Klangphotographien
,, Archiv der Temperamente"
Eine Reihe von Klangphotographien bekannter Bühnenkünstler zeigte die Berliner Funkstunde in dem Archiv der Temperamente". Hans Albers , Rudolf Forster , Friedrich Kayßler , Berner Krauß, Heinrich George und Mag Pallenberg stellte der Vortragende R. Kümmerlen vor die Hörer hin. Wären die Namen nicht ge= nannt worden, so wäre es interessant gewesen, durch eine Umfrage bei den Hörern zu erfahren, welche Stimme bei ihnen den stärksten ,, Antlang" gefunden hätte. Wahrscheinlich wäre das Urteil zugunsten von Kayßler, Albers und George ausgefallen. Die geschlossene Klarheit von Kayßlers Kunst bleibt in Wort und Ausdruck auch in dem fleinsten Ausschnitt wirksam, ebenso wie die durchaus gefühlsbetonte Ausdrucksweise von Albers und George. Pallenbergs virtuose Jonglierkunststücke mit der Sprache vertragen einen sehr fleinen Ausschnitt schlecht, erst recht nicht verträgt ihn die etwas manirierte Kühle von Forsters Sprache.
Die Probe von Werner Krauß war außerordentlich interessant für den, der den großen Bühnenund Sprechkünstler kennt. Doch Krauß, der sich in jede Rolle so meisterhaft hineinverwandelt, gibt jedem Saz nur einen Teil von diesem neuen Ich. Er baut aus zahllosen Schwingungen und Nüancen die Gestalt seines Spiels auf, fügt sie zusammen, indem er sie darstellt, Saz für Sazz, Bause für Bause, Geste für Geste. Es ist nicht zerlegende Analyse, sondern im eigentlichen Sinne Synthese, was er treibt: aus allen Bestandteilen ihres seelischen Organismus erschafft er seine Gestalten. Aber gerade deshalb wirkt die Darstellung von Krauß nur in der Gesamtheit oder wenigstens in einem größeren Teil davon.
-lz.
Kleines Kunstallerlei
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Architekturwettbewerb- Tätigkeit in den Museen- Moderne Maler
Auf den Wettbewerb der Maler um den Großen Staatspreis der Preußischen Akademie, der vor furzem gezeigt und dessen Entscheidung mit Heftigkeit kritisiert wurde, folgt der der jungen Architekten. Auch ihre Arbeiten sind in der Akademie ausgestellt, und man wird hier vohl die Entscheidung der Jury besser und einsichtiger begründet finden. Preisträger find Willy Pieper( ein Seed- Schüler, wohl der auf guter Tradition am fichersten aufbauende), Ruegen bach mit großartigen Entwürfen zu Rundtheater und Flughafen, und Josef Brandt . Man findet immerhin auch noch gleichwertige Bewerber, mie Edart Muthesius und vor allem Walter Kraz, dessen Entwürfe für Ledigenheime, Einraumwohnungen, Bebauungen alter Bläge usw. nicht nur als Darstellungen glänzend und originell wirken, sondern auch sozial und praktisch empfunden und als schlichteste Architektur vollkommen in unserem Sinne erschaffen sind.
Um die Weihnachtszeit sind auch sonst einige allgemein interessierende Schaustellungen zu verzeichnen. Im Kaiser- Friedrich- Museum sind, ideell in einem gewissen Zusammenhang mit der Eröffnung der Islamischen Abteilung, Meistermerte der Webekunst aus allen Museen zu= sammengestellt; den Höhepunkt der von größter Qualität erfüllten Schäze bedeuten auch hier unstreitig die persischen Stoffe, nicht die berühmteren der italienischen Renaissance.
Im Oberlichtsaal des ehemaligen Kunstgewerbemuseum finden sich gegen 1000 Photos von Bennemann Berlin im Bilde", eine umfassende und liebevolle Darstellung unserer oft fo gehäffig behandelten Heimat, die vielen ganz Neues und das Bekannte auf innige und besondere Weise bringt( z. B. die Aufnahmen aus Arbeitervierteln, das Dasein der Zillen, die lieben Marktpferde, und dann die Größe unserer neuen Baufunſt).
Unsere Künstler müssen sich oft selbst durch Atelierausstellungen zu helfen suchen, wie es Willy Jaeckel und der Bildhauer Martin Müller gemeinschaftlich in der Bon- der- HeydtStraße 7 tun; beide start im Bildnis, Jaeckel vor allem auch im weiblichen Att. Zugleich regen fich einige ihrer Klublokale mit merkwürdig fesselnden Dauerausstellungen, in der Innsbrucker Straße und der Meinekestraße, von denen demnächst etwas zu berichten sein wird.
Bei Gurlitt feffeln die Malereien und Zeichnungen der begabten Jeanne Mammen , die man als Mitarbeiterin des Simplizissimus" tennt; sehr flar und fennzeichnend im Umriß, lebendig in der Erfassung von Persönlichkeit und Situation; ein durchaus darstellendes Talent, dessen Form und Anschauungsweise sich in der Nähe von George Groß bewegt, und das in der Malerei eigene und eigentümliche Wege einschlägt. p. f. sch.
Die Voltsbildungsämter Prenzlauer Berg und Fried richshain veranstalten am Freitag, 8 Uhr, im Saalbau Friedrichshain eine Brahms - Feier mit dem Philharmonischen Orchester. Solistin: Ellen Epstein .
Die Lessing- Hochschule kündigt in ihrem neuen VorYesungsprogramm eine Vortragsreihe Für und wider Okkultismus" an. U. a. werden Prof. Sans Driesch und Prof. Hans Dessoir in Rede und Gegenrede das Thema behandeln.
Artur Schnabel unterzieht sich der Aufgabe, sämtliche Klaviersonaten von Beethoven in einem Zyklus in der Philharmonie zum Vortrag zu bringen. Der erste Abend findet am 5. Januar statt.
Von unserem Korrespondenten A. S. Zürich , Anfang Januar. Noch immer sind die schlimmsten Krisenerscheinungen, wie sie Länder mit langdauernder Massenarbeitslosigkeit kennen in der Schweiz unbekannt. Noch hat die Zahl der Vollarbeitslosen hunderttausend nicht überschritten. Noch machen es die gewaltigen Reserven, die die Schweiz in vielen Jahren der Hochtonjunktur anhäufen konnte, zu einer leicht erfüllbaren Aufgabe, die Arbeitslosen wenigstens vor dem Aeußersten zu bewahren, und erlaubt es eine
unerhört strenge Arbeitsmarktpolitik,
die volle Wucht der Krise von den Einheimischen weg auf ausländische Arbeitskräfte abzulenken. Noch ist also die Gegenwart, verglichen mit dem, was die Massen in den großen Industrieländern erdulden, erträglich. Aber um so, drückender lastet die Sorge um die Zukunft auf dem Lande und beschäftigt unabläffig die schweizerische Deffentlichkeit.
Da ist vor allem der furchtbare Rückgang des Exports, der um so gefahrvoller ist, als die Schweiz in der Spißengruppe der Exportländer marschiert, der relative Anteil der Exportindustrie an der Gesamtproduktion des Landes sehr bedeutend ist. Da ist ferner die enge Berquickung der schweizerischen Finanzorganisation mit internationalen Beziehungen, die in der Erstarrung der Kreditfrise Anlaß zu ernsten Besorgniffen gibt. Da ist überdies der Niedergang der Hotellerie, wie man in der Schweiz sagt, der Fremdenverkehrsindustrie, die staatliche Hilfs aktionen notwendig machte. Und dazu kommt eine völlig hilflose Wirtschaftspolitik, die die Schwierigfeiten nur noch zu vergrößern imstande ist.
Die schweizerische Bourgeoisie
hat gegenüber der Krise keine anderen Hilfsmethoden gefunden als jene, die das Repertoire aller bürgerlichen Krisenbekämpfung ist. Sie hat durch eine sinnlose Politik der Abschließung Dom Ausland dazu beigetragen, die Exportmöglichkeiten des Landes nur noch zu verschlechtern. Sie geht andererseits daran, durch einen allgemeinen Angriff auf die Löhne auch den Innenmarkt zu zerstören. So gefährdet sie zugleich Export und Inlandkonsum und steigert damit selbst die Krisengefahren in der Schweiz .
Die fürzlich beendete Tagung des eidgenössischen Parlamentes brachte die endgültige Abstimmung über den
Abbau der Löhne des eidgenössischen Perjonals um 7,5 Prozent.
Die Sozialdemokraten lehnten jeden Lohnabbau ab und fündigten das Referendum gegen das Gesetz an. Das bedeutet, daß die Partei durch die Sammlung von mindestens 30 000 Unterschriften stimmberechtigter Schweizer Bürger erzwingen will, daß das Gesetz über den Lohnabbau zur Volksabstimmung fomme. Damit verbindet sie eine Boltsinitiative für die Einführung einer eidgenössischen Krisensteuer auf große Vermögen und Einkommen, um auf.. diesem Wege die Mittel zur Bekämpfung der Krise und der Krisenfolgen hereinzubekommen, die die bürgerlichen Parteien durch eine allgemeine Senkung des Lebensstandards der arbeitenden Bevölkerung gewinnen wollen. So stehen sich also bürgerliche und proletarische Wirtschaftspolitik schroff gegenüber. Alle sozialen Auseinandersetzungen der nächsten Zeit werden beherrscht sein von dem Kampf um die Entscheidung, ob das Proletariat allein die Kosten der Krise zu tragen hat oder ob es gelingt, auch die Bourgeoisie dafür heranzuziehen.
Dennoch wäre es falsch, wenn man, wie es naheliegend wäre, die politischen Spannungen in der Schweiz aus diesen wirtschaftlichen Gegensägen erklären wollte. Weder die blutigen Zusammenstöße, die sich in Genf am 9. No= vember ereigneten, noch die reaktionäre Einheitsfront der Bourgeoisie gegen die Arbeiterschaft, die sich in der letzten Nationalratstagung auf allen Gebieten gezeigt hat, sind aus den aktuellen wirtschaftlichen Kämpfen zu erklären. Es ist nicht der Großbourgeois, der sich da rücksichtslos gegen den darbenden Sozialismus, gegen die Expropriation der Expropriateure" mendet, sondern
der rabiat gewordene Spießer, der aus finnlofer Angst um sich schlägt.
Eine seltsame Verkettung historischer und sozialer Ursachen hat es mit sich gebracht, daß die satte Schweizer Bourgeoisie, die politisch so fest im Sattel figt, von einer panischen Angst vor der Revolution beherrscht wird. Die kleinbürgerliche Enge des Lebensraums und der Lebensform mag dazu ebenso beigetragen haben wie religiöse Traditionen und die niemals völlig überwundene Erinnerung an die Schreckenstage vom November 1918, da die schweizerische Arbeiterklasse inmitten des Zusammenbruchs der mitteleuropäischen Kaiserreiche der in Furcht erstarrten Bourgeoisie in einem Generalstreif ihre Kraft zeigte. Nicht zuletzt aber spielt dabei der Umstand mit, daß die Führung der bürgerlichen Politik in der Schweiz in den legten Jahren immer mehr von den Freisinnigen zu den Ronservativen, von der Stadt auf das
Hemmung des Krebswachstums
Die Professoren Bernhard und Herman 3ondet machen gemeinsam mit Dr. Hartoch in der Klinischen Wochenschrift" Mitteilungen über eine neue Behandlung der Krebskrankheit. die von günstigen Folgen begleitet war und die Aussicht eröffnet, daß man dem Wesen des Krebses und seinen Rätseln nahegetommen ist. Nachdem alle angeblichen Entdeckungen eines Krebserregers sich als falsch erwiesen hatten, befestigte sich immer mehr die Anschauung, daß die Krebskrankheit eine Ausfallserscheinung ist, ähnlich wie die Zuckerkrankheit, d. h., daß durch den Ausfall irgendeines wichtigen Organstoffes die Wachstumswucherungen an irgendeiner Stelle des Körpers ermöglicht oder begünstigt werden. Wie die Zuckerkrankheit durch den Ausfall eines Hormons der Bauchspeicheldrüse entsteht, so vermutete man, daß auch der Krebs durch das Versagen irgendeiner Drüse gebildet wird. Auf derartigen Kombinationen beruht die neue Behandlung der Krebskrankheit durch die Professoren Zondek.
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Prof. Bernhard 3ondet hat in der Hypophyse, also im Gehirnanhang, ein Borderlappenhormon gefunden, daß er Prolan nennt. Die Hypophyse ist ein seltsames Gebilde, das troz seiner geringen Größe sie wiegt nur ein halbes Gramm von allergrößter Bedeutung für den Haushalt des Körpers ist. Diese Hormondrüse, die an der Unterseite des Gehirns in einem Knochenversteck des Schädels verborgen liegt, ist eine ganze Hormonfabrik. Sie erzeugt mindestens fünf Hormone. Eins der wichtigsten ist das so= genannte Wachstumshormon, das in der Jugend des Menschen den Wachstumsvorgang beeinflußt. Wenn dieses Hormon in großer Menge vorhanden ist, dann werden die Menschen Riesen. Ist die Drüse verkümmert und die Hormonmasse in zu geringer Anzahl vorhanden, dann entstehen 3merge. Das Rätsel der Liliputaner ist ebenso wie das der Zirkusriesen und der Riesen der Sage durch die Tätigkeit dieser kleinen Drüse erklärt worden. Andere Hormone dieser Drüse haben auf die Eierstöcke Einfluß.
Das Hormon Prolan wurde nun von Prof. Zonder ganz besonders eifrig auf seine Wirkung hin studiert und er kam zu der Vermutung, daß dieses Prolan geeignet ist, Wachstumsvorgänge zu hemmen. Es erschien nämlich aus mehreren Feststellungen als sicher, daß die Wirkung des Wachs
tumshormons durch dieses neue Hormon aufgehoben oder beschränkt wird. Nun machte Prof. Zondet mit dem Prolan Versuche, denn wenn das Wachstum durch dieses Hormon ver= hindert wird, dann muß es auch das Wachstum der Geschwülst e zu beeinflussen imstande sein. Bei sehr schwer Kranken wurden Einspritzungen mit Prolan vorgenommen. Es wurde dadurch eine Besserung des Allgemeinbefindens hervorgerufen. Früher inoperable Kranke konnten operiert werden. Nun machten die Forscher Tierversuche und zwar mit weißen Mäufen. Sie impften den Versuchstieren Krebs ein. Die Versuche wurden während dreier Jahre fortgeführt und hatten überraschende Erfolge. Das Wa ch s= tum des Impftrebses wurde durch Ein
Ein neuer Eskimofilm
Ufa- Pavillon
Von allen Kulturfilmen hat wohl den tiefsten Eindruck ,, Nanuk, der Eskimo " hinterlassen. Man ist über die Entstehung dieses Films nicht recht im flaren, er ist wohl ursprünglich als Reklame für den Belzhandel gedacht worden, aber in Wirklichkeit ist er die schönste Bildserie vom Leben eines Estimos, einfach, natürlich und doch voll eines großen Hauches. Der neue Estimofilm, den Ewing Scott, wie es heißt, nach einem Aufenthalt von Jahren bei den Eskimos Nordalastas mitgebracht hat, ist anderer Art. Iglu, das ewige Schweigen" ist nach einer Erzählung be arbeitet. Er gibt die Schicksale einer ganzen Estimohorde wieder, es sind überwiegend arrangierte Szenen und bei manchen hat man den Eindruck, daß etwas gewaltsam Sensationen hineingearbeitet sind. Trogdem bleiben unvergeßliche Bilder, die nur von Musik begleitet sind; bisweilen spricht ein Erzähler ein paar Säge dazu. Es wird das Leben und Treiben einer kleinen Horde ge schildert, wie sie bei reicher Jagdbeute im Fleische schwelgt( Estimo heißt ja Rohfleischesser) und wie sie dann in ihren Eishütten während eines lang. anhaltenden Sturmes hungert. Schließlich macht sie sich auf die Reise, um am offenen Meer auf
Dorf, von den Zentren pulsierenden Lebens auf die Enge der Provinz überging.
Der entfesselte Spießer mar es, der die Schießerei in Genf zu verantworten hat. Der entfesselte Spießer war es aber auch, der sie in den Verhandlungen des schweizerischen Parlaments deckte. In den vier Sizungen, die der Nationalrat der Aussprache über die Genfer Ereignisse widmete, hat die geschlossene bürgerliche Front hartnäckig an der Theorie festgehalten, man habe in Genf eine Revolution vorbereitet, der Genfer sozialistische Nationalrat Léon Nicole habe den bewaffneten Aufstand mit Knüppel und Pfeffersäckchen! organisiert und das Militär habe mit seinem leichten Maschinengewehr das Land vor dem Schrecken des Bolschewismus gerettet! Kein einziger der zahllosen ausländischen Berichterstatter in Genf hat, so scharf auch ihre Kritik der Politik Nicoles gewesen sein mag, nur einen Augenblick lang diese wahnwizige Idee für möglich gehalten. Der entfesselte Spießer glaubt fest an sie.
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Um für die Abwehr derartiger Umsturzpläne" in der Zukunft besser gerüstet zu sein, haben die bürgerlichen Parteien geschlossen sowohl im Nationalrat, als auch im Ständerat einen Antrag eingebracht, der Geseze fordert, um ,, Vorbereitungshandlungen zum Aufruhr und zu gewalttätiger Revolution und zur Untergrabung der Zuverlässigkeit und Disziplin der Armee" bestrafen und vereiteln zu können. Auf dieses gemeinsame Programm eines Sozialisten gefeges haben sich alle bürgerlichen Fraktionen geeinigt, diese Forderung haben sie, um ihr ge= nügend feierlichen Ernst zu verleihen, im Nationalrat durch einen Katholisch Konserva= tipen, im Ständerat durch einen Freisinnigen in eine gemeinsam ausgearbeitete Erklärung verlesen lassen
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Herr Bundesrat Jean- Maria Musy aus Frei burg , der katholisch- tonservative Generalstabschef der schweizerischen Reaktion, hat einmal als das Ziel der Schweiz bezeichnet, eine konservative Demokratie zu werden. Er hat die Genfer Ereignisse benüßt, um die bürgerlichen Parteien zusammenzuschweißen, den Graben zwischen Arbeitern und Bürgern zu vertiefen und
die politischen Gegenfäße im Lande so maßlos zu verschärfen wie niemals zuvor in der Schweizer Geschichte.
In der Schweiz hat damit die bourgeoise Reaktion jene Aufgabe übernommen, die sonst dem Faschise mus zufällt. So droht die Eidgenossenschaft unter der Herrschaft des entfesselten Spießers nicht bloß zu einer konservativen, sondern zu einer reaktionären Demokratie zu werden.
impfung von Prolan gehemmt, eine Wirkung, die durch kein anderes Hormon erreicht werden konnte. Dadurch hat es sich gezeigt, daß in dieser geheimnisvollen Drüse der Hypophyse nicht nur das Hormon des Wachstums vorhanden ist, sondern auch der Zaubersaft, der diesem Wachstum Einhalt gebietet. Die Wachstumsenergie der Krebsgeschwulst wurde durch Prolaneinsprigungen so stark herabgefeßt, daß Geschwulste bei Weiterimpfung in der zweiten Tierpassage wenig oder gar nicht mehr angingen.
Diese Mitteilungen erscheinen von allergrößter Bedeutung, denn die Behandlung der Krebsgeschwülste erfolgt nicht in irgendeiner phantasti schen Form, die mit den Ergebnissen der Forschung feinen Zusammenhang hat, sondern in einer Weise, die durchaus aufs innigste mit den großen Ergeb nissen der Drüsenforschung sich berührt. Wenn auch noch nicht von einem Sieg über den Krebs gesprochen werden kann, so scheint doch der aus= fichtsreichste Weg zur Behandlung des Krebses gefunden zu sein.
den Fang zu gehen. Die Alten, nicht mehr wanderfähigen, werden in ihrer Eishütte eingemauert. Lang und beschwerlich ist die Reise mit den Schlitten durch Schnee und Eis. Schließlich geraten sie noch auf Treibeis, bis dann endlich offenes Meer und damit Jagdgelegenheit erreicht ist. Die Jagd auf einen Eisbären macht aber freilich einen durchaus gestellten Eindruck. Das arme Tier will durchaus fliehen, und man hat alle Mühe, es zu fillen. Es sind interessante Typen von Estimos im Film verwendet. Der sogenannte Häuptling ist freilich allzu schön und starmäßig.( Ist das überhaupt ein Estimo?)
Boran ging ein sehr schöner, wenn auch gar langer Naturfilm ,,, Wildwasserfahrtburch die schwarzen Berge", der eine Kajakfahrt durch die engen Schluchten eines wilden Gewässers in prachtvollen Aufnahmen wiedergibt und überdies gute Einblicke in den letzten echten Drient auf der Balkanhalbinjel bei den moslemitischen Südslaven Dermittelt. Der Begleitportrag war in einem allzu hoch gesteigerten Stil gehalten. r.
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Der Intendant der Kölner Oper tritt zurück. Der Intendant der Kölner Oper, Prof. Hofmüller, ist überraschend zurückgetreten. Er teilt mit, daß die Einstellung eines Teiles des Theaterausschusses eine Fortsetzung seines Vertragsverhältnisses un möglich mache.