lang, im Bogtland, im Erzgebirge , in der Schwäbischen Alb und natürlich auch im Alpenanteil. Zum Glück sind es nie Beben von erheblicher Stärke. Katastrophen wie San Franzisko ( 18. April 1908) oder Valparaiso Santiago( 16. August 1906) oder endlich die letzten großen Beben in Japan haben Deutsch land nie heimgesucht. Dennoch: Lebhafte Bewegungen wurden 1869-1873 im Erdbebenschwarm von Großgerau( etwa 600 im ganzen) beobachtet. Immer aber sind die Beben in Deutschland lokalisiert. Ausdehnungen der Schütterflächen und Zerstörungen in erheblichem Ausmaße fommen kaum vor.
Ganz anders die Beben anderwärts: In Japan umfaßte z. B. die Schütterfläche 1891 insgesamt 243 055 Quadratkilometer, also ein Gebiet halb so groß wie Deutschland . Das Laibacher Be= ben von 1895 wurde in einer Ausdehnung von 712 970 Quadrat filometer verspürt. Das ist so viel wie Deutschland und England zufammen. Das ostindische Beben von 1897 hatte in einem Gebiet von 377 000 Quadratkilometer( so groß wie ganz Preußen) ernste Beschädigungen verursacht; verspürt wurde es in über 3,12 Millionen Quadratkilometer. Auch das erwähnte Lissabonner Beben wurde über 2,6 Millionen Quadratkilometer hin verspürt. In folchen Fällen spricht man von Weltbeben. Es ist zu vermuten, daß das Hypozentrum solcher Weltbeben etwa 200 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche liegt.( Sypozentrum ist der Ausgangspunkt der Erschütterung. Mit Epizentrum bezeichnet man jenen Ort, wo dieselben auf der Erdoberfläche in Erscheinung treten.) Die Erdbebenwellen selbst pflanzen sich vom Hypozentrum zum Epizentrum und auf den übrigen befallenen Strecken mit sehr unterschiedlicher Beschwindigkeit( marimal 31,7, minimal 3,8 Kilometer stündlich)
fort. Etwas Definitives läßt sich darüber nicht sagen. Jedes Beben
hat seine Individualität.
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Auch die Ursachen sind sehr mannigfach. Gegenwärtig unter fcheidet man brei Kategorien: Bulkanische( eventuell tryptovulka nische), Einsturz- und Dislotations Beben. Natürlich sind die Grenzen stets fließend. Es fann sich immer nur darum hanbeln, daß die eine oder andere Ursache überwiegt. Bulkanische Beben sie rühren vom Rumoren in den Lavanestern her.
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Einsturz beben- Einstürze von riesigen Hohlräumen unter der Erdoberfläche, die das Wasser nach und nach ausgewaschen hat. Millionen von Wassertropfen fallen als Regen oder Tau auf den Boden, dringen in ihn ein, sichern durch Spalten, Runsen, Klüfte abmärts, und auf dem Wege zum großen Grundwasserozean nimmt jeber dieser Tropfen ein Milligrämmchen Ralf mit, das er vom Felsgerüste loslöst. Milliarden von Milligrämmchen werden nach und nach zu Millionen Tonnen. Die Erde hat eben Zeit! Und so entstehen Hohlräume, erſt fleine, dann immer größere, auf Stalag liten und Stalagmiten gestützte, mächtig ausgewölbte Dome, Grot ten, Riesenhöhlen von Kilometern Erdstreckung. Schließlich drückt die immer mächtigere Deckenlast die Stüßpfeiler ab, sie splittern, niden zusammen, donnernd stürzt das ganze Gewölbe.... So entstehen die Erdbeben im Karst, in der Rauhen Alb, überhaupt in vielen Gebieten auf Ralfgrundlage.
Man könnte diese Einsturzbeben mit den Dislotations beben zusammenfassen und sie„ tektonisch" nennen. Denn auch die letzteren sind Vorgänge im Bau der Erdrinde, in der Verlagerung, Hebung, Sentung, Gegeneinanderpressung, Aneinanderaufrichtung der großen Erdschollen, die die Kontinente und Teile davon bilden, nor sich gehen. Zwischen diesen Schollen liegen die großen Grabenbrüche( Rheintal, Tanganjika , Rotes Meer usm.), an deren Rändern sich die jüngsten Gebirge aufgefaltet haben. Daß
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derartige große Bewegungen nicht ohne örtliche Erschütterungen| sprechen. Daß Ibsen das junge Mädchen wirklich geliebt hat, vervor sich gehen, ist selbstverständlich. Und deshalb find jene Gegen- raten die wenigen Briefe an sie nur allzu deutlich. Ach, liebes den, in denen noch heute die gebirgsbildenden Kräfte am Werte sind, Fräulein," schreibt er am 15. Oftober 1889,., Sie schreiben so reizend am stärksten von Erdbeben heimgesucht. Wenn sich an einer solchen in Ihrem letzten- nein, nein, Gott behüte in Ihrem vorigen Schollenbruchstelle noch ein Magma nest befindet, so fann es Brief schreiben Sie so reizend:„ Aber Fräulein bin ich nicht für vulkanische Eruptionen und Erdbeben zusammen geben, wohl die Sie". Also liebes Kind denn das sind Sie doch jedenfalls fürchterlichsten Naturkatastrophen, die Menschenleib und Menschen für mich sagen Sie mal, erinnern Sie sich, daß wir einmal geist über sich ergehen lassen müssen. über Dummheiten und Tollheiten sprachen? Oder richtiger gesagt, ich sprach allerlei darüber. Dann übernahmen Sie, liebes Kind, die Lehrerrolle und bemerkten in Ihrer leisen, melodischen, weit dahin= schauenden Weise, daß es doch immer ein Unterschied zwischen Dummheit und Tollheit sei. Nun freilich, davon hatte ich schon im voraus eine Ahnung. Aber diese Episode, wie alles übrige, ist doch in meiner Erinnerung. Denn ich muß immer und immer darüber grübeln: War es eine Dummheit oder war es eine Tollheit, daß wir einander entgegengekommen sind? Oder war es sowohl eine Dummheit wie eine Tollheit? Oder war es feins von beiden? Ich glaube, das letzte wird doch das einzig Stichhaltige sein. Es war einfach eine Naturnotwendigkeit. Und es war ein Fatum zugleich." Der Brief schließt: Tausendmal gute Nacht, Ihr stets ergebener H. J."
Schuhmittel gegen Erdbeben gibt es nicht. Abgesehen von der Unbestimmtheit des Eintritts sind auch die Arten der Bodenbewegungen durchaus verschieden. Das eine Mal ist es nur ein sentrechter Stoß, das andere Mal wieder ist es ein gewissermaßen wellenförmiges Fortrollen des Bodens( 3 bis 10 Meter hohe Wellen beobachtete man 1891 in Arafata) oder es sind 3er reißungen des Bodens unter gleichzeitiger Verschiebung der einzelnen Stücke gegen- und übereinander. Die einzige Möglichkeit, die grimmigsten Folgen abzuwehren, ist: leichte Bauart der Häuser, damit deren Trümmer beim Einsturz geringe Wucht besitzen Ansonst ist der Mensch den typhonischen Gewalten wehrlos ausgeliefert. Vielleicht soll er an ihnen lernen, daß die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Verständigung zwischen den Bölkern ein Cles ment des Weltenplanes ist?
Karl Quenzet:
Henrik Ibsen dachte von den Frauen sehr hoch. Namentlich verehrte er die tüchtigen, tätigen Frauen, die guten, hilfsbereiten Kameradinnen. Für sogenannte Salondamen hatte er gar nichts übrig. Eine seiner schönsten Mädchengestalten ist Thora Bratsberg ( in dem Lustspiel„ Der Bund der Jugend"). Sie ist, wie es in dem Stücke heißt ,,, tief und still und treu". Wir treffen diesen Typus bei ihm des öfteren. Es sei nur erinnert an Asta Allmers( Klein Eyolf"), Ella Rentheim( John Gabriel Borkman ") und Irene ( ,, Wenn wir Toten erwachen"). Auch Hilde Wangel, die wir in der Frau vom Meere" als spöttischen, sich ewig mokierenden Backfisch fennenlernen, und die wir dann im Baumeister Solneß" wiederfinden, ist trotz ihrer burschitosen Art tief und still und treu. Sie liebt den Baumeister, aber sie bringt es doch nicht übers Herz, ihn feiner Gattin wegzunehmen.
Das Urbild Hildes war eine junge Wienerin, namens Emilie Bardach. Sie war 1871 geboren und zählte, als sie mit dem 61jährigen Ibsen zusammentras, 18 Jahre. Der bekannte Literaturhistoriker Georg Brandes hat die Briefe des Dichters an sie herausgegeben. Man hat sich über diese Indiskretion" aufgeregt; wie mir scheint, ohne Grund. Das Verhältnis Jbsens zu der Achtzehnjährigen ähnelt dem Goethes zu Marianne von Willemer . Es war genau ebenso zart und innig. Warum soll man nicht davon sprechen? Ibsen lernte die junge Bienerin um Spätsommer 1889 fennen, und zwar in Gossensaß in Tirol. Emilie weilte dort mit ihrer Mutter. Der Eindruck, den das innerlich vornehme Mädchen auf den Dichter machte, muß tief und nachhaltig gewesen sein. In ihr Stammbuch schreibt er die verräterischen Worte:„ Hohes, schmerz liches Glück- um das Unerreichbare zu ringen". Er schenkt ihr sein Bild und setzt auf die Rückseite die entsagende Widmung: An die Maisonne eines Septemberlebens in Tirol". Das war am 27. September 1889. Anfang Oktober ist der Dichter schon wieder in München . Er hat Emilie Bardach niemals wiedergesehen. Es ist sehr schmer, sich über solche zarten Beziehungen auszu
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Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.- Ges.) Bilanz am 31. Dezember 1931
Vermögen
Kasse, Postscheck- und Bankguthaben in laufender Rechnung.
Materialien
Wertpapiere und Beteiligungen Wechsel.
Forderungen davon:
a) Konzern- Gesellschaften
b) Bankguthaben
2006 970,67
38 450 000.
c) Sonst. Forderungen 19 756 032,06 Kapitalverpflichtung der Berliner Kraft- u. Licht- Aktiengesellschaft Vorauszahlungen auf Versicherungen Int. Tilgungsfonds f.d.Frankenanleihe Disagio der 6% Dollar- Anleihe v. 1980
Verbindlichkeiten
Aktienkapital
Gesetzlicher Reservefonds
7% Frankenanleihe v.1925( Tilg.b.1940) 6% Dollaranleihe v. 1926( Tilg. b. 1951) 6%%% Dollaranleihe v. 1929( Tilg. b. 1959) 6% Dollaranleihe v. 1930( Tilg. bis 1955) Kredite von Lieferanten für den Bau Kraftwerk West, Gläubiger davon:
a) Konzern- Gesell
schaften.
3 034 009,57
b) Sonstige Gläubiger 30 827 864,51 Rücklage für besondere Betriebsverbesserungen
Rücklage für Umschaltungen
Rücklage für Delkredere.
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Pensionsrücklage f. Beamte u. Arbeit. Ueberschuß*)...
RM
1 039 539,60
4 229 412.41
3 692 708,25
102 588,20
60 213 002,73
285 061 590,12 769 599,09 5 478 875,22 5 200 000,- 365 787 310,62
RM 15 000 000,- 1 500 000,- 28 128 761,40 72 743 250,- 61 870 001,- 60 703 715,-
-
82 892 600,-
88 861 874,08
7541 200,51
1 200 000,-
500 000,
8 750 000,-
51 595 908,68
365 787 810,62
*) Aus dem Ueberschuß hat die Aktionärin die Abschreibungen für die von uns gepachteten Betriebsanlagen sowie die Umsatzsteuer auf unsere Umsätze zu leisten; der verbleibende Rest wird nach Deckung der sonstigen Kosten für die Konzessionsabgabe an die Stadt Berlin und für die Gewinnverteilung verwandt.
Gewinn- und Verlustrechnung am 31. Dezember 1931
Ausgaben
Kosten für Betrieb und Strombezug Unterhaltungs- und Instandsetzungskosten
Anlagen- Prüfungskosten
Umschaltungen
Handlungsunkosten
Steuern
Zinsen einschl. Anleihezinsen
Pachtzins
Sonderpachtabgabe
Ueberschuß
Einnahmen
Stromlieferung
Wärmelieferung
Eislieferung
Vermietete Anlagen
Wohngebäude
Gewinne aus sonstigen Nebenbetrieben
Gewinn- Vortrag
RM
38 120 881,81
8 911 896,03
919 850,46
1 296 982,99
8 477 078,01
8 269 486,87
12 182 160,50
14 620 625,32
5 454 185,84
51 595 908,68
149 798 500,96
RM
147 561 169,27
1 258 402,31 802 186,05 84 271,22 528 792,48
23 854,03 89 875,60
149 798 500,96
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Man fühlt aus diesen Worten, wie der alternde Dichter leidet und seiner Natur nach grübelt. Allmählich findet er sich zu seiner Dichtung zurück. Am 19. No. Dember schreibt er:„ Sie wissen ja, daß Sie immer in meinen Ge danken sind und bleiben werden. Ein reger brieflicher Verkehr ist von meiner Seite eine Unmöglichkeit." Er sei so erklärt er eifrig bei der Arbeit. Doch:„ Dichten ist schön; aber die Wirklichkeit fann dann und wann noch viel schöner sein".
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Am 6. Dezember packt ihn die Erinnerung wieder stärker. Wie lebendig steht Ihre liebliche Erscheinung in meiner Erinnerung! In meiner Phantasie sehe ich Sie immer mit Perlen geschmückt." " Als eine liebliche Sommererscheinung," so schreibt er am 22. Dea ember, habe ich Sie, meine liebe Prinzessin, tennengelernt." Aber schon meldet sich eine leise Entfremdung: ,, Aufrichtig gesagt, liebe Prinzessin, in vielen entscheidenden Beziehungen stehen wir doch einander sehr fremd gegenüber".
Am 30. Dezember dankt Ibsen dem Mädchen für ihr Bild mit folgenden Worten: Ihr schönes, reizendes, so sprechend ähnliches Bild hat mir eine unbeschreibliche Freude bereitet. Ich danke Ihnen dafür tausendmal und so recht von Herzen".
Am 6. Februar 1890 bittet er sie dann, ihn zu vergessen.„ Sie haben andere Aufgaben in Ihrem jungen Leben zu verfolgen, anderen Stimmungen sich hinzugeben. Und ich kann mich nie durch ein briefliches Verhältnis befriedigt fühlen."
Zum 70. Geburtstag des Dichters( Ende März 1898) fandte Emilie Bardach einen telegraphischen Glückwunsch und einen Brief. Ibsen schickte ihr daraufhin sein Bild und schrieb folgende Zeilen bazu:" Herzlich liebes Fräulein-! Empfangen Sie meinen, innigsten Dank für Ihren Brief. Der Sommer in Gossensaß war der glücklichste, schönste in meinem ganzen Leben. Wage kaum daran zu denken. Und muß es doch immer wieder. Immer! Ihr treu ergebener Henrik Ibsen ."
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Daß der Dichter das liebliche Mädchen nicht vergessen fonnte, beweist die Gestalt der Irene( Wenn wir Toten erwachen"), die deutlich die Züge der Wienerin trägt. Und wenn Jbsen in diesem seinem legten Werte flagt, er habe über dem Dichten das Leben versäumt sollte er da nicht auch an die schöne und doch so schmerz liche Episode in Goffensaß gedacht haben?
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