Dur- Impromptu sowie Préludes von Chopin  : sehr sachlich, mit einer überlegenen Klavier- und großartigen Mikrophontechnik ohne Wärme aber und jene Intimi­tät ohne die Chopin   eigentlich nicht zu centen ist; man darf beim fubjektivsten aller Komponisten die Sachlichkeit doch nicht zu weit treiben. Auch so Elinson spielt Chopin  . Wir verdanker ihm eine ganz hervorragende C.- Platte, die neben Kleinigkeiten ( C- Dur- Prélude, Cis- Moll- Mazurka) die Terzenetube enthält, sowie die mit verblüffender Virtuosität glanzvoll gespielte, plattentechnisch herrlich wiedergegebene Passagenetude in C- Dur Opus 10 Nr. 1, die allen Laien zur Freude, allen Pianisten zum Studium und zur Nachahmung dienen wird.

Folgt ein Ensemble herrlicher Stimmen. Lotte Lehmann  fingt in makelloser Anmut die Cavatine der Gräfin aus Figaros Hochzeit  "; die andere Plattenseite Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding". aus dem Rosenkavalier  , hat viele Vorzüge, ist aber nicht

Zwei Frühjahrsausstellungen.

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Das Verfahren wurde eingestellt. Die Anwaltskammer be= gnügte sich mit einer Mißbilligung, das Landgericht mit einer Er­mahnung. Das war im Jahre 1928. Aber schon im Jahre 1927 Berein Berliner   Künstler und Künstlerinnen. hatten seine Beruntreuungen und Unterschlagungen begonnen. Dr. Kelf trieb nämlich einen großen Aufwand. Er Der Verein Berliner Künstler   und der Verein konnte sich ein Leben ohne Auto und Chauffeur, ohne Jagd und der Künstlerinnen zu Berlin   eröffnen zu gleicher Zeit ihre Motorboot nicht vorstellen Trog ber guten Einfünfte 16 000 Frühjahrsausstellungen. Das Bild in der Bellevuestraße bei den Mart   im Jahre 1925, 20 000 marf im Jahre 1929 nahm er bei Herren unterscheidet sich nicht von den mannigfachen Aus­der Deutschen Bank einen Rediskontofredit auf, überzog es, geriet stellungen, die sie am selben Ort schon von ihrer eigenen Produktion in immer höhere Schulden. Er fand einen einfachen Ausmeg; er dargeboten haben; auch die Schwarz- Weiß- Schau in ihrem zweiten lieferte Gelder, die ihm von seinen Mandanten in Notariatsgeschäften Heim, Tiergartenstr. 2a, macht es nicht persönlicher. Es ist nun zu treuen Händen gegeben wurden, einfach nicht ab, verausgabte sie einmal leider so in der Kunst, daß das große und machtvolle zu seinen eigenen Zweden oder versuchte ein Loch zu stopfen, indem Rollettivum von sich aus noch keine schöpferischen Einzelleistungen er ein neues Loch aufriß. Als die erste Strafanzeige gegen garantiert. Es find tüchtige und anerkennenswerte Namen darunter, ihn erstattet wurde, erflärte er, das Geld sei ihm aus dem Schrank die sonst schon wiederholt hier ausgezeichnet worden find; aber die gestohlen worden. Auch bei der zweiten Strafanzeige griff er zur Gesamtheit bestimmt in lähmender Weise das Niveau, es gibt nichts felben Ausflucht; die Verfahren wurden eingestellt. Bei der dritten darunter, mas man hervorzuheben den 3wang fühlte. Das Bebent Strafanzeige behauptete er, sein Bürovorsteher trage die Schuld am liche ist, daß diese Vereinigung in den Besiz bedeutender Mittel Verschwinden des Geldes. Dieser wollte das auf sich nicht figen getommen ist und noch immer nicht rechte Neigung besigt, einen lassen und schenkte reinen Wein ein. Jegt halfen teine Ausflüchte mohltätigen Gebrauch davon zu machen( die reizende Katakombe" mehr. Die Voruntersuchung wurde eröffnet, Antlage erhoben, in ihren Kellerräumen ist mohl eher als geduldet, denn als wahres das Hauptverfahren von dem Schöffengericht Berlin   Kind ihrer Muse anzusehen; und das dringend notwendige Kunst­ausstellungsgebäude Berlins  , im Plan und räumlich an der Harden­bergstraße durchaus bereit zu erstehen, scheint von dieser Seite auf teine attive Liebe rechnen zu dürfen). Es ist schade um die Künstler."

Mitte anberaumt.

Der Angeklagte, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt wird, ist ein hochgewachsener, breitschultriger Mann, fein Geficht macht einen franken, müden Eindrud. Der Borsigende hält ihm ausführ lich den ersten Fall der Amtsunterschlagung vor. Es handelt sich um einen Barscheck in Höhe von 10 000 Mart, den er aus An­laß der Auflaffung eines Grundstücks erhalten hatte. Der Angeklagte erklärt, weder von den 10 000 Mart noch von der Auflassung etwas zu wissen. Der Vorsitzende ermahnt Dr. Kelf, eine andere Art der Berteidigung zu wählen; er habe ja sich zu diesem Anflagefomplex, bevor er in Haft genommen wurde, ausführlich geäußert.

Stockholmer   Mord aufgeklärt. Der Zäter, der Sohn des Ermordeten, erschießt sich selbst.

Stockholm  , 8. März. Der schreckliche Mord, der am Montagabend an dem Kreisrichter von Sydow und seinen beiden Haus. mädchen verübt wurde, hat eine überraschende Auf­klärung gefunden. Der Sohn des Ermordeten hat die Tat begangen. Nachdem er seinen Vater und die beiden Mädchen umgebracht hatte, fuhr er nach Upsala, wo er seine Frau und sich selbst erschos. Der Mörder hat in geistiger Umnachtung gehandelt.

Der Selbstmord des jungen Sydom geschah, als er erfahren hatte, daß ein Kriminalbeamter in dem Hotel auf ihn wartete. Die Bolizei erklärt alles deute darauf hin, daß Fredrik von Sydow wahr. scheinlich in einem Anfall geistiger Umnachtung seinen Bater ermordet habe. Es steht fest, daß der junge von Sydop gestern mittag in Stockholm   war und seinen Vater besucht hat.

Braunes, alizu braunes!

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Ist Ihnen übrigens bekannt. daß der neue Regierungsrat bei der braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin  , Adolf Hitler  , fein Braun Schweiger, sondern ein Braun Redner ist? ( Wie war doch noch gleich die Geschichte bei der Musterung zu Wilhelms Zeiten? Einer der zu den Preußen sollte, wird vom Oberstabsarzt an Hand einer Farbenstala auf seine Augen geprüft. Was ist das?" Blau, Herr Oberstabsarzt!" Und das?"" Rot, Herr Oberstabsarzt!" Und das?" Gelb, Herr Oberstabsarzt." Und das?" Der Medizinmann zeigt auf braun. ,, Kann ich nicht fagen. Herr Oberstabsarzt, bin Braun- Schweiger!"

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Und was ist der Floh für ein Landsmann? Braunschweiger! Er ist braun und schweigt!)

Man sollte sich nicht wundern, daß es bei den Kollegen vom andern Geschlecht, unter sonst sehr ähnlichen Verhältnissen, etwas freundlicher aussieht. Das Bemühen der Künstlerinnen um Quali­tät in ihrem Heim am Schöneberger Ufer trägt etwas individuellere Züge. Sie beschränken sich auf Aquarelle und Zeichnungen, wo man Janny Remat, Roreff Stemmler, Sala Schwarz, Else Herzer nemmen darf, und auf Skulpturen, die den besten Ausblick bieten: ein Porträtkopf Jenny Wiegmanns, die Maske von Irmgard Hoffmann, Rathleff Keilmanns holz­geschnigtes Baar, herb und geſchloſſen, und vor allem die beiden weiblichen Gestalten von Milly Steger  ( die sich in einer sehr glück­lichen Aufwärtsbewegung befindet), find das Erfreulichste und Selb­ständigste, das man in beiden Ausstellungen vorfindet. p. f. sch.

Der Dichter Alfred Bock   gestorben.

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frei von Fehlern. Drei wunderbare E.- Platten: Benjamino Gigli  singt das Lieb von den eiskalten Händchen aus Bohème mit ganz unbeschreiblicher Wärme, Stimmfülle und Stimmfultur; es iſt eine der schönsten Gesangsplatten überhaupt. Immer wieder begeistert Enrico Carusos metallene, im schönsten Sinn männliche Stimme ( Bois épais von Lully, Première caresse von Crescenco). Fjeodor Schaljapin   endlich singt( neben einem Stück aus Rimskys Prophet") das Lied der Wolgaschiffer". George Baklanoff bringt( auf D.) dasselbe. Es ist interessant, die Unterschiede in Auf­fassung und Wiedergabe festzustellen: Baklanoff bringt es drama­tischer, naturalistischer; Schaljapin   dagegen epischer, kunstvoller, ſtilisierter, darum aber nicht weniger wuchtig, nicht weniger wir­fungsvoll. Heinrich Schlusnus   erweist sein großes Können an gefährlichen Prüfsteinen hoher Gesangskunst: an Giordanos " Caro mio ben" und Händels erges- Arie"( DG.). Auf P. fingt Adele Kern die Puppenarie" aus Hoffmanns Erzählungen mit technischer Sicherheit und bemerkenswerter Kälte. Leo Slezak  , dessen Stimme naturgemäß nicht mehr ist, was sie einst war, dem aber eine in jeder Hinsicht vorbildliche Gesangstechnik zu Gebote steht, stellt sich mit einer Operettenplatte ein. Die Offenbachsche Legende des Blaubart"( B.) gelingt ihm vollkommen; die Einlage der Millöcker  - Operette Gasparone  ":" Das waren Zeiten" der er im Theater am Rollendorfplatz Triumphe feiern fonnte- bringt er mit föstlichem Humor, mit einem sehr unterhaltsamen, großväterlich- spizbübischen Charme( ein paar gepreßte hohe Töne seien nur der Ordnung halber angemerkt). Gleichfalls auf P. singt Gita Alpar zwei Lieder aus der Dubarry", ihrem großen dies­jährigen Erfolg.

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Schlager und Tanz.

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mit

Zwei ganz große Lieblinge des Publikums erweisen sich als ebenso ganz große Schmods wie Enttäuschungen; weder Hans Albers  ( Rind, du brauchst nicht weinen". D.), noch Maurice Chevalier  ( Chansons aus dem Tonfilm der Straßenfänger", C.) halten, was ihre Namen versprechen. Zum Schluß einige ausge mählte und empfehlenswerte Tanzplatten:" Dent dabei an mich" und In dem kleinen Atelier" auf B., gut gemachte, reizvoll instru­mentierte, von Barnabas von Geczy   gespielte Tangos; ferner " Baß uns von Liebe sprechen" und Spiel mir auf der Balalaika", ebenfalls Tangoplatten, von Lajos Barany bzw. von Paul Godwins Tanzorchester bespielt( teide auf DG.); endlich ein paar fesche For­trotts: I am sorry dear" sowie Would you like to take a walk" auf Brunswick. Arnold Walter.

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*) Abkürzungen: E. Elettrola; DG. Deutsche Grammo­ phon  ; p. Parlophon; O.= Odeon; C. Columbia.

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nach die Organisation der englischen Straßenjungen vor 100 Jahren bereits in ähnlicher Weise vorhanden war, die heute in den Lon­doner Buttons" oder den New- Yorker Bollhops" diesen Klingel­Springer und Knirps- Organisationen besteht und nun auch in Paris   entstanden ist. Alle diese Gassenbubenorganisationen stellen sich soziale Aufgaben: Tarifregelung, Revierabgrenzung, Wahrung der Standesehre, Arbeitsvermittlung und dergleichen mehr, furz: alles, was die Organisationen der Großen auch bezwecken und an­streben. Der Chasseur- Klub" der Parijer Gaffenjungen umfaßt heute etwa 400 Mitglieder.

Sechs Streiche von Mag und Morih führt jetzt eine damit reifende Spezialtruppe jeben Nachmittag im Rollendorf­theater auf. In echten und gut nachgeahmten Buschversen klagt hier die Witwe Bolte, salbadert Onfel Frig, blödelt sanft der Lehrer Lämpel   und konspirieren Mar und Morig. Der schwarze Mar ist allerdings eine etwas zu große und sehr weibliche Dame, dafür hat er die kräftige Stimme des Oberlausbuben, dem der schlanke blonde Morig folgt, bis sie, in der Mühle arg zerschunden, reumütig Besse­rung geloben. Die findlichen Zuschauer jubeln und spielen eifrig mit und auch den Erwachsenen entschwindet die Zeit beim Genuß der köstlichen Worte und Bilder des großen Meisters, der vor bald 100 Jahren uns geboren worden ist.

Der Biberpelz  " im Berliner   Theater. Hauptmanns wirkungs. vollste Komödie ist in Barnowskys Inszenierung vom Künstler­theater ins Berliner   Theater übersiedelt und erzielt dort den gleichen starken Erfolg. Hermann Ballentin ist der schneidige Wehr­hahn, Emil Lind gibt den Rentier Krüger( mehr in der traditio­nellen Form nach Wallburg). Rosa Valetti   ist wieder die Mutter Wolffen.

Minister für Wissenschaft, Kunst und Wolfsbildung hat in einem Der Goethe- Tag in den preußischen Schulen. Der preußische Runderlaß angeordnet, daß aus Anlaß der 100. Wiederkehr von Goethes Todestag in allen preußischen Schulen Gedenkfeiern ab­zuhalten sind, in denen Goethes   Werk und Persönlichkeit gewürdigt werden sollen. Der Tag dieser Feiern ist schulfrei

Der Urfaust" in London  . Vor einem völlig ausverkauften Hause brachte die Auslandsspielgruppe des A a chener Stadttheaters Montagabend im Cambridge- Theater in London   den Urfaust  " in deutscher Sprache zur Aufführung. Die Vorführung war ein voller Erfolg. Die Londoner   Presie äußert sich über die Aufführung äußerst lobend." Daily Telegraph  " sagt, hier sei das Beste deutscher Schauspielkunst geboten worden, und zur Zeit könne in ganz Europa  nichts Besseres geleistet werden.

Der hessische Dichter und Träger des Bücherpreises Dr. Alfred Gerhart Hauptmann   in Washington  . Gerhart Hauptmann   und Bod ist in Gießen   im Alter von 73 Jahren gestorben. Ober­hessische Landschaft und Menschen hat dieser Heimatdichter, Frau trafen Montag in Washington   ein, wo Hauptmann morgen der diesen Namen mit Recht führen konnte, in volkstümlichen Erdem Präsidenten Hoover vorgestellt werden soll und abends einen zählungen gestaltet. Seine Romane: Die Pflastermeisterin"," Der Goethe- Vortrag vor der George Washington  - Universität halten wird. Spielplanänderung in der Städtischen Oper. Mittwoch wird an Stelle Kuppelhof"," Grete Fillunger", Die leere Kirche". Die Pariser". Don Giovanni  " eine Wiederholung von Don Pasquale" gegeben. Maria Jvogün singt die Norina, Gerhard Pechner   die Titelpartie. Be­ginn 7.30 hr.

Die Oberwälder", Der Schlund" und Das fünfte Element"( aus der Kriegs- und Nachkriegszeit) zeugen von seiner Vertrautheit mit Landleuten und den wirtschaftlichen und sozialen Problemen der bäuerlichen und fleinbürgerlichen Eristenzen.

Die Gewerkschaft der Pariser Gaffenjungen. Die Pariser Gaffenjungen gelten in Paris   feineswegs etwa als einen fleinen meniger findig und fir bei der Hand, wenn es Auftrag auszuführen und ein paar Sous zu verdienen, als etwa die Nachkommen der Berliner   Schusterjungens. Natürlich springen sie mit der Zeitung noch auf den Autobus, um sie im legten Augen­blick an den Mann zu friegen, und fleine Gänge erledigen fie rasch und zuverlässig. Eine Anzahl von ihnen hat sich nun zu einem Klub zusammengetan, der sich den stolzen Namen Chaffeurs" gibt, und unter Führung seines Jägerführers", einem Bon aus irgend einem der Cafés an dan Champs Elisées eine richtige Organisation für den Fremdenverkehr im fleinen" geschaffen hat. Bielleicht er. innert sich dieser und jener noch des Boor Jack", des armen Jakob, einer nach dem Leben geschriebenen Schilderung von Maryat, mo

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Volksbühne. Jm Wochenspielplan des Abend" war versehentlich an­gegeben worden, daß die Premiere von Shaws Androklus und der Löwe" in der Voltsbühne erst am 14. März stattfinde. Tatsächlich wird Androklus und der Löwe" bereits am 9. März zum ersten Male gegeben, um dann bis zum 14. und auch weiterhin auf dem Spielplan der Volksbühne zu bleiben. In der Urania   hält Dienstag, 8.15 Uhr,( Schumann- Saal, Lützow­straße 76) Heinrich Zimmermann   einen Lichtbildervortrag über: Gro teste Ziere".

Im Museum für Naturkunde   spricht Mittwoch, 6 Uhr, Professor ungen über Käfer; 8 Uhr Dr. Eisentraut über Restbau und Brutgewohnheiten unserer Bögel. Sonderausstellung bis 28. März: Die Vogelwelt von Celebes  . Eintritt frei.

" Das Nordlicht" heißt der Filmvortrag, den Dr. Th. Meyer Mitt­woch, 8 Uhr, in der Treptower Sternwarte hält.

In der Akademie der Wissenschaften spricht Mittwoch, 7.30 Uhr, Pro­feffor Herbert Meher( Göttingen  ) über: Bürgerfreiheit und errschergewalt unter Heinrich dem Löwen". Eintritts­farten beim förtner( Unter den Linden   38).

Kroll- Theater verpachtet. Die Generalintendang der Staatlichen Theater hat im Monat März für 10 Tage das Kroll- Theater am Blak der Republik an Herrn Dr. Seyhausen berpachtet.