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Kündigungsschutz

Entschließung des Butab

Das Gefe" über die Fristen für die Kündi­gung von Angestellten" vom 9. Juli 1926 ist seit geraumer Zeit Gegenstand ständiger plan­mäßiger Angriffe der Unternehmerverbände und der ihnen gefügigen Presse. Es wird so dargestellt, als ob das Gesetz unerträgliche Be­lastungen und Behinderungen, ja den Zusammen­bruch von Betrieben bewirkt und den Angestellten selbst statt Nutzen Schaden durch vorsorgliche Kün­digungen und Nichtwiedereinstellung von älteren Angestellten und Aehnliches gebracht hätte.

Der Vorstand des Bundes der technischen An­gestellten und Beamten stellt dieser Kritik am Kündigungsschutzgesetz gegenüber fest: Das Gesetz ift geschaffen worden, weil sich immer stärker

Ersatz- Straßer

Die Diktatur fäubert

,, Parteireinigung" in Rußland  - Neue Schwierigkeiten auf dem Lande

Moskau  , 12. Dezember.

Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion   hat, wie bereits furz gemeldet, angeordnet, daß im Laufe des Jahres 1933 eine sogenannte schist ka", eine Säuberung und Revision des Mitgliederbestan des der Kommunistischen Partei sowie der Anwärter für die Parteimitgliedschaft durch­geführt wird. Weiterhin wird von heute ab eine Aufnahmesperre sowohl für die Mitglieder: als auch die Parteianwärterschaft für das Gesamt­gebiet der Sowjetunion   in Stadt und Land ver­hängt. Dieser Beschluß beruft sich auf die Be stimmungen, die vom 16. Parteifongreß über die ,, Tschistka" im April 1929 angenommen wurden. Derartige Parteifäuberungen haben hier wieder­holt stattgefunden. Richtunggebend für die Art ihrer Durchführung war die allgemeine ,, Tschiftta", die unter Lenin   im Jahre 1921 vorgenommen wurde. In den Jahren 1922 bis 1928 fand eine laufende Ueberprüfung des Personalbestandes der Partei durch Kontrollkommissionen statt. Rund 260 000 Personen schieden in diesen Jahren aus der Partei aus. Im November 1928 beschloß das

Zentralfomitee eine neue ,, General- Tschistka", von der besonders die Anhänger der Trogti- Opposition erfaßt werden sollten. Die Durchführung dieser Säuberungsaktion, die bis zum Jahre 1930 an= hielt und auf Grund der Richtlinien der Partei­fonferenz vom April 1929 erfolgte, traj praktisch besonders die Rechtsoppofition, die inzwischen zu einer neuen Gefahr angewachsen war.

Die heute angekündigte Generalsäuberung soll wiederum oppofitionelle Einflüsse zurüddämmen und durch hartes diszi­plinarisches Durchgreifen den Gehorsam der Parteimaffen gegenüber der obersten Führung fichern.

Die Prawda" kommentiert in ihrem heutigen Leitartikel eingehnd die von der höchsten Partei­instanz angeordnete schist ta". Diese neue Reinigungsaktion der Kommunistischen Partei wird mit der politischen Lage auf dem flachen Land begründet. Der Klassen­tampf im Dorf, so wird ausgeführt, habe neue Formen angenommen; gegenwärtig werde nicht eine Agitation für den Austritt aus den Kollek­

tiven getrieben, sondern der Widerstand gegen die Landkollektive, die ,, Rolchosen", werde von innen heraus organisiert.

Diefe Sabotage werde insbesondere durch Leute betrieben, die an wichtigen Stellen als Buchführer, Magazinverwalter und Hilfs­inspektoren ständen. Die Prawda" nennt diese Saboteure vielgewandte, mit guter Schulbil­dung ausgerüstete kulaken" und klagt die­jenigen Parteiorganisationen an, in denen Parteifreunde fäßen, die sich hinter ihrem Parteibuch versteckten".

Dabei handele es sich um Vertreter der rechts­oppositionellen Strömungen. Die vorgeschriebene Getreideablieferung an die Staatsorgane sei mancherorts von Leuten sabotiert worden, die ,, ein Parteibuch in der Tasche führten". Ein solcher Feind, so meint die ,, Prawda", sei gefähr­licher als ein offener Gegenrevolutionär und müsse mit der ganzen Strenge der revolutionären Gesetze bestraft werden. Diese Bemerkung der Prawda" bezieht sich auf Urteilsvollstreckungen, die letzthin im Nordkaukafusgebiet vollzogen wurden.

Ley

Heinrich Vogeler  

Zu seinem 60. Geburtstag

Um die Jahrhundertwende begann sich in Deutschland   eine eigentümliche Reaktion gegen die aus Frankreich   tommende rein naturalistische und impressionistische Kunstauffassung durchzusetzen. Eine durchaus nicht stur reaftionäre Heimatstunit Der Mann ist noch viel ,, schlagkräftiger". entstand, die in Dachau   und ganz besonders in

zeigte, daß die Notlage der älteren Angestellten durch das allgemeine Streben der Arbeitgeber, bei Einstellungen jüngere, billigere und gefügigere Kräfte zu bevorzugen, dringend ein Eingreifen erheischte.

Die Forderungen der Angestelltengewerkschaften: Meldepflicht für offene Stellen, Beschäftigungs­verpflichtung, Anspruch auf Abkehrgeld, Beseiti­gung der Mißffände im Anzeigenwesen und in der Lehrlingshaltung

find vom Gesetzgeber nicht erfüllt worden. Lediglich

der Kündigungsschuh

und auch dieser bei weitem nicht in dem erforder­lichen Ausmaße, wurde durch das Gesetz vom 9. Juli 1926 geschaffen und damit wenigstens für einige Monate Schutz vor der Vernichtung der Existenz durch die Stellenlosigkeit, Zeit zur Um stellung der Lebensführung und zum Versuch, sich eine andere Erwerbsmöglichkeit zu erschließen, gewährt.

Alle in der Zwischenzeit, insbesondere in der Krise, gesammelten Erfahrungen zeigen, daß das Gefeß diese seine einzige bescheidene Aufgabe auch erfüllt und sich darin bewährt hat.

Der Vorstand des Bundes der technischen An­gestellten und Beamten erwartet deshalb von den gesetzgebenden Körperschaften, daß sie diese günſti­gen Wirkungen des Gesetzes und die Erfahrungen der von ihm Geschützten würdigen und jedem Ber­fuch einer Berschlechterung entgegentreten. Darüber hinaus muß der Schutz der Angestellten vor der Willkür und der hemmungslosen Abbausucht des Unternehmertums durch wirksame Maßnahmen gemäß den gewerkschaftlichen Forderungen ergänzt und durchgeführt werden.

Schwindler am Werk Achtung ,,, Vorwärts"-Abonnenten!

Ju Steglit versucht ein älterer Mann mit umgehängter Geldtasche unberechtigt das Be­zugsgeld für den Vorwärts" zu kaffieren. Auf die Mitteilung. daß für die laufende Woche schon an die Botenfrau bezahlt sei, erwidert er, es müsse jetzt immer für den vollen Monat be­zahlt werden. Vor diesem Schwindler wird ge­warnt.

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Klassische Monologe. Ludwig Wüllner   ist es, der sie spricht. Goethe, Schiller, Shakespeare  und Hölderlins Empedokles es ist ein Fest der wunderbaren Worte, von überlebensgroßem Bathos geordnet und geformt. Pathos als Stil, was wäre uns ferner, wäre uns verdächtiger als dies? Bei Wüllner aber, aus Seherweisheit und ewig junger Begeisterung geboren, ist es noch einmal vollkommen und echt: geprägte Form, eine fristallne reine Schale". die ihres Inhalts Kostbarkeiten auf ihre Weise( mögen uns andere auch näher fein) gültig überliefert.

Eine Schauspieler- Nachtvorstellung der Operette ,, Glüdliche Reise" von Künnede findet Tienstag, 11.45 Uhr, im Theater am Kurfürstendamm   statt. Webers Freischüß" wird in der Städtischen Oper unter Regie von Carl Ebert   und unter Leitung von Friz Stiedry neueinstudiert. Die Premiere ist für den 17. Dezember angesetzt.

Worpswede   ihren künstlerischen Mittelpunkt hatte. Unter den durch ihr beschauliches Erleben ausgezeichneten, ganz der stimmungsvollen Land­schaft hingegebenen Künstlern in Worpswede  nahm Heinrich Bogeler eine besondere Stellung ein. Er stammt aus einer Bremer Kauf­mannsfamilie, hatte in Düsseldorf   studiert und anschließend in Worpswede   eine Kunsiwelt ge= schaffen, deren Eigenart ein formglückliches Auf­gehen in Sagen und Märchen ist.

Wenn auch Vogeler in der Vorkriegszeit durch die Begründung einer Werkstatt für Wohnungs­funft und als Kunstgewerbler weitreichenden praktischen Einfluß ausübte, so stand er als Mensch den realen Lebenstatsachen doch voll­tommen fremd gegenüber. Schwere Familien­schicksale rüttelten ihn plöglich aus diesem unbe­schwerten Künstlerdasein auf. Mit 42 Jahren zieht er zudem als Kriegsfreiwilliger ins Feld. Als Soldat sieht er bald eine andere Welt, und bald auch fämpft er auf seine Art gegen den Kriegs­wahnsinn. Schließlich tommt er nach Bremen   in etne Beobachtungsstelle für Geistestrante. Als er dort nach Kriegsende, entlassen wird, wird er ganz zum Gegenteil dessen, was er früher war. Er bekennt sich zum Kommunismus und schreibt und spricht von einer Ausbeuterklasse, ohne sich über die tieferen materiellen Ursachen klar zu sein. In Worpswede   überläßt er feine Besitzung Barten­

hof einer tommunistischen Kinder= siedlung und verfemt pathetisch jeden und ganz besonders die Künstler, die sich nicht gleich thm zum Bolschewismus bekennen. Er selbst hat als Künstler fast jeden Boden unter den Füßen ver= loren. Während der expressionistischen Zeit ver­suchte er sich in wilden Ausdrucksformen, deren Kennzeichen heute schon weiter nichts als eine maßlose Leere ist. Schließlich war er darum be= müht, als Maler und Zeichner möglichst einfach und allgemeinverständlich zu wirken, außerhalb aller auch künstlerischen Gesichtspunkte. Eine solche Ausdrucksform aber hat man oder man hat sie nicht; erzwingen läßt sie sich nicht. Bei Vogeler wirkt sie meistens erzwungen.

Das Leben und Wirken des jeßt sechzigjährigen Heinrich Bogeler ist eins der tragischsten Künstler­schicksale unserer Zeit. Ein wahrhaft begabter Künstler, aber ein mit nebulosen Vorstellungen einer Weltverbesserung behafteter Mensch schlägt fich zu einer politischen Partei, die ihn vorläufig noch als belächeltes Paradepferd mitschleppt.

Ein Propagandafilm

Unsere Zukunft liegt in Deutschland  Die Degeto führte Sonntag in ihrer Morgen­veranstaltung im Capitol den Film von Wiesmoor   auf. Der Vorsitzende Dr. Johannes Eckardt hielt einen Begleitvortrag dazu, der nicht nur diesen Film erläuterte sondern ein ganzes Siedlungsprogramm entwickelte. Deutsch­ land   hat an 5 Millionen Hektar Dedland, wovon ein großer Teil Moor   ist. Der Film zeigt nun, wie es durch eine Kombination von Technik und Landwirtschaft gelinger fann aus einem Moor nicht nur die Kraft für eine elektrische Zentrale zu gewinnen, sondern gleichzeitig auch große land­wirtschaftliche Kulturen zu betreiben und auf dem neugewonnenen Boden Siedler anzusetzen. Wies­ moor   ist das bekannte Kraftwerk, das 1907 mitten in dem großen Moorgebiet Ostfrieslands   mit Reichsunterstützung eröffnet wurde und heute ganz Ostfriesland   und einen Teil Olderburgs mit Elef trizität versorgt. Der Film zeigt, wie unter Be­nugung von eigens hierzu fonstruierten Ma­

schinen der Torf gewonnen und der darunter liegende feste Boden der Kultur zugeführt wird. In großen Gewächshäusern werden besonders To­maten und Gurken zu einer Zeit gewonnen, wo fie im Freien nicht mehr gebeihen. Es ist die bollendetste technische Landwirtschaft, die sich denken läßt. Die Arbeiter siedeln sich zum Teil im Moore an und machen es selbst urbar. So steht neben der hochentwickelten tapitalistischen Wirtschaft die primitivste Form der Baden­bearbeitung.

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So interessant diese Kombination von Kraft­gewinnung und hoch qualifiziertem Gemüsebau auch ist, so läßt sich dieses Beispiel doch keineswegs verallgemeinern. Es wird auch nicht deutlich, ob die Landwirtschaft hier nicht bloß Nebenbetrieb ist, die erst rentabel wird durch die Kraftleistung. Als Ziel wird hingestellt, daß Deutschland   seine gesamte Einfuhr an Butter, Bieh und Gemüse- jährlich an 700 Millionen Mark felbft erzeuge. Das wäre nur zu erreichen in langen Jahren natür­lich, wenn Deutschland   seine Zollpolitik grund­legend ändern würde. Denn gerade der Bauer leidet ja unter den hohen Schutzöllen auf Futter­und Mastmittel. Dann das Problem, wie Deutsch­ land   seinen industriellen Export aufrechterhalten kann, wenn es den landwirtschaftlichen Ländern nichts mehr abnimmt. Alle diese Fragen be= handelte der Vortragende nicht.

Der von Hubert Schonger   hergestellte Film ist mit der bei ihm gewohnten Akuratesse und dem Feingefühl für die Landschaft gearbeitet.

Reportagen

Anschauliche Hörbilder

r.

um

Eine Sendung der Funkstunde ,, Menschen vor dem Beruf" brachte eine Unterhaltung, die Dr. Reinhard Krauß mit jungen Ver= käufern führte. Das Gespräch war flar wenige Kernpunkte gruppiert. Es gab so ein anschauliches, wenn auch durchaus unvollständiges Bild von der geistigen und räumlichen Welt junger Berkäufer. Dr. Krauß bemühte sich, seine Auswahl sinnvoll zu begründen und fehlende Momente dem Hörer zum eigenen Durchdenken anzudeuten. Die einzelnen Menschen gewannen Gestalt. Erschütternd war das Lebensbild einer jungen Berkäuferin.

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Auch der Sonnabend überraschte die Hörer der Berliner   Funkstunde mit einer Beranstaltung, die bis auf den Schluß den Anforderungen entsprach, die man an eine Hörreportage stellen tann. Sie führte in eine heitere Welt. Das Mitrophon hat Ausgang". unter dieser Devise reihten sich Ausschnitte aus Varietés und Kleinkunstbühnen aneinander, vortrefflich aus­gemählt und fonferiert. Nur der Bericht von Ringkampfveranstaltungen, obgleich er vielleicht sehr fachgerecht war, zerriß das einheitliche Bild. Glücklicherweise stand er am Schluß und konnte infolgedessen nicht allzu störend wirken.

,, Familie Selicke  "

Rose- Theater

lz.

Es ist nicht einzusehen, warum das Rose- Theater Die gestrige Morgenaufführung des ersten früh­naturalistischen Dramas als Gerhart- Hauptmann­Nachfeier gedacht hat. Sie ist eine Ehrung für den voriges Jahr dahingeschiedenen Dichter Arno Holz   und den heuer fiebzigjährig gewordenen Jo­ hannes Schlaf  , die mit diesem Werf seinerzeit eine Richtung begründeten, ohne die man sich die ge­samte deutsche Dramenproduktion der letzten dreißig Jahre taum denken fann. Familie Selicke" ist mehr als ein literarhistorisches Dokument. Das tragische Schicfal der Berliner   Proletarierfamilie steht uns vielleicht gerade heute wieder näher als irgendwann. Und wenn es auch quält, es er­schüttert heute wie damals und appelliert an unser foziales Gewissen. Die Aufführung unter Paul Roses Regie bot bestes Volkstheater. So eine

geschlossene Ensembleaufführung finden wir sehr selten noch auf einer Berliner   Bühne. Lotte von Syrom  , eine ergreifende Frau Selicke, und alle anderen dienten dem Wert mit wahrer fünft­Terischer Hingabe und erzielten Wirkungen ganz großen Formats. Die dankbare Zuhörerschaft, ge= padt und erschüttert, spendete am Schluß lauten und anhaltenden Beifall.

F. L.

Wigmann- Tanzgruppe

,, Der Weg"

Mary Wigman  , die von der Not der Zeit gezwungen war, ihre alte Tanzschar aufzulösen, hat sich nun eine neue Gruppe geschaffen. Sie stellte sich mit ihr vor in einer Morgendar­bietung im Ufa Theater am 300 mit dem Tanzzyklus Der Weg". Man fann diese Tanzschöpfung nicht an dem messen, was die Wig­ man   heute an tänzerischer Bergeistigung in ihren Solotänzen bietet. Dieser Weg" hat zwar Tiefen­und Höhepunkte, die an jene beseelte, fristallflare Runft gemahnen; in sehr vielen Bildern aber überwiegt der Schau- Eindruck das innere Erlebnis. Mit wunderbarer Präzision arbeitet die Gruppe zufammen; in ihren Bewegungen gliedert, formt fich der Raum zum lebendigen Körper Die an östliche Motive erinnernden Tanzszenen sind immer eine Freude für das Auge, eine Freude auch für den Verstand, der das unerhörte Können hinter diesem vollendeten Kunsthandwerk sieht. Doch nur im dritten und vierten Tanz, in den ,, Traumvögeln" und den Schatten", wird Tiefstes aufgerührt. Diese beiden Szenen sind von erschütternder Gewalt. Hier strahlt das Tanzerlebnis der Meisterin auf die Gruppe über, erlöst sie aus ihrer technischen Präzision, zwingt fie zum Gegenspiel. Aus Spannung und Locke­rung, aus Bewegung und Gegenbewegung wachsen Solistin und Tanzgruppe zur Einheit zusammen. Magische Bezauberung steigt auf aus dem in ver­wirrender Harmonie verfließenden, sich zusammen­ballenden Chaos der Traumvögel", strömt aus von den schwingenden, leblos- lebendigen Schatten. Diese Tanzbilder ergreifen den Hörer im mört­lichen Sinn, mit der Kraft aller großen, echten Kunst.

Schön, aber in dem Zyklus völlig abmegig, war die sechste Szene Pastorale", die in ihrer bunten Heiterkeit eine ihm durchaus wesensfremde Einschaltung war. Empfindlicher als die kühle Stilisiertheit der ersten Bilder störte der mit dem Einsatz dieses sechsten Bildes beginnende matte Schluß, der trotz der formalen Anfnüpfung an den Anfang fein Ausklang, fein Zusammenflang, son­dern eben nur ein Ende war.

S- z.

Bruno Cafficer, der Berliner   Berleger, wird heute 60 Jahre. Cassirer  , der vor nun 35 Jahren zusammen mit seinem Better Paul die Berliner Kunsthandlung in der Biftoriastraße begründete, hat sich später mehr dem Kunstverlage zugewandt. Als literarischer Verleger lange Zeit von Christian Morgenstern   beraten, hat er Wedekind und viele der besten Jungen von heute verlegt, dann die großen Ausländer: Galsworthy  und Gorki, als sie noch nicht berühmt waren. Bei ihm sind die große Kant- Ausgabe und die Ar­beiten Hermann Cohens und Ernst Cassirers er­schienen. Vor allem hat sich Bruno Cassirer   er­folgreich für den Impressionismus eingefeßt, dem er in ,, Kunst und Künstler" das literarische Organ schuf. Bei ihm erschienen die kunsterzieherischen Schriften Alfred Lichtwarts und Karl Schefflers und eine lange Reihe der Werke über alte und neue bildende Kunst. Besondere Berdienste hat sich Bruno Cassirer   um das illustrierte Buch er­worben, in dem er Slevogt   sein reichstes Schaffensgebiet eröffnete.

Dr. Charlotte Weidler   führt im Kunstflub, Meineke­Straße 27, Montag, 9 Uhr, Sichtbilder von einer Afrika­reise vor: Wie europäischer Geist afrt­tantsche uĭtur bermanfcht." Eintritt frei.

Die Boltsbühne veranstaltet zugunsten ihres Silfs­fonds auch am zweiten Weihnachtstag, vormittags 11.30 Uhr, im Theater am Bülowplag eine Kaba­rett- Matinee. Bostarten für Mitglieder 1 m