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Es bleibt heiß!

In Berlin   heute mittag bereits über 30 Grad.

Die Schönwetterperiode, die bereits über acht Tage andauert und nur am vergangenen Mittwoch durch eine erhebliche Abkühlung auf wenige Stunden, unterbrochen wurde, dürfte nach Meinung der Meteorologen für die nächsten beiden Tage weiter an halten. Das über Europa   lagernde Hochdruckgebiet iſt weiterhin sehr stabil. Im ganzen Reich herrscht sehr warmes Better bei meist wolkenlosem Himmel.

Berlin   hatte heute früh um 8 Uhr bereits 22 Grad Wärme, und damit hielt die Hauptstadt den Wärmerekord im Reich. Neben Berlin   ist es noch in Aachen   sehr warm, von wo morgens 21 Grad Wärme gemeldet wurden. Sogar in den höher gelegenen Gebieten herrschen hohe Temperaturen. Der Broden meldete morgens 14 Grad und der Feldberg sogar 18 Grad Wärme. Beson ders warm ist es zur Zeit im ganzen Gebiet der Ostsee  , mo das Maximum tagsüber bei 28 Grad Wärme liegen wird. Etwas fühler ist es in den Nordseebädern, die durchschnittliche Morgentemperaturen von 15 bis 16 Grad Wärme verzeichneten. Mittags wurden in Berlin   über 30 Grad Wärme feſt­gestellt; das Thermometer stieg in den Nachmittagsstunden jedoch noch um einige Grad. Wie der Amtliche Wetterdienst erklärt, liegen die Temperaturen etwa 8 Grad über die um diese Jahreszeit ſonſt herrschende Durchschnittstemperatur. Für die nächsten 36 bis 40 Stunden ist mit dem Fortbestand des schönen Wetters zu rechnen. Allerdings ist es nicht ausgeschlossen, da auch in den höheren Lagen hohe Temperaturen herrschen, daß Wärmegewitter vielleicht sogar in Verbindung mit Böengewitter auftreten werden. Genaues läßt sich darüber jedoch nicht sagen. Jedenfalls ist nach allem ein schönes Wochenende zu erwarten.

Das Verfahren gegen Kohl?

15 Minuten Verhandlung aus prozeßtechnischen" Gründen Der Stlaret- Prozeß ist heute wiederum in ein neues Stadium getreten. Nach halbstündiger Berspätung wurde die heutige Verhandlung von Amtsgerichtsrat Keßner mit der kurzen Mitteilung eröffnet, daß heute aus prozeßtechnischen Gründen nur 10 bis 15 Minuten verhandelt wer­ben tönne, die Fortsetzung findet am morgigen Sonnabend statt, und zwar werde man an diesem Tage auch nur furze Zeit ver­handeln. Das weitere werde morgen gesagt werden. Ueber die Gründe dieser Maßnahme wurden sowohl von der Staatsanwalt­schaft als vom Gericht strengstes Stillschweigen gewahrt. Man per­

mutet aber bei den Prozeßbeteiligten, daß auf diese Weise die prozessuale Grundlage für eine Wiederangliederung des Berfahrens gegen Rohl geschaffen werden soll. Falls sich nämlich herausstellt, daß Kohl ein Medikament genommen hat, um seine Verhandlungsunfähigkeit herbeizuführen, so könnte dies even­tuell als freiwillige Entfernung" im Sinne der Strafprozeß­ordnung gebeutet werden.

Der Borsitzende gab bann Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißen berg das Wort, der sein nun schon wiederholt unterbrochenes Plädoyer furg fortsette.

Zerfall der Heimwehr  .

Pfrimer nimmt Abschied.

Der steierische Provinzadvokat Dr. Walter Pfrimer  , der Macher des blutigen Seimwehrputfches vom September 1930, der barauf ins Ausland flüchtete und später von den Grazer   Geschworenen freigesprochen wurde, hat jetzt die Heim wehr verlassen und in einem Abschiedsbrief den Stab über sie gebrochen. Weil sie nicht mehr putscht, sondern im Parlament und um Ministersessel schachert, weil der Führer" Starhemberg  pleite und Großschuldner des mährischen Gelbjuden Rohn ist, zieht Pfrimer wutentbrannt von dannen.

Außer in Tirol und Steiermark   bedeutet die Heimwehr   in ganz Desterreich nichts mehr. Bei den Wahlen am 24. v. m. hat sie weder in Wien   noch in Niederösterreich  , Salzburg   und Kärnten   auch nur zu fandidieren gewagt. Sie hat als Tobfeind des Parlamentarismus begonnen, fich aber bald an ihm beteiligt und sich dadurch selbst das Rüdgraf gebrochen. Erbe ist die Hitlerei, die von vornherein in der Doppelgestalt des Banditentums und einer ,, legalen" Wählerpartei aufgetreten ist und je nach Bedarf auf einem diefer beiben Tätigkeits­gebiete auftreten fann.

Arbeiter morden fönnen sie noch.

Wien  , 19. Mai.  ( Eigenbericht.) Am Donnerstagnachmittag überfielen Heimwehrleute in dem steirischen Ort Dona wiz, dem Gebiet der Alpinen Montangefell­Mehrere Arbeiter schaft, sozialdemokratische Arbeiter. wurden schwer verletzt.

Die

Die Heimwehrleute zogen schmer bewaffnet durch die Straßen und stießen Drohungen gegen die Arbeiter aus. Eine Gendarmerie verhielt sich völlig passiv. Heimwehrabteilung von 50 Mann überfiel einen 41jährigen Arbeiter. Ein Heimwehrmann rief: ,, Das ist auch so ein roter Hund!" Darauf stürzten sich die schwer bewaffneten Heimwehrleute auf den wehrlosen Arbeiter, schlugen ihn nieder und mißhandelten ihn, bis er aus vielen Wunden blutend lebensgefährlich ver= letzt zu Boden fant; den Bewußtlosen warfen sie in den Straßen­graben und ließen ihn dort liegen. In einem anderen Heimwehr­viertel schoffen die Faschisten auf Arbeiter. 3wei Arbeiter wurden verletzt.

Do X   in Neufundland  .

Start zum Weiterflug noch ungewiß.

Nach einer Meldung der Associated Preß ist das Flugboot Do X   um 5 Uhr 16 bei Dildo   in der Trinity- Bai( Neufund­ land  ) niedergegangen. Während seines halbstündigen Aufenthalts übernahm das Flugschiff Do X   weiteren Brennstoff und startete hierauf nach dem 40 Meilen entfernt an der Conception- Bai liegen­den Holyrood. Der Flug mußte aber abgebrochen werden und Do X  kehrte nach Dildo   zurück.

Todessprung von der Stößenseebrücke.

Auf der Stößenseebrücke bei Bichelsdorf spielte sich in der ver­gangenen Nacht ein aufregender Borfall ab. Automobilisten fahen, wie sich turz vor 21 Uhr ein junges Mädchen über das Brüdengeländer schwang und in die Tiefe stürzte. Die Augenzeugen des Borganges benachrichtigten fofort die Feuer wehr und die Wasserpolizei. Mit Scheinwerfern wurde das Wasser abgesucht und nach furzer Zeit gelang es, die Lebensmüde heraus zufischen. Die Wiederbelebungsperiudhe blieben ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei ist bemüht, die Personalien des Mädchens, das etwa 20 Jahre alt ist, festzustellen.

Sigrid Undset  

Zum 50. Geburtstag der norwegischen Dichterin

Am 20. Mai 1882 murde in Kalundborg   in Dänemark   die| die große Richtung ihres Werkes nach der Metaphysit. Wo treten Norwegerin Sigrid Undset   geboren. Sechsundvierzigjährig, por diese beiden Antipoden trasser und gegensäglicher hervor, als in vier Jahren, wurde sie Trägerin des Nobelpreises, den sie dem von Religionsstürmen durchbrausten Mittelalter, in dem das

für ihr Meistermert, den 3yflus Kristin Lavransdotter". erhielt. Mit einem Schlage war sie in die Reihe der großen Epifter gerückt. Wenn sie auch bis dahin keineswegs die Popularität eines Knud Hamsun oder einer Selma Lagerlöf   erreicht hatte, menn auch damals die Verleihung des Nobelpreises an sie etwas überraschte ( ähnlich wie furz vorher im Falle der italienischen Dichterin Grazia Deledda  ), so war die norwegische Epikerin einer solchen Ehrung durchaus würdig und berufen, die Tradition der großen nordischen Epik fortzusetzen,

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Düſter, unheimlich wie die nordische Landschaft, aber eben wie diese klar und rein, geradezu von kristallener Atmosphäre, ist das Werk dieser Frau. Alles ist stark und männlich, reif und über legen, und dennoch erfüllt von fraulicher Wärme und Seelenhaftig keit. Welche Güte, welche Milde, welcher Liebesreichtum eines fühlenden und verstehenden Frauenherzens, dem die Gabe be= ſchieden ist, die Fülle ihres inneren Erlebnisses den Menschen zu übermitteln, wiederzugestalten zu dichten, aber mit dem Mut, Der Bielstrebigkeit und dem Größenfinn des Mannes. Größenfinn den hat die Undset. Größensinn für Charaktere und Schicksale. Größensinn für die Form. In der großzügigen Anlage ihrer Werke strebt sie die ureigentlichste Form des Epos an. Nicht im willkür­lichen Gegeneinanderführen und in der Verkettung von Menschen und Schicksalen erblickt sie den Sinn der Epit, sondern im Aufbau, in der Entwicklung und dem Abstieg eines Lebens. Nicht aus dem Geschehen schöpft sie die Charaktere ihrer Figuren, sondern diese wachsen erst mählich in das Geschehen hinein, das nun wieder die Charaktere beeinflußt, verändert, entwickelt. Man könnte ihre Bücher am besten als erfundene wildbewegte Biographien fiftiver Menschen ansprechen.

Wiewohl diese Dichterin fein naturalistisches Mittel scheut, geht

Gastspiel Leipziger   Kabarettisten.

Jm Tingel- Tangel.

Was ist Optimismus? Ein durchschnittliches Brovingtabarett, dessen lokalhistorische Verdienste ihm im übrigen nicht abgestritten seien, tommt mit Sack und Pack nach dem mit Kabarettunter= nehmungen übersättigten Berliner   Westen und verspricht sich Er folge. Aber der Optimismus der Leipziger   Litfaßsäule- Leute wird hoffentlich durch die Erfahrungen des gestrigen Abends einer besseren Einsicht Plaz gemacht haben. Und wenn sonst ihrer Reise fein Nutzen entspringt, so der, daß sie hier Gelegenheit haben, das ihnen Fehlende kennenzulernen, denn es ist nun einmal fein leerer Wahn, daß das vielgeschmähte Berlin   mindestens in der Darstellungskunst noch immer dominiert. Im übrigen muß einmal gegen einen, übrigens nicht nur pon der Litfaßsäule gepflogenen Unfug Front gemacht werden: der Rhein  -, Wien  , Wolgaschifferfitsch ist gewiß abscheulich. Aber erstens ist die Erkenntnis dieser Ab­scheulichkeit nun nachgerade schon etwas abgestanden, und zweitens wird aus einem Kitsch noch lange nicht dadurch eine Parodie auf ihn, daß man Kitschthemen spielt, die besonders einfalls und geistlos find.

Als erfreuliche Erscheinung bleibt die brave und wacere Jenita Santas zu erwähnen. Eine Katastrophe besonderer Art war der Conferencier. Immerhin bleibt seine Selbstverleugnung anzu erkennen. Als er schon längst aus einem Träger der Wigigkeit zu einem Objekt des Publikummiges geworden war, stand er noch immer standhaft zu seiner verlorenen Sache. H. B.

Malerschau im Kino.

Wie bringt man den gehezten Großstadtmenschen von heute, mie vor allem bie werftätige Bepölferung mit der bildenden Kunst überhaupt zusammen? Das ist die Kardinalfrage aller Kunstpolitit geworden. Welcher Berliner findet denn die Zeit, in Kunstaus: stellungen zu gehen, die abends meistens aus Beleuchtungsgründen geschlossen bleiben? Ueberall, wo Menschen sich in größerer Zahl versammeln, besonders dort, wo sie warten und in einer gewissen Muße vermeilen, sollten sie auf Proben der Malerei, der Zeichen­kunst und Skulpturen treffen. Nur so wird nach und nach ihre Aufmerksamkeit dafür gewonnen werden, auf die das Schaffen angewieſen bleibt, wenn es nicht verdorren soll. Der Kunstfalon, die vornehme Galerie ist eine überlebte Einrichtung.

Also hinein mit der Kunst, besonders mit den Arbeiten der Jungen, in die Warenhäuser, die Cafés, die Theater, die Kinos! Die bisherigen Versuche in dieser Richtung waren ohne die rechte Frische. Mit um so größerer Freude ist der Versuch eines der großen Kinos, des Tauenzienpalastes, zu begrüßen, der sich durch eine geradezu vorbildliche Auswahl der künstlerischen Objekte ins beste Licht ſetzt. Man war hier fühn genug, sich nicht auf gefällige und konventionelle Bildchen einzulassen, sondern Werke freudig ge­steigerten Farbenausbruds und befreiten Temperaments aneinander­zureihen. Mit Vergnügen finde ich so ausgezeichnete Maler wie Herbig, Freytag, Martin Bloch, Graumann vertreten. Aber noch willkommener und überraschender das Auftauchen einiger neuer Leute, die sich in jedem Kreise sehen lassen könnten, etwa Erichs Isenburger, Verfasser einiger leuchtender venezianischer Ansichten von selbständigem Gepräge. Das ist ein höchst erfreulicher Beginn. Bildende Kunst und Kino gehören organisch zusammen, beide sprechen zum Auge. Es wäre schön, wenn andere Filmtheater dem dankenswerten Beispiel nacheifern wollten.

Schaffen der Undjet beheimatet ist? Das 13. Jahrhundert hat ihre dichterische Phantasie entzündet und ließ sie tiefe Wurzeln schlagen in die von Wildheit und Finsternis durchdrungene Zeit. Diese Zeit, voll von Blutschuld und Schande, ist im ewigen Aufbruch nach Er­lösung und Sühne. Im Olav Audunssohn", dem genialen Gegenstück von Kristin Lavransdotter", ringen zwei einander innig zugetane Menschen, gemarteet vom Bewußtsein ihrer Schuld­beladenheit, um ihr Glück und ihren Frieden. Der Held des Epos, Olav, stürzt sich in kriegerische Taten und glaubt damit um seinen Seelenfrieden zu kämpfen, aber nichts hilft ihm über die ungefühnte Mordtat an dem Verführer seiner Frau hinweg. Immer wieder das gleiche Motiv des Erlösungsgedankens, geboren aus dem Be­streben der in der schwärzesten Reaktion softgefangenen Menschheit

Des Mittelalters.

Aber auch die Gegenwart, unsere Zeit, beschäftigt die Undset. Soeben gab sie einen Band gesammelter Aufsätze heraus: Ein Frauenstandpuntt", worin sie Stellung nimmt zur Frau als Mutter, zur Frau in ihrer Bewegung im Kampf um ihre Rechte und um ihren Einsatz bei der Gestaltung unserer Welt. Hier lernen wir die Dichterin als feinsinnige Beobachterin und scharf denkende Soziologin kennen. In diesen Auseinandersetzungen mit der unmittelbaren Gegenwart lernen wir verstehen, warum sie in ihren Epen in die Vergangenheit flüchtet. Um in die Probleme der Gegenwart hineinzuwachsen, findet sie es wichtig, den Weg da­hin von dort zu nehmen, wo diese Probleme ihren Anfang nehmen.

Die Fünfzigjährige hat rest einen Teil ihres eLbensmerfes ein­geerntet, wenngleich auch dieser Teil die sehr beträchtliche Summe von Arbeit, Rönnen und Erkenntnis ist. Jetzt geht sie den Weg zur Bollendung, der weit, aber für sie erreichbar sein wird. Friedrich Lichtneker.

lebhaft und wurde durch weitere Borträge von Dr. Steinmeyer­Görbersdorf und Dr. Haeger- Limburg   ergänzt.

Der Donnerstag brachte die Haupttagung der Deutschen   Luber­fulofe- Gesellschaft, in deren Mittelpunkt eine Aussprache über hämatogene, d. i. die durch Verbreitung auf dem Blutwege hervor. gerufene Tuberkulose, stand.

Deutsche   Bibliothefen in Not.

Die Vereinigten Verbände des Vereins Deutscher Bibliothekare und der Verband Deutscher Boits. bibliothefare hielten in Jena   eine Reichstagung ab. In einer Entschließung bringen die Bibliothekare zum Ausdruck, daß sie in den jüngsten Spar- und Abbaumaßnahmen bei den deutschen  wissenschaftlichen Bibliotheken und den Volksbüchereien eine Gefahr für das deutsche Kulturleben sehen, in deren Auswirkung nie wieder gutzumachender Schaden entstehen müsse. Die Verarmung der wissenschaftlichen Bibliotheken müsse in kürzester Zeit eine in hohem Maße schädigende Rückwirkung auf die produktive deutsche   Wirt­schaft und ihre Weltgeltung auslösen. Die Bolksbüchereien als so­genannte Verbrauchsbüchereien müßten ihren Bestand in kurzer Frist verbraucht haben, zumal sie sich überall für die Behebung der geistigen Mot der Erwerbslosen rücksichtslos eingesezt hätten. Wenn nicht unerfegliche Werte zugrunde gehen sollen, so tue schnelle und gründliche Hilfe not.

Für die freie Literatur.

Der Pen Club  , der seinen diesjährigen Weltkongres in Budapest   abhielt, nahm einstimmig eine Entschließung an, die das Erefutipfomitee verpflichtet, jedesmal, wenn irgendwo ein literari­sches Werk verboten wird, nach genauer Prüfung des Falles for= mellen Protest bei der betreffenden Regierung zu erheben. Dieser Protest hat mit folgender Einleitung persehen zu sein: Außerhalb jeder politischen Voreingenommenheit, allein vom Intereffe der Literatur geleitet und getreu dem Grundsaß, daß der wahre Schriftsteller die volle Freiheit beim Ausdruck seiner Gedanken be­sizen muß, wird dieser Protest der Regierung vorgelegt."

Im neugewählten internationalen Exekutivkomitee sitzt als deutscher   Bertreter der Schriftsteller Hanns Martin Elfter( Berlin  ).

Der Freie Lichtbildner. Die Lichtbildnerei hat in der Arbeiter­

schaft wertvolle Helfer gefunden, die sich nicht mit den üblichen

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Motiven Porträt, Landschaft, Stilleben begnügte, sondern sich mit besonderer Energie dem sozialen Photo zuwandte. Aber weil Stillstand Rückschritt ist, bedarf sowohl der Anfänger wie der Fortgeschrittene einer steten Schulung. Als dankbaren Helfer werden sie die Zeitschrift" Der Freie Lichtbildner" begrüßen, deren viertes Heft bereits im Umfange von 12 Seiten erscheint. Der geringe Preis von 15 Pfennigen macht diese Zeitschrift jedem er­schwinglich. Die wertvollen Beiträge des neuen Heftes behandeln Jebe Photoarbeit muß planmäßig sein", Juristerei und Amateur­photographie", ferner bringt das Heft eine Anzahl Bilder, Rezepte, technischen Briefkasten. Die Zeitschrift kann durch den Vorwärts" oder durch Hans Ekkorn, Berlin  - Briz, Friz- Reuter- Aűlee 80, be­zogen werden.

Die Besuchsziffern der Museen steigen. Ein Vergleich über die Besuchsziffern der wichtigsten Museen in Berlin   und im Reich zeigt die erfreuliche Erscheinung, daß trok oder vielleicht gerade wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise der Museumsbesuch in den letzten Mo­naten eine Zunahme erfahren hat. Dabei stehen neuzeitliche Samm­lungen, besonders aus den Spezialgebieten der Technit, im Vorder­grund. W. W. Bewährt scheinen sich vor allem die Sonderausstellungen. die einen bestimmten Zeitabschnitt umfassen, zu haben. In Berlin  hatten den stärksten Besuch in den letzten Monaten das Pergamon­Museum aufzuweisen.

Tagung der Deutschen Tuberkulose- Gesellschaft. Die deutsche   Tuberkulose- Tagung 1932, die am Mittwoch in Bad Harzburg   unter Teilnahme von 300 Aerzten und medi­zinischen Forschern eröffnet wurde, steht im besonderen Zeichen der Erinnerung an die Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch   vor 50 Jahren. Die Tagung ist verbunden mit Sonder zusammenfünften der Arbeitsgemeinschaft der Lungenheilanstalts ärzte und der Tuberkulose fürsorgeärzte.

Der Vorsitzende der Gesellschaft, Dr. Braeuning. Stettin  , würdigte in einer Ansprache die unvergänglichen Verdienste Robert Kochs. Sobann hielt er einen Vortrag über Beginn und Ver. Weiter sprachen Dr. Gras hütung der offenen Tuberkulose". Bremen   über die Bewährung der Brognose in der Fürsorge und Dr. Koester- Brilon über seine Erfahrungen mit transportablen Röntgen- Einrichtungen.

In der Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte berichtete Pro­fessor Alexander Agra über die Röntgen- Diagnostik der Lungentuberkulose. Die Aussprache über dieses Thema war sehr

Der Ehrenfaal für Fernmeldetechnik im Deutschen Museum in München   ist jetzt vollendet. In dem Raum sind die großen Förde­rer der Fernmeldetechnik aller Nationen in großen Porträts von Kunstmaler Karl Bauer festgehalten. Neben den ersten Tele­graphenapparaten von Soemmering, Gauß und Weber, Steinheil, Siemens u. a. sind auch die neuesten Apparate, wie der Schnell­telegraph von Siemens, der Springschreiber nach Morfrum- Klein­schmidt, meist in betriebsfähigen Anlagen, ausgestellt.

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8 092 004 Einwohner in Belgien  . Der amtliche belgische Moniteur" veröffentlicht das Ergebnis der Volkszählung vom 31. Dezember 1931. Danach hat Belgien   8 092 004 Einwohner, und zwar 4007 418 männliche und 4 084 586 meibliche.

Im Staatlichen   Schauspielhaus finden anläßlich der Kunstwochen Nach­mittagsvorstellungen zu besonders ermäßigten Preisen statt( 0,40-1,80 90.). Sonnabend und Sonntag Gottfried von Berlichingen  ". An­fang 3 Uhr.

" Volt und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei,