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Ehrenmal- endgültig?

Zur Ausstellung

der preisgekrönten Entwürfe

Nach doppelter Aussiebung sind 20 Entwürfe zum Reichsehrenmal im Chemischen Museum" der Technischen Hochschule ausgestellt, darunter fünf preisgetrönte. Die Unmöglichkeit der Auf­gabe, an der man so eisern festhält: den ungeeig­neten Kiefernwald von Berka zu einem Erinne­rungshain an die Kriegsgefallenen umzumodeln, verschuldet das Unbefriedigende aller dieser und ficher auch aller fünftigen hierauf abzielenden Entwürfe. Wahrscheinlich ist sie auch der tiefste Grund dafür, warum all diese Riesentürme, Terrassen, Bollwerte, Kreuze und Rondelle so phantasiearm wirken. Unsere Architekten, Bild­hauer und Gartenkünstler sind weiß Gott nicht verlegen um originelle Lösungen neuer Raum­formungsprobleme. Vor diesem Klotz von Auf­gabe versagen sie alle; naturgemäß, notwendiger­

Naturerscheinung

Arbeitslosigkeit 733000

,, Sie sagen immer, daß sie sinkt, aber ich bemerke nur, daß sie steigt."

Aufmarsch des roten Berlin  

Sonntags- Kundgebungen und Demonstrationen

Die weftlichen Kreise der Partei marschierten am Sonntagmittag durch die am stärksten von Nazis verseuchten Wohnviertel Berlins  . Vom Jnns­bruder Plah aus ging ein langer 3ug der Eisernen- Freiheits- Kämpfer zwei Stunden lang von Schöneberg   bis Steglih durch die Straßen des Westens. Borneweg die Kapelle der Ar­beiterjugend, Mädels trugen leuchtende Fahnen mit den Freiheitspfeilen voraus und dann tamen die kolonnen des Reichsbanners/ und der Parteiabteilungen.

Die Polizei hatte für eine starte Bewachung ge­forgt, aber nirgends ergab sich ein Grund zum Einschreiten. In stärtster Disziplin bekundeten die Massen ihren Willen: ,, Berlin   und auch der Westen bleibt rot". Bielen   Spaziergängern am Wege aber tlang der Sprechchor unserer Jugend in die Ohren, auch wenn sie es nicht hören wollten: ,, Arbeiter, laßt euch raten, wählt Sozialdemokraten, wählt Liste 21" Am Händelplatz richtete Genosse Balmer einen wuchtigen Appell an die Demon­stration Nach einem stillen Gedenten für unsere Toten führte er vor den Versammelten, unter denen fich auch viele fremde Zuschauer befanden, die martigen Worte aus: ,, So ruhig und geschlossen, in solcher Disziplin wie diese Demonstration vor sich gegangen ist, geht die Sozialdemokratie ihren Weg durch den Wahlkampf zu weiterer Entscheidung." Und mit gereckter Faust und entblößten Häuptern legten die Versammelten vor den hakenkreuz­geschmückten Häusern das ewige Gelöbnis für die Freiheit ab.

Platzkonzert des Reichsbanners

Allen Schikanen und Verboten zum Troz- die Beddinger Arbeiter zeigten am gestrigen Sonntag, daß sie sich nicht einschüchtern lassen und treu zur Fahne der Sozialdemokratie stehen, mit ihr vereint für den Sozialismus fämpfen. Erst hatte man das Reichsbannertonzert, das für 13 Uhr an­gefegt war, verboten, dann aber für eine spätere

Zeit erlaubt. Dafür hatte man die Demonstration der Eisernen Front nicht gestattet. Doch die Ar­beiter des roten Wedding   waren zur Stelle! Auf dem Leopolds play wogte bereits lange vor Beginn des Blazkonzerts eine riesige Menschen­menge, die fich ständig durch neuen Zuzug ver­größerte. Die Kapelle bes Reichsbanners schmetterte ihre Märsche und die Freiheitslieder ber Arbeiterschaft, in den Pausen ertönten immer wieber Hochrufe auf die Sozialdemokratie und auf die Eiserne Front die Massen waren von einer freudigen Kampfesstimmung und ber Gewißheit erfüllt, daß der Sozialismus aus den Kämpfen der Gegenwart trotz alledem! doch als Sieger hervorgehen wird. Bemerkenswert war, daß die Schupo so gut wie gar nicht zu sehen war. Und alles ging in Ruhe und Ordnung vor sich, weil die Maffe selbst Disziplin hielt. Erst nach Schluß fam

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weise. Ist es nicht schon ein deutliches Zeichen, daß unter den ausgewählten zwanzig tein Name eines führenden und modern gesinnten Architekten und Bildhauers fich findet? W. Kreiß, Janssen und G. Mards, die man als Ausnahme gelten laffen könnte, zeichnen sich in ihren Entwürfen durch eine herzliche, aber weit getriebene Banali­tät aus; vermutlich wird man auch in dieser Rich tung die Endlösung finden und sie ausführen, wenn die Mittel zusammengebracht sind. Bom fünstlerischen wie vom gesinnungsmäßigen Stand­punkt ist es ziemlich einerlei, wie das Mal aus­fällt, das die Regierenden nun wirklich in den Nadelwald von Berta verpflanzen laffen. Der Streit darum geht um des Kaisers Bart. Weder das deutsche Volt, soweit es interessiert ist an einem monumentalen Erinnerungssymbol jener ,, Großen Zeit", in der zwei Millionen wertvoller Männer ihr junges Leben lassen mußten, noch die deutsche Kunst hat ein spezifiziertes Interesse baran, in welcher Weise Zyklopenmauern rund oder edig, hoch oder flachgeffredi, mit oder ohne Deffnungen und Riesenreliefs dort ohne jede Heute demonstrieren die Kreise: Fernwirkung aufgetürmt werden

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p. f. sch.

es zu einem Auflauf, als zwei uniformierte SA.­Leute, wie behauptet wurde, mit Pistolen in der Hand in provozierender Weise ihren Weg durch die zurückflutenden Menschenmassen nahmen. Dank der Disziplin und Besonnenheit unserer Genossen ist es jedoch zu ernsten Zwischenfällen nicht gekommen.

Die Frauen im Bezirk Mitte  

Im vollbesetzten Saal der Imperial- Lichtspiele tamen am Sonntagvormittag die Frauen des 1. Bezirks Mitte zu einer wirkungsvollen Filmvor­führung zusammen. Der erste Film ,, Vor dem Rande der Großstadt" zeigte, mit welchen zum Teil sehr ausgefallenen Mitteln viele Menschen heute versuchen, der Not der Zeit Herr zu werden. In ihrem Appell an die Wählerinnen und Wähler fnüpfte die Genoffin Räthe Rern an den Film ,, Niemandsland" an, der später vorgeführt wurde: ,, Zu den vielen Millionen Toten im Felde hat der lezte Weltkrieg allein in Deutschland   76 300 un­schuldige Opfer der Hungerblockade gehabt. Heute sehen wir eine neue, verblendete Jugend, die keine

Drei Stunden Humor

Kabarett in der Volksbühne

Ein echtes, darum in der Hauptsache aufs Wort eingestelltes Kabarettprogramm unterhielt am Sonntag die Voltsbühnenbesucher auf das dent­bar beste. In dem durch die Notverordnung ge­botenen Rahmen bewegte sich der Ansager Hel­muth Krüger zungen und schlagfertig, und wob, Humor Sprühend, nicht nur ein unsichtbares Band um die einzelnen Darbietungen, sondern auch um die in ihrem Zukunftstreben gleich­gesinnten Zuschauer. Kontraste sind zur Abwechs­lung nötig, und die Parodie hilft vorzüglich über die mannigfachen Drangfale der jezigen Zeit hin­weg. Deshalb flang auch die Parodie in manchen Nummern irgendwie mit, so bei den Tänzern Richard Schöffmann und Gitta Waller­stein in der verregneten Olympiade, während Gerti von Reichenhall und Sonja Bronto die Parodie leibhaftig verkörperten. Wertmeister brachte das vielgepriesene Ber liner und Hugo Fischer Röppe   das rheinische Mundwerk zu hohen Ehren. Walter Behr ver­menschlicht Schallplatten und paßt sich den Bor tragenden so genau an, daß eine tolle Idee zur abgerundeten fünstlerischen Leistung wird. Liefe lotte Wilde, ganz eigenwillig und auffällig auf lotte Wilde, ganz eigenwillig und auffällig auf Farbeffekte zurechtgemacht, singt ihre Hafen­lieder so eindruckssicher, daß man ihr unbedingt eine Stellung von Bedeutung innerhalb des Kabarettnachwuchses einräumen muß. Eine über­zeugte Sprecherin ist Hede Geber, die unsere

Berlin   bleibt cat!

Lotte

Ahnung mehr vom Krieg hat und die Dolchstoß­legende verbreitet.

Aber erst in der Republik   bekam das Volk die Freiheitsrechte, die es vor dem Krieg nicht gehabt hat.

Und wegen der sozialen Schutzrechte wurde das Kabinett Hermann Müller   gestürzt, als die Kapitalisten wieder den Lohndrud der industriellen Reservearmee durchsehen wollten. Auch Brüning stürzte wegen der Arbeitslosenversicherung und seiner Siedlungspläne und Schleicher mußte gehen, weil er den beispiellosen Osthilfeskandal aufdeckte. Jetzt aber sollen die reaktionären Ziele verwirklicht werden.

Aber die kleine, kapitalistische Oberschicht kann auch mit ihren neuen Helfershelfern nicht wider­stehen, wenn wir nur fämpfen. Wir streiten nicht für Interessen, sondern für die Befreiung der Menschheit. Wir müssen Schluß machen auch mit der geistigen Aufrüstung. Am 5. März soll unser Wille zum Frieden sichtbar werden. Unser die Zukunft, den anderen die Vergangenheit. Wir Iwollen die Freiheit und nicht die Knechtschaft."

Arbeiterdichter padend zu Gehör bringt. Barnabas von Geczy   und seine Sechs musizierten und erregten Staunen ob soviel Könnens. Sie ver­zauberten einen jeden Zuhörer in ein völliges Losgelöstsein vom Tagestampf und frampf. Lauter und herzlicher Beifall! Durch eine rein artistische Nummer, wunderbar gekonnt, erfreute der Kartenkünstler Valentino Gra zibei. e. b.

Tanz mit Vorspiel

Rose- Theater.

Die Straße zum Rose Theater mar am Sonntag durch einen nationalsozialistischen Auf­marsch gesperrt: Blau- Uniformierte, Schupos mit Hafenfreuzarmbinde Einer in brauner Uniform lief mit der Sammelbüchse neben dem Zug. Im Abstand von einigen Atempausen mobilisierte er immer wieder den Sprechchor: Deutschland  " ,, erwache"; Juda"... ,, Der­rede!"

Solch Vorspiel ist geeignet, ein wenig von Kunst und Kultur abzulenten. Auch als man endlich im Theater saß, war man noch von der polizeilichen Weltanschauung, die sich in der präzisen Formel ,, Juda berrede!" ausdrückt, zu start gefesselt, um den Darbietungen auf der Bühne gleich volle Aufmerksamkeit schenten zu können. Die ersten Tänze, die die Mitglieder der Trumpy­Shule zeigten, entglitten als farbige Bewegt­heit den Augen. Doch dann, plößlich, wurde die, Freude wach in der frischen, heiteren Luft ber Kunst, angesichts diefer begabten jungen Menschen, die ihren tänzerischen Körper als Glüd erleben und die ihn andere als Glück erleben lassen, trog alledem. Die hochbegabte Afrika Döring, die diszipliniert übermütige Dora Bertonoff, die mißige Rönnerin Käthe Belling, die Meisterin Berthe Trumpy  , mit ihnen die gesamte Gruppe, eroberten das Publikum. Man erlebte Kunst; man erlebte in ihr vollkommenste Gemein­schaft, die auf der Bühne jede Tänzerin an ben ihr gemäßen Platz stellte, die überstrahlte auf die

Unsere nächsten öffentlichen Partei- und Betriebs- Veranstaltungen: Buschauer.

Denaturierte Geistigkeit Dienstag, 28. Februar:

Im Drahtlosen Dienst werden in diesem Funkdienst die nationalsozialistischen Belange deut­lich betont. Am Sonntagnachmittag wurden die Reden von Hugenberg und Seldte als Regierungsauflagen dem gesamten deutschen   Rund­funt zwangsverordnet. Auch die abendliche An­fage ging noch einmal auf ihren Inhalt ein. Es scheint, daß der Hauptschriftleiter des Draht­losen Dienstes, Hans Frizsche, eifrig bemüht ist, sich mit den Nationalsozialisten auf guten Fuß zu stellen, nachdem der Völkische Beob= achter" vor einem halben Jahre festgestellt hat, daß von Herrn Fritsche Ausschaltung national­sozialistischer Belange im Rundfunk" zu er warten fei.

Borträge von geistigem Gehalt find heute im deutschen   Rundfunk feltene Ueberraschungen. Der Deutschlandsender sollte seine spärlichen Darbietungen dieser Art nicht dadurch denaturieren, daß er fie mit ungenießbaren verquidt. Wer den sehr aufschlußreichen Ueberblick über das musika­lische Wochenendprogramm hören wollte, mußte einen schwülstigen Hymnus über nationalsoziali­stisches Theater über fich ergehen lassen.

Einen Bortrag über Die gegenwärtige Lage des geistigen Arbeiters" hielt im Programm des Berliner   Senders Prof. Hermann Onden. Der Gelehrte bemühte sich in volkstüm licher Form Wissen zu vermitteln und echte Er­fenntnis zu wecken. Sein bedauerlicher Verzicht auf jede abschließende Stellungnahme war im der­zeitigen Rundfuntbetrieb wohl notwendig.

In der Reihe Die junge Generation spricht" gab es am Sonntag eine sehr inter­effante Aussprache zu dem Thema Wie stehen mir zu unseren Eltern". bas, nach einer Doraufgegangenen Jugenddiskussion, nun an Hand Don Eltern und Erzieherbriefen gefchidt und auf hlußreich beleuchtet wurde.

AEG., Hennigsdorf  : 16 Uhr, Lokal Wolter, Hennigsdorf  , Hauptstr. 28( gegenüber der Kirche). Allgemeine Belegschaftsversammlung. Thema: Volksrecht oder Herrenrecht. Referent: Dr. Klotz. Arbeitsamt Süd: 19,30 Uhr, im Restaurant Schulz, Mariendorfer Str  . 5. Fraktionsver­sammlung mit Sympathisierenden. Thema: Der Klassenkampf oder die Arbeiter­schaft. Referent: H. Marx.

Arbeitsamt Berlin  - Nord: Eiserne- Front- Kundgebung aller Arbeiter, Angestellten und Beamten um 16,30 Uhr im gelben Saal der Hochschulbrauerei, Seestr. Thema: Die politische Lage und die Wahlen am 5. März. Referent: Gen. Scharf­schwerdt.

Arbeitsanstalt und Waisenhaus Rummelsburg: Kundgebung aller Arbeiter, Angestell­ten und Beamten um 16 Uhr bei Nikusch, Lichtenberg  , Hauptstr. 83. Thema: Volksrechte oder Herrenrechte. Referent: Erich Bührig.

Bezirksamt Lichtenberg  : Eiserne- Front- Versammlung um 19,30 Uhr im Cecilien- Lyzeum, Rathausstr. Referent: Karl Dressel.

Bezirksamt Weißensee  : Elserne- Front- Kundgebung um 19,30 Uhr im Restaurant ,, Pferde­markt", Weißensee  , Schönstr. Thema: Volksrechte oder Herrenrechte. Refe. rent: Gen. Kreutziger.

Ehrich u. Graetz: Eiserne- Front- Kundgebung um 16,80 Uhr bei George, Treptow  , Elsen­straße( früher Rennbahn). Referent: Dr. Otto Friedländer  . SPD  .- Fraktion der Heil- u. Pflegeanstalt Herzberge und Wuhlgarten: Fraktionsver­sammlung mit Sympathisierenden um 20 Uhr im Lokal Tempel, Gudrun- Ecke Wagnerstr. Thema: Der 5. und 12. März und die Arbeitnehmer der Stadt Berlin  . Referent: Karl Hetzschold.

Stralauer Glashütte  : Kundgebung um 16,30 Uhr bei Hoffmann, Markgrafendamm Ecke Stralauer Allee. Referent: Hans Marx. Deutsche   Niles- Werke: Kundgebung der Eisernen Front um 16 Uhr im Sporthaus Weißensee  , Berliner Allee 193. Referent: Hermann Harnisch, M. d. L. 8. Kreis Spandau  : Kundgebung um 20 Uhr in der Markthalle", Pichelsdorfer Straße 87. Referent: Rudolph Wissell.

11. Kreis

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Schöneberg  : Um 20 Uhr im Gesellschaftshaus des Westens, Schöneberg  , Hauptstr. 30. ,, Frauen, kämpft für eure Rechte". Referentin: Anna Geyer  , Rezi­tationen: Elfriede Wollmann. Jugendchor des Berliner   Volkschors.

12. Kreis: Oeffentliche Kundgebung um 20 Uhr im Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 13/14. Referent: K. Heinig.

15. Kreis: Oeffentliche Wählerinnenkundgebung um 20 Uhr in Johannisthai in der Autoklause, Friedrichstr. Referentin: Paula Kurgaẞ. Thema: Her zur sozialistischen   Aktion.

13. Kreis

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Tempelhof: Kundgebung um 20 Uhr bei Lierse, Festsäle, Marienfelde  , Berliner   Ecke Dorfstr. Referent: Dr. Lohmann.

96. und 97. Abt.: Kundgebung um 19 Uhr in der Aula der Albrecht- Dürer- Oberreal­schule, Neukölln, Emser Str. 134. Referent: Karl Litke  , M. d. R.

108. und 108a Abt. Köpenick  : Kundgebung um 19,30 Uhr im Lokal Uhlenhorst  , Köpenick  , Mahlsdorfer Straße. Referent: Fritz Schröder.

129. Abt  .: Kundgebung im Konzerthaus Gsell, Pankow  , Breite Str. 34. Beginn 19,30 Uhr. Referent: S. Aufhäuser.

Darum war eigentlich alles besonders schön. Als fünstlerisch Stärtstes märe vielleicht zu nennen das Schwertlied" der Trumpy, die ,, Monotonie" der Döring, aus den The men der Viertheit" bas Getragen". Ein sehr glücklicher Abschluß der Veranstaltung waren die ,, eiteren Tänze", die den Zu schauer in den unfrohen Alltag mit ein wenig S- z. nachhaltigem Frohsinn entließen.

Arbeiterbildung im Arbeitslager. Wie uns aus Heidelberg   berichtet wird, veranstaltete der Aus­schuß für Boltsbildung an der dortigen Universität unter dem Borsiz des Rettors Prof. Andreas eine Tagung über das Thema Arbeiterbildung im freiwilligen Arbeitsdienst und in den Arbeits­lagern". An den Gigungen nahmen über 100 Pro­fessoren, Lehrer aller Schularten sowie Führer und Lehrer der Arbeitslager teil. Der Geschäfts­führer des Ausschusses, Dr. Buchwald, legte eine ausführliche Dentschrift vor, die hauptsächlich auf Grund statistischen Materials einen Ueberblic über die Bildungsinteressen der Arbeiter gab. Die Bildungspflege in den verschiedenen Formen bes Arbeitsdienstes wurde eingehend besprochen, die begonnene Arbeitsgemeinschaft soll in einer wei­teren Tagung fortgesetzt werden, die die Gestaltung des besten Lehrplans zum Gegenstand haben wird.

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Der Kunstbetrieb wird durchforstet. Mit dem fürzlich vollzogenen Wechsel in der Leitung des medlenburgischen Staatstheaters der bisherige Intendant Felsing wurde fristlos beurlaubt hat sich die mecklenburg  - schwerinsche Staatsregierung nicht begnügt. Gleichfalls mit sofortiger Wirtung ist der bisherige Büroleiter beurlaubt worden. Sogar die Stenotypistin, die früher einmal Privat fetretärin des sozialdemokratischen Finanzministers Asch war, wurde beurlaubt.

Otte Klemperer wird am 5. März im Konzert des Philharmonischen Chors die Mijia folemnis bon Beethoven   dirigieren. Der Aufführung geht Sonnabend eine öffentliche Generalpro be botans.