Einzelbild herunterladen
 

BEILAGE

Vorwärts

Mira Munkh: Jugend im Kampf

Aus der Geschichte der Jugend- Internationale

Wenn in diesen Tagen die Sozialistische Ar­beiterjugend erneut ihren Willen kundtut, an dem Aufbau einer neuen Welt mitzuarbeiten, so ist das mehr als eine alltägliche Festveranstaltung: es ist eine starke Verheißung für die Zukunft, die ent­weder dieser Jugend gehören oder ein sinnloses Tal der Tränen voll Grauen und Schrecken sein wird.

Auf ein Vierteljahrhundert ihrer Organisation kann die sozialistische Jugend in diesen Tagen zu­rückblicken. Die damals jung waren, haben manche ihrer Forderungen sich verwirklichen sehen. Die heute jung sind, denen muß es gelingen auch noch das Unerfüllte zu Wirklichkeit zu machen; und es wird ihnen gelingen, wenn ihr Kampf ziel­bewußt, ihre Einigkeit unerschüttert und ihr Eifer ungeschwächt ist.

-

Als vor 25 Jahren, im August 1907, der erste Kongreß der sozialistischen   Jugendverbände in Stuttgart   tagte, hatte die arbeitende Jugend noch ihren Kampf an zwei Fronten zu führen: sie hatte es nicht nur mit den Behörden und Unternehmern zu tun, die nichts von Jugendschutz und Jugend­recht wissen wollten, sie mußte auch noch um das Verständnis der erwachsenen Genossen ringen, die den besonderen Nöten der jugendlichen Arbeiter manchmal recht verständnislos gegenüberstanden. So hat sich die sozialistische Jugend in ihren An­fängen als selbständige Bewegung, den Gewerk­schaften und der Partei der Alten" gegenüber, entwickelt. Daß sie sich von vornherein ganz scharf von der schwärmerischen bürgerlichen Jugend­bewegung" abtrennte, geht aus ihrer Struktur und ihrem Ziele von selbst hervor.

Die Anfänge der sozialistischen   Jugendbeme­gung liegen in Deutschland   in den Jahren vor dem Stuttgarter   Kongreß. Im Juni 1904 hatte man an einem Baum im Grunewald   die Leiche eines Berliner   Lehrlings gefunden, dessen Körper erschreckend deutlich die Spuren der von seinem Lehrherrn beliebten Erziehungsmittel aufwies, die den unglücklichen Knaben in den Tod getrieben hatten. Damals nahm Eduard Bernstein  diesen schauerlichen Fund zum Anlaß, das Lehr­lingselend in breiter Deffentlichkeit zum Gegenstand seiner Anklage zu machen. Gleichzeitig mit dem Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins  " traten ähnliche Verbände in anderen Orten ins Leben, und so hatte mit dem Abwehrkampf gegen wirtschaftliche Ausbeutung und rohe Mißhandlung die Bewegung begonnen, die zum internationalen Zusammenschluß der Ar­beiterjugend im Geiste des Sozialismus führte.

" 1

Wenn wir die Dokumente aus jenen ersten Tagen der Arbeiterjugendbewegung betrachten, die Berliner   Zeitschrift Die arbeitende Jugend", die 1905 herausfam, oder die Forde­rungen, die man in Stuttgart  , formulierte, dann wird uns die ganze Not der werktätigen Jugend von damals faßbar. Keine Koalitionsfreiheit ( Jugendliche durften feinem Verein angehören, in dem zu politischen oder religiösen Fragen Stellung genommen wurde), keine Regelung der Arbeits­zeit, des Urlaubs und des Lohns, keine Sonn­tagsruhe, kein Verbot der Nachtarbeit, völlige Ber­sklavung des Lehrlings an den Meister, dem das ,, väterliche Züchtigungsrecht" zustand! Wahrlich, die Leiche jenes gefolterten Lehrlings im Grune­ wald   war ein Symbol für die sozialen Zustände im kaiserlichen Deutschland  , das uns reaktionäre Demagogen heute als ein Paradies des Wohlstands und der Ordnung schildern wollen.

Es soll hier nur den wichtigsten Etappen der Bewegung gefolgt werden: Den Jugendausschüssen der arbeitenden Jugend Deutschlands   war es bis zum Kriegsschluß lediglich gelungen, in allen größeren Städten Jugendschukommissio nen einzusetzen, die wenigstens gegen die ärgsten Uebelstände vorgingen. Erst der November 1918 brachte auch der Arbeiterjugendbewegung den großen Aufschwung. Im Frühjahr 1919 stellt die Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutsch­ lands   ihre Forderungen an die Nationalversamm­ lung  : Reichsjugendgesez, Jugendämter und Jugend­gerichte, Berufsschulen, volle Vereins- und Ver­sammlungsfreiheit, Sechsstundentag für Jugend­liche, Verbot der Lehrlingszüchtigung und der Nachtarbeit. Ein Teil dieser Forderungen wird in den Artikeln 122 und 124 der Reich 5- verfassung verankert, die den Schutz der Jugend gegen Ausbeutung und die Koalitionsfrei­heit garantieren. Auch Jugendämter und Berufs­schulen gehören zu den Errungenschaften der  Republik.

Aber der Kampf geht weiter! Im August 1920 wird der Reichsjugendtag der Arbeiterjugend in  Weimar unter dem Zeichen der Festigung der Organisation und neuer Erfüllung mit Kultur­willen begangen( Damals wird das Lied des Hamburgers Hermann   Claudius ,, Wann wir schreiten" zum Lied der deutschen Arbeiterjugend.) Immer wieder erhebt sich die Forderung nach Ergänzung des Jugendwohlfahrtsgesetzes, nach einem Reichsjugendgefeß, das auch das Arbeitsrecht der Jugend sozial regeln müßte. Der  

ADGB. nimmt sich dieser Wünsche bei seinen Konferenzen in   Kassel und in   Leipzig 1921 und 1922 an, und im Jahre 1922 findet eine gemein­same Konferenz der Arbeiterjugend- Internationale mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund in  Salzburg statt. Der inzwischen gegründete Reichsausschuß der Arbeiterjugendorganisation" ( Rajo) nimmt Fühlung mit dem nichtsozialistischen Ausschuß der   deutschen Jugendverbände, aus der sich eine mit allen bürgerlichen Stimmen abgelehnte Resolution der sozialdemokratischen Reichstags­fraktion vom 18. Mai 1922 ergibt: unverfälschter Achtstundentag, gefeßliche Ferien und verbesserte Berufsausbildung für die Jugend.

Ein Jahr später konstituiert sich bei dem Ham­

burger Internationalen Sozialistischen Jugend­kongreß die weltumspannende Sozialistische  Jugendinternationale. Das weitgreifende Hamburger Programm ist bis heute die Grundlage für die Arbeiten und Kämpfe der  sozialistischen Jugend aller Länder geblieben, die 1927 28 Nationen umfaßte. Die Sozialistische Arbeiterjugend in   Deutschland, deren Organ die schon vor dem Krieg gegründete ,, Arbeiterjugend" ift, führte im Geiste dieser Grundsäße den Kampf um die kulturelle und soziale Befreiung der pro­letarischen Jugend weiter, einen Kampf, dessen dringlichste Ziele heute die Abwehr gegen militari­stische Verseuchung der Jugend und ihre Entrech­tung durch die Arbeitsdienstpflicht sind. Ge­

DONNERSTAG, 6. OKT. 1932

schlossener, fester als je steht die SAJ. in diesen Kämpfen Schulter an Schulter mit der SPD., den freien Gewerkschaften, dem Reichsbanner und den sozialdemokratischen Sportverbänden.

Jene jungen Menschen aber, die sich heute von den leeren Versprechungen und substanzlosen Bhrafen reaktionärer Profelytenmacher einfangen lassen, denen ist offenbar nicht gegenwärtig, mer der Jugend die Möglichkeit eröffnete, sich von den würgendsten Fesseln politischer und sozialer Unter­drückung zu befreien, auf messen Wirken und Tun Einrichtungen wie öffentliche Sportpläge, Jugend­herbergen, weltliche Schulen, Jugendämter, Jugendgerichte zurückzuführen sind.

Eine sozialistische Jugend, die sich darüber klar, ist, auf welchem Weg allein der Aufstieg der arbeitenden Menschheit sich vollziehen kann, die durch ihr Zielbewußtsein, ihr Zielwissen, und nicht zuletzt durch die in langen Kämpfen gesammelten Erfahrungen hoch über allen gedankenlosen Schreiern steht, muß sich auf die Dauer jeder mehr oder weniger verkappten Reaktion als überlegen erweisen.

Den Nazilehrern ins Stammbuch

Als im Juli d. I. die verfassungsmäßige preußi sche Regierung gewaltsam an der Weiterführung ihrer Geschäfte gehindert wurde, begannen sich die Dunkelmänner im Lande wieder zu regen. Be­amte, die sich in der Rolle eines Funktionärs des Volkswillens nicht recht wohl fühlten, entdeckten plöglich ihr ,, nationales" Herz, vergaßen alle Ver­dienste der Weimarer   Verfassung um Recht und Freiheit des Beamtentums und schlossen sich den Beamtengruppen und SA.- Horden des Hitlerismus an. Studienräte und Lehrer erschienen im Braun­hemd zu Vereinsversammlungen der Lehrerver­bände, riefen den Faschistengruß und unterstützten die politische Verhegung der Jugend durch skrupellose Nazipropaganda in den Schulen. Mit an erster Stelle in dem Kampf um die   deutsche Lehrerschaft steht der Nationalsozialisti­ sche   Lehrerbund", der in letzter Zeit eine ebenso eifrige Werbe- wie Spigelarbeit entfaltet. Lehrer, die sich in ihrem Kollegium irgendwann einmal abfällig über   Hitler geäußert haben, er= halten von den Bezirksleitern dieses Spiel­bundes folgende Warnung: ,, Sie haben sich am.... abfällig über unseren Führer Adolf  Hitler geäußert. Der Nationalsozialistische Lehrer­bund hat dies zu seinen Akten genommen."

Wie in jedem Beruf gibt es auch unter der Lehrerschaft jene verachtungswürdigen Subjekte,

die je nach der politischen Konjunktur ihre Ueber­zeugung wie ein Hemd wechseln, um Anwärter eines einträglichen Pöstchens zu werden. Mit diesen Konjunkturrittern rechnet auch der Nazilehrerbund. Er weiß, daß eine Schule, deren Lehrer Nazis sind, ein wirksames

Propagandainstrument für den Faschismus

ist. Die   deutschen Erzieher, so liest man jetzt in der Nazipresse, seien die Baumeister der   deutschen Zukunft. Es ist gar nicht lange her, da dachte und schrieb man bei den Nazis anders über die Lehrer. Die ,, Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung" zitiert in einer der letzten Nummern einen Artikel aus dem, Völkischen Beobachter", der seinerzeit folgende Beschimpungen der Lehrer schaft veröffentlichte:

,, Was die Juden und Steißtrommler gemeinsam haben, ist die maßlose Eitel= feit. So sonderbar es flingen mag, dieses Laster hat sie schon im Mutterleibe auf ihre Bahn ge­drängt. Denn das halbe Wissen, der leere Schein, überhaupt der Mangel an Gründlichkeit, lauter Merkmale ihres Wirkens, find so recht nach dem faulen Herzen des Hoch­muts. Dummheit und Stolz fizen auf

Flugzeug als Wanderführer

Die große Luftfahrtausstellung lenkt wieder einmal alle Aufmerksamkeit auf die Entwicklung des Flugwesens. Vorläufig bleibt allerdings das Fliegen noch denen überlassen, die über das nötige Geld verfügen sofern nicht leidenschaftliche Mit­arbeit im Sturmvogel", dem Flugverband der Werftätigen, zu höheren Regionen führt. Aber dennoch wird in steigendem Maße das Flugzeug unser aller Wanderführer!

-

Nun darf man freilich ,, Wanderführer" nicht so wörtlich nehmen, denn natürlich wird kein Flugzeug einer Wandergruppe vorausfliegen und ihr den Weg zeigen Das Wort ist aber trotzdem richtig. 3um genußreichen Wandern, vor allem in fremden Gebieten, braucht man eine gute Wanderkarte, und die liefert heute das Flugzeug schneller und besser, als sie je früher hergestellt werden konnte.

Jeder, der draußen wandert, hat die Arbeit des Reichsamtes für Landesaufnahme, das uns die Karten des Reichsgebietes liefert, schätzen gelernt. Die Karten aller Maßstäbe sind klar und peinlich genau ausgeführt, sie erwecken das Gefühl unbedingter Zuverlässigkeit und sind jedem Wanderer der beste Führer. Dennoch versagt heute dieses Kartenwerk in vielen Gebieten. Eine kritische Untersuchung des amtlichen Kartenmate= rials, vom Verband der deutschen Hochschulen der Geographie vorgenommen, hat ergeben, daß bei­spielsweise 76 Proz. der Karten 1: 100 000, der gebräuchlichsten Wanderkarten, veraltet sind. Die Herausgabe dieser Karten liegt 30 bis 50 Jahre und mehr zurück, die Vermessung ist also noch früher geschehen. Seit jener Zeit hat sich aber die Kulturlandschaft in   Deutschland so gründlich ver­ändert, daß man sich mit diesen Karten nicht mehr genau zurechtfinden kann. Neue Wege sind entstanden, Eisenbahnen, Kanäle, Flußregulierun­gen verändern das Bild, die großen Städte find meit über ihr früheres Weichbild hinausgewachsen, Flecken, Dörfer, Wald und Feld find nicht mehr die gleichen wie damals. Desgleichen haben sich die Industriegebiete gründlich verändert.

Nun sind die Karten durch Berichtigungen und Nachträge einigermaßen der neuen Kulturland­schaft angepaßt worden, aber von den Berichti­gungen liegt auch schon die Hälfte Jahrzehnte zurück, und die Nachträge bringen nur weniges.

Die Gründe für diese Verschlechterung unseres einst guten Kartenmaterials sind vor allem der Mangel an öffentlichen Mitteln und die Schwer­fälligkeit der Kartenvermessung. Oft, vor allem im Bereich großer Städte und der Industrie­gebiete, wandelt sich die Kulturlandschaft schneller, als die Kartenaufnahme trotz des großen Stabes ihrer Landmesser, ihrer Landmesser, Hilfsarbeiter, Kartographen usw. nachkommen kann. Und um durch Vermeh­rung der Kräfte immer neue und richtige Karten liefern zu können, fehlen die Mittel, denn der Kartenvertrieb fann schon jetzt bei weitem nicht die Kosten der Landesaufnahme decken.

Hier setzt die Methode der Luftkarto graphie als rettender Ausweg ein. Vom Flug zeug aus kann mit Hilfe der modernsten Instru­mente in wenigen Flügen ein Gebiet aufgenom­men werden, für das ein Heer von Landmessern Wochen und Monate brauchen würde. Auch die ,, Entzerrung" der Luftkarten, die wegen der Run­dung der Erdoberfläche und aus perspektivischen Gründen ursprünglich entstellt sind, geht auf auto­matischem Wege schneller als die Zeichnung der Karten nach den Feldskizzen und Angaben des Landmessers im früheren Verfahren. Infolgedessen ist die Luftkartographie um vieles leistungsfähiger und billiger. Schließlich ist die Verbindung von Luft karte und Luft bild des gleichen Gebietes für Wissenschaft und Schule eine wertvolle Be= reicherung.

Es handelt sich aber bei der Luftkartographie nicht nur um die Neuanfertigung bisher ver­alteter Karten. Dies trifft zwar für   Deutschland und andere Staaten zu, in denen schon seit langem eine Landesaufnahme tätig ist. Viele Gebiete der Erde, in   Asien,   Afrika,   Amerika und selbst noch in   Europa sind aber bisher überhaupt noch nicht oder nur sehr ungenau vermessen und aufgenom­men worden. Hier wird die Luftkartographie noch mit manchen leberraschungen aus den unbefann­ten Gebieten aufzuwarten haben.

So wird das Flugzeug Wanderführer und Entdecker, je nachdem, wo man es einsetzt. Was es auf diesen Gebieten leisten kann, davon geben die Karten und Luftbilder des Bildamtes der Lufthansa und andere Aufnahmen schon jetzt einen lebendigen Eindruck.

Wilhelm Tietgens.

einem Holz, heißt es. Wer ganz dumm oder dumpf auf die Welt kommt, trägt die Züge des Juden. Wer noch eine Spur Grüße mitbringt, wird Schulmeister, um so mehr Schlauheit ( das Gegenteil von Klugheit) entwickelt sich aber dort wie hier."

Im Oktober v. J. berichtete die, Sächsische Schulzeitung", wie die Nazilehrer von ihren eigenen Führern gemaßregelt wurden. Der Nazi­abgeordnete Mutschmann hatte den Lehrer­stand durch die Aeußerung: Lehrersein ist organisierter Müßiggang" beleidigt. Darauf beschwerten sich 17 Nazilehrer bei  Hitler. Sie erhielten von ihm zwar keine direkte Antwort, dagegen eine Vorladung vor den Schlichtungsausschuß der Gauleitung in  Plauen. Hier hielt der Reichsleiter des National­ sozialistischen   Lehrerbundes, Lehrer   Schemm, MdR., eine Donnerrede über die Lehrer, die es wagten, zu rebellieren. Die Rollen waren ver­tauscht; aus den Klägern wurden Ange= flagte. Herr Mutschmann rief schließlich: ,, Raus mit dem Zeug!" und gab den anwesenden SA.- Leuten den sofort befolgten Befehl:

,, Schmeißt die Bande raus!"

Ein äußerst lehrreicher Anschauungsunterricht für die Rolle, die dem Lehrer im Dritten Reich zugedacht ist, und die der Naziabgeordnete und frühere Lehrer Köberle einmal ungemein deutlich so umschrieben hat: ,, Der Beamte hat sich auf seinen Biera.... zu sehen und das Maul zu halten."

Das Organ des Oldenburgischen Landeslehrer­nereins wies fürzlich die Angriffe auf die nationale Ehre der Lehrerschaft zurück, die in einer Rede des nationalsozialistischen Ministers Spange. macher- Oldenburg enthalten waren. Dieser Minister von Hitlers Gnaden erklärte vor Nazi­lehrern folgendes: Wir wissen, daß der Krieg von 1870 durch den   deutschen Volksschullehrer ge= wonnen wurde. Wir erkennen aber auch,

daß der Weltkrieg von eben diesem Lehrer verloren wurde." So beschimpften und beschimpen die Nazis die deutsche Lehrerschaft. Und es sind Beleidigungen, wie sie nie zuvor und von keiner Partei einem Berufsstand zugefügt wurden. Sie enthüllen die wahren, jetzt aus taktischen Gründen verschleierten Anschauungen der Nazis über die Rolle der Lehrerschaft im Dritten Reich. ,,   Deutscher Lehrer, erwache!" rufen sie. Und auch wir geben diesen Ruf weiter mit der Mahnung:   Deutscher Lehrer, reihe dich ein in die Rampffront des Millionenheeres werktätiger Volks= genossen, die nur ein Ziel kennen: ,, Freiheit!"

Alte Schulen

o. f.

In   Linköping in Destergotland besteht heute noch eine Schule, die bereits in einem Dokument aus dem Jahre 1227 Erwähnung findet. Sie ist demnach über 700 Jahre alt, das Schulgebäude ist noch erhalten.

Aus dem frühen Mittelalter stammen auch die Schulen von Vesteraas, Stara, Upsala, Veriö und Strengnäs, in denen gleichfalls heute noch Leben pulsiert.

Demgegenüber ist die Schule zu Tarnä in Schwedisch- Lappland noch jung, sie ist im vorigen Jahr 300 Jahre alt geworden. Der große demo­fratische Schwedenkönig Gustav   Adolf hat sie in seinem legten Lebensjahr 1631 gegründet, um den umherirrenden Nomaden des Nordens, denen er die Bürgerrechte zuerkannte, einen Stützpunkt in der weiten Einöde zu geben. Die Stiftung, mit der die Schule damals bedacht worden war, be­steht noch Ing. S. M.