die ihre Form zunächst in den Arbeitsgemeinschaften der Arbeit. nehmer und Arbeitgeberverbände fand und später finden soll in den Arbeiter- und Wirtschaftsräten nach der Reichsverfassung. Groh scheidet die Verfassung der Arbeit in der üblichen Weise in Berufs­und Betriebsorganisation, in denen sich ursprünglich Arbeitgeber und Arbeitnehmer scharf gefchieden gegenüberstehen, später aber zur Pflege gemeinsamer Interessen zusammenfinden". Hier können wir Groh nicht ganz folgen. Soll eine Arbeits­verfassung, wie sie im deutschen   Arbeitsrecht angebahnt worden ist, Sinn und Berechtigung haben, dann kann sie sich nicht auf eine Pflege gemeinsamer Interessen" von Arbeitern und Unternehmern beschränken, sondern muß ein Summierung von Interessen finden, die ein neues Interesse höherer Art ergibt und zu einem Gemein­schaftszwed in umfassenderem Sinne führt, als die einfache Verfol­gung gemeinsamer Interessen von Arbeitern und Unternehmern ihn je erreichen fönnte.

Dr. Magnus Hirschfeld  : Sexualität unb Rriminalität.| Naturwissenschaften und angewandte Phyfit mitgeteilt. Daneben Ueberblid über Verbrechen geschlechtlichen Ur feffeln gut geschriebene Erzählungen, die von Jagden, Reisen und sprungs. Internationaler Verlag Renaissance". Wien  - Berlin  . Abenteuern zu berichten wissen, den jugendlichen Sinn, der sich nur Der bekannte Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin   seht mit diesem Büchlein verdienstvoll die Reihe seiner vielen in den seltensten Fällen auf ein einziges Gebiet tonzentrieren will Es ist ein besonderer Vorzug, daß das Ganze mehr auf Unter Veröffentlichungen über merkwürdige und anormale sexuelle Ver- haltung als auf wissenschaftliche Belehrung, die in die Tiefe der anlagungen fort. Verdienstvoll vor allem aus dem Grunde, weil Dinge führt, eingestellt ist. So fesselt das Wert von der ersten bis hier ein Renner des großen und in vielen Teilen noch immer zur letzten Seite und wird auch Erwachsenen, die sich von der Arbeit dunklen Gebiets aufklären will, weil er nicht nur dem Richter, der des Alltages erholen wollen. ein willkommener Lesestoff sein. W. M, über feruelle Verbrecher zu Gericht sitzt, sondern auch dem Laien, der nur zu schnell mit Abscheu und Berachtung bei der Hand ist, zuruft: In Fragen des Geschlechts- und Liebeslebens darf nicht der Neue Bücher. Gesichtspunkt der herrschende sein: wer ist schuld, sondern was ist schuld!

In der vorliegenden Broschüre befaßt sich Hirschfeld ausschließ­lich mit jenen Anormalen auf sexuellem Gebiet, die durch ihre Ver­anlagung die Grenzen, die das Strafgesetzbuch errichtet hat, über­fchreiten und überschreiten müssen. Gewiß, Schädlinge find es an der menschlichen Gesellschaft und eine Gefahr namentlich für die Kinder. Hirschfeld bringt in seinem Buch eine große Anzahl von Fällen, in denen Kinder durch sexuell Anormale in die schwerste Gefahr, in Beinigung des Körpers und Martern der Seele geraten find. Liest man alles dieses, tut einem das Herz weh.

Um zu zeigen, wie eindringlich Groh arbeitet, führen wir an, daß sein Abschnitt Das Recht des Tarifvertrages"( Seite 31 ff.) dieses Thema in folgender Weise entwickelt: Wesen und Entwick­lung des Tarifvertrages; Form und Inhalt des Tarifvertrages; die Rechtswirkungen des Tarifvertrages; die allgemeine Verbind­lichkeit; der Entwurf eines Arbeitstarifgesetzes. Alles in allem: Grohs Buch sinkt nicht auf das Niveau eines Rechtsfeuilletons herab, wie das bei populär sein sollenden Dar stellungen manchmal geschieht, sondern bleibt eine gediegene wissen auch Arzt und weiß die besten Mittel und Methoden anzugeben, wie Hirschfeld   ist aber nicht nur Beobachter und Schilderer. Er ist fchaftliche Arbeit. Und bei aller wissenschaftlichen Strenge ist es man die sexuell Verirrten zu behandeln hat und wie man die Kinder einfach und verständlich. Das Buch bietet nicht nur die Möglichkeit, schützen kann. Der Verfasser baut auch in dieser Schrift auf langer Wesen und Inhalt des deutschen   Arbeitsrechts in großen Zügen fennenzulernen, fondern zeigt auch den Weg, tiefer in das Gebiet Erfahrung auf und geht in der Beweisführung streng wissenschaft­einzubringen. Es fann daher auch als Lehrbuch für den Unterrichtlich vor. Gleichzeitig bemüht er sich aber, nicht nur zum Mann der und zum Selbststudium empfohlen werden. Rich. Seidel. Wissenschaft, sondern auch zum Laien zu reden und allgemein ver­ständlich zu sein. Karl Fischer.

Cat

Kriminalistik.

Prof Dr. Robert Bartsch: Johann Georg Grafel und seine Kameraden. Aus dem grauen Hause. Eine Sammlung denkwürdiger Strafrechtsfälle. Rikolaverlag, Wien­Leipzig- München   1924.

Johann Georg Grafel war Räuber und Dieb. Sein Unwesen trieb er in den Jahren 1812-1815 in Niederösterreich  , Böhmen   und Mähren  . Er war sogar zur legendarischen Persönlichkeit geworden. Nicht weniger als 216 Personen hatten sich auf die eine oder andere Weise an feinen Taten beteiligt, und manche Handlung, außer den 200 wirklich auf sein Konto entfallenden, die von anderen begangen waren, wurden ihm zugeschrieben, so groß war die Furcht vor Grafel.

Verdiente er aber den großen Aufwand an Zeit, die der Autor auf die Verarbeitung des ungeheuren Aftenmaterials verwendet hat?, Doch: einmal erhält man ein Kultur- und Sittenbild der damaligen Zeit, eine Darstellung der Justiz- und Polizeiverhältnisse, die äußerst lehrreich ist. Zum anderen drängt sich bei der Lektüre des Buches erneut die Frage nach dem Ursprung des Verbrechens auf. Man nergißt zu leicht wegen der Opfer des Verbrechers die Tragit feines Schicksals die Schuld, die für dieses Schicksal die Gesellschaft und die Erziehung trifft. Gerade der Fall des Räuberhauptmanns Grafel ist mehr als in einer Hinsicht geeignet, den Nachweis für die Richtigkeit dieser Behauptung zu erbringen. Ein Zeitgenosse fagte von ihm: Hätte der Strolch eine anständige Erziehung genossen, er wäre ein Held geworden." Grasel selbst fonnte nicht ohne Zorn von seinen Eltern sprechen, denen er die Schuld an seinem unglüd­lichen Leben zuschrieb.

Das Buch liest fich von Anfang bis zu Ende mit Spannung. Es reiht sich in die vorläufig nicht besonders große Zahl attenmäßiger Darstellungen berühmter Verbrecher ein. Die Sammlung ist schon allein als Ersatz für minderwertige Rriminalromane zu begrüßen und fann auch Arbeiterbibliotheken empfohlen werden.

Leo Rosenthal  .

1874

Sexualpädagogik.

Wie sage ich's meinem Kinde?" Ratschläge zur geschlechtlichen Erziehung für Haus und Familie. Verlag Alex. Köhler, Dresden  .

142 G.

Die sexuelle Aufklärung der Jugend steht heute im Mittelpunkt jeder Erziehung. Aber von wem soll sie geübt werden? Die einen fagen vom Arzt, die anderen von der Schule. Nein, diese nicht immer leichte Aufgabe muß hauptsächlich von den Eltern gelöst werden. Hilfe will hier das fleine Büchlein geben, das, aus einem Preis­ausschreiben des Düre: bundes entstanden, Beiträge aus allen Kreisen der Bevölkerung enthält. Wer es aufmerksam lieft, findet dann leicht den eigenen Weg, um die Frage zu lösen.

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müssen, wenn sie an diese Dinge rührt Wenn eine Mutter aber doch glaubt, in Scham vergehen zu unserer Erziehung Torheit eine falsche Scham aus seite und lese ihm das ihr am passendsten Düntende vor. Wann das fo nehme fie einfach das Kind bei­geschehen soll? Auch das wird in dem Büchlein beantwortet. Es stehen ja nur Fälle der Prag's darin. Einmal tam schon ein Fünf­jähriges und betam feine, für seine Jahre passende Antwort. Doch alle Einsender berichten übereinstimmend, wie dieser Augenblick zur Bertiefung der findlichen Liebe für Vater und Mutter führte, wie er auch Saat wurde für Ehrfurcht den geschlechtlichen Dingen gegen­fahren, die den jungen erotischen, so machtvoll werdenden Trieb zur Aufklärung weiter, ein wenig später über die Ge­umlauern und bedrohen. E. Rosenberg- Sturm.

über und

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Jugendschriften.

Hans Günther: Die weite Welt. Ein Buch der Reisen und Abenteuer, Erfindungen und Entdeckungen. Berlag Rascher u. Cie., Zürich  .

Ein Buch, wie es fich die reifere Jugend wünscht. In munterem Blauderton wird allerlei Wissenswertes, Berkehr und Technit,

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( Besprechung der eingegangenen Schriften bleibt vorbehalten.) Henry T. Allen. Julius Bab.   Arbeiter- Dichtung. Boltsbühnen- Verlag, Berlin  . Mein Rheinland- Tagebuch. Reimar Hobbing  , Berlin  , May Beer. Krieg und Internationale. Verlag für Literatur und Politik. Maurice Baring  . Die Berzauberte( Roman). Paul Zsolnay  , Berlin  , Ludwig Bernhard. Das System Mussolini  . A. Scherl, Berlin  . Aug. Bleier. Die neue Gesellschaft. Vereinigung der Freunde für Reli­gion und Völkerfrieden.

Wilh. Blos. Der Untergang des Frankfurter   Parlaments. Frankfurter  Sozietätsdruderei.

J. Springer, Berlin  .

Dr. Dalberg. Die neue deutsche   Währung nach dem Dawes- Plan  , Walter Eidlik. Die Laufbahn der jungen Clothilde  . Paul Zsolnay  , Dr. V. Engelhardt. Der Mann in der Jugendbewegung. Arbeiter jugend- Verlag, Berlin  .

Berlin  .

P. Frölich. Zehn Jahre Krieg und Bürgerkrieg. I. Teil: Der Krieg.

Viva- Verlag, Berlin  .

Wilhelm Friedrich und Otto Fuhlrott. Bürgerhundliche Tabellen und bürgerkundliches Rechnen. Creuzsche Verlagsbuchhandlung, Magde­ burg  .

Paul Geraldy  . Selene. Baul Zsolnay, Berlin  .

J. Haller. Aus dem Leben des Fürsten   Eulenburg- Hertefeld. Gebr. Paetel, Berlin  .

Dr. Ernst Hamburger  . Aus Mussolints Reich. Bolkswacht- Buchhandlung. Breslan.

anstalt, Jena  .

D. Haufer. Der Mensch vor 100 000 Jahren. Thüringische Verlags­Artur Holitfcher. Das Theater im revolutionären Rußland  . Bolta bühnen- Verlag, Berlin  .

Arno Holz  . Buch der Zeit. J. H. W. Diez Nachf., Berlin  . Otto Kaus  . Dostojewski   und sein Schicksal. E. Laub, Berlin  . Rudolf Kayfer. Das junge deutsche   Drama. Boltsbühnen- Verlag, Berlin  . Henni Lehmann  . Armenhauskinder. Thüringische Verlagsanstalt, Jena  . Karl Marchionini. Bürgerkrieg und Bolschewismus in Deutschland  . Karl Marg. Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte  . Taifun- Verlag, Leipziger Buchdruckerei A.-G., Leipzig  .

Frankfurt   a. M.

Briefe an Kugelmann. Viva- Verlag, Berlin  .

Dr. Ernst Meyer. Die Krists des deutschen   Aerzteftandes. J. Springer, Berlin  .

S. Reftriepke. Der moderne Theaterbetrieb. Boltsbühnen- Berlag, Berlin  . Alfons Paquet  . Die neuen Ringe. Reden und Aufsätze. Frankfurter  Sozietätsdruckerei.

sugo Preuk. Der deutsche   Nationalstaat. Frankfurter   Sozietätsbruderei. Gerhard Pohl. Deutscher   Justizmord. Ernst Oldenburg  , Leipzig  . John Schikowski  . Der neue Tanz. Boltsbühnen- Verlag, Berlin  . Carl Ludw. Schleich. Dichtungen. Ernst Rowohlt  , Berlin  . Generalmajor v. Schönaich  . Bom vorigen zum nächsten Krieg. Berlag der Neuen Gesellschaft, Berlin  - Fichtenau  .

2. Trokli. Grundfragen der Revolution. Carl Hoym Nachf., Hamburg  . Literatur und Revolution. Verlag für Literatur und Politik, Berlin  . Zwischen Imperialismus und Revolution. Carl Hohm Nachf. E. Barga  . Aufstieg oder Niedergang des Kapitalismus  . Carl Hoym. Dr. Felix Wahnschaffe. Geologische Landschaftsformen in Norddeutsch Land. J. Engelhorns Nachf., Stuttgart  .

Georg Witkowski  . Goethes Fauft. Hesse u. Beder, Leipzig  .

bruckerei.

Die neuen Geseke   und das Londoner   Protokoll. Frankfurter   Sozietäts­Gewerkschaften und Sachverständigen- Gutachten. Berlagsgesellschaft bes ADGB  .

Die Wirtschaftsfurve. Seft 3. Frankfurter   Sozietätsbruderet. Grundriß der Sozialötonomie. 2 Bände. J. C. B. Mohr, Tübingen  .

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