Neise-Hochbetn'eb. pfingst« und Fenenreisende füllen die Züge. Am Donnerstag schon hat sich der Pfingstverkehr auf den Berliner Fernbahnhöfen bemerkbar gemacht. Schon an diesem Tage mußte der fahrplanmäßige Verkehr durch Einlegung von 14 Vor- und Nachzügen verstärkt werden, und olle Züge, 5)aupt- wie Vor- und Nachzüge, waren bis zu 70 bis' 80 Proz. besetzt. Vom Anhalter Bahnhof mußten 5 Vor- und Nachzüge, davon 3 nach München und 2 nach Frankfurt a. M., eingelegt werden, vom Görlitzer Bahnhof 2 in Richtung Hirschberg, vom Stettiner Bahnhos einer nach N e u st r e l i tz, von der Stadtbahn je einer nach Aachen und Duisburg , Königsberg und Breslau und 2 nach L a n vs b e r g a. b. 20, Außerdem fuhr noch«in billiger Sonderzug nach O st p r e u ß e n, der völlig besetzt war. Gestern war der Andrang der Pfingstreisenden auf den Bahnhöfen noch lebhafter. Auch der Witterungsumschwung, der uns plötzlich warmes Wetter und Sonnenschein gebracht hat, wird zur Verstärkung des Reiseverkehrs beitragen. Für den Freitag hat die Reichsbahn 45 Vor- und Nachzüge vorgesehen, für den Sonnabend stehen neben den verstärkten fahrplanmäßigen Zügen rund 10 0 B e- darfszüge bereit, die die Pfingstreisenden aus der Reichshaupt- stadt den Reisezielen in allen Richtungen zuführen werden. Obwohl der größte Teil der Pfingstreisenden die billigen Festtagskarten benutzt, haben die großen Reisebüros doch bemerkenswerterweisc auch viele gewöhnliche Fahrkarten verkauft. Man kann daraus schließen, daß zu Pfingsten schon viele Berliner größere Ferienreisen antreten. Achtet auf den Fahrplantvechsel! 'Mit Rücksicht auf das Pfingstfest, dessen starker Berkehr einen Fahrplanwcchsel unzweckmäßig erscheinen läßt, tritt der diesjährige Sommersahrplan bei der Reichsbahn erst am 2 2. Mai in Kraft. Viele Pfingstreisende, die die billigen Festtagsrückfahrkarten de- nutzen und erst am letzten oder vorletzten Geltungstoge dieser Karten <22. und 23. Mai) zurückfahren, müssen sich also für'die Rückfahrt nach den neuen Fahrplänen richten. Be- sonders fei darauf hingewiesen, daß die Rückfahrt mit den Festtags- rückfahrkarten bis zum Montag, 23. Mai, um 2 4 Uhr, beendet sein muß.
Linier schwerem Verdacht... Wie die Kriminalpolizei einen Straßenraub aufklärte. von der Berliner Kriminalpolizei wurde eine berüchtigte Diebesbande entlarvt und festgenommen. Es find drei Brüder Neumann, die schon seit geraumer Zeit auf Straßenraub ausgegangen waren. Durch einen ihrer Diebstähle kam der Ehauffeur einer Berliner Zigarellensirma in schweren Verdacht. Ein älterer Herr hatte in der Spandauer Straße beob» achtet, wie der Chauffeur des Lieferautos einer Zigarettenfirma mit einem großen Paket, das er dem Auto entnahm, in einen Hausflur ging. Da der Beobachter dort keine Tabakhandlung ent- decken konnte, wurde er sofort argwöhnisch und ging dem Manne nach. Er sah jetzt, wie dieser einem Radfahrer das Paket in den Rucksack st eckte, worauf der Radler abfuhr. Der Beobachter begab sich jetzt zu der Zigarettenfirma und erzählte, was er gesehen hatte. Dort war aber inzwischen schon der Chauffeur eingetroffen und hotte«inen großen Diebstahl gemeldet. Er war seit sieben Jahren bei der Gesellschaft angestellt und hatte auch wiederholt große Geldbeträge einkassiert. Man traut« ihm einen Diebstahl nicht zu. Der alte Herr beschwor aber den Vor- gang. Die Kriminalpolizei nahm nun die Ermittlungen auf und ging mit den Beteiligten nach der Spandauer Straße. Dort ergab sich, daß sich der alte Herr geirrt hatte! Der Chauffeur hatte dort wohl mit seinem Wagen gehalten, überbrachte aber eine Lieferung in ein dieser Straßenseite gegenüberliegendes Haus. Währenddessen müssen Diebe den Wagen bestohlen haben. Die Kriminalbeamten hatten sich den Chauffeur genau angesehen und entdeckten bei ihm eine auffallende Aehnlichkeit mit dem Führer einerDiebesbande. Die Polizisten forschten jetzt den Schlupf- winket des Diebes aus, der mit seinen zwei Brüdern in der Harzer Straße in'Neukölln wohnt. Dort nalzmen sie eine überraschende Durchsuchung vor, die zahlreiches Packmaterial zutage
Karel kniet sich vor Luzia nieder, das Antlitz in die Falten ihres samtnen Gewandes oergraben. Mit seinen Armen, die noch rank und"knabenhaft sind, hält er ihre schmalen Hüften umschlossen. Ihren bebenden Leib und ihre zuckenden Schenkel spürt er, und so, in dieser Stellung, spricht er in den Schoß des Mädchens hinein all das, was er von dem Ritter weiß. Luzia hält die Augen geschlossen. Wie geblendet vom Uebermaß der auf sie stürzenden Helligkeit, ihre Finger in den Schopf des Knienden vergraben, sitzt sie da, das flechten- schwere Haupt zurückgeworfen, und trinkt mit weitgeöffneien durstigen Lippen das Lob ein, dos dem Mann ihrer Seele bereitet wird durch das Wort dieses Unmündigen. Nicht genug kann sie von Zizkas Unternehmungen und Kriegshändeln hören. Sie stößt einen Schrei aus und stöhnt auf, wie selber getroffen, als Karel ihr schildert, wie bei Grünwald ein Arm- bruster des Ordens ihm den bewiderhakten Pfeil ins Auge schickte, ein Kernschuß, aus fünfzig Ellen Entfernung seitlich in den Visierschlitz hinein. Ein Schuß, der das Troffen beinahe zugunsten der Ordensherren entschieden hätte, wenn nicht der Ritler dos entsetzliche Geschoß mit einem Ruck aus dem Auge gerissen und dann, gleichermaßen aufgepeitscht von Schmerz. Wut und Vcrgeltungsdrang, an der Spitze der von ihm ge- führten litauischen Reiter hineingefegt wäre in den schwer» gewappneten Hausen des Ordens, alles niederhauend wd zu Blutbrei stampfend. Luzia weiß nicht, was die Schlacht von Grünwald für den deutschen Orden bedeutet. Luzia weiß nicht, daß es die Todeswupde für die Deutschherren ist, die Jan von Trocznow an diesem Tage schlug. Sie weiß nur. und dies ans aukge- rissenem Weibsinstinkl heraus: Zizka hat all die Hände! der Welt lediglich darum heil bestanden, um ihr diese Sekunde der Begegnung zu schenken. Eine Sekunde zwar nur, aber
In der Nacht vom Pfing st so n nabend zum 1. P s i n g st- feiertag wird die BVG. auf folgenden Straßenbahn- linien einen ununterbrochenen Betrieb aufrechterhalten: Linie 1, Stadtring(15-Min.-Verkehr): Linie 15, zwischen Bahnhof Neukölln und Potsdamer Bahnhof<15-Min.-Verkehr): Linie 44, zwischen Kaiserplatz und Görlitzer Bahnhof<15-M!n.-Verrehr), Linie 64. zwischen Spandau Markt und Nollendorfplatz(30>Min.-Verkehr): Linie 69, zwischen Leipziger Platz und Friedrichsfelde <30>M!n.-Ver- kehr, bis Lichtenberg , Gudrunstraße 15-Min.>Verkehr)i Linie 74, Kniprodestraße bis Lichtcrfcldc Händclplatz(15-Min.-Derkehr): Linie 176, zwischen Lunapark und Königstraße Rathaus<15-Min.-Ver- kehr): Linie 99, zwischen Uferstrahe und Moricndorf, Dorfstraße <15-M!n.-Verkehr): Linie 177, zwischen Bahnhof Zoologischer Garten und Lichterselde-Süd(30-Min.-Verkehr, bis Händelplatz IS-Min.- Verkehr). Außerdem bei günstigem Wetter außerplanmäßige Früh- fahrten: Linie 1, Stadtring(am 2. Pfingstfeiertage) ab Halle - sches Tor nach beiden Richtungen von 5.8 Uhr an all« 15 Minuten: Linie 9 E(mir am 1. Pfingstfeiertage) ab Elbinger Straße Ecke Landsberger Allee bis Treptow Spreetunnel von 4.34 Uhr bis 5.49 Uhr(15-Min.-Verkehr), ab Strelitzer Straße bis Spreetunnel von 5.46 Uhr bis 7.31 Uhr t15-Min.-Verkehr), ab Treptow Spree - tunnel bis Strelitzer Straße bzw. Baltenplatz von 5.5 Uhr bis 8.20 Uhr Ih-Min.-Berkehr. An beiden Pfingstfeiertagen: Linie 28, ab Tegel bis Oranien- burger Tor von 4.10 Uhr an(30-Min.-Verkehr), ab Oranienburger Tor nach Tegelort von 4.54 Uhr au(Z0»Min.-Verkehr): Linie 128, ab Tegel bis Oranienburger Tor von 4.25 Uhr(ZO-Min.-Verkehr), ob Oranienburger Tor nach Heiligense« von 5,9 Uhr an(30-Min.-
förderte, darunter auch das Papier der beftohlenen Zigarettenfirma. Einer der Brüder gab jetzt auch den Diebstahl zu. Man fand bei ihnen Stoffe. Radioapparate usw., die sämtlich aus Diebstählen stammen. Alle drei wurden festgenommen. Die Beobachtung de» alten Herrn aus der Spandaucr Straße hotte damit eine über- raschend« Aufklärung gefunden.
Gasausbruch im Bergwerk. Niemand verletzt.- Gasquelle in Ivv m Tiefe. Vraunschweig. 13. Mal. Auf dem seit 1924 stillgelegten Kalisalzbergwerk „Sarlsfand 1" in Groß-Rühdcn am harz ereignete sich. wie erst seht bekannt wird, gestern nachmitiag ein Gasausbruch. Die Mauerung von zwei Skollcn-Mundlöchern und viele Kilometer Erdmasse und Gestein wurden bis zu 50 Meter weil über das Ge- lande geschleudert. Das dumpfe donnerähnliche Getöse dauerte etwa zehn Minuten und war von starker Rauchentwicklung begleitet. Die Gasquelle wird in 600 bis 700 Bieter Tiefe zu suchen sein. Rings um das stillgelegte Bergwerk ging ein Skeinrcgen nieder, durch den sämtliche Feusler scheiden der Umgebung zer- trümmerk wurden. � Schon vor" sechs Jahren wurde hier ein ähnlicher Vorgang beobachtet. Bei der Stillegung eines Kalibergwerks hatte man da- mals in 400 Meter Tiefe einen 200 Meter langen Betonpfropfen in einen Förderschacht eingebaut, um zu verhindern, daß Tropfwasser in das eigentliche Salzlager dringe. 4000 Kubikmeter Wasser, die sich über dem Pfropfen angesammelt hatten, waren dann infolge einer Undichtigkeit in einen 683 Meter tiefen Schacht gestürzt und hatten so einen Gasausbruch veranlaßt.
Pfingstfriihkonzerte im Zoo. An beiden Pfing st feiertagen veranstaltet der Zoologische Garten in den Morgenstunden von 7— 10 Uhr feine traditionellen Frühkon zertc. Nach längerer Pause wird wieder ein« Militärkapelle spielen und zwar am 1. Feiertag früh die Kapelle
eine Sekunde, die in ihrem Aufruhr und Brand mehr wert ist als tausend im Band und im Gleichmaß dahintrabende inhaltlose Jahre. Karel, die einzige Erfahrung ihrer jungen Tage, noch hundert Atemzüge zuvor ihr ein und alles, ist ihr gleichgültig geworden. Urplötzlich, Hirn und Herz gleich unerklärlich, ist die Wandlung gekommen. Wie die reife Frucht einer Kastanie knallte diese Karel-Liebe vom Baum. Karel ist ja ein Kind, ein halder Knabe noch. Seine straffgescheitelten Haare, die sie verunordnet, sind glänzend und weich wie die eines Mädchens. Sein Haupt ist geschaffen, einen Kranz aus bunten, dustenden Blumen zu tragen, aber nicht das lastende Gewicht einer Eisenkappe. Zu Karel paßt Priestersamt und Herrenseide, aber nicht das strenge Gewand eines Kriegers. Jawohl, Karel ist noch ein Knabe! Wo hat sie nur ihre Augen gehabt? Spielzeug war er ihrem unbe- schäftigten Blut all die Wochen hindurch. Und jetzt, nach dem Einbruch der Wirklichkeit, ist sie dieses Spielzeugs überdrüssig. Dieser sremde Ritter Einaug, der da vorhin zur Tür hereinfuhr, unvermutet wie ein Windstoß, der hat alles mit- genommen, was an Luzia noch Traum war und Dämmer. Hell wach ist sie durch ihn. Nicht Zizka sollte er heißen, sondern „Blitz". Denn wie ein Blitz hat er in sie eingeschlagen mit seinem gewaltigen Sein. Zu lohendem Tag hat er die vcr- bangenen Kammern ihres Innern gewandelt. Durch seine Berührung, durch seinen Mannesblick ist sie Weib geworden. Bis in die Eingeweide erschauernd, denkt sie an diese Sekunde der Besitznahme, wie er ihr entflammtes Gesicht hochriß, wie er ihren Blick in den seinen zwang. Gewiß, ihre Finger krollen sich immer und immer wieder dem knienden Pagen ins Haar, aber es sind nur ihre Finger. Ihre Gedanken haben einen anderen Mittelpunkt. Einen Mittelpunkt, von dem sie nie mehr loskommen werden. Einen Mittelpunkt» den sie mit glänzenden Flügeln umkreisen, wie" aufgescheuchte Tauben ihren Schlag. Der aber, dem jeder ihrer Atemzüge, jeder ihr«? Herz- schlage gilt, hat ihre jungen sechzehn Jahre, die blank« Tafel ihres Gesichts, die Lockung ihrer Wohlgestalt im gleichen Augenblick vergossen, da der Esel, ihm vorantappend, nach kurzem Klopfzeichen die Tür zu denv geheimen Versammlungsort aufstößt. Einen Lidschlag lang steht er wie geblendet. Schwelende, ungeschnippte Kerzen durchslackern den Raum, jetzt, vom Zug der offenstehenden Türe getroffen, hüpst noch unruhiger ihr Schein. Acht Kerzen sind es. Für Zizkas Augs acht zustoßende Lanzen.
Berkehr): Linie 41, ab Schaniweber- Ecke Berliner Straße bis Alexanderplatz ob 6.5 Uhr(15>Min.-Verkehr), ab Alexanderplatz bis Tegel ab 6.4? Uhr(15-Min.-Verkehr): Linie 51 E, ab Nordend bis Oranienburger Tor von 5.3 Uhr bis 6.48 Uhr.(15-Min..-Vcrkchr, ab Oranienburger Tor bis Nordend von 5.47 Uhr bis 7.32 Uhr (15-Min.-Verkehr)i Linien 87 und 187, ab Behrenstraße bis Köpc- nick von 4.32 Uhr an(15-Min.-Verkehr), ab Köpenick , Lindenstroße, bis Vehrenstraße von 3.31 Uhr ab(ZO-Min.-Verkehr), ab Königs- platz bis Behrenstraße von 3.29 Uhr an(15-Min.-Verkehr): Linie 91, ab Schlesisches Tor bis Bhf. Oberspree von 6.25 Uhr an(15-Min.- Verkehr): Linie 93 E, ab Charloltenstraßs bis Treptow , Rathaus von 4.45 Uhr bis 8.15 Uhr(I5-Min.-Vcrkehr). ab Treptow Elsenstraße bis Charlottenstrahe von 4 26 Uhr an(l5-Mui.-Verkehr), ob Treptow Rathaus bis Charlottenstraße von 5.33 Uhr bis 7.48 Uhr (15-Min-Verkehr): Linie 99, ab Tempelhof nach Lichtenrode 4.20 Uhr, 4.50 Uhr, 5.33 Uhr und weiter alle 15 Min., ab Lichtenrade 5.1 Uhr. 5.31 Uhr. 6.16 Uhr und weiter olle 15 Minuten. Omnibusverkehr: Linie A 2 zwischen Pankow . Kirche und Hallcsche» Tor(15-Min.-Verkehr). Linie A 5 Zwischen Steglitz . Rothaus und Stettiner Bahnhof(10- bis 15-Min.-Vcrkehr) auch ara zweiten Pfingstfeiertage. Ausflugsverkehr an den Pfingstfeiertagen. An beiden Pfingstfeiertagen verkehren die Ausflugswagen der BVG wie folgt: Vom Bahnhof Zoo nach Schildhorn ab 8 Uhr halbstündlich, vom Bahnhof Zoo nach Clodow ab 9 Uhr stündlich, vom Bahnhof Zoe nach Dledlitz ab 9.15 Uhr stündlich, von Pankow Kirche noch Tummk ab 8 Uhr stündlich, vom Stettiner Bahnhof nach Wandlitzse« ob 8 Uhr stündlich.
des III. Ball. 9. Jnf.-Regts. unter d«r»Leitung des Obermusik- Meisters Verdien. Am 2. Feiertag früh konzertiert Musikdirektor a. D. Heinrich Dippet mit seinem Orchester. Außerdem findet au beiden Feiertagen nachmittags 4 Uhr großes Konzert statt, am 1. Feiertag Militärkonzerr unter Leitung des Obermusikmeisters Verdien. Am 2 Feierag nachmittag spielt das Symphonische Blasorchester Groß- Berlin unter Leitung von Kapellmeister Arthur Jandcr. Die Eintrittspreise sind an beiden Feiertagen Sonniagsprcise: für Erwachsene 1 M., für Kinder unter 10 Jahren.50 P»., ebenso im Aquarium. Beim Besuch beider Institute am selben Tage ermäßigt sich der Gesamtpreis auf 1,50 M. für Erwachsene und auf 75 Pf. für Kinder.
Opfer der Straße. In den gestrigen Nachmittagsstunden ereigneten sich zahlreiche Verkehrsunfälle, die eine Reihe von Schwerverletzten gefordert haben. In A l t- M o a b i t stürzte der 28 Jahre alte Angestellte Gerhard Wendel aus der Havelberger Str. 26 mit feinem Motor- rad. W. und feine Begleiterin, eine 32jährige Stenotypistin Erna W. aus der Vochumer Straße wurden mit schweren Der- letzungen ins Mvabiter Krankenhaus gebracht.— Am Fehrbelliner Tor in Spandau fuhr der 30 Jahre alte Reichswehr unter- feldweb el Fritz Busse aus seinem Motorrad mit einem Privatautv zusammen. Schwerverletzt fand B. im Spandaucr- Krankenhaus Aufnahme.— An der Ecke Neue Kantstraße und Suarezstraße prallt« ein P o l i z e i a u t o mit einem Privatwagen zusammen. Drei Schupowachtmeister erlitten leichte Der- letzungen. Sie konnten im Dienst verbleiben.— Auf der Kreuzung Hofjägerallee und Reitweg im Tiergarten wurde der 23 Ähre alte Mechaniker Rudolf K o k e s ch, der sich mit seinem Rade auf einer Fahrt durch Europa befindet, van einer Straßen- bahn erfaßt und überfahren. Der Verunglückte fand im Westend - Krankenhaus Ayfnahme.— Ein weiterer schwerer Straßenunfall trug sich an der Ecke E i t s ch i n e r und Alexandrinen- st r a ß« im Südwesten Berlins zu. Dort wurde sie l7jährige Erika D i e tz e bei einem Zusammenstoß zwischen Privatauto und Lieferauto lebenegesährlich verletzt. Da» junge Mädchen wurde ins Urbankrankenhaus gebracht.
Blinzelnd versucht er die Abwehr. Schon unterscheidet er Bank und Tisch und allerhand dunkle Gestalten. Wie zusammengeballte Klumpen sitzen sie da. Aber jetzt, da ihm, wie von einer Schnur gezogen, alle der Anwesenden auf einen Schlag ihre Gesichter zuwenden, fällt das Visier des Schattens und er erkennt, mit raschem Blick über sie hinstreichend, die meisten. Da. ihm gegenüber, nah mit der Hand zu greisen, Herr Jan von Chlum, genannt Kepka, der im verwichnen Novem- der Hus von Prag nach Konstanz geleitete. Neben ihm Peter von Mladcnowicz, Kepkas Schreiber und Sekretarius, den sie der Einfachheit halber nur den Notar heißen. Links, am Eck des Tisches, Herr Jindrich von Pluinloo, und, ihm benachbart, Herr Wilhelm Zajiec mit der verkrüp- pellen Schwerthand. Wo das Gelenk sitzen sollte, ist nur ein sleischener Stummel, an dem die Finger klein und munzig hängen, wie eingetrocknete Stachelbeeren. Aber Herr Wilhelm kann links um so besser hauen. Zizka weiß es von manchem Turniergang her. Rechts, wo die Fässer stehen, Herr Heinrich von Ehlum, nach seiner Stammburg der Lacemboc genannt. Dichtbei Wenzel von Duba auf Lestna, auch diese beiden Herren männiglich bekannt als Hussens Beschirmer und Geleiter. Auf der Längsbank, aneinandergereiht wie Orgelpfeifen, die mährischen Herren. Auch Herr Myjka ist da, und das Lachen sprengt ihm die kaum halb verheilt« Backe auseinander, als er Zizka er- kennt. Dabei hüpft sein Schnurrbart wie eine Heuschrecke, die hoch will. Da streckt Kepka, vom ersten Erstaunen erholt, die 53ände aus: „Bruder!" ruft er, ,.in unser aller Namen willkommen!" Die beiden umarmen sich mit einer Kraft, als wölben sie sich die Rippen brechen. Dann tritt Zizka zu den ondercii an den Tisch. Hug von Schönwald und der glatzköpfige Albrecht Seydenstrang rücken die Bank zurecht: Buob Fronberger, Gerso von Chalm und dessen Bruder machen ihm Platz. Kein anderes Geräusch ist zunächst zu vernehmen als Handschlag auf Handschlag. Klirrend Geräusch, wie Schellen im Chor bei der Wandlung. „Ah, tut die Bank gut!" sagt Zizka und streckt die zer- rittenen Glieder. tFortsetzung fol�t.).