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Berkehrsunglück in Lichtenberg  . Wissenschaft in der Goethe- Stadt

Feuerwehrmann und zwei Motorradfahrer verletzt.

In der Prinz- Albert- Straße in Lichtenberg   ereignete sich in der vergangenen Nacht ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem drei Per­sonen verlegt wurden. Gegen 3 Uhr prallte in der Prinz- Albert­Straße ein Motorradfahrer mit einem Pferdegespann zusammen.

Der Zusammenstoß war so heftig, daß das Motorrad völlig zer trümmert wurde. Der Führer, ein 25 Jahre alter Student Erich Winter   aus der Türrschmidtstraße 41 in Lichtenberg  , und sein Begleiter, ein 25jähriger Bantbeamter Kurt Knape aus der Schillerstraße in Lichtenberg  , wurden mit schweren Berlegungen ins Lichtenberger   Krankenhaus gebracht. Bei den Aufräumungs. arbeiten durch die Feuerwehr trug sich noch ein bedauerlicher Unfall zu. Der Feuerwehrmann Gleichfeld wurde von einem vor­überfahrenden Auto erfaßt und schwer verletzt. G. fand im Auguste- Viktoria- Krankenhaus   Aufnahme.

Effektenschiebungen.

Der Lebende weiß von nichts, der Tote ist an allem schuld. Der sensationelle Selbstmord des Bankiers Karl Blum, der sich aus dem vierten Stockwerk der Zollfahndungsstelle stürzte, steht im Mittelpunkt des Interesses einer Verhandlung des Schnellschöffengerichts Berlin- Mitte. Der Sozius Blums, der Banfier Bernheim, hat sich wegen Verstoßes gegen die Devisenverordnung zu verantworten. Neben Bernheim sizt auf der Anklagebank der Mittelsmann Kahn aus Basel  . Er läßt sich von Rechtsanwalt Dr. Klee verteidigen, während dem Bankier Bernheim die Rechtsanwälte Professor Dr. Alsberg und Dr. Gollnick zur Seite stehen. Der Fall ist typisch für den Grenzschmuggel mit Wertpapieren und zeigt, wie leicht er vonstatten geht.

Der Kaufmann Kahn, Inhaber einer Weinfirma in Basel  , hat in Zürich   für das Bankhaus Bernheim und Karl Blum Effekten ( Wertpapiere) gekauft, sie in einer Attentasche nach Lörrach   in Baden   geschmuggelt, von hier aus nach Berlin   geschickt, den Erlös als Wertbrief an die Adresse des Schließfaches der seit langem stillgelegten Firma S. Kahn erhalten und für das Geld in Zürich  immer neue Effekten erworben und stets auf demselben Wege wieder nach Berlin   geschafft. Vom Dezember 1931 bis zum 15. Februar d. 3. sind auf diese Weise Effetten im Werte von 323 000 mark nach Deutschland   geschmuggelt worden. Es handelt sich in der Hauptsache um Schade- Aktien, JG.- Farben und Rheinisch- Westfälische Hypothekenaftien. Als aber in Deutschland   die ersten Fälle von Devisenschiebungen strafrechtlich verfolgt wurden, bekam es Kahn mit der Angst. Er veranlaßte seinen Bruder, den Inhaber des Bankhauses Hugo Kahn in Zürich  , der für ihn die Effektenkäufe tätigte, mit den Räufen zu stoppen.

Der Angeklagte Kahn erklärt, daß er gelegentlich eines Be­suches in Berlin   bei dem Bankhaus Bernheim und Karl Blum durch den verstorbenen Blum auf die Idee des Effektenschmuggels gebracht worden sei. Der Angeklagte Bernheim sei während der Verhandlung nicht zugegen gewesen. Er, Kahn, habe beim Bank­haus Bernheim und Karl Blum eine Schuld von 18 000 Schweizer Franken gehabt, die er nicht habe abdecken fönnen. Blum habe ihn vor die Alternative gestellt, entweder die Schuld abzudecken oder für die Firma Effettenkäufe auszuführen. Nach längeren Ueberlegungen habe er sich zu letzterem entschlossen. Der Angeflagte Bernheim erklärt, von dem Effekten schmuggel nichts gewußt zu haben. Der verstorbene Blum habe ihm gesagt, es handle sich um Aufträge von früheren deutschen  Kunden der liquidierten Bankfirma Kahn in Zürich  . Er habe mit den Kundengeschäften nichts zu tun und auch die in Frage tommende Korrespondenz nie eingesehen. Dem Angeklagten Bernheim mird aber weiter zur Last gelegt, daß sein Bankhaus für holländische und deutsche Bankhäuser Effekten im Werte von 2 Millionen Mark verkauft und den Erlös nach Holland   gebracht habe. Die ent­sprechenden Buchungen sind auf De cadressen vorgenommen worden. Auch in diesem Falle soll nach den Behauptungen des Bankiers Bernheim die Schuld den durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Blum treffen. Dieser habe ihm eines Tages gesagt, daß erstklassige Kunden, die aus steuerlichen Gründen unbekannt bleiben wollen, große Aufträge auf Effekten­läufe zu erteilen beabsichtigten. Sie befäßen im Auslande Effekten, wollten sie jedoch in Deutschland   verkaufen, um das Geld in Deutsch  land anderweitig anzulegen. Da sie mit Namen nicht genannt sein wollten, wurden die Käufe im Namen verschiedener rheinischer Banten getätigt.

Zur Berhandlung ist eine große Anzahl Zeugen geladen.

Sflaref: Prozeß fommt zum Schluß.

Heute Plädoyers zum Stadtbanffomplex.

Die Fortführung der Anklagerede im Sklaret- Prozeß hat jetzt erhebliche Fortschritte gemacht, so daß heute bereits von Staats­anwaltschaftsrat Jäger das Wort zum Stadtbantkompler genommen wurde und man für Freitag vormittag mit den Straf­anträgen rechnen kann.

Staatsanwaltschaftsrat Jäger, der die Anklage zum Stadibant­komplex vertritt, begann seine Ausführungen mit der Feststellung, daß eine der schwersten Beschuldigungen, wegen derer das Haupt­verfahren gegen Milly und Leo Sklaret eröffnet wurde, der fort­gesetzte Betrug und die fortgesetzte schwere Urkunden fälschung zum Nachteil der Stadtbank sei. Die Hauptverhand­lung habe zweifelsfrei erwiesen, daß die beiden Angeklagten Willy und Leo Sklaret sich dieser Verbrechen schuldig gemacht haben, daß Leo und Willy Sklaret ferner Betrug an der Dresdener und Ostbank begangen haben, und daß Lehmann und Tuch Beihilfe zum Betrug an der Stadtbant geleistet haben, Gäbel Beihilfe zum Betrug an der Dresdener Bank und daß schließlich die beiden Stadtbankdirek­toren Schmitt und Hoffmann der schweren passiven Bestechung schuldig seien. Die Straftaten hätten bereits im September 1925 eingesetzt, und drei Monate nach dem ersten Kredit habe Leo Sklaret dem mitangeklagten Buchhalter Lehmann den Auftrag gegeben, Rechnungstopien über Lieferungen auszustellen, die gar nicht er­folgt waren. Nach drei Monaten sei schon das ganze Sicherungs­system der Stadtbank durchbrochen worden, und es habe dazu ge= führt, daß der Kredit, der eine Gesamthöhe von 10 Millionen er­Im ganzen reichte, nur auf gefälschten Unterlagen basierte. feien Rechnungen für 20 Millionen Mark gefälscht worden, und der Buchhalter Lehmann habe insgesamt 218 falsche Urkunden auf Ber­anlassung der Stlarets angefertigt, indem er zum Teil echte Unter­schriften der Beamten einfach auf den Bestellformularen der Be­zirkeämter durchpauste.

Als der Staatsanwalt auf den Werdegang der Stadtbankdirek­toren hinweis, fant der Angeklagte hoffmann in sich zusammen und weinte vor sich hin.

21. Hauptversammlung der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften

Dem Ausschuß für Literatur und Kunst des Völkerbundes fol­

gend, der in den Pfingsttagen eine Sigung zu Ehren Goethes in Frankfurt   a. M. abgehalten hat, nahm auch die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften die Einladung der Stadt Frankfurt  an und war hier zu ihrer 21. Hauptversammlung zusammenge kommen. Man darf darin eine Huldigung für den größten Geist des Abendlandes erblicken, denn die Gesellschaft verfolgt ja durchaus in Goetheschem Sinne den Zweck, die Wissenschaften insbesondere durch Gründung und Erhaltung naturwissenschaftlicher Forschungs In diesen Forschungsinstituten, institute zu fördern. deren die Gesellschaft zur Zeit 33 unterhält, sollen die leitenden und mitarbeitenden Gelehrten von den lastenden Pflichten des Unter­richts möglichst befreit werden. Ein Teil der Institute wird durch die Beiträge der Mitglieder, aus den Zinsen von Stiftungsfapi­talien und aus Zuschüssen des Reiches und Preußens unterhalten, der andere Teil durch die Wirtschaft dotiert, ohne daß dadurch je= doch die Forscher Interesseneinflüssen zu unterliegen brauchen. Die Beteiligung an der Hauptversammlung war groß; mehrere hundert Teilnehmer hatten sich angesagt. Der Präsident der Ge­sellschaft, Professor Mag Bland, erstattete den

Tätigkeitsbericht für das Jahr 1931/1932.

Der

Dem allgemeinen Bericht ist zu entnehmen, daß sich die schwere wirtschaftliche Krise auch auf die Zuschüsse der öffentlichen Hand und der privaten Gönner in erheblichem Maße auswirkte. Etat aller. Institute mußte wesentlich gekürzt werden, so daß nur die wichtigsten Forschungen in verkleinertem Rahmen weitergeführt werden konnten. Es wird die dringende Hoffnung ausgesprochen, daß weitere Abstriche unterbleiben; andernfalls werde es nicht mehr zu vermeiden sein, daß die deutsche Forschung ihren Platz in der wissenschaftlichen Welt einbüße. Wie stark die Gesellschaft durch die Krise in Mitleidenschaft gezogen wurde, geht daraus hervor, daß fie 93 Mitglieder verlor. Neu aufgenommen wurden 33 Mitglieder. Im Institut für Anthropologie mußten aus Mangel an Mitteln die experimentellen Arbeiten teils abgebrochen, teils erheblich eingeschränkt werden; auch die anthropologischen Er­hebungen im Lande mußten zeitweise ruhen; immerhin ist eine Reihe Arbeiten abgeschlossen worden, andere sind noch im Gang. In der eugenischen Abteilung werden Untersuchungen Professor Muckermanns durchgeführt über die Unterschiede der Kinderzahlen einzelner sozialer Gruppen.

Von den Arbeiten im Instiut für Kohlenforschung in Mühlheim  ( Ruhr  ) ist die Fortsetzung der Arbeiten über die Verwendung von Kohlen als Düngemittel beson­ders zu erwähnen, wobei bedeutende Wachstumssteigerungen erzielt Das Institut für Lederforschung führte die Arbeiten über Theorie und Praxis der Rohhauttonservierung in­tensiv weiter; interessante neue Gesichtspunkte wurden gewonnen.

wurden.

Von den Arbeiten der Gesellschaft sollten die wissenschaft= lichen Vorträge Zeugnis ablegen, die für die Hauptversamm lung vorgesehen waren. Leider wurde in letzter Stunde einer davon abgejagt, und zwar der Vortrag Der internationale Richter", den Professor Bruns, Direktor des Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, hätte halten sollen.

Als erster sprach Professor Dr. Hauser, Direktor des In­stituts für Physik am Institut für medizinische Forschung, Heidel­ berg  , über

Zwei Jahre Arbeit um einen Vogel.

Die Celebes- Ralle.

Im Urwald von Celebes   gibt es eine Ralle, die so gut wie verschollen ist, das wußten die Ornithologen. Und da das ameri= fanische Museum für Naturkunde   einen Balg von dieser Ralle haben wollte, wurde der deutsche Forscher Gert Heinrich in die Mühsale der Urwälder von Celebes   geschickt. Er dachte, er würde nach Ablauf von ein paar Monaten diese Ralle wohltonser­viert nach Amerika   schicken können. Doch schon unsere deutschen  Rallen( Wasser, Leifhühner und der Wachtelkönig gehören zu ihnen) besigen eine Meisterschaft darin, sich zu verbergen. Noch besser versteht das die Ralle von Celebes  , da ihr der üppige Pflanzenwuchs ihres Aufenthaltsortes zugute tommt. Gert Heinrich 30g mit seiner Frau und seiner Schwägerin als unermüdlichen Präparatorinnen hinaus und entdeckte in Celebes   eine Reihe bisher noch völlig unbekannter Arten und sogar Gattungen von Vögeln und Säugetieren. 8000 Tiere wurden von den fleißigen Frauenhänden präpariert, die schwer unter dieser Arbeit litten; denn der stete Gebrauch von Arsenit rief böse Eiterungen hervor. Nicht nur die Arbeit, auch die Reisen waren beschwerlich, und von ihnen erzählte Gert Heinrich im Beethoven- Saal. Die drei mußten in die ungesunden Hochgebirgsregionen, sie mußten Monate im Lichtmangel des Urwaldes verbringen, geplagt vom Dauerregen, fie, wurden von Blutegeln gepeinigt. Die Reisenden wurden von Malaria, Typhus   und Ruhr befallen und gaben doch die Suche nach der Ralle nicht auf. Auf einer Molukkeninsel fanden sie eine Rallenart. Darauf kehrten sie dann mit allerletzter Kraft noch ein­mal nach Celebes   zurück, und halbnackt und trotz all der Dornen barfuß, damit die Ralle nicht verscheucht wurde, gelang es endlich. am 18. Januar dieses Jahres die unscheinbare, graue Ralle zu er= legen. Die Ausbeute der Expedition wird, obwohl Amerika   das Geld gab, zwischen dem amerikanischen   Museum für Naturkunde  und dem deutschen   Museum für Naturkunde   geteilt werden.

Eine neue arktische Expedition.

e. b.

Das Arktische Institut zu Leningrad   veranstaltet anläßlich des jetzt beginnenden zweiten internationalen Polarjahres 1932/33 eine große Forschungsexpedition in die Arktis  . Sie wird unter der Leitung von Professor D. J.   Schmidt auf dem Eisbrecher ,, Sibir­jakom" im Juni von Archangelsk   ihren Ausgang nehmen und sich zunächst durch das Karische Meer zu der Dickson- Insel und an die Jenisseimündung begeben. Nach Auffüllung des Kohlenvorrats wird das Schiff zum Kap Tscheljustin fahren, wo es Material und Personal für eine dort zu errichtende neue große Polarstation aus­laden wird. Es wird dann in die Laptem- See vordringen, um nach dem vermuteten Sannikowland zu forschen und hierauf ihren Weg in das Ostsibirische Eismeer fortsetzen, um die genaue Ortslage des sogenannten Andrejem- Landes festzustellen. Dieses Gebiet, d. h. die Strecke zwischen den Neusibirischen Inseln und der Wrangel- Insel  , ist bisher noch von keinem Schiff befahren worden. Wegen der Backeisstauungen in diesem Meeresabschnitt beabsichtigt man die er­forderlichen Refogneszierungen mit Hilfe von Flugzeugen vorzu­nehmen. Die Sibirjatom" wird ihren Rückweg nach Archangelft

" Farben in der belebten Natur".

Der Vortrag ging aus von den verschiedenen Antworten, die der Chemiker, der Physiker und der Biologe auf die Frage nach der Farbe in der Natur geben, und untersuchte die Beziehungen zwischen Farbe und chemischer Konstitution. Die ungefättigten Kohlenstoffverbindungen spielen bei den Farben in der Natur eine wesentliche Rolle. Der Redner erörterte die verschiedenen Probleme und beklagte es schließlich, ironisch- wahrscheinlich deshalb, weil wohl die meisten der Laienzuhörer von seinen Ausführungen nichts verstehen konnten, daß die Natur dem, der sie ergründen will, das Leben unendlich schwer mache.

Auf der gleichen hohen wissenschaftlichen Stufe, und doch ein wenig allgemeinverständlicher, stand der Vortrag von Professor Dr. artmann, Mitglied des Instituts für Biologie, Berlin  , über ,, Befruchtung und Segualität.

Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat ergeben, daß von den drei Hypothesen über Befruchtung, die in den 70er und 80er Jahren das Denken der biologischen Forscher beherrschten, nur noch die Bütschli- Schaudinnsche Segualitätshypothese übrig geblieben ist. Nach ihr ist jede Belle schlechthin bisexuell und besißt die vollständigen Anlagen oder Potenzen des männlichen und weiblichen Geschlechts. Durch überwiegende Entfaltung der einen und Unterdrückung der anderen Potenzen kommt es zur Bestimmung männlicher oder weib­licher Geschlechtszellen( Gameten). Diese Hypothese wurde zunächst auf Grund von Protistenstudien aufgestellt, völlig unabhängig da­von haben aber die neueren Versuche von Correns, Goldschmidt, Morgan u. a. über die Geschlechtsvererbung bei höheren Pflanzen und Tieren grundsäglich zu den gleichen Schlußfolgerungen über die Sexualität geführt.

Die Bestimmung des männlichen oder weiblichen Geschlechts fann sowohl durch Außenfaktoren als auch erblich durch besondere geschlechtsbestimmende Faktoren bewirkt werden. Auch dort, wo die verschmelzenden Geschlechtszellen nicht wie bei höheren Tieren in Ei- und Samenzellen unterschieden werden, sondern wie bei vielen Einzelligen und Algen völlig gleich find, konnte meist eine physio­logische seguelle Differenz nachgewiesen werden. Der Redner stellte als Ergebnis fest, daß die Berechtigung der Grundlage der Allge­meinen Segualitätstheorie, nämlich die jeder Zelle innewohnende bisexuelle Potenz, erwiesen sei.

Eine Versammlung der Mitglieder schloß sich an die Hauptversammlung an. Präsident Bland kam noch einmal auf den Rückgang der Mitgliederzahl zurück, die heute noch 829 beträgt, und richtete den Appell an die Mitglieder, nicht nur der Gesell­schaft treu zu bleiben, sondern auch neue Mitglieder zu werben; jedes neue Mitglied müsse in dieser Zeit der Not doppelt gezählt werden.

Dann wurde die Verleihung der Adolf Harnad= Medaille bekanntgegeben. Sie ist eine Reihe von Jahren nicht vergeben worden, aber dieses Jahr wird sie an den ersten Schatz. meister der Gesellschaft Franz von Mendelssohn  - Berlin   und den Direktor des Instituts für Biologie in Berlin   Professor Carl Correns   verliehen.

Dem Kassenbericht ist zu entnehmen, daß Attiva und Paffiva der Gesellschaft sich mit 3 432 000 Marf, und Gewinn- und Berlustkonto mit 4 683 000 mart ausgleichen.

durch die Bering- Straße  , über Wladimostok und den Suezkanal rund um Europa   nehmen und damit eine Umschiffung von ganz Eurasien  vollbringen.

Kunst auf Reisen.

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Stemmles,...

5 ,,... und

Die gemeinnüßigen Wanderbühnen, deren Staats­zuschüsse noch immer im Ungewissen sind, weisen durch ein paar nüchterne Zahlen ihre Daseinsberechtigung und kulturelle Bedeutung aus. Die theaterlosen Städte im weiten Kreis um Berlin   bis hinauf zur Ostsee   werden durch drei Wanderbühnen bespielt. Das Ost= deutsche Landestheater des Verbandes der deutschen   Volks bühnenvereine behauptet erfreulicherweise mit 14 Eirſtudierungen und 279 Aufführungen seine führende Stellung. Im Spielplan des Jahres 1931/32 waren zwei Uraufführungen Bonte schweigt dazu" und( gemeinsam mit der Berliner Volksbühne) Schurets ,, Kamerad Kasper". Das Pommersche Bundes= theater tonnte es bei 19 Einstudierungen zu 152 Aufführungen bringen, und die in letzter Zeit etwas in den Hintergrund getretene Wanderbühne der Gesellschaft für Volksbildung erreichte 125 Auf­führungen bei 7 Einstudierungen. Der Bühnenvolksbund hat seine Wanderbühne aus der Provinz Brandenburg   fast gänzlich zurück­gezogen. Man möchte wünschen, daß die Kulturarbeit der gemein­nügigen Wanderbühnen bei allen öffentlichen Stellen eine gerechte Würdigung erfährt, und ihnen die Möglichkeit der Weiterarbeit gesichert wird.

Auch der Tifania- Palast in Steglitz   ist dazu übergegangen, einen stummen Film auf sein Programm zu sezen. Diesmal erleben wir eine Neuaufführung des Films von Agnes Günther   Die Heilige und ihr Narr" mit Wilhelm Dieterle   und Lien Deyers   in den Hauptrollen. Voran ging ein ausgezeichneter Kultur­film der UFA  , der uns mit der ,, Tierwelt im Teich" bekannt macht. Schmidt- Gentner begleitete den Film mit dem Titania­Sinfonie- Orchester, das lebhafte Anerkennung fand.

Deutsche   Schauspieler in Stocholm. Zum erstenmal seit langem mehte heute am dramatischen Theater zu Stockholm   die deutsche Flagge. Frizz Kortner brachte mit einer deutschen   Schauspieler­truppe Alfred Neumanns Patriot" zur Aufführung und erntete starken Beifall.

Festkonzert für Erwin Lendvai  . Erwin Lendvai  , der Wegbahner auf dem Gebiete des modernen Chorschaffens, begeht Sonnabend seinen 50. Geburtstag. Zwei unserer leistungsfähigen Chorvereine, der Lendvai Chor und der Volks chor und sein Kinder- und Jugend­chor, 400 Mitwirkende, werden in einem Konzert Einblid in das Schaffen geben. Im Mittelpunkt steht ein Jugendwerk Ermin Lendvais Nippon", Chorsuite für weibliche Stimmen. Sein Gegenstück ist der Männerchor Brügge  ". Kinder- und Gemischter Chor vereinigen sich zur Wiedergabe der Chorkantate, Wir wollen bau'n". Als einer der besten modernen Kampfgefänge ist sein ,, Kampflied der Arbeit" anzusprechen. Diesem Werk für Männerchor folgt Wahlspruch der Wenschheit", der uns von dem 1. Deutschen   Arbeiter- Sängerbundesfest noch in bester Erinnerung steht. Eine große Anzahl von Gefängen für Männer- und Gemischten Chor vervollständigen den Ueberblid. Die Ver­anstaltung steht unter der Leitung von Georg Ostar Schumann und Dr. Ernst 3 ander. Der Reinertrag ist Erwin Lendvai  , der anwesend sein wird, zugedacht.. Arbeitslose erhalten zu dem Konzert in der Phil­harmonie Karten zu 50 Pf. gegen Ausweis an der Abendkasse. Ein­heitspreis 1 Mr. Beginn 8 Uhr abends.

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In der Komischen Oper beginnt Freitag das Gastspiel der Dresdener  Komödie mit Charleys ante".