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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 212.

teber den Bonkoff.

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Donnerstag, den 10. September 1896.

Ihr gutes Recht, sich gegen die Uebergriffe der Kapitalisten zu wehren, wird man den Gemaßregelten, Ausgesperrten oder streitenden Arbeitern nicht absprechen tönnen, das Recht ist faft immer auf ihrer Seite; der Sympathie derjenigen, welche wie fie unter dem Druck des Kapitals seufzen, werden sie deshalb immer gewiß sein.

Und unter diesem Eindruck wird auch der Referent über die Sache vor einer großen Boltsversammlung stehen, der Redner wirkt durch feine Ausführungen nicht allein auf die Bersammlung; je größer die Zahl der Theilnehmer, desto stärker ist auch der Einfluß der Maffen auf ihn.

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13. Jahrg.

A. v. Elm.

Die Gefahr einer Aussperrung infolge der Unterstützung Ein derartiges Verfahren ist doch unmöglich mit dem Wort Absolutismus  " zu bezeichnen. Dann wäre unsere ganze Partei- eines Boykotts in einem Orte ist vorhanden; wegen dieser Ge Die Ausführungen der Redaktion des Vorwärts" in Nr. 205 Organisation eine absolutistische; die Redaktion des Vorwärts" fahr aber eine von einer Zentralstelle ausgehende Aufforderung beffelben waren für mich sehr interessant, überzeugend jedoch nicht. wird mir zugeben, daß jährlich in hunderten nicht minder dazu zu unterlassen, wäre dann doch eine durch nichts zu recht­Bunächst möchte ich feststellen, daß es sich bei meinen An- wichtigen Angelegenheiten in der Partei entschieden wird, ohne fertigende Unterlassungsfünde gegenüber der ganzen Arbeiter trägen in erster Instanz um das örtliche Gewerkschafts- baß dieselben Volts- oder Parteiversammlungen vorher zur Ent- bewegung. Diese Gefahr ist heute bei Unterstützung von Streits Kartell und erst in zweiter Linie um die Generalfommission scheidung unterbreitet werden. Eine Urabstimmung findet in der eine noch weit größere und doch haben wir darauf noch nie respektive den Generalausschuß der Gewerkschaften handelte. Partei doch auch nicht über die Beschlüsse des Parteitages, über Rücksicht genommen. Die Redaktion des Vorwärts" erwähnt in ihren Aus- die Wahl der Parteileitung statt. Bei Boykotts ist die Gefahr keineswegs eine so große, wie bei führungen mit keinem Wort den ersten Sag meines Antrages: Mit Ausnahme des Chefredakteurs, des Genossen Liebknecht  , Streits, und soll uns diese deshalb nicht abhalten zu thun, was Das Recht, einen Bontott zu verhängen, ist sind sämmtliche Redakteure des Vorwärts" weder vom Partei- recht und nothwendig ist. Gefahr bringt auch der Kampf Sache des Gewerkschaftstartells des Ortes, tag, noch in einer Parteiversammlung gewählt worden, dasselbe auf politischem Gebiet, wir scheuen denselben nicht. Weshalb wo sich die zu boykottirende Firma befindet ist der Fall mit fast allen Redakteuren der übrigen Partei- also, sofern es sich um den wirthschaftlichen Kampf handelt, Um jedoch keinerlei Frrthum aufkommen zu lassen, glaube ich blätter. gerade dieses Moment besonders betonen? als Meinung der Redaktion des Vorwärts" nach ihren Aus- Und dabei bedenke man, welch' diskretionäre Machtbefugniß Die Arbeiter werden doch zweifellos durch laffungen ohne weiteres feststellen zu können: Das Recht, einen Redakteure von Parteiblättern besitzen. Obgleich der Mohr'sche den wirthschaftlichen Kampf zum politischen Boykott zu verhängen, ist nicht Sache des Gewerkschafts. Boykott ganz nach der Theorie des Vorwärts" von Wolfs gedrängt. Gerade mein sozialistisches Gm fartells, sondern einer respettive mehrerer Volt 3- versammlungen und zwar nicht von einer, sondern von mindestens pfinden sträubt sich deshalb jebes Mal, versammlungen in dem Orte, wo sich die zu 20 und nicht von 2000, sondern von mindestens 20.000 Boltsver- wenn ich bei Genossen den Eindruck gewinne, boykottirende Firma befindet. sammlungsbesuchern beschlossen war,( auch in Berlin   sollen daß dieselben den wirthschaftlichen Kampf auf Boltsversammlung oder Gesammtvertretung der organi- Volksversammlungen am 1. Mai auf die einfache Aufforderung eine tiefere Stufe stellen, als den politischen, firten Arbeiter das ist also die grundsätzlich zu entscheidende der Mohr'schen Arbeiter hin, eine Resolution zu gunsten des da doch beide Bewegungen schließlich in ein Bett Frage. Boykotts beschlossen haben) druckt der Vorwärts" die Aufrufe münden. Darin stimme ich überein mit dem Vorwärts", daß zur der Arbeiter nicht ab und raubt ihnen dadurch die Möglichkeit, Durchführung eines Boykotts mehr gehört als Versammlungs- für ihre Sache um die Sympathie der Arbeiter zu werben, weil P. S. Ueber den Boykott über die Mohr'sche Margarines beschlüsse, daß dazu Vorbereitungen, Organisationen und Geldmittel nach der Meinung der fünf oder sechs Redakteure des Vor- fabrit will ich mich nicht äußern, da, wie mir mitgetheilt wird, gehören. Und weil Voltsversammlungen die zur Durchführung eines wärts", die doch auch dem Irrthum unterworfene Menschen einer der direkt Betheiligten dazu das Wort nehmen will. Boykotts nothwendigen Vorbereitungen und Organisationen nicht finder sind, die Ursachen des Streiks noch nicht ausreichend treffen können, auch die Geldmittel nur durch Organisation waren zur Verhängung eines Boykotts. Um die Diskussion nicht ins endlose auszudehnen, sei auf geschafft und zum allergrößten Theil von den organisirten Bei allen in der Partei zu unternehmenden Schritten von diese Ausführungen des Genoffen v. Elm kurz folgendes er Arbeitern aufgebracht werden, halte ich Boltsversammlungen größerer Tragweite finden, Borberathungen statt; weshalb soll, widert: Es ist garnichts dagegen einzuwenden, daß Boykott­nicht für die geeignete Instanz, einen Boykott zu verhängen. Es wenn die Vertreter der Gewerkschaften dasselbe thun, dieses Ab- anträge von der betr. Gewerkschaft zunächst an das Gewerkschafts­ist einfach ganz unmöglich, in einer Voltsversammlung alle diese folutismus sein, wo man, sofern es sich um politische Dinge und fartell eines Ortes gestellt werden sollen, wo ein solches besteht, Fragen zu erörtern, ohne dem Gegner von vornherein Waffen um politisch thätige Personen handelt, diese häßliche Bezeichnung damit über Berechtigung und Zweckmäßigkeit des Boykotts von gegen die kämpfenden Arbeiter in die Hände zu liefern. Rühl niemals anwendet? Dem Kommando" einer Gewerkschafts- vornherein die erforderliche Klarheit geschaffen wird. Das und leidenschaftslos foll und muß die eventuelle Aus vertretung würden diejenigen, die sich heute noch nicht organi- deuteten wir in Nr. 205 schon an, wo gesagt ist, die den Boykott sicht auf Erfolg erwogen werden; das wird in firen fönnen, nicht folgen, schreibt der Vorwärts". Weshalb wünschende Gewerkschaft solle sich an die Arbeitervertretungen Boltsversammlungen höchst selten geschehen. Die Theil nicht? Sind die Leiter der Gewerkschaften weniger vertrauens- der verschiedenen Orte wenden. Gewerkschaftskartelle sind nehmer derselben werden immer mehr mit dent Herzen, als würdig, minder begabt, als diejenigen, die in der politischen zweifellos Arbeitervertretungen, denen niemand das Recht bes mit dem Kopf urtheilen. In der Hauptsache tommt es darauf Bewegung eine leitende Stellung einnehmen? In vielen streitet, über Boykottfragen mitzureden. Aber den Ausschlag, an," schreibt der" Borwärts"," ob der Volksversammlung ein Fällen sind es sogar dieselben Personen und da die Entscheidung über die ganze Frage soll die Ge flares Bild deffen gegeben wird, worüber sie beschließen soll. wäre es doch furios, wenn sie als Polititer Vertrauen, als fammtheit des arbeitenden Voltes, deren Organ eben die Ist das der Fall, dann wird ihre Entscheidung meist richtig Gewerkschaftler dagegen tein Vertrauen genießen sollten. Boltsversammlung ist, durch diese geben. Das Gewerkschafts­ausfallen." Aber vor allem zieht ja nun die Redaktion des Vorwärts" fartell als begutachtende und die Volksversammlung als Der Vorwärts" giebt in diesem Satz zu, daß es wesentlich gegen eine einheitliche, zentralistische Regelung des Boykotts zu beschließende Instanz, die ja die Ausführung des auf die Darstellung der Sache durch die Referenten ankommt. Felde. Auch bei Streits nehmen die Arbeiter auf Boykotts dem Gewerkschaftskartell übertragen tann- damit wäre Die einfache Konstatirung der Thatsachen genügt nicht; von dem die Reglements von Zentralinstanzen keine Rücksicht das von Elm betonte Einvernehmen beider Interessengruppen ges Referenten wird mehr verlangt, er soll seine Meinung zu der schreibt der Vorwärts" fie würden dies auch schaffen. In dieser Weise wird die Sache aber meist schon ge Sache äußern. Darin steckte aber schon ein gut Stück Be- nicht bei Boykotts thun. Der Vorwärts" findet im handhabt. einflussung. direkten Gegensatz zu einem Parteitagsbeschluß, der die Bentralisation auf gewerkschaftlichem Gebiete und damit auch die zentralistische Regelung von Streits für nothwendig und richtig erklärt hat, daß Bur Tage der franzöfifchen möglicher weife"(!!) die dezentralen Neigungen der Arbeiter in dieser Staats- und Eisenbahn- Arbeiter. Beziehung eher von Nußen als von Schaden sind. Demgegenüber weise ich auf die Thatsache hin, daß die Jm vorigen Jahre beschloß die Deputirtenkammer, eine Zentralverbände an Mitgliederzahl stetig zunehmen und daß die Enquete über die Lage der Staats- und Eisenbahn- Arbeiter dezentralen Neigungen ihren Stüßpunkt einzig noch in Berlin   durch das Arbeitsamt veranstalten zu lassen. Die hauptsächlichen haben. Wegen der großen Arbeitermassen, die in Berlin   in Frage Ergebnisse einer Enquete werden soeben bekannt gemacht. fommen, ist ihnen noch die Möglichkeit gegeben, sich den Luxus Was die Lohn statistik betrifft, so befolgte dabei Herr dezentraler Neigungen auf einige Zeit gestatten zu können. Der wirth- March, der mit der Enquete beauftragte Delegirte des Arbeits­schaftliche Kampf wird aber auch hier mit den dezentralen Theorien er- amtes, die Methode, das Arbeitspersonal in verschiedene, Es giebt gar keinen Volksredner, welcher sich diesem Einfluß barmungslos aufräumen; die Dezentralisation in der durch d.ie jeweilige Lohuhöhe abgestufte Kategorien zu ganz entziehen tönnte. Das fühle Abwägen, das talte Urtheil Lohnbewegung wird immer mehr Niederlagen als vertheilen Die so ermittelten Zahlen geben ein genaueres Bild ist zu Ende; ich glaube diejenigen, welche hierüber aus Er- Erfolge nach sich ziehen und diese Erfahrung wird die als die nach Geschlecht und Alter herausgerechneten allgemeinen fahrung reden tönnen, werden mir darin beipflichten, daß es Arbeiter schon mit der Zeit von allen dezentralen Neigungen Durchschnittslöhne. entgegen einer großen Masse mit den Kämpfenden sympathisirender turiren. Die Lohnstatistik wurde auf grund einer einzigen Lohns Arbeiter feine Kleinigkeit ist, trotz alledem zu erklären es ist Daffelbe wird der Fall sein bei Boykotts; auch hierbei auszahlung aufgestellt. Die Genauigkeit derselben wird jedoch teine Aussicht auf Erfolg. Weit schwerer aber ist es, diesen wird die Erfahrung die beste Lehrmeisterin sein; die einheitliche dadurch nur unbedeutend beeinträchtigt, da auf den Eisenbahnen Standpunkt zu begründen, ohne dem Gegner Trümpfe in die Regelung des Boykotts wird zur Nothwendigkeit, sofern der Zeitlohn fast ausschließlich die Regel ist und in den Staats­Hand zu spielen. Wir verfügen gewiß über einen Stamm guter, man auf dieses Kampfmittel nicht ganz verzichten betrieben( Tabak und Zündhölzchen), wo der Stücklohn vors geschulter Redner, aber dennoch behaupte ich, daß dieser diplo- will. Eine Erschlaffung der Arbeiter wird nur dann eintreten, herrscht, Qualität und Quantität der Arbeitsleistung ziemlich uns matischen Aufgabe nur wenige gewachsen sind, ja, daß es in wenn sie teine Erfolge erzielen, was bei dem heutigen regellosen verändert bleiben. vielen Fällen ganz unmöglich ist, öffentlich alle Gründe Zustand allerdings bei den meisten Boykotts als sicher gilt. In den zwanzig staatlichen Tabatfabriten sind 1446 gegen einen Boykott anzuführen, ohne die Sache der tämpfenden Arbeiter selbst zu gefährden. Die Massen derjenigen über einen Boykott entscheiden zu laffen, von welchen man eine Durchführung desselben verlangt, ist überhaupt ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn in Berlin   eine Anzahl Volksversammlungen abgehalten werden und tausende wegen Ueberfüllung der Lokale vor der Thüre wieder umtehren müssen, eine noch weit größere Zahl durch Umstände verhindert ist, Darin stimme ich mit dem Vorwärts" überein, daß der 30 Dienstjahren und nach dem vollendeten 60. Altersjahre ers an dem betreffenden Abend oder überhaupt an Volksversammlungen Boykott nicht dazu da ist, bei jeder Gelegenheit für unorganisirte halten die Frauen ein Ruhegehalt von 400 Frks. und die theil zu nehmen, wo bleibt dann die Selbstbestimmung der bei Arbeiter angewandt zu werden, um dieselben in ihrer Lauheit Männer ein solches von 600 Fris. Die Verwaltung zahlt zu einem Boykott in Frage kommenden Massen? gegenüber der gewertschaftlichen Bewegung eventuell noch zu be- diesem Zwecke einen Beitrag von 4 pet. des Lohnes jeder be Dabei ist noch garnicht in betracht gezogen, daß die stärken. Diese Gefahr ist aber eine sehr geringe, schäftigten Person. größere Hälfte der Menschheit, die Frauen, wenn die Vertreter organisirter Arbeiter In den sieben staatlichen 3 ündhölzchen Fabriken welche bei Boykotts über industrielle Massenprodukte am Darüber zu entscheiden haben, während Volks- wird ein Personal von 676 Männern und 1444 Frauen be meisten in Frage fommen, fast immer der Rinder wegen" versammlungen, in welchen unter Umständen die unorganisirten schäftigt. Die Arbeitszeit beträgt ebenfalls 10 Stunden. Stunden oder wegen der nach Feierabend noch zu erledigen Arbeiter die Mehrheit bilden, in dieser Beziehung jedenfalls lohn der Männer: für 62 pet. 85-65 Sts., für 90 pet. den Hausarbeit zu Hause bleiben müffen. Wollten ein viel milderes Urtheil fällen würden. 30-75 Gt3.; Stundenlohn der Frauen: für 61 pct. 20-40 Sts., alle kommen, von denen wir wünschen, daß sie bei einem für 94 pCt. 20-55 Cts. Die Alterspensionen sind ebenso Boykott mithelfen, so würden sämmtliche Lotalitäten Berlins  geregelt wie in den Tabakfabriken. nicht im entferntesten ausreichen, diese gewaltigen Massen fassen In den sieben großen und den vier kleineren Eisen au tönnen. bahn Gesellschaften find 188 587 Männer und 19 037 Frauen beschäftigt. Die Arbeitszeit ist vers Gin­geständniß, daß die Arbeitszeit vielfach übermäßig lang ift. Es ist übrigens bekannt, daß die Lokomotivführer durch Prämien auf die Zahl der durchlaufenen Kilometer dazu angeftachelt werden, 14, 16 und sogar 18 Stunden zu schanzen, ungeachtet der Gefahr, die eine Üeberarbeitung dieser Arbeiter in sich birgt. Die Gewerkschaft der Eisenbahnarbeiter verlangt scheidung den von den organisirten Arbeitern gewählten Eine spezielle Reglementirung, wie der Vorwärts" meint, daher die Abschaffung der Prämien bezw. entsprechende Erhöhung Vertretern, welche, was bei den Boltsversammlungs- will ich durchaus nicht, wenn ich den Vorschlag mache, einen des unzulänglichen firen Lohnes, was zugleich die Herabsetzung Besuchern ebenfalls nicht der Fall, doch auch eine von einer Gewerkschaft gewünschten allgemeinen Boykott der Arbeitszeit zur Folge haben würde. Gänzlich unbestimmbar gewisse Verantwortung für die von ihnen der Gesammtvertretung ber organisirten Arbeiter zu ist die Arbeitszeit der Frauen, die ausschließlich als gefaßten Beschlüsse haben und welche über die nächst zur Prüfung zu unterbreiten. Ich will da Schlagbaum- Wächterinnen beschäftigt werden und 12 pet. des Schwierigkeiten der Durchführung eines Boykotts sich ein weit durch verhindern; daß bei jeder Kleinigkeit boykottirt Gesammtpersonals ausmachen. In der neulichen Kammerdebatte besseres Urtheil bilden können, als die zufällig in einer Volks- wird, ich will aber auch, daß wenn einmal ein allge- über die Arbeiterschutz- Novelle verlangte Genosse Guesde vergeb versammlung anwesenden Personen, weil sie und ihre organisirten meiner Boykott für nothwendig erklärt wird, dann eine einlich die Unterstellung dieser Arbeiterinnen unter das Frauenschutzs Genossen doch immer noch die praktische Arbeit bei allen Kämpfen beitliche wirtfame Agitation dafür entfaltet gesetz. Herr March rechtfertigt die schrankenlose Ausbeutung der der Arbeiter haben verrichten müssen. wird; ich bestreite ganz entschieden, daß ein wegen bedeutungs- Schlagbaum- Wächterinnen, ebenso wie dies der Handelsminister Nun denke ich, wie der Vorwärts" ganz richtig annimmt, voller Ursachen erklärter Boykott allerseits auf Unter- Guesde gegenüber gethan hatte, damit, daß sie im allgemeinen über Volksversammlungen und deren Werth gar nicht so ganz ftüßung rechnen tann. Ganz abgesehen von den nöhigen Geld- Frauen von Eisenbahn  - Angestellten seien und an der Besorgung gering im Gegentheil, ich bin der Meinung, daß wenn, wie mitteln, die unter Umständen bei einer ganzen Reihe von ört der Hausarbeiten nicht verhindert würden. folches das Regulativ des Hamburger Gewerkschaftskartells es lichen Gewerkschaftskommissionen sehr knapp sein können, erfordert Lohnhöhe: von den Männern, die Stunden, Tag- oder vorschreibt, von den Vertretern der organisirten Arbeiter mit die Durchführung eines Boykotts sehr viel Arbeit, welcher sich Stücklohn erhalten, verdienen 55 pt. 30-40 Cts. pro Stunde, 2/3 Mehrheit die Berechtigung und Zweckmäßigkeit eines Boykotts an- die Leiter von Gewerkschaftskommissionen manchmal, wenn sie 85 pCt. 20-55 Ets.; von denen, die ein Monatsgehalt beziehen, erkannt worden ist, dieselben ruhig die Angelegenheit zur weiteren nicht ganz besonders von einer autoritativen Stelle aus dazu verdienen 56 pCt. 86-135 Fr., 84 pCt. 71-165 Fr. Außerdem Erörterung einzuberufenden Boltsversammlungen überlassen aufgefordert werden, gerade nicht gern unterziehen. haben zirka 15 pt. der Angestellten freie Wohnung, beren tönnen. Dann aber auch ist das Verständniß für den Boykott als Miethwerth ungefähr ein Zehntel des Gehalts ausmacht. Die diesen Versammlungen zu unterbreitenden Resolutionen Waffe im wirthschaftlichen Kampf bei den Arbeitern so wenig werden schwerlich auf Widerstand stoßen. Den agitatorischen entwickelt, daß es noch eine ganz gewaltige Aufrüttelung der Werth der Voltsversammlungen verkenne ich keineswegs, aber Arbeitermassen selbst bei Boykotts aus den bedeutungsvollstenUrsachen die eingehende Prüfung der Zweckmäßigkeit eines Boytotts wird bedürfen wird, um sie zu einem energischen Eintreten für den stets nur in einem engeren Kreise der mit den Verhältnissen selben zu veranlassen. Nur durch eine Konzentration aller vertrauten Genossen stattfinden können. Kräfte im geeigneten Augenblick wird dies zu erreichen sein.

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Einen Boykott über ganz Deutschland   durchzuführen, soll Männer und 13 674 Frauen beschäftigt. Die Arbeitszeit beträgt nach dem Vorwärts" ganz unmöglich sein, weil wir über feine 10 Stunden. Lohnhöhe: 52 pCt. der Männer erhalten 40 bis Geldmittel verfügen. Gerade deshalb wünsche ich diese Aufgabe 55 Cts. pro Stunde und 85 pCt. 35 bis 65 Cts.; 69 pCt. der den Gewerkschaften übertragen, weil dadurch die Kosten sich Frauen erhalten einen Stundenlohn von 23 bis 40 Cts. und verringern lassen und dieselben, von der Gesammtheit der organi- 94 pCt. 17 bis 55 Cts. firten Arbeiter getragen, gar nicht so erheblich ins Gewicht Die Verwaltung subventionirt die Hilfskassen durch fallen. Beiträge, die denen der Arbeiter annäherno gleichkommen. Nach

Eigenthümlich ist nun, daß man, sobald es sich um gewerk schaftliche Fragen handelt, immer der Meinung ist, daß wir kein Gelb haben. Ein allgemeiner Gewerkschaftstongreß toftet zu viel Geld, auch die allgemeine Durchführung eines wirthschaftlichen Boykotts ist zu kostspielig.

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Es wird immer nur eine Minderheit sein, welche entscheidet und wie diese Minderheit zusammengesetzt ist, entscheidet Welch' heidenmäßiges Geld hat doch der Jnternationale schieden, je nach dem Dienfizweige. Ein indirektes lediglich der Zufall. Um eine allgemeine Voltsabstimmung Rongreß in London   getoftet, das muß doch auch von Arbeitern abzuhalten, dazu mangeln uns die Mittel, außerdem würde aufgebracht werden. dieser Apparat auch viel zu schwerfällig arbeiten. Für mich ist bei allen gewerkschaftlichen und politischen Und deshalb meine ich, wo die Möglichkeit überhaupt aus Fragen nur die Zweckmäßigkeit entscheidend; sind die Arbeiter geschlossen ist, daß die in Frage kommenden Massen entscheiden darüber einig, werden sie auch die nöthigen Geldmittel auf­tönnen, ist es richtiger, wir übertragen die Prüfung und Ent- bringen.

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Die Schlagbaum Wächterinnen haben meistentheils freie Wohnung und verdienen 16-40 Fr. monatlich.

Mehrere Gesellschaften bestreiten aus eigenen Mitteln die ärztlichen und die Arzneikosten in allen Krankheitsfällen. Die übrigen Gesellschaften übernehmen nur einen Theil dieser Kosten. Ferner wird im Krankheitsfall während eines gewissen Beits