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Das Kulturniveau des Papen  - Kurses

Die von der Papen  - Regierung eingeleiteten Maßnahmen in Preußen haben auf schulpoliti­schem Gebiete gerade jetzt wieder ihre Fortsetzung gefunden und auch die Ereignisse in der Rund­funtorganisation, im Universitätsleben, im Theater und auf den verschiedensten anderen Gebieten des kulturellen Lebens lassen erkennen, daß die preußi­schen Kommissare und auch, soweit Einzelheiten in ihre Zuständigkeit fallen, die Reichsminister ge= sonnen sind, ihre kulturpolitische Offen five gegen alles das, was sie zersetzenden und margistischen Gei st nennen, fort­zusetzen. Gerade in diesem Zeitpunkt muß ein bei der Hanseatischen Verlagsanstalt in Hamburg   er­schienenes Buch, das seinen Titel Sitte und Kultur" in einer sensationslüsternen Weise mit Bildreportagen ausgestattet hat, besonderes Auf­sehen erregen und den Sittlichkeitsaposteln des Herrentlubs eine willkommene Argumentensamm lung für ihre Rückwärtserei abgeben. Der Ver­fasser nennt sich Hermann Ha ß, und wenn der Name, was beinahe vermutet werden kann, ein Pseudonym ist, so ist er gut gewählt, denn Haß diktiert das ganze Buch, blinder, kalter und stechender Haß.

Es ist nicht schwer, eine einseitige Bilanz aufzumachen, wenn man sich jahrelang einen Bettelfasten mit Zitaten aus dem kleinen Journal" oder aus Schriften wie Zarnows ,, Gefesselter Justiz" und anderen zur Kulturkritik wie der Bock zum Gärtner berufenen Schriften angefüllt hat. Der Autor fucht sich frei­lich den Schein der Sachlichkeit zu geben und stelzt auf dem Ratheder mit fittenstreng erhobenem Zeigeftod einher, um den Verfall einer Kultur an Erscheinungen darzutun, die gerade die sozialistische Kritit in gleicher Weise anprangerte, wobei sie aber mit Recht von Verfallserscheinungen des bürgerlichen Zeitalters sprach.

Selbst Haß muß zugestehen, daß die Jahr­zehnte der Borkriegszeit die eigentliche schicksal­hafte Belastung für die Gegenwart bedeuten". Warum wird dann über das Wilhelminerfum mit seinen Prohfaffaden, seiner inneren und äußeren Unwahrhaftigkeit und seinem lärmenden Großmannstum so bänglich geschrieben, Herr Haß? Warum nicht historische Gerechtigkeit walten lassen und bei Auswüchsen der ersten Nachkriegsjahre und der Inflationszeit die

Blinder Haẞ   begeifert die Zeit

Frage nach den wahren Schuldigen des staat­lichen und auch seelischen Zusammenbruchs auf­werfen, Herr Haß?

Statt dessen wird mit einer Oberflächlichkeit, die ihresgleichen sucht, in einem Atem von modernen Neurasthenifern, vom Verlust der militärischen Er­ziehung, von der Karl- Marr- Schule, von sexual­wissenschaftlichen Leihbibliotheken und vom Jugend­gerichtsgesetz gesprochen. Nichts aus eigenem Er­leben, alles kritiklos aus dem Zettelkasten. Man wird unwillkürlich dabei an eine französische Zeit­schrift erinnert, gegen die sich mit Recht Proteste aus Deutschland   wandten, als sie glaubte, das neue Deutschland   durch eine Zusammenstellung von Erscheinungen des Berliner   Nachtlebens, von friminellen Greueltaten und von Bürgerkriegs­egerzitien reaktionärer Wehrverbände abfonterfeien zu können. Sieht das Ganze nicht beinahe wie eine Materialſammlung für ähnliche Zwecke aus? Wenn es den Begriff eines kulturellen Landesverrates" gäbe, so würde im um­gefehrten Falle gewiß gegenüber solchen De faitisten der deutschen Kultur", wie Haß einer ist, mit Bergnügen davon Gebraucht gemacht werden.

Wir haben es nicht nötig, nach einem morali­schen Richter zu rufen, denn in den Augen all derer, die sich ein ruhiges Denken bewahrt haben, wird die mit scheinbarer Objektivität und recht pathetischer Würde geschriebene Skandalchronit nichts anderes bedeuten, als den Beweis des standalösen Unvermögens des Autors, auch das, was außerhalb seines eigenen Gesinnungsbereichs liegt, fachlich zu würdigen.

Kein Wort findet er für die sozialen Großtaten einer modernen Arbeitsgesetzgebung, einer mo­dernen Gesundheitspflege, einer Förderung von Sport und Spiel, einer Modernisierung des Unterrichtswesens, Vermehrung der schulischen Möglichkeiten und der kommunalen Kunstpflege, wie sie die Nachkriegszeit gebracht haben.

Dafür schleudert er giftige Pfeile gegen die bis­herige Arbeit des preußischen Kultusministeriums und sucht durch scheinbare Belesenheit seine tatsäch liche Unkenntnis der wirklichen Vorgänge zu über= decken, die er beispielsweise in den Fällen der Hochschulskandale, der staatlichen Theaterpolitik Hochschulskandale, der staatlichen Theaterpolitik und des modernen Erziehungswesens eindeutig

bekundet. Die Frauenfrage wird von ihm mit gleicher Oberflächlichkeit behandelt, er spricht von einer Bolschewisierung der Liebe". Irgend­einen Fall hebt er dabei als charakteristisch für eine Anarchie des Sittenlebens heraus und gibt eine Schilderung, die jedem denkenden Menschen tlar macht, wie hier soziale Mißstände zwangs­mäßig durch Wohnungsnot, Erwerbslosigkeit und menschenunwürdiges Elend zu einem Einbruch in die moralische Gesundheit des Proletariats geführt haben.

Indem er so bunt durcheinander Elendsfolgen, bürgerliche Entartung, Unfultur im öffentlichen Leben, im Film und auf der Bühne mit Bestre­bungen mischt, die gerade im Gegensatz dazu mit gesundem und sauberem Empfinden, ja untrüglich erfüllt vom Idealismus nach neuen Ufern streben, zeigt er sein ganzes Unverständnis für wirkliche Kulturaufbauarbeit. Aber was fann man auch schließlich von einem Manne anderes verlangen, der gegen die ,, eintönige Durcheinandermengung von Menschen verschiedenartigsten Milieus" zu­gunsten der ständischen Gliederung einer organi­schen Ordnung" protestiert und der die Kultur als ein Geschenk aus der Hand Gottes bezeichnet, der also für das wichtigste Moment der Kultur, für das Kultivieren, das Bilden und Erziehen jegliches Verständnis vermissen läßt. Sein ,, Gottesgeschent" der Kultur schildert er selbst:

,, Es ist die Kulturstaatsidee, wie sie sich in der Siegesallee   im Berliner   Tiergarten   manifestiert hat."

Bom Geiste der Schöpfer dieses kulturhistorischen Panoptikums ist der Verfasser der Schreckens­fammer erfüllt, die der Waschzettel des Berlages als ,, einen Querschnitt durch das Sitten- und Kulturleben der Gegenwart" bezeichnet, ,, der fesselnd und fördernd zugleich von hohem Wert ist für die Erkenntnis unserer Zeit".

Wir gestatten uns hinzuzusehen: ,, pon hohem Wert für die Erkenntnis der Geistestraft jener Kulturapostel, die die Welt mit ihrem Zettelfasten verwechseln und obendrein mit einem Zettelkasten, aus dem der Haß mit talter Geschicklichkeit her­ausholt, was er vorher mit blinder Bier wahllos hineinpraktiziert hat. Haß tann kritisieren, schimpfen kann er nicht. Wissen mag er haben, Bildung hat er nicht, der Haß gegen die neue Zeit! Otto Friedlaender  .

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Die Verwechslungen im Hotel, die zu amüsanten Zwischenfällen und schließlich zu einer Heirat fast wider Willen führen, sind neben den Szenen im Amüsierhaus das Skelett, das Karl Boese mit mancherlei guten Filmeinfällen ausstaffiert hat. Aber die Hauptsache ist diesmal die Besetzung und hier in erster Linie Leo Slezat. Er mimt einen eitlen Rammersänger, der zugleich ein verbissener Prozeßhansl ist und alle Welt mit seinen Affären belästigt. Er macht das großartig, ist bei vorzüg­licher Laune und brilliert gleichzeitig als Sänger, wobei er sich und die ganze Tonfilmsingerei auf das Amüsanteste verulft. Die beiden Lebemänner repräsentieren Johannes Riemann   und Ostar Karlweiß. Die schöne umworbene Frau setzt Lee Parry   mit Geschmack ins Spiel. Kräftigere Töne schlägt Jessie Vihrog   an; sie ist als Ka­barettistin eine fesse Bolle. Auch Albert Flo­ rath   als spießerischer Kaufmann und Manni 3iener, die verständnisvoll fuppelt, sowie Käte Ha ad find hervorzuheben. Ostar Strauß hat die Musik beigesteuert, sein Hauptschlager wird in Slezaks Munde zu einer Perle.

Der verfilmte Tarzan

Primus- Palast

1.

Die Tarzanbücher hatten einen Riesenerfolg; denn Edgar Rice Burrough   wird von den Leuten gelesen, die unter heftigem Herzklopfen atembe­flemmende Sensationen in ihren vier Pfählen er­leben möchten. Diese Leser wollen weder Be­lehrung noch Anleitung zum eigenen Kampf um ein richtiges Weltbild, sie wollen nur die Sensation um jeden Preis. Diese Art von Sensation, die faustdick aufgetragen wird und den Blick für die interessante Buntheit des wirklichen Lebens trübt. Ganz nach dem Gefallen solcher Leser hat W. S.

Spiel mit Schleicher

Musikprogramm der Funkstunde

Die Richtlinien für einige neue Programm­punkte der Musikabteilung der Funkstunde, die Hans von Benda   gestern abend vor dem Mitrophon entwickelte, find so vernünftig, daß man nur wünschen kann, man werde sich nach diesen Linien auch wirklich richten. Man ist frei­lich aber auch ein wenig erstaunt darüber, daß man jetzt erst, mitten in der Saison, auf sie verfällt.

Bendas Ausführungen galten zum großen Teil dem unvorbereiteten Musikhörer", dem so schwer erfaßbaren unbekannten Mann am Lautsprecher, den ernste Musik eher ärgert als erfreut( mag fie auch kaum ein Fünftel der über­haupt gesendeten Musik ausmachen). Behn Minuten für den Musikhörer", jeden Montag zwischen 7 und 8 Uhr gesendet, werden ihm Gelegenheit geben, sich mit den musikalischen Grundbegriffen vertraut zu machen; musi falische Hörbilder" sollen Beziehung zu Leben und Umwelt der Meister schaffen; die vor­bereitenden Vorträge zum musikalischen Abendprogramm sollen von den Sendungen zeitlich getrennt werden, damit man diese auch ohne pädagogische Verbrämung genießen kann. Endlich soll das ,, Musizieren mit unsicht baren Partnern" aufs Volksliedfingen aus­gedehnt und sollen die unsichtbaren Partner gelegentlich ins Funkhaus eingeladen werden.

,, Musikalische Jugend stunde" und ,, musikalisches Magazin" werden wieder eingeführt werden weiß der Himmel, warum fie in den Hintergrund getreten waren", wie es so zart ausgedrückt werden mußte. Die Haus= musik soll gepflegt werden( diese Bemühungen werden freilich nicht viel helfen, die hängt von anderen Dingen als Vorträgen und Anregungen ab, von Verdienst und Freizeit zum Beispiel, die die Funkstunde nicht mitsenden tann). Die Schall­

brennendes Leid oder um brennendes Mitleid wiffen Gefeiert hätte man Zille auch, diesen stillen, anspruchslosen Mann, in den Kreisen, mo echte Kunst heimisch ist. Ein wenig von dieser Feierstimmung, ein traurig lächelnder Dank sprach aus dieser Rundfunkgedenkstunde, die in Mar Osborn, Hans Brennert  , Alfred Braun  drei Menschen vereinte, in denen viel Verständnis für Zille und noch mehr Liebe zu ihm lebt. Eine vierte allerdings vermißte man in dem Kreis: Kläre Waldow, die Zille lange Jahre freund­schaftlich nahegestanden hat und die mit ihren Liedern für ihn wirklich aus seinem Millieu" ist. Kate Kühl   die einige Lieder sang, ist dafür zu unberlinisch; sie flingen bei ihr nicht echt. Uebrigens hat der moralische Freiherrnbesen auch diese Liederterte gereinigt. Bille im Olymp wird gelächelt haben, so wie er es hier unten tat, wenn ihm die Bitterkeit über die Unehrlichkeit und die Dummheit der Menschen hochstieg.

Eine Ballade für den Rundfunk" übernahm Berlin   aus Breslau  ; sie führte den Titel Der verlorene Sohn". Den Tert schrieb Mar Hermann Neiße. die Musik Karl Sczuta. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, der in der Welt scheiterte und nun wieder den Weg zurück in das Vaterhaus sucht. Keine ganz zeit­gemäße Geschichte übrigens, denn dem Heimkehrer wird ein festlicher Empfang gerüstet, der nur durch den Protest der Schwester eine leichte Trü­bung erfährt. So holzschnighaft lassen moderne Menschen sich nicht zeichnen. Trotzdem fesselte das Werk mit seiner sprachlichen Klarheit und seiner wirkungsvollen Musik, die allerdings an einigen Stellen das Wort erdrückte. -lz.

unbefriedigenden Kleinbürgereristenz. Der Glanz­puntt seines einstündigen Spiels, menn er, nach­dem alle realen Entlastungsobjekte für den Born verbraucht sind, die ohnmächtige Wut über Kaffee­tüten und Klosettschlüssel, schließlich gegen ,, bie Regierung da oben" austobt, die an allem schuld ist. Es gelingt Carom sogar, die unwahrscheinlich schnelle Belehrung des Wüterichs durch ein refo­lutes Frauenzimmer, menschlich zu gestalten. Man lacht Tränen über Tränen, aber es ist auch eine Träne des Mitleids darunter

Unter Caroms Mitspielern fällt fällt Anna Müller Linte als Drachen von Wirtschafterin angenehm auf. Ein vorangehendes Liederspiel. ,, SOS", in dem Lucie Carom die Hauptrolle spielt, leidet an Längen und allzu großer inner­licher Unwahrscheinlichkeit. Freude macht der Varietéteil mit den Tanzdarbietungen von Edda  und Erik Mürich und Mint chema, sowie den sehr guten Afrobaten 3 Iwanoffs. Das Eigentümliche, das Geheimnis Caroms ist die während 4 Stunden nicht nachlaffende frohe Publikumsstimmung, die an das Goethe- Wort gemahnt: Hier ist des Volkes wahrer Himmel! E. K- r.

Der neue Opernftil in Rukland. Der junge Komponist Schostatowitsch, der als größte Hoffnung der modernen russischen Musiker­generation gilt, hat eine neue Oper ,, Lady Mac­beth aus Mzenst" beendet. Es ist eine Ver tonung der Novelle von Nicolai Leskow  , des heute noch geschätzten Schriftstellers der sechziger Jahre. Die Oper fennzeichnet so recht die Strö= mungen der jungrussischen Komponistenschule. Daß romantische Tertbücher im Rußland   von heute nicht mehr in Frage kommen, versteht sich von selbst: das Kommissariat für Volksbildung ver­langt aber mehr revolutionäre Themen, als das Publikum vertragen kann. Literarische Terte", erklärt Schoftatowitsch selbst, die sich mit dem Alltaa beschäftiaen und dennoch rein menschlichen

plattensendungen, für die in den Archiven des Der verknautschte Kleinbürger Inhalt haben. find der geeignete Stoff für den

Funkhauses viel kostbares, der Industrie unzu= gängliches Material vorhanden ist, sollen den lebenden Musikern möglichst wenig Konkurrenz machen; schließlich wird noch der Chorgesang in ganz anderem Umfange als bisher berücksichtigt und unterstützt werden.

Nochmals: Sehr vernünftige Programmpunkte, wenn auch nichts erschütternd Neues, wenn auch fast nur Selbstverständliches. Das Verhältnis Don Programm und Praxis wird die Zukunft lehren.

Zille  - Gedenkstunde

aw.

Die Funkstunde brachte eine kleine Gedenkfeier für Heinrich Zille  , dessen 75. Geburtstag in diesem Jahre zu feiern gewesen wäre. Man hätte ihn gefeiert in den sonnenlosen Winkeln der Prole­tarierviertel, in den kleinen Berliner   Kneipen, überall dort, wo Menschen zusammen sind, die um

Carows Lachbühne

Die ersten Stunden sind eigentlich nur ein an­genehmes Erwarten Auf der Bühne wird Varieté gespielt, nicht überwältigend, aber brav und solibe. Das Warten wird belohnt. Um 11 Uhr steigt das Ereignis: Erich Carom steht persönlich auf der Bühne. Steht? Nein, er steht keinen Augenblick Er fällt, rutscht aus, gleitet, läuft mit einer Steh­leiter Stelzen oder verschanzt sich hinter einem Ladentisch zum Angriff. Aber sein Ausgleiten und Fallen ist kein talter Clownshumor, wie bei Grogt, der neben Carom manieriert und seelenlos mirtt. Carom bleibt im Menschlichen, er stellt eine Figur auf, die jeder kennt. Er spielt einen ver­fnautschten Kolonialmarenhändler, in dem Dürftig­teit und Prosa seines Daseins einen Wutvorrat aufgespeichert haben, der sich um jeden Preis ent­laden muß. Carom gibt jenen echten Humor, der aus der Tragit stammt, aus der Tragik einer

neuen Onernstil" Dostojewstijs Spieler", der von Prokofjem verfont wurde, aab den Auftakt zu diefer neuen Kunstrichtung. Schostakowitsch   hat auch Gogols Novelle Die Nase" vertont. Sein neues Werk sieht von einer Charakterisierung der handelnden Personen durch Leitmotive nach der Art Richard Wagners   ab, doch ist jede Figur musikalisch scharf umriffen, und alle Bartien bieten den Sängern die Möglichkeit, die Stimme in dank­barsten Kantilenen zu entfalten.

Slezak im Tonfilm

Atrium

Die Herren vom Magim" waren einst ein beliebter Pariser Schwant für die Herrenwelt, jegt sind sie merkwürdigerweise nach einer No­velle für die Tonfilmoperette bearbeitet worden.

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,, Herr Reichspräsident kann Herrn Ge­neral jetzt nicht empfangen. Es sind schon zwei Herren drin, die nicht er­kannt sein wollen."

van Dyke auch seine Regie angelegt. Mensch, Tier und Landschaft vergewaltigt er, der Sensation zu Liebe. Dazu gebraucht er einen sehr großen Apparat. Ferner bedient er sich Dompteurarbeiten, die Staunen erregen müssen. Mehrere sogenannte Ringtampflöwen werden zum Kampf mit Tar­ zan   aufgeboten. Sie sind ihrer Kazennatur ge­mäß liebenswürdig- gefährliche Spieler und werden so wider Willen zu erstklassigen Sensationsdar­stellern. Gut werden auch die Elefanten und die Affen eingesetzt. Diese Tiere dürfen sogar des öfteren selbständig arbeiten.

Johnny Weißmüller  , der Meisterschwimmer, ist( o, Bracht, verhülle Dein Haupt, sein Bade­anzug hat bestimmt teine angeschnittenen Beine), in imponierender Körperlichkeit der Tarzan  . Die übrigen Darsteller sind typische amerikanische  Filmklischees, die einen mit Tierleichen ge­pflasterten Weg zu Tarzan  , dem Herrn des Ur­waldes gehen.

In einem kleinen Film sah man unter dem Titel Lieder der Landstraße" deutsche Landschaften. Hier wuchs das Lied wirklich aus der Landschaft, die, mit Liebe und freudigem Ver­stehen gesehen und photographiert, zum tiefen Erlebnis wurde. e. b.

Die Zukunft des Deutschen Theaters. Es ist wieder ein großes Geraune um das Deutsche Theater" ausgebrochen. Mag Reinhardt ver­handelt mit den Direktoren Beer und Martin. Man spricht davon, daß Reinhardt in Zukunft sich wieder mehr dem Deutschen   Theater widmen und auch häufiger Regie führen wird. Zunächst wird er einige Klassiker einstudieren, darunter auch ein Königsdrama Don Shakespeare Die Direktion Beer Martin soll neue Gelder erhalten haben, sp daß die unmittelbare Krise als überwunden hin­gestellt wird. Sie erhofft von dem neuen Stüd Don Alsberg Konflikt", das sie eben vor­bereitet, alles.

D. B. Server, der Autor des im Verlag Uni­verfitas erschienenen Werkes ,, Matadore der Politit", legt Wert auf die Feststellung, daß er mit dem Verfasser des Hörspieis ,, Nun schlägts 13", der sich Observer nennt, nicht identisch ist.