Die Unterschlagungen des flüchtigen Direktors der Düsseldorfer Nebenstelle der Deutschen Bank und Discontogesellschaft, Schäfer, wachsen sich immer mehr zu einem Standal aus.
Durch ein Mißgeschick bei dem Versuch, den Fall zu vertuschen, kam die Sache überhaupt erst an die Deffentlichkeit. Am vergangenen Freitag vor acht Tagen fuhr der Leiter der Düsseldorfer Polizeipreffeftelle im Auftrag des Düsseldorfer Polizeipräsidenten mit dem Auto bei den örtlichen Zeitungen vor und bat sie, eine kleine, nicht amt, lich gehaltene Notiz über das Verschwinden Schäfers aufzunehmen. Darin stand, Schäfer sei von einer Geschäftsreise nicht zurückgekehrt. Er habe, da eine Asthmakur in Reichenhall erfolglos gewesen sei, an seelischen Depressionen gelitten. Seine Familie sei in großer Sorge. Ausdrücklich bat der Polizeioffizier, die Zeitungen möchten die Notiz möglichst unauffällig bringen.
Die Notiz erschien und wurde vom Betrugskommissariat der Kriminalpolizei gelesen. Ohne zu wissen, von wem die Notiz ausging, griff die Kripo ein, weil sie Verdacht schöpfte. Im Gespräch mit dem Generaldirektor Wuppermann von der Deutschen Bank wurde tatsächlich auch erwähnt, Schäfer habe aus Raffel an die Bank und an seine Frau geschrieben, er habe Verfehlungen begangen und fehre aus Angst, zur Rechenschaft gezogen zu werden, nicht mehr nach Düsseldorf zurück. Schäfer war da schon zehn Tage flüchtig. Diesen Brief beschlagnahmte die Kripo .
Gleich
In wenig Worten
te aus Bandong auf Java gemeldet wird, ist der Bulkan Krakatau wieder in sehr starke Tätigkeit getreten. Innerhalb von 12 Stunden murden 323 Ausbrüche beobachtet. Die Bewohner der Insel sind in großer Angst und bereit. jeden Augenblick zu fliehen. Einer der Ausbrüche am Montag erreichte eine Höhe von rund acht hundert Metern.
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Aus der Ofer bei Braunschweig wurde die Leiche eines 50- bis 60jährigen Mannes, offenbar eines Arbeiters, geborgen, die etwa ein Dutzend ich we re Schlagverletzungen aufwies. Soweit bisher ermittelt wurde, ist der Mann im Laufe der Nacht im Bürgerpark ermordet worden
Die Provinz Coquimbo in Chile ist von einem Erdbeben heimgesucht worden, das so heftig war, daß auch in Santiago selbst Erdstöße verspürt wurden. Eine ganze Anzahl von Personen ist verlegt.
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Unter dem Verdacht, seine 40jährige Geliebte Elisabeth M. erwürgt zu haben, ist der 47 Jahre alte Albert Mehlhase von Beamten der Mordkommission verhaftet worden. M. wohnte mit der Frau zusammen in einer Laube auf einem Kleingartengelände in Hohenschönhausen. Am Freitag voriger Woche murde Frau M. ins Krankenhaus eingeliefert. Bei ihrer Aufnahme konnten die Aerzte nur noch den Tod feststellen. Bei der Untersuchung wurden Halfe der Leiche Würgemale entdeckt.
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Der 44 Jahre alte Zigarrenhändler Nessau in Aachen erschoß in der Nacht seine 68jährige Mutter und tötete sich dann durch einen Brustschuß. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß Nessau aus wirtschaftlicher Not gehandelt hat.
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Am Dienstag ereignete sich im Flöz 10 der Zeche Fürst Leopold Baldor bei HervestDorsten( im Gebiet von Recklinghausen ) ein Gebirgsschlag. Die hereinbrechenden Kohlen und Berge begruben zwei Säuer unter sich, die nur als Leichen geborgen werden konnten. Es be= steht die Annahme, daß das Unglüd in ursächlichem Zusammenhang mit den Erderschütterun= gen steht, von denen das Gebiet in den letzten Tagen betroffen worden ist.
Bom Amtsgericht 3ossen wurde der Nazimann Werner Koehne aus Rangsdorf wegen verleumderischer Beleidigung des Amtsvorstehers von Rangsdorf mit 50 M. Geldstrafe bzw. 10 Tage Gefängnis bestraft. Die Angelegenheit hat folgende Borgeschichte:
Am Pfingstsonntag dieses Jahres war der Aushangkasten der Gemeinde Rangsdorf aufgebrochen worden. Unbekannte Täter hatten in den Kasten ein anonymes Flugblatt zum Aushang gebracht, in dem der Gemeindevorsteher, die Gemeinde
zeitig soll sie die Bank aufgefordert haben, Strafe anzeige zu erstatten. Zur Beruhigung der Deffentlichkeit gab die Bank bekannt, daß Direktor Schäfer versucht habe, 100 000 m. persönliche Fehlspekulationen auf die Bant abzuwälzen. Gegen allen Brauch ordnete der Oberstaatsanwalt Eich, an den die Bank die Anzeige erstattet hatte, an, daß die Sache sofort, bevor der Flüchtige ergriffen war, dem Untersuchungsrichter überwiesen wurde. Darüber vergingen zwei Tage, in denen Frau Direktor Schäfer ihre Villa verließ und ins Waldecksche reiste. Eine aussuchung, Beschlagnahme von Korrespondenzen Schäfers, die eine Berdunkelung unmöglich und die Aufklärung eventueller Beihilfe vielleicht möglich gemacht hätte, fand nicht statt. Inzwischen waren Revisoren der Bank in Düsseldorf eingetroffen, die eine Kontrolle vornahmen. Sachverständige der Staatsanwaltschaft wurden, soweit bekannt geworden ist, nicht zugezogen. Inzwischen stiegen die Verfehlungen Schäfers in die Millionen. Wie neuerdings gesagt wird, sollen sie bereits eine Höhe von 15 Millionen erreicht haben.
Schäfer war der Vertrauensmann der westdeutschen Großindustriellen für Börsenspekulationen. Bon zahlreichen Großindustriellen hatte er Blanko vollmacht, zu spekulieren. Darum richtete er fiktive Konten ein. Nach anfänglichen Riesenerfolgen hatte Schäfer, der eine Bank innerhalb der Deutschen Bank etabliert hatte, große Verluste. Sie sollen bereits 1930 in die Millionen gegangen sein. Schäfer vertuschte sie durch falsche Eintragungen.
Schließlich entnahm er, um seinen Verpflichtungen nachkommen zu können, ihm, oder nach einer an deren Version, der Bank anvertrauten Depots Effekten Spekulationen an der Pariser Böre endeten mit Riesenverlusten, als vor einigen Wochen der Krach an der Pariser Börse eintrat. Die Bank gibt bekannt, daß ordnungsgemäße Kunden der Bank nicht geschädigt werden. Das soll wohl heißen, daß die Bank versuchen wird, den Standal intern beizulegen.
Wohlinformierte Kreise wollen weiter wissen, daß auch ganz beträchtliche Steuer= hinterziehungen vorliegen, vielleicht und wahrscheinlich sogar große Devisenschiebungen, von denen unverständlich sei, daß sie Direktor Schäfer koordinierten und übergeordneten Stellen nicht längst aufgefallen sind. Auf alle Fälle kann man verstehen, daß der Deutschen Bank im besonderen und der deutschen Bankwelt im allgemeinen dieser Standal in einer Zeit, in der die Verstaatlichung der Banken zur öffentlichen Diskussion steht, und in der die hohen Subventionen an die Banken noch nicht vergessen sind, sehr unangenehm ist. Wohl nicht ganz ohne Einfluß der Tatsache, daß die westdeutschen Linksblätter den Fall Schäfer immer wieder angeschnitten haben, hat jetzt der Untersuchungsrichter angeordnet, daß der Steckbrief gegen Schäfer, der zunächst nur im Polizeifahndungsblatt veröffentlicht wurde, nunmehr öffentlich in Bahnhöfen, Postanstalten usw. plakatiert wird. Inzwischen hat auch die Bank 5000. Mart Belohnung für die Ergreifung Schäfers ausgefßt.
vertretung und der Amtsvorsteher der Storruption Feuerüberfall auf Lokal
beschuldigt und schwer beleidigt wurden. Das Flugblatt war vervielfältigt und auch von unbekannter Hand der Einwohnerschaft in die Brieffästen gesteckt worden. Das Ermittlungsverfah ren gegen Unbekannt mußte von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden, weil gegen die als Verbreiter Verdächtigten der Schuldbeweis der Täterschaft nicht einwandfrei geführt werden konnte. Dadurch kühn geworden, wagte es Koehne, ähnliche Beschuldigungen, wie sie in dem anonymen Flugblatt enthalten waren, dem Amtsvorsteher in einem Brief vorzuwerfen, den dieser an die Staatsanwaltschaft mit dem Antrag auf Strafverfolgung weitergab.
Bor Gericht versuchte Koehne den Wahrheitsbeweis für seine Behauptungen anzutreten. In der Begründung des vorbezeichneten Urteils brachte das Gericht zum Ausdruck, daß der Wahrheitsbeweis völlig mißlungen und die verleumderische Beleidigung festgestellt jei. Von der Ver hängung einer Gefängnisstrafe werde nur deshalb abgesehen, weil der Angeklagte bisher unbestraft war und aus politischem Fanatismus ge= handelt habe.
,, Borwärts"-Lejer in Birkenwerder . Ab Donnerstag, 1. Dezember, wird der Vorwärts" in Birkenwerder durch Genossen Alfred Achilles, Fontaneweg 5, zugestellt. ,, Vorwärts"-Leser in Birkenwerder werden ge= beten, sofort ihre Adressen dem Genossen Achilles mitzuteilen, damit keine Verzögerung in der Zustellung eintritt.
Auf das kommunistische Verkehrslokal in der Pflugstraße 5, unweit der Schwarzkopffstraße, wurde gestern abend von Nationalsozialisten ein regelrechter Feuerüberfall verübt. Die Hakenkreuzler feuerten eine Reihe von Schüssen ab. Ein Kommunist wurde von einer Kugel in die Schulter getroffen. Ein weiterer fommunistischer Parteiangehöriger erhielt einen Kopfstreifschuß. Die Täter flüchteten und entfamen. Der Schießerei soll eine Schlägerei vorangegangen sein.
Todesexperimente
Die gegen den Steglizer Astrologen Afsermacher schwebende Untersuchung der Kriminalpolizei hat erneut bewiesen, daß A. nicht nur Zauber- und Liebestränklein mischte, sondern sich auch als Kurpfuscher betätigte. Es sind überhaupt neue schwere Beschuldigungen gegen ihn erhoben worden, die sich mit besonderen ,, Todesegperimenten" des Mannes befassen.
Assermacher hat, wie die Untersuchung ergab, zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen. Go hatte er u. a. der Frau eines Berliner Geschäftsmannes eingeredet, daß sie ein schweres Kehlkopfleiden habe. Die Frau war völlig verzweifelt und begab sich in die ,, Behandlung" des Astrologen,
Der verlorene Sohn
Der Vater auf der Anklagebank
Ein 65jähriger Mann, ein braver Bürger, steht vor dem Schöffengericht. Schon bei der Nennung seiner Personalien ist er dem Weinen nahe.„ Es ist nur alles wegen meines Sohnes", kommt es ruckweise aus dem alten Mann heraus, ,, er hat mich hierher gebracht."„ Wir wissen das ja, Angeklagter", sagt der Richter,., aber Sie müssen uns erzählen, wie das alles gekommen ist." Und der alte Mann mit der einst gesicherten Existenz erzählt.
Er war Inhaber einer gut gehenden Drogenhandlung. 800 Mark betrug der Monatsverdienst. Im Jahre 1924 wurde er durch Vermittlung eines Bekannten Verwalter von vier Häu= sern, die der Präsident des Schweizerischen Nationalrats Dr. Abt während der Inflation für ein Butterbrot gekauft hatte. 50 000 Mart jähr= lich brachten die Mieten ein, etwa 300 Mark erhielt der Angeklagte als Verwalter, 50 Mark mußte er davon monatlich dem Bekannten zahlen, der ihm die Stellung vermittelt hatte. Im selben Jahre 1924 nahm der Angeklagte seinen jungen Sohn in sein Geschäft. Und im Jahre 1928 entdeckte er plötzlich einen Fehlbetrag von 15 000 Mart. Der Sohn hatte Waren beiseite geschafft. Auf Drängen der Mutter verzieh der Vater dem Jungen die Verfehlungen. Dieser dachte aber gar nicht daran, sich zu bessern. Er
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entwendete den Eltern Wertsachen und Kleider, ließ an sich selbst vermittels gefälschter Stempel Aufträge ergehen. Als der Bater ihm ein La st= auto kaufte, damit er Aufträge übernehmen und mit dem Auto Ueberlandfahrten unternehmen konnte, wurde auch daraus nichts. Das gleiche unrühmliche Ende nahm das für ihn eingerichtete Speditionsvermittlungsgeschäft. Schließlich fuhr er im Auto seines Vaters davon und ist seitdem verschwunden; er wird von den Behörden steckbrieflich verfolgt. Das Drogengeschäft ging pleite.
Der Vater hatte aber, nachdem er durch den Sohn ruiniert worden war und um sich über Wasser zu halten, als Verwalter der Abtschen Häuser sich der Unterschlagung und der Untreue schuldig gemacht. Als er im Jahre 1932 mit Dr. Abt abrechnete, fehlten 5900 Mart. Und als dann die gesamte Geschäftsführung nachgeprüft wurde, stellten sich weitere Verfehlungen heraus.„ Der Sohn hat mich durch seine Handlungsweise in Geldverlegenheit gebracht, ich wurde von den Gläubigern gedrängt, und da habe ich mich eben an den anvertrauten Geldern vergriffen. Nur durch meinen Sohn ist es dazu getommen, daß ich hier stehe", weinte der Bater. Das Gericht verurteilte den Fünfundsechzigjährigen zu vier Monaten Gefängnis unter 3u= billigung einer Bewährungsfrist.
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der aus der vermeintlichen Krankheit Kapital schlug! Als die Frau aber eines Tages einen Arzt aufsuchte, erfuhr sie, daß sie feineswegs ein solches Leiden habe. In einer Klinik, in der sie mehrere Tage lag, wurde ihr von drei Spezialisten bestätigt, daß sie vollkommen gesund sei. Nunmehr merkte die Frau, daß sie einem ganz ge= wissenlosen Betrüger zum Opfer gefallen mar. Inzwischen sind jetzt bei der Polizei neue Anzeigen eingelaufen, die beweisen wollen, daß Assermacher instande set, den Tod eines Menschen durch magnetische Fernsehkräfte zu beeinflussen und eintreten zu lassen. Es bleibt abzuwarten, welches Ergebnis die Untersuchung in dieser Hinsicht haben wird. Da Assermacher morphiumsüchtig und gelähmt ist, hat die Polizei von einer Verhaftung bisher Abstand genommen. Die Untersuchung ist noch längst nicht abgeschlossen.
,, Weihnachtsmart!" Ausstellungshallen am Funkturm
Jetzt liegt das vollständige Programm für das große Hilfswerk zur Linderung der Künstlernot vor, das unter dem Protektorat des Oberbürgermeisters im Rahmen des Weihnachtsmarktes Ber liner Künstler vom 3. bis 11. Dezember in den Ausstellungshallen am Funkturm durchgeführt
wird.
Der Eröffnungsabend am Sonnabend, dem 3. Dezember, wird eingeleitet durch eine große Darbietung der Funkstunde für die Winterhilfe. Für Sonntag, den 4. Dezember, nachmittags, und die dann folgenden Nachmittage sind in einem Marionettentheater Weihnachts= spiele wie Hänsel und Gretel", Schneewitt chen", Rotkäppchen" und" Dornröschen". festgesetzt. Am Montag, dem 5. Dezember, wird ,, Die Junge Oper" im Rahmen des großen Abend= programms„ Die Opernprobe" von Albert Lorking unter der Direktion von Theo Mühlen und der musikalischen Leitung von Kapellmeister Bernstein bringen. Die Abendveranstaltung des Mittwoch, den 7. Dezember, wird eingeleitet durch eine Jofeph- Schmidt- Stunde. Improvisationen auf 5 Klavieren zweihändig werden dann überleiten zu dem Opernbilderbogen der Städtischen Oper, dargestellt vom Personal der Städtischen Oper unter persönlicher Leitung des Intendanten Karl Ebert . Dem Programm schließt sich ein gemeinsamer Auszug zum 3irtus Ebert auf dem Weihnachtsmarkt an.
Tausende von Besuchern werden zu diesen Veranstaltungen erwartet, um tausenden notleidenden Künstlern zu helfen. Der Eintritt für den Weihnachtsmarkt, auf dem es neben den zahl= reichen Verkaufsstellen der Berliner Geschäftsmelt auch eine großzügige Weihnachtstombola geben wird, kostet für Erwachsene nur 50 Pf. und für Kinder 25 Pf. Für die großen Abendsonderveranstaltungen sind Karten zum Preise von 50 Pf. bis 4 M. im Vorverkauf bei den bekannten Theaterkassen erhältlich.
Del- Zauberer!
,, Feinstes Terpentinöl" aus Wasser
Von der Kriminalpolizei sind zwei Schwindler unschädlich gemacht worden, die mehrere Berliner Geschäftsleute um über 10 000 Mark geschädigt haben,
Die beiden Betrüger, der 51jährige Hugo J. und der 50 Jahre alte August B., arbeiteten nach dem Vorbild des„ Goldmachers" Tausend, nur daß sie nicht versprachen Gold herzustellen, sondern durch ihre Erfindung" konnte man aus Wasser, Harz und einigen Chemikalien ,, feinstes" Terpentinöl fabrizieren. Um ihren Schwindel recht glaubwürdig und schmackhaft zu machen, hatten die Betrüger in Charlottenburg ein ,, Laboratorium" eröffnet. Dort stellten fie einen Destillierapparat auf, den sie vorher für ihre Zwecke präpariert hatten. Mit diesem Köder wurden dann Dumme gefangen, die in das ,, Unternehmen" über 10 000 Mark steckten. Die Vorführungen wurden den Geldgebern mit dem notwendigen Hokuspokus gemacht. Niemand ahnte, daß sich in dem Destillierapparat ein do p= pelter Boden befand, der mit Terpentinöl angefüllt war. In den oberen Teil wurde Wasser, Harz und weißes Pulver geschüttet, und wenn das ,, Laboratorium" mit dichten, stinkenden Qualmwolken angefüllt war, wurde ,, feinstes Terpentinöl" gewonnen. Durch einen Taschenspielertrick wurde nämlich ein verborgener Hahn geöffnet, und zur Verblüffung der Interessenten floß das Del heraus. Einem der Geschädigten kam die Sache schließlich verdächtig vor, und so wurde der ganze Schwindel aufgedeckt.
Die Trauerfeier für Emil Diefe, den verstorbenen Genossen und Reichsbannerfameraden aus Pantom, hatte eine große Zahl trauernder Freunde und Mitkämpfer im Krematorium Ge= richtstraße vereinigt. Kamerad Hugo Klühs ehrte den Berstorbenen in einer von tiefem Mitgefühl getragenen Gedenkrede. Am Sonnabend wurde wieder unter starfer Anteilnahme die Urne mit der Asche des alten Kämpfers auf dem Gemeindefriedhof Buchholz beigesetzt. Hier würdigte Kamerad Apel den Toten noch einmal als den treuen Streiter für Freiheit und Demokratie.
Friedrichstr. 143, am Stadtbhf. Leipziger Str. 113, Ecke Mauerstr. Friedrichstr. 74, Ecke Jägerstr. 163, Ecke Behrenstr. Tauentzienstr. 4, a. Wittenbgpl. Neue
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183, Ecke Mohrenstr. Spittelmarkt 15, Goldfinkecke Filialexanderplatz
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