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Reklame für Papen  .

Neue Pressepropaganda.

Bom Demokratischen Pressedienst" wird bestätigt, daß inner­halb der Reichsregierung Maßnahmen getroffen werden, die eine Berstärtung der gesamten Propaganda für das Rabinett von Papen bewirken sollen. Im besonderen wird erstrebt, dem gegenwärtigen Leiter der Presseabteilung der Reichs­regierung verstärkte Vollmachten für die amtliche Propaganda zu geben. Die Reichsregierung hofft, daß es ihr auf diese Weise ge= lingen wird, im Bolt eine größere Bertrauensgrund= lage zu finden.

Ueber die Einzelheiten wird noch beraten und gestritten, der ,, Heimatdienst" soll dieser Propaganda natürlich auch dienstbar gemacht werden. Sodann soll ein Rittmeister a. D. mit dem urdeutschen Namen Monciczewicz hier ein Betätigungsfeld finden. Rittmeister Monciczewicz war Erzieher der Söhne des Kronprinzen. Er gehörte nach dem Umsturz der Garde­Kavallerie- Schützen- Division an und hat damals für diesen Truppen­teil bereits Propaganda getrieben, erscheint also für diese Aufgabe durchaus geeignet.

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Propaganda im Rundfunt, Propaganda in der Presse, Reklame durch Ministerreden in Versammlungen wenn sonst auch von ,, Belebung der Wirtschaft" nicht viel zu merken ist, hier gehts ganz lebendig zu.

Goebbels gegen Hugenberg  .

Eine Kriegserflärung.

Der Austausch negativer Liebenswürdigkeiten zwischen National­sozialisten und Deutschnationalen   geht nun zum formellen Boykott der Hugenberg- Bresse über. Im Angriff" erläßt Herr Goebbels  , der Reichspropagandaleiter, eine Polizeiverordnung an seine Getreuen, dessen§ 1 lautet:

Die sogenannten bürgerlich nationalen Zeitungen werden von Nationalsozialisten in Zukunft weder gekauft noch abonniert, noch gelesen.(!!)

Die weiteren Paragraphen verordnen: Jeder Verkauf dieser Zeitungen in nationalsozialistischen Versammlungen ist verboten, ebenso darf kein Pg. in diesen Zeitungen Anzeigen aufgeben, sie bekommen keine Preffetarten mehr, ebensowenig Informationen oder Bersammlungsanfündigungen. Jeder Nationalsozialist, der einen anderen eine Hugenberg 3eitung lesen sieht, muß ihn aufmerksam machen, daß er sich damit gegen Hitler   und die Zukunft des deutschen   Volkes ver geht! Dieser Parteibefehl muß in allen Bersammlungen verlesen werden. Jeber Nationalsozialist weist mit stolzer Berachtung die Presseerzeugnisse zurück, die seinen Führer und die Bewegung be= leidigen durch falsche Unterstellungen und Lügen" so geht es noch eine ganze Weile fort. Man sieht, jetzt geht's aufs Ganze in der Harzburger Brüderschaft. Die ,, nationale Konzentration" ist fast vollendet.

Die Kreuz- Zeitung  " revanchiert sich im voraus an Herrn Goebbels  , der auf die Pöbelinstinkte" spekuliert und so seinen Charakter und den eigenen menschlichen Wert" verrät. So schlecht wurden ja kaum die Margisten behandelt!

Die Triebfeder zu seinen geistigen Inzuchtgeboten, die den Anhängern sogar das Lesen ,, nationaler" Zeitungen verbietet, hat Pg. Goebbels   in einer Versammlung im Friedrichshain   verraten,

als er fagte:

Wenn der Führer den Versuchungen unterlegen wäre, dann wäre heute schon Haß und 3wietracht in unseren Reihen." Sie sind schon da Haß und Zwietracht, und man müht sich vergebens, fie zu unterdrüden. Borbei alle nationale Harmonie, fie wird abgelöst von turbulentem Bruderkampf:

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O Harzburg, o Harzburg, du wunderschöner Ort, Jetzt schwimmen beiden Brüdern die dicksten Felle fort.

Katzenjammer.

Goering   sieht Hunderttausende abschwenken. Weimar  , 24. September.  ( Eigenbericht.) Reichstagspräsident Göring   führte hier in einer Wahl fundgebung der Nationalsozialisten nach einem Bericht der ,, Allgemeinen Thüringischen Landeszeitung Deutschlands" u. a. folgendes aus:

Die Nationalsozialisten hätten geglaubt, daß mit der letzten Wahl der siegreiche Ansturm gegen das System geglückt sei, heute sähen fie fich getäuscht in diesem Glauben. Die jetzigen Regierungs­männer hätten sich geschickt in die Stellungen hineingeschmuggelt. Das politische Genie der Gegner hatte sich darauf beschränkt, große Barteien zu zerstören. Man hätte den Nationalsozialisten ein Böstchen einräumen wollen. Doch wenn man heute die Berant­wortung übernehmen solle, seien Poſtministerium und Eisenbahn  dafür nicht die richtige Plattform. Die Rolle, die Hugenberg   heute spiele, beweise aufs deutlichste, wie berechtigt das Mißtrauen der Nationalsozialisten gegen diesen Führer gewesen sei. Es sei schon möglich, daß Hunderttausende von den Nationalsozialisten ab­schwenkten; daß sie aber zu Hugenberg   gingen, sei völlig ausge­fchloffen.

Bom Untersuchungsausschuß des Reichstags. Wie der Vor­ſizende des Untersuchungsausschusses, Abg. Löbe, in der letzten Sigung mitteilen fonnte, weigerten sich die Mitglieder der Reichs regierung prinzipiell nicht, als Zeugen vor dem Untersuchungs­ausschuß zu erscheinen. Sie hatten nur die vorherige Ver­nehmung unparteiischer Zeugen verlangt. Nachdem diese stattgefunden hat, werden am Dienstag der Reichskanzler, der Reichsinnenminister und Staatssekretär Bland erscheinen, der Reichsaußenminister ist durch seine Geifer Verhandlungen verhindert. Allerdings erscheinen die Regierungsmitglieder nur als Zeugen.

Der heldenhafte Aufwiegler.

v. Papen  

,, Auf keinen Fall dürft ihr Beamten der Regierung Papen- Bracht gehorchen."

99.

meinte man bloß, daß die Beamten jeder Regierung zu gehorchen hätten."

*

,, Sie, Herr, was haben Sie da gesagt?" " Ich meinte man bloß..."

Und ich danke Ihnen auch schönstens, lieber Herr Beamter, daß sie das getan haben."

Nichtangriffspaft Paris  - Mostau?

Wachsende Isolierung Deutschlands  .

Paris  , 24. September.  ( Eigenbericht.)

Wie Paris Midi" und" Paris Soir" aus Genf   melden, steht die Unterzeichnung des französisch- russischen Nichtangriffspattes bevor. Da die Meldung bisher amt­lich nicht dementiert worden ist, dürfte an ihrer Richtigkeit nicht zu zweifeln fein.

Die Verhandlungen über den Patt haben im Juni vorigen Jahres unter der Leitung Briands in Paris   begonnen und am 24. Auguff 1931 zur Paraphierung des Vertragsentwurfs ge­führt. Die endgültige Unterzeichnung war aber noch von dem vor­herigen Abschluß eines gleichen Paktes zwischen Polen   und Ruß­ land   und von der im Artikel 5 vorgesehenen Errichtung einer Schiedsgerichts- und Versöhnungsfommission zur Regelung aller Konflikte zwischen beiden Staaten abhängig gemacht worden. Nach­dem bereits im Dezember vorigen Jahres das Schiedsgerichts­verfahren geregelt worden ist und die polnische Regierung im Juli einen nichtangriffspakt mit Rußland   abgeschlossen hat, stehen der Unterzeichnung jetzt keine Hinderniffe mehr im Wege. Als Vorbild für das Schiedsgerichtsverfahren hat das deutsch­russische Abkommen vom 25. Januar 1929 gedient. Die Schiedsgerichtskommission soll zum ersten Male 14 Tage nach Unterzeichnung des Abkommens in Mostau zusammentreten.

Gleichzeitig wird berichtet, daß auch zwischen der Somjet union und Rumänien   eine Einigung über den Abschluß eines Nichtangriffsvertrages zustande gekommen ist. Damit dürfte der bevorstehende Abschluß des Nichtangriffspattes zwischen Paris   und Moskau   zusammenhängen. Zwischen der Sowjetunion   und Polen   ist ein solches Abkommen bekannt lich vor einigen Wochen unterzeichnet worden.

Die außenpolitischen Erfolge der Regierung Papen  find geradezu überwältigend: sie ist noch feine vier Monate am Ruder, aber in diesem furzen Zeitraum hat sich das diplomatische Antlig Europas   wesentlich verändert. Vor allem hat Sowjetrußland aus der Tatsache, daß ein Mann aus dem Rechbergschen Ideenkreis deutscher   Reichskanzler wurde, der noch vor kurzem militärische Allianzpläne gegen den Bolschewismus propagierte, die Konsequenzen gezogen. Nach außen hin werden zwar die deutsch  - russischen Beziehun gen weiter gepflegt, als wäre nichts geschehen, aber in Wirk­lichkeit hat Moskau   seine Stellung gegenüber Frankreich   und dessen östlichen Bundesgenossen grundlegend revi diert. Wie herzlich die Beziehungen zwischen Deutschland  und den West mächten heutzutage sind, das lehren die

Antworten Frankreichs   und Englands auf die deutschen   Wehr­forderungen. Deutschland   hat sich glücklich zwischen alle Stühle gesetzt.

Feine Leute mit dem Hakenkreuz.

Achtung, es gibt eine Prinzenhochzeit!

Herr Kerri ist am Dienstag wieder zu Herrn v. Papen   ge­laufen. Während Goebbels   die Welt vollgetert gegen die feinen Leute", werden die Fäden zwischen den feinen Leuten" und den Nazis wieder fester geknüpft. In Wahrheit sind diese Fäden nie­mals abgerissen figen doch die feinen Leute mitten in der NSDAP.! Hier ist eine Liste der ganz seinen Nazileute:

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August Wilhelm  , Prinz von Preußen, Josua Erbprinz zu Balded Pyrmont, Prinz Friedrich Christian zu Schaumburg­Lippe, Graf Solms- Laubach  , Ritter von Epp  , Freiherr von Reichenau  , Dr. Freiherr von Gregory, Cuno Freiherr von Elz­Rübenach, Eduard Herzog   von Koburg  , Freiherr von Wangen­heim, Wolff Graf von Helldorff, Dietrich von Jagow  , Graf Re­ventlow, General Liegmann, General Liebert, Schwerindustrieller Thyssen.

Aber auch sonst bestehen herzliche Beziehungen! In drei Wochen findet in Roburg die Hochzeit der Prinzessin Sybille mit einem schwedischen Prinzen statt. Die Festleitung hat der Naziherzog Karl Eduard  , zur weiteren Verschönerung der Brinzenhochzeit ist Adolf Hitler   zu den feinen Leuten ein­geladen. Das gewöhnliche Nazi volt hat auch seine Rolle geladen. Das gewöhnliche Nazivolk hat auch seine Rolle zugewiefen erhalten. Neben der Tribüne für die feinen Leute wird lints eine Stahlhelmkapelle, rechts eine Kapelle der Natio. nalsozialisten spielen, die SA.- Leute aber dürfen gemeinsam mit den Stahlhelmern für die feinen Leute Spalier bilden!

Die Herren aus der NSDAP  . bei den Herrschaften, das ge­wöhnliche Nazivolt beim Gefinde! Warum schreit der Goebbels so laut? Weil er nicht wie Adolf Hitler   nach Roburg eingeladen wor. den ist? Oder hat er auch eine Einladung erhalten?

Beschwerde der Boltsstimme" verworfen. Der 4. Straffenat des Reichsgerichts hat durch Beschluß vom 16. September die Be­schwerde der sozialdemokratischen Frankfurter Volksstimme" gegen das seinerzeit vom Oberpräsidenten ausgesprochene dreitägige Ber­bot als unbegründet verworfen.

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