Neue Erwerbslosenküche! Das Selbsthilfewerk der Erwerbslosen wächst! Durch die Initiakive Weißenseer Volksgenossen ist es der Ilolgetneinschust Berlin möglich geworden, auch im Bezirk w c i h e n s e e die vorbereitenden Arbeiten zur Errichtung einer Suche und eines umfangreichen Heimes in Angriff zu nehmen. Das Bezirksamt hat in der Charlottenburger Straße 120 der Notgemeinschaft große Räume zur Verfügung gestellt und aufs wärmste das Vorhaben der Notgemeinschaft begrüßt. Etwa 23 bis 30 Erwerbslos« gehen schon in den nächsten Tagen daran, die er- forderlichen Einrichtungen zu erstellen, damit in aller Kürze mit der Ausgabe des Mittagessens begonnen werden kann. Die Gründungsversammlung in der Kindl-Brauerei sah Frauen und Männer der verschiedensten politischen und religiösen Richtun- gen beisammen. Nach einem einleitenden Referat des Vorsitzenden der Notgemeinschaft Berlin , des Stadtverordneten L e m p e r t, wur- den die erforderlichen organisatorischen Arbeiten sofort in Angriff genommen. Der Eifer und die Liebe zur Sache, die deutlich aus den zu» stimmenden Erklärungen der Anwesenden hervorgingen, garan- tieren der neuen Ortsgruppe des Selbsthilfewerks ein gutes Ge- deihen im voraus. Die Winterhilfe der Giemenswerke. Di« im Rahmen der Groß-Berliner Winterhilfe von den Sie- mensfirmen zu Beginn des Jahres 1331 eingerichtete Notspei- Jung, die auch während der Sommermonate beibehalten wurde, wird auch im kommenden Winter fortgesetzt werden. Es werden weiterhin in erster Linie ehemalige Arbeitnehmer der Siemensfirmen an vier verschiedenen Stellen, in Siemensstadt , Spandau , Moabit und Charlottenburg gespeist werden. Die tägliche Ausgabe beträgt etwa 2000 Liter. Seit Beginn der Notspeisung sind etwa % Million Liter Essen verabfolgt worden.
-100 Flugzeuge starten nach Berlin . Hundert Flugzeuge werden ank Freitag, dem 30. September aus allen Teilen Deutschlands zur Beteiligung an dem großen Dela-Flugtag mit Flugzeugrennen(am Sonntag, dem 2. Ok» tober im Flughafen Tempelhof ) starten. Und aus allen deutschen Städten, die über Flugplätze oerfügen, selbst auch aus den ent- ferntesten, wie Aachen , München , Stuttgart , Breslau und Königs- berg, werden sich aktive Flugsportler an diesem großangelegtem Werbeflug beteiligen. In weit über 100 größeren Städten gelangen farbige Flugblätter mit dem Motto:„Wir fliegen zur Dela" zum Abwurf. Bis Sonnabendabend werden sämtliche Dela-Flugzeuge in den Sammelhäfen Leipzig , Magdeburg , Kottbus und Stettin gelandet sein, um am Sonntag, dem 2. Oktober um 95� Uhr vormittags im Flughafen Tempelhof zu starten. Um zu prüfen, wie weit Sportflugzeuge für die Postbeförderung verwendbar sind, werden den Führern vor dem Start P o st b e u t e l ausgehändigt, die in Jüterbog , Schwetz an der Oder und Potsdam über einem näher gekennzeichneten Postziel abzuwerfen sind. Nach Ueberfliegen des Postziels findet zwischen Potsdam und Staaken ein Ausschei- dungsrennen mit fliegendem Start in Potsdam statt, um aus der großen Zahl der Flugzeuge die schnellsten Maschinen für das am Nachmittag auf dem Flughafen Tempelhof vorgesehene Gelände- rennen zu ermitteln. Bei ihrem Flug von Staaken nach Tempelhof werden die Flug- zeuge Kurs auf den Berliner Funkturm nehmen, um die am Fuße des Funkturms gelegene und am Vortage eröffnete deutsche Luftsport-Ausstellung Dela Berlin 1932 zu begrüßen. Bis 12 Uhr mittags müssen sämtliche Flugzeuge in Berlin -
Oer ßrofje Siedlungskrach. Untersuchung gegen Funktionäre der„kinderreichen Familie".
Reben dem Zusammenbruch der„Heimbau" Siedlungsgenosfea- schast beschäftigt die Staatsanwaltschaft 1 zur Zeit der Konkurs einer anderen Baugenossenschaft, und zwar der Gemeinnützigen Gesellschaft„Die kinderreiche Familie" e. G. m. b. h. die in der Söpenicker Straße 18 ihre Büros hatte und in Reukölln Wohnungen insbesondere für kinderreiche Familien gebaut hatte. Die Untersuchung richtet sich unter dem Rubrum„Schade und Ge- nassen" gegen den vorstand und Aufsichtsrat, dem eine Reihe kommunistischer Funktionäre angehörten. Ihnen wird handelsrechtliche Untreue, Bilanz- Verschleierung und Konkursvergehen zur Last gelegt, weil sie die Gelder der Baugenossen nicht im Interesse der Gesell- schaft verwendet haben sollen. Dem früheren kommunistischen Stadtverordneten Krautzpaul wird u. a. der Vorwurf gemacht, daß er sich von Stadtrat Schminke-Neukölln ein Attest ausstellen ließ und dann auf Kosten der Genossenschaftler eine längere Erholungsreise gemacht hat, also Vorwürfe, die an gewisse Vorkommnisse im Fall Devaheim erinnern. Außerdem sollen auch Gelder der Genossenschaft für Wahlzwecke der Partei Verwendung gefunden haben. Der Verlust der Gesellschaft beträglt etliche tausend Mark. Schließlich wird von der Staatsanwaltschaft noch der Vor- wurf geprüft, ob die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichts- rates sich von den mit der Ausführung der Bauten beauftragten
Gesellschaften Provisionen hoben zahlen lassen. Von einem Bücher- revisor werden gegenwärtig auf Veranlassung der Staatsanwalt- schaft die einzelnen Buchungen und Konten der„Kinderreichen Familie" nachgeprüft. Diese Arbeiten werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen, so daß noch einige Monate bis zu einem gericht- lichen Nachspiel verstreichen werden. Eine gesprengte Versammlung. Ein« neue Gruppe, die sich„Deutsche sozialistische Kampfb«wegung" nennt, wollte gestern in den Pharussälen in der Müllerstraße eine Versammlung abhalten, für die der Führer der Kriegs-„Emden", Helmuth von Mücke , als Redner vorgesehen war. Mücke war früher Landtagsabgeordneter der Nationalsozia- listen, hotte aber aus Gewiffensgründen die Hrtler-Partei verlassen. Das veronlaßte natürlich gestern die Nazis, Mücke mit allen Mitteln am Reden zu hindern. Da sie Enthüllungen fürchten müssen, ran- dalierten sie, nachdem sie unter demonstrativem Spektakel eingerückt waren, vom Beginn der Versammlung an, bis sich die Vertreter der Polizei gezwungen sahen, die Versammlung für aufgelöst zu erklären. Diese Kompfmethode entspricht dem Wesen der NSDAP., und es erübrigt sich, etwas dazu zu sagen.
Tempelhof gelandet sein. Nach einer kurzen Mittagspause werden die letzten Vorbereitungen für die Abwicklung des um 14.30 Uhr beginnenden Flugtag-Programms getroffen.
Messeraiieniai auf die Ehefrau. Von Stettin nach Verlin verfolgt. Zu einer blutigen Szene kam es gestern vor dem Hause Alte Schönhauser Str. 7 im Norden Berlins.- Passanten be- obachteten, wie ein Mann und eine Frau in aufgeregtem Gespräch über den Fahrdamm liefen und vor dem Hause Nr. 7 in der Nähe der Mulackstrahe stehen blieben. Plötzlich zog der Mann ein Messer und stieß damit auf seine Begleiterin ein. Der Mann wurde fest- genommen und der Polizei übergeben. Die Frau wurde zur nächsten Rettungsstation gebracht. Sie hatte Stiche in die Brust erhalten. Auf der Polizei erklärte der Mann— es handelt sich um einen Fritz B r u n n e ck aus Stettin —, daß seine Frau vor kurzem mit einem größeren Geldbetrage aus Stettin ausgerückt und nach Berlin ge- flohen sei. Sie hatte ihm einige hundert Mark gestohlen. Er traf die Frau, stellte sie zur Rede und ließ sich in der Erregung zu der Bluttat hinreißen. Werbesporttag des Reichsbanners. Am kommenden Sonntag findet ab 13 Uhr auf dem Sportplatz an der Einsamen Pappel, Kantianstrstaße,«in Werbesporttag des Reichsbanners, Ortsverein Prenzlauer Berg , statt. Der Tag soll der Werbung sür den Sport innerhalb des Reichsbanners dienen. Es werden u. a. folgende Disziplinen ausgetragen: 100- Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, 4 Xl00-Mstsr-Stasf«l. Der Zutritt zu den Sportplätzen ist frei. Im eingefriedeten Garten des Sportrestaurants findet ein Konzert statt. Dort ist auch eine
vis Jugendweihen des FrOhlahrs. Anmeldungen müssen letzt vorgenommen werden.
Die Anmeldungen für die F r üh ja h r s j u ge nd we ih e n 1933 bitten wir unter Zahlung der Einschreibegebühr von 30 Pf. sofort bei den nachstehend aufgeführten Anmeldestellen vorzunehmen. Mitte: H. Lehmann, N 54, Ackerstr. 174(Vorwärts-Spedition). — Deutscher Metallarbeiterverband, C. 23, Elsasser Str. 86/88, Z. 20, geöffnet 9— 16 Uhr. Freitags 9— 19 Uhr, Sonnabends 9— 13 Uhr.— Freigewerkschafkliche Jugendzentrole, SO 16, Engel- ufer 24/23, II. Stock, Zimmer 26(geöffnet 9— 17 Uhr, Freitags 9— 19 Uhr, Sonnabends 9— 13 Uhr).— Wollstein , S. 14, Prinzenstraße 63(Vorwärts-Spedition).— P. Dobrohlaw, N 37, Swinemünder Str. 11, Restaurant. Tiergarten: S. Joseph, NW 21, Wilhelmshavener Str. 48 (Vorwärts-Spedition). Wedding : P. Krause, N 63, Müller-, Ecke Utrechter Str. (Vorwärts-Spedition).— P. Kroll. N 63, Utrechter Str. 21 (Restaurant).— K. Andersson, N 31, Stralsunder Str. 19(Schuh- niocherei).— B. Hönisch, N 31, Wattstr. 9(Vorwärts-Spedition).— H. Fischer, N 20, Vastianstr. 7(Vorwärts-Spedition). Prenzlauer Berg : W. Hoffmann, N 58, Lychener Str. 8 (Restaurant).— P. Dölz, NO 55, Jmmanuelkirchstr. 24(Vorwärts- Spedition).— E. Gerth, N 113, Greifsphagener Str. 22(Vorwärts- Spedition). Friedrichshain : F. Arndt, O 17, Markusstr. 36(Vorwärts- Spedition).— M. Wartmann, O 34, Königsberger Str. 37(Photo- laden, Eingang vom Hausflur).— K. Melle, O 34, Petersburger Platz 4(Vorwärts-Spedition).— L. Wittschuh, O 34, Petersburger Straße 3(Restaurant). Kreuzberg : G. Schmidt, SW 61, Baerwaldtstr.. an der Gneifenaustr.(Vorwärts-Spedition).— Urban, SO 36, Lausitzer Platz 14/15(Vorwärts-Spedstion).— P. Lier, SO 36, Naunyn- straße 9(Restaurant).— Deutscher Freidenkeroerband E. V., SW 29, Gneifenaustr. 41, Hof 3, I. Stock(geöffnet 8— 16 Uhr).— Sekretariat der Jugendweihen der Sozialisten. Freidenker und Gewerkschaften Berlins , SW 68, Lindenftr. 2, v. I Tr.(geöffnet 9—17 Uhr, Mitt- wachs und Freitags 9— 19 Uhr, Sonnabends 9—13 Uhr). Eharlotteuburg: Vorwärts-Spedition Eharlottenburg, Sssenheimer Str 1, pt. W�Frau Joochimie, Charlottenburg , Kaiser- dämm 93, Eingang Rognitzstr.(Vorwärts-Spedition) 14— 18 Uhr.— F. Bunge. Charlottenburg , Rosinenstr. 4, v. IV Tr. Spandau :-„Volksblatt"-Buchhandlung, Spandau , Potsdamer Straße . Wilmersdorf : Frau Ungerer, Wilmersdorf , Hanauer Str. 43. Siedlung. Zehlendorf : Lehrer A. Zettl, Zehlendorf , Woldhüterpfad 81. Schöneberg: Rathmann, Schöneberg , Belziger Str. 27(Vor- wärts-Spedition).— Frau Klawitter, Schöneberg , Apoftel-Paulus- Str. 7.— S. Schaudt, Friedenau , Bachestr. 9.
Steglitz : F. Hamburg, Steglitz , Schloßstr. 103.— Wilhelm Skubig, Steglitz , Ringstr. 7, Garteichaus III.— K. Schönwetter, Lichterfelde-Weft, Hindenburgdamm 71.— Konsum Lankwitz , Kaiser- Wichelm-Straße 43. Tempelhof: Für Tempechos: Max Giese, Stollbergstr. 9.— Richard Hille, Moltkestr. 11.— Für Mariendorf : August Tibor, Kaiserstr. 31, I.— Paul Rathmann, Prühßstr. 16, III.— Für Marienfelde : Fritz Greulich, Adolsstr. 33.— Für Lichtenrade : Kurt Sangkohl, Uhlandstr. 85. Neukölln: Vorwärts-Spedition, Neukölln, Siegfriedstr. 28/29, 14— 18 Uhr.— Vorwärts-Spedition Neukölln , Neckarftr. 2, 14 bis 18 Uhr.— Parteibüro Neukölln , Fuldaftr.(Jdealpaffage) Aufg. 3, 17— 19 Uhr.— A. Schwach, Britz , Großsiedlung, Liningftr. 58. Treptow : E. Mecklenburg , Treptow , Graetzftr. 30(Vorwärts- Spedition).— Paul Scheunemann, Baumschulenweg , Eckehardstr. 5. — F, Katerbaum, Adlershof , Ssdanftr. 3(Restaurant).— A. Bader, Oberschöneweide , Wichelminenhofstr. 17(Zlgarrenladen). Köpenick : C. Willam, Köpenick , Alte Dahlwitzer Str. 72.— Otto, Friedrichshagen , Kirchstr. 34(Restaurant).— G. Fahrentholz, Friedrichshagen , Kirchstr. 28.— F. Klein, Grünau , Friedrichstr. 17. — F. Raujoks, Grünau , Viktoriaftr. 10.— Heimann, Bohnsdorf , Waltersdorfer Str. 100(Restaurant).— F. Krail, Rahnsdorf , Forst- straße 9.— F. Schade, Rahnsdorf , Mühlenweg 5. Lichtenberg: Rektor Sängerm, Lichtenberg , Schule Friedrich- straße.— Rektor Prib«, Lichtenberg , Lichtenberger Schule, Marktstr. — Rektor Sydow, Lichtenberg , Schule LeopoSstr.— Rektor Lenz. Lichtenberg , Schule Scharnweberstr.— Rektor Schlicker, Lichtenberg , Pfarrstr.— Rektor Wölkermann, Lichtenberg , Schule Holteistr. 7— 9. — A. Rakewig, O 112, Gärtnerstr. 6. Weißensee : Walter Janell, Weißensee , Parkst?. 13.— Otto Golles, Weißensee , Lehderstr. 122.— Anton Wiese, Weißensee , Lehderstr. 2.— Adolf Brandt, Weißensee , Partstr. 83(8. Schule). — Ley, Weißensee , Sedanstr. 90.— Martin Franke, Weihensee, Sedanstr. 23.— Otto Kuhfahl, Weißensee , Amolienstr. 20.— Andreas Hemel, Weihensee, Gäblerstr. 7.— Georg Matches, Weißensee , Pistoriusstr. 102.— Marquardt, Hohenschönhausen, Berliner Str. 83(Restaurant). Pankow : Konsumverkaufsstellen in Pankow : Wollankstr. 102, Berliner Str. 47, Breitestr . 16, Kissingenstr., Brehmestr., Trelle- borger Str., Achtermannstr.— Konsumverkaufsstellen in Nieder« fchönhaufen: Kaifer-Wilhelm-Straße 79, Kaiser weg 60.— B. Panse- grau, Vuchholz, Vahnhofstr. 13. Reinickendorf : Schönewerk(sür Reinickendorf -Ost und Rosen- thal), Provinzstr. 48(Restaurant).— Volkshaus(für Reinickendorf - West und Wittenau ), Scharnweberstr. 114.— Tornow, Tegel , Schlieper-, Ecke Tresckowstr. für Tegel , Borsigwalde , Heiligense«. Außerdem nehmen alle Hauskassierer des„Deutschen Freidenker- verbände, E. V." Anmeldungen für die Jugendweihen entgegen.
Tombola aufgestellt. Der Eintritt beträgt 20 Pf., für Erwerbs- lose 10 Pf. Republikaner, zeigt eure Verbundenheit mit dem Reichsbanner durch Besuch dieser Veran- st a l t u n g.
250 Meier unter Wasser. Ein neuer xiefseetauchrekord. Der bekannte Tiefseesorscher Dr. Williams Veebe lauchtr an der Küste einer kleinen Znsel der Bermuda - Gruppe in einer stählernen Taucherglocke 750 Meter tief hinab. Beebe , der eigentlich die Tiefe von 1000 Meter erreichen wollte, gab interessante Berichte und machte wichtige Photos von bisher nie gesehenen Fischen und Pflanzen.
(Selbstmord eines Großindustriellen. w i e n. 23. September. Der Wiener Großindustrielle Felix Wolf hat sich in Schwarz- bach(Riederösterreich) im Walde erhängt. Wolf hatte viele Zahre die Textllfirma„Lederer u. Wolf" geleitet. Das Unternehmen, das von der Wirtschaftskrise nichi verschont geblieben ist. ist in den letzten Zahren in eine Aktlengesellschakt umgewandelt worden. Auch Wolf selbst hat sehr unter der Ungunst der wirlschaftsverhällnisse gelitten.
Tödlicher Unfall in SiemenSstadt . Auf der Kreuzung Nonnendammallee und M o t a r d- straße in Siemensstadt wurde gestern nachmittag ein Radfahrer von einem Privotauto überfahren und schwer verletzt. Der Per- unglückte wurde ins Spandauer Krankenhaus übergeführt, wo er kurze Zeit nach seiner Aufnahme gestorben ist. Die Personalien des Toten, der etwa 30 Jahre alt war, konnten noch nicht ermittelt werden. Offenbar handelt es sich um einen Arbeiter, der sich nach Betriebsschluß mit seinem Rade auf dem Heimweg befand.— Am Ringbahnhof T e m p e l h o f geriet gestern nachmittag gleich- falls ein etwa 30jähriger Radfahrer, der bisher unbekannt ist, unter die Räder eines Priootautos. Mit einem schweren Schädel- bruch fand der Verunglückte im St. Josefkrankenhaus in Tempelhof Aufnahme. Neuer Erster Staatsauwalt beim Landgericht II. Staatsanwaltschaftsrat Zimmermann, der bisher als Hilfsarbeiter bei der Staatsanwaltschaft des Kammergerichts be- fchäftigt war. ist zum 1. Staatsanwalt beim Land- gericht II Berlin befördert worden. Er erhält die Stelle, die durch Beförderung des am 1. Juli dieses Jahres zum Oberstaats- anwalt ernannten 1. Staatsanwalts Lautz freigeworden ist. Die letzten Wochen der Tierkinderschau. Die Sonderschau des Tierkindergartens, die auch in diesem Sommer im Zoologischen Garten bei Jung und Alt Beifall gefunden hat, wird voraussichtlich bis Sonntag, 2. Oktober, geöffnet fein. Die Tierkinder- schau ist in letzter Zeit durch eine Reihe neuer junger Tiere be- reichert worden, u. a. selten zu sehende junge Wölfe. Die kleinen Braunbären haben den ehemaligen Affenselsen der Sonderschou bezogen, wo sie bei ihrem drolligen Treiben besonders gut zu beobachten find. Vom Zoologischen Garten aus kostet der Eintritt für Erwachsene nur 30 Pf., für Kinder bis zu zehn Jahren 20 Pf., von der Straße aus 50 Pf. bzw. 25 Pf. Eine Frachlermößigung für Frischobst um ungefähr 30 Proz. ist von der Reichsbahn iür die Zeit vom 15. September bis zum 31. September auch in diesem Jahre eingeführt worden. Genosse Pfarrer Bleier spricht Sonntag, den 25. September, 10 Uhr, in der Trinitatizkirche, Charlottendurg, über das Thema„Alle sollen Erntedankfest seiern". Modeneuheiten— Modelaunen. Das Kaufhaus Israel, König straße , zeigt die dies- jährigen Herbst- und Wintermoden. Um der neuen Mode vorweg «w großes Lob zu spenden: sie hat sich auf den Boden der Ver- nunft gestellt und sieht den Winter als das an, was er ist. Die es sich leisten können, wappnen sich für die kalte Jahreszeit mit hochgestellten, festschließenden Pelzkragen oder Krawatten, die als Mantelgarnierung in Fohlen, Persianer— aber auch das gute heimische Kanin tut den gleichen Dienst— flott und wärmend wirken. Die Straßenkleider sind aus weichen Wollgeweben, braun, burgunderrot, marineblau, grün, kurz alle Farben sind dabei ver- treten. Die Verarbeitung ist einfach und jugendlich, vielfach sieht man Garinturen an Aermel und Ausschnitt aus weißem Pike, aus buntgestreiftem Wollstoff zum unifarbenen Kleide, dann auch mit Westen, Bolerojäckchen und vielen anderen Variationen. Die Röcke sind ein klein wenig kürzer geworden, sie fallen glockig oder sind mit tiefgenähten Falten verziert. Dos Nachmittagskleid zeigt schon fantasiereicheren Charakter: da gibt es zerlegbare Aermel— der abknöpfbare Unterärmel gibt dem Kleid die abendliche Note—. kokette Schleifchen am Halsausschnitt, Metallknopfgarnituren. neuesten Datums aus Kupfer. Flotte Kürassierstulpen als Aermel, oder aus gleichfarbenem Samt als Handschuh genäht. Zipfelchen, U-Boot-Krägelchen und noch allerlei koketter Zierat. Die Hüte sind klein, in Bolero, Zweispitz und Kappenform, geziert von einem Schleier mit eingewebter Mouche. Die Farben des Nachmittags und Abends sind schwarz, lila, braun und rot, daneben gibt es noch vierlei Zwilchentön« und farbenreiche Kombinationen.