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Das Affentheater.

Der Landtag als Tribüne des 3rrfinns.

Ein Landtagsabgeordneter fchreibt uns: Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen, mit eigenen Dhren gehört hat, der macht sich feinen Begriff von der Temperatur und Atmosphäre des Tobsuchts

hauſes, zu dem jetzt der Preußische Landtag   durch die 162 Nazis degradiert ist. Etwas Sachliches soll beraten werden, die Stillegung von Bergwerken und Betrieben, an der Tausende von Arbeitern interessiert sind. Aber nie nie kommt es dazu, statt einer Bez ratung toben fich stunden und stundenlang die Improvisationen eines an der Grenze der Geistesfranfheit stehenden Gehirns aus.

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Der Präsident will einem Redner das Wort erteilen. Aber fchon stürmt der Razianwalt Freisler die Rednertribüne, feus chend, augenrollend, ein zudendes, zappelndes Nervenbündel. Er freischt, alle Glieder verrentend, etwas in den Saal hinein: eben fei in Frankfurt am Main   der nationalsozialistische Abgeordnete Bederle verhaftet worden, aus purer Gemeinheit, um ihn an der Abstimmung über die Amnestie zu verhindern. Der Polizeipräsident Don Frankfurt am Main habe sich eines mit 3uchthaus be drohten Verbrechens schuldig gemacht. Der Landtag möge ohne Beratung die sofortige Berhaftung des Polizeipräsidenten von Frankfurt am Main   beschließen. Ich nehme an" milde Geste daß niemand wagt, gegen diese Forderung elementarer Gerechtigkeit Einspruch zu erheben!"

Dazu Begleitmujit: 160 brüllende, johlende, mit Fäusten drohende Nazis, die zur Linken herüberrufen: Ihr Hundeföhne, Ihr Schmeine". Auf den besänftigenden Zwischenruf eines Ben trumsmannes ruft ein Führer der Nazifraktion: Ihr stinkt vor Bertommenheit von oben bis unten."

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Neues Theater: Der Raziabgeordnete ha afe verlangt auf Grund der unverschämten Provokationen" Herbeizitierung des Ministers, Bertagung der Sigung, bis er da ist. Drei Minuten Gebrüll, Bejohle, Händellatschen.

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Tatbestand: Bederle ist auf frischer Lot verhaftet worden, nerfaffungsmäßig völlig zulässig als er an der Spige eines der botenen Demonstrationszugs marschierte. marschierte. Der Polizeipräsident, deffen Einterferung ins Zuchthaus der Landtag beschließen soll, be­findet sich seit 14 Tagen in 11rlaub. Nun könnte die sachliche Beratung weitergehen. O nein, der nächste Speftatel ist fällig. Mieder stürmt Herr Freisler die Tris büne, überschlägt sich vor Befreisch: der Polizeihauptmann Maas hat den Nazis Material geliefert. Gestern wurde er erschossen auf gefunden, fein 3meifel: Gr3efinsti, heimannsberg und Beiß haben den Mann ermorden lassen. Diesem Grzesinsti ist ja eine solche Tat ohne weiteres zuzutrauen! Ich Berlange die sofortige Anflage megen Mordes gegen Grzesinsti, Beiß und Heimannsberg."-Brüllende Drohrufe der

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Der neue Kurs der Bolfsbühne

Gespräch mit ihrem fünstlerischen Leiter Heinz Hilpert  

Künstlern überhaupt: die, denen hauptsächlich am Neuen liegt, am Es gibt zwei Arten von Dichtern, Malern, Musikern, von Aftuellen, noch nicht Dagemesenen, am Ringen um die zeitgemäße Form und um Entwicklung; und dann die anderen, denen der ewig gleiche Inhalt aller Kunst: das Menschliche zu kostbar dünkt, um nicht in jedem Werf Bollkommenes, Eusammenfassung und Boll endung zu erstreben, gleich viel in welcher Form. So müssen sich im Grunde auch alle Theatermenschen flar darüber werden, von welchem der Pole fie ausgehen, an ihre Arbeit herangehen wollen. Ob ihnen das Werf( ,, des Menschen Kraft im Dichter offenbart") legte Instanz bleiben kann, der sie sich millig unterordnen, oder aber, ob ihnen scheinen, in die fie das einzelne Werk einzuordnen suchen, das so fünstlerische mie außerfünstlerische Zusammenhänge michtiger er. seine Selbständigkeit oft genug verliert und feinen Sinn zwangs läufig ändert: da es ein Glied wird in Gedankenfetten, die in ihrer Gesamtheit erst wieder ein Ganzes fein können. Beide Auffassungen find nöllig gleichberechtigt, sind Sache der Kunst und Weltanschau ung, primärer Einstellung zu allem Leben und Erleben: man begreift die Kunst an sich oder ordnet sie ein, man geht von einzelnen zum allgemeinen oder den umgekehrten Weg.

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Des neuen künstlerischen Volksbühnenleiters Heinz Hilperts Glaubensbefenntnis Befenntnis eines unverwüstlichen Glaubens an die evidente Notwendigkeit des Theaterspielens heißt Hingabe an das Wert. Sichunterordnen; Nachgestaltenmollen, ohne den Baubertreis der Einzelschöpfung zu verlassen, unter Verzicht auf jede Einordnung welcher Art immer. Heißt: bewußte Abfehr vom Ge­sinnungs- und Tendenztheater jeder Richtung und der aktuellen Ver­bindung mit dem Tag: Abkehr von jeder Theorie, von allem Ge­danklichen, Abstrakten, Experimentellen, Rückkehr zu den unzerstör baren Quellen großer Kunst in immer noch vertrauensvoller Hoff nung auf ihre bindende Gemalt. Nach Hilperts Ansicht, Einsicht, Ueberzeugung hat das Theater durchaus nicht die Aufgabe, Schichtungen und Zerflüftungen zwischen den Menschen zu vertiefen und Gegensäge zu betonen, es hat nicht zu moralifieren, zu agitieren, zu propagieren. Es hat den Alltag gar nicht fortzusetzen, es läuft dem Leben gar nicht parallel, es ist vielmehr sein vollkommenster Gegensatz: durch Lösung des einzelnen aus allen Zusammenhängen, durch Erlösung des Menschen" von sich selbst und zu sich selbst, durch Bildung einer Bublifumsgemeinschaft und durch Wieder ermeden des ursprünglichen Sinns allen Theaters des Außer sichseins, des Dämonischen und der rauschhaft zauberischen Verwand­fung..

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gängigen Theaterideal der letzten Jahre scharf unterschieden. Zum Dies ist sein geistiges Programm; scharf formuliert, vom durch Materiellen: der Etat ist( auf ein Drittel etma) start gekürzt. Wenn

izenierungen als Selbstzmed von vornherein fein Raum ist die in der Bolfsbühne auch für Pomp, für Ummeltsbuntheit, für In­außerordentliche Reduktion der Mittel zwingt zu. außerordentlicher Sparsamteit. Borläufig wird ein recht, fleines, allfeitig nermendbares Ensemble genügen müssen, dem( nom bisherigen): Almas: und Karchom, vielleicht auch Drews und Ginsberg angehören werden; ferner( menn auch nicht ständig) Siebel, Berhöfen, Bernede:( nom Münchener   Staatstheater), Marlom und Dahlte( pom Deutſchen Theater), mie eine Anzahl jüngerer Kräfte: Horn, Kurk, Rollande, Thau An Brominenten merden Räte Dorfch, Albers, Ka milla Spira, Curt Bois   und Moser zu hören sein auch fie gedanken unerbittlich untergeordnet. aber feine Stars, sondern dem Ganzen eingeordnet, dem Ensemble:

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manns Ratten"( die Dorsch zum erstenmal in einer reifen Gogols Revifor eröffnet die Saison. Es folgenden Haupt­Frauenrolle), Fanny"( Forthegung von Bagnol's Goldenem Anter", wieder mit der Dorsch) sowie Das neue Baradies" von Julius Hen und Raimunds Alpenfönig und Menschenfeind". Shakespeares Maß für Maß", Mann- Ebermayrs Professor. Unrath", Hormath und Frantisek Langer  , Joachimsohn Das Haus dazwischen", Elisabeth von Castonnier Die Sar dinenfischer" und Zudmayr Schinderhannes" vernoll ständigen den voraussichtlichen Spielplan. Die flaffische Ope rette mird gleichfalls gepflegt werden: wahrscheinlich wird Mil­löders Armer Jonathan" zur Aufführung fommen..

Dr. Jbach, Ludwig Berger, Hilpert selber führen Regie. Auch hier soll( gerade hier) in Uebereinstimmung mit der geistigen Grundeinstellung zum Theater das Werk alles sein und die Ausdeutung" nichts. Des Dichters Welt soll entstehen, und nicht Refleg und Abglanz unserer Welt; fein Mille geschehe. nicht der eines, allmächtigen Regiffeurs, der die Schauspieler nach Möglichkeit zu fpezialisieren und zu typifieren sucht, zu willenlosen Puppen merden läßt. Im Gegenteil: der autokratische Regisseur gehört der Vergangenheit an, und feiner glüdlichen; mas hier so heißen wird, soll ein Helfer des Dichters, pädagogischer Leiter und Befreier des Darstellers sein und möglichst anonymer Diener am Werf. Die Titel der Stücke, die Namen der Mitwirkenden, Ruf und Wollen des Führers versprechen nicht wenig für das kommende Spieljahr der Boltsbühne. Noch ist der Vorhang geschlossen; sein Aufgehen aber wird man mit Spannung erwarten dürfen. Richt um zu egperimentieren, um die Massen durch Maffe zu zwingen, um Stüde   in Stüden zu geben, foll hier, Theater gespielt werden mie fo fie zu befriedigen. Das aber ist schwer, so steht es schon im Fauft. oft in dieser Stadt. Nicht um die Menschen zu vermirren, nein: um

W.

160 Dann gegen bie Zinte." Jhr Mördergefinder" mit Neuer Direktor der Hochschule für Mufit. die Zilmrolle ergeben Jugend gehört zur Jugend. Ströj

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euch wird abgerechnet dafür werdet ihr alle gehängt". Der nationalsozialistische Präsident reagiert grund­fäglich nicht mehr auf solche Dinge. Die Tobsucht steigert sich, man glaubt, einen Haufen heulender Fatire vor sich zu haben. Gleich werden sie in Krämpfe fallen.

Tatbestand: Hauptmann Maas hat sich mit seinem eigenen Dienstrevolver getötet, wahrscheinlich durch linglidsfall. Daß er den Razis Material geliefert hat, haben seine Borgejezten erst durch Freislers Rede erfahren.

Jemand fchlug vor, im Sigungsfaal eine Guillotine aufzubauen. Auf Freislers Anträge fönne dann gleich be schloffen werden, ohne Debatte und Ausschußberatung die Hinrich hung von dem und dem zu beschließen und innerhalb fünf Minuten zu vollstreden. Angesichts dieses Landtags mirfte die Bemerkung taum noch als Wig.

Soll auch der neue Reichstag   ein Affenftall werden?

Untersuchungsfomödie.

Der Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtages   über die Justiz hielt am Freitagabend eine Sigung ab. Der Haupt­berichterstatter, der Rationalsozialist Dr. Krebs, erstattete sein Re ferat, das lediglich eine Inhaltsübersicht über die berüchtigte 3ar­nowsche Schrift Gefesselte Justiz" gab. Borher hatte Genosse Kuttner darauf hingewiesen, daß in dieser Schrift bereits 15 Behauptungen durch rechtsträftige Gerichts. urteile als unwahr ermiesen sind. Das zeuge für den Wert der Schrift. In nichtöffentlicher Sigung beschloß der Auss schuß zunächst die Fälle ha a's Rölling( Magdeburger   Fall), Weismann, Kutister Berthauer und Fememorde zu behandeln. Zu jedem Fall soll ein Nationalsozialist als Bericht erstatter und ein Mitglied einer anderen Partei als Gegenbericht erstatter tätig sein. Da Deutschnationale und Zentrum verzichteten, erhielt die Sozialdemokratie drei Gegenberichterstatter, die Kommu nisten stellen einen( zum Fall Fememorde). Die Berichterstatter follen Ende Auguft über die einzelnen Fälle referieren.

Die Einzigen.

In feinem Wufanfall über das Scheitern der Umneffie wurde der Nationalfozialift Aube offenherzig. Er plauderte aus, daß die Nationalsozialiffen mit allen Parteien verhandelt hätten, auch mit den kommuniften, nur mit den Sozialdemo. trafen nicht. Woraus man fieht, wie recht die Rote Fahne hat, wenn sie die Sozialdemokraten als Freunde der National­fozialisten bezeichnet.

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Wetterbericht für Berlin  : Ziemlich heiter mit meiterer Ermär mung, meist scharfe Luftbewegung. Für Deutschland  : Im Nord often leicht veränderlich und strichmeise leichte Schauer. Im Alpen vorland Befferung, im übrigen Teile Deutschlands   beständiges und

warmes Wetter.

Der Südamerika  - Forscher Nordenftjöld geftorben. Der Süd amerita- Forscher Professor Erland Nordenstjöld ist in Göteborg  im Alter von 35 Jahren gestorben. Der Sohn des berühmten Volar forschers und Entdeders der nördlichen Durchfahrt" bereiste seit 1899 Batagonien, Argentinien  , Bolivien   und Mittelamerita. Er war u. a. Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft zu Berlin   und des Ver­eins für Völkerfunde in Leipzig  .

Werbevorstellung der Boltsbühne. Die Volfsbühne veranstaltet in ihrem Theater am Bülowplos in der Zeit vom 10. bis 16. Juli Werbevorstellungen ber Romödie ,, Geld ohne Arbeit", die auf allen Bläßen für 50 f. einschl. Bettel und Garderobe zugängig ist. Die Bläge werden verlost. Jedermann erhält Borzugsfarten an den Theatertassen der Firma Ties, Alexanderplatz  , Leipziger Straße   und Frankfurter Allee  , im Kaufhaus des Westens, Tauenzienstraße, in der Boltsbühnenbuchhandlung, Köpenider Straße 68, und in der Geschäftsstelle der Boltsbühne, Linienstr. 227.

Im Rose- Garten wird das Rosenfest Sonntag. Montag und Dienstag Tans im Freien, Feuerwerf und leberrojdungen gefeiert. Abends Uhr geht die Operette Drei arme fleine Ttadels" in gene.

Schrefer geht- Schünemann fein Nachfolger.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, wurde. Georg Schünemann  , Brofessor an der Universität Berlin und bisher ſtell vertretender Direktor der Hochschule für Mufit, nun zum Direktor

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der Hochschule ernannt. Wenn seine Ernennung nach dem Rücktritt Schrefers auch eine Selbſtverſtändlichkeit schien( er bat die Funktio: ausgeübt), ist sie in dieser Zeit, in der das eigentlich Selbstverständ­nen eines Direttors seit Jahren tatsächlich und aufs verdienstlichste liche auf fulturpolitischem Gebiet immer seltener geschieht, sehr zu begrüßen. Dem Kultusministerium, das sich von feinerlei Quer­treibereien beeinflussen ließ, ist diese Ernenmmg hoch anzurechnen Franz Schrefer ein bedeutender Komponist, einer der wenigen ganz hervorragenden Kompofitionslehrer unserer Zeit, deffen Be rufung seinerzeit mit vollem Recht erfolgte lebte Jahre hindurch zweifellos mehr jeinem Schaffen als seiner amtlichen Stellung. Es ist daher sehr zu bedauern, daß er die Konsequenzen daraus nicht früher, nicht selbständiger zog, daß er den dahingehenden Anregun gen nicht freiwillig nachfam, vor allem daß er der unverschämten nationalen Brefosforenfamarilla unter Führung des Patentgermanen Hanemann feinen energischeren Widerstand entgegenzusetzen mußte. Ihr Mißtrauensvotum" hätte ihn soviel fümmern müffen mie ein Schlag ins Wasser. Erfreulicherweise bleibt er der mufifa lischen Jugend als Lehrer erhalten: er übernimmt die durch Georg Schumanns Ausscheiden freigewordene Kompositionsklasse an der Atademie der Künste.

Herrenklub der Dilettanten.

Ein fliegender Herrenklub, der sich vor Berlin   und München  als Schauspiel der Gegenwart" ausgibt, hat sich er dreistet, in der Komödie" am Kurfürstendamm zu gastieren. Die Mitglieder dieses Herrenklubs find, wie das heute öfter bei folchen aristokratischen Bereinigungen auch in dem Gebiete der Politik und Wirtschaft geschieht, gut gelaunte und sehr vollmäulige Brogrammatiker; doch sie wissen weder von Tuten noch von Blasen, fobald die Pragis zu meistern ist.

Daher stellt der Soziologe des Theaters non 1932 fest, daß neben unseren prachtvollen, auch durch die Krise nicht zu entmuti­

genden Schauspielern, einige Büstlinge des Nichtkönnens beffiffen sind, den an sich schon mageren Rahm von unserer Krisentheater­schüssel abzuschöpfen.

Die ungebetenen Gäste spielen eine sogenannte Zeitfatire", betitelt Clarence und die Nugnießer", zu deutsch die Geschichte des blinden Passagiers aus einem Stratosphärenflugzeug der Zukunft. Der Nassauer des Luftverkehrs wird zum Helden, oder vielmehr er soll es werden. Die Presse blamiert sich bis auf das Herz des Füllfederhaltergemüts, oder vielmehr sie soll es tun. Die Geschäftemacher entpuppen sich als Gefindel. D. h. sie würden sich entpuppen, wenn der Theatersatyr Wolfgang Bezzet nicht Lange­meile, gewürzt durch Salzlosigkeit, allein gefüttert und wieder von fich gegeben hätte. Aus allen solchen Erfahrungen begreift man, daß einige Unten vom Tod des Theaters fafeln. Die Unten haben Unrecht, und sie sind nur nicht fähig, die ewigen Kulturfräfte des lebendigen Theaters als Kunstschöpfer und Kunstrichter zu entdecken. Rünftig wird an michtigeren Objekten zu beweisen sein, mas biefe

Behauptung sagen soll.

Flucht von der Teufelsinsel."

Titania Palaft und Marmorhaus.

M. H.

Sie macht sämtliche Hausarbeiten, die fleine, zarte Frau des Kommandanten, der ein großes Sträflingslager verwaltet. Er aber mill nicht, daß fie derart schuftet, es gibt ja Sträflinge übergenug, die scheuern und Gartenarbeiten machen fönnen. Die junge Frau aber hat Angst vor einem Sträfling. Der Mann jedoch bringt trog dem einen ins Haus.

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große ling und Verwaltersfrau lieben fich. Den Mann von Dudley' Digges   als selbstgefälliger, freßfüchtiger Hausbrache auf die Beine gestellt die von Ann Harding   zart, doch zu amerikanisch gespielt wird­macht die Eifersucht zur Bestie. Er schidt seine Frau nach Frankreich   zurüd. Der Sträfling flieht und als der Verwalter ihn erwischt, wird dieser von einem anderen Sträfling getötet. Nun

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ist der Weg für die Liebenden frei und das beruhigte Filmpublikum meiß, nach Verbüßung seiner Strafe wird der schöne Sträfling in den Armen feiner Geliebten landen

Ganz groß wirft der inzwischen an einer Entfettungsfur ge storbene Louis Bolheim als gemalttätiger Mörder, der sich zur mahren Freundestat aufschmingt, als ihm die Gelegenheit dazu ge geben wird. Der Regisseur Beslen Ruggles macht jo siel Kons zeffionen, daß er fein eigenes Talent dabei vergibt. Daß man aus­gerechnet diefen Film nach der Teufelsinfel verlegt, mirft lächerlich: denn selten waren die Kulissen derart sichtbar wie diesmal. e. b.

Der König der Schuhpuzzer."

Kurfürstendamm.

feiner echt franzöfifchen Spaßmacherfunft als König der Raffauer" Der französische   Boltstomiter Georges Milton hat sich mit bei uns bestens eingeführt. Der Erfolg hat zur Nachahmung verlodt. Und so tommt er uns in einem neuen Film, der an den ersten feineswegs heranreicht. Der Fehler liegt nicht in den lleberteibun gen, überhaupt nicht im Genre, sondern in der Torheit des Ma muftripts und der Regie. Die Herrschaften fönnen fich nicht genug tun, jede Szene bis zur Langmeile auszumalzen. Zum Schluß mächst ihnen der Kuddelmuddel, den fie angerichtet haben, förmlich über den Kopf, und man ist froh, daß der Schuhpuzer von ehemals endlich, rein aus Bersehen, in Monte Carlo   feine Millionen im Spiel gewonnen hat und nun seinen eigenen Schuhcrème- Betrieb

aufmachen fann.

Narrenstreichen, leisten; er tommt natürlich überall zu spät, richtet Borher muß Bouboul so heißt er das Unglaubliche an überall den größten Unfug an, wird mit Recht aus seiner Schuh­eines städtischen Omnibusses fort, bringt mit feiner Freitarte ein pugerei rausgeschmissen, und seht mon feine Boffen als Chauffeur": ganzes Theater durcheinander und muß schließlich noch als falscher Bring die gute Gesellschaft amüsieren. Wer zählt die Rollen und Rostümierungen, die er durchmachen muß? Immer ist er fligend und mendig in der besten Laune, und manchmal stedt er uns selbst in diesem Film noch damit an. An rein Filmischem werden Bühnenrevuen und ein Fest der Brogen geboten. Ulfig ist Bouboules Befährte, der lange Kellner Anatole.

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Biel   mehr schien das Bublifum der Bortampf Schmeling -Sharfen zu intereffieren, der im Borprogramm lief.( Räheres im Sportteil.)

r.

Wieder einmal: Der fröhliche Weinberg". Sumayers unper. geholfen hat, bewährt sich auch in diesem Sommer. Das Zentral müftliche Komödie, die schon über manche Sommerflaute hinmeg­Theater" hatte mit dem Stüd einen ausgesprochenen Erfolg. Die Darsteller tonnten fich vorneweg Christl Storm und Eduard Nicol- durchaus sehen laffen. Birhne und Publitum maren in

beſter Fühlung.

Die Afademiemahlen bestätigt. Das preußische Staatsministe. rium hat die Wahl des Prof. Mor von Schillings zum Bräsidenten der preußischen Akademie der Künfte für die Zeit Dom 1. Oftoher 1932 his zum 30. September 1935, bestätigt. Die Wahl des Professors Boelzig zu seinem Stellvertreter für den gleichen Zeitraum ist gleidh falls bestätigt worden.

Ein neuer Kapellmeiffer der Städtischen Oper. Auf Beschluß des Aufsichtsrats der Städtischen Oper murde Werner Ladmig als standi ger Dirigent der Städtischen Oper verpflichtet. Ladwig mar bisher am Staatstheater in Schwerin   tätig.

Die Rade des Tong", der amerikanische Film, den die Film. prüfungsstelle verboten hatte, ist non der Oberprüftelle freigegeben

Und nun segen die Konflikte ein, die für Ronalb Colman morben.