DRITTE BEILAGE
DIENSTAG, 7. FEBRUAR 1933
Amm erkennt ihr Schickial Sine Hausangestellten Ski/ Von Alfred Prügel
Als Anna das zweite Jahr in der Stadt diente, brach wieder jene Zeit für sie an, in der sie sich einbildete, daß ihr die Zimmer der Herrschast bei allem Vertrautsein von Tag zu Tag fremder würdein daß sie'von einer Fremdheit waren, die feindselig auf sie eindrang, und sie immer Unglück- licher und krank vor Heimweh machte. Sie glaubte, das beste wäre es schon, wenn sie den Dienst auf- kündigte und wieder in das kleine Dorf im Ge- birge zurückkehrte. Aber sofort mußte sie daran denken, daß es doch zu Hause keinen Platz mehr für sie gab, und daß ihr deshalb nichts anderes übrig blieb, als sich den törichten Gedanken der Rückkehr aus dem jiopf zu schlagen und weiter von einem Tag in den anderen zu leben. Bis zu ihrem sechzehnten Jahre war Anna zu Hause bei den Eltern geblieben. Nie dachte sie daran, einmal von dem Tisch aufzustehen, an dem sie alle aßen und den Tag über Spielzeug schnitzten und bemalten. Nie, glaubte sie damals, würde sie in einem andern Bett schlafen können, als in dem groben, breiten, in dem sie mit der Schwester zusammen in der Kammer lag. Dann aber war doch alles sehr schnell gekommen. Die Arbeit wurde immer weniger. Die Eltern be- gannen das Geld in den Händen zu drehen, seufzten und konnten schon gar nicht mehr rechnen. Dann kamen sie eines Tages nach G., in die Fabrikstadt, die am Fuße des Gebirges lag: da waren die Tore geschlossen, die Fabrik stillgelegt. t>ie kehrten mit leeren Händen wieder um. Weil es nichts anderes gab, ging der Vater mit dem Bruder zur Arbeit in den Forst, und sobald sie sort waren, rief die Mutter die Mädchen. Zu- sammen setzten sie sich dann an die Klöppelrahme» und arbeiteten stumm und ohne aufzusehen den ganzen Tag hindurch, bis alles an ihnen wehtat und schmerzte. Trotzdem wurden die Gesichter der sünf immer spitzer. Immer enger drängten sie sich um den Tisch. Immer gieriger schöpften sie aus der Schüssel das Dünne, Dampfende, das nicht mehr sättigte. Da hatte Anna heimlich jeden Tag auf das Wort gewartet, daß über sie ausgesprochen werden mußte. Sie sollte nicht aus dem Dorfe fortgehen, aber eines Tages war es doch soweit, daß sie in die Stadt fahren mußte. Viele Mädchen hatten es schon vor ihr tun müsse». Wenige waren zurückgekehrt, um zu erzählen von den langen Straßen, den vielen Lichtern am Abend, den Eisenbahnen unter der Erde, und von dem. was sie sonst noch erlebt hatten. An einem Junimorgen verließ Anna das Dorf. Als die letzten Häuser des Dorfes nicht mehr zu sehen waren, wartete Anna, in eine Ecke des Wagens gedrückt und zitterte, daß nun gleich das Fremde an sie herantreten und sie langsam ersticken würde. Dann aber war doch das Neue ganz anders gekommen, als man es voraus- sehen konnte. Eine Verwandte der Mutter hatte sie am Bahnhof erwartet und sie durch die Stadt geführt. Sie waren lange mit der Straßenbahn gefahren. Allein hätte Anna wohl kein Wort her- vorbringen und keinen Schritt über die breiten, glatten Fahrdümme tun können: so verwirrt war sie, so betäubt von dem Lärm der Stadt. Zuletzt hatte ein großes Haus vor ihnen gestanden. Grau, mit vielen Schnörkeln und einem kühlen Hausflur, in dem ein Geruch lag, dem Anna noch nie be- gegnet war. Sie mußten durch den Hos, den das Haus von allen Seiten umstellt hatte. In einer Ecke fand sich ein kleiner Zugang, dessen Tür offen stand. Anna konnte zunächst nur einen dunklen Raum erkennen. Aber dann kam bald eine Treppe hinzu und sie stiegen die hölzernen Stiegen bis ins dritte Stockwerk hinauf, wobei Anna vor sich nur immer den breiten Rücken der Frau sah. Sie klingelten an einer Tür, es wurde geöffnet, und zuletzt an diesem Tage kam eine schmale Kammer, in die führte die Gnädige Anna, auf deren strenges Gesicht jemand zum Spaß ein Lächeln getupft hatte. Mit einer Stimme, die Anna übernatürlich hell und scharf erschien, sagte sie:„Das ist nun Ihre Kammer. Heute gebe ich Ihnen frei, damit Sie sich einrichten können. Das andere besprechen wir morgen..." Damit begann Annas Dienst bei dem Kauf- mann Fritfch, der mit Altprodukten handelte. Später erzählte ihr ein Mädchen im Haufe, daß für ihn Kinder und Frauen Tag für Tag und bei jedem Wetter die Schuttberge vor der Stadt nach Papier, Lumpen und altem Eisen durchwühlten. Anna wollte es nicht glauben, denn niemals hatte der Herr am Abend den Geruch von Lumpen und alten Sachen mit nach Hause gebracht. Aber sie konnte sich auch keine Gedanken darüber machen. Sie stand, ein Dorfmädchen, unbeholfen und furcht- sam in einer fremden Welt, die man wohl sehen und riechen, aber nicht verstehen konnte. Sie
fühlte es wieder und wieder, wurde davon mullos und gewöhnte sich nur schwer an die neue Arbeit, zu der man sie anhielt. An die Stimme der Frau, die scheltend oder ermahnend hinter ihr herging. An die breiten Straßen mit ihrem Lärm, der in die Zimmer hereinfloß und sie mit Uuruhe erfüllte. Es gab da so viele Dinge, die sich mit ihrem früheren Leben nicht vereinbaren ließen. Zu Hause hatten sie alle um einen Tisch gesessen, um eine Schüssel. Hier hatte jeder seinen Teller für sich. Hier brauchte das Licht nicht trübe und düster zu brennen, und die Wände der Zimmer gingen von selber auseinander und wurden immer größer. Man mußte sie mit Bildern und Teppichen, mit schweren dunklen Möbeln zusammenhalten. Zu Hause zwang ein eiserner unsichtbarer Druck die wenigen Häuser des Dorfes zu einer schweig- samen Masse. Seine Menschen, arme Leute, die in die Fabrik gingen oder zu Hause mit ihren Frauen und Kindern arbeiteten, hatten einer zum andern gesehen, hatten dabei über jeden geredet, im Guten wie im Bösen, und alles gewußt. In der Stadt war Anna zu ihrem Erstaunen eine Straße entlang gegangen und hatte plötzlich unter fremden Menschen gestanden. Mitten auf einem unbekannten, niegesehenen Platz. Da spielten die Kinder ruhiger und leiser als auf dem Dorfe, ein Springbrunnen stieg und siel, eine Straßen- bahn bog vorsichtig um die Ecke. Nur die .Großen liefen hastig ihren Weg weiter. Mit abweisenden Gesichtern sahen sie stirn- runzelnd an Anna vorbei, als sollte ihnen niemand zu nahe treten. Anna wurde froh, als sie hinterher wieder über den Hof gehen konnte und die knarrenden Stufen der Hintertreppe hin- auf. Sie dachte manchmal ganz oerzweifelt: Ich will nicht in der Stadt bleiben. Und sie begann viele Monate lang auf etwas zu warten, das kommen sollte, sie wieder heimzuschicken. Aber es blieb aus. Sie erinnert« sich dann der kleinen Tiere, die ihre Kinderfinger einmal bemalt hatte». Eltern und Kinder hatten dabei um den Tisch einen Kreis gebildet und leise vor sich hin ge- sungen, damit die Arbeit besser von der Hand ginge. Unter ihren Fingern waren dann wirklich immer mehr Pferde und Kühe, auch Soldaten und Häuser; immer mehr Braunes und Weißes entstanden. Das war jetzt alles wohl schon längst von fremden und glücklicheren Kinderhänden ver- spielt und verdorben.
Anstatt weiter am Tische zu sitzen, mußte sie nun viele Male am Tage die Hintertreppe auf und ab steigen. Bald war sie das Knarren der Stufen gewöhnt. Die Namen der Türschilder prägten sich ihr ein und nach und nach auch die Gesichter der Menschen, die zu ihnen gehörten. Die anderen Mädchen, die mit Anna im Hause dienten, sahen sie und fanden sie unansehnlich genug.„Die ist eben vom Lande gekommen. Man sieht es ihr auch an", erzählten sie sich untereinander. Anna selber hatte Mühe, sich ihre Gesichter und Namen zu behalten. Nur selten kam sie dazu, mit ihnen zu reden. Sie arbeitete vom frühen Morgen, wen» man sie weckte, bis in den Abend hinein, bis der letzte Handgriff getan war, die Frau noch einmal in die Küche kam und sie ins Bett schickte. Sie saß noch«ine Weile auf dem Betttand mit schweren Beinen, mit einem todmüden Gesicht. Manchmal muhte sie auch vor Heimweh weinen. Dann begann regelmäßig ein Grammophon irgendwo zu singen. Eine fremde Männerstimme mal, dann wieder ein Saxophon, das ölig, traurig durch den Hof trudelte. Darüber schlief sie ein. Zäh liefen dabei die Tage durch das Haus. Wenn es regnete, sackte der Himmel grau durch den Hof. Die Hintertreppe roch modrig. Langsain kam das Nasse herausgekrochen. Unten beim Portier gab es an solchen Tagen immer Kroch. Eine Frauenstimme zeterte, dann jammerte etwas Dumpfes, Unbeholfenes vor sich hin— der Mann. Es hörte sich oben an, als wären da unten welche, denen das Wetter auch nicht paßte, oder vielleicht auch das ganze Leben, ohne daß sich jemand darum kümmerte. Anna stand in der Küche, putzte Gläser, schmirgelte die Messer und rieb die Kasse- rollen blank. Erst gegen Abend kam die Frau mit einem gleichgültigen Gesicht aus ihrem Zimmer in die Küche. Sie gab ihre Anweisungen, manch- mal tadelte sie auch das Mädchen, daß es nicht fertig werde. Anna sah sie verwundert an, sie war in ihre Gedanken und Bilder verstrickt: sie hörte auf den Regen und dachte: Jetzt werden sie zu Hause endlich die Lampe anstecken. Kam der Herr nach Hause, fielen drinnen im Zimmer oft scharfe Worte. Schweigend saß die Herrschaft bei Tisch, ohne sich anzusehen, als könnte sie nur noch das Licht der bunten Lampe zusammenhalten. Anna ging müde und gleichgültig durch das Zimmer. Manchmal spürte sie auch, daß in der Luft etwas Beklemmendes lag,
Was gibt es Sin tßtick in die&orfchung
Seit 1928 versucht Hermann S ö r g e l für sein Projekt, diesen seltsamsten, aber vielleicht reiz- vollsten Zukunftstraum der Gegenwart, zu werben. Er hat jetzt in einem mit schönen Bildern und anschaulichen Tabellen geschmückten Buch „A t l a n t r o p a"(Piloty u. Loehle, München ) seine Idee zusammengefaßt: Völker Europas ver- einigt euch, sonst geht ihr unter, schafft die Wirt- schaftseinheit: Europa plus Afrika gleich Atlant- ropa! Den Weg dazu weist die Technik: Errich- tung von gewaltigen Staudämmen und Kraft- werken bei Gibraltar und an den Dardanellen, dadurch Senkung des Mittelmeerspiegels, wodurch neue weite Ländermassen aus dem Meere empor- steigen werden, und außerdem Bewässerung Afrikas . Die Technik soll Europa und Afrika zur wirtschaftlichen, dann zur politischen Einheit zu- sammenschmieden. Sörgel hat jeden Zug dieses phantastischen Schachspiels berechnet, die geophysikalischen und technischen Probleme zahlenmäßig gelöst, er hat nichts vergessen: vom Ertrag des Kraftwerks bei Gibraltar bis zur Verlegung der großen Hafen- städte, die durch Senkung des Mittelmeeres trockengelegt werden. Und doch vergaß er, daß in einer kapitalistisch orientierten Welt auch dieser gigantische Plan noch nicht das große Los be- deutet. Es führt jedenfalls zur falschen und ein- fettigen„Techno kr atie", wenn er sagt:„Die Technik bestimmt die Wirtschast und diese die Politik." Nein, dieser Gott ist die Technik nicht, sondern immer nur das Instrument, das in einem sozialen Gefüge zum größten Segen der Mensch- heit, aber als Werkzeug kapitalistischer Aus- beutung zu einem Fluche wird, an dem wir lang- sam, aber sicher ersticken.
„Atlantropa " ist ein herrliches Projekt, mehr als eine Utopie, weil technisch durchführbar, aber eine Rechnung ohne den Menschen, dessen Hände dieses Wunderwerk errichten sollen. Mit Ar- b e i t s s k l a v e n, mit gedemütigten, gehetzten Handlangern läßt sich kein„Altantropa" schaffen! Und der Arbeitsgemeinschaft der Völker, die Sörgel herbeisehnt, muß eine Arbeitsgemeinschaft unter den Menschen, ohne die heutigen Klassengegensätze, vorausgehen. Genug— wenden wir uns Gebieten zu, wo die friedliche Luft objektiver Forschung weht. Seit Newton zerbrachen sich die Physiker den Kopf, was eigentlich die Schwerkraft sei, bis sie in der Relativitätstheorie �um Pfeiler wurde, auf dem Einstein sein neues, leider noch so unpopu- läres Weltgebäude errichtete. Er sagt, um es kurz zu erwähnen, daß die Schwerkraft der Krümmung in Raum und Zeit entspricht. Ja, nach der modernen Physik müßte die Genesis eigentlich beginnen:„Am Anfang war die Schwerkraft.. Dieser Schwerkraft verdanken wir, daß sich unse� Globus in korrekter Bahn um die Sonne bewegt, daß wir selbst und alle Gegenstände nicht in der Luft umherwirbeln, sondern hübsch auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Aber man glaube nicht, daß Newtons Apfel überall auf der Erd- oberfläche gleich schnell zu Boden falle. Er denkt gar nicht daran. Die Schwerkraft ändert sich mit jedem Breitengrad, mit jeder geolo- gischen Struktur und, wie Prof. T o m a s ch e k von der Marburger Universität kürzlich erklärte, auch mit der M o n d st e l l u n g, also zeitlich. Sie nimmt ab, wenn der Mond über uns steht! fDa - nach wiegen wir in einer schönen Vollmondnacht weniger als am Tage.) Und der Mond ist es auch, der nicht nur die Flutbewegungen der
das bitter und unglücklich machen mußte. Sie wagte sich nicht einmal umzusehen, als könnte hinter ihrem Rücken gleich em unversöhnlicher Streit losbrechen. Von diesen Abenden merkte sie sich viele. Darüber verlor ihr Gesicht langsam die Farbe, die sie aus dem Dorfe mit in die Stadt gebracht hatte. Ihr Gesicht wurde so, wie alle Gesichter in der Stadt schon immer waren. Sie konnte waschen und reiben, es blieb auf der Stirn, auf den Wangen etwas Graues sitzen. Als sie sich endlich mit der Arbeit und dem Leben in der Stadt abgefunden hatte, wurde das Heimweh dünn und blaß. Im Frühjahr konnten ja auch in der Stadt die Bäume grün werden. Aber sie nahmen bald den Geruch der Straßen an. Sie hatten keinen eigenen Duft. Die kleinen, jungen Blätter hingen verstaub! und schlaff an den Zweigen. Am Abend drang manchmal die milde Luft aus dem Hof in die Küche. Anna wollte nach Haufe schreiben. Sie legte sich auch Papier und Feder zurecht. Aber dann kam sie nicht über die ersten Worte hinaus. Sie saß da und konnte sich schon nicht mehr den Tisch vor- stellen, um den alle gesessen hatten. Auch nicht die Bank vor dem Hause und den Geruch der Ziegen im Stall: die Gesichter der Geschwister, wie sie am Bahnhof gestanden und immer wieder mit ihren Tüchern gewinkt hatten. Es war ihr, als hätten sie zu Hause alle die Tür aufgemacht und sie gehen geheißen. Da waren zwar noch ein paar Fäden, die sich vom Dorf in die Stadt zu spannen versuchten. Aber sie wurden immer dünner, immer unsichtbarer. Zuletzt, so fühlte sie, würde sie ganz in der Luft hängen und zwischen fremden Menschen leben, die über sie herrschten, die befahlen, ihr Essen und Arbeit zu- maßen, und doch nichts mit ihr teilen wollten, weder Freude noch Kummer Und sie erkannte, obgleich sie noch jung war und das Leben in der Unerschöpflichkeit seiner Bilder, Gedanken und Taten noch vor ihr lag, sie erkannte und fühlte, daß dies alles, was jetzt um sie stand, ihr Schicksal sein würde. Ihr Schicksal, das sie in die Stadt geführt hätte und sie Wege gehen ließ, die ihr fremd waren, und die ewig durch die fremden Zimmer fremder Menschen führen würden. Und doch glaubte sie durch das Trübe und Graue, das sie umgab wie eine Mauer einen hellen Schein zu gewahren: eine leise, unbestimmte Hoffnung auf ein besseres Dasein, in das vielleicht die fremden Wege ihrer Jugend einmünden würden. Und während sie jetzt am Fenster stand und der letzte Schein des Abends auf ihr Gesicht fiel und es blank und rund machte, erwärmte sie sich an dieser Hofsnirng, wie ein Frierender, der seine Hände über ein Kohlenbecken streckt.
Ozeane durch die Gezeitenkrafte verursacht, son- dern auch Veränderungen auf der festen Erd- oberfläche hervorruft. Die Erdrinde schwankt durch den Mondeinfluß täglich fast um einen halben Meter. Also alles, unsere Städte und Häuser, senken und heben sich wie ein Schiff auf dem Meer. Diese Untersuchungen zeigen, daß die Bewegungen der Erdoberfläche noch viel kompli- zierter sind, als wir bisher annahmen, und daß selbst unsere starre Erdkruste den Gewalten der Schwerkraft nicht gewachsen ist. Von neuen Forderungen über den Mondeinfluß auf den geologischen und biologischen Werdegang unseres Erdballs wurde hier schon berichtet. Dieses Problem liegt gerade noch an der Grenze exakter Forschung, und ein Schritt genügt, und die geistige Unterwelt okkulter Spekulationen öffnet ihren Abgrund. Selbst wenn man diesen frag- würdigen Gebilden ein Mäntelchen umhängt, und etwa von„Kosmobiologie" spricht, gehören sie doch zu jenem Gedankengut, das von allen Gütern heute noch am reichlichsten vertreten ist: zur Flucht in die Mystik. Da erschien kürzlich eine Schrift mit dem anspruchsvollen Titel„Die Welt- krise und ihre Lösung". Diese Lösung besteht darin, daß die Planeten in den ver- schiedenen Tierkreiszeichen bestimmte Kraftfelder erzeugen sollen, deren Wirkung wir positiv oder negativ zu spüren bekommen. Danach haben wir 1933 und 1934 eine gewisse Erleichterung zu er- warten, dann gehts wieder durch die gewohnten Kümmernisse, aber 1937 in steiler Kurve herrlichen Zeiten entgegen. Wozu das alles!? Hat der Kosmobiologe recht, dann brauchten wir nur die Daumen zu drehen, denn glücklich ist, wer ver- gißt, was— nach dem Spruch astraler Kraft- felder— doch nicht zu ändern ist. Können wir aber selbst etwas dazu tun, die Karre vor 1937 aus dem Dreck zu schieben, dann hat die ganze Kosmobiologie nicht mehr Sinn als ein Zeitver- treib für jene, die nicht alle werden. F a t a l i s- mus oder S e l b st b e s i n n u n g. ist die Frage, die sich jeder selbst beantworten muß.
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