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Kälte schafft Siedlersorgen

30 Kohlen je Tag- und doch kalte Stube

Seit fich die Berliner   Stabtrandfiebler gegen. feitig besuchen, haben sie eine Art Rangordnung für die einzelnen Solonien aufgestellt und es scheint, daß Blankenfelde   dabei an aussichts­lofer, legter Stelle steht. Den Blankenfeldern geht es nämlich an und für sich schon nicht gut, Don 184 Familien sind etwa 175 ohne Arbeit und die Unterstützung reicht nicht hin noch her. Einer der Männer hat neulich dem Arbeitsamt eine Post­tarte geschrieben, er tönne erst wieder stempeln fommen, nachdem es die nächste Unterstützung ge­geben hat, er besige nicht einen Pfennig und von Blantenfelde bis zum Kottbusser Tor und zurüd fönne er nicht laufen; da wäre er zwei Tage unterwegs. Es ist zubem mit der Siedlerstelle, so mie sie übergeben wird noch nicht getan, hier muß etwas geschaffen und dort etwas gemacht merben und ein Zimmermann beispielsweise hatte in feinem Ausgabenbuch bis heute 318 Mart für folche Anschaffungen stehen, beginnend mit dem Hühnerzwinger und enbend mit dem elettrischen Licht, das den Siedlern in Blankenfelde   je Stelle mit 16,50 Mart berechnet wurde.

Run tommt der Winter hinzu. In den Stadt­randhäusern steht ein Rachelofen( 5 Kacheln hoch und 2 Kacheln breit) in einer Stube, der die andere noch mitheizen soll. Jetzt fönnen die Leute 30 Rohlen feuern und es wird nicht warm. Man tann von einem Haus zum andern gehen und fragen, mieviel die Leute verfeuern. immer ist die Antwort die gleiche: einen halben aber ein Drittel Zentner je Tag. Und fügen die Frauen hinzu mir tönnten ja piel besser leben, wenn mir nicht die ganze Unterstügung in den Ofen steden müßten."

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Bielleicht gingen die Deren zur Not noch an, wenn nicht diese Dächer wären. In vielen Häusern

riefelt der Schnee in die Dachlammern. Außerbem figen unter den Dachplatten bide Esichichten. Nun führt die Treppe vor den unteren Räumen unmittelbar zu diesem Dach, weder ein Berschlag noch eine Tür ist dazwischen und so tann umge­tehrt die Kälte nach unten schlagen und das kleine Defchen dort vermag gegen die bittere Kälte nicht anzukommen.

Dann sind Riffe im Buz zwtichen Wand und Dede. Das tennen aber auch die Bewohner von Stadtwohnungen und wenn Holz und Mauermer! zur Ruhe gekommen sind verschmiert man die Risse wieder mit Gips oder Schlemmfreide.

In Blankenfelde   ist Gasbeton als Baustoff verwandt worden und so sagen die Slabler, dieser Gasbeton ist so porös, daß er wie ein Echwamm wirkt und überall sieht man mittendurch geplagte Steine. Bo übrigens außen ein Riß ist, sieht man innen einen biden Froststreifen. Die Siebler meinen, sie hätten beim Bau gewarnt, aber mit­unter hätte eben das Fundament nur einen halben Tag gestanden und dann wäre schon gemauert worden. So tommt eins zum anderen: für den Keller ist nur eine Schicht Sandfallstein hochfant verwandt worden, in dem Hühnerstall stehen bie Hühner frierend wie Nachteulen. Ihre Kleider haben die Leute auf die Pfandletbe getragen, um leben zu können, niemand fann ein Stüd Holz por der Tür liegen lassen, dann liegen zwei da

Es ist nur eins zu sagen: die Stadtrandsiedlung macht immer noch ihre Kinderfrankheiten durch. den Leuten geht es teilweise jo schlecht, daß fie insgeheim mit ihren Hührern liebäugeln und sie abschlachten möchten, um etwas im Zopf zu haben. Im Sommer wird es anders aussehen, man wird über manches milder denken. Aber

jezt im Winter muß vor allem für Feuerungsgeld gesorgt werden. Bielleicht fümmert sich das Wohlfahrts amt einmal um die Leute.

Es fehlt an Feuerungsgeld

Aus der Budower Stattrandsiedlung wird uns geschrieben: Die sparsame Baumeije rächt sich nun, denn die Kälte schlägt unbarmherzig durch die dünnen Wände. Obwohl der einzige Ofen, der zwei Stuben beheizen sollte, durdhaus funktio niert, ist es doch nicht möglich, die Kälte abzu­halten, wenn der eisige Wind auf der Außenpand steht. In vielen Wohnungen sind die Schlaf­tammerwände mit einer Eisschicht bedeckt. Dem Uebel märe durchaus abzuhelfen, wenn man genügend heizen fönnte. Aber mer von den Ermerbslosensiedlern ist imstande, non der targ bemessenen Unterstügung monatlich noch 20 m. abzusparen, um die nassen Häuser auszutrocknen. Gesuche bei der Wohlfahrt und beim Magistrat um Heizungsbelieferung merden jedoch abgelehnt.

entstehen mir: an Miete 26 902, Gas 5 m, breit Zentner Kohlen 5 M. Das sind 36 M. monatlich. Bon den verbleibenden 12 M. soll ich alles andere bestreiten und schließlich noch mein Leben fristen. Wenn ich dennoch teine perbilligte Kohlenfarte be­ziehen darf, wird man die 12 M. sicherlich noch hoch genug für einen alten Mann im Monat an­fehen.

In wenig Worten

In dem Strafverfahren wegen der Tötung das Hitler Jungen Wagnit hat der Untersuchungsrichter beim Landgericht III im Ein­verständnis mit der Staatsanwaltschaft den Haft­befehl gegen den Arbeiter Karl Sarow wieder aufgehoben, da kein dringender Tatperdacht gegen ihn mehr vorliegt.

Der Schnelltriebwagen der Reichsbahn. der zur Zeit auf der sogenannten Kanonenbahn" nach Belzig   Bremsuerfuchsfahrten ausführt, wird

Sitzung des erweiterten zirksvorstandes am

Nach dem Merkblatt, das die Siebler Freitag, 27. Janñar, 19 Whe,

seinerzeit bei ihrer Bewerbung um eine Siedler. stelle erhielten, sollte das erste Wohnjahr voll­ständig mietefrei sein. Dieses Versprechen ist dann nicht eingehalten morden, und der Siedler bezahlt, menn auch nur eine geringe Summe, sofort nach feinem Einzug Wie märe es, wenn dieser Betrag an Miete durch die genossenschaftliche Verwaltung der Stadtrandsiedlungen zum Anlauf DON Feuerungsmaterialien verwendet wer den mürde? Die Stadt würde dann feinen Ber lust erleiden, da die Wohnungsgelder von den Siedlern doch im Laufe der Jahre aufgebracht werden müssen. Den Leuten in der Siedlung aber wäre dadurch sehr geholfen!

Sachen. Nun tam ber Glanspunti tinblichen Kampf um Kohlenkarte

Unfug mit Sprengstoffen Bergens: ber Muſitalclown. Bas ber macht,

..Schwarzer Front" mann verurteilt

Die Revolutionsspielerei in ber Stampfgemein­schaft der revolutionären Nationalsozialisten, der Schwarzen Front  ", ift dem zwanzigjährigen Bertzeugmacher B. zum Berhängnis gemorden. Er hatte sich vor dem 2andgericht I megen Berbrechens gegen bas Sprengstoffgefeß zu ber antmorten.

B., als Reichsbeutscher in der Schweiz   ge boren, hatte Wertzeugmacher gelernt und mac Don feinem 17. Lebensjahr in der schweizerischen tommunistischen Jugendbewegung aftio tätig. Er mar ein ebenso intelligenter wie phantastisch ver­anlagter Bursche und hat u. a. einen Roman ge­schrieben, ber in den Tropen spielt, und von außerordentlicher Begabung des Verfassers Zeug­mis ablegt. Arbeitslos geworden, ging er mit feinen Ersparnissen 1931 nach Berlin  , fand aber hier feine Arbeit. Was er während dieser Zeit hier getrielen hat, blieb ungeflärt. Er fehrte im Januar 1932 in die Schweiz   zurüd, arbeitete dort bei einem Bauern, ging dann wieder nach Berlin  , machte einige Wanderfahrten durch Deutsch­ land   und holte sich in der Schweiz   von einem Steinbruch einige Rollen Sprengstoff. B. war unterdes zu der Straßerschen Schwarzen Front" hinübergemedfelt. Er mietete sich im Heim der Schwarzen Front  " in der Wilhelm­Straße ein, bewahrte hier auch anfangs den Sprengstoff, vergrub ihn aber dann zusammen mit Sapfel und Bündschnur an tret Stellen in der Nähe der Eisenbahnstrede: In Sperenberg  , in Großbeeren   und in Berlin  . An den beiden leg ten Orten nahm er auch an Eisenstüden Spreng­versuche vor. Bei dem Experiment" in Groß­ beeren   mar sein Parteigenosse& zugegen. Diesem und einem anderen waren aber Bedenten getom­men. Sie begaben sich ins Polizeipräsidium und fragten um Rat, mas sie tun follten. Ste teilten dem Kommissar auch mit, daß sie bei B. chiffrierte Schriftstüde gesehen hätten. Die Polizei nahm in dem Heim in der Wilhelmstraße eine Unter­juchung vor, die Schriftstücke wurden techiffriert und der Sprengstoff in Sperenberg   entdeckt.

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Das Gericht verurteilte B. auf§ 8 des Spreng­stoffgeseges Aufbewahrung von Sprengstoffen zu unerlaubten Zwecken und wegen unbefug tre Führung von Waffen zu 1 Jahr 3 Mona= ten Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr 7 Monate Zuchthaus   beantragt.

Gedeckter Tisch für 1500 Kinder

Im großen Festsaal bel roll maren für 1500 junge Mittagsgäste die Tische ge­deft. Der Internationale Barietétheater: und Birfusdirettorenverband hatte die große fleine Ge­fellschaft zu Gaste geladen, aus allen Berliner   Be zirten die Bebürftigsten. Da gab es erst mal ein gutes Mittagessen und hinterher eine richtige große Bariaténorstellung. Der Konferenzier begrüßte, gana mie bei den Großen, sein Publikum, stellte ihm die auftretenden Künstler por und bat um geneigte Aufnahme. Was immer der Herr in Schmarz da oben sagte, wurde unten bedingungs­Los mit Beifall aufgenommen; so leicht und an­genehm wird ihm sein Amt sicherlich nicht überall gemacht. Dann erschien Ontel Plaut und erzählte Theodor Fontanes luftige Schnurre vom Herrn Don und zu Ribbet und noch andere ergögliche

ift alles wunderschön, er brauchte sich überhaupt bloß hinzustellen und tüchtig auslachen zu lassen. Das Lachen verstummte lange nicht, immer wieder tam einer, der seine artistische Kunst in den Dienst des Humors gestellt hatte. Die Bühnenszenerie mar obendrein zu belben Eelten flantiert pon Byramiden füßer Bfundgewichte. Jedes Kind er hielt auf den Nachhausemag noch eine einpfündige Tafel Schokolade. Alle, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt hatten, wurden reich belohnt burch leuchtende Kinderaugen.

Polizei- Berbandstag

Heute Wahl des Vorsitzenden

Auf dem Verbandstag des Berbandes der preußischen Polizeibeam'en war der gestrige Tag mit Debatten über den Geschäftsbericht und Kom­miffionssihungen ausg füllt. Heute soll die w'tigste Aufgabe dieser Tagung erfüllt werden, dem Berband einen neuen Borsigenden z geben. Die Wahl dürfte aber erst in den Nach­mittagsstunden erfolgen. Das Ergebnis wird für die weitere En'widlung der großen Polizei­beamtenorgan jation von ausfchlaggebender Be­deutung feln.

Klage eines Alleinstehenden

"

Der Borwärts" hat die Hilfsmaßnahmen der Regierung, die unter der anmaßenden Bezeich nung Winterhilfe" gehen, mehr als einmal als unzureichend und mangelhaft angeprangert. Die einschränkenden Bestimmungen über die Fleisch unb Rohlenverbilligung haben zu meiterer Er­bitterung der Erwerbslosen und alten Leute ge führt. So schreibt uns ein Bierundsechzigjähriger:

Hat ein alter Mann oder Frau, alleinstehend, nicht ebenso Wärmebedürfnis mie junge Leute, und sind seine Ausgaben in feinem Haushalt nicht dieselben oder noch höhere mie bei jungen Ehe­paaren?

Ein Zuschlagspflichtiger erhält für seine unter­haltspflichtige Ehefrau ein Draufgeld. Es ist un recht, nun zu fordern, daß ein im eigenen Haus halt Alleinstehender zuschlagspflichtig sein muß, um eine Kohlenfarte zu erhalten. Die Not bei Alleinstehenden ist nicht minder groß wie bei Ehepaaren,' manchmal noch größer, da er, fränt­

Be.

im Sitzungssaal des Bezirksverbandes, Lindenstraße 3, II. Hof, 2 Treppen.

etma Mitte Februar eine neue Probefahrt unter nehmen, die über die Berge des Thüringer Waldes  bis nach Bayern   hineinführen wird. Man mill den Schnelltriebwagen nämlich auf starten Steigungen und auf abfallendem Gelände ein fezen.

Die Verhandlungen zwischen dem See dienst Ostpreußen  " und Lübecker  Kreisen sind zum Abschluß gefommen. Es steht nunmehr endgültig fest, daß im Sommer 1933 die Motorschnellschiffe des Seedienst Ostpreußen  " im ganzen elfmal Travemünde   und Lübed anlaufen merden.

In dem früheren Hotel Byron" in Bille Reupe am Genfer See  , bas jetzt ein Institut zur Erziehung junger Engländer beherbergte, wurde durch ein Großfeuer das drelstödige Haupt­gebäude bis auf das untere Stockwerf vollständig eingeäschert. Bon ben 60 bis 100 3öglingen be fanden fich zur Zeit des Brandausbruches 27 im Hauptgebäude, mährend die anderen sich im Nebengebäude aufhielten. Das gerettet werden fonnte Sämtliche Böglinge fonnten sich jedoch rechtzeitig reiten.

Der seit einigen Tagen in Transdanubien  ( Ungarn  ) andauernde heftige Schneefturm forderte 3 mei Lobesopfer. Ein Kutscher, der unter­wegs einen Dorfjunegn auf seinem Wagen mit­genommen hatte konnte sein Dorf im Sturm nicht erreichen. Der Wagen wurde vollständig einge­schneit an einem Aderfelde gefunden. Der Kutscher und der Junge maren erfroren.

lich und unbeholfen, andere Menschen braucht und Frecher Kautionsschwindler

bezahlen muß. Ohne Beweise und Recherchen wird angenommen, daß ein Alleinstehender in allen Fällen fauffräftiger ist und sein muß als jeber Zuschlagspflichtige. Zum Beispiel habe ich teine andere Einnahme als die Stru, möchentlich 11,70 Mort, monatlich etma 48 Warf. An Ausgaben

Bedrängte 3wischenmeister

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Fühlungnahme mit gewerkschaftlichen Gruppen

Schon wiederholt sind die Zwischenmeister- fie nennen sich in ihren Kretsen Bohngewerbe= treibende an die Deffentlichkeit getreten. um endlich eine gefeßliche Fundierung thres Ge­merbes zu erreichen. Es sind wohl in legter Belt Gerichtserkenntnisse ergangen, die den Forderun gen der Zwischenmeister entgegengekommen sind und sie als Arbeitnehmer anerkennen, aber, sagen die Zwischenmeister, sie möchten davon auch etwas an ihrem Geldbeutel merken. Denn wenn sie regelrechte Arbeiter wären, dann genügte es, wenn sie Lohn, Krisen- und Bürgersteuer zahlten. Troz aller Gerichtsentscheidungen und Berhand­lungen seien fie aber immer noch ganz seltsame Arbeitgeber geblieben, solche nämlich, die fünf­zehn Steuern bezahlen müffen, beginnend mit der Umfagsteuer und enbend leim Hartwerkskammer­bettrag und dem Berufsgenossenschaftsanteil.

Besonders erbost sind die Zwischenmeister, die je nach ihrer Spezialtiät in Branchenver­bänden zusammengeflossen sind und tiefe wieber im Reichsverband der Sohngewerbetreiben. den, über die Umsatzsteuer. Wenn sie einen Auf trag über 1000 m. hereinbetamen, müßten fie auf bie 1000 M. 2 Prozent Umfagsteuer be zahlen, auch wenn sie bei dem Auftrag 900 m. an Unfoſten haben. Denn, sagen die Lohnge perbetreibenden, sie seien eben nur 3wischen­meister, tie feinen Verkauf gewinn zu erzielen vermögen. So hat sich bei Berechnungen erge en, caß oftmals die Zwischenmeister 42 Broz thres Einfommens als Steuern und Abgaben wieder abführen müssen. Mit diesem Steuerbrud bat

fich in diesen Tagen eine Borstandssitzung des Reichsverbandes der Lohngewerbetreibenben be­fchäftigt, Hier waren somohl tie Damen- wie die Herrenkonfektion vertreten, die Blusen und Schürzennäher, die Bandweber aus Schlesien  , die Spielwarenleute aus Thüringen  , die Spigenweber aus Sachsen   und man einigte sich vor allem da­hin, untereinander die Konkurrenz möglichst hintanzustellen, um eine bessere Stoßkraft zu haben. Insbesondere will der Reichsverband Anschluß an parlamentarische Arbeitnehmergrup­pen suchen, um die soziale Position seiner Mi­glieder im Staate besser flären zu können.

Denn auch das Geschäft der Zwischenmeister. die früher ihr sehr gutes Austommen hatten, ift der Krise zum Opfer gefallen. Die mit ben Unternehmern vereini arten Tarifpofitionen werden von diesen längst nicht mehr eingehalten, trazdem sehen tie 3mischenmeister ständig, wie bei Konkursen ihrer Unternehmer immer noch bis zum Legten ein Pripatperbrauch pon 60 000 m. im Jahre verzeichnet mar. Auf der anderen Sette gibt man zu, caß die Helmarbeiterinnen bei ihrer Schufteret in der Satson taum das Barn und das Licht verbienen. Auch in Fragen der 3ollpolitil bahnt sich bei den Zwischenmeistern eine gesunte Linie an. Bereits auf der lezten Reichstagung haben die Zwischenmeister eindeutig geçen bie 30llpolitiste Bevorzugung der Landwirtschaft Stel­lung genommen, die ihnen schon genug Export­märtte abgeschnitten habe. So ist der Konfektion schon fast ganz Standinapien und ganz Banaba perloren.

38 Filialleiterinnen betrogen

Als einen gewerbsmäßigen Rautionsschwindler bezeichnete die Straffammer des Landge­ richts III   ben 32jährigen Kaufmann Karl 3ahn, der sich wegen seiner merkwürdigen Gee schäftsmethoden zu verantworten hatte.

Der Angeflagte, der gelernter Chemiker ist, hatte ein chemisches Präparat aus Gummi­und Lederstaub erfunden, das sich nach feiner Ansicht zu bauerhaften und billigen Schuh­fohlen verarbetten ließ. Obgleich er zwei Jahre zupor den Offenbarungseid geleistet hatte, er­öffnete Zahn eine Reihe von Geschäften zur Ver mertung dieses neuen Schuhfohlen- Materials. Durch Zeitungsinserate fuchte er Filialleiterinnen, benen er gegen eine autton oon meist 300 Marf auskömmliche und selbständige Stel­lungen versprach Die Kautionen aber ver­brauchte er für seinen Geschäftsbetrieb und für sein Privatleben, anstatt sie, wie es nach den Einstellungsverträgen erforderlich war, sicher zu deponeren. Als das Geschäft, in dem kein ande­res Betriebskapital steckte als die Kautionen, im vergangenen Sommer zusammenbrach, waren 38 Filialleiterinnen um ihre leg ten Spargelder betrogen.

Die Straffammer verurteilte Zahn wegen fort. gefegten, tells vollendeten tells versuchten Be­fruges zu einem Jahr fechs Monaten Gefängnis und ließ ihn sofort im Gerichtssaal verhaften und in das Untersuchungsgefängnis überführen.

Die Jille- Ausstellung am Wedding  ( Müller­straße 146/147) ist nur noch bis einschließlich Sonntag( 29. Januar) geöffnet. Deffnungszeiten täglich( auch Sonntag) pon 13 bis 19 Uhr. Un toftenbeitrag 5 Pf.

Zugunsten der Wohlfahrtseinrichtungen der Bühnenmitglieder der Blaza findet am Sonn­abend, dem 28. Januar, um 23,30 Uhr eine Nacht. vorstellung der Plaza" statt. Dabei wirken mit Gitta Alpar  , Rosy Barsony  , Baby Gray  , Kom­ponist Paul Abraham  , Wilhelm Bendom. Mar Ehrlich, Paul Morgan  , fomie der gesamte Solo Chor und das Orchesterpersonal der Blaza.