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BEILAGE

Vorwärts

Die Deutschen   auf Mallorca  

Das Hakenkreuz im Ausland

Aus Spanien   wird uns geschrieben: Reulich be­tamen wir hier in Spanien   eine deutsche   Zeitung zur Hand, die genau über die Resultate eines Wettbewerbes berichtet, dessen Preis eine Reise nach der spanischen   Insel Mallorca   im Mittel­ meer   war. Unzählige Reiselustige bekannten ihre Sehnsucht nach der weiten Welt und besonders nach dem unbekannten Spanien   und der herr­lichen Insel Mallorca  . Das rief mir die Erinne­rung an die dort verlebten Tage zurück und an die Rolle. die die Deutschen   bereits auf Mallorca  spielen. Diese altbekannte Insel ist für das Aus­land erst vor relativ furzer Zeit von einigen Malern entdeckt worden. Die Bucht von Bol Lensa übt seitdem eine ganz besondere An­ziehungskraft aus, und wenn die Maler selber auch

bei dieser Demonstration und Gegendemonstration ging es natürlich sehr erregt zu, so daß erst die Guardia Civil einschreiten mußte, um die feind­lichen Landsleute zur Ruhe zu bringen. Diese An­gelegenheit stimmte die Spanier   nachdenklich; aber nicht nur die Spanier  , sondern auch die Vertreter anderer Länder, deren Angehörige auf Mallorca  zahlreich sind, protestierten bei den Behörden gegen die Deutschen  , die die Paradiesesruhe jenes Erden­fledes stören. Es folgten Entschuldigungen, und es herrscht seither eine gemisse Ruhe innerhalb der

deutschen Kolonie, obgleich sich natürlich die Ereig nisse in der Heimat auch hier auswirken müffen. Die Spanier   find jedenfalls entschlossen, teine poli­tischen Kämpfe der Deutschen   auf ihrem Boden zu­zulassen; sie sind nicht einmal mit der Nadtkultur einverstanden, und einige junge Damen aus Deutschland   mußten daran glauben und ziemlich hohe Geldstrafen zahlen. Und wenn die Spanier  auch das Hakenkreuz dulden, so wissen sie doch allzu gut, was es bedeutet, und welche Gefahren es birgt. Selbst im irdischen Paradiese auf Mallorca  .

teinen Goldregen über die Inſel brachten, jo folge K. J. Kuipers: Pah Ten und

ten ihnen doch auf dem Fuße Kunstbeslissene, reiche Snobs und die unvermeidlichen anglosächsischen Touristen. Heute gibt es auf der Insel, deren Landschaft angeblich seelenvoll ist( sie ist jedenfalls außerordentlich berückend und fesselnd) das Hotel Formentor, das nur für Millionäre und ihre Sipp­schaft bestimmt zu sein scheint, und von dem man sagt, es sei das eleganteste Hotel des Mittel­meeres. Man sagt, dort sei auch Greta Garbo   von Zeit zu Zeit, und sicherlich kommen auch Weise und große Politiker, um auf Mallorca   vom schweren Geschäfte des Denkens auszuruhen. Eine Statistit wir wissen freilich zur Genüge, daß spanischen Statistiken nicht sehr zu trauen ist- besagt, es gäbe heute auf Mallorca   246 000 Be­wohner, von denen 64 000 auf die Stadt Balma entfallen. Die gleiche Statistik stellt ferner noch fest, daß 20.000 Ausländer auf Mallorca  

meilen.

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Unter diesen Ausländern nehmen die Deutschen  die zweite Stelle( nach den Engländern) ein. Aber mie fehr unterscheiden sich diese zwei ausländischen Kolonien von einander! Ein spanischer Journalist sagt darüber, daß die Engländer gesellschaftliche Beranstaltungen und die Berachtung für die Nord­amerikaner pflegen, während die Deutschen   sich der politischen Streitigkeiten und der Nacktkultur be­fleißigen. Aber der ausschlaggebende Unterschied ist der, daß die Deutschen   nur in den settensten Fällen als Touristen nach Mallorca   tommen: außer den Matern find es meistens Menschen, die in ihrer Suche nach Arbeit dorthin verschlagen. worden sind. Und sie finden auch zum Teil diese Arbeit, wobei leider nicht zu schweigen ist, daß sie selbst die äußerst niedrigen Löhne, die die Landarbeiter in Spanien   bekommen, noch drücken; fie arbeiten und wahrscheinlich geht es einfach nicht anders; es soll also nur fest­gestellt werden für einen Hungerlohn

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Der­

Was ihnen aber an sonstigen Lebensgenüssen, die man für Geld zu erhalten pflegt, fehlt, das ersetzt ihnen die schöne Umgebung und der Bruder

haß und Bruderkampf. Gewiß ist das heute überall so im Ausland, wo sich Deutsche   in größerer Zahl versammeln: eine starf markierte politische Schranke teilt sie in zwei Lager, wenn es nicht noch mehr sind. Man kann auch feststellen, daß, wo den Nationalisten freie Hand gelassen wird, sie sich sofort zusammenschließen und organisiert auf­treten, was natürlich oft zur Unzufriedenheit der gastgebenden Nation geschieht. Aber auf Mallorca  sind die Dinge ganz besonders zugespitzt und haben sich auch schon sehr stark bemerkbar gemacht. Die Rationalsozialisten bilden hier eine zahlreiche, mit dem benachbarten Barcelona   zusammenhaltende Gruppe, die thre Abzeichen und ihre Fahne befizt. Sie versammeln sich, halten Vortragsabende ab, ziehen in Uniform durch die Straßen der Städte und versuchen auch von hier aus, Deutschland   er wachen zu lassen.

Spanier   behaupteten zumächst, daß gäbe der Insel eine originelle Note mehr; bald aber merkten sie, daß das Spiel nicht harmlos sei. Denn es war wohl selbstverständlich, daß andersgefinnte Deutsche  fich ihrerseits zusammenschlossen, und daß es sehr bald zu Zusammenstößen fam mit den Anhängern Hitlers.   der in Spanien   meistens ber schöne Adolf" genannt wird. Doch wenn Sozialdemokra fen oder überhaupt Antifaschisten sich mit den Nazis bekämpften, so ging das schließlich die Spanier  noch nicht viel an. Bis es sich erwies, daß die deutschen   Faschisten nicht nur auf die Schicksale des fernen Deutschland   einwirten wollten( indem fie es catch aus der Ferne erweckten), sondern audy eine ganz ausgesprochene Einstellung zur inner­spanischen Bolitif haben. Diese Einstellung offen­barte fich beim monarchistischen Butsch vom 10. Auguft. Der Anschlag war zwar mißglückt, aber nach Mallorca   gelangte zuerst die Nachricht vom siegreichen Auftreten des aufständischen Generals San Jurjo, und die deutschen   Faschisten brachten sofort ihre lärmende Freude zum Aus­druck und begrüßten den Anbruch einer neuen, er wünschten Aera in Spanien  . Die span schen Repu blikaner würden es wahrscheinlich den Deutschen  , ganz allgemein genommen, nicht emig verübelt haben, wenn die deutschen   Sozialdemokraten Mallorcas   nicht sofort eine Gegendemonstration neranstaltet hätten, die den Gastgebern zeigte, daß nur ein Teil der Deutschen der Republik, die ste fozialistisch nennen, feindlich gefonnen sei. Und

Seine Lotosblume

Das Geräusch eines Ochsenkarrens mies Sanders die Richtung, wie er aus dem Dschati- Busch ge= langen konnte. Ein menig später stand er auf dem Wege. Seine Taschenuhr zeigte drei M nuten vor halb fünf. Im Dunstlicht des Mondes lag unten das Meer.

Der Holländer lief hinter dem Bambuskarren her und begann laut zu rufen Alle Karrentreiber Maduras lassen nachts die Ochsen ihren Gang gehen und schlafen unterdessen tief und gesund. Hier jedoch war es anders. Blizschnell sprang der Eingeborene fettwärts zum Borschein, riß die Belita aus dem schwarzgeräucherten Biskuitblech­fasten, der als Wagenlaterne diente, und hielt das

Licht empor. Dah, Ndoro? Sie?" tlang es in fingendem Tonfall des Madurefischen.

Der Mann feuchte vor Erregung. Das Messer. das er in der Hand hielt, schob er verstohlen in die Scheide zurüd, zog sein Baadje, das Ober­gewand, aus und hängte es an den Karren.

,, Tag, Ten," grüßte Sanders und streckte sich der Länge nach auf der Laubschicht aus, die den Karrenboden bedeckte. Seine Jagdflinte lag neben ihm. Du bist verteufelt früh unterwegs. Ten!" jagte er gähnend.

In der Schnittzeit des Zuckers gehe ich um Mitternacht von Hause fort, Ndoro."

Pah Ten war ein maschechtes Kind Maduras:

Berlin   bleibt cot!

Unsere nächsten öffentlichen Partei- und Betriebs- Veranstaltungen:

3. Kreis Wedding  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im Swinemünder Gesell­schaftshaus, Swinemünder Straße 42. ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Fritz Schröder. 19% Uhr in beiden Sälen der Atlantiksäle". Behmstraße( am Bahnhof Gesund­brunnen): Berlin   bleibt rot!" Referenten: Robert Breuer  , Max Gillmeister. 19 Uhr in den Pharussälen, Müllerstraße 142: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Max Heydemann.

6. Kreis: 16% Uhr, Fontanepromenade. Antreten zum Propagandamarsch. 9. Kreis

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Wilmersdorf  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, im Forsthaus, Schmargen dorf, Warnemünder Str.: Berlin   bleibt rot!" Referent: Hermann Lüdemann  . 11. Kreis Schöneberg  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, Wählerkundgebung in der Hohenzollernschule Schöneberg, Belziger-, Ecke Eisenacher Straße. 1 Stunde vor­her Umzug mit Musik. Sammelplatz: 19 Uhr Ebersmarkt.

17. Kreis

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Lichtenberg  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, in der Aula der Schule Lichtenberg  , Schlichtallee, Kundgebung. Referent: Siegfried Aufhäuser  , M. d. R. Fahneneinmarsch, Massengesang.

83. Abt. Lichterfelde  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, in den Lichterfelder   Fest­sälen, Lichterfelde  , Zehlendorfer Str.:,,Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Richard Mischler.

88. Abt. Lichtenrade  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Bohm, Lichtenrade  , Krusauer Str. 42: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Georg Klaussner, M. d. L. 103. u. 104. Abt. Oberschöneweide  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, in Mörners Blumengarten, Oberschöneweide  , Ostendstraße: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Kurt Löwenstein  , M. d. R.

109. Abt. Friedrichshagen  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im großen Saal des Gesellschaftshauses, Friedrichshagen  , Friedrichstraße 137: Berlin   bleibt rot!" Referent: Erich Kuttner  , M. d. L.

107., 110. u. 111. Abt.: Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, im Gesellschaftshaus Grünau, Friedrichstr.  :,,Berlin   bleibt rot!" Referent: Emil Barth  .

128. Abt. Pankow  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im Gesellschaftshaus, Pankow, Berliner Straße 102: Berlin   bleibt rot!" Referent: Max Urich.  

140a. Abt. Wittenau  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Eberhardt, Wittenau  , Lübarser Straße: Berlin   bleibt rot!" Referent: Karl Litke  , M. d. R.

AEG.: Freitag, den 24. Februar, 16% Uhr, Kundgebung der SPD.  - Betriebsfraktion im Swinemünder   Gesellschaftshaus, Swinemünder Straße 42. Referent: Genosse Schliestedt.

Schwerhörige: Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engel­ufer 24/25, Saal 4: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Genosse Schnell. Eiserne- Front- Versammlung: Freitag, den 24. Februar, 16% Uhr, bei Stock, Warschauer Platz 12: Berlin   bleibt rot!" Referent: Erich Ollenhauer  . Bezirksamt Wilmersdorf  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Kulka, Wilmersdorf  , Lauenburger-, Ecke Uhlandstraße: Kommunalwahlen". Referent: Stadtrat Hermes.

4. Kreis: Sonnabend, den 25. Februar, Umzug durch den Bezirk. Treffpunkt 16 Uhr. Helmholtzplatz, an der Lettestraße.

5. Kreis: Sonnabend, den 25. Februar, 16% Uhr: Umzug durch den Bezirk. Treffpunkt: Friedenstraße. Aufstellung rechte Seite vom Landsberger Platz( Promenade).

7. Kreis: Die Demonstration findet nicht statt,

8. Kreis

Spandau  : Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr, im Lokal Walter Krause. Gatow  : ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Walter Pahl. 20 Uhr im Cladower Hof, Cladów, Dorfstraße: Berlin   bleibt rot!" Referent: Heinrich Witt.

85. und 86. Abt.  

chamos

Tempelhof   und Mariendorf  : Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr in der Aula des Realgymnasiums Tempelhof, Kaiserin- Augusta- Straße: ,, Berlin  bleibt rot!" Referenten: Erich Ollenhauer  

108. Abt.

Köpenick  : Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr, im Lokal Troppens, Müggel­ heim  : Berlin   bleibt rot!" Referent: Fritz Klatt  . Hauptwerkstatt, Fuhrhof 1 bis 4 und Fuhrpark: Sonnabend, den 25. Februar, 15% Uhr, bei Wertalla, Hohenlohestraße 3, Kundgebung. Thema: Um was geht es?" Referent: S. Katzenstein.

BVG- Betriebshof 13 Halensee: Sonnabend, den 25. Februar, 19% Uhr, im Lokal Sandmann, Westfälische Straße 42. Thema: Berlin   bleibt rot!" Referent: Karl Dressel.

Afü- Arbeiter des Bezirks Friedrichshain  : Sonnabend, den 25. Februar, 19 Uhr, bei Blamert, Weberstr. 24: Eiserne- Front Kundgebung Referent: Hans Marx. SPD  - A- Arbeiter des Bezirksamts Prenzlauer Berg  : Sonnabend, den 25. Februar, 19 Uhr, im Altershelm, Danziger Str. 62. Referent: Josef Klein.

FREITAG, 24. FEBRUAR 1933

sparjam, freimütig, aufbraufend, den Kupferring im linken Ohrläppchen und den Piso belati, den Herzhalbierer" ganz lose in der Scheide. Bor Jahren hatte er bei Sanders als Pferdejunge seinen Dienst angetreten, wurde zum Hausdiener befördert, wähnte sich mit dieser Auszeichnung im siebenten Himmel und bewies seine Dankbarkeit mit einer Tat: er verprügelte den neuen Pferde jungen, als dieser nicht mit 1 Bifol Kleie im Mo­nat ausfam. Später hatte Ten Anteil an seines Baters Erbschaft, taufte fich einen Karren und zwei Ochsen und wollte heiraten. Sie iſt", fo schilderte er sie Sanders, schlank wie der Binang­baum auf dem Anwesen des Regenten; ihr Gang ist anmutig wie die Bewegung des Lotos, die auf dem Wasser schmanft, über das der Wind leise meht. Ihr Haar duftet nach der Tschempaka­blume, und dieser Duft verfolgt mich tagsüber bei der Arbeit und nachts in meinen Träumen."

" Ja, Ten," seufzte Sanders, der einen braven Diener verlor, solch Parfum wirft wie Chloro­form; was du sagst, ist eins von den herrlichen Dingen. die fich manchmal ereignen. Aber gih acht! Man bildet sich nie mehr ein, als wena man jung und verliebt ist. Dann treibt dich die Phantasie, und das wirkliche Leben ist von Nebel umhüllt, Ten, wie deine Augen sich verdunkeln, menn sie in die Sonne starren."

Inggih!( Ja!)" stimmte Ten zu und heiratete doch Das war vor drei Monaten. Noch gestern abend hatte Sanders ihn gesehen und zum Beliz einer so schönen Blume beglückwünscht, wie sie die fleine Maduresin war. Ten hatte das Kompli ment mit unergründlichem Gesicht entgegenge­

nommen,

Du bist ja so naß?" sagte Sanders jetzt, vom Wagen aus Ten betrachtend. Er richtete sich auf: der Karren ohne Federung holperte auf dem schlechten Wege zu stark, als daß man hätte lange liegen bleiben fönnen. Tens bloßer Rücken und Schultern glänzten im Mondschein. Ich habe ge­badet, Herr. Im Meer," sagte er und deutete fee­märts.

Sanders erinnerte sich, daß er Ten hatte aus dem Gehölz kommen sehen. Sage doch," er= fundigte er sich nach einer Weile, warum hieltest du dein Messer griffbereit, als ich tam?" Es konnte schlechtes Boll sein, Herr." Sanders war erstaunt: Ach wo! Ten, ge= schmeidig und muskelstarf wie ein Banther Angst? Ruft denn schlechtes Bolk hinter dem Wagen her, um sich bemerkbar zu machen? Du hörtest doch an der Stimme, daß es ein Weißer mar, der dich anrief

4.

"

Ten überging die Fragen. Er blickte angestrengt nach vorn und berichtete dann von seinen Ge= schäften und Ernten. Plöglich drehte er sich um: Ist das Gemehr geladen, Ndoro?" Und als Sanders bejahend nickte, deutete Ten nach porn: ..Dort läuft ein Tschäleng! Und da Sie doch noch nichts geschossen haben

"

Rasch ergriff Sanders die Büchse. Das dunkle Wildschwein war war auf dem völlig staubigen, mondhellen Wege so deutlich zu sehen wie eine Fliege in der Milch. Ten sah gespannt zu; als der Schuß gefallen war, sprang er rasch vom Karren, zog sein Messer und begann, das Tier auszuweiden. Sonst ist das Fleisch in einer Stunde verdorben," erflärte er ungefragt.

Schweigend beobachtete ihn Sanders. Ten hatte früher viel für feinen Herrn übrig gehabt: aber das Ausweiden eines Schweines ist für einen gläubigen Mohammedaner doch reichlich. Er sah nachdenklich zu. bis Ten blutbesprigt wieder hinter den Ochsen saß. Der Tag brach an.

Montor Päl," rief Ten plöglich aus. In der Tat furrte in der Ferne der Motor der Feld polizei mit zwei Beamten heran. Ten hielt fein Gefährt an und sprang ab Zum Kudud." schrie Sanders aus dem Halbschlaf auf, die werden schon wissen, daß ich Jagderlaubnis habe! Fahre weiter!"

Aber die Päl war anderer Meinung. Der Mo­for verstummte, und einer der Männer fam auf Ten zu, wobei er einen erstaunten Blick auf Sanders warf. Bist du Pah Ten aus der Dessa Sufur?" fragte er.

Inggih" sagte Ten.

,, Deine Frau ist ermordet!" Scharf blickte der Bolizist Ten an.

Inggih." bestätigte Ten lafonisch. ..Hm

woher weißt du denn das?" Sagt Ihr es nicht selber. Ndoro?" gab Ten zurüd Der Beamte fnurrte eine Verwünschung und begann dann ein Gespräch mit Sonders. Durch Fernsprecher war ihm mitgeteilt worden, daß Tens Frau und ein fremder Mann um 4 Uhr früh ermordet aufgefunden worden seien. Die Meldung fam vom Dorfwächter, der auf den Lärm hin herbeigeeilt war Bon Ten keine Spur. Wenn so etwas in einem Maduresenhaus vor­fällt, hat unweigerlich das Messer des Ehemannes das Wort geführt," meinte der Polizist.

Sanders sah sich um. Sich von Ten wendend. sagte er: Du hast dein Baadje vergessen Ten. Das hattest du nicht an, als du dich mit dem Schwein beschäftigtest. und doch ist es voller Blut." Sanders fagte es traurig. und Ten schlug die Augen nieder. Als er wieder aufblidte, fragte er: Simb fie tot? Alle beide?"

Tot." bestätigte der Polizist.

d) habe es getan!" befannte Len mit heim­lichem Triumph in der Stumme und treckte willig die Hände nach den Eisen aus, die fener bereit pielt.